9783944378428_Pyrenaeen_Leseprobe
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Geier in den Pyrenäen<br />
Die Pyrenäen sind eines der letzten Refugien für verschiedene Arten<br />
der sogenannten Altweltgeier. Mit zweieinhalb bis drei Metern<br />
Flügelspannweite sind Geier die größten flugfähigen Vögel Europas.<br />
Der größte von ihnen ist der dunkel gefärbte Mönchsgeier, der als<br />
einzige Geierart nicht in Kolonien lebt. Am häufigsten sieht man<br />
die Gänsegeier. Sie kreisen in großen Gruppen über den Bergen und<br />
sind sogar von den Straßen gut zu beobachten. Außer dem Mönchsund<br />
den Gänsegeier sind in den Pyrenäen auch noch der Bartgeier,<br />
den man an der schwarz-weißen Zeichnung im Gesicht erkennt, und<br />
der kleinere Schmutzgeier zu Hause.<br />
Alle Geierarten sind Aasfresser.<br />
Sie ernähren sich ausschließlich<br />
von bereits toten<br />
Tieren und sind nicht in der<br />
Lage, selbst zu jagen. Meist<br />
besteht ihr Futter aus verunglückten<br />
Weide oder Bergtieren<br />
wie Schafen, Kühen oder Gämsen.<br />
Um den gefährdeten Geierbestand<br />
zu erhalten, füttern<br />
Ranger in einigen Regionen der<br />
Nationalparks zu. Tote Tiere und<br />
Schlachtabfälle werden dazu<br />
an speziellen Futterstellen deponiert.<br />
Geier auf Futtersuche<br />
sitzen häufig an exponierten<br />
Plätzen und beobachten. Hat<br />
ein Vogel der Gruppe etwas<br />
entdeckt und stürzt sich zu<br />
Boden, kommen die anderen<br />
hinterher. Schmutzgeier, die<br />
selbst nicht stark genug sind,<br />
um ein totes Tier zu zerlegen,<br />
halten sich gerne in der Nähe<br />
der Gänsegeier auf, um sich an<br />
den Resten eines Mahles zu<br />
bedienen.<br />
Mönchsgeier und Schmutzgeier (rechts unten)<br />
gehören zu den besonders seltenen Geierarten