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Alois Ritter von Auer Welsbach - Althofen

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<strong>Alois</strong> <strong>Ritter</strong> <strong>Auer</strong> <strong>von</strong> <strong>Welsbach</strong><br />

Der Naturdruck - seine Vollendung in Wien um 1850<br />

Der Naturselbstdruck gehört zu den ältesten Druckverfahren. Dabei dienen Pflanzen, Tiere, Fossilien und Textilien selbst als<br />

Druckform.<br />

Die frühesten erhaltenen Beispiele stammen aus dem Mittelalter, und im 16. und 17. Jahrhundert erstellte man in dieser<br />

Technik ganze Herbarien.<br />

Um 1800 setzte in Europa die Erfindung des Naturdrucks ein. Nun versuchte man die Objekte auf einen Druckstock zu<br />

übertragen. Wählte man zuerst die Lithographie, so gelang dem Direktor der Österreichischen Staatsdruckerei, <strong>Alois</strong> <strong>Auer</strong><br />

<strong>von</strong> <strong>Welsbach</strong> (1813 – 1869), um die Jahrhundertmitte die Entwicklung eines galvanoplastischen Verfahrens, das den<br />

Naturdruck zur höchsten Perfektion führte.<br />

• <strong>Alois</strong> <strong>Auer</strong> widmete sich nach seiner Buchdruckerlehre typographischen und Sprachstudien. Nach ausgedehnten<br />

Auslandsreisen übernahm er 1841 die Leitung der Österreichischen Hof- und Staatsdruckerei, die er zu europäischem<br />

Rang führte. Neben dem Naturdruckverfahren entwickelte er auch eine Druckmaschine für Rollenpapiere und kreierte<br />

neue Papiersorten aus Maisblättern.<br />

• Dem Verfahren <strong>Auer</strong>s lag folgende Idee zugrunde:<br />

• “Der Gegenstand, sei es nun eine Pflanze, ein Insect, oder ein Muster <strong>von</strong> Geweben u. dgl., ..., wird, nachdem er mit einer<br />

Tinctur überstrichen worden ist, zwischen eine glattpolierte Kupfer- oder Stahlplatte und eine ähnliche <strong>von</strong> Blei gelegt,<br />

dann lässt man ihn durch den Cylinder einer Kupferdrucker-Presse, welche einen Druck <strong>von</strong> 800 bis 1000 Centner ausübt,<br />

laufen.<br />

• Nimmt man hiernach die Platten <strong>von</strong> einander, so erhält man den Gegenstand vollkommen naturgetreu in die Bleiplatte<br />

eingeprägt, zu deren Druck man später, wie bei Kupferstichen, die Farben benutzen kann, welche erforderlich sind.<br />

• Ist eine grosse Menge <strong>von</strong> Abdrücken erforderlich, so werden solche mittelst einer über die Bleiplatte stereotypirten oder<br />

galvanisierten Platte hervorgebracht; denn das Blei ist zu weich, um einen Druck mehrmals zu wiederholen.”<br />

• Die ausgestellten Naturdrucke entstanden überwiegend für die Physiotypia plantarum Austriacarum, die Constantin <strong>von</strong><br />

Ettingshausen und <strong>Alois</strong> Pokorny <strong>von</strong> 1856 bis 1873 in zwölf Bänden publizierten.<br />

• Die Physiotypia gilt als das Paradebeispiel dieses neuen Verfahrens und enthielt eintausend Abbildungen aus der<br />

Pflanzenwelt Österreichs.<br />

Layout © Werner Kohl – <strong>Auer</strong> <strong>von</strong> <strong>Welsbach</strong> Forschungs-Institut

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