FOYER 5 - kuverum
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12 Anhang 2<br />
Archivische Öffentlichkeit (Auszug)<br />
In früheren Jahrhunderten waren Archive Einrichtungen deren Nutzen<br />
nur einem engen Personenkreis möglich war. Die Auswahl unterlag<br />
dem Gutdünken der Regierenden oder der Verwaltung. Vielfach wurden<br />
Archive wie Schatzkammern vor unbefugtem Zutritt gehütet und<br />
trugen die Zusatzbezeichnung „geheim“. Dies änderte sich grundlegend<br />
mit der französischen Revolution. Der Begriff archivische Öffentlichkeitsarbeit<br />
hat spätestens seit Ende der 1960er Jahre eine erhebliche<br />
Bedeutungserweiterung erfahren. Archive wurden zunehmend als<br />
eine kulturpolitische Einrichtung angesehen, die neben Museen, Theatern,<br />
Musikeinrichtungen, Bibliotheken oder Bildungseinrichtungen ein<br />
eigenständiges Angebot zu unterbreiten hatten. Archive wurden seitdem<br />
zunehmend als „Speicher“, „Gedächtnis“ oder sogar als „Gewissen“<br />
einer Kommune definiert. Die Archive müssen mit der Gesellschaft,<br />
die sie finanziert und für die sie da sind, in einen ständigen<br />
Kommunikationsprozess treten. Sie sollen daher nicht nur passiv auf<br />
ihre Nutzung warten und nur auf Anfrage tätig werden, sondern aktiv<br />
die Nähe der Menschen suchen.<br />
(aus: Reimann, Norbert (Hrsg.): Praktische Archivkunde, ein Leitfaden<br />
für Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste, Fachrichtung<br />
Archiv, Münster 2008, Seite 251-252.)<br />
Walter Leder (1892-1985), Gartengestalter<br />
Ehe sich der Schweizer Gartengestalter Walter Leder 1920 in Zürich<br />
selbständig machte, liess er sich in Deutschland zum Landschaftsarchitekten<br />
ausbilden und arbeitete unter anderem bei dem bedeutenden<br />
deutschen Gartenreformer Leberecht Migge. Sein Werkverzeichnis<br />
zeugt von einer bemerkenswerten Bandbreite über die Landesgrenzen<br />
hinaus: vom Privatgarten über Ausstellungsgärten (z.B. der<br />
Wohngarten für die Schweizerische Landesausstellung 1939) bis hin<br />
zu öffentlichen Anlagen und landschaftsgestalterischen Projekten.<br />
Auch beriet er Behörden und Architekten in planerischen Fragen und<br />
engagierte sich als Präsident des Bundes Schweizerischer Gartengestalter<br />
BSG (heute BSLA) sowie der Internationalen Federation of<br />
Landscape Architects IFLA für den Berufsstand.<br />
Die Schweizerische Stiftung für Landschaftsarchitektur SLA ist im<br />
Besitz des umfangreichen Nachlasse von Walter Leder und seinem<br />
Sohn Niklaus Leder (1923-1999), bestehend aus Plänen, Geschäftsdokumenten,<br />
Dias und Filmen.<br />
Der Wohngarten<br />
«Sinnvoll», «ungezwungen» und «heiter» lauteten Leders Worte<br />
für seine Wohngärten<br />
Der Wohngarten setzt sich im Gegensatz zum Ziergarten oder zum<br />
reinen Nutzgarten immer mehr durch. Da das Wohnen im Haus und<br />
im Garten zusammen gehören, muss der neue Garten gleichzeitig mit<br />
dem neuen Haus geplant werden. Die verschiedenen Teile, können<br />
so zweckmässiger und schöner ineinander übergeführt und die zur<br />
Verfügung stehenden Mittel besser verteilt und ausgeglichen werden.<br />
Der Wohngarten gehört an die Sonnenseite des Wohnhauses. Er ist<br />
nach Möglichkeit gegen Wind zu schützen. Auch gegen Einblicke<br />
muss die notwendige Deckung vorgesehen werden, damit eine Sphäre<br />
des Privaten und Abgeschlossenen entstehen kann. Umgekehrt<br />
muss der Ausblick in die Landschaft möglichst frei gehalten und in die<br />
ganze Anlage hinein komponiert werden, denn der Blick in die Weite<br />
wirkt entspannend und befreiend. Deshalb gilt es auch, den natürlich<br />
der Landschaft angepassten Pflanzenrahmen von Fall zu Fall zu bestimmen.<br />
www.<strong>kuverum</strong>.ch Seite 15