12.06.2023 Aufrufe

phpro digital – Prozesstechnik für die Pharmaindustrie 02.2023

Die Fachzeitschrift phpro - Prozesstechnik für die Pharmaindustrie berichtet über Anlagen, Apparate und Komponenten im Hygienic Design für die Pharmaindustrie. Weitere Themen sind Industrie 4.0, digitale Produktion, MSR- und Automatisierungstechnik sowie die Verpackungstechnik und die Serialisierung von Medikamenten. Abgerundet wird das inhaltliche Spektrum durch die Themen Validierung, Management und Dienstleistung.

Die Fachzeitschrift phpro - Prozesstechnik für die Pharmaindustrie berichtet über Anlagen, Apparate und Komponenten im Hygienic Design für die Pharmaindustrie. Weitere Themen sind Industrie 4.0, digitale Produktion, MSR- und Automatisierungstechnik sowie die Verpackungstechnik und die Serialisierung von Medikamenten. Abgerundet wird das inhaltliche Spektrum durch die Themen Validierung, Management und Dienstleistung.

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02-2023<br />

8 TITEL<br />

IMMER PERFEKTE<br />

TABLETTIERWERKZEUGE<br />

6 OBERFLÄCHEN<br />

SO GLATT, DASS KAUM<br />

ETWAS HAFTEN BLEIBT<br />

18 MESSENACHLESE<br />

PRODUKT-HIGHLIGHTS<br />

VON DER INTERPACK<br />

24 SICHTPRÜFUNG<br />

WIE KI DIE INSPEKTION<br />

REVOLUTIONIERT<br />

PROZESSTECHNIK FÜR DIE PHARMAINDUSTRIE<br />

WWW.PROZESSTECHNIK-ONLINE.DE/PHARMA


<strong>phpro</strong><br />

EDITORIAL<br />

Lieferengpässe bei Arzneimitteln<br />

lassen sich überwinden<br />

Seit vielen Monaten schlagen Apotheken,<br />

Mediziner und Betroffene Alarm: Arzneimittel<br />

wie Fiebersäfte, Antibiotika und viele<br />

Krebsmedikamente sind knapp. Nach einer<br />

Stu<strong>die</strong> der Kühne Logistics University (KLU)<br />

sind dabei Generika, <strong>die</strong> von mehreren Anbietern<br />

hergestellt werden, häufiger von<br />

Engpässen betroffen als patentierte Produkte.<br />

Zugespitzt habe sich <strong>die</strong> Lage auch, weil<br />

einige Pharmaunternehmen <strong>die</strong> Lieferschwierigkeiten<br />

bei kritischen Medikamenten<br />

erst mit großer zeitlicher Verzögerung<br />

dem BfArM gemeldet hätten. Hier könnte<br />

ein Frühwarnsystem und mehr Transparenz<br />

in den Lieferketten helfen, <strong>die</strong> Versorgung<br />

zu sichern, so auch <strong>die</strong> Schlussfolgerung<br />

der Wissenschaftler. Sinnvoll wäre es natürlich<br />

auch, <strong>die</strong> Produktion von Generika<br />

wieder nach Europa zurückzuholen. Ein<br />

etwas höherer Preis der Arzneimittel wäre<br />

eher zu verkraften als <strong>die</strong> extreme Knappheit.<br />

Hier ist <strong>die</strong> Politik gefordert, denn <strong>die</strong><br />

Krankenkassen müssten bereit sein, <strong>die</strong><br />

Mehrkosten mitzutragen. Ein weiterer<br />

Schritt könnte das von der EU-Kommission<br />

in Brüssel vorgestellte Pharmapaket sein. Es<br />

umfasst eine Vielzahl von Maßnahmen, <strong>die</strong><br />

darauf zielen, <strong>die</strong> Entwicklung neuer<br />

Arzneimittel zu stimulieren. Dabei soll der<br />

Unterlagenschutz als Anreizinstrument <strong>für</strong><br />

eine gleichmäßige medizinische Versorgung<br />

in Europa genutzt werden.<br />

Daniela Held, Redakteurin<br />

<strong>phpro</strong> INHALT 02-2023<br />

8 Titel Um <strong>die</strong> stark<br />

beanspruchten Tablettierwerkzeuge<br />

in einem exzellenten<br />

Qualitätszustand<br />

zu halten, bietet<br />

Fette Compacting mit<br />

mehreren Partnern ein<br />

ganzheitliches Handlingund<br />

Pflegesystem an.<br />

26 Bei der Abfüllung<br />

teurer flüssiger Medikamente<br />

in Vials steht viel<br />

auf dem Spiel. Visuelle<br />

Inline-Inspektionstechnologie<br />

wirkt teuren Produktverlusten<br />

entgegen.<br />

PRODUKTION<br />

4 Energiekettensysteme <strong>für</strong> den Reinraum<br />

Auf Herz und Nieren geprüft: zertifizierte<br />

Kunststoffkomponenten bis ISO Klasse 1<br />

6 Optimierte Oberflächen <strong>für</strong> Apparate und Behälter<br />

Spezielles Schleifverfahren ermöglicht geringere<br />

Restschmutzanhaftung<br />

8 TITEL Handling und Pflege in einem System<br />

Immer perfekte Tablettierwerkzeuge<br />

13 PRODUKTE<br />

16 Ein Herz aus Edelstahl<br />

Dosierer im Einsatz bei der kontinuierlichen<br />

Tablettenproduktion<br />

VERPACKUNG<br />

18 PRODUKTE INTERPACK<br />

22 Parenteralia nachhaltig verpacken<br />

Prozesssichere Lösungen mit hohem Recyclingfaktor<br />

24 Wie KI <strong>die</strong> visuelle Inspektion revolutioniert<br />

Neuronale Netze <strong>für</strong> <strong>die</strong> pharmazeutische Sichtprüfung<br />

26 Produktverlust gezielt entgegenwirken<br />

Inline-Inspektion von Vials<br />

EXPERTENMEINUNG<br />

28 So schafft datengetriebene Digitalisierung Mehrwerte<br />

Daten <strong>für</strong> alle nutzbar machen<br />

RUBRIKEN<br />

2 Editorial<br />

2 Inhalt<br />

3 Nachrichten<br />

29 Inserentenverzeichnis<br />

29 Redaktion<br />

29 Impressum<br />

2 <strong>phpro</strong> 02-2023


<strong>phpro</strong><br />

NACHRICHTEN<br />

Bau eines neuen Bürogebäudes in Crailsheim<br />

SYNTEGON ERWEITERT KAPAZITÄTEN<br />

Bild: Syntegon<br />

Syntegon-Neubau mit<br />

geplanten 2100 m 2 Fläche<br />

Syntegon investiert weiter in<br />

den Standort Crailsheim. Im<br />

April 2023 fand der Spatenstich<br />

<strong>für</strong> ein neues Bürogebäude statt.<br />

Dieses soll im ersten Halbjahr<br />

2025 bezugsfertig sein. Auf vier<br />

Stockwerken entstehen auf insgesamt<br />

2100 m 2 rund 100 Arbeitsplätze<br />

und weitere Gemeinschaftsräume.<br />

Das neue Bürogebäude<br />

ist eines der ersten, das<br />

komplett nach dem Synspaces-<br />

Konzept gestaltet wird. Die Syntegon-weite<br />

Initiative beschäftigt<br />

sich mit der Zusammenarbeit<br />

der Zukunft. Mit 1150 Mitarbeitern<br />

ist Crailsheim der<br />

größte Standort der Syntegon-<br />

Gruppe. Hier entwickelt und<br />

produziert das Unternehmen<br />

Lösungen <strong>für</strong> <strong>die</strong> sterile Abfüllung<br />

flüssiger und pulverförmiger<br />

Pharmazeutika. Zum Portfolio<br />

zählen unter anderem Füllund<br />

Verschließmaschinen <strong>für</strong><br />

Ampullen, Vials, Karpulen und<br />

Spritzen sowie Barrieresysteme<br />

und Inspektionstechnologien.<br />

Regelmäßiger Dialog mit dem Management<br />

BAYER RICHTET BIOETHICS<br />

COUNCIL EIN<br />

Die Bayer AG hat sich verpflichtet, neue Technologien<br />

ethisch verantwortungsvoll in den Geschäfts-, Forschungs-<br />

und Entwicklungsaktivitäten aller Unternehmensbereiche<br />

zu nutzen. Ein eigens eingerichteter Bioethics<br />

Council wird einen regelmäßigen Dialog mit dem<br />

Management über <strong>die</strong> Umsetzung und langfristige Weiterentwicklung<br />

der Bioethik-Richtlinie des Unternehmens<br />

führen. Diese ist ein ethisches Rahmenwerk <strong>für</strong><br />

Entscheidungen, <strong>die</strong> <strong>für</strong> Innovationen in Forschung und<br />

Entwicklung in den Lifesciences getroffen werden müssen.<br />

Die Richtlinie umfasst medizinische Themen, Bioengineering<br />

sowie Fragen zur künstlichen Intelligenz.<br />

Andreas Klatschow übernimmt <strong>die</strong> Leitung in Reinfeld<br />

GESCHÄFTSFÜHRERWECHSEL BEI CAMFIL<br />

ROBOTICS<br />

Neue Robotiklösungen<br />

<strong>für</strong> Pharma Applikationen<br />

Robotik zum Wohle des Menschen<br />

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Bild: Camfil<br />

Andreas Klatschow, neuer<br />

Geschäftsführer von Camfil<br />

Deutschland<br />

Andreas Klatschow hat Ende<br />

März <strong>die</strong> Position des Geschäftsführers<br />

bei Camfil Deutschland<br />

übernommen. Der gebürtige<br />

Hamburger bringt mehr als 25<br />

Jahre Erfahrung in verschiedenen<br />

Führungspositionen mit.<br />

Klatschow tritt seine neue Position<br />

in einem spannenden Moment<br />

an, denn Camfil plant<br />

2023 <strong>die</strong> Einführung einer ganzen<br />

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<strong>phpro</strong> 02-2023 3


<strong>phpro</strong><br />

PRODUKTION<br />

Bilder: Igus<br />

Um <strong>die</strong> Reinraumtauglichkeit der Kunststoffkomponenten zu gewährleisten, werden <strong>die</strong>se nicht nur im Fraunhofer IPA Institut, sondern auch im hauseigenen<br />

Reinraumlabor von Igus umfangreichen Tests unterzogen<br />

Auf Herz und Nieren geprüft: zertifizierte Kunststoffkomponenten bis ISO Klasse 1<br />

Energiekettensysteme <strong>für</strong><br />

den Reinraum<br />

Pharmaproduzenten kämpfen in ihren Reinräumen nicht nur gegen Keime, sondern<br />

auch kleinste Partikel, <strong>die</strong> sich von Maschinen lösen und in <strong>die</strong> Umgebungsluft gelangen.<br />

Gefragt sind daher Maschinenkomponenten, <strong>die</strong> keinerlei Abrieb erzeugen. Die<br />

passende Lösung bietet Igus mit schmierfreien und verschleißfesten Komponenten<br />

aus Hochleistungspolymeren, den motion plastics. Die Palette reicht von Drehkranzlagern<br />

über Linearführungen bis hin zu ganzen Energiekettensystemen.<br />

Die motion plastics von Igus sind aufgrund<br />

der verwendeten Kunststoffe besonders<br />

leicht, geräusch- und vibrationsarm,<br />

korrosionsbeständig, wartungsarm und<br />

schmierfrei. Da in <strong>die</strong> Polymere Festschmierstoffe<br />

integriert sind, werden keinerlei<br />

externe Schmiermittel benötigt, was<br />

auch einen Einsatz in besonders hygienesensiblen<br />

Bereichen ermöglicht. Darüber hinaus<br />

sind <strong>die</strong> Hochleistungskunststoffe tribologisch<br />

<strong>–</strong> sprich auf Reibung und Verschleiß<br />

<strong>–</strong> optimiert und erreichen dadurch<br />

eine besonders lange Lebensdauer.<br />

Um den Produkten <strong>die</strong> bestmögliche Eignung<br />

im Reinraum zu attestieren, werden<br />

sie vorab ausgiebigen Tests unterzogen. Bereits<br />

seit 1997 kooperiert das Unternehmen<br />

bei Neuentwicklungen von Reinraumprodukten<br />

mit dem Fraunhofer Institut <strong>für</strong> Produktionstechnik<br />

und Automatisierung (IPA),<br />

wo zum Beispiel <strong>die</strong> Energieketten in genormten<br />

Bewegungsabläufen untersucht<br />

werden. So kann eine klare Aussage zur<br />

Reinheitsklasse gegeben werden.<br />

Tests in höchster Reinraumklasse<br />

Um neue reinraumtaugliche Produkte noch<br />

schneller entwickeln zu können, hat das<br />

Fraunhofer IPA ein maßgeschneidertes Reinraumlabor<br />

mit einem Reinraumsystem der<br />

4 <strong>phpro</strong> 02-2023


gen. So erhält der Anwender auf Wunsch ein<br />

direkt anschlussfertiges und UL listed Komplettsystem<br />

<strong>für</strong> seinen Reinraum.<br />

Die e-skin flat-Leitungsführung überzeugt mit der höchsten Reinraumklasse<br />

<strong>–</strong> selbst nach 1,5 Jahren Dauereinsatz mit 60 Mio. Doppelhüben<br />

ISO-Klasse 1 gemäß ISO 14644-1 in Köln<br />

konzipiert und realisiert. Mithilfe <strong>die</strong>ses Labors<br />

lassen sich nicht nur neue Produkte innerhalb<br />

kürzester Zeit unter realen Bedingungen<br />

entwickeln, sondern auch Langzeitund<br />

kundenspezifische Tests durchführen.<br />

Dabei gelten höchste Hygienevorschriften.<br />

In Laminar-Flow-Boxen, <strong>die</strong> mit Hochleistungsfiltern<br />

ausgestattet sind und Tests in<br />

unkontaminierter Luft ermöglichen untersucht<br />

Igus hier unter anderem sein Sortiment<br />

an reinraumtauglichen Energieketten.<br />

In bewegten Produktionsanlagen sorgen<br />

<strong>die</strong>se Energieketten <strong>für</strong> eine sichere Führung<br />

der Strom- und Datenkabel.<br />

Flaches Leitungsführungssystem<br />

Die flache und modulare Energiekette e-skin<br />

flat ist in der <strong>Pharmaindustrie</strong> besonders<br />

beliebt. Sie wird aus abrieboptimiertem<br />

Hochleistungskunststoff gefertigt und bietet<br />

Platz <strong>für</strong> eine oder mehrere Leitungen. Die<br />

e-skin flat ist frei konfigurierbar und kann<br />

aus bis zu sechs Lagen mit je sechs Kammern<br />

bestehen. Bei einem zum Beispiel<br />

dreilagigen Aufbau sichern Stützketten in<br />

der untersten Lage <strong>die</strong> Stabilität der Kette.<br />

Durch das modulare und zu öffnende System<br />

lassen sich Leitungen schnell einlegen<br />

und im Wartungsfall austauschen. Kommt es<br />

zu einem Defekt, braucht der Anwender nur<br />

<strong>die</strong>ses Modul auswechseln. Bei vielen<br />

marktüblichen Lösungen wäre der Austausch<br />

des gesamten Systems nötig. Zudem<br />

erlaubt <strong>die</strong> Modulsteckweise, <strong>die</strong> e-kette bei<br />

Bedarf um weitere e-skin flat single pods<br />

bzw. Einzelkammern zu erweitern. Das Kabelführungssystem<br />

wächst so mit den Anforderungen<br />

und garantiert Investitionssicherheit<br />

sowie eine sichere Leitungsführung<br />

<strong>–</strong> auch auf kompaktem Bauraum.<br />

Tests des IPA Fraunhofer Instituts haben gezeigt,<br />

dass <strong>die</strong> e-skin flat der höchsten Reinraumklasse<br />

entspricht. Das bedeutet, dass<br />

sich im laufenden Betrieb der e-kette in<br />

1 m 3 Umgebungsluft höchstens zehn Partikel<br />

der Größe von 0,1 µm und höchstens<br />

zwei Partikel der Größe von 0,2 µ befinden.<br />

Für den Einsatz in der e-skin flat hat Igus<br />

<strong>die</strong> CFCLEAN-Leitungsserie entwickelt. Die<br />

Leitungsadern können Energie, Motorsteuerungs-,<br />

Bus- und Ethernetsignale übertra-<br />

Im Langzeittest bewährt<br />

Um den Partikelabrieb der Hochleistungskunststoffe<br />

nach langem und intensivem<br />

Einsatz zu untersuchen, wurde ein zusätzlicher<br />

Test gestartet. Der erste Teil fand im<br />

firmeneigenen Labor von Igus in einer Umgebung<br />

mit normaler Staub- und Schmutzbelastung<br />

statt. Dort lief <strong>die</strong> e-skin flat rund<br />

anderthalb Jahre lang und führte in <strong>die</strong>ser<br />

Zeit 60 Mio. Doppelhübe aus. Teil zwei des<br />

Versuchs fand im gemeinsam mit dem<br />

Fraunhofer IPA entwickelten Reinraumlabor<br />

statt. In den Laminar-Flow-Boxen mit Hochleistungsfiltern<br />

bewegte sich <strong>die</strong> e-kette<br />

100 Minuten lang. Sensoren detektierten dabei<br />

<strong>die</strong> Partikelkonzentration in der Umgebungsluft.<br />

Selbst nach 60 Mio. Doppelhüben<br />

hat <strong>die</strong> e-skin flat immer noch <strong>die</strong> höchste<br />

Reinraumklasse erreicht. Eine Erkenntnis,<br />

<strong>die</strong> Betreibern von Reinraumproduktionen<br />

zusätzliche Sicherheit bietet.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Igus<br />

AUTORIN:<br />

KIRA WELLER<br />

Produktmanagerin e-Ketten,<br />

Igus<br />

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<strong>phpro</strong> 02-2023 5


<strong>phpro</strong><br />

PRODUKTION<br />

Spezielles Schleifverfahren ermöglicht geringere Restschmutzanhaftung<br />

Optimierte Oberflächen <strong>für</strong><br />

Apparate und Behälter<br />

In sensiblen Branchen wie der <strong>Pharmaindustrie</strong> ist <strong>die</strong> Verschleppung von Partikeln<br />

tunlichst zu vermeiden. Eine entscheidende Rolle spielt dabei das Reinigungs ver -<br />

halten von Oberflächen, insbesondere hinsichtlich der Anhaftung von Partikeln. Bolz<br />

Intec hat ein Schleifverfahren <strong>für</strong> Apparate und Behälter entwickelt, das <strong>die</strong> Restschmutzanhaftung<br />

verringert und dadurch das Kontaminationsrisiko reduziert.<br />

Die Oberfläche <strong>die</strong>ses Transportbehälters<br />

wurde mit dem OGF-<br />

Verfahren veredelt<br />

Die Oberflächenbeschaffenheit beeinflusst<br />

maßgeblich <strong>die</strong> chemischen und physikalischen<br />

Eigenschaften von Edelstählen. Bolz<br />

Intec, ein Produzent von Behältern aus<br />

Chrom-Nickel-Stählen, hat zusammen mit<br />

der Hochschule Konstanz untersucht, welche<br />

Faktoren <strong>die</strong> Anhaftung von Partikeln an<br />

hygienischen Oberflächen beeinflussen und<br />

wie <strong>die</strong>se optimiert werden können.<br />

Stand der Technik ist <strong>die</strong> Beurteilung der<br />

Oberflächen mit zerstörungsfreien Prüfungen<br />

wie der Rautiefenmessung in Verbindung<br />

mit einer optischen Prüfung. Allerdings<br />

gibt es neben <strong>die</strong>sen noch weitere<br />

Kriterien, <strong>die</strong> nicht außer Acht gelassen<br />

werden sollten. Wichtig ist u. a. <strong>die</strong> Art und<br />

Weise der Oberflächenveredelung. So hat<br />

Bolz Intec in der Untersuchung herausgefunden,<br />

dass unterschiedliche Schleifmethoden<br />

zu unterschiedlichem Anhaftverhalten<br />

führen, obwohl der Ra-Wert beider Oberflächen<br />

derselbe ist. Diese Erkenntnis zeigte,<br />

dass auch <strong>die</strong> Art und Weise, wie das Material<br />

abgetragen wird, eine wichtige Rolle<br />

Bilder: Bolz Intec<br />

spielt. Als Versuch wurde der Behälter nicht<br />

wie üblich manuell geschliffen, sondern mit<br />

einem automatisiertem Schleifprozess über<br />

einen langen Zeitraum bearbeitet. Dieser<br />

feine Abtrag über einen längeren Zeitraum<br />

hatte eine geringere Anhaftung und somit<br />

eine bessere Reinigung zur Folge. Er wurde<br />

im weiteren Verlauf der Untersuchung als<br />

finale Oberflächenenergie bezeichnet.<br />

Automatisiert statt manuell schleifen<br />

Die aus <strong>die</strong>sen Untersuchungen gewonnenen<br />

Erkenntnisse hat Bolz Intec genutzt und<br />

ein Verfahren entwickelt, bei dem der gewünschte<br />

geringe konstante Abtrag über<br />

einen langen Zeitraum teilautomatisiert erreicht<br />

wird. Die Methode wurde Optimized<br />

Grind Finishing, kurz OGF, genannt. Dabei<br />

wird der Abtrag im Behälter mit geometrisch<br />

unbestimmten Schleifkörpern erzielt,<br />

<strong>die</strong> sich im Inneren des Behälters bewegen.<br />

Großer Vorteil des Verfahrens ist, dass <strong>die</strong><br />

Oberfläche nicht nur eine sehr gute Qualität<br />

aufweist, sondern auch reproduzierbar ist.<br />

Das liegt daran, dass unbestimmte Variablen<br />

wie der händische Anpressdruck durch<br />

einen Mitarbeiter oder <strong>die</strong> Qualität einzelner<br />

Schleifmittel keine Rolle spielen. Wichtig<br />

war Bolz Intec dabei, im Endergebnis eine<br />

definierte Rautiefe bei geringer Tiefenbeeinflussung<br />

des Gefüges und einer optisch<br />

ansprechenden Oberfläche zu erreichen.<br />

Diese Unterschiede sind auch optisch zu erkennen,<br />

wie ein Vergleich zwischen einer<br />

mit dem konventionellen Schleifverfahren<br />

und einer mit OGF erzeugten Oberfläche<br />

zeigt. Dabei wurden <strong>die</strong> Oberflächen in Anlehnung<br />

an <strong>die</strong> DIN EN ISO 25178 mit<br />

einem optischen 3-D-Messsystem unter-<br />

6 <strong>phpro</strong> 02-2023


3-D-Darstellung der bearbeiteten Oberflächen. Links: konventionelle Schleiftechnik, rechts: OGF-Verfahren<br />

sucht und anhand einer Falschfarbendarstellung<br />

visualisiert. Es ist zu erkennen, dass<br />

beim OGF-Verfahren keine lineare Schleifrichtung<br />

vorliegt. Dies hat zur Folge, dass <strong>die</strong><br />

Höhenunterschiede der Oberfläche deutlich<br />

geringer ausfallen als beim Vergleichsmodell.<br />

Bestätigt wurden <strong>die</strong>se Ergebnisse durch eine<br />

Rautiefenmessung. Im Elektronenmikroskop<br />

war zudem zu sehen, dass beim üblichen<br />

Schleifverfahren Ungänzen in den Oberflächen<br />

auftreten, während <strong>die</strong>se Fehler beim<br />

OGF-Verfahren durch den sehr feinen und<br />

schonenden Abtrag deutlich reduziert sind.<br />

Verbessertes Reinigungsverhalten<br />

Im weiteren Verlauf der Untersuchungen hat<br />

Bolz Intec <strong>die</strong> Oberflächen noch weiter veredelt<br />

und einem Elektropoliturverfahren unterzogen.<br />

Dabei werden <strong>die</strong> Spitzen in der<br />

Oberflächenstruktur weiter abgetragen, was<br />

neben optischen Vorteilen auch einen verbesserten<br />

Korrosionsschutz durch eine verstärkte<br />

Passivschicht mit sich bringt. In der Endbeurteilung<br />

der Untersuchung wurde das<br />

verbesserte Reinigungsverhalten mithilfe eines<br />

Versuchs in Anlehnung an <strong>die</strong> VDA19.1<br />

(März 2015)/ISO16232 (Dezember 2018)<br />

aufgezeigt. Der Versuch wurde in einem<br />

Prüflabor mit einer Flugaschesuspension und<br />

drei verschiedenen Oberflächen durchgeführt<br />

(walz blanker Edelstahl, gebürsteter und<br />

elektropolierter Edelstahl, OGF-Edelstahl mit<br />

Elektropolitur). Wie sich zeigte, war bei den<br />

mit dem OGF- und einem Elektropoliturverfahren<br />

behandelten Oberflächen <strong>die</strong> Restschmutzanhaftung<br />

am geringsten.<br />

Bolz Intec hat somit <strong>die</strong> zu Beginn der Untersuchungen<br />

geforderten Parameter nachgewiesen<br />

und eine Oberfläche generiert, <strong>die</strong><br />

sowohl in ihrem Rauheitsprofil als auch in<br />

der optischen Beurteilung wiederholgenau<br />

zu erzeugen ist. Zusätzlich weist <strong>die</strong>se Oberfläche<br />

Vorteile gegenüber dem Vergleichsmodell<br />

beim Reinigungsverhalten auf.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Bolz Intec<br />

AUTOR:<br />

CORNELIUS MAUCH<br />

CEO,<br />

Bolz Intec<br />

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<strong>phpro</strong> 02-2023 7


<strong>phpro</strong><br />

PRODUKTION<br />

Bilder: Fette Compacting<br />

Immer perfekte Tablettierwerkzeuge<br />

HANDLING UND PFLEGE<br />

IN EINEM SYSTEM<br />

Bei der Herstellung von Arznei- und Nahrungsergänzungsmitteln tragen<br />

Stempel, Segmente und Matrizen wesentlich zu einer hohen Gesamtperformance<br />

bei. Um <strong>die</strong> stark beanspruchten Tablettierwerkzeuge kontinuierlich<br />

in einem exzellenten Qualitätszustand zu halten, bietet Fette Compacting<br />

mit mehreren Partnern ein ganzheitliches Handling- und Pflegesystem an.<br />

8 <strong>phpro</strong> 02-2023


Als Gesamtsystem kombiniert Easycare das sichere und einfache Kofferhandling mit automatisierten Lösungen <strong>für</strong> das Reinigen, Polieren und Lagern der Tablettierwerkzeuge<br />

Zahlreiche Prozesse in der Pharma- und Nutrition-Produktion laufen<br />

mittlerweile vollautomatisiert ab. Der Umgang mit Tablettierwerkzeugen<br />

bleibt jedoch überwiegend Handarbeit. Hierbei kann es<br />

leicht zu Beeinträchtigungen in der Funktionalität kommen, wenn<br />

beispielsweise Komponenten unbeabsichtigt aneinandergeschlagen<br />

werden. Um <strong>die</strong>se manuellen Risiken zu minimieren und das Handling<br />

so einfach wie möglich zu gestalten, hat Fette Compacting zusammen<br />

mit Kooperationspartnern das Handling- und Pflegesystem<br />

Easycare entwickelt. Es bietet eine modulare, standardisierte Lösung<br />

<strong>für</strong> den sicheren und effizienten Umgang mit Tablettierwerkzeugen.<br />

Easycare umfasst insgesamt fünf Bereiche:<br />

• das Werkzeughandling,<br />

• <strong>die</strong> Reinigung,<br />

• <strong>die</strong> Konservierung,<br />

• <strong>die</strong> Lagerung und<br />

• das Toolmanagement.<br />

Das Gesamtziel besteht darin, den Automatisierungsgrad beim Umgang<br />

mit Werkzeugen zu maximieren und <strong>die</strong> Zahl der händischen<br />

Eingriffe so gering wie möglich zu halten. Alle Module erfüllen <strong>die</strong><br />

Standards <strong>für</strong> eine gute Herstellungspraxis (Good Manufacturing<br />

Practice, GMP). Damit erhalten Anwender ein GMP-konformes Qualitätsmanagementsystem,<br />

mit dem sie <strong>die</strong> erforderliche Produktqualität<br />

gewährleisten und sämtliche Anforderungen der Gesundheitsbehörden<br />

erfüllen können.<br />

Werkzeughandling mit Koffersystem<br />

Ein zentraler Bestandteil der Systemlösung sind <strong>die</strong> patentierten<br />

Werkzeugkoffer von Fette Compacting. Sie ermöglichen es, Tablettierwerkzeuge<br />

in einem einzigen Behälter zu transportieren, zu lagern<br />

und zu reinigen. Das Koffersystem besteht aus unterschiedlichen<br />

Typen <strong>für</strong> Stempel, Segmente und Matrizen. Die Werkzeuge<br />

sind jeweils in speziellen Trays untergebracht, in denen Anwender<br />

sie direkt aus dem Koffer entnehmen und in eine Reinigungsmaschine<br />

stellen können. Dank des ergonomischen Tri.Easy-Designprinzips<br />

sinkt das Be<strong>die</strong>nerrisiko deutlich. Zudem sind weniger<br />

Handlingschritte erforderlich <strong>–</strong> mit positiver Auswirkung auf <strong>die</strong><br />

Produktionsgeschwindigkeit und -qualität. Zusammen mit den<br />

waschbaren Trays, <strong>die</strong> über vordefinierte Positionen <strong>für</strong> Stempel,<br />

Der Tri.Easy-Werkzeugkoffer ermöglicht den sicheren Transport, <strong>die</strong> effiziente<br />

Reinigung und sichere Lagerung von Stempeln, Segmenten und<br />

Matrizen<br />

Segmente, Matrizen, Faltenbälge und Staubschutzkappen verfügen,<br />

bildet der Koffer eine kompakte Standardeinheit.<br />

Vollautomatische Schwallreinigung<br />

Als Reinigungslösung bietet sich das firmenübergreifende Verbundsystem<br />

von Fette Compacting, Aruna und Borer Chemie an. Die<br />

Werkzeugkoffer-Trays sind passgenau <strong>für</strong> eine vollautomatische Reinigungsanlage<br />

von Aruna mit integrierter Trocknungseinheit und<br />

GMP-konformem Hygienedesign geeignet. Diese Feinabstimmung<br />

fördert eine rückstandfreie Schmutzbeseitigung. Der Reinigungsprozess<br />

ist speziell auf <strong>die</strong> Pflege von Tablettierwerkzeugen ausgelegt<br />

und umfasst neben den Waschzyklen auch <strong>die</strong> Konservierung. Nach<br />

einem abgeschlossenen Pflegeprogramm mit Deconex CIP power-x<br />

kommen <strong>die</strong> Werkzeuge fertig konserviert mit dem Deconex HT<br />

1191 von Borer Chemie aus der Anlage. Der Reiniger und das Kon-<br />

<strong>phpro</strong> 02-2023 9


<strong>phpro</strong><br />

PRODUKTION<br />

Das Polieren in einer automatischen Poliermaschine von Nortec ermöglicht<br />

ein gleichbleibendes Ergebnis über Stempelsätze bis zu 120 Stempel.<br />

Das eingesetzte Granulat mit der jeweiligen Polierpaste ist <strong>für</strong> den Einsatz<br />

im Lebensmittelbereich zugelassen.<br />

Vollautomatische Reinigungsanlage von Aruna: Die speziell auf Tablettierwerkzeuge<br />

abgestimmte Reinigung umfasst neben den Waschzyklen auch<br />

<strong>die</strong> Trocknung und Konservierung<br />

servierungsmittel erzielen in ihrer Kombination ein optimales Ergebnis.<br />

Der Korrosionsschutz ist als Lebensmittelzusatz zugelassen.<br />

Diese automatische Schwallreinigung verhindert potenzielle Kreuzkontaminationen<br />

und stellt maximale Hygiene bei den Tablettierwerkzeugen<br />

sicher. Verglichen mit einer manuellen oder einer Ultraschallreinigung<br />

besticht <strong>die</strong> Schwallreinigung durch hohe Betriebssicherheit<br />

und Reproduzierbarkeit. Die Überwachung des Prozesses,<br />

<strong>die</strong> Dosierung des Reinigungsmittels, <strong>die</strong> Justierung der Parameter<br />

sowie Trocknung und Konservierung laufen bei der automatischen<br />

Schwallreinigung vollkommen selbstständig ab. Aufgrund<br />

<strong>die</strong>ser Effizienzsteigerung reinigt <strong>die</strong> Aruna SDC800 pro<br />

Stunde mehr als doppelt so viele Stempel wie ein vergleichbarer Ultraschallreiniger.<br />

Da zudem alle Teile in Trays gewaschen werden,<br />

haben Be<strong>die</strong>ner beim Entladen der Reinigungsanlage keinen direkten<br />

Kontakt mit den Werkzeugen oder der Chemie. Dieses besondere<br />

GMP-Kriterium können manuellere Reinigungsverfahren nicht<br />

erfüllen und erfordern außerdem einen höheren Zeitaufwand.<br />

Polieren kompletter Stempelsätze<br />

Zum Abschluss des Reinigungsprozesses sollten <strong>die</strong> Tablettierwerkzeuge<br />

automatisiert poliert werden. Ein manuelles Polieren ist zwar<br />

weiterhin möglich, jedoch nicht über komplette Stempelsätze von<br />

bis zu 120 Stempeln in gleichbleibender Qualität reproduzierbar.<br />

Um <strong>die</strong>se Leistung zu erzielen, ergänzt eine automatische Poliermaschine<br />

von Nortec <strong>die</strong> Hochleistungsmaschinen, <strong>die</strong> im Rahmen<br />

von Easycare zum Einsatz kommen. Sie ist auf das Polieren von Tablettierwerkzeugen<br />

spezialisiert und verfügt über besondere Halterungen<br />

<strong>für</strong> Stempel und Matrizen. Die Stempel werden nach der<br />

Tablettierung wieder in einen optimalen Zustand gebracht, wobei<br />

<strong>die</strong> Politur zusätzlich der Klebeneigung bestimmter Produkte entgegenwirkt.<br />

Lagerung und Toolmanangement<br />

Auch <strong>die</strong> Lagerung und <strong>die</strong> Verwaltung der Tablettierwerkzeuge<br />

spielen im Rahmen des Gesamtsystems Easycare eine bedeutende<br />

Rolle. Hier schließt sich der Kreis zum erstgenannten Bereich: Nach<br />

dem Polieren ist eine Lagerung in den Koffern empfehlenswert, da<br />

sich <strong>die</strong>se leicht stapeln lassen und Schutz vor äußeren Umgebungseinflüssen<br />

wie Feuchtigkeit und Wärme bieten. Durch das Langzeitkonservat<br />

Deconex HT 1191 werden <strong>die</strong> Werkzeuge noch länger lagerbar.<br />

In Ergänzung dazu bietet das Toolmanagementsystem Partsite<br />

eine systemgestützte Verwaltung der Werkzeuge und Maschinenteile.<br />

Es liefert Informationen über den Zustand und <strong>die</strong> Verfügbarkeit<br />

der Werkzeuge und sorgt dadurch <strong>für</strong> eine verlässliche Tablettenproduktion.<br />

Das Zusammenspiel aller genannten Systemmodule gibt Herstellern<br />

von Arznei- und Nahrungsergänzungsmitteln <strong>die</strong> Sicherheit, dass<br />

ihre Tablettierwerkzeuge durchgehend in der erforderlich hohen<br />

Qualität zur Verfügung stehen.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Fette Compacting<br />

AUTORIN:<br />

CARMEN ACKERMANN<br />

Senior Product Manager,<br />

Fette Compacting<br />

10 <strong>phpro</strong> 02-2023


<strong>phpro</strong> 02-2023 11


12 <strong>phpro</strong> 02-2023


<strong>phpro</strong><br />

PRODUKTION<br />

Magnetgetrenntes Flipperventil<br />

Bild: Bürkert<br />

Die schnelle und exakte Dosierung<br />

auch kleinster Fluidmengen<br />

ist essenziell <strong>für</strong> verschiedene<br />

Dosieranwendungen. Hier<br />

sind kompakte Ventile gefragt,<br />

<strong>die</strong> auch bei hohen Drücken<br />

schnell schalten und dadurch<br />

genau reproduzierbar dosieren.<br />

Leitfähigkeitmessung in Reinstwasser<br />

Bild: Knick<br />

Bürkert hat <strong>für</strong> solche Einsatzbereiche<br />

ein me<strong>die</strong>ngetrenntes<br />

2/2- bzw. 3/2-Wege-Ventil mit<br />

Flippertechnik entwickelt. Das<br />

Ventil Typ 6757 ist unempfindlich<br />

gegen Druckstöße und toleriert<br />

einen Systemdruck von bis<br />

zu 16 bar. Sein Design ermöglicht<br />

Schaltzeiten unter 10 ms<br />

sowie eine geringe Leistungsaufnahme<br />

von nur 4,5 W. Alle<br />

me<strong>die</strong>nberührenden Komponenten<br />

wurden entsprechend<br />

der jeweiligen Fluide ausgewählt.<br />

Daher eignet sich das<br />

Ventil <strong>für</strong> viele kritische Reagenzien<br />

oder Reinigungsmittel<br />

und widersteht ca. 30 Minuten<br />

lang einer Me<strong>die</strong>ntemperatur<br />

von bis 90 °C. Angewandt werden<br />

kann es z. B. <strong>für</strong> exakt reproduzierbare<br />

Reinigungs- oder<br />

Spülanwendungen, wie sie in<br />

Medizin- oder CIP-Anwendungen<br />

vorgeschrieben sind.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Bürkert<br />

Knick hat mit dem SE625 einen<br />

<strong>digital</strong>en Leitfähigkeitsensor mit<br />

Titanelektroden und Memosens-<br />

Technologie entwickelt, der <strong>die</strong><br />

zuverlässige und genaue Bestimmung<br />

der Leitfähigkeit von<br />

Reinstwasser sicherstellt. Messelektroden<br />

aus Titan haben sich<br />

wegen der Haltbarkeit und Stabilität<br />

im unteren Messbereich<br />

besonders bewährt. Memosens-<br />

Sensoren verfügen über eine induktive<br />

Steckverbindung, <strong>die</strong><br />

gegen störende äußere Einflüsse<br />

abgesichert ist. Der Messwert<br />

wird direkt im Sensor <strong>digital</strong>isiert<br />

und dann zum Messumformer<br />

übertragen. Dadurch steigt<br />

<strong>die</strong> Prozesssicherheit und Fehler<br />

in der Messung werden minimiert.<br />

Der SE625 ist an alle<br />

Knick-Transmitter anschließbar,<br />

<strong>die</strong> Memosens-Sensoren auslesen<br />

können. Anwender können<br />

somit <strong>die</strong> bestehende Prozessmesstechnik<br />

verwenden. Durch<br />

<strong>die</strong> kompakte Bauweise ohne<br />

Festkabel ist der Sensor jederzeit<br />

leicht austauschbar.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Knick<br />

Radarfüllstandsensor mit IO-Link<br />

Bild: Vega<br />

Speziell <strong>für</strong> Prozesse mit hohen<br />

Anforderungen an Hygiene und<br />

<strong>die</strong> durchgängige Automatisierung<br />

bei schnellen Füllstandwechseln<br />

hat Vega den Radarfüllstandsensor<br />

Vegapuls 42 entwickelt.<br />

Er komplettiert das IO-<br />

Link-Portfolio des Messtechnikspezialisten.<br />

Der Vegapuls 42 ist<br />

auf mittlere Messdistanzen von<br />

bis 15 m und Temperaturen von<br />

bis max. 150 °C ausgelegt. Die<br />

Ausstattung richtet sich auf Produktionskreisläufe,<br />

Dosierungsprozesse<br />

oder nachgelagerte<br />

Prozesse wie in Förder- und Abfüllanlagen.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Vega<br />

Pneumatische Tablettenpresse<br />

Mit der Tablettenpresse von Horst Zerhoch können Pharma-Lohnhersteller<br />

Tabletten aus Naturprodukten herstellen.<br />

Die Zerhoch-Tablettenpresse arbeitet pneumatisch<br />

und ist damit robuster und weniger fehleranfällig<br />

als strombetriebene Pressen. Außerdem ist sie vom Anwender<br />

schnell und einfach zu warten, zu reinigen und<br />

umzurüsten.<br />

Die pneumatische Tablettenpresse Type TP 5+1<strong>–</strong>2500<br />

kann mannlos betrieben werden. Derzeit verfügt <strong>die</strong><br />

Presse über fünf Stationen und einen Pressstempel, auf<br />

denen 2500 bis 3000 Tabletten pro Stunde produziert<br />

werden können. Sie ist aber erweiterungsfähig.<br />

Durch den Aufbau der Presse ist gewährleistet, dass<br />

auch Naturprodukte, speziell harzige Stoffe wie Weihrauch,<br />

sich pressen lassen, ohne zu verkleben. Außerdem<br />

erfolgt <strong>die</strong> Pressung langsam, wodurch <strong>die</strong> natürliche<br />

Struktur der verwendeten Stoffe erhalten bleibt. Die<br />

Pulverzufuhr erfolgt über drei Stationen und eine spezielle<br />

Vorrichtung, <strong>die</strong> das Pulver in den Tablettenschacht<br />

gibt. Das Tablettengewicht kann voreingestellt<br />

und beim Pressvorgang nachjustiert werden. Die Presskraft<br />

ist zentral am Be<strong>die</strong>npult einstellbar.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Zerhoch<br />

Bild: Zerhoch<br />

<strong>phpro</strong> 02-2023 13


<strong>phpro</strong><br />

PRODUKTION<br />

Linearführung im Hygienic Design<br />

Mikrozentrifuge mit Propankühlung<br />

Igus ist Mitglied der EHEDG<br />

und hat eine Drylin-W-Linearführung<br />

gemäß den Hygienic-<br />

Design-Richtlinien entwickelt.<br />

Sie verfügt über einen komplett<br />

spülbaren Schlitten, bei dem<br />

Flüssigkeiten ungehindert ablaufen<br />

können, ohne dass sich<br />

Feuchtkeitsnester bilden. Bisher<br />

basieren <strong>die</strong> meisten Hygienic-<br />

Design-Lösungen auf einer<br />

kompletten Umhausung. Der<br />

neue Schlitten besteht komplett<br />

aus dem FDA- und<br />

EU10/2011-konformen Hochleistungspolymer<br />

Iglidur A160.<br />

Der schmierfettfreie Werkstoff<br />

beweist sich bereits jetzt mit seinen<br />

geringen Reibwerten als<br />

Bild: Igus<br />

Gleitlagermaterial in unzähligen<br />

Anwendungen in der Lebensmittelindustrie.<br />

Zum Einsatz<br />

kommen außerdem hygienegerechte<br />

Schrauben und extra große<br />

Spülnuten. Angeschrägte<br />

Kanten ermöglichen einen<br />

schnellen Ablauf der Reinigungsmittel.<br />

Die Bodendichtung<br />

schützt den Raum unter der<br />

Schiene vor Verschmutzung. Aus<br />

dem gleichen Grund gibt es eine<br />

Abdichtung der Wellen, um<br />

Spalte vor Rückständen zu<br />

schützen. Als Linearschiene<br />

<strong>die</strong>nt ein korrosionsbeständiger<br />

und hochlegierter Edelstahl V4A.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Igus<br />

Die Eppendorf-Centrifuge 5427<br />

ist eine Mikrozentrifuge mit<br />

Kohlenwasserstoffkühlung, <strong>die</strong><br />

zu einer nachhaltigeren Laborumgebung<br />

beiträgt. In ihr können<br />

verschiedenste molekularund<br />

zellbiologische Anwendungen<br />

durchführt werden. Natürliche<br />

Kältemittel wie R290 (Propan)<br />

haben ein ähnlich niedriges<br />

Treibhauspotenzial (GWP)<br />

wie CO 2 (


Elektronischer Druckschalter mit hoher Genauigkeit<br />

Der elektronische Druckschalter<br />

PSD-4 von Wika ist <strong>die</strong> universelle<br />

Lösung <strong>für</strong> industrielle Automatisierungsaufgaben.<br />

Dank<br />

EHEDG- und 3-A-Zertifizierung<br />

eignet sich der Druckschalter<br />

auch <strong>für</strong> Bereiche mit hohen<br />

hygienischen Anforderungen. Er<br />

sorgt durch eine Genauigkeit<br />

von < ±0,5 % sowie eine minimale<br />

Langzeitdrift <strong>für</strong> eine akkurate<br />

Abbildung des Prozessdrucks<br />

<strong>für</strong> mehr als 100 Millionen<br />

Lastwechsel. Dabei ist der<br />

Druckschalter mit einem <strong>digital</strong>en<br />

Ausgangssignal sowie einem<br />

umschaltbaren, skalierbaren<br />

Analogausgang erhältlich. Über<br />

<strong>die</strong> Eigendiagnose lässt er sich<br />

zudem leicht überwachen.<br />

Zustandsdaten und <strong>die</strong> Diagnosefunktionen<br />

erlauben ein<br />

durchgängiges Monitoring.<br />

Druck- oder Temperaturwerte,<br />

<strong>die</strong> Spezifikationen über- oder<br />

unterschreiten, werden direkt<br />

im System angezeigt. Die Daten<br />

lassen auch Rückschlüsse auf<br />

veränderte Prozessbedingungen<br />

zu. Zusatzinformationen helfen,<br />

<strong>die</strong> Beanspruchung zu prüfen.<br />

Mit dem skalierbaren Analogausgang<br />

kann der Messbereich<br />

im Verhältnis 5:1 angepasst werden.<br />

Zudem ist das Ausgangssignal<br />

anwendungsspezifisch konfigurierbar.<br />

So lässt sich der<br />

PSD-4 flexibel einsetzen.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Wika<br />

Bild: Wika<br />

Sicherer Zugang zu<br />

Maschinen<br />

Mit seinem Zugangsberechtigungssystem<br />

PITreader card unit<br />

stellt Pilz neue Formate <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

effiziente Regelung von Zugangs-<br />

und Zugriffsberechtigungen<br />

vor: Die RFID-fähigen<br />

Karten und Sticker können gemeinsam<br />

mit oder anstelle des<br />

PITreader key Transponderschlüssels<br />

eingesetzt werden.<br />

Maschinenbe<strong>die</strong>ner erhalten auf<br />

dem Transponder ihre individuellen<br />

Berechtigungen und authentifizieren<br />

sich damit an PIT -<br />

reader card unit, um Zugang zu<br />

einer Maschine oder Anlage zu<br />

erhalten. Betreiber erhöhen so<br />

<strong>die</strong> Industrial Security. Gleichzeitig<br />

erfüllen sie auch <strong>die</strong> Anforderungen<br />

an <strong>die</strong> funktional<br />

sichere Betriebsartenwahl.<br />

Die RFID-Transponder sind sowohl<br />

frei beschreibbar als auch<br />

vorkonfiguriert erhältlich. Eine<br />

transparente Aussparung an PIT -<br />

reader card bietet dem Anwender<br />

auch bei vorgehaltener Karte<br />

freie Sicht auf <strong>die</strong> LED-Statusanzeige<br />

am Zugangsberechtigungssystem.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Pilz<br />

Highend-Thermostate <strong>für</strong> anspruchsvollste Temperieraufgaben<br />

Machen Sie keine Kompromisse! Ausgestattet mit extrem leistungsstarken Pumpen und<br />

in gewohnter JULABO Premiumqualität sorgen <strong>die</strong> neuen MAGIO Thermostate mit<br />

modernem Touchscreen <strong>für</strong> präzise und verlässliche Ergebnisse auch bei anspruchsvollsten<br />

Anwendungen. Dank ihrer außerordentlichen Dynamik und breitem Zubehör-Portfolio<br />

lassen sie sich modular und individuell an jede Applikation in der Industrie anpassen.<br />

Alle Modelle entdecken<br />

magio-presenter.julabo.com<br />

Bild: Pilz<br />

<strong>phpro</strong> 02-2023 15


<strong>phpro</strong><br />

PRODUKTION<br />

Dosierer im Einsatz bei der kontinuierlichen Tablettenproduktion<br />

Ein Herz aus Edelstahl<br />

Mit der FE CPS hat Fette Compacting im Bereich der kontinuierlichen Tablettenproduktion<br />

Neuland betreten. In enger Zusammenarbeit mit Kubota Brabender Technologie<br />

wurde <strong>für</strong> <strong>die</strong> Maschine ein Herz aus Edelstahl entwickelt, das auf dem<br />

DDSR20 2.0, einem Doppelschneckendosierer mit einem modularen Konzept <strong>für</strong> eine<br />

einfache Demontage und optimale Zugänglichkeit, basiert.<br />

Die Entwicklung der FE CPS durch Fette<br />

Compacting sollte von Beginn an der Einstieg<br />

in ein effizientes Continuous Manufacturing<br />

der Tablettenproduktion sein. Und<br />

damit nicht mehr und nicht weniger als<br />

eine echte Alternative zur konservativen<br />

Batch-to-Batch-Fertigung <strong>für</strong> <strong>die</strong> Hersteller<br />

in der Pharma-, aber auch der Nahrungsmittelindustrie.<br />

Die Vorteile der kontinuierlichen<br />

Produktionstechnologie sind bekannt,<br />

allerdings <strong>die</strong> Vorbehalte dagegen<br />

ebenso. Vor <strong>die</strong>sem Hintergrund war <strong>die</strong><br />

Entwicklung und Markteinführung der<br />

FE CPS (CPS steht dabei <strong>für</strong> Continuous<br />

Processing System) zunächst einmal als einen<br />

Schritt zu sehen, bei dem es darum<br />

ging, <strong>die</strong>se Vorbehalte aufzuarbeiten und<br />

das Continuous Manufacturing <strong>für</strong> <strong>die</strong> Pharmabranche<br />

von Grund auf neu zu denken:<br />

mit einer Anlage, <strong>die</strong> auf einer vereinfachten<br />

Prozesskette basiert und mit einer geringen<br />

Komplexität leicht zu adaptieren ist,<br />

auf engstem Raum umsetzbar mit einem<br />

hohen Grad an Komfort, Flexibilität und<br />

Automatisierung.<br />

Zentrale Dosier-Misch-Einheit<br />

Bei der Entwicklung der <strong>für</strong> <strong>die</strong>ses Projekt<br />

wichtigen Dosier-Misch-Einheit ging es <strong>für</strong><br />

Fette Compacting zunächst um <strong>die</strong> Suche<br />

nach einem Partner, der bereit war, den Weg<br />

mitzugehen und damit auch das Risiko einer<br />

kompletten Neuentwicklung zu tragen.<br />

Diese Entscheidung wurde 2017/18 durch<br />

<strong>die</strong> Ausschreibung eines Wettbewerbs vorbereitet.<br />

Aus einer Auswahl von knapp einem<br />

halben Dutzend Kandidaten konnte sich im<br />

Wettbewerb schließlich Kubota Brabender<br />

Technologie durchsetzen. „Die grundsätzlichen<br />

Ansprüche unserer beiden Unternehmen<br />

und vor allem <strong>die</strong> Vorstellung von der<br />

Dimension des neuen Projektes haben von<br />

Anfang an sehr gut zusammengepasst“, erklärt<br />

Nicolas Walter, verantwortlich <strong>für</strong> den<br />

Bereich Continuous Manufacturing bei Fette<br />

Compacting <strong>die</strong> Entscheidung.<br />

Kubota Brabender Technologie konnte in<br />

<strong>die</strong>sem Wettbewerb vor allem mit Erfahrung<br />

Bild: Fette Compacting<br />

Komplette Linie zur kontinuierlichen Tablettenproduktion: rechts <strong>die</strong> FE CPS, links eine Tablettenpresse FE 55<br />

16 <strong>phpro</strong> 02-2023


und Internationalität punkten, <strong>die</strong> weltweiten<br />

Service ermöglicht. Nicht zuletzt spielte<br />

<strong>die</strong> Entschlossenheit aller Beteiligten, in ein<br />

solches Leuchtturmprojekt einzusteigen, eine<br />

wesentliche Rolle.<br />

Komplett geschlossenes System<br />

Aus der Zusammenarbeit von Fette Compacting<br />

mit Kubota Brabender Technologie<br />

ist mit der FE CPS schließlich ein kontinuierliches<br />

Tablettiersystem hervorgegangen,<br />

das erstmals über eine geschlossene Dosier-<br />

Misch-Einheit inklusive eines Pulvertransport-Systems<br />

verfügt.<br />

Die Dosier-Misch-Einheit basiert auf dem<br />

DDSR20 2.0 von Kubota Brabender Technologie,<br />

einem Doppelschneckendosierer mit<br />

einem modularen Konzept <strong>für</strong> eine einfache<br />

Demontage und optimale Zugänglichkeit.<br />

Die Einheit besteht aus sechs DDSR20-2.0-<br />

Dosierern, verarbeitet Formulierungen mit<br />

Durchsatzspannen zwischen 5 und<br />

200 kg/h und bietet so eine hohe Flexibilität<br />

von der Entwicklung kleinerer Chargen<br />

bis zur Fertigung großer Volumina.<br />

Staubfreie Dosierung<br />

Im staubdichten Prozessraum, in dem<br />

Unterdruck herrscht, sind <strong>die</strong> Prozessteile<br />

der Nachfüllstationen, der Dosierstationen<br />

und des neu entwickelten Mischers untergebracht.<br />

Durch eine ebenfalls neu ent wickelte<br />

Wand-zu-Wand-Abdichtung ist <strong>die</strong>ser Bereich<br />

vom Technikraum komplett abgetrennt<br />

und ermöglicht, dass sämtliche Bauteile aus<br />

dem Prozessbereich einfach entnommen<br />

und gereinigt werden können.<br />

Dass somit keinerlei Substanzen aus dem<br />

Prozessbereich austreten können, macht <strong>die</strong><br />

staubfreie Dosierung durch den DDSR20 2.0<br />

nicht nur besonders wirtschaftlich, sondern<br />

ist auch ein Beitrag, um <strong>die</strong> Anforderungen<br />

an den Arbeitsschutz zu erfüllen.<br />

Der Doppelschneckendosierer DDSR20 2.0verfügt über ein modulares Konzept, das eine<br />

einfache Demontage und optimale Zugänglichkeit erlaubt<br />

Das Herzstück der FE CPS bilden sechs Dosierer aus Edelstahl von Kubota Brabender<br />

Auf Einfachheit getrimmt<br />

Konzeptionell folgt <strong>die</strong> Anlage einem Designprinzip,<br />

das konsequent auf Einfachheit<br />

in den Bereichen Betrieb, Umsetzung<br />

und Wartung setzt. Die FE CPS ist modular<br />

und flexibel und ihr integriertes Human<br />

Machine Interface (HMI) gibt dem Be<strong>die</strong>ner<br />

der Anlage einen Überblick über alle<br />

Parameter des Dosierens, Mischen und Tablettierens.<br />

Damit kann der gesamte Produktionsprozess<br />

über ein einziges Terminal erfasst<br />

werden. Die Produktionsqualität wird<br />

durch eine neuartige Technik der Inline-<br />

Prozessanalyse überwacht (embedded Process<br />

Analytical Technology <strong>–</strong> kurz ePAT),<br />

<strong>die</strong> eine schnelle Reaktion bei Qualitätsabweichungen<br />

ermöglicht.<br />

Erfolgreiche Kooperation<br />

Wenn es darum geht, über das Projekt hinaus<br />

in <strong>die</strong> Zukunft der kontinuierlichen<br />

Tablettenproduktion zu schauen, werten<br />

beide Parteien <strong>die</strong> Kooperation ohnehin<br />

schon jetzt als einen Erfolg. Denn <strong>die</strong>se Zukunft<br />

<strong>–</strong> davon sind beide überzeugt <strong>–</strong> wird<br />

einer Technologie gehören, <strong>die</strong> einfach und<br />

leicht zu handeln, kompakt und modular,<br />

aber dennoch intelligent und individuell auf<br />

<strong>die</strong> Kundenbedürfnisse anpassbar ist. Und<br />

damit in der Lage, das ganze Effizienzpotential<br />

der kontinuierlichen Tablettierung voll<br />

auszuschöpfen. Oder wie Nicolas Walter von<br />

Fette Compacting es formuliert: „Mit der<br />

neuen FE-CPS-Technologie haben wir zeigen<br />

können, dass es mit einem intelligenten<br />

Continuous Manufacturing auch in der<br />

<strong>Pharmaindustrie</strong> anders geht.“<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Kubota Brabender Technologie<br />

Bild: Kubota Brabender Technologie<br />

AUTOR:<br />

ROBERT FELDGES<br />

Projektverantwortlicher,<br />

Kubota Brabender<br />

Technologie<br />

Bild: Kubota Brabender Technologie<br />

<strong>phpro</strong> 02-2023 17


Condition Monitoring und mehr<br />

Bild: Messe Düsseldorf<br />

Bild: Fette Compacting<br />

Die Interpack 2023 in Düsseldorf war der<br />

Treffpunkt der Verpackungsbranche. Nach<br />

der <strong>digital</strong>en Veranstaltung 2020 war der<br />

Rede- und Informationsbedarf in der Branche<br />

besonders groß. Dementsprechend hörte<br />

man in allen Hallen häufig den Spruch<br />

„Endlich wieder Interpack!“.<br />

Dabei übertraf <strong>die</strong> Interpack <strong>die</strong> Erwartungen<br />

der Aussteller: Die größte und wichtigste<br />

Verpackungsmesse der Welt vernetzte vom<br />

4. bis 10. Mai <strong>die</strong> Branche auf globaler Ebene,<br />

war Marktplatz und Content-Hub zugleich.<br />

Besucherinnen und Besucher aus<br />

155 Ländern, viele davon mit festen Investitionsabsichten,<br />

kamen zur Interpack 2023.<br />

Insgesamt passierten rund 143 000 Besucher<br />

<strong>die</strong> Drehkreuze der Interpack, zwei<br />

Drittel davon aus dem Ausland. Neben vielen<br />

Ländern Europas waren <strong>die</strong> größten Besuchernationen<br />

In<strong>die</strong>n, Japan und <strong>die</strong> USA.<br />

Rund 75 % gehören der mittleren und oberen<br />

Führungsebene an.<br />

Die Components, <strong>die</strong> mit 80 Ausstellern in<br />

einer eigenen Halle parallel stattfand, wurde<br />

von den Besuchern ebenfalls sehr gut angenommen.<br />

Die nächste Interpack findet vom 7. bis 13.<br />

Mai 2026 in Düsseldorf statt.<br />

Die webbasierte Anwendung Conditionmonitor von Fette<br />

Compacting erfasst den Zustand jeder Tablettenpresse<br />

und stellt <strong>die</strong> erhobenen Daten dar. So bietet sie Anwendern<br />

eine Übersicht über zentrale Produktionsparameter<br />

<strong>–</strong> zu jeder Zeit und dank mobiler Endgeräte auch überall.<br />

Für jeden Parameter bietet das Dashboard ein eigenes<br />

Widget (Menüpunkt). Von dort können Be<strong>die</strong>ner mit einem<br />

Klick in <strong>die</strong> Detailansicht wechseln. Der Condition -<br />

monitor vergleicht auch aktuelle und historische Daten.<br />

Anwender können Abweichungen so frühzeitig identifizieren<br />

und handeln. Die Daten des Conditionmonitors<br />

bilden <strong>die</strong> Basis <strong>für</strong> weiterführende Analysen. Mithilfe<br />

künstlicher Intelligenz oder Machine Learning leitet <strong>die</strong><br />

App daraus gezielte Handlungsempfehlungen ab.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Fette Compacting<br />

Tablettencoater im neuen Design<br />

Der Tablettencoater BFC von L.B.<br />

Bohle präsentierte sich auf der<br />

Interpack in einem neuen Design.<br />

Er wurde in den Bereichen<br />

Hygienic Design, Ergonomie,<br />

Be<strong>die</strong>nersicherheit und -freundlichkeit<br />

sowie in der technischen<br />

Ausstattung weiter optimiert.<br />

Nachhaltigkeit und ressourcenschonende<br />

Produktion behalten<br />

<strong>die</strong> Anwender des BFC künftig<br />

mit einem Energie-Monitoring-<br />

System jederzeit im Blick.<br />

Beim Re-Design hat L.B. Bohle<br />

das Kundenfeedback und Ergebnisse<br />

interner Analysen genutzt.<br />

Ergonomische Aspekte sind beispielsweise<br />

durch eine pneumatisch<br />

öffnende Seitentür oder<br />

geteilte Luftschurren berücksichtigt.<br />

Eine iFix-Steuerung<br />

vereinfacht <strong>die</strong> Überwachung<br />

durch eine übersichtliche Prozessvisualisierung.<br />

Ein vergrößertes<br />

Schauglas und ein kleinerer<br />

Düsenarm, der das Blickfeld<br />

weniger stört, erleichtern <strong>die</strong><br />

Inspektion des laufenden Prozesses.<br />

Im neuen Maschinen-Design<br />

ist zudem <strong>die</strong> Statusleuchte<br />

integriert.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: L.B. Bohle<br />

Bild: Dr. Bernd Rademacher<br />

18 <strong>phpro</strong> 02-2023


Hygienegerechte Roboter <strong>für</strong> Isolatoren<br />

Flexibleres Transportkonzept <strong>für</strong> Abfülllinie<br />

Das Aufkommen handschuhloser<br />

Isolatoren und der Trend zur<br />

personalisierten Medizin und<br />

damit zur Kleinserienproduktion<br />

erweitern das Spektrum <strong>für</strong><br />

Roboteranwendungen. Der Stäubli-Stericlean+<br />

ist ausschließlich<br />

<strong>für</strong> den Einsatz in Isolatoren<br />

konzipiert. Das Sortiment umfasst<br />

drei sechsachsige Roboterserien<br />

mit verbessertem hygienischem<br />

Design. Das betrifft <strong>die</strong><br />

Bild: Stäubli<br />

Abdeckungen und eine pharmataugliche<br />

dynamische Abdichtungen<br />

an jeder Fuge. Zudem<br />

sorgt eine FDA-konforme Beschichtung<br />

auf der gesamten<br />

Oberfläche <strong>für</strong> noch bessere<br />

Reinigbarkeit. Alle drei Serien<br />

wurden vom Stäubli Partner<br />

Skan vollständig getestet und vali<strong>die</strong>rt.<br />

Auf der interpack zeigte<br />

Stäubli das Flaggschiff der Stericlean+-Serie,<br />

den TX2-60, in einer<br />

neuen Isolatorzelle. Der Roboter<br />

führte jeden Schritt in einer<br />

Standardabfüllanwendung<br />

aus, einschließlich Kommissionieren<br />

von Behältern, Befüllen,<br />

Wiegen und Verschließen mit<br />

hoher Wiederholgenauigkeit,<br />

Präzision und Leistung, wodurch<br />

der Grad des menschlichen<br />

Eingriffs auf null reduziert<br />

wird. Das reduziert das Kontaminationsrisiko<br />

erheblich.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Stäubli<br />

Die Combisys von Bausch +<br />

Ströbel verarbeitet unterschiedliche<br />

Packmittel auf einer einzigen<br />

Plattform. Nun wartet <strong>die</strong><br />

Maschine mit einer neuen Technologie<br />

<strong>für</strong> den Transport der<br />

Objekte durch <strong>die</strong> Anlage auf.<br />

Das System ist anpassungsfähig<br />

und kann sowohl getaktet als<br />

auch kontinuierlich laufen. Die<br />

Zahl der verarbeiteten Objekte<br />

an verschiedenen Stationen<br />

kann in ein und derselben Maschine<br />

unterschiedlich sein,<br />

wenn <strong>die</strong>s im Prozess sinnvoll<br />

ist. Zudem sind verschiedene<br />

Einlaufrichtungen möglich.<br />

Bild: Bausch + Ströbel<br />

Die bisherige Leistung von<br />

12 000 Objekten pro Stunde<br />

konnte auf <strong>die</strong>se Weise deutlich<br />

gesteigert werden <strong>–</strong> bei nach<br />

wie vor 100 % IPC ohne Leistungsverlust.<br />

Dabei wird nicht<br />

nur der Inhalt der Objekte geprüft,<br />

auch <strong>die</strong> Stopfenposition<br />

eines jeden einzelnen Vials kann<br />

überwacht werden.<br />

Mit der neuen Technologie wird<br />

der Formatwechsel nochmals<br />

deutlich einfacher, auch das Maschinendesign<br />

lässt sich übersichtlicher<br />

gestalten.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Bausch + Ströbel<br />

Für saubere Luft:<br />

Abluft zuverlässig behandeln<br />

CRYO-KONDENSATION<br />

Cryo-Kondensation von Air Liquide <strong>–</strong> effektiv und wirtschaftlich <strong>für</strong> Ihren Prozess<br />

• Abluftgrenzwerte zuverlässig und dauerhaft einhalten<br />

• Geringe Gesamtkosten, einfache Montage<br />

• Anlagenkonfiguration optimal abgestimmt auf Ihre Prozesse<br />

• Beratung und Planung durch Fachingenieure<br />

• Für niedrig- und hochbeladene Volumenströme bis 2.000 m 3<br />

www.airliquide.de<br />

<strong>phpro</strong> 02-2023 19


<strong>phpro</strong><br />

MESSENACHLESE<br />

Komplettsystem <strong>für</strong> nachhaltiges Verpacken<br />

Mit der Blisterlinie BEC 400 bietet<br />

Uhlmann Pac-Systeme eine<br />

Lösung <strong>für</strong> Unternehmen, um<br />

ihren Nachhaltigkeitszielen und<br />

den steigenden Regulierungs -<br />

anforderungen in der Verpackungsindustrie<br />

gerecht zu werden.<br />

Ein leistungsstarkes Komplettsystem,<br />

das auf <strong>die</strong> Verpackung<br />

großvolumiger Faltschachteln<br />

ausgelegt ist und<br />

auch recyclingstarke Monostoff-<br />

PP-Blister verarbeitet.<br />

Die kompakte, modular einsetzbare<br />

Maschine verbindet Tablettenzuführung,<br />

Blistermaschine<br />

und Kartonierer zu einer hocheffizienten<br />

Verpackungslinie <strong>–</strong><br />

auf weniger als neun Metern<br />

Länge. Mit einer maximalen Geschwindigkeit<br />

von bis zu 400<br />

Blistern und 150 Faltschachteln<br />

pro Minute verpackt sie zweibahnig<br />

alle gängigen Solida-Geometrien.<br />

Dabei können Blister-<br />

Einheit und Kartonierer per Pharmawand<br />

getrennt werden und<br />

durch den geringen Platzbedarf<br />

lassen sich <strong>die</strong> Kosten <strong>für</strong> den<br />

Reinraum reduzieren. Zeitsparende<br />

Formatänderungen sind in<br />

unter 30 Minuten möglich. Eine<br />

einfache Reinigung sowie das intuitive<br />

Smartcontrol-Be<strong>die</strong>nsystem<br />

sorgen <strong>für</strong> maximale Performance<br />

und Sicherheit.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Uhlmann<br />

Platzsparendes Kühl- und Temperiergerät<br />

Bild: Uhlmann<br />

Hygienegerechtes Entleeren von IBCs<br />

Dass Schütz seine Behälter und deren Komponenten<br />

kontinuierlich weiterentwickelt, zeigte das Unternehmen<br />

auf der Interpack am Beispiel des CC/FC-Breather.<br />

Dabei handelt es sich um eine Belüftungseinheit, <strong>die</strong><br />

speziell <strong>für</strong> <strong>die</strong> Produktlinien Cleancert (CC) und Foodcert<br />

(FC) entwickelt wurde. Das System <strong>die</strong>nt zur<br />

schnellen und sicheren Belüftung von Containern bei<br />

der Entnahme. Mit dem Breather lassen sich IBC entleeren,<br />

ohne <strong>die</strong> Schraubkappe oder den Spundstopfen zu<br />

öffnen. Anwender können insbesondere zu Beginn der<br />

Wertschöpfungskette Kontaminationsrisiken minimieren<br />

und <strong>die</strong> Lebensmittelsicherheit erhöhen.<br />

Ein weiteres Beispiel <strong>für</strong> den Schutz von Füllgütern ist<br />

der Spundverschluss Automatic Lock. Diese im Fassbereich<br />

bereits etablierte Lösung wird künftig auch allen<br />

IBC-Kunden geliefert, <strong>die</strong> standardmäßig eine Schraubkappe<br />

mit Stopfen verwenden. Automatic Lock ist ein<br />

Verschlusssystem mit Originalitätssiegel, das Vorteile in<br />

den Bereichen Hygiene und Sicherheit bringt.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Schütz<br />

Bild: Schütz<br />

Bild: SMC<br />

Das Kühl- und Temperiergerät<br />

der Serie HEF von SMC zeichnet<br />

sich durch eine kompakte Bauweise<br />

und ein geringes Gewicht<br />

aus <strong>–</strong> seine Abmessungen betragen<br />

H210 x B130 x T150 mm,<br />

sein Gewicht 3,5 kg. Dadurch ist<br />

es problemlos auf Arbeitstischen<br />

installierbar. Gleichzeitig verfügt<br />

es über hohe Leistungskennziffern<br />

<strong>–</strong> von der Temperaturstabilität<br />

über <strong>die</strong> Kühlkapazität bis<br />

hin zur Heizleistung. Dank der<br />

kältemittelfreien Peltier-Ausführung<br />

und der geräuscharmen<br />

Konstruktion schont das Gerät<br />

darüber hinaus <strong>die</strong> Umwelt.<br />

Durch das übersichtliche Display,<br />

das leicht einstellbare Be<strong>die</strong>nfeld<br />

und <strong>die</strong> Füllstandsanzeige<br />

des Umlaufmediums an<br />

der Vorderseite behalten Anwender<br />

stets den Überblick und<br />

können Einstellungen schnell<br />

anpassen. Für hohe Konstanz<br />

beim Solltemperaturbereich von<br />

10 bis 60 °C sorgt <strong>die</strong> Temperaturstabilität<br />

von ±0,1 °C. Zudem<br />

benötigt <strong>die</strong> HEF-Serie <strong>für</strong> eine<br />

Absenkung um 10 °C nur 41 s.<br />

Insgesamt liegt <strong>die</strong> Kühlkapazität<br />

bei 220 W und <strong>die</strong> Heizleistung<br />

bei bis zu 500 W (jeweils<br />

Leitungswasser).<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: SMC<br />

Zell- und Gentherapeutika sicher abfüllen<br />

Mit der besonders flexiblen und<br />

modularen Anlage Fillcell von<br />

Optima lassen sich wertvolle<br />

Zell- und Gentherapeutika mit<br />

maximaler Produktausbeute abfüllen.<br />

Dazu zählen insbesondere<br />

virale Vektoren. Die kostbaren<br />

Arzneimittel gelten als Hoffnungsträger<br />

im Kampf gegen<br />

bisher unheilbare Krankheiten.<br />

Ein formatteilloses Transportsystem<br />

sorgt <strong>für</strong> ein flexibles, sanftes<br />

und sicheres Handling. Zahlreiche<br />

<strong>digital</strong>e Features erhöhen<br />

<strong>die</strong> Produkt- und Prozesssicherheit,<br />

darunter beispielsweise Kamerasysteme<br />

zur Überwachung<br />

des Maschineninnenraums und<br />

Scanning-Systeme <strong>für</strong> sichere<br />

Formatteilwechsel. Das Be<strong>die</strong>npersonal<br />

wird damit optimal<br />

unterstützt, <strong>die</strong> Anlagenverfügbarkeit<br />

maximiert.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Optima<br />

Bild: Optima<br />

20 <strong>phpro</strong> 02-2023


Tablettencoater in Standardbauweise<br />

Kompaktes Röntgeninspektionssystem<br />

Die Tablettencoater der LC light series von Lödige sind<br />

auf einen standardisierten Funktionsumfang ausgelegt.<br />

Trotzdem bieten <strong>die</strong> Coater <strong>die</strong> wesentlichen Vorteile<br />

der Baureihe LC: Diese zeichnet sich u. a. durch eine<br />

spezielle Luftführung sowie hochwertige Düsen und ein<br />

Düsenarmkonzept zum Aufsprühen des Lacks aus. Dadurch<br />

lässt sich <strong>die</strong> Düsposition perfekt an das Tablettenbett<br />

anpassen. Die Technologie ermöglicht es, jederzeit<br />

unkompliziert den richtigen Sprühabstand und<br />

-winkel einzustellen. Die Luft wird zudem über ein Verteilerrohr<br />

zugeführt und umströmt <strong>die</strong> Trommel des<br />

Coaters, wobei sie über einen großen Umfang in <strong>die</strong><br />

Trommel eintritt. Dadurch ergibt sich eine gleichmäßige<br />

und turbulenzarme Luftströmung im Coater.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Lödige<br />

Bild: Lödige<br />

Bild: Mettler-Toledo<br />

Das Röntgeninspektionssystem<br />

X34C von Mettler-Toledo ist <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> Fremdkörpererkennung von<br />

Pharmazeutika in kleinen Blisterverpackungen<br />

und Sachets<br />

bei hohen Produktionsgeschwindigkeit<br />

ausgelegt. Es benötigt<br />

nur eine Standfläche von<br />

700 mm Länge und verfügt über<br />

einen integrierten Ausschleusmechanismus.<br />

Das Gerät unterstützt<br />

den Betrieb mit Bandgeschwindigkeiten<br />

von bis zu<br />

120 m/min. Damit ist es möglich,<br />

<strong>die</strong> Röntgeninspektion auf<br />

<strong>die</strong> hohen Geschwindigkeiten<br />

vieler Schlauchbeutel- und Versiegelungsmaschinen<br />

in der<br />

<strong>Pharmaindustrie</strong> abzustimmen.<br />

Der optimierte Fokusabstand<br />

der 0,4-mm-Diode in Verbindung<br />

mit dem 100-Watt-Optimum-Power-Generator<br />

steigert<br />

<strong>die</strong> Erkennungsgenauigkeit<br />

selbst bei sehr kleinen Fremdkörpern<br />

und reduziert <strong>die</strong> Fehlausschleusungsrate.<br />

Dank der<br />

individuell auf jede Anwendung<br />

abgestimmten Kombination von<br />

Leistung und Röntgenkontrast<br />

ergeben sich Stromeinsparungen,<br />

da das Röntgeninspektionssystem<br />

nicht dauerhaft mit einer<br />

Maximalleistung von 100 W betrieben<br />

werden muss.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Mettler-Toledo<br />

<strong>phpro</strong> 02-2023 21


<strong>phpro</strong><br />

VERPACKUNG<br />

Bilder: Uhlmann Pac-Systeme<br />

Das Parenteral Tray Center PTC 200 zeichnet seine extrem hohe Flexibilität beim Verpackungsmaterial und bei den Produktformen aus:<br />

Es verarbeitet nachhaltige Kartonverpackungen sowie Karton- und Kunststofftrays<br />

Prozesssichere Lösungen mit hohem Recyclingfaktor<br />

Parenteralia nachhaltig<br />

verpacken<br />

Prozesssichere Verpackungslösungen, <strong>die</strong> den Wechsel auf recyclingfähige,<br />

klimaschonende Materialien ermöglichen, gestalten den gesamten Verpackungs -<br />

prozess ressourceneffizient und damit nachhaltig. So lassen sich auf der PTC 200,<br />

dem Parenteral Tray Center, Papier- oder Kunststofftrays verarbeiten. Die Blisterlinie<br />

BLU 200 steht auch als Lösung <strong>für</strong> den Einsatz von PP-Mono-Blister zur Verfügung.<br />

Digitalisierung und Nachhaltigkeit <strong>–</strong> das<br />

sind relevante Themen in der <strong>Pharmaindustrie</strong>.<br />

Häufig geht man sie getrennt an:<br />

Schließlich ist <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>digital</strong>e Transformation<br />

<strong>die</strong> IT zuständig, um <strong>die</strong> Nachhaltigkeitsstrategie<br />

kümmern sich in vielen Unternehmen<br />

das Qualitäts- und Prozessmanagement.<br />

Beim Verpackungsspezialisten Uhlmann<br />

Pac-Systeme denkt man <strong>die</strong> beiden<br />

Felder lieber zusammen. Denn in der Digitalisierung<br />

von Produktions-, Verpackungsund<br />

Logistikprozessen steckt das Potenzial,<br />

<strong>die</strong>se Prozesse nachhaltiger zu gestalten.<br />

Diese Grundhaltung bestimmt nicht nur <strong>die</strong><br />

Zukunftsstrategie <strong>für</strong> das eigene Unternehmen,<br />

sondern auch <strong>die</strong> Produktentwicklung.<br />

Uhlmann Pac-Systeme treibt nicht nur <strong>die</strong><br />

Digitalisierung von Maschinen und Verpackungslinien<br />

voran, sondern entwickelt <strong>die</strong><br />

Smart Services gleich mit. Digitalisierte Prozesse<br />

ermöglichen es, Kunden ganz neue<br />

Service-Lösungen anzubieten, mit denen<br />

sich zum Beispiel auch der Energie- und<br />

Ressourcenverbrauch einer Verpackungslinie<br />

optimieren lässt.<br />

Hoher Automatisierungsgrad<br />

Verpackungsmaschinen und -linien von<br />

Uhlmann Pac-Systeme gehören im Bereich<br />

Digitalisierung zu den Vorreitern im Pharma-Sektor.<br />

Waren bisher bei den Kunden vor<br />

allem rein ökonomische Argumente ausschlaggebend<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Investition, spielen zunehmend<br />

auch Nachhaltigkeitsaspekte eine<br />

Rolle: Hoch <strong>digital</strong>isierte Verpackungsmaschinen<br />

und -linien ermöglichen eine umfassende<br />

Automatisierung von Verpackungsprozessen.<br />

Ein höherer Automatisierungsgrad<br />

hat in den meisten Fällen direkte positive<br />

Auswirkungen auf <strong>die</strong> Prozesssicherheit.<br />

Das Risiko von Fehlbe<strong>die</strong>nungen wird verkleinert,<br />

maschinelle Fehlfunktionen werden<br />

automatisch erkannt und <strong>die</strong> Maschine<br />

entsprechend schnell gestoppt. Reinigungsund<br />

Reparaturaufwand treten so im besten<br />

Fall gar nicht auf oder bleiben gering <strong>–</strong> genauso<br />

wie <strong>die</strong> Produktionsausfälle. Und vieles,<br />

was den Verpackungsprozess effizienter<br />

macht, macht ihn auch nachhaltiger: So<br />

produzieren stabil laufende Prozesse zum<br />

Beispiel keine Verbrauchsspitzen bei Energie,<br />

und eine geringe Ausschussquote spart<br />

Rohstoffe, Material und Energie. Aus der<br />

Analyse der Prozessdaten lassen sich außer-<br />

22 <strong>phpro</strong> 02-2023


Spritzen, Vials und Ampullen in einen Kombi-Blister und<br />

dazu Informationen in verschiedenen Ausführungen in<br />

eine Faltschachtel verpacken <strong>–</strong> darauf ist <strong>die</strong> Blisterlinie<br />

BLU 200 spezialisiert., <strong>die</strong> nun auch <strong>für</strong> <strong>die</strong> Verarbeitung<br />

von PP-Mono-Blister zur Verfügung steht<br />

Die Blistermaschine BLU 200 verpackt kleinere und mittlere Chargen Parenteralia hocheffizient<br />

und prozesssicher <strong>–</strong> nun auch in PP-Mono-Blister<br />

dem Informationen darüber gewinnen, wo<br />

Prozesse effizienter gestaltet werden können,<br />

zum Beispiel wann und wie oft Verbrauchsmaterialien<br />

beschafft und gewechselt<br />

werden müssen.<br />

Nachhaltigkeit<br />

Lang eher Buzzword als strategisches Ziel,<br />

<strong>die</strong> Rolle von Nachhaltigkeit in der Pharma-<br />

Verpackungsindustrie ändert sich gerade<br />

grundlegend: In der EU wird der Nachweis<br />

einer Nachhaltigkeitsstrategie mit Dekarbonisierungszielen<br />

und deren Umsetzung <strong>für</strong><br />

viele Unternehmen zur gesetzlichen Pflicht.<br />

In immer mehr Märkten wird außerdem<br />

schon ganz konkret <strong>die</strong> Produktion von<br />

Plastikmüll finanziell sanktioniert, z. B. über<br />

entsprechende Steuern oder Recyclingvorgaben.<br />

Viele Unternehmen haben sich aber<br />

auch bereits selbst ehrgeizige Nachhaltigkeitsziele<br />

gesetzt: aus Verantwortung <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Zukunft des Unternehmens und der gemeinsamen<br />

Umwelt.<br />

Im Fokus der Industrie stehen deswegen <strong>die</strong><br />

Verpackungsmaterialien selbst. Für eine<br />

wirklich nachhaltige Gestaltung der Verpackungsprozesse<br />

müssen alle Faktoren betrachtet<br />

werden. Erst daraus ergeben sich<br />

Lösungen, <strong>die</strong> sich tatsächlich wirtschaftlich<br />

und regulatorisch abgesichert darstellen lassen.<br />

Denn gerade in der Regulatorik liegt eine<br />

der größten Herausforderungen <strong>für</strong><br />

nachhaltiges Verpacken. Schließlich hat es<br />

vor allem funktionale und technische Gründe,<br />

warum gerade bei sensiblen Medikamenten<br />

Multi-Stoffverpackungen <strong>die</strong> erste<br />

Wahl sind. Mit ihnen lassen sich Anforderungen<br />

an den Schutz der Wirkstoffe oft<br />

einfacher gewährleisten als mit Monomaterial-Verpackungen,<br />

<strong>die</strong> unter dem Gesichtspunkt<br />

der nachhaltigen Kreislaufwirtschaft<br />

wiederum klare Vorteile haben. Digitalisierung<br />

kann dabei ganz direkt den Umstieg<br />

auf nachhaltigere Verpackungsmaterialien<br />

unterstützen, indem sie beispielsweise <strong>die</strong><br />

relativ engmaschige Steuerung und das Monitoring<br />

erst ermöglicht, <strong>die</strong> <strong>für</strong> den Einsatz<br />

von Mono-Kunststoffen notwendig sind,<br />

weil sie anspruchsvoller im Handling sind<br />

als bisher eingesetzte Verbundmaterialien.<br />

Verpackungen aus Papier und Pappe<br />

Papierbasierte Verpackungen haben vor allem<br />

bei Endverbrauchern das Image, besonders<br />

nachhaltig zu sein. Tatsächlich hat Papier<br />

zwar einen hohen Recyclingfaktor. Bei<br />

anderen zentralen Aspekten, von denen <strong>die</strong><br />

reale Nachhaltigkeit einer Verpackungslösung<br />

abhängen, schneiden Papier und Pappe<br />

aber nicht unbedingt besser ab als manche<br />

Kunststoffe: So sind der Wasser- und Landverbrauch<br />

sowie der Einsatz von Bleichmitteln<br />

und anderen Chemikalien bei der Erzeugung<br />

von Papier und Kartonagen ausschlaggebende<br />

Faktoren <strong>für</strong> ihre Nachhaltigkeitsbewertung.<br />

Holzplantagen sind zudem<br />

oft riesige Monokulturen und ökologische<br />

Wüsten mit schlechten Lebensbedingungen<br />

<strong>für</strong> Arbeiter:innen.<br />

Aber nicht nur das Sourcing ist bei Papier<br />

der begrenzende Faktor: Reine Papierverpackungen<br />

sind bisher technisch meist nur als<br />

Sekundärverpackungen, z. B. als Faltschachtel<br />

oder als Tray, möglich. Aktuell arbeiten<br />

Maschinenbauer wie Uhlmann Pac-Systeme<br />

gemeinsam mit Folien- und Papierherstellern<br />

intensiv an Lösungen wie Papierblister,<br />

<strong>die</strong> auch sensible Produkte sicher vor äußerlichen<br />

Einflüssen wie Wasserdampf schützen<br />

und prozesssicher verarbeitet werden können.<br />

Einiges ist davon bereits marktreif,<br />

weitere Alternativen werden sicherlich in<br />

den nächsten Jahren dazukommen. So<br />

lassen sich hochsensible Parenteralia auf<br />

der Uhlmann Pac-Systeme Kartonierlinie<br />

PTC 200 sicher in Papier- oder Kunststofftrays<br />

verpacken.<br />

Kunststoffverpackungen<br />

Kunststoffe bieten heute schon Möglichkeiten,<br />

sehr gute Barriereeigenschaften und<br />

Prozesssicherheit mit hohem Nachhaltigkeitswert<br />

zu verbinden. Das „Zauberwort”<br />

lautet hier: Mono-Materialien. Verpackungslösungen<br />

aus einer Kunststoffsorte sind<br />

hochgradig recyclebar und verfügen dadurch<br />

über ein gutes Nachhaltigkeitsprofil.<br />

Uhlmann Pac-Systeme bietet hier sowohl<br />

<strong>für</strong> Solida wie <strong>für</strong> den wachsenden Markt<br />

der Parenteralia prozesssichere Lösungen<br />

an: So gibt es <strong>die</strong> Blistermaschine BLU 200<br />

auch als Version <strong>für</strong> <strong>die</strong> effiziente, sichere<br />

Verarbeitung von PP-Mono-Folie. Die Folie<br />

überzeugt durch ihren hohen Recyclingwert,<br />

ist aber prozesstechnisch anspruchsvoll:<br />

Durch <strong>die</strong> besonderen Materialeigenschaften<br />

sind <strong>die</strong> Prozessfenster <strong>für</strong> das Heizen,<br />

Formen und Siegeln relativ schmal. Dazu<br />

kommen hohe Schrumpfwerte über alle<br />

Prozessschritte hinweg, <strong>–</strong> Herausforderungen,<br />

<strong>die</strong> bei der BLU 200 prozesssicher gelöst<br />

sind. Auch bei der Verpackung von Solida-Produkten<br />

in Mono-PP-Blister mit entsprechenden<br />

Nachhaltigkeitswerten bietet<br />

Uhlmann Pac-Systeme mit der BEC-Linie<br />

prozesssichere Lösungen. Hier laufen bei<br />

namhaften Kunden ganze Verpackungslinien<br />

bereits prozesssicher und effizient.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Uhlmann Pac-Systeme<br />

<strong>phpro</strong> 02-2023 23


<strong>phpro</strong><br />

VERPACKUNG<br />

Neuronale Netze <strong>für</strong> <strong>die</strong> pharmazeutische Sichtprüfung<br />

Wie KI <strong>die</strong> visuelle<br />

Inspektion revolutioniert<br />

Strenge regulatorische Rahmenbedingungen bestimmen <strong>die</strong> Fertigungsprozesse der<br />

pharmazeutischen Industrie. Hierunter fällt auch <strong>die</strong> Qualitätsprüfung nach der Produktabfüllung<br />

in Spritzen, Fläschchen oder Ampullen. Für <strong>die</strong> 100-%-Kontrolle muss<br />

jedes Produkt einer Sichtprüfung unterzogen werden, um mögliche Verunreinigungen,<br />

Produktdefekte oder Kontaminationen frühzeitig zu erkennen. Durch den<br />

Einsatz von neuronalen Netzen können Fehlauswurfraten stark reduziert werden.<br />

Aktuelle Methoden zur Qualitätsprüfung<br />

nach der Produktabfüllung beinhalten <strong>die</strong><br />

manuelle Prüfung eines jeden Produkts<br />

durch den Menschen, <strong>die</strong> halbautomatische<br />

Prüfung mit maschineller Unterstützung sowie<br />

<strong>die</strong> vollautomatische Inspektion, bei der<br />

<strong>die</strong> Maschine <strong>die</strong> gesamte Prüfaufgabe übernimmt.<br />

Im Falle der vollautomatischen Inspektion<br />

durchläuft jedes Produkt <strong>die</strong> Inspektionsmaschine<br />

und wird dabei von<br />

mehreren Kamerastationen aus verschiedenen<br />

Perspektiven erfasst. Diese Bilder werden<br />

in Echtzeit von einer Bildverarbeitungssoftware<br />

auf der Maschine ausgewertet, um<br />

mögliche Defekte im Produkt zu erfassen<br />

und <strong>die</strong>ses gegebenenfalls auszuwerfen. Die<br />

heutige Bildauswertung erfolgt vorwiegend<br />

mithilfe von klassischen, regelbasierten Methoden.<br />

Diese Verfahren bringen jedoch<br />

technische Einschränkungen mit sich.<br />

Als Konsequenz kommt es häufig zu hohen<br />

Fehlauswurfraten, also dem fehlerhaften<br />

Auswurf von „Gutprodukten“. In der Regel<br />

führt <strong>die</strong>s zu einem manuellen Zweitabgleich<br />

der Produkte, um erneut zwischen<br />

guten und schlechten zu unterscheiden.<br />

Dieser Prozess führt <strong>für</strong> pharmazeutische<br />

Bild: Körber Pharma Inspection<br />

Für eine 100-%-Kontrolle muss jede Spritze, Flasche oder Ampulle einer Sichtprüfung unterzogen werden<br />

24 <strong>phpro</strong> 02-2023


Unternehmen zu Kosten im einstelligen<br />

Millionenbereich, <strong>die</strong> vermieden werden<br />

könnten, wenn das menschliche Inspektionsfachwissen,<br />

beispielsweise durch lernende<br />

Systeme, der vollautomatischen Anlage<br />

zugänglich gemacht wird. Durch den Einsatz<br />

von neuronalen Netzen <strong>für</strong> <strong>die</strong> pharmazeutische<br />

Inspektion können <strong>die</strong> Fehlauswurfraten<br />

im Vergleich zur traditionellen<br />

optischen Inspektion um 80 bis 95 % verbessert<br />

werden.<br />

Überwachtes maschinelles Lernen<br />

Deep-Learning-Verfahren lernen direkt aus<br />

den erfassten Daten. Im überwachten Lernen<br />

sind <strong>die</strong> bezogenen Datensätze zudem<br />

vor dem Lernprozess bereits vorqualifiziert<br />

und das Lernsystem erhält Belohnungen<br />

<strong>für</strong> korrekt erlernte Inhalte. Für <strong>die</strong> visuelle<br />

Inspektion ist das eine sehr gute Heran -<br />

gehensweise, da das System Entscheidungen<br />

auf Basis von Kamerabildern lernt, <strong>die</strong><br />

vorab von Inspektionsexperten klassifiziert<br />

wurden.<br />

InspectifAI integriert moderne Deep-Learning-Verfahren<br />

unter Einhaltung aller regulatorischen<br />

Vorgaben in visuellen Inspektionsmaschinen<br />

<strong>–</strong> und zwar herstellerunabhängig.<br />

Dabei wird als technologisch fortschrittlicher<br />

Ansatz Edge Computing eingesetzt,<br />

um eine Verbindung zwischen Inspektionsmaschine<br />

und Cloud Software herzustellen.<br />

Während in der Cloud das Klassifizieren,<br />

Verwalten und Trainieren der neuronalen<br />

Netze stattfindet, liefert das Edge Device<br />

Inferenzen innerhalb von 10 ms und<br />

kann so eine hohe Taktzahl von bis zu 600<br />

Produkten pro Minute bewerten. Das Edge<br />

Device lässt sich hierbei über ein Qualifizierungsverfahren<br />

mit sehr geringem Aufwand<br />

innerhalb eines Tages integrieren und qualifizieren.<br />

InspectifAI integriert Deep-Learning-Verfahren unter Einhaltung aller regulatorischen<br />

Vorgaben in visuellen Inspektionsmaschinen<br />

Training des Inspektionssystems<br />

Das Edge Device unterstützt in seinen drei<br />

Betriebsarten <strong>die</strong> systematische Erfassung<br />

und Speicherung von Bilddaten in <strong>die</strong><br />

Cloud-Umgebung, den effizienten Betrieb<br />

sowie das Benchmarken des trainierten KI-<br />

Modells. Sobald <strong>die</strong> relevanten Bilddaten<br />

einmal erfasst wurden, werden sie mithilfe<br />

einer qualifizierten Labelling-Einheit in der<br />

von InspectifAI selbst entwickelten GxPkonformen<br />

Software verwaltet und klassifiziert.<br />

Beim Einloggen in das Klassifizierungssystem<br />

erhält der Inspektionsexperte<br />

Zugriff auf <strong>die</strong> ihm zugewiesenen Aufgaben<br />

zur Bildklassifizierung. Die auf den Endnutzer<br />

zugeschnittene Be<strong>die</strong>noberfläche erlaubt<br />

ein einfaches Verwalten und eine eindeutige<br />

Nachverfolgung.<br />

Nach der Klassifizierung der relevanten<br />

Bildmengen folgt das Training des neuronalen<br />

Netzes. Das Modell lernt in <strong>die</strong>sem<br />

Schritt Bildcharakteristiken und Muster, <strong>die</strong><br />

letztlich zur Entscheidung des neuronalen<br />

Netzes führen. Mit einem Testdatenset werden<br />

dem neuronalen Netz nach dem Training<br />

neue Bilder zur Prüfung der Klassifizierungsqualität<br />

präsentiert. So erhält man<br />

ein Modell, das in der Lage ist, aufgrund der<br />

richtigen Bildcharakteristiken <strong>die</strong> richtige<br />

Entscheidung zu treffen.<br />

Um eine hohe Modellqualität zu erreichen,<br />

müssen zahlreiche Parameter berücksichtigt<br />

werden, <strong>die</strong> einen hochdimensionalen Parameterraum<br />

bilden. Datenexperten müssen<br />

daher iterativ das Modell trainieren und<br />

eine detaillierte Analyse von Modell und<br />

Daten durchführen. Basierend auf <strong>die</strong>sem<br />

Wissen wird <strong>die</strong> Entwicklung des Modells<br />

gesteuert, was schließlich zu einem hochqualitativen<br />

Modell führt, das in der Entstehung<br />

und im Model-Lifecycle den regulatorischen<br />

Anforderungen der <strong>Pharmaindustrie</strong><br />

entspricht. Dem Modelltraining kommt<br />

dabei ebenfalls <strong>die</strong> Rolle der Qualitätssicherung<br />

zu. Das Modell wird erst auf das Edge<br />

Device aufgespielt, wenn es alle Anforderungen<br />

hinsichtlich der Klassifizierungs -<br />

genauigkeit erfüllt und als Modellstand versioniert.<br />

Die Entstehung und zukünftige<br />

Modelländerungen werden in einem <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Qualifizierung wichtigen Model Change<br />

Report dokumentiert.<br />

Auf weitere Prozesse übertragbar<br />

Perspektivisch hat <strong>die</strong> Verwendung von lernenden<br />

Systemen in der visuellen Sichtprüfung<br />

über oben beschriebenes Szenario hinaus<br />

weiteres großes Potenzial. Dieses liegt<br />

beispielsweise in dem Transfer von „gebundenem<br />

Wissen“. Dies ermöglicht das mehrfache<br />

Nutzen von neuronalen Netzen maschinen-<br />

und standortübergreifend, was den<br />

Aufwand zur Modellerstellung deutlich verringert.<br />

Ein neuronales Netz, das <strong>für</strong> ein bestimmtes<br />

pharmazeutisches Produkt entwickelt<br />

wurde, kann auch <strong>für</strong> physikalisch<br />

ähnliche Produkte verwendet werden, besonders<br />

je ähnlicher <strong>die</strong> Definition von Gutund<br />

Schlechtprodukt beider Produkte ist.<br />

Kurz gesagt, maschinelles Lernen stellt <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> visuelle Inspektionsaufgabe eine Revolution<br />

dar. Geringere Konfigurationsaufwände,<br />

starke Leistungsverbesserung und hohes<br />

Skalierungspotential sind nur drei Aspekte,<br />

<strong>die</strong> aufzeigen, dass sich <strong>die</strong> visuelle Qualitätskontrolle<br />

in der <strong>Pharmaindustrie</strong> zeitnah<br />

stark verändern wird.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: InspectifAI<br />

AUTOR:<br />

ANDREAS LEDER<br />

VP Operations &<br />

Compliance,<br />

InspectifAI<br />

Bild: InspactifAI<br />

<strong>phpro</strong> 02-2023 25


<strong>phpro</strong><br />

VERPACKUNG<br />

Inline-Inspektion von Vials<br />

Produktverlust gezielt<br />

entgegenwirken<br />

Bei der Abfüllung teurer flüssiger Medikamente in Vials steht viel auf dem Spiel.<br />

Kommt es während dem Fill-Finish-Prozess zu Fehlern, riskieren Hersteller kostspieligen<br />

Produktverlust. Visuelle Inline-Inspektionstechnologie wirkt <strong>die</strong>sem Szenario<br />

entgegen: Von der Leerglasinspektion bis hin zur Verifizierung der Bedruckung<br />

befüllter Vials überwachen und dokumentieren integrierte Kameras und Sensoren<br />

jeden Prozessschritt.<br />

Unternehmen der pharmazeutischen<br />

Industrie und Lohnabfüllung sind gemäß<br />

GMP-Annex 1 dazu verpflichtet, befüllte<br />

Vials vor der Bördelung einer Stopfensitzkontrolle<br />

zu unterziehen. Ziel ist es, mikrobiologischen<br />

Verunreinigungen vorzubeugen,<br />

um <strong>die</strong> Produktqualität zu gewährleisten.<br />

Viele Unternehmen ergänzen <strong>die</strong>sen<br />

vorgeschriebenen Prüfprozess mit zusätzlichen<br />

Inline-Kontrollen, um bei Bedarf frühzeitig<br />

in den Verschließvorgang einzugreifen.<br />

Diese Vorsicht ist durchaus sinnvoll: Ist<br />

das teure Medikament abgefüllt und wird<br />

ein befülltes Vial erst am Ende des Herstellungsprozesses<br />

als fehlerhaft erkannt, lässt es<br />

sich nur noch aussortieren <strong>–</strong> mit entsprechenden<br />

finanziellen Einbußen und Ressourcenverbrauch.<br />

Zudem können Abfüller<br />

und Hersteller zu <strong>die</strong>sem Zeitpunkt ohne<br />

Inspektionssysteme nicht mehr nachvollziehen,<br />

welcher Verarbeitungsschritt den Fehler<br />

verursacht hat.<br />

Inline-Inspektionsprozesse kontrollieren<br />

Leerglas, Stopfensitz, Bördelqualität, Kappenrundheit<br />

und Druck und überwachen<br />

laufend <strong>die</strong> Qualität des Abfüllprozesses und<br />

der Packmittel. Zudem stellen sie Abweichungen<br />

von definierten Standards fest und<br />

legen <strong>die</strong> Datengrundlage <strong>für</strong> eine anschließende<br />

Prozessoptimierung. Das Herzstück<br />

bilden besondere Aufbauten aus Kameras<br />

oder optischen Sensoren, zusammen mit einer<br />

passgenauen Beleuchtung. Ein Beispiel<br />

ist Versynta Microbatch, eine flexible Plattform<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Abfüllung von Kleinstchargen<br />

von Syntegon. Die Komplettlösung inspiziert<br />

den vollständigen Abfüllprozess mittels<br />

Kameras und koordiniert <strong>die</strong> Packmittelversorgung<br />

und -verarbeitung. Fehlerhafte Behältnisse<br />

werden bereits im laufenden Prozess<br />

aussortiert. Gemeinsam mit der etwas<br />

größeren Versynta FFP (Flexible Filling Platform),<br />

eine individuell konfigurierbare Abfüllmaschine<br />

mit einer Ausbringung von bis<br />

zu 3600 Behältnissen pro Stunde und weiteren<br />

Vial-Füllsystemen lassen sich <strong>die</strong> nachfolgend<br />

beschriebenen Prozesse realisieren.<br />

Unmittelbar in den Produktionsprozess integrierte, visuelle Inline-Inspektionsmethoden helfen, Produktverluste<br />

zu minimieren<br />

Bilder: Syntegon<br />

Leerglaskontrolle als erster Schritt<br />

Bei der Leerglaskontrolle überprüfen Kameras<br />

<strong>die</strong> Unversehrtheit der Behältnisse vor<br />

der Abfüllung. Sie kontrollieren Mündung,<br />

Boden und Seitenwände der Vials auf Kontamination<br />

durch Fremdkörper wie etwa<br />

Glassplitter oder Verunreinigungen. Zudem<br />

inspizieren sie <strong>die</strong> Integrität des Glases. Dieses<br />

darf keinerlei Abplatzungen oder kosmetische<br />

Defekte wie Kratzer oder Risse aufweisen.<br />

Fehlerhafte Vials werden als schlecht<br />

markiert und ausgeschleust. Gerade bei der<br />

Verarbeitung lyophilisierter Arzneimittel<br />

spielt <strong>die</strong>ser Inspektionsschritt vor der Abfüllung<br />

eine wichtige Rolle: Nach der Gefriertrocknung<br />

lassen sich Fremdkörper wie<br />

Splitter oder Verunreinigungen des Produkts<br />

wesentlich schwerer identifizieren.<br />

26 <strong>phpro</strong> 02-2023


Inspektion verschlossener Vials<br />

Einwandfreie Vials werden im nächsten<br />

Schritt befüllt und mit einem Stopfen versehen.<br />

Visuelle Inspektionssysteme prüfen anschließend,<br />

ob <strong>die</strong> Stopfen vorhanden und<br />

korrekt platziert sind. Beispielsweise kontrollieren<br />

sie, ob <strong>die</strong> Stopfen schräg innerhalb<br />

des Vials sitzen oder ganz fehlen.<br />

Anschließend führen Kameras eine gründliche<br />

Inspektion des Bördelvorgangs durch.<br />

Zu <strong>die</strong>sem Zweck nehmen sie Bilder von<br />

den Behältnissen auf, um insbesondere kosmetische<br />

Defekte oder Bördelfehler sowie<br />

fehlende oder unverbördelte Kappen zu erkennen.<br />

Bereits vor der Aufbringung auf das<br />

Vial lassen sich fehlerhafte Kappen dank Integritätsprüfung<br />

aussortieren. Insbesondere<br />

bei hochpreisigen Medikamenten sollte eine<br />

spätere Ausschleusung, etwa wegen einer<br />

Deformation oder falschen Farbe, verhindert<br />

werden. Auch bei der Verifizierung eines auf<br />

Behältnis, Kappe oder Etikett aufgebrachten<br />

Drucks lassen sich visuelle Inspektionssysteme<br />

einsetzen. Bei Bedarf führen sie eine Anwesenheits-<br />

und Qualitätsprüfung der Ko<strong>die</strong>rungsnummer<br />

des Drucks durch. Diese<br />

lässt Rückschlüsse auf das verarbeitete Medikament,<br />

das herstellende Unternehmen<br />

und <strong>die</strong> Chargennummer zu und <strong>die</strong>nt der<br />

besseren Rückverfolgbarkeit.<br />

Daten als Schlüssel zu mehr Qualität<br />

Doch <strong>die</strong> Inline-Inspektion leistet noch viel<br />

mehr: Treten Unstimmigkeiten im Prozess<br />

auf, ermöglicht sie eine da datengestützte,<br />

Fehlerbehebung. Identifiziert das System einen<br />

Prozessfehler, dokumentiert es das entsprechende<br />

Zeitfenster, <strong>die</strong> Chargennummer<br />

und <strong>die</strong> Produktionsparameter. Be<strong>die</strong>ner können<br />

anhand <strong>die</strong>ser im HMI gespeicherten Inspektionsdaten<br />

einfach ermitteln, an welcher<br />

Stelle im Fill-Finish-Prozess der Fehler auftrat<br />

<strong>–</strong> und nachvollziehen, ob es sich um einen<br />

einzelnen Vorfall oder eine Verkettung von<br />

Unregelmäßigkeiten handelt. So lassen sich<br />

Fehler zeitnah beheben. Das sorgt nicht nur<br />

<strong>für</strong> geringere Stillstandzeiten und weniger<br />

Produktverlust, sondern trägt auch dazu bei,<br />

<strong>die</strong> Gesamtanlageneffektivität (OEE) und<br />

Rentabilität der Produktion zu steigern.<br />

Darüber hinaus unterstützt <strong>die</strong> datenbasierte<br />

Inline-Inspektion eine konsistente Dokumentation,<br />

<strong>die</strong> pharmazeutische Unternehmen<br />

vor allem bei GMP-relevanten Eingriffen<br />

vorweisen müssen. Ist etwa ein Handschuheingriff<br />

in den sterilen Prozess erforderlich,<br />

können Be<strong>die</strong>ner <strong>die</strong>sen mithilfe <strong>digital</strong>er<br />

Bilder dokumentieren. Im Falle von<br />

PRODUKTIONSZELLE:<br />

Die vollautomatisierte, hochflexible<br />

Produktionszelle Versynta<br />

Microbatch ist <strong>für</strong> das Füllen<br />

und Verschließen unterschiedlichster<br />

Behältnisse mit pharmazeutischen<br />

Flüssigkeiten ausgelegt<br />

und ermöglicht einen kompletten<br />

Batch-to-Batch-Chargenwechsel<br />

von unter zwei Stunden.<br />

Spritzen, Karpulen und Vials<br />

aus Glas oder Kunststoff lassen<br />

sich nahezu ohne Produktverlust<br />

befüllen. Der handschuhlose<br />

Isolator mit integrierter<br />

Luftaufbereitung reduziert<br />

das Kontaminationsrisiko deutlich,<br />

da manuelle Eingriffe<br />

durch das Be<strong>die</strong>npersonal entfallen.<br />

Die vollautomatisierte<br />

Abfüllung und 100-%ige In-<br />

Rechtsansprüchen kann <strong>die</strong>se Dokumentation<br />

Unternehmen davor bewahren, betroffene<br />

Chargen komplett verwerfen zu müssen.<br />

Die Datengrundlage ermöglicht <strong>die</strong> Erstellung<br />

<strong>digital</strong>er Protokolle, <strong>die</strong> den lückenlosen<br />

Audit-Trail der Herstellung dokumentieren.<br />

Dieser Nachweis ist unbedingte Voraussetzung<br />

<strong>für</strong> eine Vali<strong>die</strong>rung der Abfülllinie<br />

und <strong>für</strong> <strong>die</strong> Marktzulassung des darauf abgefüllten<br />

Arzneimittels.<br />

Abschließende Kontrolle<br />

Syntegon bietet auch <strong>die</strong> End-of-Line-Inspektion<br />

an: Mit hochpräzisen Technologien<br />

lassen sich kosmetische und attributive Defekte<br />

sowie sichtbare Partikel in Flüssigkeiten,<br />

Lyophilisaten oder Pulvern in Spritzen,<br />

Vials, Karpulen oder Ampullen identifizieren.<br />

Zum Portfolio gehören sowohl visuelle<br />

PRÄMIERTE TECHNOLOGIE<br />

Vollautomatisierte Produktionszelle<br />

Versynta<br />

Microbatch<br />

Prozess-Kontrolle sorgen <strong>für</strong><br />

kontinuierlich hohe Qualität. So<br />

ist eine innovative, GMP-konforme<br />

Anlage entstanden, <strong>die</strong> neue<br />

Maßstäbe in der Abfüllung von<br />

Kleinstchargen mit einer Ausbringung<br />

von 120 bis 500 Behältnissen<br />

pro Stunde setzt.<br />

Versynta Microbatch wurde im<br />

Jahr 2022 mit dem Deutsche<br />

Verpackungspreis ausgezeichnet.<br />

Bereits im Oktober 2021 übergab<br />

<strong>die</strong> Parental Drug Association<br />

(PDA) den PDA Drug Delivery<br />

Innovation Award in der<br />

Kategorie „Partnership Innovation“<br />

an Syntegon und den Entwicklungspartner<br />

Vetter, einem<br />

Pharma<strong>die</strong>nstleister im Bereich<br />

injizierbarer Wirkstoffe.<br />

Inspektionstechnologien <strong>für</strong> vollautomatische<br />

Abläufe als auch halbautomatische und<br />

manuelle Lösungen. Mit einer Kombination<br />

aus Inline- und End-of-Line-Inspektionslösungen<br />

nähern sich pharmazeutische Herstelle<br />

so einer Nullfehlerproduktion an.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Syntegon<br />

AUTOR:<br />

DANIEL STURM<br />

Global Product Manager<br />

Inline-Inspection,<br />

Syntegon Technology<br />

<strong>phpro</strong> 02-2023 27


<strong>phpro</strong><br />

EXPERTENMEINUNG<br />

„Ein Kern der datenzentrierten<br />

Digitalisierung ist <strong>die</strong> Demokratisierung<br />

von Daten.“<br />

Bild: Sieger Consulting<br />

DR. ULRICH BONDA<br />

Manager Pharma & Life Science,<br />

Sieger Consulting<br />

Daten <strong>für</strong> alle nutzbar machen<br />

So schafft datengetriebene<br />

Digitalisierung Mehrwerte<br />

Die Pharmaunternehmen in Deutschland<br />

haben sich in den vergangenen Jahren erfolgreich<br />

auf den Weg in Richtung neue <strong>digital</strong>e<br />

Wertschöpfungsketten begeben. Besonders<br />

hervorzuheben ist der datenzentrierte<br />

Blick, den <strong>die</strong> Branche ausmacht. Die<br />

Unternehmen stehen aber noch am Anfang<br />

der Transformationsprozesse.<br />

Ein Kern der datenzentrierten Digitalisierung<br />

ist <strong>die</strong> Demokratisierung von Daten,<br />

<strong>die</strong> immer mehr Unternehmen im Bereich<br />

Pharma und Medizin umsetzen. Beispielsweise<br />

mithilfe eines dezentralen Data Mesh<br />

übernehmen <strong>die</strong> Fachabteilungen sowohl<br />

<strong>die</strong> Dateneigentümerschaft als auch <strong>die</strong> Verantwortung<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Daten von einer zentralisierten<br />

IT. Denn <strong>die</strong> Fachabteilungen sind<br />

Experten <strong>für</strong> und oft auch Nutznießer der<br />

erzeugten Datenprodukte. Dadurch entstehen<br />

am Ende bessere Produkte, <strong>die</strong> wiederum<br />

<strong>die</strong> Interoperabilität zwischen den<br />

Fachabteilungen stärken und <strong>die</strong> Informationen<br />

schneller und einfacher <strong>für</strong> Nicht-<br />

Datenspezialisten zur Verfügung stellen.<br />

Mithilfe des Data Mesh kann jede Abteilung<br />

den eigenen Datenschatz noch besser heben<br />

und auch anderen verfügbar machen <strong>–</strong> seien<br />

es andere Fachabteilungen innerhalb des<br />

Unternehmens oder externe Partner wie Labore,<br />

Universitäten oder Kliniken. Zusätzlich<br />

können Daten auf <strong>die</strong>se Weise über einen<br />

Marktplatz auch schnell ge- und verkauft<br />

werden, um <strong>die</strong> Forschung und Entwicklung<br />

von Arzneimitteln und Präparaten<br />

zu beschleunigen. Dadurch entsteht eine<br />

völlig neue Möglichkeit der Monetarisierung,<br />

<strong>die</strong> so bislang nicht existierte. Proprietäre<br />

Daten, beispielsweise aus einer Genom-<br />

oder Transkriptom-Stu<strong>die</strong>, werden<br />

selbst genutzt und bringen zusätzlichen Gewinn<br />

ein. Bislang liegen solche Daten oft<br />

jahrelang ungenutzt im Unternehmen,<br />

nachdem sie ihren ursprünglichen Zweck<br />

erfüllt haben. Allerdings steht <strong>die</strong> Pharmabranche<br />

bei der Demokratisierung der Daten<br />

vor diversen Herausforderungen:<br />

• Komplexe Daten einfach verständlich machen:<br />

Datenprodukte aus Abteilung A<br />

müssen so aufbereitet sein, dass sie in<br />

Abteilung B oder in einem anderen Unternehmen<br />

verstanden und eingesetzt werden<br />

können.<br />

• Governance und Datenschutz: Informationen<br />

in der Pharmabranche sind besonders<br />

sensibel, vor allem wenn mit Daten von<br />

Patientinnen und Patienten gearbeitet<br />

wird. Mit den richtigen Werkzeugen können<br />

<strong>die</strong>se automatisch anonymisiert werden.<br />

Da <strong>die</strong> einzelnen Fachabteilungen<br />

auf föderaler sowie Abteilungsebene unterscheiden,<br />

wer Zugriff auf was erhalten<br />

darf, sollte immer ein Sechs-Augen-Prinzip<br />

bei der Freigabe von Informationen<br />

über das Data Mesh gelten.<br />

• Datensicherheit: Die Sicherheit des Data<br />

Mesh steht und fällt mit einer gezielten<br />

IT-Security, um zu keiner Zeit ein Einfallstor<br />

<strong>für</strong> Cyberkriminelle zu schaffen. Zahlreiche<br />

Unternehmen setzen bereits auf<br />

getrennte Container, zum Beispiel über<br />

verschiedene Cloud-Zugänge pro Abteilung.<br />

28 <strong>phpro</strong> 02-2023


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