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Andreas Scholl

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Mozart Klaviertrios<br />

Eine Auswahl<br />

Anne-Sophie<br />

Mutter<br />

Das<br />

Mozart<br />

Projekt<br />

„Ich habe mich für das Projekt entschieden, weil ich diese Musik so sehr liebe, weil sie mir<br />

Schauer über den Rücken jagt und mich zu Tränen rührt und weil sie die Zuhörer berührt.“<br />

Anne-Sophie Mutter<br />

Veröffentlichungen 2006<br />

Mozart Violinsonaten, 4 CD<br />

MOZART: Violinkonzerte · Sinfonia concertante<br />

Anne-Sophie Mutter, Violine<br />

Yuri Bashmet, Viola · London Philharmonic Orchestra<br />

Jetzt<br />

im Handel!<br />

Die Mozart-Konzerte live: 21. / 22.11. Stuttgart · 23.11. Mannheim · 25. / 26.11. Essen · 17.12. Hamburg<br />

Foto: Tina Tahir c/o Shotview Photograpers


www.klassikakzente.de • C 43177 • 4 • 2005<br />

<strong>Andreas</strong> <strong>Scholl</strong><br />

SENESINO AUF DEN<br />

LEIB GESCHRIEBEN<br />

Anne-Sophie Mutter<br />

MOZART HOCH DREI<br />

Mozart Forever<br />

DAS GANZE PROGRAMM<br />

ZUM 250. GEBURTSTAG<br />

Das neue<br />

ANNA NETREBKO<br />

ROLANDO VILLAZÓN<br />

Traumpaar


INHALT EDITORIAL<br />

INTRO<br />

3 Universal Classics dominiert ECHO-Verleihung<br />

TITEL<br />

4 Anna Netrebko: Geteiltes Glück<br />

INTERVIEW<br />

8 <strong>Andreas</strong> <strong>Scholl</strong>: Gesund und organisch<br />

MAGAZIN<br />

10 Anne-Sophie Mutter: Das Mozart-Dilemma<br />

12 Lauter lesen!<br />

14 Joseph Calleja: Die Worthülse gesprengt<br />

16 Mozart Forever<br />

18 Gidon Kremer: Das Vierteljahrhundertwerk<br />

20 Thomas Quasthoff: Gesang genug?<br />

22 András Schiff: Der Anzug sitzt perfekt<br />

24 Original Masters: Jauchzet, Frohlocket!<br />

25 Der Holzwurm als Ohrwurm<br />

26 Der klassische Fragebogen,<br />

beantwortet von Anna Gourari<br />

NEUE CDs<br />

28 Alle neuen Veröffentlichungen<br />

ausführlich vorgestellt<br />

30 Veröffentlichungsregister<br />

SERVICE<br />

34 Live-Termine • Der Tournee-Tipp<br />

35 KulturSPIEGEL-Klassik-CD-Bestsellerliste<br />

Vorschau<br />

KlassikAkzente wird herausgegeben von<br />

2 www.KlassikAkzente.de<br />

Titelfoto: Kasskara / DG<br />

Liebe Musikfreundin, lieber Musikfreund,<br />

<strong>Andreas</strong> Kluge<br />

es gibt sie wieder, in der Theorie ebenso wie in der Praxis: die<br />

Traumpaare der Oper. Was in den 50er und 60er Jahren ganz<br />

selbstverständlich war, schien in den letzten Jahrzehnten eine<br />

ausgestorbene Spezies zu sein. Konstellationen wie Maria Callas<br />

und Giuseppe di Stefano beziehungsweise deren „Gegenpart“<br />

Renata Tebaldi und Mario del Monaco schienen angesichts einer<br />

Fülle von individuellen Stars so etwas wie die Dinosaurier des internationalen<br />

Opernbetriebes zu werden – leider einem ähnlichen<br />

Schicksal bestimmt wie ihre urzeitlichen Namensgeber.<br />

Aber nun hat sich das Blatt gewendet und mit Anna Netrebko und<br />

Rolando Villazón ist eine dieser musikalischen Traumpaarungen für<br />

Bühne und Studio wieder ins Zentrum der Öffentlichkeit gerückt<br />

– spätestens seit ihrem überwältigenden Salzburger „La Traviata“-<br />

Erfolg. Doch wer die beiden Stars in den zurückliegenden Jahren<br />

ein wenig „im Auge hatte“, der konnte erahnen, was in diesem<br />

Sommer zur Gewissheit wurde und nun auf CD (und später auch<br />

auf DVD) nicht mehr zu überhören (beziehungsweise zu übersehen)<br />

ist: eine musikalische Seelenverwandtschaft, die ihr Publikum in<br />

Bann schlägt und zu nicht enden wollenden Begeisterungsstürmen<br />

hinreißt. Soweit die Praxis. Noch ganz theoretisch allerdings ist<br />

der Wunsch vieler Opernliebhaber nach einer musikalischen Verbindung<br />

der Rossini-Spezialisten Cecilia Bartoli und Juan Diego<br />

Flórez. Ohne Übertreibung hieße das, ein weiteres Traumpaar für<br />

die im Aufwind befindliche Klassik gewonnen zu haben. Ich überlasse<br />

es hier Ihrer spielerischen Phantasie und Ihrer Kompetenz,<br />

das passende Repertoire für Bartoli/Flórez zusammenzustellen.<br />

Mir jedenfalls fiele dazu schon so einiges ein …<br />

Zurück in der Wirklichkeit darf man sich zunächst einmal auf zwei<br />

Auftritte des ganz realen Traumpaares im deutschen Fernsehen<br />

freuen: am 16. Oktober werden Anna Netrebko und Rolando Villazón<br />

bei der ECHO Klassik Gala 2005 ganz individuell zu Sängerin<br />

und Sänger des Jahres gekürt, bevor sie sich zum Duett<br />

zusammenfinden. Am 5. November heißt es für beide dann – für<br />

Anna Netrebko bereits zum zweiten Mal innerhalb nur eines Jahres!<br />

– Bühne frei für „Wetten, dass …?“, diesmal aus Mannheim.<br />

(Und ganz im Vertrauen: Es werden noch Wetten angenommen,<br />

was die beiden da wohl singen werden …?!)<br />

Einen traumhaften musikalischen Herbst wünscht Ihnen, ob nun<br />

allein oder in trauter Zweisamkeit,<br />

Ihr <strong>Andreas</strong> Kluge


Intro<br />

Universal Classics dominiert ECHO-Verleihung<br />

In gut der Hälfte aller Kategorien beim ECHO Klassik 2005 konnten am 16. Oktober<br />

Künstlerinnen und Künstler von Universal Classics Trophäen in Empfang nehmen.<br />

Die KlassikAkzente gratulieren allen Preisträgern, aber natürlich ganz besonders:<br />

Sängerin des Jahres,<br />

Bestseller des Jahres<br />

Anna Netrebko: Sempre Libera<br />

Welt-Ersteinspielung des Jahres<br />

Anne-Sophie Mutter: Henri Dutilleux, Béla Bartók,<br />

Igor Strawinsky – Violin Concertos<br />

Instrumentalistin des Jahres (Streichinstrumente)<br />

Anne-Sophie Mutter: Tschaikowsky, Korngold – Violin Concertos<br />

Dirigent des Jahres<br />

Claudio Abbado: Debussy, Mahler – La Mer, Sinfonie Nr. 2<br />

Instrumentalistin des Jahres (Klavier)<br />

Hélène Grimaud: Chopin, Rachmaninoff<br />

Sinfonische Einspielung des Jahres<br />

(Musik des 18. Jahrhunderts)<br />

Concerto Köln: Johann Wilhelm Wilms – Sinfonien Nr. 6&7<br />

Pionierin im Musikvertrieb:<br />

ANNA NETREBKO<br />

Foto: Kasskara / DG<br />

Lebenswerk<br />

Pierre Boulez<br />

Klassik-ohne-Grenzen-Preis<br />

<strong>Andreas</strong> <strong>Scholl</strong>: <strong>Andreas</strong> <strong>Scholl</strong> –<br />

Der Kaiser und die Nachtigall<br />

Anna Netrebko<br />

bittet zum Download<br />

Anna Netrebko nutzt ihre Popularität,<br />

um beim Mobilfunkanbieter<br />

O2 als erster<br />

Klassikstar auch völlig neue<br />

Vertriebswege zu erkunden.<br />

Seit 17.10. ist ihr neues Album<br />

mit den schönsten Highlights<br />

aus der „La Traviata“ unter<br />

www.o2music.de nicht nur<br />

als Download erhältlich, sondern<br />

kann auch mobil aus dem<br />

Operneinspielung des Jahres<br />

(Opernarien und Duette)<br />

Juan Diego Flórez: Great Tenor Arias<br />

Musik-DVD-Produktion des Jahres<br />

Carlos Kleiber: Brahms, Mozart, Beethoven –<br />

Sinfonie Nr. 4, Sinfonie Nr. 33, „Coriolan“<br />

Musik-DVD-Produktion des Jahres<br />

Lang Lang: Lang Lang Live at Carnegie Hall<br />

Editorische Leistung des Jahres<br />

Deutsche Grammophon: „Musik … Sprache der Welt“<br />

WAP auf das Handy geladen<br />

werden.<br />

Eine halbe Million Titel stehen<br />

im Shop in CD-Qualität exklusiv<br />

für O2-Kunden zum Download<br />

bereit, zu attraktiven Preisen<br />

ab 99 Cent. Und als absolutes<br />

Highlight auch Anna Netrebkos<br />

neues Album „Violetta“.<br />

www.o2music.de<br />

www.annanetrebko.com<br />

Fotos: Kasskara / DG, Harald Hoffmann / DG, J Henry Fair / DG, Sarah Dunn / Decca, Trevor Leighton / Decca, S. Lauterwasser / DG<br />

www.KlassikAkzente.de 3


Titel<br />

GETEILTES GLÜCK<br />

Anna Netrebko und Rolando Villazón: ein weiteres Kapitel<br />

in der Platten-Geschichte der Opern-Traumpaare. Gute Gelegenheit<br />

für einen historischen Rückblick.<br />

Seit der neuen Salzburger „Traviata“, die am 7. August auch im Fernsehen zu<br />

sehen war, scheint es ein neues Traumpaar der Oper zu geben: Anna Netrebko,<br />

der Shootingstar unter den Sopranen, und Rolando Villazón, der Shootingstar<br />

unter den Tenören. So stand es zumindest immer wieder zu lesen. Ein geglückter<br />

Marketing-Coup? Oder nicht vielleicht doch eher Ausdruck einer urmenschlichen<br />

Gefühlsregung, nämlich der Freude darüber, dass sich zwei gefunden haben, die<br />

gut zusammenpassen? Warum sollte ausgerechnet die Oper, diese hochemotionale<br />

Kunstform, davon unberührt bleiben?<br />

„Traumpaare“ waren schon immer ein besonderes Kapitel in der Geschichte<br />

des Musiktheaters. Man denke nur an Rosa Ponselle und Enrico Caruso oder an<br />

Kirsten Flagstad und Lauritz Melchior – markante Beispiele für den idealen Zusammenklang<br />

zweier Stimmen. Dass auch die Platten-Industrie immer wieder an<br />

solchen Verbindungen interessiert war, zeigte sich verstärkt ab den 50er Jahren,<br />

also mit Beginn der LP-Ära. Bei RCA verkuppelte man Zinka Milanov mit Jussi<br />

Björling, bei Decca Renata Tebaldi mit Mario del Monaco, worauf kurze Zeit später<br />

die Antwort der EMI folgte: Maria Callas und Giuseppe di Stefano. Dies war<br />

die Zeit der Exklusiv-Verträge: Man war bei einer Firma unter Vertrag und blieb<br />

dort mehrere Jahre. Seitensprünge wurden nur im Austausch gestattet, sprich:<br />

La Tebaldi wurde an die RCA „ausgeliehen“, wenn Björling im Gegenzug Aufnahmen<br />

für die Decca machte. Auf diese Art und Weise gab es immerhin auch die<br />

Konstellationen Björling / Tebaldi (unter anderem in der Decca-Aufnahme von<br />

„Cavalleria rusticana“), Björling / de los Angeles und di Stefano / Milanov. Dass<br />

es keine einzige gemeinsame Aufnahme von Maria Callas und Jussi Björling gibt<br />

(noch nicht mal einen Live-Mitschnitt), lässt vermuten, dass das Tauschgeschäft<br />

halt nicht immer funktionierte, dass Exklusiv-Verträge mitunter auch verhinderten,<br />

dass aus einem Besetzungstraum Wirklichkeit wurde.<br />

Vielleicht war das mit ein Grund, warum sich in den 60er Jahren nur noch<br />

wenige Künstler exklusiv an eine Firma binden ließen. Birgit Nilsson zum Beispiel<br />

behielt sich bei der Wahl ihrer (Platten-)Partner eine gewisse Freiheit vor, und<br />

so konnte sie ihre Turandot 1959 mit Jussi Björling und 1966 mit Franco Corelli<br />

4 www.KlassikAkzente.de


Das neue Traumpaar:<br />

ANNA NETREBKO UND<br />

ROLANDO VILLAZÓN<br />

Foto: Kasskara / DG<br />

www.KlassikAkzente.de 5


Titel<br />

6 www.KlassikAkzente.de<br />

Zwei, die gut zusammenpassen:<br />

ANNA NETREBKO UND<br />

ROLANDO VILLAZÓN<br />

Foto: Kasskara / DG


aufnehmen. Dass es nicht immer reine Liebesheiraten waren, die<br />

ein Paar zusammenbrachten, zeigt das Beispiel Nilsson/Corelli<br />

in exemplarischer Weise: Wenn man die beiden zusammen für<br />

„Turandot“ engagierte, so geschah dies in erster Linie deshalb,<br />

um den „Kampf der Giganten“ zu erleben. Beide hatten riesige<br />

Stimmen, beide verfügten über gewaltige Spitzentöne und extra<br />

langen Atem. „Alles, was du kannst, kann ich noch lauter“,<br />

schien die Devise zu lauten, wenn sie an der Scala oder an der<br />

Metropolitan Opera aufeinander losgelassen wurden.<br />

Über ihre Begegnungen auf und hinter der Bühne kursieren<br />

herrliche Anekdoten.<br />

Nicht ganz so kämpferisch ging es bei Renata Tebaldi und<br />

Mario del Monaco zu, wenngleich das Ego und die Stimme des<br />

Tenors sicher nicht zu unterschätzen waren. Und dass die Tebaldi<br />

keineswegs immer nur die Sanfte war, zu der man sie abgestempelt<br />

hatte (als Gegenpol zur „Tigerin“ Callas), ist in den gemeinsamen<br />

Aufnahmen immer wieder zu hören, vor allem in Verismo-Opern wie<br />

„Cavalleria rusticana“, „Andrea Chenier“, „Manon Lescaut“, „Tosca“<br />

und „Adriana Lecouvreur“. In der späteren Karriere-Phase der Tebaldi<br />

gab es neben del Monaco allerdings noch drei weitere Star-<br />

Tenöre: Carlo Bergonzi, Franco Corelli und – bei ihrer Aufnahme<br />

von Verdis „Un Ballo in Maschera“ – Luciano Pavarotti.<br />

Was Platten-Partnerschaften betrifft, gehört Pavarotti sicher zu<br />

den treuesten Künstlern der jüngeren Geschichte. Das betrifft nicht<br />

nur seine jahrzehntelange Bindung zur Decca, sondern auch seine<br />

Beziehungen zu Sopranen. Über zwanzig Jahre lang waren es<br />

vor allem Mirella Freni und Joan Sutherland, denen er als Rodolfo,<br />

Alfredo oder Edgardo seine Liebe gestand. Mit der Freni war er im<br />

Grunde seit seiner Geburt verbunden: Sie wurden von derselben<br />

Amme ernährt. „Keine Frage, wer hier den Löwenanteil der Milch<br />

abbekommen hat“, witzelte die Freni in Interviews. Freilich führte<br />

die gemeinsame Vergangenheit dazu, dass sich später keiner von<br />

beiden auf dem Papier verjüngen konnte …<br />

Hingegen sind die neun Jahre ältere Joan Sutherland und ihr<br />

Ehemann Richard Bonynge für den jungen Pavarotti so etwas wie<br />

Mentoren gewesen. Beide erkannten das außergewöhnlichen Talent<br />

des Tenors und trugen entscheidend dazu bei, dass er nach einer<br />

gemeinsamen Opern-Tournee bald an den ersten Häusern der Welt<br />

Giuseppe Verdi<br />

La Traviata<br />

Deutsche Grammophon<br />

CD 477 593 6<br />

Anna Netrebko, Sopran<br />

Rolando Villazón, Tenor<br />

Thomas Hampson,<br />

Bariton u.a • Wiener<br />

Philharmoniker<br />

Dirigent: Carlo Rizzi<br />

sang. Später erhielt Pavarotti noch Verstärkung durch Montserrat<br />

Caballé (die sich zwar auch mit den beiden anderen der „Drei Tenöre“<br />

verband, doch nicht zur gleichen Zeit).<br />

Nach Caballé/Domingo, Caballé/Carreras, Scotto/Domingo und<br />

Ricciarelli/Carreras schien die Zeit der Traumpaare vorerst vorbei zu<br />

sein – bis Mitte der 90er Jahre mit Angela Gheorghiu und Roberto<br />

Alagna der höchst seltene Fall eintrat, dass Tenor und Sopran nicht<br />

nur auf der Bühne, sondern auch im Privatleben ein Paar waren.<br />

Das einzige Hindernis zum Eheglück auf Platten, Exklusiv-Verträge<br />

bei rivalisierenden Firmen, wurde bald überwunden.<br />

Nun also Anna Netrebko und Rolando Villazón. Was möchte<br />

man den beiden wünschen? Dass sie ihre Qualitäten kontinuierlich<br />

entwickeln können. Dass sie sich über Jahre und Jahrzehnte<br />

im internationalen Geschäft halten werden. Dass sie öfters das<br />

Glück haben, bei ihren Bühnenproduktionen einem so feinfühligen<br />

Regisseur wie Willy Decker zu begegnen. Dass sie auf Dirigenten,<br />

Intendanten und Manager treffen, die etwas von Stimmen verstehen,<br />

die genau wissen, welche Partien in der nächsten Zeit, welche<br />

in zehn Jahren und welche überhaupt nicht „drin“ sind. Dass<br />

sie sich genug Selbstkritik und Selbstironie bewahren, um nach<br />

Erfahrungen mit falschen Rollen sagen zu können, was Marilyn<br />

Horne nach ihrer Eboli sagte: „See what happens if you believe in<br />

your own publicity!“<br />

Und natürlich wünscht man ihnen eine Fortsetzung des<br />

„Traviata“-Erfolges, live und auf DVD (die „Traviata“-DVD erscheint<br />

übrigens Anfang 2006). Danach? Am besten französisches Repertoire:<br />

Faust und Marguerite, Romeo und Juliette, Des Grieux und<br />

Manon, vielleicht auch Don José und Micaela. Ideal wäre natürlich<br />

Puccinis „Bohème“, bei Verdi könnte es irgendwann mit „Don Carlo“<br />

weitergehen (analog zu Carreras/Freni). Im Belcanto-Repertoire bietet<br />

sich „Lucia di Lammermoor“ an, bei Mozart „Don Giovanni“, im<br />

slawischen Repertoire „Eugen Onegin“ und „Die verkaufte Braut“.<br />

Mithin ein weites Feld für gemeinsame Auftritte. Bleibt zu hoffen,<br />

dass viel Gutes und Schönes darauf wachsen möge. Ein überzeugender<br />

Anfang ist mit dieser Salzburger „Traviata“ gemacht.<br />

Thomas Voigt<br />

KlassikLink: netrebko<br />

www.deutschegrammophon.com/traviata<br />

Violetta<br />

Arien und Duette<br />

aus La Traviata<br />

Deutsche Grammophon<br />

CD 477 593 7<br />

Anna Netrebko<br />

Rolando Villazón<br />

Thomas Hampson<br />

Wiener Philharmoniker<br />

Dirigent: Carlo Rizzi<br />

www.KlassikAkzente.de 7


Interview<br />

8 www.KlassikAkzente.de<br />

GESUND UND ORGANISCH<br />

<strong>Andreas</strong> <strong>Scholl</strong> hat für seine neue CD ausschließlich Arien aus dem<br />

Programm des Kastraten Senesino ausgewählt – sie fühlen sich an, als seien sie<br />

für ihn geschrieben, erklärt der Countertenor im Gespräch mit Klemens Hippel.<br />

KlassikAkzente: Ihre neue CD widmen<br />

Sie ausschließlich Arien, die für den<br />

berühmten Kastraten Senesino geschrieben<br />

wurden – neben bekannten Werken<br />

von Händel auch ganz Unbekanntes von<br />

Lotti oder Albinoni. Folgen Sie da dem<br />

Trend, sich einem vergessenen Repertoire<br />

zu widmen, wie es Ihre Kollegin Cecilia<br />

Bartoli vormacht?<br />

<strong>Andreas</strong> <strong>Scholl</strong>: Der Zugang zum Repertoire<br />

kommt heute durch den Künstler.<br />

Wenn jemand anders als Frau Bartoli ein<br />

Salieri-Album aufgenommen hätte, hätte<br />

er nicht unbedingt 400.000 Exemplare verkauft.<br />

Das ist schon toll zu beobachten,<br />

wie so eine Künstlerin eben nicht den einfachen<br />

Weg geht und sagt: Ich sahne das<br />

ab, was sich gut vermarkten lässt, sondern<br />

ich nehme meine Verantwortung als<br />

Künstlerin wahr und meinen Erziehungsauftrag,<br />

den ich als Sänger auch habe.<br />

Das ist bewundernswert.<br />

KlassikAkzente: Nach welchen Kriterien<br />

haben Sie denn die Musik ausgewählt?<br />

<strong>Scholl</strong>: Es musste auf jeden Fall Händel<br />

mit dabei sein, weil dieser eine wichtige<br />

Rolle in Senesinos Karriere gespielt hat.<br />

Darüber hinaus ist es immer gut, neues<br />

Repertoire zu entdecken. Es sind einige<br />

tolle Sachen dabei – die Porpora-Arie<br />

„Va’ per le vene il sangue“ ist ein richtiger<br />

Hit. Und es ist auch spannender, nicht<br />

einfach alle Händel-Opern und Oratorien<br />

abzugrasen, sondern einmal zu sehen,<br />

wie andere Komponisten für diesen Sänger<br />

geschrieben haben. Man muss natürlich<br />

immer eine Balance finden zwischen<br />

dem, was das Publikum toll finden würde<br />

und dem, was die Kritiker und die Musikwissenschaftler<br />

erwarten. Da hat jeder so<br />

seine Vorstellung.<br />

KlassikAkzente: Was verbindet Sie mit<br />

Senesino?<br />

<strong>Scholl</strong>: Bei den zahlreichen Arien, die Händel<br />

für Senesino geschrieben hat, habe ich festgestellt,<br />

dass die Tessitura von Senesinos<br />

und meiner Stimme identisch sind. Ich kann<br />

das einfach mühelos singen, sowohl in alter<br />

als auch in moderner Stimmung. Wenn mir<br />

heute jemand etwas anbietet, von dem ich<br />

weiß, dass es für Senesino geschrieben ist,<br />

muss ich das gar nicht vorher anschauen.<br />

Ich weiß, dass es, ohne anmaßend zu sein,<br />

wie für mich geschrieben ist. Es fühlt sich<br />

ganz gesund und organisch an. Händel hat<br />

ja keine extremen Sachen von seinen Sängern<br />

verlangt, sondern die Arien auf den Sänger<br />

maßgeschneidert.<br />

KlassikAkzente: Wird man zum Historiker,<br />

wenn man sich so intensiv mit einem Sänger<br />

befasst?<br />

<strong>Scholl</strong>: Historiker nicht, aber im Laufe der<br />

Jahre entwickelt sich schon eine Beziehung<br />

zu dieser Sängerpersönlichkeit. Man


gewinnt eine Vertrautheit mit dem Repertoire,<br />

und dann kommt die Neugier dazu,<br />

wenn man all die Anekdoten hört und Karikaturen<br />

sieht.<br />

KlassikAkzente: Was ist denn das Spannende<br />

an diesem Kastraten?<br />

<strong>Scholl</strong>: Senesino war damals eine Person<br />

des öffentlichen Lebens. Oper hat sich nicht<br />

so isoliert vom Rest der Gesellschaft abgespielt<br />

wie heute, die Sänger waren schon<br />

Superstars ihrer Zeit. Damals hatte auch<br />

noch kein deutscher Musikwissenschaftler<br />

die E- und die U-Musik-Deklaration<br />

erfunden – daher wussten die unbedarften<br />

Engländer nicht, dass man sich mit Barockmusik<br />

nicht unterhalten lassen darf. Und<br />

dann hat er eine sehr spannende Lebensgeschichte:<br />

ein Italiener, der durch ganz<br />

Europa gereist ist.<br />

KlassikAkzente: Hat diese Wissen Aus-<br />

Händel • Lotti • Porpora<br />

Scarlatt • Albinoni<br />

Arias for Senesino<br />

Decca<br />

CD 475 656 9<br />

wirkungen auf Ihre Interpretation?<br />

<strong>Scholl</strong>: Es gibt einige Quellen, die Senesinos<br />

Kunst beschreiben. Man weiß, dass er relativ<br />

wenig verziert hat. Und er konnte schneller<br />

artikulieren und singen als die Geiger der<br />

damaligen Zeit spielten. Er war zwar sehr<br />

virtuos, aber das Repertoire spiegelt diese Virtuosität<br />

nicht wieder. Ich glaube, Virtuosität wurde<br />

damals gar nicht so bewundert. Virtuosität ist<br />

etwas, was man sich aneignen kann durch fleißiges<br />

Üben, aber Expressivität, Gestaltung und<br />

Geschmack, das sind die Dinge, die vom Publikum<br />

damals eher bewundert wurden. Senesino<br />

hatte durchaus in jeder Oper ein Stück,<br />

wo man loslegen muss … Aber dann hatte<br />

er bewiesen, dass er schnell singen kann, der<br />

Rest war etwas, wo er sich auf die Expressivität<br />

konzentrieren konnte. Bei einer Arie wie<br />

„Vivi tiranno“ in „Rodelinda“ ist musikalisch<br />

nicht viel zu gestalten, das rattert einfach von<br />

Anfang bis Ende durch und am Ende schreien<br />

alle „Bravo!“.<br />

Neugier aufs Repertoire:<br />

ANDREAS SCHOLL<br />

<strong>Andreas</strong> <strong>Scholl</strong>,<br />

Counter-Tenor<br />

Accademia Bizantina<br />

Dirigent: Ottavio Dantone<br />

KlassikAkzente: Davon halten Sie nicht so<br />

viel?<br />

<strong>Scholl</strong>: Als Sänger fragt man sich schon<br />

manchmal: was wird da jetzt bewundert? Das<br />

ist, wie wenn ein Tenor ein hohes C brüllt und<br />

dann schreien alle „Bravo!“- als ob das jetzt<br />

eine besondere Errungenschaft wäre.<br />

KlassikAkzente: Eine virtuose Arie haben<br />

Sie aber doch aufgenommen ins Programm …<br />

<strong>Scholl</strong>: Ja, eine ist ja drauf: „Al lampo dell’<br />

armi“ aus „Giulio Cesare in Egitto“ – in einem<br />

haarsträubenden Tempo. Das ist durchaus<br />

im Sinne von Senesino gedacht: Dann singen<br />

wir eben auch mal etwas Schnelles.<br />

Aber sonst haben wir eigentlich die schönsten<br />

Arien ausgewählt. Und da zeigt sich,<br />

dass die Stärke vom Senesino im Ausdruck<br />

lag, im Phrasieren, in den langsamen Arien.<br />

KlassikLink: scholl<br />

www.deccaclassics.com/artists/scholl<br />

Foto: Sarah Dunn / Decca<br />

www.KlassikAkzente.de 9


Foto: Harald Hoffmann / DG<br />

Mozart auf der Spur:<br />

ANNE-SOPHIE MUTTER<br />

10 www.KlassikAkzente.de<br />

Wolfgang Amadeus Mozart<br />

The Violin Concertos;<br />

Sinfonia concertante<br />

Deutsche Grammophon<br />

CD 474 215 2<br />

Anne-Sophie Mutter, Violine • Yuri Bashmet,<br />

Bratsche • London Philharmonic Orchestra<br />

Veröffentlichung: 17.10.05<br />

Wolfgang Amadeus Mozart<br />

Piano Trios<br />

Deutsche Grammophon<br />

CD 477 579 6<br />

Anne-Sophie Mutter, Violine • Sir André Previn,<br />

Piano • Daniel Müller-Schott, Cello<br />

Veröffentlichung: 01.08.06<br />

Wolfgang Amadeus Mozart<br />

The Violin Sonatas<br />

Deutsche Grammophon<br />

4 CDs 477 580 1<br />

Anne-Sophie Mutter, Violine<br />

Lambert Orkis, Klavier


DAS MOZART-DILEMMA<br />

„Die so genannten authentischen<br />

Aufführungen sind für mich ein<br />

Ding der Unmöglichkeit“, sagt<br />

Wundergeigerin Anne-Sophie<br />

Mutter. „Wir haben einfach andere<br />

Hörgewohnheiten als Mozarts<br />

Zeitgenossen und leben nicht in<br />

einem Vakuum. Ich kann nicht so<br />

tun, als könnten wir die Zeit zurückdrehen<br />

und wieder so hören<br />

wie die Menschen vor 250 Jahren.<br />

Ich bin absolut für die moderne<br />

Besaitung der Geige, denn das Instrument<br />

erhält ein größeres Spektrum<br />

im Hinblick auf das Volumen<br />

und auf Klangfarben und Schattierung.“<br />

Aber sie sagt auch: „In einigen<br />

späten Mozartsonaten verlangen<br />

die schnellen Sätze rasche<br />

Tonwiederholungen, und die damaligen<br />

Instrumente boten dazu<br />

bessere Möglichkeiten als unsere<br />

modernen und hatten zudem<br />

viel weniger Resonanz. Das sind<br />

Aspekte von Mozarts Musik, die<br />

wir neu umsetzen müssen. Man<br />

spielte also auch einen langsamen<br />

Satz in zügigerem Tempo, weil der<br />

Klang sonst zu dünn und kaum<br />

noch hörbar wurde. Auf einem<br />

modernen Klavier und in einem<br />

großen Saal muss das Instrument<br />

atmen und die Töne aussingen,<br />

weil sie sonst überlappen. Ähnliches<br />

gilt für die Finalsätze, die<br />

wir leider nicht so schnell spielen<br />

können, wie es auf einem Instrument<br />

aus Mozarts<br />

Wie wird man dem großen Universalisten gerecht, fragt sich<br />

Peter Korfmacher. Anne-Sophie Mutter bietet einige Antworten.<br />

Zeit möglich gewesen wäre.“ Da<br />

sind wir also mittendrin im Dilemma.<br />

Dass nämlich selbst der Zeitloseste,<br />

der Überzeitlichste, selbst<br />

Mozart, doch wieder eingeklemmt<br />

ist zwischen die Stil- und Besetzungsfragen,<br />

die als Ballast der<br />

Jahrhunderte auf einer musikalischen<br />

Praxis lasten, die sich vor<br />

allem anderen mit dem Einst auseinander<br />

setzt. Und es immer wieder<br />

neu saugfähig machen muss<br />

für die Bedürfnisse des Heute.<br />

Fürs Hören, Fühlen, Denken von<br />

Menschen, die so ganz anders<br />

hören, fühlen, denken als die, die<br />

lebten, als Mozart seine Musik<br />

empfand und erfand. Aber genau<br />

das zeichnet sie ja aus. Dass sie<br />

es zulässt. Dass es ein letztgültiges<br />

„Richtig“ nicht gibt bei diesen<br />

wenigen Tönen, die die Welt<br />

bedeuten können. Egal ob es die<br />

von früher ist oder die von heute.<br />

Dass Mozart in allem ist und alles<br />

aus Mozart. Mutter: „Seit ich<br />

als 13-Jährige bei meinem Debüt<br />

mit Herbert von Karajan das wundervolle<br />

G-Dur-Konzert aufnahm,<br />

gehört Mozart einfach zu meinem<br />

täglichen Leben. Sein Geist<br />

ist immer präsent. Selbst wenn<br />

ich zeitgenössische Werke spiele,<br />

und ich habe ständig neue Versuche<br />

unternommen, ihm näher zu<br />

kommen. Er ist der Komponist,<br />

mit dem ich aufgewachsen bin,<br />

der immer auf mich gewartet hat,<br />

an jedem Punkt meiner Laufbahn.“<br />

Das könnten<br />

viele gesagt<br />

haben, denn wie sonst nur Bach,<br />

Beethoven und (aber nur bei den<br />

Pianisten) Chopin ist Mozart der<br />

große Universalist. Und weil er der<br />

große Universalist ist, lässt er so<br />

viel zu. Gardiner und Karajan. Perlman<br />

und Mutter. Barenboim und<br />

Staier. So unterschiedlich all diese<br />

Herangehensweisen sind, so<br />

kommen sie doch aus einer gemeinsamen<br />

Geisteshaltung: Sie<br />

nähern sich Mozart, indem sie<br />

bei Mozart beginnen. Beim Notentext,<br />

bei der Struktur, ja beim<br />

Stil, der erst den Weg zur Seele<br />

zeigt. Andere Seelen, andere<br />

Wege aber, werden sie beschritten<br />

von ernsthaften Könnern, führen<br />

immer zum Ziel. Auch Anne-<br />

Sophie Mutter hat sich neu auf<br />

den Weg gemacht. Ein groß angelegtes<br />

Mozart-Projekt schenkt<br />

sie sich und uns zum Mozart-Jahr.<br />

Mit den Konzerten und den Trios<br />

ging es schon im Oktober los. Und<br />

der Auftakt ist bemerkenswert.<br />

Weil Mutters neuer Weg sie eben<br />

doch respektiert, die Segnungen<br />

der Originalklangbewegung. Er<br />

folgt ihnen nicht sklavisch, aber<br />

er saugt allen strukturellen Nektar<br />

aus der vermeintlichen Historical<br />

Correctness. Und gerade<br />

darum geht es doch recht eigentlich.<br />

Die ernst zu Nehmenden unter<br />

den Darmsaitlern hatten sich<br />

nicht auf die Fahnen geschrieben,<br />

sie wollten die Musik so klingen<br />

lassen, wie sie einst tönte. Das<br />

weiß niemand – und wahrscheinlich<br />

will es auch niemand wissen.<br />

Denn die Bedingungen, mit denen<br />

sich Bach, Mozart, auch Beethoven<br />

herumzuplagen hatten, wa-<br />

ren erheblich unbefriedigender<br />

als die, die wir heute vorzufinden<br />

gewohnt sind. Gleich, ob wir sie<br />

als Interpreten oder als Hörer suchen.<br />

Es geht mehr um stilistische<br />

Integrität als um Originalklonerei.<br />

Und dafür ist es zunächst einmal<br />

eher unerheblich, ob die Instrumente<br />

modern sind oder alt. Nur<br />

muss sich jeder Interpret darüber<br />

im Klaren sein und sich Rechenschaft<br />

darüber ablegen, dass es<br />

damals andere waren. Mutter tut<br />

dies. Und sie braucht keine Darmsaiten.<br />

Die Musiker vom London<br />

Philharmonic Orchestra, das sie<br />

selbst leitet, brauchen sie auch<br />

nicht. Weil sie die Eigentümlichkeiten<br />

von Phrasierung, Dynamik,<br />

Tempo, Klang, Atmung übersetzen.<br />

Weil sie Mozart aus Mozart<br />

schöpfen. Integer, sinnlich, berauschend.<br />

Es ist dies ein durchaus<br />

neuer Mozart. Einer, der das Beste<br />

zweier Welten zusammenbringt.<br />

Für Puristen ist er nicht – eher für<br />

Kenner, aber das hat ja noch nie<br />

geschadet. Und im Übrigen spiegelt<br />

sich diese elektrisierend diesseitige<br />

und doch geistig durchdrungene<br />

Musizierhaltung in der<br />

neuen Foto-Ästhetik der Cover,<br />

die die Mutter grafisch zwischen<br />

Jugendstil und Postmoderne, zwischen<br />

Schlichtheit und Üppigkeit,<br />

zwischen Symbolismus und Verspieltheit<br />

festklemmen.<br />

Peter Korfmacher ist Feuilleton-<br />

Chef der „Leipziger Volkszeitung“.<br />

KlassikLink: mutter<br />

www.deutschegrammophon.com/<br />

mutter-mozart<br />

www.KlassikAkzente.de 11


Magazin<br />

Die Welt vermessen:<br />

ULRICH MATTHES<br />

Foto: Tim Richmond / Decca<br />

12 www.KlassikAkzente.de


In seinem Moralklassiker „Jenseits<br />

von Gut und Böse“ machte<br />

Friedrich Nietzsche schon 1886<br />

nicht nur fast visionäre Bemerkungen<br />

zum europäischen Gedanken,<br />

sondern setzte sich auch<br />

kritisch mit den Lesegewohnheiten<br />

seiner Landsleute auseinander:<br />

„Der Deutsche liest nicht laut,<br />

Lauter lesen!<br />

Neue Hörbücher aus dem Hause Deutsche Grammophon Literatur erklären die<br />

Welt, den Menschen Mozart sowie die Sehnsüchte und Schwächen zweier der größten<br />

Wissenschaftler, die das Land der Dichter und Denker hervorgebracht hat.<br />

nicht fürs Ohr, sondern bloß mit<br />

den Augen: Er hat seine Ohren<br />

dabei ins Schubfach gelegt.“ Ein<br />

halbes Jahrhundert später musste<br />

er sie wieder herausholen: Das<br />

Radio war erfunden, und mit ihm<br />

erschien eine neue Buchgattung,<br />

die Funknovelle. Noch einmal 50<br />

Jahre weiter tritt in Pendlerzügen<br />

Martin Geck<br />

Mozart – Eine Biografie<br />

Deutsche Grammophon<br />

3 CDs 987 197 9<br />

Senta Berger, Sprecherin<br />

Julia und Pierre Franckh<br />

Papa, erklär mir die Welt –<br />

ich erklär dir meine<br />

Deutsche Grammophon<br />

2 CDs 987 190 6<br />

Erzählt von Julia und Pierre Franckh<br />

Daniel Kehlmann<br />

Die Vermessung der Welt<br />

Deutsche Grammophon<br />

5 CDs 987 197 3<br />

Ulrich Matthes, Sprecher<br />

und CD-Wechslern das Hörbuch<br />

seinen Siegeszug an. Von Anfang<br />

an beeindruckte die Literaturabteilung<br />

der Deutschen Grammophon<br />

mit Veröffentlichungen<br />

von großer Literatur ebenso wie<br />

mit kleinen Tonjuwelen, erst auf<br />

Schellack, dann auf Vinyl und<br />

schließlich auf CD. Von den aktuellen<br />

Neuerscheinungen sind drei<br />

besonders hervorzuheben:<br />

Natürlich darf zum Mozartjahr<br />

eine aktuelle Biografie des<br />

Wunderkinds nicht fehlen. Martin<br />

Geck hat sie geschrieben,<br />

seit 1976 Professor für Musikwissenschaft<br />

an der Universität<br />

Dortmund und fast ebenso lange<br />

vor allem als Bach-Biograf bekannt.<br />

Während die Buchausgabe<br />

zum stillen Lesen parallel im<br />

Rowohlt Verlag erscheint, bietet<br />

die Hörbuchausgabe nicht<br />

nur zahlreiche Musikbeispiele,<br />

sondern auch Senta Berger als<br />

Vorleserin.<br />

Nicht weniger umfassend,<br />

aber mit einem ganz anderen<br />

Thema beschäftigt sich „Papa,<br />

erklär mir die Welt – ich erklär<br />

dir meine“. Die 12-jährige Schülerin<br />

Julia Franckh unterhält<br />

sich darin mit ihrem Vater, dem<br />

Schauspieler Pierre Franckh, allen<br />

über 40 noch als „Lümmel<br />

von der ersten Bank“ in Erinnerung,<br />

allen anderen aus zahllosen<br />

Tatort-Folgen. Die Themen:<br />

Liebe, Glück, Beruf, Geld,<br />

Verlust und andere große und<br />

kleine Fragen des Lebens. Ein<br />

interessantes Hörbuch nicht<br />

nur für Eltern und Kinder, die<br />

das Gespräch miteinander suchen.<br />

Es erscheint ebenfalls<br />

zeitgleich mit der Buchausgabe<br />

(Pattloch Verlag).<br />

Dritter Höhepunkt des Herbstes<br />

ist Daniel Kehlmanns „Die<br />

Vermessung der Welt“, gelesen<br />

von Ulrich Matthes. Mit Phantasie<br />

und viel Humor beschreibt<br />

Kehlmann das Leben zweier Genies<br />

an der Wende vom 17. zum<br />

18. Jahrhundert, ihre Sehnsüchte<br />

und Schwächen, ihre Gratwanderung<br />

zwischen Einsamkeit und<br />

Liebe, Lächerlichkeit und Größe,<br />

Scheitern und Erfolg – ein philosophischer<br />

Abenteuerroman<br />

von seltener Kraft und Brillanz.<br />

Die Buchausgabe erscheint parallel<br />

im Rowohlt Verlag.<br />

Marc Wirbeleit<br />

www.KlassikAkzente.de 13


Magazin<br />

DIE WORTHÜLSE<br />

GESPRENGT<br />

Kaum 27, hat der Maltesische Tenor Joseph Calleja sein zweites<br />

Decca-Album aufgenommen und bewiesen, dass manchmal tatsächlich<br />

stimmen kann, was meist als Werbeübertreibung entlarvt wird.<br />

Bellini • Donizetti • Verdi • Giordano • Adam<br />

Bizet • Gounod • Massenet u.a.<br />

The Golden Voice<br />

Decca<br />

CD 475 693 1<br />

Joseph Calleja, Tenor • Anna Netrebko, Sopran<br />

Tatiana Lisnic, Sopran<br />

The Academy of St. Martin In The Fields<br />

Dirigent: Carlo Rizzi<br />

Hätten Luciano Pavarotti, Plácido<br />

Domingo und José Carreras auf<br />

ihren legendären Stadien-Tourneen<br />

als die „Drei Tenöre“ so etwas<br />

wie eine Ersatzbank gehabt,<br />

dann hätte dort Joseph Calleja<br />

sitzen können. Schließlich hört<br />

man immer öfter, der junge Malteser<br />

könnte eines Tages in die<br />

Fußstapfen der drei Star-Tenöre<br />

treten. Dabei ist Calleja mit seinen<br />

27 Jahren ja noch nicht mal<br />

halb so alt wie heute Pavarotti.<br />

Und doch hat er bereits auf Bühnen<br />

gestanden, welche die meisten<br />

Kollegen seines Fachs erst in<br />

deutlich höherem Alter betreten,<br />

darunter die Wiener Staatsoper<br />

und Covent Garden, wo er bereits<br />

vor drei Jahren als Herzog in<br />

Verdis „Rigoletto“ debütierte.<br />

Sein Potenzial ist diese einerseits<br />

kraftvoll intensive, andererseits<br />

reich nuancierte, regel-<br />

14 www.KlassikAkzente.de<br />

recht betörende und Vertrauen<br />

erweckende Stimme. Stärkstes<br />

Vertrauen hat daher auch die<br />

Plattenfirma Decca in den sympathischen<br />

Sänger gesetzt, ihn vor<br />

drei Jahren exklusiv unter Vertrag<br />

genommen und ihm für sein aktuelles<br />

Album gar den Titel „The<br />

Golden Voice“ verliehen. Das mag<br />

zuerst nach Marketing-Worthülse<br />

klingen – doch dass mehr dahinter<br />

steckt, vermittelt nicht nur der Höreindruck<br />

der CD, sondern auch<br />

ein Blick ins Booklet: Denn hier<br />

gibt Callejas wichtigster Lehrer<br />

Paul Asciak einen interessanten<br />

Einblick in die Arbeit mit seinem<br />

wohl bekanntesten Schüler. Zum<br />

Beispiel, wie Calleja als 16-Jähriger<br />

zum ersten Vorsingen bei ihm<br />

erschien und gleich eine wuchtige<br />

Puccini-Arie zum Besten gab: „Mir<br />

wurde deutlich, dass es sich um<br />

eine einmalig schöne Stimme han-<br />

delte, allerdings offensichtlich auch<br />

ein Instrument, das eine Zeitlang<br />

sorgfältig und diszipliniert geschult<br />

werden musste“, erinnert sich Asciak.<br />

In der Folge weiß er zu berichten,<br />

wie sich Callejas Stimme<br />

„zu einem leichten, beweglichen<br />

und weichen Instrument mit einem<br />

unverwechselbaren Timbre sowie<br />

auch einer vielversprechend klingenden<br />

Höhe“ entwickelte.<br />

Nun gilt in der hart umkämpften<br />

Musikbranche ja vor allem das<br />

zweite Album als der wahre Prüfstein<br />

für einen Musiker, der zeigen<br />

muss, dass er eben nicht zu den<br />

klassischen Eintagsfliegen gehört.<br />

Calleja hatte im vergangenen Jahr<br />

zusammen mit Riccardo Chailly<br />

und dem Orchestra Sinfonica di<br />

Milano sein viel gepriesenes Decca-<br />

Debüt vorgelegt. Diesmal stand<br />

ihm die Academy of St. Martin-inthe-Fields<br />

unter der Leitung von<br />

Foto: Mirtch Jenkins / Decca<br />

Unverwechselbares Timbre:<br />

JOSEPH CALLEJA<br />

Carlo Rizzi zur Seite – und selbst<br />

der noch so kritische Hörer wird<br />

zugeben müssen: Callejas Interpretation<br />

der Belcanto-Arien aus<br />

Opern von Verdi, Bellini, Donizetti,<br />

Gounod, Massenet und Bizet geht<br />

schlichtweg unter die Haut. Sein<br />

Timbre verbreitet eine angenehme,<br />

romantische Wärme, statt<br />

gekünstelter Dramatisierung artikuliert<br />

Calleja mit viel Eleganz und<br />

großer Leichtigkeit, und insbesondere<br />

seine wunderbar filigran ausgesponnenen<br />

Diminuendos könnten<br />

zu einer Art Markenzeichen<br />

Callejas werden. Und wer sich einmal<br />

in „The Golden Voice“ hineingehört<br />

hat, der wird auch schnell<br />

feststellen: von Eintagsfliege<br />

keine Spur.<br />

Jakob Buhre<br />

KlassikLink: calleja<br />

www.deccaclassics.com/artists/<br />

calleja


www.KlassikAkzente.de 15


Magazin<br />

Wolfgang Amadeus Mozart<br />

Symphonien Nr. 35 & 41<br />

Deutsche Grammophon<br />

CD 415 305 2<br />

Wiener Philharmoniker<br />

Dirigent: Leonard Bernstein<br />

Mozart für Symphoniker<br />

Warum Leonard Bernstein und die Wiener Philharmoniker ein wahres<br />

Luxus-Team in Sachen Mozart bildeten, ist bei den beiden großen<br />

Symphonien zu hören. Nonchalant, konturenreich und doch wunderbar<br />

schwingend verwirklicht die „Haffner“-Symphonie, während<br />

die „Jupiter“-Symphonie strahlend und furios überwältigt.<br />

Wolfgang Amadeus Mozart<br />

Die Streichquintette<br />

Deutsche Grammophon<br />

2 CDs 477 534 6<br />

Amadeus Quartet • Cecil Aronowitz, Viola<br />

Mozart für Geiger<br />

Es wurde zur Sensation, als Nikolaus Harnoncourt 1984 sein Debüt<br />

bei den Wiener Philharmonikern gab, um mit Gidon Kremer sämtliche<br />

Violinkonzerte einzuspielen. Denn so sonnenlichtdurchflutet,<br />

beredt und feinstrukturiert waren diese Werke bis dahin noch nie<br />

zu hören gewesen.<br />

16 www.KlassikAkzente.de<br />

Gut gerüstet<br />

ins Mozart-Jahr<br />

Als der Komponist Hans Werner Henze einmal gefragt<br />

wurde, was er auf die berühmte einsame Insel mitnehmen<br />

würde, kam prompt die Antwort: den ganzen<br />

Mozart! Denn auch Klassiker der Moderne wissen,<br />

dass Wolfgang Amadeus Mozart nicht nur der Liebling<br />

der Götter, sondern eine Offenbarung für die Ohren<br />

geblieben ist. Und weil sich am 27. Jänner 2006 der<br />

250. Geburtstag des Salzburgers jährt, haben die<br />

KlassikAkzente schon jetzt einmal Einspielungen<br />

aus dem riesigen Universal-Katalog ausgewählt, die<br />

Interpretationsgeschichte geschrieben haben und<br />

die in keiner Mozart-CD-Sammlung fehlen dürfen.<br />

Wolfgang Amadeus Mozart<br />

Die Zauberflöte (Gesamtaufnahme, ital.)<br />

Deutsche Grammophon<br />

2 CDs 449 749 2<br />

Lear • Peters • Wunderlich • Fischer-Dieskau<br />

Crass • Hotter u.a. • Rias Kammerchor • Berliner<br />

Philharmoniker • Dirigent: Karl Böhm<br />

Mozart für Opernfreunde<br />

Karl Böhms berühmte Aufnahme der „Zauberflöte“ bietet gleich<br />

mehrere Sterne der Schallplattengeschichte auf: die mystisch-umwerfende<br />

Sprecherszene mit Hans Hotter, die bedrohlichen Gesänge<br />

von Martti Talvela und James King. Und nicht zu vergessen der<br />

wunderbare Fritz Wunderlich als Tamino!<br />

Wolfgang Amadeus Mozart<br />

Great Piano Concertos<br />

Deutsche Grammophon<br />

2 CDs 453 079 2<br />

Friedrich Gulda, Klavier • Wiener Philharmoniker<br />

Dirigent: Claudio Abbado<br />

Mozart für Klavierfans<br />

Pioniertaten eines Pioniers des modernen Mozart-Spiels. Von äußerster<br />

Sensibilität über unvergleichliche Kantabilität bis zum energisch<br />

beseelten Ton brilliert Friedrich Gulda in den Klavierkonzerten<br />

Mozarts. Nicht zuletzt, weil er auch einen gleichgesinnten Partner<br />

wie Claudio Abbado zur Seite hatte.


Wolfgang Amadeus Mozart<br />

Horn Concertos, Oboe Concertos,<br />

Bassoon Concertos<br />

Deutsche Grammophon<br />

CD 423 623 2<br />

William Purvis, Horn • Randell Wolfgang,<br />

Oboe • Frank Morelli, Fagott<br />

Orpheus Chamber Orchestra<br />

Mozart für Bläser<br />

Das Orpheus Chamber Orchestra braucht keinen Dirigenten, um<br />

Mozart vom Feinsten zu bieten. Und das dreieinhalb Stunden lang,<br />

in denen das OCO mit edlem Klang, perfekter Ausgewogenheit und<br />

klassisch schöner Tongebung sämtliche Bläserkonzerte vom berühmten<br />

Klarinettenkonzert bis zu den Hornkonzerten vergoldet.<br />

Wolfgang Amadeus Mozart<br />

Klaviersonaten<br />

Deutsche Grammophon<br />

CD 431 084 2<br />

Friedrich Gulda, Klavier<br />

Mozart für Klaviersonatenliebhaber<br />

Mit diesen Solo-Einspielungen von 1978 stieg der österreichische<br />

Meisterpianist und Sonderling Gulda endgültig zu einem<br />

der führenden Mozart-Interpreten des 20. Jahrhunderts auf –<br />

dank seines Spiels voll der übersinnlichen Klangrede und makellosen<br />

Schönheit.<br />

Wolfgang Amadeus Mozart<br />

Die Hochzeit des Figaro (Gesamtaufnahme)<br />

Deutsche Grammophon<br />

DVD 073 018 9<br />

Gilfry • Martinpelto • Hagley • Terfel<br />

The Monteverdi Choir<br />

The English Baroque Soloists<br />

Dirigent: Gardiner<br />

Mozart für den DVD-Player<br />

Was für ein „toller Tag“ auf DVD! In Jean Louis Thamins „Figaro“-Inszenierung<br />

feuert Sir John Eliot Gardiner seine English Baroque Soloists<br />

nach allen Regeln der musikhistorischen Aufführungspraxis an. Aus dem<br />

All-Star-Sängerensemble ragt der junge Bryn Terfel heraus, der auch mit<br />

seinem komödiantischen Esprit mitten ins Mozart-Herz trifft.<br />

Wolfgang Amadeus Mozart<br />

The Mozart Collection<br />

Deutsche Grammophon<br />

20 CD 477 575 6<br />

Netrebko • Bartoli • Flórez • Brendel • Kremer u.a.<br />

Wiener Singverein • Berliner Philharmoniker<br />

Wiener Philharmoniker • London Symphony<br />

Orchestra u.a. • Dirigenten: Abbado,<br />

Davis, von Karajan, Gardiner, Marriner u.a.<br />

Mozart für Sammler<br />

In dieser Midprice-Box mit 20 CDs sind sämtliche Referenzaufnahmen<br />

enthalten, die bei DG, Decca und Philips entstanden sind. Und<br />

natürlich sind neben all den berühmten Dirigenten (u.a. Karajan und<br />

Abbado) und Solisten (u.a. Brendel, Kremer) nur die besten Vokalisten<br />

unserer Zeit wie Anna Netrebko und Cecilia Bartoli versammelt.<br />

Wolfgang Amadeus Mozart<br />

Great Mass in C Minor<br />

Philips<br />

CD 420 210 2<br />

McNair • Montague • Johnson • Hartmann<br />

Beznosiuk • Robson • Miles • Monteverdi Choir<br />

English Baroque Soloists<br />

Dirigent: Sir Eliot Gardiner<br />

Mozart für Freunde des Chorwerks<br />

Wegweisend wurde John Eliot Gardiners Einspielung von Mozarts<br />

erschütternder c-Moll-Messe in ihrer Mischung aus historischer Aufführungspraxis<br />

und anrührendem Audrucksreichtum. So überirdische<br />

Sphärenklänge und tiefe Empfindsamkeit bietet keine andere<br />

Aufnahme.<br />

Wolfgang Amadeus Mozart<br />

The 5 Violin Concertos<br />

Deutsche Grammophon<br />

2 CDs 453 043 2<br />

Gidon Kremer, Violine • Kim Kashkashian, Viola<br />

Wiener Philharmoniker<br />

Dirigent: Nikolaus Harnoncourt<br />

Mozart für Kammerensembles<br />

Tragik und Schwermut, Heiterkeit und Schwerelosigkeit in einer einfach<br />

beglückenden wie klangintensiven Einspielung. Im Zusammenspiel<br />

mit dem Bratscher Cecil Aronowitz verwirklicht das legendäre<br />

Amadeus Quartett dabei dramatischen Impetus und ist auf sinfonischen<br />

Atem bedacht.<br />

Wolfgang Amadeus Mozart<br />

Für Kinder erzählt von Karlheinz Böhm<br />

Adès<br />

CD 422 181 2<br />

Sprecher: Karlheinz Böhm<br />

Mozart für Kinder<br />

Seit Generationen hängen nicht nur die kleinen Mozart-Fans an den<br />

Lippen Karlheinz Böhms, wenn er vom musikalischen Genie und<br />

Abenteurer Mozart erzählt. Selbst die Erwachsenen lassen sich von<br />

Böhm in den Bann ziehen, um auch ein wenig sentimental zu werden.<br />

Denn schließlich ist man mit Mozart und Böhm aufgewachsen.<br />

Wolfgang Amadeus Mozart<br />

Konzert-Arien<br />

Deutsche Grammophon<br />

CD 449 723 2<br />

Gundula Janowitz, Sopran<br />

Wiener Symphoniker<br />

Dirigent: Wilfried Böttcher<br />

Mozart für Sänger<br />

Vor ihrem Mozart-Gesang gingen auch Karl Böhm und Herbert von<br />

Karajan in die Knie. Denn Gundula Janowitz sang Mozart und seine<br />

Konzert-Arien wie ein Engel: anmutig und betörend klangschön, mit<br />

erzählerischem Charme und natürlicher Empfindung.<br />

www.KlassikAkzente.de 17


Foto: Michael Benabib / ECM<br />

Magazin<br />

18 www.KlassikAkzente.de<br />

Im Ozean der Lesarten:<br />

GIDON KREMER<br />

Das Vierteljahrhundertwerk<br />

25 Jahre nach seiner ersten virtuosen Einspielung von Bachs sechs Solosonaten<br />

für Violine hat Gidon Kremer sie noch einmal aufgenommen.<br />

Das facettenreiche Porträt dieser Werke gibt auch den Blick auf ihren Interpreten frei.


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Große Meisterwerke – aus welcher<br />

Sparte sie auch kommen mögen<br />

– haben eines gemein: Ob nun die<br />

Sixtinische Kapelle in Rom mit den<br />

Fresken von Michelangelo oder<br />

das Guggenheim-Museum in Bilbao;<br />

ob Homers „Ilias“, Dantes<br />

„Göttliche Komödie“ oder Goethes<br />

„Faust“: Man wird sich niemals<br />

an ihnen satt gesehen oder<br />

gehört haben; sie alle sind nie „zu<br />

Ende“ interpretiert und gelesen.<br />

Weil es immer wieder unbekannte<br />

und spannende Aspekte zu entdecken<br />

gibt. Wirklich große Kunst<br />

ist von vielen Seiten schön, aufregend<br />

und bereichernd – und regt<br />

deshalb zu immer neuen Begegnungen<br />

an.<br />

Solche bedeutenden Denkmä-<br />

ler gibt es natürlich nicht nur in Literatur,<br />

Architektur und Bildender<br />

Kunst, sondern auch in der Musik.<br />

Und die sechs Sonaten und Partiten<br />

von Johann Sebastian Bach<br />

für Violine solo gehören fraglos<br />

dazu. Zwischen 1717 und 1720<br />

entstanden, bilden die „Sei solo“<br />

bis heute einen Höhepunkt der<br />

gesamten Violinliteratur und eine<br />

Herausforderung für alle großen<br />

Geiger.<br />

Gidon Kremer hat sich viel und<br />

häufig mit ihnen beschäftigt und<br />

sie nun – 25 Jahre nach seiner<br />

ersten Einspielung – noch einmal<br />

aufgenommen. Diese zweite<br />

diskografische Auseinandersetzung<br />

des lettischen Weltenbürgers<br />

ist ganz unverkennbar von<br />

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der künstlerischen Reife eines mittlerweile<br />

58-jährigen Meisterinterpreten<br />

geprägt. Denn anstatt bloß<br />

einzelne Aspekte der sechs Werke<br />

– wie etwa den der historischen<br />

„Klangrede“ – in den Vordergrund<br />

zu rücken, vermag Kremer eine<br />

Vielzahl von ganz unterschiedlichen<br />

Facetten in das mehrdimensionale<br />

Gesamtbild zu integrieren:<br />

Die geradezu gebetshafte Innigkeit<br />

einiger langsamer Sätze kommt<br />

hier ebenso zum Tragen wie der<br />

rhythmisch-tänzerische Drive der<br />

schnellen Teile; die emotionale Tiefe<br />

des Ausdrucks ebenso wie eine<br />

mitunter geradezu mathematische<br />

Rationalität und die Lust am virtuosen<br />

Spiel. Kurzum: Ein vielschichtiges<br />

Porträt dieser Werke, das<br />

J. S. Bach<br />

Sonaten und Partiten für Violine solo<br />

ECM New Series<br />

CD 476 729 1<br />

Gidon Kremer, Violine<br />

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ganz unterschiedliche Blickwinkel<br />

zu einer einzigen Perspektive<br />

vereint und der Musik tiefenscharf<br />

bis in ihr Innerstes schaut.<br />

Auch wenn Kremer mit der ihm<br />

eigenen Bescheidenheit im Booklet<br />

anmerkt: „Das Eigene ist ein<br />

Tropfen im Ozean der Lesarten“,<br />

so ist es ihm mit der Aufnahme<br />

gleichwohl gelungen, seiner eigenen<br />

Kunst ein großes Denkmal<br />

zu setzen: Der großen und zutiefst<br />

uneitlen Kunst nämlich, seinen<br />

eigenen Blickwinkeln stets zu<br />

misstrauen und deshalb die Suche<br />

nach dem „Wahren“ in der<br />

Musik niemals aufzugeben.<br />

Leon Reno<br />

KlassikLink: kremer<br />

www.KlassikAkzente.de 19


Magazin<br />

Gesang als Gesundheitserreger:<br />

THOMAS QUASTHOFF<br />

GESANG GENUG?<br />

Die Deutschen singen zu wenig – auch der Bass-Bariton<br />

Thomas Quasthoff zeigt sich besorgt und geht mit den beiden Lieder-Zyklen<br />

„Die Winterreise“ und „Die schöne Müllerin“ mit gutem Beispiel voran.<br />

Seit Jahren geistert ein<br />

Gespenst durch die Musiklandschaft,<br />

das da raunt: „Die<br />

Deutschen singen nicht mehr.“<br />

Das Land Bachs, Beethovens<br />

und Brahms’ – vom Verstummen<br />

bedroht? Die Indizien dafür<br />

sind handfest: So schockierte<br />

2003 ein Hals-Nasen-Ohren-<br />

Kongress mit der Meldung,<br />

20 www.KlassikAkzente.de<br />

dass Kinder immer kürzere<br />

Stimmbänder haben, weil sie<br />

sich lieber beschallen lassen<br />

als selbst zu singen. Die Schulen<br />

tun wenig, um hier zu helfen:<br />

Wegen Lehrermangels fällt<br />

immer wieder der Musikunterricht<br />

aus, in manchen Grundschulen<br />

findet nur jede fünfte<br />

Stunde statt. Erst besorgte<br />

Betroffene konnten dem Trend<br />

zum Nicht-Singen etwas entgegensetzen,<br />

etwa der Musikpsychologe<br />

Dr. Karl Adamek, der<br />

1999 dank der unterstützenden<br />

Hand von Lord Yehudi Menuhin<br />

das Projekt „Il canto del mondo“<br />

auf die Beine stellte, das singend<br />

die Verbindung zwischen<br />

den Völkern verbessern sollte,<br />

Foto: Kasskara / DG<br />

denn, so Menuhin: „Singen ist<br />

die eigentliche Muttersprache<br />

des Menschen.“<br />

Nur auf professioneller Ebene<br />

ist seit Dietrich Fischer-Dieskaus<br />

Abschied kein Vakuum entstanden.<br />

Zumindest hier, meint<br />

Bass-Bariton Thomas Quasthoff,<br />

findet das „Jammern auf<br />

hohem Niveau“ statt: „Es gibt


DVWW-OPCAPR<br />

»Erst die Musik,<br />

dann die Worte«<br />

Capriccio – Ein Konversationsstück für Musik<br />

Renée Fleming · Dietrich Henschel<br />

Anne-Sofie von Otter · Gerald Finley<br />

Orchestre de l’Opéra National de Paris<br />

Robert Carsen<br />

Franz Schubert<br />

Die schöne Müllerin<br />

Deutsche Grammophon<br />

CD 474 218 2<br />

Thomas Quasthoff, Bass-Bariton<br />

Justus Zeyen, Klavier<br />

Für kurze Zeit auch als limitierte Sonderedition<br />

inkl. Bonus-DVD erhältlich CD + DVD 477 594 0<br />

genügend intelligente Sänger,<br />

die sich darauf einlassen wollen<br />

und können, ihrem Publikum<br />

eine Geschichte zu erzählen.<br />

Sänger, die dieses pure Erlebnis<br />

– nur Klavier und Gesang<br />

– als solches reizt.“ Dass gerade<br />

Thomas Quasthoff aus dem<br />

Schatten der alten Sänger-<br />

Garde herausgetreten ist, hat<br />

er schon früh bewiesen. Als er<br />

sich beispielsweise kurz nach<br />

dem Gewinn des ARD-Wettbewerbs<br />

1988 erstmals öffentlich<br />

an Schuberts „Winterreise“<br />

herantraute und das Publikum<br />

sofort enthusiasmierte. Fast<br />

zwanzig Jahre später taucht<br />

Quasthoff erneut in die Seelenzustände<br />

des einsamen Wanderers<br />

ein. Mit Daniel Barenboim<br />

in dem DVD-Live-Mitschnitt<br />

aus der Berliner Philharmonie,<br />

wo Quasthoff 2005 mit seinem<br />

faszinierenden Farbenreichtum<br />

und seiner typischen Balance<br />

aus Herz und Verstand sich in<br />

diese unruhigen Lied-Welten<br />

hineinwagte. Und wie Quasthoff<br />

zudem in dem Zyklus „Die<br />

schöne Müllerin“ Aufbegehren<br />

und Resignation plastisch und<br />

klassikakzente 10/05 28.09.2005 13:34 Uhr Seite 1<br />

Renée Fleming Rolando Villazón<br />

live!<br />

OA 0932 D<br />

»Krise eines Vaters –<br />

Tragödie des Sohnes«<br />

Don Carlo<br />

Rolando Villazón · Robert Lloyd<br />

Amanda Roocroft<br />

Royal Concertgebouw Orchestra<br />

Riccardo Chailly<br />

innig zugleich gestaltet, dokumentiert<br />

die Studio-Aufnahme<br />

mit seinem langjährigen Klavier-<br />

Partner Justus Zeyen.<br />

„Drückt’s dich wo, sing dich<br />

froh“, weiß der Volksmund, und<br />

wie so oft hat er Recht, wie inzwischen<br />

zahlreiche Studien belegen.<br />

Adamek nennt den Gesang<br />

einen „Gesundheitserreger“, und<br />

der Schweizer Lehrer Waldemar<br />

Weber hat in einem Großversuch<br />

an 40 Schulen nachgewiesen,<br />

dass Musik und Gesang sogar die<br />

allgemeine Lernfähigkeit fördern:<br />

In Klassen, die mehr Musikunter-<br />

Franz Schubert<br />

Winterreise<br />

Deutsche Grammophon<br />

DVD 073 404 9<br />

Thomas Quasthoff, Bass-Bariton<br />

Daniel Barenboim, Klavier<br />

richt hatten, verbesserten sich die<br />

Leistungen in anderen Fächern,<br />

selbst wenn die Unterrichtszeit<br />

hier zugunsten der musischen<br />

Fächer verkürzt wurde. Auch der<br />

Gesundheitssachverständige des<br />

Deutschen Bundestages, Ernst<br />

Otto Wolfshohl, betont die heilenden<br />

Kräfte des Gesanges. Zur<br />

Bestätigung dieser These höre<br />

man sich unbedingt den Schubert-<br />

Sänger Thomas Quasthoff an.<br />

Guido Fischer<br />

KlassikLink: quasthoff<br />

www.deutschegrammophon.com/<br />

quasthoff-schubert<br />

Salzburger Festspiele<br />

2004 live!<br />

2054509<br />

»Kunst gegen<br />

Kunst und Zauber gegen Zauberei«<br />

King Arthur<br />

Barbara Bonney · Michael Schade · Michael Maertens<br />

Concentus Musicus Wien<br />

Nikolaus Harnoncourt<br />

Regie: Jürgen Flimm<br />

www.KlassikAkzente.de 21<br />

DVDs und Kataloge erhalten Sie im Fachhandel · Im Vertrieb der NAXOS DEUTSCHLAND GmbH · Fordern Sie unseren Gratis-Newsletter an! · info@naxos.de · www.naxos.de


Magazin<br />

DER ANZUG SITZT PERFEKT<br />

Zwei Flügel und viele Jahre Übung brauchte der ungarische Pianist András Schiff, bevor er sich der<br />

Gesamteinspielung der Beethoven-Sonaten gewachsen fühlte, von der nun die erste Folge vorliegt.<br />

„Ich glaube, dies ist die größte<br />

Aufgabe meines Lebens“, sagt<br />

András Schiff über seine Gesamteinspielung<br />

der Sonaten<br />

Ludwig van Beethovens. Lang<br />

hat sich der gerühmte Bach-<br />

, Mozart- und Schubertinterpret<br />

Zeit damit gelassen. Erst<br />

mit Anfang 50 begann er das<br />

„Neue Testament“ (Hans von<br />

Bülow) der Klavierliteratur in<br />

chronologischer Folge aufzuführen.<br />

Lange sei das wie ein<br />

zu großer Anzug gewesen, gesteht<br />

Schiff, lange habe er sich<br />

unwohl gefühlt mit dem ungeheuren<br />

Anspruch der Werke.<br />

Nun aber ist der Zeitpunkt<br />

gekommen, seine Sicht dem<br />

gewichtigen Erbe gegenüberzustellen,<br />

das Pianisten von<br />

Schnabel bis Buchbinder in<br />

ihren Interpretationen hinterlassen<br />

haben. Dieses Erbe ist<br />

es auch, das für den Ungarn<br />

den großen Reiz des Projekts<br />

22 www.KlassikAkzente.de<br />

ausmacht: „Man muss die Tradition<br />

respektvoll, aber kreativ<br />

angehen und weiterdenken.“<br />

Acht Folgen umfasst Schiffs<br />

Beethoven-Zyklus; jede Werkzusammenstellung<br />

spielt er<br />

europaweit fünfzehn Mal im<br />

Konzert, bevor er die nächsten<br />

Sonaten ins Programm<br />

nimmt. Die Auseinandersetzung<br />

mit Beethoven wird so<br />

zum Zeugnis einer geradezu<br />

luxuriösen Intensivierung.<br />

Nicht umsonst greift die<br />

Presse zu Superlativen. Von<br />

„sustained magic“ sprach der<br />

„Evening Standard“ aus London,<br />

von einem „Meilenstein“<br />

der Beethoveninterpretation<br />

die „Neue Zürcher Zeitung“.<br />

Schiff spielt zwei verschiedene<br />

Flügel, je nach Entstehungszeit<br />

und Charakter der<br />

einzelnen Sonaten: Einen Bösendorfer<br />

(„das ist Wiener Dialekt,<br />

sehr gesanglich, weich<br />

und sanft“), den er für den frühen<br />

Beethoven einsetzt. Und<br />

einen Steinway für die späteren,<br />

dramatischen Werke („der<br />

ist objektiver und kräftiger“).<br />

Mit voller Absicht hat sich<br />

Schiff für Live-Einspielungen<br />

entschieden: „Man gewinnt<br />

dadurch eine ungeheure<br />

Spannung – die braucht<br />

diese Musik.“ Seine akribische<br />

Vorbereitung ermöglicht<br />

Schiff äußerst spontane und<br />

temperamentvolle Wiedergaben.<br />

Alle Aufnahmen entstehen<br />

in der für ihre ausgezeichnete<br />

Akustik berühmten<br />

Beethoven<br />

Klaviersonaten Vol. 1<br />

ECM New Series<br />

CD 467 305 4<br />

András Schiff, Klavier<br />

Zürcher Tonhalle. Die opulenten<br />

Booklets der ECM-Edition<br />

enthalten ausführliche Gespräche<br />

zwischen Schiff und<br />

dem Musikjournalisten Martin<br />

Meyer über Beethoven. Den<br />

Anfang machen die Debütwerke<br />

Opus 2 und 7, mit denen<br />

der junge Beethoven selbstbewusst<br />

neue Standards der<br />

Formbehandlung und der instrumentalen<br />

Virtuosität setzt.<br />

Bis Ende 2007 wird der Zyklus<br />

komplett erhältlich sein.<br />

Florian Hauser<br />

KlassikLink: schiff


Foto: Roberto Masotti / ECM<br />

Spielt auf zwei Flügeln:<br />

ANDRÁS SCHIFF<br />

www.KlassikAkzente.de 23


Magazin<br />

Bach<br />

Weihnachtsoratorium<br />

Deutsche Grammophon<br />

DVD 073 410 4<br />

Schreier • Holl • Solisten des Tölzer<br />

Knabenchors • Concentus musicus Wien<br />

Tölzer Knabenchor<br />

Dirigent: Nikolaus Harnoncourt<br />

Gabrieli, Praetorius, Schütz, Corelli,<br />

Charpentier, Bach<br />

The Baroque Christmas Album<br />

Deutsche Grammophon<br />

CD 477 576 2<br />

Gardiner • McCreesh • Pinnock • Minkowski<br />

24 www.KlassikAkzente.de<br />

Merry Christmas<br />

Deutsche Grammophon<br />

2 CDs 477 575 9<br />

Wunderlich • Fischer-Dieskau • Prey<br />

Krebs Lehmann • Richter<br />

Trapp Family Singers • Walcha u.a.<br />

JAUCHZET,<br />

FROHLOCKET!<br />

Ob nun das Weihnachtsoratorium mit Nikolaus<br />

Harnoncourt, strahlendes Barock-Lametta aus Italien<br />

oder „In dulci jubilo“ mit Fritz Wunderlich – dem Heiligen<br />

Fest steht musikalisch nichts mehr im Wege.<br />

Kaum hat man die Sonnenmilch<br />

fest für das nächste Jahr verschraubt,<br />

gibt es bereits schon<br />

Christstollen und Mandel-Spekulatius.<br />

Ein eindeutiges Zeichen, dass<br />

Weihnachten nicht mehr allzu fern<br />

ist. Zeit also, sich so schnell wie<br />

möglich um die entsprechende<br />

Festmusik zu kümmern, die selbst<br />

ausgemachte Weihnachtsmuffel<br />

umstimmen dürfte. Denn wenn allein<br />

ein Nikolaus Harnoncourt ans<br />

Pult tritt und mit Johann Sebastian<br />

Bachs „Weihnachtsoratorium“ den<br />

Klassiker aller Oratorien dirigiert,<br />

erlebt man musikalische Überraschungen,<br />

die selbst im Rest des<br />

Jahres nachklingen. Als Übervater<br />

der historischen Aufführungspraxis<br />

sorgte Harnoncourt auch 1982<br />

für schlanken Ensemble-Schwung<br />

und sängerische Kulinarik, als er<br />

mit seinem Concentus Musicus<br />

in die prachtvolle Barock-Kirche<br />

im österreichischen Waldhausen<br />

einzog. Dort, wo schon herrliche,<br />

handgefertigte Krippen aufgestellt<br />

wurden, um den entsprechenden<br />

Rahmen für die sechs Kantaten<br />

des „Weihnachtsoratoriums“ zu<br />

geben. Und passenderweise hatte<br />

Harnoncourt mit dem Tölzer<br />

Knabenchor, dem Tenor Peter<br />

Schreier und anderen ein wahres<br />

All-Star-Team zusammengestellt,<br />

das sich jetzt nicht nur hören,<br />

sondern auch erstmals auf<br />

DVD sehen lassen kann.<br />

Über die Landesgrenzen hinaus<br />

entführt dagegen das „Baroque<br />

Übervater der historischen<br />

Aufführungspraxis:<br />

NIKOLAUS HARNONCOURT<br />

Christmas Album“. Nach ausgewählten<br />

Chorsätzen von Michael<br />

Praetorius, Bach und Heinrich<br />

Schütz schlagen in dieser Zusammenstellung<br />

mit Aufnahmen<br />

der „Archiv Produktion“ gleich vier<br />

Dirigenten der authentisch musizierenden<br />

Spitzenklasse den<br />

Bogen via Frankreich und Italien.<br />

Mit Marc Minkowski (Les<br />

Musiciens du Louvre) und Trevor<br />

Pinnock (English Consort) geht es<br />

ins Paris des 17. Jahrhunderts<br />

– wo Marc-Antoine Charpentier<br />

den royalen Kirchenbesucher<br />

mit farbenreichen Klängen zur<br />

Besinnlichkeit verführte. Im venezianischen<br />

Markus-Dom erklangen<br />

zuvor und zu 1500 Kerzen<br />

Motetten von Giovanni Gabrieli,<br />

die dank Paul McCreesh und<br />

dem Gabrieli Consort in historisch<br />

neuem Glanz erstrahlen.<br />

Im auch akustisch aufgefrischten<br />

Glanz präsentiert zudem die<br />

Doppel-CD „Original Masters –<br />

The Christmas Album“ all jene<br />

stimmungsvollen Lieder und<br />

Chöre, die man noch von der<br />

mittlerweile verkratzten Schallplatte<br />

her kennt. So erlebt man<br />

digital entstaubte Klassiker aus<br />

der Nachkriegszeit – als Wunderknaben<br />

wie Dietrich Fischer-<br />

Dieskau und Fritz Wunderlich<br />

von „O Tannenbaum“ bis „In<br />

dulci jubilo“ für eine stimmungsvolle<br />

Festtafel sorgten.<br />

Reinhard Lemelle<br />

Foto: Terry / DG


Alle Veröffentlichungen der Serie Klassik für Kinder finden Sie ab Seite 30.<br />

Der Holzwurm als Ohrwurm<br />

Stefan Siegert ist der Autor und Erfinder der dreimal mit dem ECHO Klassik<br />

ausgezeichneten Serie „Der Holzwurm der Oper erzählt“. Neben zwei Neuproduktionen<br />

erscheint zum Mozart-Jahr als Limited Edition auch eine Box mit allen fünf Mozart-Opern der Serie.<br />

Als die Deutsche Grammophon<br />

mir Anfang der 90er Jahre das<br />

Projekt eines CD-Opernführers für<br />

Kinder anbot, war klar: Das ging<br />

nur mit jemand, der Kompetenz<br />

mit Leidenschaft verband, kraft<br />

Lebensgeschichte und Lebensführung<br />

glaubhaft war für Kinder,<br />

jemandem, dem der Zeigefinger<br />

schon aus anatomischen Gründen<br />

nicht zu Gebote stand, ein lustiger,<br />

gern etwas schrulliger Kerl, der zugleich<br />

eine Autorität war. Eine freilich<br />

übermenschliche Mischung.<br />

Also wechselte ich auf der Suche<br />

nach meinem Helden ins Tierreich:<br />

Vom Phantom der Oper zu deren<br />

Holzwurm war es nicht weit.<br />

Die Kinder sollten allerdings nicht<br />

nur mit Opernhandlungen, sondern<br />

auch mit Geschichten aus dem Leben<br />

der Komponisten unterhalten<br />

und unterrichtet werden, möglichst<br />

aus erster Hand. Dafür musste die<br />

Vita meines Helden aus dem Rahmen<br />

fallen: Wer Wagner aus eigenem<br />

Erleben kannte, sollte sehr alt<br />

sein. Der Holzwurm der Oper weiß<br />

sein Alter nicht so genau, „schlappe<br />

260 Jahre“ schätzt er. Dasselbe<br />

Problem ergab sich für seine Partnerin,<br />

eine, wie der Holzwurm, in<br />

und von der Oper lebende Motte,<br />

die ich ihm an die Seite erfand, weil<br />

Monologe auf Dauer eintönig sind.<br />

Der Holzwurm der Oper erzählt:<br />

Wolfgang Amadeus Mozart<br />

Idomeneo<br />

Deutsche Grammophon<br />

CD 476 857 9<br />

Ein Opernführer von Stefan Siegert<br />

Sprecher: Ilja Richter • Silke Dornow<br />

Der Holzwurm der Oper erzählt:<br />

Engelbert Humperdinck<br />

Hänsel und Gretel<br />

Deutsche Grammophon<br />

CD 476 853 0<br />

Ein Opernführer von Stefan Siegert<br />

Sprecher: Ilja Richter • Silke Dornow<br />

Die Signora Mottadella ist immerhin<br />

so alt, dass sie dereinst im Kleiderkoffer<br />

des Maestro Spontini von<br />

Italien über die Alpen kam, als der<br />

– auf der Holzwurm-CD „Freischütz“<br />

– nach Berlin zog, um dort einem<br />

gewissen Carl Maria von Weber das<br />

Leben schwer zu machen.<br />

Damit er möglichst oft aus nächster<br />

Nähe berichten kann, lebt der<br />

Holzwurm in Wien. Er hat in seiner<br />

Opernbegeisterung freilich diverse<br />

Holztransporte genutzt, um auch<br />

andernorts alles Wichtige höchstpersönlich<br />

mitzukriegen. Weitere<br />

Informationen verdankt er ausgedehnt<br />

europäischer Verwandtschaft,<br />

hervorzuheben als Literaturquelle<br />

der Schweizer Vetter Tobias Bohrer,<br />

ein begeisterter Bücherwurm.<br />

Der Holzwurm startete 1991<br />

mit „Figaro“ und „Don Giovanni“,<br />

weil sich Mozarts Todestag zum<br />

200. Mal jährte. 2006 feiert die<br />

Welt seinen 250. Geburtstag, und<br />

der Holzwurm veröffentlicht mit<br />

dem „Idomeneo“ seine fünfte Oper<br />

des Geburtstagskinds. Sie gilt als<br />

schwierig. Eine Seria voll steifer<br />

Helden und unerbittlicher Götter.<br />

„Nichts für Kinder“, sagte man mir.<br />

Das war schon so bei den vier Holzwurm-CDs<br />

mit Wagners „Ring“. Es<br />

stimmt hier wie dort nicht. Im „Ring“<br />

gibt es Riesen und Drachen, Rit-<br />

ter, Zwerge und einen verfluchten<br />

Schatz. Im „Idomeneo“ Ungeheuer,<br />

schreckliche Stürme und einen<br />

zwar traurigen, aber sehr mutigen<br />

Ihre<br />

Anne-Sophie Mutter<br />

Prinzen. Wenn das nichts für Kinder<br />

ist!<br />

Stefan Siegert<br />

KlassikLink: kinder<br />

Ein Ort, an dem Kulturdenkmale verfallen,<br />

ist wie ein Mensch, der sein Gedächtnis<br />

verliert.<br />

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz hat<br />

schon viele historische Bauwerke vor dem<br />

endgültigen Verfall bewahrt.<br />

Dafür bin ich dankbar.<br />

20 Jahre im Dienst unserer Denkmalkultur<br />

20 Jahre Deutsche Stiftung Denkmalschutz<br />

Helfen Sie mit!<br />

Spendenkonto 55 555 00 · Dresdner Bank · BLZ 370 800 40<br />

www.denkmalschutz.de · Telefon 0228/957 38-614


Magazin<br />

„Musik ist eine heilige<br />

Kunst“, oder ...?<br />

Musik ist immer an das subjektive<br />

Hören und Empfinden<br />

gebunden. Es hat also wenig<br />

Sinn, Musik mit Analysen oder<br />

Beschreibungen erfassen oder<br />

objektivieren zu wollen.<br />

Könnten Sie wählen, in welcher<br />

Zeit hätten Sie gern<br />

gelebt?<br />

Ich lebe jetzt! Und das ist<br />

gut so.<br />

Welchen Komponisten der<br />

Vergangenheit würden Sie<br />

bitten, ein Stück für Sie zu<br />

komponieren?<br />

Es gibt bereits viele wunderbare<br />

Stücke, bei denen ich das Gefühl<br />

habe, sie könnten für mich<br />

geschrieben worden sein.<br />

Welchem Maler aus Vergangenheit<br />

oder Gegenwart<br />

hätten Sie gern einmal Modell<br />

gesessen?<br />

Jan Vermeer (Perlenohrring<br />

hätte ich auch schon!).<br />

Und Pablo Picasso.<br />

26 www.KlassikAkzente.de<br />

Rotkäppchen am Piano:<br />

ANNA GOURARI<br />

Welches war Ihre musikalisch<br />

aufregendste Begegnung?<br />

Einer meiner ersten Opernbesuche<br />

in meiner Heimatstadt<br />

Kazan. Ich hörte „Rigoletto“<br />

(auf Russisch!) und war<br />

hingerissen …<br />

Welche Begegnung würden<br />

Sie in der Phantasie gern<br />

herbeiführen?<br />

New York – verrauchter Jazzclub<br />

– Woody Allen und ich<br />

spielen im Duett! Sollte er keine<br />

Zeit haben, bliebe immer noch<br />

vierhändiger Schubert mit<br />

Condoleezza Rice.<br />

Auf welches nicht-musikalische<br />

Abenteuer würden Sie<br />

sich gern einmal einlassen?<br />

Reinhold Messner beim<br />

Bergsteigen begleiten.<br />

Wie sähe Ihr ideales Publikum<br />

aus?<br />

Während meiner Schulzeit<br />

hieß es immer, es gäbe kein<br />

schlechtes Publikum, sondern<br />

nur schlechte Interpreten …<br />

Der klassische<br />

Fragebogen<br />

Welches Musikstück treibt<br />

Ihnen den Schweiß auf die<br />

Stirn?<br />

Jörg Widmanns Klaviersonate<br />

„Fleurs du mal“.<br />

Welcher Komponist bzw.<br />

welches Werk wird Ihrer<br />

Meinung nach heutzutage<br />

überschätzt bzw. unterschätzt?<br />

Paul Hindemiths Klaviermusik wird<br />

leider immer noch unterschätzt.<br />

Welche Aussage über<br />

Musik möchten Sie nie<br />

wieder hören?<br />

„Musik macht Spaß!“<br />

Wie lautet Ihr musikalisches<br />

Credo?<br />

Hostinato rigore.<br />

Welches Buch liegt zurzeit<br />

neben der Stimmgabel und<br />

welches auf Ihrem Nachttisch?<br />

Essays von Paul Valéry,<br />

Gedichte von Alexander<br />

Blok, „Drei Kameraden“ von<br />

Erich Maria Remarque.<br />

beantwortet von Anna Gourari<br />

Mit welcher Märchengestalt<br />

würden Sie sich identifizieren?<br />

Rotkäppchen.<br />

Welches der vier Temperamente<br />

– sanguinisch, melancholisch,<br />

cholerisch, phlegmatisch<br />

– entspricht Ihrem<br />

Wesen am ehesten?<br />

Hysterisch … : )<br />

Welches Gericht käme<br />

nie auf Ihren Tisch?<br />

Fleisch.<br />

Könnte man Ihnen in einem<br />

Sportstadion begegnen?<br />

Bisher noch nicht.<br />

„Die einzige Möglichkeit,<br />

einer Versuchung zu<br />

widerstehen, ist, ihr<br />

nachzugeben”, sagte<br />

Oscar Wilde.<br />

Was sagen Sie?<br />

Für mich hängt es von der jeweiligen<br />

Versuchung ab. Außerdem:<br />

„Wir sind uns niemals so<br />

treu wie in den Augenblicken der<br />

Inkonsequenz.“ (Oscar Wilde!)<br />

KlassikLink: gourari<br />

Foto: Kasskara / DG


Anna Netrebko taucht ein<br />

in die faszinierende Welt<br />

von O 2 .<br />

Lassen Sie sich verzaubern.<br />

Die neuen Alben von Anna Netrebko ganz<br />

einfach im O 2 Music-Shop downloaden.<br />

www.o2music.de<br />

www.KlassikAkzente.de 27


neue CDs<br />

Foto: Arthur Umboh / DG<br />

Richard Wagner<br />

Tristan und Isolde<br />

Decca<br />

4 CDs 475 702 0<br />

D. F. A. Auber<br />

Decca /<br />

Fra Diavolo<br />

Fusco • Campora<br />

Gaetano Donizetti<br />

Maccianti • Benelli<br />

Wolfgang Amadeus<br />

Hanak<br />

La figlia del<br />

Teatro Communale Verdi<br />

Mozart<br />

reggimento<br />

Trieste Philharmonic<br />

The Symphonies<br />

Elfriede<br />

Deutsche Grammophon<br />

Chorus and Orchestra<br />

Deutsche Grammophon<br />

2 CDs 477 562 8 Dirigent: Arturo Basile<br />

CD 477 584 7 Erich Leinsdorf<br />

Foto:<br />

28 www.KlassikAkzente.de<br />

„Tristan und Isolde“<br />

war sein Traum:<br />

LEONARD BERNSTEIN<br />

Die Nabe des Rades<br />

Leonard Bernstein liebte das Symphonie-Orchester des Bayerischen<br />

Rundfunks, und Wagners „Tristan und Isolde“ war für ihn<br />

„das zentrale Werk der Musikgeschichte, wie die Nabe eines Rades“.<br />

Im Januar 1981 wurde für den 62-jährigen Maestro ein Traum<br />

wahr: Seine Tristan-Aufnahme mit dem BR-Orchester sowie Peter<br />

Hofmann und Hildegard Behrens in den Hauptrollen war ein, wenn<br />

nicht der, Höhepunkt in Bernsteins Leben: „Was jetzt noch kommt,<br />

ist mir egal“, seufzte er nach der Einspielung. Zu Bernsteins 15.<br />

Todestag erscheint die CD-Box der Gesamtaufnahme neu in der<br />

preisgünstigen Decca-Serie „Classic Opera“.<br />

Ein weiteres Highlight für Opernfreunde ist die ebenfalls preisgünstig<br />

angelegte Deutsche Grammophon-Serie „Opera House“.<br />

Hinter einer erfrischend modernen Optik verbergen sich hier klassische<br />

Aufnahmen erster Güte. Aus den aktuellen Veröffentlichungen<br />

ist – das Mozart-Jahr ist überall – James Levines „Figaro“<br />

hervorzuheben, der mit einem gut eingespielten internationalen<br />

Spitzenensemble (darunter Ferruccio Furlanetto, Tiri Te Kanawa<br />

und Anne Sofie von Otter) das Werk, das für viele die perfekte<br />

Oper schlechthin darstellt, ebenso „wunderschön vorbereitet wie<br />

zuversichtlich aufgeführt hat“, wie der „Met Opera Guide to Recorded<br />

Opera“ feststellt. • MW<br />

Alle Veröffentlichungen dieser Serie finden Sie ab Seite 30.<br />

Hofmann • Behrens<br />

Sotin • Weikl • Steinbach<br />

Minton • Zednik<br />

Moser<br />

Chor und Symphonie-<br />

Orchester des<br />

Bayerischen Rundfunks<br />

Dirigent: Leonard<br />

Bernstein<br />

Gute, alte Zeit<br />

Es ist eine Binsenweisheit, aber sie trifft auch auf die Musik<br />

immer noch zu: nur die Großen hinterlassen ein Testament<br />

für die Ewigkeit. Genau um dieses Erbe kümmert sich vorbildlich<br />

die Reihe „Original Masters“, die erneut mit vier CD-<br />

Boxen vier Jahrhundert-Interpreten würdigt. Da sind zum<br />

einen der Grandseigneur des Cello-Spiels Pierre Fournier<br />

und der Dirigent Rafael Kubelik, der von München aus die<br />

Musikwelt leuchten ließ. Zum anderen aber Erich Leinsdorf<br />

und Carl Seemann, mit denen das bevorstehende Mozart-<br />

Jahr gar nicht besser eingeläutet werden kann. Der in Wien<br />

geborene Leinsdorf begann 1955 in der Neuen Welt mit der<br />

ersten Schallplattenaufnahme sämtlicher Mozart-Symphonien<br />

überhaupt. Eine dank ihres musikantischen Schwungs<br />

und der brillanten Klangschönheit moderne und zeitlose Pioniertat.<br />

Fast ein Bruder im Geiste war ihm Carl Seemann,<br />

bei dessen Mozart-Spiel aller Soloklavier-Werke man kaum<br />

glauben mag, dass er hanseatische Wurzeln gehabt hat. So<br />

apollinisch klar und unmittelbar pflegte Seemann „seinen“<br />

Mozart zu verehren. • RL<br />

Hanseatische Wurzeln:<br />

CARL SEEMANN<br />

Alle Veröffentlichungen dieser Serie finden Sie ab Seite 30.


Veracini-Fans:<br />

HOLLOWAY,<br />

MORTENSEN, TER LINDEN<br />

Visionäre unter sich<br />

Barry Guy ist ein Visionär. Nikolai Jewreinow war es auch. Der englische<br />

Komponist Guy, weil er wie wenige andere Improvisation,<br />

E-Musik und Jazz miteinander verbindet; der russische Dramatiker<br />

Jewreinow, weil er das Theater revolutionierte, indem er Zuschauer<br />

in die Handlung einbezog. Guys neueste Komposition „Folio“ , thematisiert<br />

ein Theaterstück Jewreinows – weniger im Sinne konkreter<br />

Umsetzung, eher in Bezug auf Atmosphäre: rasch wechselnde<br />

Sequenzen verbinden Altes und Neues. So spielt Guy auf einem<br />

Kontrabass, seine Ehefrau Maya Homburger auf einer Barockvioline.<br />

Improvisationen bilden den Kitt des knapp einstündigen Werkes.<br />

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(das „@“ ggf. durch ein „*“ ersetzen) an die Nummer 72477 oder besuchen Sie<br />

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Foto: Daria Secen / ECM<br />

Francesco Maria<br />

Veracini<br />

Sonaten<br />

ECM New Series<br />

CD 476 705 5<br />

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Barry Guy<br />

Folio<br />

ECM New Series<br />

CD 476 305 3<br />

Einmal pro Woche<br />

Wer schneller informiert sein will und jeden<br />

Freitag mit aktuellen CD-Highlights, Tourdaten<br />

und Gewinnfragen versorgt werden<br />

möchte, der bestellt KlassikAkzente als E-<br />

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Maya Hamburger,<br />

Violine • Muriel<br />

Cantoreggi, Violine<br />

Barry Guy, Kontrabass<br />

Münchner Kammerorchester<br />

• Dirigent:<br />

Christoph Poppen<br />

John Holloway, Violine<br />

Jaap ter Linden,<br />

Violoncello • Lars Ulrik<br />

Mortensen, Cembalo<br />

Sie halten zusammen, verbinden und bringen Ordnung in scheinbares<br />

Chaos. Kunst eines Visionärs eben. Auch Francesco Maria<br />

Veracini war Visionär seiner Zeit – ein Exzentriker auf der Violine,<br />

ein Virtuose des Barock. Als einziger Instrumentalist seiner Zeit<br />

reiste er freischaffend durch Europa, anstatt eine feste Anstellung<br />

zu suchen. Als Komponisten gilt er heute vor allem als Motor des<br />

kunstvollen Violinspiels. Vier Sonaten-Sammlungen hat er seinem<br />

Instrument gewidmet, aus denen John Holloway, Jaap ter Linden<br />

und Lars Ulrik Mortensen vier Werke ausgewählt haben – ein Querschnitt<br />

durch die schillernde Lebenswelt Veracinis. • CV<br />

Ja, bitte schicken Sie mir kostenlos: die Printausgabe den Newsletter<br />

Name _____________________________________________________<br />

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Für alle, die täglich ihre Dosis KlassikAkzente<br />

brauchen, gibt es die Website unter<br />

www.klassikakzente.de – hier finden Sie<br />

nicht nur tagesaktuelle Neuigkeiten, Geburts-<br />

und Todestage, unzählige Hörproben<br />

und eine umfangreiche Linksammlung,<br />

sondern auch eine Auswahl von mehr als<br />

70 speziellen Newslettern zu den Künstlern<br />

von Universal Classics.<br />

UNIVERSAL<br />

Classics & Jazz<br />

Redaktion<br />

KlassikAkzente<br />

Stralauer Allee 1<br />

___________________________________________________________<br />

www.KlassikAkzente.de 10245 29 Berlin<br />

Mein Lieblingskünstler und -komponist


30 www.KlassikAkzente.de<br />

Einzelveröffentlichungen<br />

Giuseppe Verdi La Traviata<br />

Deutsche Grammophon CD 477 593 6<br />

Anna Netrebko, Sopran • Rolando Villazón, Tenor<br />

Thomas Hampson, Bariton u.a. • Wiener Philharmoniker<br />

Dirigent: Carlo Rizzi<br />

Violetta<br />

Arien und Duette aus La Traviata<br />

Deutsche Grammophon CD 477 593 7<br />

Anna Netrebko • Rolando Villazón • Thomas Hampson<br />

Wiener Philharmoniker • Dirigent: Carlo Rizzi<br />

Händel • Lotti • Porpora • Scarlatti • Albinoni<br />

Arias for Senesino<br />

Decca CD 475 656 9<br />

<strong>Andreas</strong> <strong>Scholl</strong>, Countertenor • Accademia Bizantina<br />

Dirigent: Ottavio Dantone<br />

Wolfgang Amadeus Mozart<br />

The Violin Concertos; Sinfonia concertante<br />

Deutsche Grammophon CD 474 215 2<br />

Anne-Sophie Mutter, Violine • Yuri Bashmet, Bratsche<br />

London Philharmonic Orchestra Veröffentlichung: 17.10.05<br />

Wolfgang Amadeus Mozart<br />

Piano Trios<br />

Deutsche Grammophon CD 477 579 6<br />

Anne-Sophie Mutter, Violine • Sir André Previn, Klavier<br />

Daniel Müller-Schott, Cello Veröffentlichung: 01.08.06<br />

Wolfgang Amadeus Mozart<br />

The Violin Sonatas<br />

Deutsche Grammophon<br />

4 CDs 477 580 1<br />

Anne-Sophie Mutter, Violine • Lambert Orkis, Klavier<br />

Bellini • Donizetti • Verdi • Giordano • Adam • Bizet • Gounod<br />

Massenet u.a. The Golden Voice<br />

Decca CD 475 693 1<br />

Joseph Calleja, Tenor • Anna Netrebko, Sopran<br />

Tatiana Lisnic, Sopran • The Academy of St. Martin In The<br />

Fields • Dirigent: Carlo Rizzi<br />

Alle Veröffentlichungen auf einen Blick<br />

Franz Schubert Die schöne Müllerin<br />

Deutsche Grammophon CD 474 218 2<br />

Thomas Quasthoff, Bass-Bariton • Justus Zeyen, Klavier<br />

Für kurze Zeit auch als limitierte Sonderedition<br />

inkl. Bonus-DVD erhältlich CD+DVD 477 594 0<br />

Richard Wagner Tristan und Isolde<br />

Decca 4 CDs 475 702 0<br />

Hofmann • Behrens • Sotin • Weikl • Steinbach<br />

Minton • Zednik • Grumbach • Moser<br />

Chor und Symphonie-Orchester des Bayerischen Rundfunks<br />

Dirigent: Leonard Bernstein<br />

Gaetano Donizetti La figlia del reggimento<br />

Deutsche Grammophon 2 CDs 477 562 8<br />

Anna Maccianti, Sopran • Ugo Benelli, Tenor • Alfredo<br />

Mariotti, Bass-Bariton • Trieste Philharmonic Chorus and<br />

Orchestra • Dirigent: Arturo Basile<br />

Wolfgang Amadeus Mozart Le nozze di Figaro<br />

Deutsche Grammophon 3 CDs 477 561 4<br />

Kanawa • Upshaw • Troyanos • Hampson • Furlanetto<br />

von Otter • Plishka • Laciura • The Metropolitan Opera<br />

Orchestra and Chorus • Dirigent: James Levine<br />

Giacomo Puccini La Bohème<br />

Deutsche Grammophon<br />

2 CDs 477 561 8<br />

Scotto • Poggi • Meneguzzer • Gobbi • Orchestra e Coro<br />

del Maggio Musicale Fiorentino • Dirigent: Antonino Votto<br />

Richard Strauss Arabella<br />

Deutsche Grammophon<br />

2 CDs 477 562 5<br />

Della Casa • Fischer-Dieskau • Rothenberger • Malaniuk<br />

Paskuda • Kohn • Bayerischer Staatsopernchor •<br />

Bayerisches Staatsorchester • Dirigent: Joseph Keilberth<br />

Giuseppe Verdi La forza del destino<br />

Deutsche Grammophon 3 CDs 477 562 1<br />

Plowright • Baltsa • Carreras • Bruson • Rigby • Burchuladze<br />

Tomlinson • Van Allan • Curtis • Ambrosian Opera Chorus<br />

Philharmonia Orchestra • Dirigent: Giuseppe Sinopoli


von Oktober 2005 bis Januar 2006<br />

Mozart Forever<br />

Wolfgang Amadeus Mozart<br />

The 5 Violin Concertos<br />

Deutsche Grammophon 2 CDs 453 043 2<br />

Gidon Kremer, Violine • Kim Kashkashian, Viola • Wiener<br />

Philharmoniker Dirigent: Nikolaus Harnoncourt<br />

Wolfgang Amadeus Mozart<br />

Great Piano Concertos<br />

Deutsche Grammophon 2 CDs 453 079 2<br />

Friedrich Gulda, Klavier • Wiener Philharmoniker<br />

Dirigent: Claudio Abbado<br />

Wolfgang Amadeus Mozart<br />

Horn Concertos, Oboe Concertos, Bassoon Concertos<br />

Deutsche Grammophon CD 423 623 2<br />

William Purvis, Horn • Randell Wolfgang, Oboe • Frank<br />

Morelli, Fagott • Orpheus Chamber Orchestra<br />

Wolfgang Amadeus Mozart<br />

Klaviersonaten<br />

Deutsche Grammophon<br />

CD 431 084 2<br />

Friedrich Gulda, Klavier<br />

Wolfgang Amadeus Mozart<br />

Die Streichquintette<br />

Deutsche Grammophon<br />

2 CDs 477 534 6<br />

Amadeus Quartet • Cecil Aronowitz, Viola<br />

Wolfgang Amadeus Mozart<br />

Die Hochzeit des Figaro (Gesamtaufnahme)<br />

Deutsche Grammophon DVD 073 018 9<br />

Gilfry • Martinpelto • Hagley • Terfel • The Monteverdi Choir<br />

The English Baroque Soloists • Dirigent: Gardiner<br />

Wolfgang Amadeus Mozart<br />

Konzert-Arien<br />

Deutsche Grammophon CD 449 723 2<br />

Gundula Janowitz, Sopran • Wiener Symphoniker<br />

Dirigent: Wilfried Böttcher<br />

Wolfgang Amadeus Mozart<br />

Die Zauberflöte (Gesamtaufnahme, ital.)<br />

Deutsche Grammophon 2 CDs 449 749 2<br />

Lear • Peters • Wunderlich • Fischer-Dieskau • Crass<br />

Hotter u.a. • Rias Kammerchor • Berliner Philharmoniker<br />

Dirigent: Karl Böhm<br />

Wolfgang Amadeus Mozart<br />

Symphonien Nr. 35 & 41<br />

Deutsche Grammophon<br />

CD 415 305 2<br />

Wiener Philharmoniker • Dirigent: Leonard Bernstein<br />

Wolfgang Amadeus Mozart Great Mass in C Minor<br />

Philips CD 420 210 2<br />

McNair • Montague • Johnson • Hartmann • Beznosiuk<br />

Robson • Miles • Monteverdi Choir • English Baroque<br />

Soloists • Dirigent: Sir Eliot Gardiner<br />

Wolfgang Amadeus Mozart<br />

Für Kinder erzählt von Karlheinz Böhm<br />

Adès<br />

CD 422 181 2<br />

Sprecher: Karlheinz Böhm<br />

Wolfgang Amadeus Mozart The Mozart Collection<br />

Deutsche Grammophon 20 CDs 477 575 6<br />

Netrebko • Bartoli • Flórez • Brendel • Kremer u.a.<br />

Verschiedene Chöre und Orchester • Dirigenten: Abbado,<br />

Davis, von Karajan, Gardiner, Marriner u.a.<br />

www.KlassikAkzente.de 31


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32 www.KlassikAkzente.de<br />

Original Masters<br />

Gabrieli, Praetorius, Schütz, Corelli, Charpentier, Bach<br />

The Baroque Christmas Album<br />

Deutsche Grammophon<br />

CD 477 576 2<br />

Gardiner • McCreesh • Pinnock • Minkowski<br />

Merry Christmas<br />

Deutsche Grammophon<br />

2 CDs 477 575 9<br />

Wunderlich • Fischer-Dieskau • Prey • Krebs • Lehmann<br />

Richter • Trapp Family Singers • Walcha u.a.<br />

Gundula Janowitz<br />

The Golden Voice<br />

Deutsche Grammophon<br />

CD 477 583 2<br />

Gundula Janowitz, Sopran<br />

Rafael Kubelik<br />

Rare Recordings 1963-1974<br />

Deutsche Grammophon<br />

CD 477 583 8<br />

Dirigent: Rafael Kubelik<br />

Wolfgang Amadeus Mozart<br />

The Symphonies<br />

Deutsche Grammophon<br />

CD 477 584 7<br />

Erich Leinsdorf<br />

Wolfgang Amadeus Mozart<br />

Complete Solo Piano Recordings<br />

Deutsche Grammophon<br />

CD 477 585 6<br />

Carl Seemann<br />

Pierre Fournier<br />

Aristocrat of the Cello<br />

Deutsche Grammophon<br />

CD 477 593 9<br />

Pierre Fournier<br />

Alle Veröffentlichungen auf einen Blick<br />

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Franz Schubert<br />

Winterreise<br />

Deutsche Grammophon<br />

DVD 073 404 9<br />

DVD<br />

Thomas Quasthoff, Bass-Bariton • Daniel Barenboim, Piano<br />

Bach Weihnachtsoratorium<br />

Deutsche Grammophon<br />

DVD 073 410 4<br />

Schreier • Holl • Solisten des Tölzer Knabenchors • Concentus<br />

musicus Wien • Tölzer Knabenchor • Dirigent: Nikolaus Harnoncourt<br />

Klassik für Kinder<br />

Der Holzwurm der Oper erzählt: Wolfgang Amadeus Mozart<br />

Idomeneo<br />

Deutsche Grammophon CD 476 857 9<br />

Ein Opernführer von Stefan Siegert<br />

Sprecher: Ilja Richter • Silke Dornow<br />

Der Holzwurm der Oper erzählt: Engelbert Humperdinck<br />

Hänsel und Gretel<br />

Deutsche Grammophon CD 476 853 0<br />

Ein Opernführer von Stefan Siegert<br />

Sprecher: Ilja Richter • Silke Dornow<br />

Der Holzwurm der Oper erzählt: Wolfgang Amadeus Mozart<br />

Die Zauberflöte • Don Giovanni • Figaros Hochzeit<br />

Die Entführung aus dem Serail • Idomeneo<br />

Deutsche Grammophon 5 CDs 476 863 2<br />

Ein Opernführer von Stefan Siegert<br />

Sprecher: Ilja Richter • Silke Dornow u.a.


von Oktober 2005 bis Januar 2006<br />

ECM<br />

Bach<br />

Sonaten und Partiten für Violine solo<br />

ECM New Series<br />

CD 476 729 1<br />

Gidon Kremer, Violine<br />

Beethoven<br />

Klaviersonaten Vol. 1<br />

ECM New Series<br />

CD 467 305 4<br />

András Schiff, Klavier<br />

Barry Guy<br />

Folio<br />

ECM New Series CD 476 305 3<br />

Hamburger, Violine • Cantoreggi, Violine • Guy, Kontrabass<br />

Münchner Kammerorchester • Dirigent: Christoph Poppen<br />

Francesco Maria Veracini<br />

Sonaten<br />

ECM New Series CD 476 705 5<br />

John Holloway, Violine • Jaap ter Linden, Violoncello<br />

Lars Ulrik Mortensen, Cembalo<br />

Literatur<br />

Martin Geck<br />

Mozart – Eine Biografie<br />

Deutsche Grammophon<br />

3 CDs 987 197 9<br />

Senta Berger, Sprecherin<br />

Julia und Pierre Franckh<br />

Papa, erklär mir die Welt — ich erklär dir meine<br />

Deutsche Grammophon<br />

2 CDs 987 190 6<br />

Erzählt von Julia und Pierre Franckh<br />

Daniel Kehlmann<br />

Die Vermessung der Welt<br />

Deutsche Grammophon<br />

5 CDs 987 197 3<br />

Ulrich Matthes, Sprecher<br />

www.KlassikAkzente.de 33


Service<br />

LIVE-TERMINE<br />

(Auswahl, Änderungen vorbehalten)<br />

Bartoli, Cecilia<br />

17.11. Zürich (CH), Tonhalle<br />

22.11. Berlin, Philharmonie<br />

03.12. Basel (CH), Theater<br />

15.12. Wien (A), Musikverein<br />

18.12. München,<br />

Prinzregententheater<br />

20.12. Stuttgart, Liederhalle<br />

22.12. Köln, Philharmonie<br />

Brendel, Alfred<br />

23.10. Basel (CH)<br />

20.11. Zürich (CH)<br />

Calleja, Joseph<br />

23.10. Stuttgart, Liederhalle<br />

08.11. München, Gasteig<br />

11.11. Baden-Baden, Festspielhaus<br />

14.11. Dortmund, Konzerthaus<br />

17.11. Hamburg, Musikhalle<br />

19.11. Fürth<br />

04./07.19./22.12.<br />

Berlin, Deutsche Oper<br />

17.12. Krems (A), Burg Grafenegg<br />

Chailly, Riccardo<br />

12./16./18./20./23.11.<br />

Leipzig, Opernhaus<br />

26./29.11., 01.12.<br />

24./25./27.11.<br />

29./30./31.12.<br />

Leipzig, Gewandhaus<br />

Concerto Köln<br />

06.11. Hamburg, Bucerius<br />

Kunst Forum<br />

02.12. Saarbrücken, Stiftskirche<br />

04.12. Garmisch-Partenkirchen<br />

06.12. Lübeck<br />

11.12. Köln, Philharmonie<br />

13.12. Essen, Philharmonie<br />

14.12. Mühlheim,<br />

Stadthalle Mülheim<br />

15.12. Oberhausen,<br />

Luise-Albertz-Halle<br />

22.12. Gütersloh, Stadthalle<br />

Domingo, Placido<br />

27./29.10. Berlin, Philharmonie<br />

05.11. Wien (A), Wiener Staatsoper<br />

08.01. Wien (A),<br />

Theater an der Wien<br />

Emerson String Quartet<br />

08.11. Badenweiler, Hotel Römerbad<br />

14.11. Köln, Philharmonie<br />

15.11. Wien (A), Musikverein<br />

34 www.KlassikAkzente.de<br />

Fleming, Renée<br />

18.11. Ludwigsburg, Forum<br />

Am Schlosspark<br />

20.11. München, Nationaltheater<br />

Goebel, Reinhard –<br />

Musica Antiqua Köln<br />

15.10. Ravensburg Konzerthaus<br />

16.10. St. Plöten (A), Stiftskirche<br />

Herzogenburg<br />

22.10. Krefeld, Kulturpunkt<br />

Friedenskirche<br />

24.10. Köln, Museum für<br />

Angewandte Kunst<br />

04.11. Güstrow<br />

05.11. Rheinsberg, Schlosstheater<br />

06.11. Neubrandenburg,<br />

Johanniskirche<br />

09.11. Münster<br />

10.11. Herne<br />

15.11. Kleve<br />

17.11. Düsseldorf,<br />

Haus der Ärzteschaft<br />

01./2.12. Leipzig, Gewandhaus<br />

04.12. Arnsberg,<br />

Auferstehungskirche<br />

06.12. Bremen, St. Petri Dom<br />

Hahn, Hilary<br />

10.11. Berlin, Philharmonie<br />

11.12. Hannover, Funkhaus<br />

12.12. München,<br />

Philharmonie Gasteig<br />

14.12. Wien (A), Musikverein<br />

15.12. Wels (A), Hotel Greif<br />

Jansen, Janine<br />

07.11. Lockenhaus (A), Festival<br />

28.11. Berlin, Kammermusiksaal<br />

der Philharmonie<br />

Lang, Lang<br />

06.11. Bern (CH), Kultur-Casino<br />

07.11. Basel (CH), Stadt-Casino<br />

10.11. Genf (CH), Victoria Hall<br />

13.11. Lausanne (CH),<br />

Théâtre de Beaulieu<br />

16.11. Zürich (CH),<br />

Maag EventHall<br />

Li, Yundi<br />

16.–18.10. Dresden, Semperoper<br />

20.10. Hamburg, Laeiszhalle<br />

21.10. Köln, Philharmonie<br />

23.10. München<br />

24.10. Nürnberg<br />

25.10. Regensburg<br />

27.10. Stuttgart<br />

28.10. Essen<br />

02.11. Münster<br />

12.11. Hamburg<br />

01.12. Würzburg<br />

12.12. Friedrichshafen<br />

14.12. Wien (A)<br />

Maisky, Mischa<br />

23.11. Wien (A)<br />

27.11. Essen<br />

13.12. Bonn<br />

15.12. Graz (A)<br />

18.12. München<br />

11.01. Genf (CH), Victoria Hall<br />

Minkowski, Marc<br />

10./11.11. Essen, Philharmonie<br />

31.12., 01.01.2006<br />

Salzburg (A),<br />

Großes Festspielhaus<br />

Mutter, Anne-Sophie<br />

14./15.11. Zürich (CH), Tonhalle<br />

17.11. Genf (CH), Victoria Halle<br />

18.11. Basel (CH), Stadt-Casino<br />

21./22.11. Stuttgart, Liederhalle<br />

23.11. Mannheim, Rosengarten<br />

25./26.11. Essen, Philharmonie<br />

17.12. Hamburg, Laeiszhalle<br />

Netrebko, Anna<br />

18.10. Hannover, TUI Arena<br />

23.10. Stuttgart, Liederhalle<br />

30.10., 02./04.11.<br />

München, Nationaltheater<br />

(Bayerische Staatsoper)<br />

08.11. München,<br />

Philharmonie Gasteig<br />

11.11. Baden-Baden,<br />

Festspielhaus<br />

14.11. Dortmund, Konzerthaus<br />

Dortmund<br />

19.11. Zürich (CH), Hallenstadion<br />

Pletnev, Mikhail<br />

25.11. Zürich (CH), Tonhalle<br />

26.11. Luzern (CH), Kultur- und<br />

Kongresszentrum Luzern<br />

22.11. Wiesbaden, Kurhaus<br />

01.12. Lugano (CH)<br />

Pollini, Maurizio<br />

02.12. Köln, Philharmonie<br />

07.12. München, Herkulessaal<br />

Previn, André<br />

20./21.10. Leipzig, Gewandhaus<br />

25.–27.11. Dresden, Semperoper<br />

17.12. Hamburg, Laeiszhalle<br />

Quasthoff, Thomas<br />

21.10. Düsseldorf, Tonhalle<br />

25.10. Berlin, Konzerthaus Berlin<br />

29.10. Hannover, Nieder-<br />

sächsisches Staatstheater<br />

06.11. Köln, Philharmonie<br />

12./13.11. Wien (A), Konzerthaus<br />

02./04.12. Wien (A), Musikverein<br />

08.01. Wien (A),<br />

Theater an der Wien<br />

Salonen, Esa-Pekka<br />

09.11. Hamburg, Laeiszhalle<br />

10.11. Köln, Philharmonie<br />

11.11. Düsseldorf, Tonhalle<br />

13.11. Hannover, Hannover<br />

Congress Centrum<br />

14.11. Stuttgart, Liederhalle<br />

15.11. Freiburg,<br />

Konzerthaus Freiburg<br />

16.11. Frankfurt/M.,<br />

Alte Oper Frankfurt<br />

18.11. Wien (A), Konzerthaus<br />

<strong>Scholl</strong>, <strong>Andreas</strong><br />

31.10. Essen, Philharmonie<br />

15.11. Berlin, Konzerthaus<br />

21.11. Wien (A), Konzerthaus<br />

23.11. München, Herkulessaal<br />

25.11. Baden-Baden,<br />

Festspielhaus<br />

Thielemann, Christian<br />

21./22./23./27./28.10.<br />

30./31.10., 18./19./20.11.<br />

München,<br />

Philharmonie Gasteig<br />

05.11. Wien (A),<br />

Wiener Staatsoper<br />

26.11. Wien (A), Musikverein<br />

27.11. Köln, Philharmonie<br />

30.11. Düsseldorf, Tonhalle<br />

Uchida, Mitsuko<br />

27.10. Köln, Philharmonie<br />

Villazon, Rolando<br />

01.11. Leipzig, Gewandhaus<br />

03.11. Berlin, Philharmonie<br />

08.11. Frankfurt a. M., Alte Oper


DIE -KLASSIK-CD-BESTSELLERLISTE<br />

Sempre Libera<br />

Deutsche Grammophon<br />

CD 474 800 2 SACD 474 881 2<br />

Anna Netrebko, Sopran • Mingardo • Pirgu • Concetti u.a.<br />

Coro Sinfonico di Milano Giuseppe Verdi • Mahler Chamber<br />

Orchestra • Dirigent: Claudio Abbado<br />

Georg Friedrich Händel • Alessandro Scarlatti<br />

Antonio Caldara<br />

Bartoli: Opera Proibita<br />

Decca CD 475 692 4<br />

Cecilia Bartoli, Sopran • Les Musiciens du Louvre<br />

Dirigent: Marc Minkowski<br />

Opera Arias<br />

Deutsche Grammophon<br />

CD 474 240 2<br />

Anna Netrebko, Sopran • Wiener Philharmoniker<br />

Dirigent: Gianandrea Noseda<br />

Sergej Rachmaninoff<br />

Piano Concerto No. 2 • Paganini Rhapsody<br />

Deutsche Grammophon<br />

CD 477 523 1 SACD 477 549 9<br />

Lang Lang, Klavier • Orchestra of the Mariinsky Theatre<br />

Dirigent: Valery Gergiev<br />

Händel • Mozart • Bach • Bernstein • Poulenc • Fauré u.a.<br />

Sacred Songs<br />

Decca<br />

CD 475 692 5<br />

Renée Fleming, Sopran • Royal Philharmonic Orchestra<br />

Dirigent: <strong>Andreas</strong> Delfs<br />

Wolfgang Amadeus Mozart<br />

Violinsonaten KV 301, 304, 376, 526<br />

Deutsche Grammophon<br />

CD 477 557 2<br />

Hilary Hahn, Violine • Natalie Zhu, Klavier<br />

Tchaikovsky<br />

Sinfonie Nr. 5 e-Moll<br />

Warner Classics<br />

CD 825646219025<br />

Daniel Barenboim, Pianist<br />

The West-Eastern Divan Orchestra<br />

Schumann • Haydn • Schubert • Tan Dun • Chopin • Liszt<br />

Lang Lang – Live At Carnegie Hall<br />

Deutsche Grammophon<br />

CD 474 820 2<br />

SACD 474 875 2<br />

Lang Lang, Klavier<br />

Ludovico Einaudi<br />

Una mattina<br />

Decca<br />

CD 475 629 2<br />

Ludovico Einaudi, Klavier • Marco Decimo, Cello<br />

Claude Debussy<br />

La Mer / Preluden<br />

EMI Classics<br />

CD 5580452<br />

Berliner Philharmoniker<br />

Dirigent: Sir Simon Rattle<br />

im September<br />

VORSCHAU<br />

Reflektiert:<br />

HÉLÈNE GRIMAUD<br />

TITEL<br />

Hélène Grimaud: Reflexionen über ein schwieriges Thema –<br />

Clara & Robert Schumann und Johannes Brahms<br />

MAGAZIN<br />

Alle Jahre wieder neu: Neujahrskonzert 2006<br />

Lang Lang: Neues Recital zum Schumann-Jahr<br />

Mikhail Pletnev: Das DG-Mozart-Debüt des stillen Tastenstars<br />

Claudio Abbado: O Isis und Osiris – Abbados Lesart von Mozarts<br />

populärster Oper<br />

Krystian Zimerman: Brahms 1 mit den Berlinern<br />

und Sir Simon Rattle – ein Gipfeltreffen<br />

Der musikalische Fragebogen: Joseph Calleja<br />

Die nächste Ausgabe erscheint am 09. Januar 2006.<br />

IMPRESSUM<br />

KlassikAkzente wird herausgegeben von<br />

UNIVERSAL Classics & Jazz • Stralauer Allee 1 • 10245 Berlin<br />

Telefon 030/520 07 01 • E-Mail: info@klassikakzente.de • http://www.klassikakzente.de<br />

Österreich: Universal Music GmbH • Schwarzenbergplatz 2 • A-1010 Wien<br />

Telefon +43/1/811 212 07<br />

Leitung: Christian Kellersmann • Chefredaktion: <strong>Andreas</strong> Kluge (Universal Classics) • Konzept, Gestaltung:<br />

TEQUILA\ GmbH, Hamburg, E-Mail: klassikakzente@tequila.de • Ständige Mitarbeiter: Carsten Diekmann<br />

(Online-Redaktion), E-Mail: webteam@klassikakzente.de • Martin Kienzl (Österreich), E-Mail: martin.kienzl<br />

@umusic.com • Mitarbeiter dieser Ausgabe: Jakob Buhre, Guido Fischer, Florian Hauser, Klemens Hippel,<br />

Peter Korfmacher, Reinhard Lemelle (RL), Leon Reno, Stefan Siegert, Thomas Voigt, Christoph Vratz (CV),<br />

Marc Wirbeleit (MW) • Litho: fws, Hamburg • Druck: Neef & Stumme, Wittingen<br />

Anzeigen: Runze & Casper Verlagsservice OHG • Linienstr. 214 • 10119 Berlin • Telefon 030/280 18-0 •<br />

Fax 030/280 18-4 00 • verlagsservice@runze-casper.de • www.runze-casper.de<br />

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unter der Angabe Ihrer Kundennummer (die Sie im Anschreiben über Ihrem Namen finden) an: Klassik-<br />

Akzente • A-Nr. 5284 • Postfach 9 00 06 41 • 06058 Halle.<br />

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Foto: Kasskara / DG

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