9783944378428_Pyrenaeen_Leseprobe

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28 Tour 1: Über die Klippen nach Collioure stand zur abbruchgefährdeten Klippenkante. Viele Stufen helfen hinauf. Dann laufen wir durch eine Senke und vom zweiten Hügel können wir Collioure schon sehen. Das Fort, das wir zuerst in Blick haben, ist historisch, es wird aber noch militärisch genutzt. Unser markierter Weg biegt deshalb an der Kreuzung vor dem Fort 5 rechts ab und führt zum Parkplatz 5, der oberhalb des Dorfes liegt. Wir folgen der Straße von hier aus nach links hinunter, durchwandern eine Rechtskurve und kommen zu den ersten Altstadtgassen 6 . Zuerst reiht sich eine Galerie an die andere. Collioure war der Wohnort der Künstler Henry Matisse und Alain Derain und die Wiege des Fauvismus, einer Kunstrichtung, die am Übergang zwischen Impressionismus und Expressionismus stand. Heute sind in den malerischen Gassen mit den bunt gestrichenen Häusern viele kleine Läden zu finden, die meist anspruchsvolles Kunsthandwerk anbieten. Dazwischen gibt es auch einige klassische Souvenirshops, etliche Eisdielen, Crèperien, Restaurants und Cafés. Verhungern muss hier sicher niemand. Le Racou 100 0 Camping Plage de l‘Ouille (4) Les Criques (3) Collioure Hafen (7) Le Racou Plage de l‘Ouille (4) Camping Les Criques (3) 0.30 1.00 1.30 2.00 2.30 3.00 Start 1 2 3 4 5 6 7 8 9 km P 1 2 3 4
PYRENÉES ORIENTALES ∙ OST-KATALONIEN 29 Läuft man weiter bergab, sieht man irgendwann zwischen den Häusern das Meer glitzern und steht am Hafen 7 . Links ragt der Turm der Kirche NotreDamedesAnges malerisch aus dem Wasser, die zwischenzeitlich auch einmal ein Leuchtum war. Rechts beeindrucken die trutzigen Mauern des Chateau Royale. Weit oben auf einem Berg hinter dem Ort sieht man noch eine zweite Burg, das Fort SaintElme, dass wir in [› Tour 2] besuchen, die man bei ausreichender Kondition auch gut hier anhängen kann. Nach dem Besuch der Altstadt geht es entweder auf dem gleichen Weg zurück, oder Sie fahren mit dem Bus nach Le Racou. Die Bushaltestelle finden Sie auf der Westseite des Chateau Royale in der Nähe des Parkplatzes 4. P 6 5 Badeplatz auf halbem Weg: die Kiesbucht von Ouille. P 7 Collioure und die Kunst Henri Matisse und André Derain entdeckten das malerische Fischerdorf Anfang des letzten Jahr hunderts auf einer Reise und machten es mit ihren hier entstandenen Werken zur Wiege des Fauvismus. Vielleicht waren es die intensiven Farben des Mittel meeres, die sie zu diesem neuen Malstil inspirierten, jedenfalls spielt Farbe in den Bildern eine wichtige Rolle. Die Motive sind durchaus noch erkennbar, bestehen aber aus mehr oder weniger grob kombinierten Farbflächen, die nicht immer den realen Farbton eines Motives wiedergeben. Les Fauves – die Wilden – wurden die Künstler betitelt, als sie ihre Werke 1905 im renommierten Salon d‘Automne vorstellen. Der Fauvismus gilt als erste Bewegung der künstleri schen Moderne und Wegbereiter des Expressionismus. Zum ersten Mal geht es den Malern nicht um die illusionistische Darstellung der Realität. In Collioure ist ein Rundweg markiert, der zu 20 Plätzen führt, an denen die Künstler gerne ihre Staffeleien platzierten.
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