11 Anhang 1 Garten Meyerhans, Weinfelden, Gartenlaube von 1946 (Nachlass Leder) Garten Meyerhans, Weinfelden, Pflanzplan von 1946 (Nachlass Leder) www.<strong>kuverum</strong>.ch Seite 14
12 Anhang 2 Archivische Öffentlichkeit (Auszug) In früheren Jahrhunderten waren Archive Einrichtungen deren Nutzen nur einem engen Personenkreis möglich war. Die Auswahl unterlag dem Gutdünken der Regierenden oder der Verwaltung. Vielfach wurden Archive wie Schatzkammern vor unbefugtem Zutritt gehütet und trugen die Zusatzbezeichnung „geheim“. Dies änderte sich grundlegend mit der französischen Revolution. Der Begriff archivische Öffentlichkeitsarbeit hat spätestens seit Ende der 1960er Jahre eine erhebliche Bedeutungserweiterung erfahren. Archive wurden zunehmend als eine kulturpolitische Einrichtung angesehen, die neben Museen, Theatern, Musikeinrichtungen, Bibliotheken oder Bildungseinrichtungen ein eigenständiges Angebot zu unterbreiten hatten. Archive wurden seitdem zunehmend als „Speicher“, „Gedächtnis“ oder sogar als „Gewissen“ einer Kommune definiert. Die Archive müssen mit der Gesellschaft, die sie finanziert und für die sie da sind, in einen ständigen Kommunikationsprozess treten. Sie sollen daher nicht nur passiv auf ihre Nutzung warten und nur auf Anfrage tätig werden, sondern aktiv die Nähe der Menschen suchen. (aus: Reimann, Norbert (Hrsg.): Praktische Archivkunde, ein Leitfaden für Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste, Fachrichtung Archiv, Münster 2008, Seite 251-252.) Walter Leder (1892-1985), Gartengestalter Ehe sich der Schweizer Gartengestalter Walter Leder 1920 in Zürich selbständig machte, liess er sich in Deutschland zum Landschaftsarchitekten ausbilden und arbeitete unter anderem bei dem bedeutenden deutschen Gartenreformer Leberecht Migge. Sein Werkverzeichnis zeugt von einer bemerkenswerten Bandbreite über die Landesgrenzen hinaus: vom Privatgarten über Ausstellungsgärten (z.B. der Wohngarten für die Schweizerische Landesausstellung 1939) bis hin zu öffentlichen Anlagen und landschaftsgestalterischen Projekten. Auch beriet er Behörden und Architekten in planerischen Fragen und engagierte sich als Präsident des Bundes Schweizerischer Gartengestalter BSG (heute BSLA) sowie der Internationalen Federation of Landscape Architects IFLA für den Berufsstand. Die Schweizerische Stiftung für Landschaftsarchitektur SLA ist im Besitz des umfangreichen Nachlasse von Walter Leder und seinem Sohn Niklaus Leder (1923-1999), bestehend aus Plänen, Geschäftsdokumenten, Dias und Filmen. Der Wohngarten «Sinnvoll», «ungezwungen» und «heiter» lauteten Leders Worte für seine Wohngärten Der Wohngarten setzt sich im Gegensatz zum Ziergarten oder zum reinen Nutzgarten immer mehr durch. Da das Wohnen im Haus und im Garten zusammen gehören, muss der neue Garten gleichzeitig mit dem neuen Haus geplant werden. Die verschiedenen Teile, können so zweckmässiger und schöner ineinander übergeführt und die zur Verfügung stehenden Mittel besser verteilt und ausgeglichen werden. Der Wohngarten gehört an die Sonnenseite des Wohnhauses. Er ist nach Möglichkeit gegen Wind zu schützen. Auch gegen Einblicke muss die notwendige Deckung vorgesehen werden, damit eine Sphäre des Privaten und Abgeschlossenen entstehen kann. Umgekehrt muss der Ausblick in die Landschaft möglichst frei gehalten und in die ganze Anlage hinein komponiert werden, denn der Blick in die Weite wirkt entspannend und befreiend. Deshalb gilt es auch, den natürlich der Landschaft angepassten Pflanzenrahmen von Fall zu Fall zu bestimmen. www.<strong>kuverum</strong>.ch Seite 15