FOYER 5 - kuverum
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<strong>FOYER</strong> 5<br />
QUELLEN ZUR SCHWEIZER<br />
GARTENARCHITEKTUR<br />
BEATRICE NATER, KUVERUM 6 / 2011<br />
Startprojekt CAS Kuverum 2011<br />
Fachhochschule Nordwestschweiz<br />
5.11.2011 Kuverum Lehrgang Kulturvermittlung
Inhalt<br />
1 Ausgangslage Seite 3<br />
2 Projektbeschrieb Seite 4<br />
3 Projektziel Seite 5<br />
4 Besonderheit Seite 6<br />
5 Relevanz für die Kulturvermittlung Seite 7<br />
6 Motivation Seite 8<br />
7 Schwierigkeiten Seite 9<br />
8 Erkenntnisse und Fazit Seite 10<br />
9 Mein herzlicher Dank Seite 11<br />
10 Kontakt, Links Seite 12<br />
11 Anhang 1 Seite 13 - 14<br />
- Fotos<br />
- Pflanzplan, Detail Gartenlaube<br />
12 Anhang 2 Seite 15 - 16<br />
- Archivische Öffentlichkeit<br />
- Walter Leder, Gartengestalter<br />
- Der Wohngarten<br />
- Auszug aus einem Brief…<br />
www.<strong>kuverum</strong>.ch Seite 2
1 Ausgangslage<br />
Die Schweizerische Stiftung für Landschaftsarchitektur (SLA) betreibt<br />
seit 1982 an der Hochschule für Technik in Rapperswil (HSR) ein Archiv<br />
im Gastrecht. In beeindruckender Vielfalt und Anzahl lagern dort<br />
historische Quellen zur Schweizer Gartenkultur aus dem 19. und 20.<br />
Jahrhundert. Die einzigartige Sammlung besteht aus Nachlässen namhafter<br />
Schweizer Gartenarchitekten wie bspw. Evariste Mertens (1846-<br />
1907), Ernst Cramer (1898-1980), Willi Neukom (1917-1983) und Walter<br />
Leder (1892-1985). Nebst Geschäftsdokumenten, Fotos, Dias, Büchern,<br />
Zeitschriften und Modellen sind die von Hand gezeichneten und<br />
zuweilen auch kolorierten Gartenpläne eine Besonderheit der Sammlung.<br />
Das Archiv ist in seiner bestehenden Form die einzige Institution<br />
in der Schweiz, welche sich derart umfassend um die Erhaltung gartenhistorischer<br />
Quellen bemüht und wurde deshalb 1998 mit dem renommierten<br />
„Schulthess-Gartenpreis“ des Schweizer Heimatschutzes<br />
ausgezeichnet.<br />
Ab dem Frühlingssemester 2012 soll das Archiv mit seinem gartengeschichtlichen<br />
Fundus zum ersten Mal offiziell in den Lehrplan des Studiengangs<br />
Landschaftsarchitektur einbezogen werden. Mein Projekt<br />
„Foyer 5 – Quellen zur Schweizer Gartenarchitektur“ findet innerhalb<br />
der obligatorischen Vorlesung im Fach Gartenkulturgeschichte im 2.<br />
Semester statt. Zusätzlich dazu biete ich in jedem Semester Führungen<br />
durchs Archiv an, die thematisch auf den Unterricht abgestimmt sind.<br />
Das Archiv befindet sich auf dem Rapperswiler Hochschulcampus im<br />
Untergeschoss des Gebäudes 5. Angesichts der prekären Platzverhältnisse<br />
kann die „Foyer 5“- Veranstaltung jedoch nicht im Archiv selber<br />
stattfinden, so dass die ausgewählten Archivalien im geräumigen,<br />
offenen und lichtdurchfluteten Foyer just oberhalb des Archivkellers<br />
präsentiert werden.<br />
Beatrice Nater, Archivleiterin, Gartenplan 1908 (Nachlass Mertens)<br />
www.<strong>kuverum</strong>.ch Seite 3
2 Projektbeschrieb<br />
Anhand des Projekts „Foyer 5 – Quellen zur Schweizer Gartenarchitektur“<br />
gebe ich den Studierenden des Fachgebiets Landschaftsarchitektur<br />
im Rahmen einer zweistündigen Sitzung einen exemplarischen Einblick<br />
in die Geschichte und Entwicklung eines Gartens. Dies geschieht mittels<br />
der Gegenüberstellung von historischen Quellen – insbesondere<br />
von Plänen und Bildern – mit Fotos vom heutigen Zustand des Gartens<br />
und Informationen eines Zeitzeugen, bspw. des Gartenbesitzers. Ergänzend<br />
zu meinen Ausführungen wird Dr. Susanne Karn, Leiterin des<br />
Instituts für Geschichte und Theorie der Landschaftsarchitektur (GTLA)<br />
und an der HSR Professorin u.a. für Gartenkulturgeschichte, die Anlage<br />
in einen gartenkulturellen Kontext stellen. Eine fakultative Exkursion in<br />
den Garten rundet die Veranstaltung ab.<br />
Für mein Startprojekt habe ich den Garten von Emil Meyerhans in<br />
Weinfelden/TG ausgewählt. Mit drei Schachteln Geschäftsakten, rund<br />
70 Plänen (Ansichten, Skizzen, Grundrissen) und diversen Dias ist<br />
das Objekt im Archiv unter dem Nachlass Leder üppig dokumentiert.<br />
Dem Gartenstil der 1930er bis 1950er Jahre entsprechend entwarf<br />
der Zürcher Gartengestalter Walter Leder (1892-1985) für den Industriellen<br />
Meyerhans im Jahr 1946 am südlich gelegenen Rebhang des<br />
Ottenbergs einen typischen Wohngarten mit einer lockeren, farbenprächtigen<br />
Bepflanzung und schwingenden Formen (siehe Anhang 1).<br />
Den Archivalien ist zu entnehmen, dass Leder den Garten Meyerhans<br />
bis 1965 während rund zwanzig Jahren fachlich betreut hat – solch<br />
intensive Zusammenarbeit ist im Bereich der Gartengestaltung wohl<br />
eher eine Ausnahme.<br />
Die hauptsächliche Arbeit besteht aus der Auswahl von aussagekräftigen<br />
Archivalien, welche den Planungsprozess möglichst facettenreich<br />
darstellen. Darüber hinaus müssen geeignete Zeitzeugen ausfindig<br />
gemacht werden, die an einem Austausch interessiert sind. In diesem<br />
Fall hatte ich Glück: Herr Meyerhans, der Eigentümer des Gartens, war<br />
damit einverstanden, mir Red und Antwort zu stehen. Auch durfte ich<br />
die Anlage fotografieren; aus Gründen der Vergleichbarkeit wählte ich<br />
dieselben Bildausschnitte wie bei den früheren Aufnahmen.<br />
Garten Meyerhans, Weinfelden, oben ca. 1955 (Nachlass Leder) unten 2011 (B. Nater)<br />
www.<strong>kuverum</strong>.ch Seite 4
3 Projektziel<br />
„Archive sollen nicht nur passiv auf ihre Nutzung warten und nur<br />
auf Anfrage tätig werden, sondern aktiv die Nähe der Menschen<br />
suchen.“<br />
(Norbert Reimann, deutscher Historiker und Archivar)<br />
In erster Linie soll das Projekt „Foyer 5 – Quellen zur Schweizer Gartenarchitektur“<br />
zusammen mit den Archivführungen dazu dienen, den<br />
Studierenden aufzuzeigen, was sich im Archiv überhaupt alles verbirgt<br />
und inwiefern sie das Archiv im Hinblick auf ihre Arbeit als angehende<br />
Landschaftsarchitekten sinnvoll nutzen können. Ebenso wichtig scheint<br />
mir, der Aufforderung von Norbert Reimann Folge zu leisten und den<br />
Austausch mit den Studierenden aktiv zu suchen. Dabei ist es mir ein<br />
Anliegen, sie auf verschiedene Weisen an einen im Archiv dokumentierten<br />
Garten heranzuführen:<br />
– über Archivalien, die im Original erfahrbar sind (sinnlicher Aspekt<br />
zum einen; zum anderen können bei der Reproduktion auch Informationen<br />
verloren gehen)<br />
– wenn möglich über einen Zeitzeugen, der seine Beziehung zum<br />
Garten erörtert<br />
– über eine vergleichende Betrachtung der verschiedenen Zustände<br />
des Gartens (ursprüngliche Gestaltung – gestalterische Veränderungen<br />
– heutiger Zustand)<br />
– über einen Besuch in den Garten, bei dem sich die Studierenden<br />
selber ein Bild machen können<br />
Die Studierenden sollen dabei lernen, unterschiedliche historische<br />
Quellen miteinander in Beziehung zu setzen und kritisch zu reflektieren.<br />
Nicht zuletzt wäre es natürlich wünschenswert, wenn daraus zukünftig<br />
vermehrt gartendenkmalpflegerische und gartengeschichtliche Semester-<br />
und Bachelorarbeiten resultierten, die einen engen inhaltlichen<br />
Bezug zum Archiv aufweisen.<br />
Präsentation „Foyer 5“<br />
www.<strong>kuverum</strong>.ch Seite 5
4 Besonderheit<br />
Inhaltlich gesehen zeichnet das Projekt aus, dass die Studierenden<br />
nicht nur zum Nachdenken über frühere Zeiten (Gestaltungsmoden,<br />
Zeichenstile, Gesellschaftskonzepte) angeregt werden, sondern ihnen<br />
auch über die Nützlichkeit hinaus die Schönheit und Sinnlichkeit von<br />
Archivalien nähergebracht wird. Der Besuch des historischen Gartens<br />
– die Pläne und Fotos aus dem Archiv wie auch die Schilderungen<br />
des Besitzers vor Augen – lässt die Studierenden auf eigene Spurensuche<br />
gehen. Wie im praktischen Arbeitsleben geht es dann auch<br />
darum, die unterschiedlichen Informationen an Ort und Stelle nachzuvollziehen<br />
und zu überprüfen.<br />
Im Bezug auf die Projektstruktur ist sicher deren Erweiterbarkeit nennenswert:<br />
Aufbauend auf dem Startprojekt können zusätzliche, im Archiv<br />
schlummernde Gärten von unterschiedlichen Gestaltern und aus<br />
anderen Zeiten zu neuem Leben erweckt werden. Das Archivmaterial<br />
ist schier unerschöpflich, so dass ich keine Bedenken haben muss,<br />
dass mir die Gartenobjekte ausgehen könnten.<br />
Präsentation „Foyer 5“<br />
www.<strong>kuverum</strong>.ch Seite 6
5 Relevanz für die Kulturvermittlung<br />
„Wir brauchen Archive, um den Vergleich herzustellen zwischen<br />
dem, was früher war, und dem, was heute ist oder vielleicht morgen<br />
sein wird, denn heute haben wir fast nur noch im Archiv Begegnungsmöglichkeiten<br />
mit der Geschichte.“<br />
(Boris Groys, russischer Kulturphilosoph)<br />
Groys sagt, wie mir scheint, etwas Wesentliches über die Bedeutung<br />
von Archiven – nämlich, dass sie zu den wenigen Orten gehören, wo<br />
man der Geschichte noch begegnen kann. Dies erlaubt uns, Brücken<br />
von der Vergangenheit zur Gegenwart bis vielleicht in die Zukunft zu<br />
schlagen. Es liegt also auf der Hand, dass ich die Chance auch der<br />
räumlichen Nähe nutzen möchte, um den Studierenden einen möglichst<br />
umfassenden Einblick ins Archiv zu gewähren. Sie sind es gewissermassen,<br />
die nach ihrem Studium als Auftragnehmer, Planer<br />
und Gestalter, Gartendenkmalpfleger, aber auch als Auftraggeber<br />
oder Fachexperten tätig sein und massgeblich mitbestimmen werden,<br />
wie unsere Zukunft aussieht.<br />
Im Archiv können die Studierenden erfahren, welche gestalterischen<br />
und sozialen Visionen die früheren Gartenarchitekten hatten und wie<br />
sie diese visualisierten (siehe Zeichnungsstil). Auch geben Archivalien<br />
– insbesondere historische Fotografien – Aufschluss darüber, auf<br />
welche Art und Weise sich die Leute zu einer bestimmten Zeit im Garten<br />
aufhielten und bewegten. Dabei stellt sich zum Beispiel die Frage,<br />
ob ein Garten eher Repräsentationszwecken diente oder vielmehr<br />
funktionale/wohnliche oder gar sozialhygienische Bedürfnisse zu erfüllen<br />
hatte. Die Integration von Zeitzeugen in die Methodik der Vermittlung<br />
quasi als „lebendige“ Quellen bietet die Möglichkeit, die im<br />
Archiv lagernden „toten" Quellen zu ergänzen und den Studierenden<br />
eine reiche Palette an Möglichkeiten zur Verfügung zu stellen, wie sie<br />
sich der vielschichtigen Geschichte eines Gartens annähern können.<br />
Originalpläne aus dem Archiv<br />
www.<strong>kuverum</strong>.ch Seite 7
6 Motivation<br />
Immer wieder bin ich fasziniert von der künstlerischen Handschrift vieler<br />
Gartenpläne und -skizzen, die bei uns im Archiv lagern. In den Studierenden<br />
das Interesse zu wecken, dass Archivalien nicht einfach nur<br />
„alt“ und verstaubt sind, sondern auch schön sein können, reizt mich.<br />
Die Vermittlung soll sich jedoch nicht nur auf die sinnliche Komponente<br />
beschränken, sondern ebenso fachspezifische und anwendungsorientiere<br />
Aspekte einbeziehen (siehe bspw. Kapitel „Projektziel“).<br />
Ebenso schätze ich den Kontakt zu den Gartenbesitzern sowie die<br />
Interaktion mit den Studierenden, die ich bislang nicht hatte. Dazu<br />
kommt, dass die vertiefte inhaltliche Auseinandersetzung mit den Archivalien<br />
meine bis anhin vorwiegend verwalterische Tätigkeit als Archivleiterin<br />
bereichert.<br />
Dass mit der Verankerung des Archivs im offiziellen Lehrplan der Landschaftsarchitekten<br />
meine Ausbildung zur Kulturvermittlerin gleich eine<br />
praktische Anwendung findet, hat mich zusätzlich angespornt.<br />
Ausschnitt von Gartenplan (Nachlass Leder)<br />
www.<strong>kuverum</strong>.ch Seite 8
7 Schwierigkeiten<br />
Eine Schwierigkeit meines Projektes liegt sicher im grossen Zusatzaufwand,<br />
den ich während meiner Regelarbeitszeit zu bewältigen<br />
habe. Insbesondere die Recherche hinsichtlich der Auswahl eines<br />
geeigneten Gartenobjekts, der Kontakt zum Gartenbesitzer sowie die<br />
Zusammenstellung der Präsentation haben sich als äusserst zeitintensiv<br />
herausgestellt. Die Situation wird sich ab nächstem Jahr noch<br />
zuspitzen, da aufgrund finanzieller Engpässe der Stiftung meine bisherige<br />
Arbeitszeit für die Betreuung des Archivs gekürzt wird, wobei<br />
der Betrieb nichtsdestotrotz in gewohntem Umfang gewährleistet sein<br />
muss.<br />
Die Arbeit scheint jedoch gerechtfertigt, da sich das Projekt auch in<br />
anderen Kontexten weiterverwenden lässt. Ich denke dabei an die<br />
Informationsveranstaltung der HSR zu den einzelnen Studiengängen,<br />
den Rapperswiler Tag oder den Museumstag/die Museumsnacht in<br />
Rapperswil-Jona. Innerhalb des Tourismusangebots „Rapperswil-<br />
Jona entdecken“ hat sich die Präsentation meines Projekts im Rahmen<br />
von öffentlichen Archivführungen bereits bewährt.<br />
Dass mit zunehmendem Alter der Archivalien es schwierig sein wird,<br />
überhaupt noch jemanden zu finden (Gartengestalter, Besitzer, Gärtner),<br />
der Auskunft über die Entwicklung der Gärten seit ihrer Entstehung<br />
geben kann, liegt im Lauf der Zeit. Dies wird unter Umständen<br />
kleinere Anpassungen im Projektkonzept erfordern.<br />
„Rapperswil-Jona entdecken“, Ausstellung im Archiv 2011<br />
www.<strong>kuverum</strong>.ch Seite 9
8 Erkenntnisse und Fazit<br />
Die Einbindung der historischen Quellen in die Lehre ist ein wichtiger<br />
Schritt zur Öffnung des Archivs. Schon seit längerer Zeit sucht die<br />
Stiftung nach Möglichkeiten, wie sie das Archiv bekannter und breiter<br />
zugänglich machen kann. Alle Bestrebungen in die Richtung konzentrierten<br />
sich vielmehr auf ein garteninteressiertes Laienpublikum<br />
als auf die Studierenden. Manchmal sucht man einfach zu weit: Dass<br />
die jährlich rund 50 Landschaftsarchitekturabgänger an der HSR ihr<br />
Wissen im Bezug auf das Archiv ins Berufsleben hinaustragen, bspw.<br />
im Zusammenhang mit gartendenkmalpflegerischen Arbeiten Anfragen<br />
an das Archiv stellen werden und damit den Nutzen des Archivs<br />
für den Berufsstand nachweisen, wurde zu wenig berücksichtigt.<br />
Eine kleine Umfrage bei den Studierenden aus dem vierten Semester<br />
über die Relevanz der „Foyer 5“-Veranstaltung ergab folgendes: Eine<br />
Studentin war insbesondere überrascht und beeindruckt von den<br />
wunderschön gezeichneten Gartenplänen: „Wir machen ja alles nur<br />
noch am Computer und zeichnen keine Garten- und Pflanzpläne mehr<br />
von Hand. Ich finde, man sollte einen fakultativen Zeichnungskurs für<br />
interessierte Studierende anbieten und dazu Pläne aus dem Archiv<br />
zeigen.“ Ein weiteres Votum wies darauf hin, dass die historischen<br />
Quellen für das Studium sehr wertvoll seien, vor allem auch, weil sie<br />
sich hier an der HSR befänden. Eine Studentin betonte, wie wichtig<br />
es doch sei, dass man mit historischen Quellen umzugehen wisse:<br />
„Als Landschaftsarchitektin sollte man sich schon mit der Geschichte<br />
befassen, um zu verstehen wie es früher war und wie es heute sein<br />
sollte.“<br />
Diesen Aussagen zufolge bin ich auf dem richtigen Weg und gehe<br />
davon aus, dass das Projekt „Foyer 5 – Quellen zur Schweizer Gartenarchitektur“<br />
Schule machen wird.<br />
Notizbücher von Evariste Mertens (1846-1907)<br />
www.<strong>kuverum</strong>.ch Seite 10
9 Mein herzlicher Dank geht an<br />
� Franziska Dürr, Leiterin Kuverum<br />
...für die vielen hilfreichen Diskussionen und die Begleitung über<br />
Stock und Stein während des Lehrgangs.<br />
� Gabi Lerch, dipl. Ing. FH Landschaftsarchitektin (Mentorin)<br />
...für die fachliche Unterstützung, die klärenden Gespräche und<br />
die Überarbeitung meines Konzeptes.<br />
� Susanne Karn, Prof. Dr. Ing., Landschaftsarchitektin, Leiterin des<br />
Instituts GTLA, HSR<br />
� Schweizerische Stiftung für Landschaftsarchitektur (SLA)<br />
� Hochschule für Technik Rapperswil (HSR)<br />
…für die grosszügige Beteiligung an den Ausbildungskosten.<br />
� Dario Ceccettin, Landschaftsarchitekturstudent, 3. Semester, HSR<br />
� Marco Bertschinger, Umweltingenieur BSc FH, Assistent Landschaftsarchitektur,<br />
HSR<br />
� Susanne Gessner, Mitarbeiterin Institut ILF, HSR<br />
� Anja Heichen, Teilzeitstudentin Landschaftsarchitektur, 3. Semester,<br />
HSR<br />
...für die spontane Bereitschaft und Durchführung der Videoaufnahmen.<br />
� Dominic und Beatrice Meyerhans, Hergiswil (Enkel von Emil Meyerhans,<br />
heutiger Gartenbesitzer)<br />
� Jörg Meyerhans, Weinfelden (Sohn von Emil Meyerhans)<br />
� Christine Hotz, Weinfelden (Mieterin der Liegenschaft bis 2012)<br />
...für die Zeit die sie mir geschenkt haben und für die Möglichkeit,<br />
den Garten besichtigen und fotografieren zu dürfen.<br />
� Daniel Geser, Beirat Kuverum<br />
...für die äusserst hilfreichen Diskussionen, wie man dem Archiv<br />
über den Gartenzaun schauen könnte!<br />
� Raphael Angehrn, Landschaftsarchitekturstudent, 4. Semester,<br />
HSR<br />
� Eva Trüeb, Landschaftsarchitekturstudentin, 4. Semester, HSR<br />
� Joelle Hofer, Landschaftsarchitekturstudentin, 4. Semester, HSR<br />
� Anja Heichen, Teilzeitstudentin Landschaftsarchitektur, 3. Semester,<br />
HSR<br />
...für die wertvollen Voten aus dem kleinen Interview.<br />
� Barbara Redmann, Rhätisches Museum Chur<br />
...für den Gedankenaustausch über „Garten-Inspirationen“.<br />
� Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW), Institut Weiterbildung<br />
& Beratung<br />
� Bundesamt für kulturelle Bildung, Wolfenbüttel (D)<br />
� Mediamus, Schweizerischer Verband Fachleute Bildung und<br />
Vermittlung im Museum<br />
� Verband der Museen der Schweiz (VMS)<br />
� Internationaler Museumsrat (ICOM), Sektion Schweiz<br />
� (ICOM-Label für den Lehrgang seit 2009)<br />
� EB Zürich – Kantonale Berufsschule für Weiterbildung – Bildungszentrum<br />
für Erwachsene (BiZE)<br />
...für die Unterstützung während des Lehrgangs.<br />
� Allen von Kuverum 6<br />
...für die eindrückliche Zeit, die wir zusammen verbringen durften.<br />
Ein ganz spezieller Dank geht an Guido Schwarz, Assistent<br />
Kuverum 6<br />
www.<strong>kuverum</strong>.ch Seite 11
10 Kontakt<br />
SLA Schweizerische Stiftung für Landschaftsarchitektur<br />
HSR Hochschule für Technik Rapperswil<br />
Oberseestrasse 10 / Postfach 1475<br />
8640 Rapperswil<br />
Beatrice Nater, Archivleiterin<br />
Tel +41 (0)55 222 45 17<br />
10 Links<br />
bnater@hsr.ch<br />
www.sla.hsr.ch<br />
www.<strong>kuverum</strong>.ch/personen/beatrice.nater<br />
www.youtube.com/user/<strong>kuverum</strong><br />
Rapperswil, im Oktober 2011/bn<br />
HSR Hochschule für Technik Rapperswil<br />
Archiv für Schweizer Landschaftsarchitektur<br />
www.<strong>kuverum</strong>.ch Seite 12
11 Anhang 1<br />
Garten Meyerhans, Weinfelden, Bilder oben ca. 1955 (Nachlass Leder)<br />
Bilder unten 2011 (B. Nater)<br />
www.<strong>kuverum</strong>.ch Seite 13
11 Anhang 1<br />
Garten Meyerhans, Weinfelden, Gartenlaube von 1946 (Nachlass Leder)<br />
Garten Meyerhans, Weinfelden, Pflanzplan von 1946 (Nachlass Leder)<br />
www.<strong>kuverum</strong>.ch Seite 14
12 Anhang 2<br />
Archivische Öffentlichkeit (Auszug)<br />
In früheren Jahrhunderten waren Archive Einrichtungen deren Nutzen<br />
nur einem engen Personenkreis möglich war. Die Auswahl unterlag<br />
dem Gutdünken der Regierenden oder der Verwaltung. Vielfach wurden<br />
Archive wie Schatzkammern vor unbefugtem Zutritt gehütet und<br />
trugen die Zusatzbezeichnung „geheim“. Dies änderte sich grundlegend<br />
mit der französischen Revolution. Der Begriff archivische Öffentlichkeitsarbeit<br />
hat spätestens seit Ende der 1960er Jahre eine erhebliche<br />
Bedeutungserweiterung erfahren. Archive wurden zunehmend als<br />
eine kulturpolitische Einrichtung angesehen, die neben Museen, Theatern,<br />
Musikeinrichtungen, Bibliotheken oder Bildungseinrichtungen ein<br />
eigenständiges Angebot zu unterbreiten hatten. Archive wurden seitdem<br />
zunehmend als „Speicher“, „Gedächtnis“ oder sogar als „Gewissen“<br />
einer Kommune definiert. Die Archive müssen mit der Gesellschaft,<br />
die sie finanziert und für die sie da sind, in einen ständigen<br />
Kommunikationsprozess treten. Sie sollen daher nicht nur passiv auf<br />
ihre Nutzung warten und nur auf Anfrage tätig werden, sondern aktiv<br />
die Nähe der Menschen suchen.<br />
(aus: Reimann, Norbert (Hrsg.): Praktische Archivkunde, ein Leitfaden<br />
für Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste, Fachrichtung<br />
Archiv, Münster 2008, Seite 251-252.)<br />
Walter Leder (1892-1985), Gartengestalter<br />
Ehe sich der Schweizer Gartengestalter Walter Leder 1920 in Zürich<br />
selbständig machte, liess er sich in Deutschland zum Landschaftsarchitekten<br />
ausbilden und arbeitete unter anderem bei dem bedeutenden<br />
deutschen Gartenreformer Leberecht Migge. Sein Werkverzeichnis<br />
zeugt von einer bemerkenswerten Bandbreite über die Landesgrenzen<br />
hinaus: vom Privatgarten über Ausstellungsgärten (z.B. der<br />
Wohngarten für die Schweizerische Landesausstellung 1939) bis hin<br />
zu öffentlichen Anlagen und landschaftsgestalterischen Projekten.<br />
Auch beriet er Behörden und Architekten in planerischen Fragen und<br />
engagierte sich als Präsident des Bundes Schweizerischer Gartengestalter<br />
BSG (heute BSLA) sowie der Internationalen Federation of<br />
Landscape Architects IFLA für den Berufsstand.<br />
Die Schweizerische Stiftung für Landschaftsarchitektur SLA ist im<br />
Besitz des umfangreichen Nachlasse von Walter Leder und seinem<br />
Sohn Niklaus Leder (1923-1999), bestehend aus Plänen, Geschäftsdokumenten,<br />
Dias und Filmen.<br />
Der Wohngarten<br />
«Sinnvoll», «ungezwungen» und «heiter» lauteten Leders Worte<br />
für seine Wohngärten<br />
Der Wohngarten setzt sich im Gegensatz zum Ziergarten oder zum<br />
reinen Nutzgarten immer mehr durch. Da das Wohnen im Haus und<br />
im Garten zusammen gehören, muss der neue Garten gleichzeitig mit<br />
dem neuen Haus geplant werden. Die verschiedenen Teile, können<br />
so zweckmässiger und schöner ineinander übergeführt und die zur<br />
Verfügung stehenden Mittel besser verteilt und ausgeglichen werden.<br />
Der Wohngarten gehört an die Sonnenseite des Wohnhauses. Er ist<br />
nach Möglichkeit gegen Wind zu schützen. Auch gegen Einblicke<br />
muss die notwendige Deckung vorgesehen werden, damit eine Sphäre<br />
des Privaten und Abgeschlossenen entstehen kann. Umgekehrt<br />
muss der Ausblick in die Landschaft möglichst frei gehalten und in die<br />
ganze Anlage hinein komponiert werden, denn der Blick in die Weite<br />
wirkt entspannend und befreiend. Deshalb gilt es auch, den natürlich<br />
der Landschaft angepassten Pflanzenrahmen von Fall zu Fall zu bestimmen.<br />
www.<strong>kuverum</strong>.ch Seite 15
Zunächst richten wir eine Gartenhalle oder Gartenlaube ein, welche<br />
einerseits unmittelbar mit der Wohnung verbunden ist und sich andererseits<br />
zum Garten und zur Weite der Landschaft öffnet. Geschützt<br />
gegen Wind, Regen und zudringliche Blicke, enthält sie eine bequeme<br />
und nicht zu empfindliche Möblierung, dass sie der Familie bis<br />
spät in den Herbst hinein zum Aufenthalt dienen kann. Unter Umständen<br />
wird die Gartenhalle auch ein Cheminée erhalten. Hier werden<br />
die Mahlzeiten eingenommen, Freunde empfangen und nach Bedarf<br />
gearbeitet und ausgeruht.<br />
Dann folg ein ruhiger, ebener Rasenteppich, auf dem die spielfrohe<br />
Jugend sich tummeln und bewegen kann und der von ungezwungenen<br />
Gruppen von Sträuchern und Bäumen eingerahmt wird. Ein leichter<br />
Rasenhang ist zum Liegen in der Sonne besonders einladend. An<br />
warmen Sommertagen wird man wechselweise den Schatten aufsuchen,<br />
sei es unter Bäumen, unter der Pergola oder an der kühlen<br />
Nordseite des Hauses; auch hier, abseits vom Hauptgarten, empfielt<br />
es sich, einen hübschen Sitzplatz einzurichten. Für die Hitze des<br />
Hochsommers muss an eine Dusche oder ein Schwimmbad gedacht<br />
werden. Hier haben die Kinder den Vorzug; ein kleines Planschbecken<br />
lässt sich überall anlegen, in dem sie im sonnenerwärmten<br />
Wasser herumtollen können.<br />
Es genügt jedoch nicht, alle diese Wohnanlagen technisch gut zu<br />
machen, wenn dabei nicht auch das tiefgefühlte Bedürfnis nach engem<br />
Kontakt mit der lebendigen Natur, durch Pflanzen und Blumen<br />
gestillt wird. Pflanzen, Sträucher, Baumgruppen und Rasenflächen<br />
müssen so ungezwungen wie möglich aufeinander folgen, als sei<br />
ihnen selber wohl und heimatlich zumute. Auch mit dem umgebenden<br />
Gelände soll der Garten möglichst eine natürliche Einheit bilden.<br />
(aus: Das ideale Heim, Heft Nr. 5/1945, S. 221-222)<br />
Auszug aus einem Brief von Walter Leder an Herrn Geistlich,<br />
einen Auftraggeber aus Schlieren, März 1940<br />
(...)<br />
Die Pflanzung wird malerisch gruppiert unter Beobachtung von hellem<br />
und dunklem Laub, von aufrechtem, fächerartigem und kriechendem<br />
Wuchs. Die Blütenpflanzen werden nach Blütezeiten und Farben<br />
gruppiert, so dass Sie vom Frühjahr bis zum Herbst abwechslungsweise<br />
hübsch geordnete, natürlich gewachsene Blumengruppen erhalten.<br />
Für sonnige, sowie für schattige Lagen werden die entsprechenden<br />
Pflanzen ausgesucht und alles wird nach einem bestimmten<br />
Charakter gruppiert.<br />
Längs dem Hause und des Hauptweges stehen die wertvollen Gartenblumen<br />
während im hinteren Teil unter den grossen Bäumen die<br />
Pflanzung mehr einen Heide- und waldähnlichen Charakter erhält.<br />
Wichtig ist, dass der Hintergrund gegen den Nachbar nach Westen<br />
gut abgedeckt wird. Zu diesem Zwecke schlage ich Ihnen hohe, breitgewachsenen<br />
Hainbuchenbüsche vor, welche die Dunkelheit dieser<br />
Gartenpartie durch eine frische grüne Belaubung aufhellen. In der<br />
Mitte des Gartens wird der vorhandenen Rasenspiegel erhalten als<br />
ruhige Fläche im Gegensatz zur bewegten Randpflanzung. Die Randpflanzung<br />
wird silhouettenartig vor die dunkle Eibenhecke aufgestellt,<br />
damit sie sich von derselben schön abheben kann.<br />
Eine derartige Blumen- und Naturgartenpartie würde sich gut in den<br />
Gartenteil vor dem Haus einfügen und Ihren Garten bereichern. Die<br />
gemütlichen Sitzplätze zwischen den Blumen und Kleingehölzen,<br />
sowie auch die geräumige Rasenfläche locken Sie und Ihre Familie<br />
an schönen Sommertagen heraus zu Erholung, Entspannung im<br />
Freien. Sie werden viel Freude finden an all den verschiedenen Blumen-<br />
und Pflanzenarten, und an der hübschen, ungezwungenen,<br />
natürlichen Zusammenstellung derselben.<br />
www.<strong>kuverum</strong>.ch Seite 16