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Convenience Shop 2023 03

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20 | Industrie<br />

29. Jahrgang, Ausgabe 3_<strong>2023</strong><br />

Günstig versus<br />

hochwertig<br />

Wir sehen aktuell auch eine große Verunsicherung<br />

beim Verbraucher. Die hohe Inflation und die Energieproblematik<br />

wirken sich nicht gerade positiv auf die<br />

Kauflust aus. Die Stichworte lauten Rohstoff- und Energiekrise.<br />

Dies waren und sind immer noch große Herausforderungen,<br />

mit denen wir uns auseinandersetzen müssen“, sagt<br />

Gustavo Gusto-Geschäftsführer und CEO Christoph<br />

Schramm. Dennoch sieht das Unternehmen die weitere<br />

Entwicklung von TK-Produkten, besonders TK-Pizzen, insgesamt<br />

positiv und kann zwei Trends ausmachen: „Einmal<br />

hin zu günstigen TK-Produkten – weil viele Kunden noch<br />

mehr sparen müssen – und parallel der Trend zu qualitativ<br />

hochwertigen Produkten“, sagt Schramm. „Wir stehen im<br />

engen Austausch mit unserer Community und erfahren so,<br />

was Kunden wünschen oder ihnen auch nicht gefällt. Darauf<br />

reagieren wir dann.“ Auf die Qualität der TK-Fertiggerichte<br />

weist auch Sabine Eichner vom DTI hin. Die TK-Produkte<br />

überzeugten, weil sie keine Konservierungsstoffe enthielten,<br />

mit Clean-Label ausgezeichnet seien und weit gehenden<br />

auf Zusatz- und Aromastoffe verzichteten, was für die gesundheitsbewussten<br />

Konsumenten wichtig sei.<br />

Die Nachfrage nach To go und Take away setze sich nach der Pandemie dynamisch<br />

fort, berichtet das Deutsche Tiefkühlinstitut. Und das trotz Energiekrise.<br />

VIEL BEWEGUNG IM<br />

TIEFKÜHL-SEGMENT<br />

Portionierbar und schnell zubereitet: TK-Produkte treffen den<br />

Zeitgeist, bedienen Bedürfnisse und erfreuen sich steigender<br />

Nachfrage. Dabei zeigen sich zwei klare Trends. Text Sabine Wygas<br />

Flexibilität mit<br />

weniger Personal<br />

Viele Anbieter von To go und Take away haben in den<br />

vergangenen Jahren ihre Flexibilität durch entsprechende<br />

Gastronomie-Technik mit einfacher Bedienung angepasst,<br />

so dass auch angelerntes Personal das breite Angebot<br />

an Snacks und Imbiss-Gerichten optimal und in hoher<br />

Qualität zubereiten kann“, sagt DTI-Geschäftsführerin<br />

Sabine Eichner. Rund 80 Prozent der Mitarbeiter sind keine<br />

Fachkräfte, so die EHI-Studie Handelsgastronomie 2022.<br />

Die Tiefkühlung feiert in diesem Jahr ihren<br />

100. Geburtstag. 1923 entwickelte<br />

US-Biologe Clarence Birdseye das Verfahren. Fast unvorstellbare<br />

3.730.000.000 Milliarden Tonnen Tiefkühlkost werden<br />

allein in Deutschland pro Jahr verkauft, zu 11.000 verschiedenen<br />

Produkten greift der Verbraucher dabei, zeigen die Zahlen<br />

des Deutschen Tiefkühlinstituts, DTI. „Gastrokonzepte<br />

für Food for now, Food to go und Food for later im <strong>Convenience</strong>-Store<br />

oder im Supermarkt werden als Produkt- und<br />

Dienstleistungsangebot immer wichtiger und fungieren als<br />

neue Umsatzbringer“, sagt Dr. Sabine Eichner, Geschäftsführerin<br />

des DTI. Das zeigen die Absatzzahlen im Außer-Haus-<br />

Markt, der mit Ende der Corona-Restriktionen 2022 einen<br />

deutlichen Wachstumsschub erlebte und bei TK-Gerichten<br />

um elf Prozent anstieg. Vor allem die TK-Bereiche „Frühstück<br />

& Dessert“ und „Fix & Fertig“ verzeichneten demnach einen<br />

enormen Zuwachs von 20,6 beziehungsweise 20,2 Prozent.<br />

„Die Nachfrage nach To go und Take away setzt sich jetzt<br />

nach der Pandemie dynamisch fort“, so Eichner. Und das trotz<br />

Energiekrise. Ein wichtiger Trend liegt demnach auf Altbekanntem.<br />

„So sind Renner im Sortiment nach wie vor belegte<br />

Brötchen, Schnitzel, Frikadellen und Fleischkäse, natürlich<br />

die Pizza sowie ein herzhaftes und süßes Frühstücksangebot.“<br />

Der zweite wichtige Trend gehe aber auch hier immer mehr<br />

in Richtung vegan und vegetarisch, regionale Produkte, Bowls<br />

und Levante-Küche sowie gesunde Ernährung allgemein.<br />

Verbraucher möchten immer wieder Neues<br />

„Verbraucher möchten regelmäßig neue Geschmacksrichtungen<br />

geboten bekommen und Qualität erhalten. Die Akzeptanz<br />

von <strong>Convenience</strong>-Produkten ist dabei sehr hoch. Besonders<br />

die jüngere Generation legt hier geringeren Wert auf die<br />

Herstellung vor Ort als im Vergleich zur älteren Generation“,<br />

so Carsten Brinck, Marketing Manager Foodservice D-A-CH<br />

bei McCain. Die Kombination aus dem Erlebnis, neuen Geschmacksrichtungen,<br />

dem Genuss und dem gegebenen Anlass<br />

seien entscheidend. Bei Pommes Frites sind laut Brinck<br />

der Schnitt der Kartoffeln, die für Knusprigkeit verantwortliche<br />

Ummantelung und die verwendeten Rohmaterialien relevant.<br />

„Hier sind die neuen Crunchy Petals, Crispers, Potato<br />

Pops und die neuen Veggie Fries von McCain geeignete Beilagen.“<br />

Im Foodservice-Bereich lanciert das Unternehmen<br />

neue Fingerfood-Produkte – vor allem Käsespezialitäten und<br />

Angebote im Bereich Veggie.<br />

Nestlé Wagner fokussiert sich im C-Bereich auf die Tankstellen-<strong>Shop</strong>s.<br />

„Aktuell bieten wir dort die gefragtesten und<br />

,schnelldrehenden Produkte an – momentan vor allem Varianten<br />

mit Fleisch- und Wurst-Zutaten“, sagt Judith Petit,<br />

Head of <strong>Shop</strong>per Activation bei Nestlé Wagner. Der Trend zu<br />

vegetarisch und vegan sei aber klar erkennbar. „Unsere Marktforschung<br />

zeigt, dass vor allem viele jüngere Verbraucher weniger<br />

Fleisch verzehren“, so Petit. „Sie sehen sich selbst oft als<br />

so genannte Flexitarier, die auch Fleisch essen, das aber deutlich<br />

seltener.“ Bald werde die „Generation Z“ die größte Käufergeneration<br />

stellen. Die Anforderungen an Themen wie<br />

„bewusste Ernährung“, „Tierwohl“, „vegetarische und vegane<br />

Ernährung“ und „Nachhaltigkeit“ seien hoch.<br />

„Die Menschen suchen in Tankstellen-<strong>Shop</strong>s vor allem<br />

nach Marken und Produkten, die sie kennen. Nestlé Wagner<br />

bietet ein auf die Anforderungen dieser Einkaufsstätte – unter<br />

anderem wenig Truhenplatz, spezielle Kundenstruktur, sehr<br />

kurzer Kontakt zum Käufer – zugeschnittenes Sortiment mit<br />

den Top-Sellern der Produktlinien Wagner Steinofen Pizza,<br />

Flammkuchen und Big City, mit der wir vor allem die jüngere<br />

Zielgruppe ansprechen“, sagt Petit.<br />

In den <strong>Shop</strong>s seien<br />

Schnelldreher derzeit<br />

vor allem Varianten<br />

mit Fleisch- und<br />

Wurst-Zutaten,<br />

berichtet Judith Petit<br />

von Nestlé Wagner.<br />

Die jüngere Generation<br />

lege geringeren<br />

Wert auf die<br />

Herstellung vor Ort,<br />

hat auch Carsten<br />

Brinck, Marketing<br />

Manager bei McCain,<br />

beobachtet.<br />

Technik ermöglicht breitere Gastro-Angebot, sagt Sabine Eichner.<br />

Trend zu mehr<br />

Snackification<br />

Gastronomie-Angebote im Tankstellen und im Bahnhofsumfeld<br />

greifen gerne auf Pizza Snacks von Dr. Oetker<br />

Professional zurück, die sich auch wunderbar für den<br />

To-Go-Verzehr eignen“, sagt Alena Springer, Business Manager<br />

Pizza bei Dr. Oetker Professional. Mit einer Größe von<br />

8,5 mal 19 Zentimetern passen kleinen Mahlzeiten demnach<br />

zum „Snackification-Trend“. „Denn klassische Hauptmahlzeiten<br />

werden immer häufiger durch kleinere Snacks<br />

abgelöst, die zwischendurch und am liebsten aus der Hand<br />

gegessen werden.“ Auch die steigende Nachfrage nach<br />

vegetarischen Angeboten bediene man mit den Pizza Snacks<br />

in den Sorten Margherita und Verdure. Darüber hinaus bietet<br />

der Hersteller im <strong>Convenience</strong>-Markt immer neue Produktvarianten<br />

an und nutzt diese, um sein Angebot anzupassen<br />

und laufend zu erweitern.<br />

Hauptmahlzeiten werden durch kleinere Snacks abgelöst.<br />

Fotos: Dr. Oetker, Nestlé Wagner, McCain, Deutsches Tiefkühlinstitut

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