16.06.2023 Aufrufe

Standpunkt 561, 16. Juni 2023

Zeitung der Wirtschaftskammer Baselland

Zeitung der Wirtschaftskammer Baselland

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

SCHWEIZERISCHE<br />

<strong>16.</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2023</strong> Die Zeitung für KMU | Regionalbund | <strong>Standpunkt</strong>-Ausgabe Nr. <strong>561</strong> | 26. Jahrgang<br />

AZA 4133 Pratteln<br />

Post CH AG<br />

DIE MEINUNG<br />

Vorwärtsmachen,<br />

Herr Reber!<br />

WIEDERERÖFFNUNG DER RHEINSTRASSE – Die Baselbieter Regierung muss bei der Diskussion<br />

um die Wiedereröffnung der Rheinstrasse nun handeln. Wir zeigen, wie es geht: die<br />

Rauricastrasse zwischen Pratteln und Augst ist temporär zu schliessen, bis Anschlüsse gebaut sind.<br />

Es wäre so einfach ...<br />

Von Christoph Buser,<br />

Direktor<br />

Wirtschaftskammer<br />

Baselland<br />

Seit mehr als einem halben Jahr ist die Rheinstrasse<br />

zu. Höchste Zeit, dass die Regierung die<br />

«Prattler Panzersperren» wieder entfernt und der<br />

Albtraum für das Gewerbe ein Ende nimmt. Täglich<br />

kommt es zu Staus und Verzögerungen für<br />

den individualisierten Personenverkehr.<br />

Für einzelne Unternehmen geht es schlicht<br />

und einfach ums Überleben, denn Umsatzrückgänge<br />

von bis zu 60 Prozent sind auf die Länge<br />

nicht verkraftbar. Nur ein Beweis, dass die<br />

sofortige Schliessung ein fataler Fehlentscheid<br />

war, den es umgehend zu korrigieren gilt.<br />

Darum haben auch mehr als 8000 Personen<br />

die Petition «Rheinstrasse wieder öffnen – jetzt»<br />

unterschrieben. Seit mehr als einem Monat aber<br />

hört man nichts aus Liestal, ausser dass in den<br />

nächsten Monaten eine provisorische Strasse<br />

gebaut werden soll, damit die Erschliessung<br />

ins Gewerbegebiet etwas besser wird.<br />

Dieses Provisorium ist nötig, weil die Rheinstrasse<br />

von Isaac Reber ohne Not geschlossen<br />

wurde, bevor das restliche Strassennetz fertiggestellt<br />

war. Das ist inakzeptabel und macht<br />

mich wütend.<br />

Wir haben folgenden pragmatischen Vorschlag:<br />

Die Rheinstrasse sofort wieder öffnen<br />

und die neue Rauricastrasse so lange wieder<br />

schliessen, bis alle Zu- und Wegfahrten ins Gebiet<br />

fertig gebaut sind. Diese Idee muss nun<br />

von den Landrätinnen und Landräten umgesetzt<br />

werden. Ich bin gespannt, ob die Vernunft<br />

doch noch obsiegt.<br />

Leider geht es nicht nur bei der Rheinstrasse<br />

nicht vorwärts – auch in Sachen «Ausbau des<br />

Hochleistungsstrassennetzes» läuft nichts. Zur<br />

Erinnerung: Im September 2020 hat das Baselbieter<br />

Stimmvolk die Initiative klar angenommen.<br />

Drei der Hauptziele damals: Die Entlastung<br />

für staugeplagte Gemeinden, den Wirtschaftsstandort<br />

BL fördern und die Zusammenarbeit<br />

mit dem Umland verbessern.<br />

Das Volk erkannte also, wie wichtig die Weiterentwicklung<br />

von A18 und A22 ist. Aber auch<br />

hier bockt Isaac Reber. Die Regierung müsste<br />

im Turnus von sechs Monaten über die Umsetzung<br />

der Initiative berichten. Doch bis heute<br />

gibt es nicht eine einzige Stellungnahme. Offenbar<br />

muss auch hier das Parlament korrigierend<br />

eingreifen. Ein entsprechender Vorstoss<br />

wurde letzte Woche eingereicht.<br />

HEUTE IM STANDPUNKT<br />

2 | WETTBEWERB Viele Projekte<br />

vom Bau am First Pitch der Swiss<br />

Innovation Challenge.<br />

5 | TAG DER WIRTSCHAFT Das<br />

Team für das «VIP Networking<br />

Dinner» ist mit Darren Benhar<br />

vom «Bad Bubendorf» komplett.<br />

Die Rauricastrasse (rot) ist temporär zu schliessen, bis die Anschlüsse gebaut sind. Bis dahin ist die Rheinstrasse (grün) wieder zu öffnen. Dies ist der<br />

Vorschlag des betroffenen Gewerbes und der Wirtschaftskammer Baselland.<br />

Nun muss die Regierung also handeln.<br />

Dies, nachdem der Landrat<br />

gegen den Willen der Regierung ein<br />

Handlungspostulat überwiesen hat,<br />

das verlangt, dass die vorschnelle<br />

Schliessung der Rheinstrasse zwischen<br />

Pratteln und Augst rückgängig<br />

gemacht wird. Die Rheinstrasse soll<br />

erst dann wieder geschlossen werden,<br />

wenn auf den neuen Strassenprojekten<br />

ausreichende Kapazitäten<br />

vorhanden sind. In der letzten Ausgabe<br />

haben wir ausführlich darüber<br />

berichtet. Doch was ist jetzt zu tun?<br />

Wir zeigen eine einfache, rasche und<br />

kostengünstige Lösung auf.<br />

Zuerst die Feinerschliessung<br />

Mit der vorschnellen Schliessung der<br />

Rheinstrasse wurde das gesamte<br />

Gewerbe- und Industriegebiet von<br />

seiner Haupterschliessungsachse abgetrennt.<br />

Die Erschliessung soll seitdem<br />

über die Rauricastrasse geschehen.<br />

Das grosse Problem hierbei ist,<br />

dass die geplante Feinerschliessung<br />

über die Netzibodenstrasse sowie<br />

die Lohagstrasse noch gar nicht fertiggebaut<br />

ist. Der Vorschlag: Die<br />

Rheinstrasse ist temporär wieder zu<br />

öffnen und die Rauricastrasse so<br />

lange zu sperren, bis die erwähnte<br />

Feinerschliessung gewährleistet ist.<br />

Wir haben den Lösungsvorschlag<br />

auf der obigen Grafik veranschaulicht.<br />

Diese Lösung dürfte mit geringen<br />

Kosten rasch umzusetzen sein.<br />

Schliesslich kann die Regierung so<br />

auch der Petition Folge leisten.<br />

In der Landratssitzung vom kommenden<br />

Donnerstag ist die Verkehrsführung<br />

im Gebiet Salina Raurica<br />

bereits wieder Thema.<br />

Auch Petition fordert Öffnung<br />

Neben dem erwähnten Postulat haben<br />

betroffene Unternehmerinnen<br />

und Unternehmer mit Unterstützung<br />

der Wirtschaftskammer Anfang Mai<br />

eine Petition mit mehr als 8000 gesammelten<br />

Unterschriften zuhanden<br />

der Regierung eingereicht. Auch die<br />

Petition fordert eine sofortige Wiedereröffnung<br />

der Rheinstrasse sowie<br />

einen runden Tisch mit den Betroffenen.<br />

Die Regierung ist bislang<br />

nicht auf das Petitionskomitee zugegangen.<br />

dr<br />

Grafik: iwf<br />

Die aktuelle Situation an der Rheinstrasse: Dieses Provisorium ist für<br />

das Gewerbe teuer.<br />

Bild: dr


2 | <strong>Standpunkt</strong> der Wirtschaft VERANSTALTUNGEN <strong>16.</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2023</strong><br />

«KMU BUSINESS TREFF» – Am ersten «KMU Business Treff» des Jahres konnten sich die Teilnehmenden am 6. <strong>Juni</strong> über das neue<br />

Datenschutzgesetz (rDSG) informieren, das am 1. September <strong>2023</strong> in Kraft tritt. Die Experten der BDO zeigten anhand von praktischen<br />

Beispielen auf, welche Punkte für KMU besonders wichtig sind.<br />

Schutz der Privatsphäre wird verbessert<br />

Thema des ersten «KMU Business<br />

Treffs» des Jahres war das neue<br />

Datenschutzgesetz (rDSG), das am<br />

1. September <strong>2023</strong> in Kraft tritt. Das<br />

Interesse war gross – rund 60 Personen<br />

kamen am Abend des 6. <strong>Juni</strong> ins<br />

HDW. Die Experten der BDO konnten<br />

dabei anhand von praktischen Beispielen<br />

aufzeigen, welche Punkte für<br />

KMU besonders wichtig sind. Hier<br />

eine Zusammenfassung der wichtigsten<br />

Fragen, beantwortet von Klaus<br />

Krohmann, Leiter Rechtsberatung<br />

BDO Zürich.<br />

Warum braucht es die Revision<br />

des Datenschutzgesetzes?<br />

Das bisherige Datenschutzgesetz<br />

muss der technischen Entwicklung<br />

angepasst werden (Internet, Social<br />

Media usw.). Die Nutzung von gesammelten<br />

Personendaten ist zu<br />

einem grossen Geschäft herangewachsen.<br />

Individuen können sich<br />

nicht der Preisgabe ihrer Informationen<br />

entziehen, wenn sie am heutigen<br />

Leben und am elektronischen<br />

Geschäftsverkehr teilnehmen wollen.<br />

Zudem waren Sanktionen im<br />

Datenschutz unter altem Recht sehr<br />

schwierig, was zunehmend dazu geführt<br />

hat, dass die Vorschriften vernachlässigt<br />

und nicht ernst genommen<br />

wurden.<br />

Welche konkreten<br />

Verbesserungen entstehen?<br />

Dem Schutz der Privatsphäre von<br />

Individuen wird durch die neuen<br />

Sanktionen mehr Nachdruck verliehen.<br />

Organisationen stehen unter<br />

stärkerem Druck, die Privatsphäre<br />

zu beachten und Individuen Wahlmöglichkeiten<br />

anzubieten, wie deren<br />

Daten verwendet werden dürfen.<br />

Klaus Krohmann, Leiter Rechtsberatung BDO Zürich, referiert am «KMU Business Treff» vom 6. <strong>Juni</strong> über das neue Datenschutzgesetz. <br />

Organisationen in der Schweiz sind<br />

neu gezwungen, sich zu überlegen,<br />

wo sie heikle Personendaten haben<br />

und wie sie damit umgehen sollen.<br />

Dies führt zu einem bewussteren<br />

Umgang mit Personendaten. Unsere<br />

Beobachtung ist, dass damit auch<br />

eine Optimierung und Verbesserung<br />

der Prozesse einhergeht.<br />

Ist jedes Unternehmen betroffen,<br />

wo ist Handlungsbedarf für KMU?<br />

Ja, alle Unternehmen und Organisationen<br />

aller Grössen sind durch die<br />

Gesetzesänderung betroffen. Auch<br />

KMU müssen sich überlegen, wo sie<br />

heikle Personendaten bearbeiten<br />

und ob diese angemessen geschützt<br />

sind.<br />

Wenn eine Person eine Auskunft<br />

zur Verarbeitung ihrer Daten<br />

möchte. Was gilt es zu tun?<br />

Sie kann – wie bereits unter altem<br />

Recht – bei dem entsprechenden<br />

Unternehmen ein Auskunftsbegehren<br />

stellen. Neu wird es für das<br />

Unternehmen Sanktionen geben,<br />

wenn diesem Begehren nicht nachgekommen<br />

wird oder falsche oder<br />

unvollständige Auskünfte erteilt<br />

werden.<br />

Was gilt für den Umgang<br />

mit Cookies auf Webseiten?<br />

Wir empfehlen den Einsatz von sogenannten<br />

Cookie-Banner, also Tools,<br />

die den Besucherinnen und Besuchern<br />

der Webseite ermöglichen zu<br />

wählen, wie ihre beim Surfen anfallenden<br />

Daten zu Werbezwecken oder<br />

zur Absatzförderung durch weiter<br />

vorgeschaltete Werbung zu verwenden<br />

ist. Es ist uns bekannt, dass es<br />

Lehrmeinungen gibt, die der Ansicht<br />

sind, dass das neue Schweizer Datenschutzgesetz<br />

Personen in der Schweiz<br />

diesbezüglich nicht schützen will.<br />

Wir sehen dies anders. Unstrittig<br />

Bild: Strähl<br />

Das Teilnehmerfeld war auch bei der<br />

neunten Durchführung der Swiss Innovation<br />

Challenge sehr heterogen.<br />

Ein Bereich hat sich <strong>2023</strong> jedoch als<br />

besonders innovationsgetrieben hemuss<br />

ein Cookie-Banner verwendet<br />

werden, wenn mit Personen mit Aufenthalt<br />

im EWR oder in der EU über<br />

die Webseite kommuniziert wird.<br />

Was droht Betrieben, wenn sie<br />

die neuen Richtlinien missachten?<br />

Neu drohen strafrechtliche Sanktionen<br />

für in der Organisation verantwortliche<br />

Personen. In einer Aktiengesellschaft<br />

sind das in erster Linie<br />

der Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung.<br />

Sie müssen dafür sorgen,<br />

dass in der Organisation Prozesse<br />

bestehen, welche die Vorgaben des<br />

Datenschutzes erfüllen.<br />

SWISS INNOVATION CHALLENGE <strong>2023</strong> – Vom 7. bis 9. <strong>Juni</strong> haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Swiss Innovation Challenge<br />

<strong>2023</strong> ihren First Pitch absolviert. Dabei zeigte sich dieses Jahr besonders viel Innovation im Bereich Bau und Bau-Nebenbranche.<br />

Viel Innovatives aus der Bau und Bau-Nebenbranche<br />

Der First Pitch der diesjährigen<br />

Swiss Innovation Challenge ging<br />

erfolgreich über die Bühne: Vom<br />

7. bis 9. <strong>Juni</strong> <strong>2023</strong> präsentierten die<br />

teilnehmenden Unternehmen ihre<br />

Geschäftsidee vor der zehnköpfigen<br />

Jury. Ausgetragen wurde der Pitch<br />

im Auditorium des Tagungs- und<br />

Eventcenters (TEC) im Haus der<br />

Wirtschaft (HDW) in Pratteln.<br />

Drei Minuten hatten die Unternehmerinnen<br />

und Unternehmer Zeit, die<br />

Jury von ihrer Vision zu überzeugen<br />

und als eines von 50 Innovationsprojekten<br />

in die nächste Runde zu<br />

kommen.<br />

Besonderes Augenmerk wurde<br />

beim First Pitch auf den Innovationsgrad<br />

sowie den Kundennutzen und<br />

die Präsentation gelegt.<br />

Verschiedenartiges Teilnehmerfeld<br />

rausgestellt. «Auffallend ist dieses<br />

Jahr die Innovationskraft im Bereich<br />

Bau und Bau-Nebenbranche», sagt<br />

Stefan Philippi von der FHNW, Leiter<br />

der Geschäftsstelle der Swiss Innovation<br />

Challenge. Er führt mit allen<br />

Teilnehmenden das Aufnahmegespräch.<br />

Er betont: «Damit zeigt die<br />

Swiss Innovation Challenge einmal<br />

mehr, dass sich der Innovationswettbewerb<br />

‹made in Baselland› absolut<br />

auf der Höhe der Zeit bewegt und<br />

Trends entsprechend aufzeigt.»<br />

Second Pitch im September<br />

Die 50 Unternehmen, welche die Jury<br />

beim First Pitch von ihrer Geschäftsidee<br />

überzeugen konnten,<br />

starten nun in die nächste Runde.<br />

In den kommenden Monaten werden<br />

die Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />

weitere Seminare besuchen<br />

und von dem kostenlosen Coachingund<br />

Mentoring-Programm profitieren<br />

können.<br />

Fokus auf Businessplan<br />

Beim Second Pitch richtet die Jury<br />

ihren Fokus auf den Businessplan,<br />

also das Geschäftsmodell, das die Basis<br />

der Innovationsidee darstellt. So<br />

werden am 6. und 7. September <strong>2023</strong><br />

die 20 Unternehmen erkoren, die in<br />

der Finalrunde um den Gesamtsieg<br />

der Swiss Innovation Challenge <strong>2023</strong><br />

pitchen.<br />

Mathias Welti<br />

Ein Teilnehmer stellt am First Pitch der Swiss Innovation Challenge <strong>2023</strong> sein Innovationsprojekt vor.<br />

850 GEFÖRDERTE PROJEKTE SEIT DER LANCIERUNG IM JAHR 2014<br />

Die Swiss Innovation Challenge<br />

(SIC) hat seit ihrer Lancierung im Jahr<br />

2014 und der ersten Durchführung im<br />

Jahr 2015 über 850 Projekte gefördert<br />

und zur Schaffung von mehr als 1650<br />

Stellen beigetragen.<br />

Bild: iwf<br />

Bis heute wurden über 300 000 Franken<br />

an Preisgeldern vergeben und 650 000<br />

Franken an Betreuungsleistungen in<br />

Form von Seminaren, Coachings und<br />

Mentoring gewährt. Die Wirtschaftskammer<br />

Baselland (WIKA), die Fachhochschule<br />

Nordwestschweiz (FHNW)<br />

und die Basellandschaftliche Kantonalbank<br />

(BLKB) bilden die Trägerschaft der<br />

Swiss Innovation Challenge.<br />

swissinnovationchallenge.ch


<strong>16.</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2023</strong> INTERVIEW <strong>Standpunkt</strong> der Wirtschaft | 3<br />

«HDW BUSINESS CLUB»-LUNCH – Claudius Schäfer ist seit Dezember 2011 CEO der Swiss Football League. Wir haben mit ihm<br />

über die aktuelle Saison, die Einnahmen aus den TV-Verträgen und dominante Fussballkonzerne gesprochen. Claudius Schäfer wird<br />

am 22. <strong>Juni</strong> am «HDW Business Club»-Lunch zu Gast sein.<br />

«Nationale Ligen sind die Grundlage»<br />

<strong>Standpunkt</strong>: Herr Schäfer, Sie<br />

sind seit 2011 CEO der Super<br />

League. Was hat sich im Schweizer<br />

Fussball seither verändert?<br />

Claudius Schäfer: Darüber könnten<br />

wir natürlich nun einen ganzen Tag<br />

debattieren. Wir haben fast an allen<br />

Standorten eine professionelle und<br />

unseren Ambitionen entsprechende<br />

Infrastruktur, und die Netto-Ergebnisse<br />

bei den Transfergeschäften<br />

(Top 10 weltweit) zeigen, dass die<br />

Klubs im Bereich Ausbildung und<br />

Scouting auf höchstem Niveau arbeiten.<br />

Zuletzt gab es spannende Schritte<br />

in der Digitalisierung und wir haben<br />

uns eine neue, zeitgemässe Organisationsstruktur<br />

und eine 5-Jahres-Strategie<br />

zugelegt. Grundsätzlich<br />

verzeichnen wir eine sehr positive<br />

Entwicklung.<br />

… und wie sieht Ihre Bilanz zur<br />

aktuellen Saison aus?<br />

Wir durften sowohl in der «Credit<br />

Suisse Super League» wie auch in<br />

der «dieci Challenge League» zwei<br />

bis zur 36. und letzten Runde spannende<br />

Meisterschaften erleben. Obwohl<br />

der BSC Young Boys schon früh<br />

als verdienter Meister feststand, hatten<br />

alle fünf Partien in der höchsten<br />

Liga entscheidenden Charakter für<br />

europäische Plätze oder die Barrage.<br />

Und auch in der DCL – und natürlich<br />

in der Barrage – wurde das Aufstiegsrennen<br />

erst am letzten Spieltag<br />

entschieden. Dies alles lockte unglaublich<br />

viele Menschen in die Stadien<br />

und wir durften den Klubs am<br />

Ende mit 2,8 Millionen Eintritten zu<br />

einem absoluten Zuschauerrekord<br />

gratulieren. Noch nie in der 126-jährigen<br />

Geschichte besuchten so viele<br />

Fans die Meisterschaftsspiele – also<br />

alles in allem eine sehr positive Bilanz.<br />

Lassen Sie uns über die Schweiz<br />

hinausschauen. Wo steht die<br />

«Credit Suisse Super League»<br />

im internationalen Vergleich?<br />

Wenn man ein sportliches Fazit<br />

ziehen will, kann man das auf der<br />

Grundlage der 5-Jahres-Wertung der<br />

UEFA tun. Da sieht die Situation für<br />

die Schweiz nach einigen eher<br />

schwierigen Jahren wieder sehr vielversprechend<br />

aus. Die Klubs haben<br />

sich von Rang 19 wieder den «Top10»<br />

angenähert, was auch in den kommenden<br />

Jahren interessante europäische<br />

Startplätze bedeutet. Im<br />

wirtschaftlichen Vergleich steht die<br />

Schweizer Liga im Vergleich zu<br />

Ligen in ähnlich grossen Ländern in<br />

Bezug auf die Einnahmen aus den<br />

TV-Verträgen aufgrund des bisher<br />

eingeschränkten Marktes leider eher<br />

etwas im Abseits, was die wirtschaftlichen<br />

Möglichkeiten aus diesem Bereich<br />

einschränkt – und im Gegenzug<br />

die Ticket- und Transfereinnahmen<br />

umso wichtiger und wertvoller<br />

macht.<br />

Claudius Schäfer wünscht sich «friedliche, attraktive Spiele und weiterhin volle Stadien».<br />

Was bedeuten internationale<br />

Erfolge wie die des FC Basel für<br />

die Wahrnehmung, den Wert und<br />

Stellenwert der Liga?<br />

Solche Erfolge im europäischen<br />

Fussball sind für die Swiss Football<br />

League ungemein wichtig, vor allem<br />

wenn gleich mehrere Klubs gute<br />

Leistungen bringen und in einer<br />

Gruppenphase antreten können. Das<br />

führt einerseits zu einer positiven<br />

Aussen wirkung, was die Vermarktung<br />

der gesamten Liga unterstützt,<br />

anderseits ist es auch besonders für<br />

die Transferpolitik der Klubs sehr<br />

wichtig, wenn sich die Spieler im<br />

europäischen Schein werfer licht zeigen<br />

können. Und nicht zuletzt fliesst<br />

aus diesen Wettbewerben auch Geld<br />

in die Schweizer Klubs – auch wenn<br />

wir uns wünschten, dass diese Solidaritätsgelder<br />

der UEFA für kleinere<br />

und mittlere Ligen, zu denen die<br />

Schweiz gehört, zukünftig erhöht<br />

werden, um die oben beschriebene<br />

Schere zu den Klubs aus den grossen<br />

Ligen nicht noch grösser werden<br />

zu lassen.<br />

«NOCH NIE IN DER<br />

126-JÄHRIGEN GE-<br />

SCHICHTE BESUCHTEN<br />

SO VIELE FANS DIE<br />

MEISTERSCHAFTSSPIELE<br />

– ALSO ALLES IN ALLEM<br />

EINE SEHR POSITIVE<br />

BILANZ.»<br />

Sprechen wir über die TV-Rechte.<br />

Wie viel ist diese Liga wert: So<br />

viel wie sie jetzt erhält oder mehr?<br />

Wir sind sehr froh über die sehr gute<br />

Zusammenarbeit und die mediale<br />

Abdeckung mit dem aktuellen TV-<br />

Partner «blue». Im Vergleich zu anderen<br />

ähnlich grossen Ligen resultieren<br />

für die Schweizer Klubs aber<br />

weiterhin eher tiefere Einnahmen<br />

aus dem TV-Vertrag. Uns ist bewusst,<br />

dass wir uns in einem komplexen,<br />

dreisprachigen Markt befinden.<br />

Wir haben Anzeichen, dass wir<br />

durch Markteintritte von möglichen<br />

internationalen Medienunternehmen<br />

für den neuen Vertragszyklus<br />

ab der Saison 2025/2026 spannende<br />

Voraussetzungen vorfinden werden.<br />

ZUR PERSON<br />

Der 51 Jahre alte Rechtsanwalt<br />

Claudius Schäfer wurde im Zuge einer<br />

Organisationsstruktur in der «Swiss Football<br />

League» (SFL) im Dezember 2011<br />

zum ersten CEO des Sportverbandes gewählt.<br />

Seit 2015 ist Claudius Schäfer<br />

auch Mitglied des 13-köpfigen Vorstandes<br />

der «European Leagues», dem Zusammenschluss<br />

der professionellen Fussball-Ligen<br />

in Europa und seit 2021 auch<br />

Können Sie sich vorstellen, dass<br />

die Liga selber als Sender oder<br />

Co-Produzent auftritt und Fussballspiele,<br />

-beiträge oder -shows<br />

produziert und vermarktet?<br />

Wir beobachten die Entwicklungen<br />

sehr genau und sind uns bewusst,<br />

dass wir uns in einem grossen, wenn<br />

nicht dem grössten Veränderungsprozess<br />

des TV-Konsums und somit<br />

auch des TV-Marktes befinden. Es<br />

wird nun in den nächsten Monaten<br />

mithilfe von professioneller Beratung<br />

unsere Aufgabe sein, die Trends<br />

aufzunehmen und daraus eine möglichst<br />

interessante und zeitgemässe<br />

Ausschreibung zu formulieren. In<br />

welche Richtung diese Arbeit geht,<br />

kann zum heutigen Zeitpunkt noch<br />

nicht im Detail vorhergesagt werden.<br />

Wir wissen aber, dass Fans gegenüber<br />

Veränderungen sehr kritisch<br />

eingestellt sind und den Fussball<br />

so belassen möchten, wie er ist.<br />

Wir sind uns diesem Dilemma sehr<br />

bewusst und es ist uns ein grosses<br />

Anliegen, die Fans stärker in die verschiedenen<br />

Prozesse einzubinden.<br />

Zentral ist, dass wir dabei alle einbinden,<br />

das heisst den Kurvenfan<br />

und den VIP, die Familie und die<br />

potenziellen Matchbesucher. Das Ziel<br />

muss es sein, gemeinsam an der<br />

Weiter entwicklung des Fussballs zu<br />

arbeiten. So können wir uns in eine<br />

Richtung bewegen, die am Ende allen<br />

Ansprüchen gerecht wird und von<br />

allen Beteiligten unterstützt wird.<br />

Im Fussballbusiness spricht man<br />

immer mehr von MCO, dem<br />

«Multi Club Ownership», also<br />

wenn ein Investor mehrere Fussballvereine<br />

besitzt. Von diesen<br />

Mitglied des neu gebildeten 4-köpfigen<br />

Management Boards (Präsidium) dieser<br />

Organisation. Er ist zudem Mitglied des<br />

Zentralvorstands des Schweizerischen<br />

Fussballverbands, des «Football Stakeholders<br />

Committees» der FIFA sowie des<br />

«Legal Committees» der UEFA. Bei der<br />

«Swiss Football League» war er vor seiner<br />

Tätigkeit als CEO ab 2006 «Head<br />

of Legal Services and Licensing». ph<br />

Fussballkonzernen gibt es immer<br />

mehr und sie werden immer<br />

grösser. Auch Schweizer Klubs<br />

gehören zu solchen Konzernen.<br />

Was halten Sie davon?<br />

Man muss jeden Fall separat anschauen.<br />

Es ist klar, dass Schweizer<br />

Klubs in solchen Strukturen nicht die<br />

«Leading Clubs» sind. Das bringt die<br />

Gefahr mit sich, dass unser Klub aus<br />

dem Ausland gesteuert wird und<br />

Identität verloren geht. Oder dass sie<br />

zu Durchlauferhitzern für Klubs aus<br />

grösseren Ligen werden. Für die Liga<br />

ist es wichtig, dass auch in diesen<br />

Klubs ein Schweizer Bezug vorhanden<br />

ist und kein Kommen und Gehen<br />

herrscht. Wenn die Identität berücksichtigt<br />

wird und eine Strategie vorhanden<br />

ist, können sich auch Chancen<br />

bieten, weil Synergien geschaffen<br />

werden können und die Klubs Zugriff<br />

auf Fussballer bekommen, die sonst<br />

ausserhalb ihrer Reichweite wären.<br />

Ein Aspekt der MCO-Diskussion<br />

ist die mögliche Wettbewerbsverfälschung.<br />

In der hochkommerzialisierten<br />

«Formel 1»<br />

fahren allerdings auch zwei Autos<br />

pro Rennstall und der Eigentümer<br />

entscheidet, wer die Nummer 1<br />

und 2 ist. Müssen wir uns im<br />

Fussball mittelfristig mit solchen<br />

Szenarien vertraut machen, weil<br />

Geld halt stärker ist alles andere?<br />

Die Integrität des Wettbewerbs ist<br />

eine Grundvoraussetzung. Wer in<br />

unseren Ligen mitspielen will, muss<br />

von anderen Schweizer Klubs unabhängig<br />

sein. Die Lizenzkommission<br />

hat gerade anlässlich des letzten<br />

Lizenzierungsverfahrens einem<br />

Klub wegen Abhängigkeiten erstinstanzlich<br />

die Lizenz verweigert.<br />

ZU GAST IM HDW<br />

Claudius Schäfer wird am 22. <strong>Juni</strong><br />

Gast im «HDW Business Club»-Lunch<br />

sein.<br />

An diesem Anlass im Haus der Wirtschaft<br />

in Pratteln geht er vertieft auf<br />

die geplante Modusänderung auf die<br />

Saison <strong>2023</strong>/2024 hin, auf die internationale<br />

Konkurrenzsituation des Schweizer<br />

Spitzenfussballs und auf die mediale<br />

Vermarktung ein.<br />

ph<br />

Bild: zVg<br />

Der Präsident der UEFA, Aleksander<br />

Ceferin, hat in einem Interview verlauten<br />

lassen, diese Regel für die<br />

internationalen Klubwettbewerbe<br />

allen falls aufzuweichen. Dies halte<br />

ich für eine sehr gefährliche Entwicklung.<br />

Mit der Globalisierung und der<br />

Monetarisierung des Fussballs<br />

geht es immer weiter und weiter.<br />

Es ist heute für einen Schweizer<br />

Club schon fast unmöglich, in der<br />

Champions League zu spielen<br />

und die Grossen wollen unter sich<br />

sein. Werden nationale Ligen und<br />

Titel irgendwann zur bedeutungslosen<br />

Folklore?<br />

Im Gegenteil: die nationalen Ligen<br />

sind die Grundlage und gerade die<br />

Fans definieren sich viel stärker<br />

über die nationalen Titel in Meisterschaft<br />

und Cup, errungen gegen die<br />

historischen Rivalen aus dem eigenen<br />

Land. Anders sieht es aus, wenn<br />

es um wirtschaftliche Interessen der<br />

Klubs geht. Da ist eine andere Dynamik<br />

dahinter. Für die Schweiz ist<br />

die Türe zu den aktuellen europäischen<br />

Wettbewerben wieder weiter<br />

offen als in den vergangenen Jahren.<br />

Hoffen wir, dass unsere Klubs<br />

die Chance packen, denn davon profitieren<br />

(wie oben erwähnt) am Ende<br />

alle Klubs.<br />

Das Beste kommt zum Schluss.<br />

Die Super League feiert dieses<br />

Jahr ihren 20. Geburtstag. Sie als<br />

ihr Chef haben einen Wunsch frei<br />

und der lautet?<br />

Friedliche, attraktive Spiele und weiterhin<br />

volle Stadien. Alles andere<br />

baut darauf auf.<br />

<br />

Interview: Patrick Herr<br />

«HDW Business Club»-Lunch<br />

22. <strong>Juni</strong> <strong>2023</strong>, 11.30 bis 13.30 Uhr,<br />

Haus der Wirtschaft, Pratteln<br />

Weitere Informationen:


4 | <strong>Standpunkt</strong> der Wirtschaft DIGITAL <strong>16.</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2023</strong><br />

«DIGITAL-WORLD» <strong>2023</strong> – Die Wirtschaftskammer Baselland und «Digital-World» sind ein starkes Duo für die Digitalisierung<br />

in der Region. Im Interview sprechen Wirtschaftskammerdirektor Christoph Buser und Patrick Gross, CEO der IWF AG<br />

und Geschäfts leitungs mitglied der Wirtschafts kammer, über die neue Veranstaltungsreihe im Haus der Wirtschaft.<br />

Digitalisierung in der Region stärken<br />

Bei «Digital-World» erfahren Teilnehmende<br />

das Neuste aus der digitalen<br />

Welt aus erster Hand. Die Veranstaltungen<br />

bieten Profis aus Wirtschaft,<br />

Wissenschaft, Gesellschaft und Politik<br />

eine Plattform mit Schnittstellen<br />

zu den aktuellsten digitalen Themen.<br />

«Digital-World» <strong>2023</strong> startet am<br />

24. August im Haus der Wirtschaft<br />

in Pratteln mit «Digital Marketing»<br />

und wird am 19. Oktober mit «Digital<br />

Business» fortgesetzt.<br />

Mit top Referentinnen und Referenten<br />

wie Yaël Meier, Bernhard<br />

Heusler und Dietmar Dahmen erhalten<br />

Sie vertiefte Einblicke in die<br />

neusten Entwicklungen, Trends und<br />

Themen im Bereich der Digitalisierung.<br />

Im Interview verraten Wirtschaftskammerdirektor<br />

Christoph<br />

Buser und Patrick Gross, CEO der<br />

IWF AG und Geschäfts leitungsmitglied<br />

der Wirtschafts kammer<br />

Basel land, was die Teilnehmenden<br />

der Veranstaltungsreihe erwartet.<br />

<strong>Standpunkt</strong>: Herr Gross, wie ist<br />

es zur Idee für «Digital-World»<br />

gekommen?<br />

Patrick Gross: Hier in der Region<br />

Nordwestschweiz gibt es noch keinen<br />

Event, welche diese Thematik<br />

abdeckt. Ich habe hier die Dringlichkeit<br />

gesehen, eine Plattform zu kreieren,<br />

welche Raum für Diskussionen<br />

und Austausch zwischen Unternehmern,<br />

Visionären, Innovatoren,<br />

Digitalisierungsexperten, Marketern<br />

und klugen Köpfen aus allen Bereichen<br />

bietet. Dabei soll es nicht bei<br />

einem oder zwei Events bleiben,<br />

sondern es soll zu einer Eventreihe<br />

werden, welche die neusten Trends<br />

und Entwicklungen rund um die<br />

Digitalisierung bietet.<br />

«UNSERE VISION IST<br />

ES, DIE STADT ZÜRICH<br />

ALS VORREITERIN IN<br />

DIGITALEN THEMEN<br />

ABZULÖSEN UND DEN<br />

WIRTSCHAFTSSTANDORT<br />

BASEL ZU STÄRKEN.»<br />

<br />

Patrick Gross<br />

Christoph Buser, wie zeigt sich<br />

das aus der Sicht des Direktors<br />

der Wirtschaftskammer?<br />

Christoph Buser: Die Herausforderung<br />

der Digitalisierung ist in vielen<br />

Unternehmen bei Weitem noch nicht<br />

abgeschlossen. Das zeigen mir beispielsweise<br />

meine Unternehmensbesuche<br />

im Rahmen der Initiative<br />

«BL Business» eindeutig. Vor diesem<br />

Hintergrund sehe ich ein Bedürfnis<br />

der KMU-Wirtschaft, sich an solchen<br />

Anlässen mit dem Thema auseinanderzusetzen<br />

und von funktionierenden<br />

Beispielen zu lernen. Mit «Digital-World»<br />

wollen wir in der Region<br />

Basel auch einen Impuls setzen, sich<br />

der immer wichtiger werdenden<br />

Tech-Industrie vermehrt zu widmen.<br />

Was ist die Vision<br />

von «Digital-World»?<br />

Patrick Gross: Die IWF AG konnte<br />

bereits Hunderte von Events für ihre<br />

Kunden im Auditorium des Hauses<br />

der Wirtschaft durchführen. Wir verfügen<br />

hier in Pratteln über die ideale<br />

Infrastruktur mit einer grossen LED-<br />

Wand, welche für visuelle Inhalte<br />

bei Events ein grosser Pluspunkt ist.<br />

Zudem haben wir das hauseigene<br />

Bistro «Boost eat & drink», welches<br />

Christoph Buser (links) und Patrick Gross diskutieren über die neue Veranstaltungsreihe «Digital-World».<br />

wir bei Events als Catering zur Verfügung<br />

stellen können. Aber auch<br />

vom Standort her eignet sich das<br />

Haus der Wirtschaft hervorragend.<br />

Unsere Vision ist es, die Stadt Zürich<br />

als Vorreiterin in digitalen Themen<br />

abzulösen und den Wirtschaftsstandort<br />

Basel zu stärken. Vor allem<br />

wollen wir aber eine Plattform kreieren,<br />

welche über digitale Themen<br />

aufklärt und den Austausch anregt.<br />

Christoph Buser: Die digitale Transformation<br />

verändert sämtliche Wirtschaftszweige<br />

nachhaltig. Im HDW<br />

begleiten wir diesen Megatrend eng.<br />

Wir wollen als Hub funktionieren,<br />

der engagierte Unternehmen und<br />

Akteure aus der ICT-Welt zusammenbringt.<br />

Und natürlich wollen wir<br />

die auf diesem Weg gewonnenen Erkenntnisse<br />

auch an die regionalen<br />

Unternehmen weitergeben.<br />

Wen soll der Event ansprechen?<br />

Patrick Gross: Wir wollen mit «Digital-World»<br />

ein breites Publikum<br />

ansprechen. Insbesondere für Entscheidungsträger<br />

von KMU und Abteilungsleitende<br />

von Grosskonzernen<br />

soll dieser Event eine ideale<br />

Plattform darstellen. «Digital-World»<br />

präsentiert die neuesten Entwicklungen,<br />

Trends und Themen im Bereich<br />

der Digitalisierung und bietet Raum<br />

für Diskussionen und Austausch<br />

zwischen Unternehmern, Visionären,<br />

Innovatoren, Digitalisierungsexperten,<br />

Marketern und klugen<br />

Köpfen aus allen Bereichen. Aber<br />

auch Marketing- und HR-Verantwortliche<br />

können von diesem Event<br />

profitieren, denn am 24. August liegt<br />

der Fokus auf digitaler Rekrutierung,<br />

sprich: wie Unternehmen den «War<br />

for Talents» für sich gewinnen und<br />

die Generation von morgen erreichen<br />

können.<br />

Haben KMU und Grosskonzerne<br />

die gleichen Herausforderungen?<br />

Christoph Buser: Die Herausforderungen<br />

sind grundsätzlich die gleichen,<br />

die Möglichkeiten sind einfach<br />

verschieden. Während grosse Unter-<br />

nehmen ganze Teams einsetzen,<br />

hängen Digitalisierungsprojekte in<br />

kleinen Unternehmen meist an ein<br />

paar wenigen schlauen Köpfen. Gerade<br />

für diese Personen ist «Digital-<br />

World» sicher eine willkommene<br />

Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch.<br />

Unabhängig von gross oder<br />

klein ist es entscheidend, den Anschluss<br />

nicht zu verlieren, wenn sich<br />

die eigene Branche transformiert.<br />

Patrick Gross: KMU hingegen stehen<br />

vor anderen Herausforderungen. Die<br />

Arbeit der einzelnen Person ist wertvoller,<br />

weshalb die Ressourcen gezielt<br />

eingesetzt werden müssen. Oftmals<br />

können Unternehmen ihre Prozesse<br />

nicht wie gewünscht optimieren,<br />

da die personellen und<br />

finanziellen Ressourcen schlichtweg<br />

fehlen.<br />

<br />

«DIE DIGITALISIERUNG<br />

IST AUCH<br />

EIN ‹MINDSET›.<br />

ES GILT,<br />

‹OUT OF THE BOX›<br />

ZU DENKEN.<br />

BEI ‹DIGITAL-WORLD›<br />

WERDEN DIE KMU<br />

IN DIESE NEUE WELT<br />

EINTAUCHEN KÖNNEN.»<br />

Christoph Buser<br />

Wie profitieren die Unternehmen<br />

von «Digital-World»?<br />

Patrick Gross: Wir haben für dieses<br />

Jahr den Schwerpunkt auf «Digital<br />

Marketing» und «Digital Business»<br />

gelegt. Bei «Digital Marketing» am<br />

24. August werden wir über die digitale<br />

Rekrutierung sprechen und<br />

wie Unternehmen den «War for Talents»<br />

für sich gewinnen und die Generation<br />

von morgen erreichen können.<br />

Auch Leadership wird ein wichtiges<br />

Thema sein, welches Bernhard<br />

Heusler vorstellen wird.<br />

Christoph Buser: Die Digitalisierung<br />

ist auch ein «Mindset». Es gilt, «out<br />

of the box» zu denken. Bei «Digital-<br />

World» werden die KMU in diese<br />

neue Welt eintauchen können. So<br />

stehen beim Oktoberanlass die Evolution<br />

und Disruption von digitalen<br />

Geschäftsmodellen im Zentrum. Es<br />

ist wichtig, dass sich die Unternehmen<br />

offen zeigen für Impulse von<br />

aussen, weil diese meist auch Hinweise<br />

für das eigene Digitalisierungsvorhaben<br />

geben. Und man soll<br />

von guten Beispielen oder auch von<br />

Fehlern anderer Unternehmen lernen<br />

können.<br />

Wie kann man Sie in Ihrem<br />

Projekt «Digital-World» unterstützen?<br />

Patrick Gross: Sie können uns natürlich<br />

mit einem Ticketkauf unterstützen.<br />

Wir haben ein tolles Team, welches<br />

daran ist, «Digital-World» auf<br />

die Beine zu stellen. Wir bieten<br />

selbstverständlich auch diverse attraktive<br />

Sponsoring-Angebote. Falls<br />

Sie einen spannenden Business Case<br />

vorstellen möchten, haben wir noch<br />

freie Breakout-Sessions. Weitere Informationen<br />

dazu finden Sie auf der<br />

Webseite ww.digital-world.ch.<br />

Wie digital sind Sie beide<br />

unterwegs?<br />

Christoph Buser: Das papierlose<br />

Büro ist bei mir schon lange das Ziel,<br />

das ich auch grösstenteils umgesetzt<br />

habe. Übergeordnet liegt mein Fokus<br />

auf der Digitalisierung der Arbeitsprozesse<br />

im HDW. Ein Beispiel dafür<br />

ist die digitale Buchungsstrecke bei<br />

der Vermietung der Veranstaltungsräume.<br />

Wir investieren zurzeit auch<br />

viel in unser CRM, um mit intelligenten<br />

Automatisierungen den Kontakt<br />

mit den regionalen Unternehmen<br />

möglichst effizient<br />

gestalten zu können.<br />

Patrick Gross: Ich versuche möglichst<br />

wenig auf Papier zu machen<br />

und soviel wie möglich auf meinem<br />

Bild: iwf<br />

Smartphone oder Notebook zu erledigen.<br />

Eine «Zetteli-Wirtschaft» ist<br />

nichts für mich, ich finde es nur<br />

ineffizient.<br />

Es gibt bei den Anlässen von<br />

«Digital-World» jeweils eine<br />

Afterparty – welche Drinks<br />

empfehlen Sie?<br />

Christoph Buser: Mit einem «Gin<br />

Tonic» anfangen und dann auf guten<br />

Wein umstellen.<br />

Patrick Gross: Mein Favorit ist ein<br />

«Negroni Sbagliato».<br />

Wo erhält man weitere Informationen<br />

zu Digital-World?<br />

Patrick Gross: Auf der Webseite<br />

ww.digital-world.ch erhalten Sie<br />

weitere Informationen zu «Digital<br />

Marketing» und «Digital Business».<br />

Wir sind auch auf LinkedIn unterwegs,<br />

wo Sie immer die neusten<br />

Informationen zu den Events lesen<br />

können. Interview: Noemi Pileggi<br />

JETZT BUCHEN<br />

Die Tickets für die «Digital-World»-<br />

Anlässe «Digital Marketing» vom<br />

24. August und «Digital Business»<br />

vom 19. Oktober sind ab sofort verfügbar.<br />

Für Mitglieder der Wirtschaftskammer<br />

Baselland gelten attraktive<br />

Preise.<br />

Jetzt QR-Code scannen und Tickets<br />

sichern:<br />

ww.digital-world.ch


<strong>16.</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2023</strong> VERANSTALTUNGEN <strong>Standpunkt</strong> der Wirtschaft | 5<br />

«VIP NETWORKING DINNER» – Das Team ist komplett: Darren Benhar wird am «VIP Networking Dinner» kochen. Er ist<br />

Spitzengastronom und Executive Küchenchef des Bad Bubendorf Hotel und der «Osteria Tre». Zusammen mit Flavio Fermi,<br />

Sternekoch, «Ackermannshof» Basel, und Rolf Mürner, Pâtisserie-Weltmeister, verwöhnt er die Gäste mit einem mehrgängigen Menü.<br />

Spitzenköche am Tag der Wirtschaft<br />

Der Tag der Wirtschaft findet am<br />

Donnerstag, 23. November <strong>2023</strong>, ab<br />

14.30 Uhr in der Basler St. Jakobshalle<br />

statt. Das Thema lautet «Zurück<br />

in die Erfolgsspur», moderiert<br />

wird der Anlass wie gewohnt von<br />

Rainer Maria Salzgeber. Neben<br />

Bundesrat Albert Rösti haben bereits<br />

weitere namhafte Speaker wie David<br />

Bosshart, Cornelia Meyer oder Beatrice<br />

Weder Di Mauro zugesagt.<br />

Hochkarätig sind auch die Namen<br />

am «VIP Networking Dinner». Neu<br />

zugesagt hat Darren Benhar. Er ist<br />

Spitzengastronom und Executive Küchenchef<br />

des Bad Bubendorf Hotel<br />

und der «Osteria Tre».<br />

Vor seinem Engagement in Bad<br />

Bubendorf war er Küchenchef, Instruktor<br />

und Fachdozent an der Zürcher<br />

Hotelfachschule Belvoirpark.<br />

Schweiz und darüber hinaus zu den<br />

Besten gehören.» Ab 18.15 Uhr kocht<br />

Benhar am «VIP Networking Dinner»<br />

mit Flavio Fermi, Sternekoch, «Ackermannshof»<br />

Basel, und Rolf Mürner,<br />

Pâtisserie-Weltmeister, Autor, ein<br />

mehrgängiges Menü.<br />

Der Tag der Wirtschaft in der<br />

St. Jakobs halle Basel ist der grösste<br />

Anlass seiner Art in der Region Basel<br />

und einer der grössten Netzwerkanlässe<br />

für Wirtschaft und<br />

Politik in der Schweiz. Rund 3000<br />

Gäste besuchen diesen hochkarätigen<br />

Anlass, 750 davon nehmen anschliessend<br />

am «VIP Networking<br />

Dinner» teil. Patrick Herr<br />

TAG DER WIRTSCHAFT<br />

Head Chef bei Google in Zürich<br />

Während acht Jahren arbeitete er als<br />

Head Chef bei Google in Zürich, hat<br />

dort alle Restaurants aufgebaut. Zudem<br />

gestaltete er das Presse-Opening<br />

sowie die Google-Abschlussparty am<br />

«World Economic Forum» in Davos.<br />

Benhar hat in all diesen Tätigkeiten<br />

den Puls innovativer Gastronomie<br />

geführt und für über 72 Nationen gekocht.<br />

So gehören vegane und vegetarische<br />

Foodkonzepte zu seinen<br />

Spezialitäten. Darren Benhar beherrscht<br />

jedoch auch das grosse<br />

Gourmetmenü, was er bereits während<br />

seiner Ausbildung und seinen<br />

Jahren als Souschef im Basler «Gundeldingerhof»<br />

(14 Gault-Millau-<br />

Punkte) präsentieren konnte.<br />

Christoph Buser, Direktor der Wirtschaftskammer<br />

Baselland, sagt: «Ich<br />

bin sehr glücklich, dass wir für das<br />

Dinner wiederum auf drei Gastronomen<br />

zählen können, die in der<br />

Darren Benhar ist Spitzengastronom und Executive Küchenchef des Bad Bubendorf Hotel und<br />

der «Osteria Tre».<br />

Bild: zVg<br />

Der Tag der Wirtschaft findet<br />

am Donnerstag, 23. November<br />

<strong>2023</strong>, ab 14.30 Uhr in der Basler<br />

St. Jakobs halle statt. Um 18.15 Uhr<br />

folgt das «VIP Networking Dinner».<br />

Spitzengastro nomen wie Darren<br />

Benhar (Bad Bubendorf), Flavio<br />

Fermi (Sternekoch, «Ackermannshof»<br />

Basel) und Rolf Mürner (Pâtisserie-Weltmeister,<br />

Autor) verwöhnen<br />

die Gäste mit einem mehrgängigen<br />

Menü. <br />

ph<br />

Hier finden Sie den aktuellen Stand<br />

des Programms:<br />

www.tag-der-wirtschaft.ch<br />

«DIGITAL-WORLD» – Beim «Digital-World»-Anlass vom 24. August geht es um digitales Marketing. Am 19. Oktober folgt eine<br />

Veranstaltung zum Thema digitales Business. Auf die Teilnehmenden warten hochkarätige Referentinnen und Referenten.<br />

Das Neueste über digitales Marketing und Business<br />

Viele Unternehmen stehen vor derselben<br />

Herausforderung: das richtige<br />

Personal sprich kompetente Mitarbeitende<br />

zu finden. Wie können<br />

Sie im Jahr <strong>2023</strong> den «War for Talents»<br />

für sich gewinnen? Die Digitalisierung<br />

im Rekrutierungsprozess<br />

wird heutzutage immer wichtiger<br />

und ist für viele Unternehmen gar<br />

nicht mehr wegzudenken. Doch wie<br />

gut betreibt Ihr Unternehmen digitales<br />

Recruiting? Und wie funktioniert<br />

modernes Recruiting überhaupt?<br />

Beim Event «Digital Marketing»<br />

vom 24. August <strong>2023</strong> werden genau<br />

diese Themen aufgegriffen. Der Tag<br />

startet mit der Keynote von Yaël<br />

Meier über die Generation Z(ukunft).<br />

In den nächsten zehn Jahren gehen<br />

30 Prozent mehr Arbeitskräfte in<br />

Rente als neu in den Markt eintreten.<br />

Gleichzeitig entwickelt sich die<br />

Generation Z zur kaufkräftigsten<br />

Zielgruppe. Das bedeutet: Die junge<br />

Generation kennt ihren Wert und<br />

fordert dafür ihren Preis. Doch was<br />

ist ihnen wichtig? Yaël Meier gibt<br />

Einblick in die Lebenswelt der Generation<br />

Z und zeigt, welche Chancen<br />

Unternehmen nutzen können<br />

und vor welchen Gefahren sie sich<br />

schützen sollten.<br />

Stellensuche mit der App<br />

Nach dem spannenden Beitrag von<br />

der Stimme der Generation Z werden<br />

die Teilnehmenden in «Breakout<br />

Sessions» verteilt. Erfahren Sie von<br />

«Mtchbx» die neusten Methoden,<br />

sich auf eine Stelle zu bewerben<br />

bzw. eine Stelle zu besetzen. Für<br />

Beweberinnen und Bewerber spart<br />

die App die mühsame Recherche auf<br />

Jobportalen und vereinfacht das Bewerben<br />

mit einem einfachen Swipe.<br />

Aus Sicht der Arbeitgebenden bietet<br />

die Lösung Ersparnisse in der Administration<br />

und gleichzeitig die<br />

Möglichkeit, die Talente dort zu erreichen,<br />

wo sie zu Hause sind: auf<br />

dem Smartphone.<br />

Neben Jungunternehmerin Yaël<br />

Meier wird auch Bernhard Heusler<br />

als Referent am «Digital Marketing»-<br />

Event auftreten. Während seiner<br />

Amtszeit als Präsident des FC Basel<br />

und zahlreichen Meistertiteln und<br />

Cup-Siegen, glänzte er mit hervorragenden<br />

Führungsfähigkeiten und<br />

authentischem Auftreten. Leadership<br />

heisst Rahmenbedingungen zu<br />

schaffen, in denen Gruppen von verschiedenen<br />

talentierten Menschen<br />

als Teams erfolgreich funktionieren<br />

können.<br />

Digitale Geschäftsprozesse sind ein<br />

hoch aktuelles Thema und stossen<br />

für viele Führungskräfte auf grosse<br />

Herausforderungen. Wie treiben Sie<br />

die Digitalisierung in Ihrem Geschäft<br />

voran?<br />

Am «Digital Business»-Event vom<br />

19. Oktober <strong>2023</strong> erleben Teilnehmende<br />

direkt vom «König der Transformation»<br />

selbst, Dietmar Dahmen,<br />

wie sie digitale Geschäftsmodelle entwickeln<br />

und vorantreiben können,<br />

um wettbewerbsfähig zu bleiben. Die<br />

Teilnehmenden profitieren von gemachten<br />

Erfahrungen in der digitalen<br />

Transformation und hören von den<br />

neuesten Strategien und Trends.<br />

Nach dem ereignisreichen Referat<br />

wird es auch bei «Digital Business»<br />

spannende «Breakout Sessions» geben<br />

wie zum Beispiel mit «Dubois<br />

et fils». Der ältesten Uhrenmanufaktur<br />

der Schweiz ist es gelungen, Uhrwerke<br />

zu tokenisieren – dadurch<br />

bleibt die Uhr für immer mit ihren<br />

Vorbesitzern verbunden. Das macht<br />

die Uhr nicht nur zu einem spannenden<br />

Familienerbstück, sondern<br />

kann durch Kooperationen mit<br />

Sportgrössen wie Joao Cancelo oder<br />

Fabienne Wohlwend auch Einblicke<br />

in deren Leben bieten.<br />

Eintauchen ins Metaverse<br />

Nach dem Mittag tauchen Sie bei<br />

«Digital Business» mit Emmanuel<br />

Wandji Tchatat in die Welt des Metaverse<br />

ein. Lernen Sie, wie Geschäftsmodelle<br />

in dieser digitalen Welt platziert<br />

werden können und welche<br />

Möglichkeiten sich dadurch offenbaren.<br />

Er ist ein Experte für immersive<br />

Welten und die Generation Z<br />

und weiss Metaverse und Gaming<br />

gekonnt und unterhaltsam in Szene<br />

zu setzen. Der Nachmittag setzt sich<br />

fort mit einer Podiumsdiskussion,<br />

bei welcher die Teilnehmenden<br />

nochmals die Gelegenheit haben,<br />

ihre Fragen den Referentinnen und<br />

Referenten zu stellen. Am Ende des<br />

Tages können Sie die einmalige Gelegenheit<br />

nutzen und sich mit den<br />

anwesenden Persönlichkeiten und<br />

den anderen Teilnehmenden vernetzen.<br />

Abgerundet wird der Event mit<br />

einer After Party, bei der Sie den<br />

Abend definitiv ausklingen lassen<br />

können. <br />

Noemi Pileggi<br />

WEITERE INFORMATIONEN<br />

Auf der Website von «Digital-<br />

World» finden Sie weitere Informationen<br />

zur Veranstaltungsreihe.<br />

Tickets sind ab sofort verfügbar. Für<br />

Mitglieder der Wirtschaftskammer<br />

Baselland gelten attraktive Preise.<br />

Jetzt QR-Code scannen und Ticket<br />

sichern:<br />

ww.digital-world.ch


6 | <strong>Standpunkt</strong> der Wirtschaft ARBEITGEBER BASELLAND <strong>16.</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2023</strong><br />

EDITORIAL<br />

Unerklärbare<br />

Erklärungen<br />

ARBEITGEBER-ZMORGE – Die Unternehmenskultur stand im Zentrum des ersten Arbeitgeber-Zmorge<br />

von Arbeitgeber Baselland im laufenden Jahr. Ein Thema, das angesichts des raschen Wandels der<br />

Arbeitswelt zum entscheidenden Faktor für Erfolg wird.<br />

Zeiten von Top-Down sind vorbei<br />

Dominik Rieder,<br />

Leiter Politik<br />

Arbeitgeber Baselland<br />

Bis zum 30. <strong>Juni</strong> müssen Arbeitgeber, die mehr<br />

als 100 Mitarbeitende beschäftigen, die Belegschaft<br />

über das Ergebnis der Lohngleichheitsanalyse<br />

informieren. Die Analyse muss vorab<br />

überprüft werden.<br />

Dazu eine köstliche Pointe: Nicht nur Revisionsunternehmen<br />

mit einer Zulassung nach<br />

dem Revisionsaufsichtsgesetz dürfen diese Prüfung<br />

übernehmen, sondern auch «Organisationen,<br />

die nach ihren Statuten die Gleichstellung<br />

von Frau und Mann fördern oder die Interessen<br />

der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer wahren».<br />

Dazu zählen offenkundig Gewerkschaften.<br />

Diese Organisationen gelten tatsächlich als «unabhängige<br />

Stellen». Politics at its best.<br />

Was die Mitarbeitenden mit dieser Information<br />

anfangen sollen, erschliesst sich indessen<br />

nicht ganz. Der Bundesrat führt immerhin<br />

aus, dass diese Information den Arbeitnehmerinnen<br />

und Arbeitnehmern eine Stütze bieten<br />

kann, gegebenenfalls eine Individualklage einzureichen,<br />

wenn sie eine Lohndiskriminierung<br />

bei sich vermuten. Nicht gerade ein einleuchtendes<br />

Ziel. Überdies ist eine solche Zielformulierung<br />

auch rechtstaatlich höchst bedenklich.<br />

Muss denn ein Arbeitgeber auf eigene Kosten<br />

künftig auch seine Kündigungen überprüfen<br />

lassen und das Ergebnis veröffentlichen,<br />

damit Klagen wegen missbräuchlicher Kündigung<br />

einfacher erhoben werden können?<br />

Neu soll gemäss dem Nationalrat hinzukommen,<br />

dass Unternehmen sanktioniert werden,<br />

die gegen die Lohngleichheit verstossen. Die<br />

Motion mit dem Titel «Schluss mit den Lippenbekenntnissen.<br />

Gleicher Lohn für gleiche<br />

Arbeit», über die wir im vergangenen <strong>Standpunkt</strong><br />

berichtet haben, kommt denn nicht etwa<br />

von gewerkschaftlicher Seite, sondern von der<br />

Mitte, die sich – gemäss Wissensstand des<br />

Kolumnisten – noch immer zum bürgerlichliberalen<br />

Lager zählt.<br />

Die Analysen werden freilich Lohnunterschiede<br />

zeigen. Dabei unterscheidet man üblicherweise<br />

zwischen erklärbaren Unterschieden, wie<br />

etwa dem Bildungsniveau oder den Dienstjahren,<br />

und unerklärbaren.<br />

Bis heute habe ich nicht begriffen, warum<br />

Lohndifferenzen, die unerklärbar sind, auf das<br />

Geschlecht zurückzuführen sein sollen. Wenn<br />

dem so wäre, wären die Unterschiede ja eben<br />

nicht mehr unerklärbar, oder? Wir sind gespannt,<br />

wie mit den Ergebnissen der Lohngleichheitsanalysen<br />

umgegangen wird. Vorhang<br />

zu und alle Fragen offen? Wohl kaum. Das<br />

Theater um die Lohngleichheit wird weitergehen.<br />

ARBEITGEBERVERBAND BASELLAND<br />

Arbeitgeber Baselland ist die Vereinigung<br />

aller der Wirtschaftskammer angeschlossenen<br />

Arbeitgeber. Die Angebote von Arbeitgeber Baselland<br />

stehen allen arbeitgebenden Mitgliedern<br />

der Wirtschaftskammer Baselland zur Verfügung.<br />

Haus der Wirtschaft<br />

Hardstrasse 1<br />

4133 Pratteln<br />

Telefon: +41 61 927 64 64<br />

E-Mails: info@arbeitgeber-bl.ch<br />

www.kmu.org/arbeitgeber-bl<br />

Referent Marco Gadola unterstrich<br />

es mehrmals: «Die Welt dreht sich<br />

schneller, alte Managementsysteme<br />

haben ausgedient. Führung heute<br />

heisst, das Potenzial von Mitarbeitenden<br />

abrufen.»<br />

Der Mann weiss, wovon er spricht.<br />

Er ist VR-Präsident von DKSH, WS<br />

Audiology und Medartis AG, Vizepräsident<br />

des Verwaltungsrats der<br />

MCH Group AG sowie Mitglied des<br />

Verwaltungsrats der Straumann<br />

Group AG. Und das äusserst erfolgreich.<br />

Seine Botschaft lautet: «Die<br />

Unternehmenskultur ist der entscheidende<br />

Baustein für den Unternehmenserfolg.<br />

Sie ist die Software<br />

eines Unternehmens, das Betriebssystem,<br />

aus dem sich alles andere<br />

ergibt.»<br />

Keine Erfüllungsgehilfen<br />

Gadola machte am ersten Arbeitgeber-Zmorge<br />

des Jahres am 31. Mai<br />

mehr als deutlich, dass ein Wandel<br />

eingesetzt hat. Die Zeiten, in denen<br />

mit Top-Down-Führungsstil nachhaltig<br />

hervorragende Geschäftsergebnisse<br />

erzielt werden konnten,<br />

sind vorbei. «Mitarbeitende sind<br />

nicht Erfüllungsgehilfen für Vorgesetzte»,<br />

sagte er.<br />

Um dies zu verdeutlichen, zitierte<br />

er Steve Jobs (CEO Apple), der einst<br />

gesagt hat: «Es macht keinen Sinn,<br />

kluge Leute einzustellen und ihnen<br />

dann zu sagen, was sie tun sollen.<br />

Wir stellen kluge Leute ein, damit<br />

sie uns sagen können, was wir tun<br />

sollen.»<br />

Ein wesentlicher Aspekt des Referats<br />

war die psychologische Sicherheit.<br />

Sie erlaube Menschen in Unternehmen,<br />

sich aus der Komfortzone<br />

zu bewegen, sich zu entfalten, aktiv<br />

zum Unternehmenserfolg beizutragen<br />

und dadurch gemeinsam bessere<br />

Geschäftsergebnisse zu erzielen,<br />

so Gadola. Sie sei auch wesentlich,<br />

um innovativ zu sein. Ein psychologisch<br />

sicheres Umfeld zu schaffen,<br />

sei ein Muss für jede Führungspersönlichkeit.<br />

Verschwendung von Potenzial<br />

Gadola kam danach auf die transaktionale<br />

und die transformationale<br />

Führung zu sprechen. Bei der transaktionalen<br />

Führung macht der Mitarbeiter<br />

das, was der Vorgesetzte<br />

von ihm erwartet. Gadola: «Das ist<br />

alte Schule. Diese Zeiten sind vorbei,<br />

das ist Verschwendung von<br />

Potenzial. Wer heute schnell und<br />

agil reagieren will, macht das mit<br />

motivierten Mitarbeitenden, die<br />

selbstständig Entscheidungen treffen.»<br />

Basis dafür sei die genannte psychologische<br />

Sicherheit. Das heisst,<br />

dass sich Mitarbeitende sicher fühlen<br />

dürfen, Entscheidungen zu treffen<br />

und Dinge zu hinterfragen.<br />

«Wenn man den Status quo nicht<br />

infrage stellen darf, optimiert man<br />

mit der Zeit zwar den Status quo –<br />

aber man kommt nicht weiter», führte<br />

Marco Gadola weiter aus. Zudem<br />

seien Empathie und Verletzbarkeit<br />

die Merkmale moderner und erfolgreicher<br />

Führung und die wesentlichen<br />

Treiber von psychologischer<br />

Sicherheit.<br />

Radikale Veränderungen<br />

Die Referenten Giovanni Adornetto (links) und Marco Gadola sprechen am Arbeitgeber-Zmorge über<br />

Unternehmenskultur in einer Welt, die sich immer rascher dreht.<br />

Giovanni Adornetto, Geschäftsführer<br />

Basel von Grass & Partner, bestätigte<br />

in seinem Referat die Ausführungen<br />

von Marco Gadola und zeigte<br />

weitere Facetten der Unternehmenskultur<br />

auf. Notabene in einer Welt,<br />

die sich immer rascher dreht. Adornetto<br />

führte zur Veranschaulichung<br />

der schnellen und radikalen Veränderungen<br />

unter anderem das VUCA-<br />

Modell an. Diese beschreibt die Veränderungen<br />

der heutigen Welt. Das<br />

Wort VUCA als Akronym steht für<br />

volatility (Volatilität), uncertainty<br />

(Ungewissheit), complexity (Komplexität)<br />

und ambiguity (Ambiguität).<br />

Adornetto ging auch auf die aktuellen<br />

Trends am Schweizer Arbeitsmarkt<br />

ein. Weniger Verbundenheit<br />

zum Arbeitgeber als Risiko, direkte<br />

Vorgesetzte als Gewinner durch gute<br />

Führung in anspruchsvollen Situationen<br />

(Covid) oder Erfolg durch<br />

Einbezug ergibt Win-Win-Situationen.<br />

Wandel zum Arbeitnehmermarkt<br />

Adornetto betonte auch, dass sich<br />

der Jobmarkt von einem Arbeitgeber-<br />

zu einem Arbeitnehmermarkt<br />

gewandelt hat. Dass die transaktionale<br />

Führung ein Auslaufmodell ist,<br />

wurde auch bei den Ausführungen<br />

des Outplacement-Profis deutlich.<br />

Er legte eindrücklich dar, welche<br />

Vorteile die transformationelle Führung<br />

für ein Unternehmen hat. «Führung<br />

heisst nicht, der oder die Beste<br />

zu sein. Führung heisst, ausnahmslos<br />

alle Mitarbeitenden besser zu<br />

machen.»<br />

Es war eine sehr gehaltvolle Veranstaltung<br />

mit zwei sehr spannenden<br />

Referenten, die Perspektiven<br />

und Handlungsfelder aufzeigten.<br />

Und ihre Worte unterstrichen, weshalb<br />

die Unternehmenskultur in jeder<br />

erfolgsorientierten Organisation<br />

an Bedeutung gewinnen muss. Gerade<br />

in der jetzigen Zeit des raschen<br />

Wandels.<br />

Patrick Herr<br />

Giovanni Adornetto informiert über Trends auf dem Schweizer<br />

Arbeitsmarkt.<br />

Bilder: iwf<br />

Nach den Referaten erwartet die Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />

ein reichhaltiges Frühstücksbuffet.


<strong>16.</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2023</strong> HAUS DER WIRTSCHAFT <strong>Standpunkt</strong> der Wirtschaft | 7<br />

«HDW AFTERWORK HAPPY HOUR VOL. 2» – Am kommenden 29. <strong>Juni</strong><br />

steigt die zweite «HDW Afterwork Happy Hour». Die Premiere am 19. April<br />

war ein voller Erfolg. Auch bei der Zweitauflage gilt die Devise: «Mit alten<br />

und neuen Bekannten in gemütlicher Atmosphäre in den Feier abend.»<br />

«Happy Hour» zum Zweiten<br />

www.hdw.ch<br />

Auf die Gäste der «HDW Afterwork Happy Hour» warten Musik, Drinks, Snacks und eine gelöste Stimmung, wie hier bei der Erstauflage am 19. April.<br />

Am 29. <strong>Juni</strong> verwandelt sich das Auditorium<br />

im Haus der Wirtschaft<br />

(HDW) wieder in eine hippe «Afterwork»-Bar.<br />

Der grosse Erfolg der Premiere<br />

der «HDW Afterwork Happy<br />

Hour» vom 19. April lässt die Erwartungen<br />

auf eine gelungene Veranstaltung<br />

noch höher steigen.<br />

Afterwork-Atmosphäre<br />

Auf die Gäste der «HDW Afterwork<br />

Happy Hour» warten eine stylische<br />

Bar, eine DJane, der imposante LED-<br />

Screen und eine schöne Pflanzenlandschaft.<br />

Sie alle zaubern eine imposante<br />

Afterwork-Atmosphäre in<br />

den Raum. So lässt es sich mit interessanten<br />

Gästen aus Wirtschaft und<br />

Politik sowie der passenden Musik<br />

entspannt in den Abend gehen – ungezwungen<br />

und mit viel guter Laune.<br />

Der Anlass steht allen interessierten<br />

Personen offen, Eventpartner<br />

ist die Swissterminal AG.<br />

An der Bar können diverse Longdrinks<br />

und Softgetränke konsumiert<br />

werden. Die Food Bar von «BOOST<br />

EVENTPARTNER<br />

eat & drink» serviert Snacks wie<br />

Meat balls, Chicken Wings, Pommes<br />

frites oder Wienerli. Die Gäste haben<br />

die Wahl zwischen drei preislich<br />

abgestuften Konsumationsbändeli<br />

(siehe QR-Code).<br />

Für die passende Musik sorgt<br />

«Djane Nordlicht» Sarah Bommer<br />

aus Basel. Sie legt seit 2007 profes-<br />

sionell auf. Blickfang ist die speziell<br />

für die «HDW Afterwork Happy<br />

Hour» hergestellte Bar. Im Styling<br />

passt sie sich an die Inneneinrichtung<br />

im Haus der Wirtschaft<br />

an.<br />

Reto Anklin<br />

«Afterwork Happy Hour» im HDW<br />

29. <strong>Juni</strong> <strong>2023</strong>, 17 bis 21 Uhr<br />

Tickets von 25 bis 60 Franken, ja nach<br />

Kosumationsart und Besuchsdauer.<br />

Öffentlicher Anlass. Weitere Daten <strong>2023</strong>:<br />

19. Oktober und 21. Dezember.<br />

Das HDW liegt sehr zentral, unmittelbar<br />

an der A2/A3 (Ausfahrt Pratteln). Für die<br />

Besucherinnen und Besucher der «Happy<br />

Hour» stehen in der Einstellhalle kostenlose<br />

Parkplätze zur Verfügung.<br />

WEITERE INFORMATIONEN<br />

Weitere Informationen zu den Eintrittspreisen<br />

und zu den servierten<br />

Snacks an der «HDW Afterwork<br />

Happy Hour» finden sich unter<br />

folgendem QR-Code:<br />

EVENTS IM HAUS DER WIRTSCHAFT<br />

22. <strong>Juni</strong> <strong>2023</strong><br />

HDW Business Club Lunch. Die Mitglieder des<br />

Business Club treffen sich zum Lunch. Special<br />

Guest ist Claudius Schäfer, CEO Swiss Football<br />

League, der zum neuen Modus in der obersten<br />

Schweizer Fussballliga spricht. 11.30 bis 13.30<br />

Uhr (exklusiv für Mitglieder des Business Club).<br />

Sitzung Wirtschaftsrat. Der Wirtschaftsrat, das<br />

Parlament der Wirtschaftskammer Baselland,<br />

trifft sich im HDW zu seiner zweiten Sitzung<br />

im Jahr <strong>2023</strong>. Nicht öffentlicher Anlass.<br />

29. <strong>Juni</strong> <strong>2023</strong><br />

HDW Afterwork Happy Hour. Bei diesem Event<br />

im HDW tauschen sich die Teilnehmenden bei<br />

ausgesuchten Drinks, interessanten Gästen und<br />

DJ in ungezwungener Atmosphäre aus.<br />

17 bis 21 Uhr.<br />

23. August <strong>2023</strong><br />

KMU Networking Grill. Der Traditionsanlass<br />

im Sommer findet im wunderbaren HDW-<br />

Garten statt. Leckeres vom Grill und vom<br />

Salatbuffet, dazu eine breite Getränkeauswahl.<br />

Das Stelldichein der regionalen KMU-Wirtschaft!<br />

Ab 18 Uhr. Detailinformationen folgen.<br />

31. August <strong>2023</strong><br />

Sitzung Wirtschaftsrat. Der Wirtschaftsrat,<br />

das Parlament der Wirtschaftskammer Baselland,<br />

trifft sich im HDW zu seiner dritten Sitzung<br />

im Jahr <strong>2023</strong>. Nicht öffentlicher Anlass.<br />

6. September <strong>2023</strong><br />

Swiss Innovation Challenge. Beim Second<br />

Pitch vertiefen noch 50 Unternehmen die Präsentation<br />

ihrer Geschäftsidee oder ihres innovativen<br />

Produkts. Wer schafft es in die finale<br />

Runde? www.swissinnovationchallenge.ch.<br />

20. September <strong>2023</strong><br />

HDW Business Club Lunch. Die Mitglieder des<br />

Business Club treffen sich zum Lunch. Special<br />

Guest ist Claudine Gertiser-Herzog, Co-CEO der<br />

bekannten Baselbieter Uhrenmarke Oris.<br />

11.30 bis 13.30 Uhr (exklusiv für Mitglieder<br />

des Business Club).<br />

HEV-Themenabend. Expertinnen und Experten<br />

der Raiffeisenbanken Nordwestschweiz vermitteln<br />

spannende Informationen rund um das<br />

Verschenken, Vererben oder Verkaufen des<br />

Eigenheims. 18 bis 20 Uhr (für angemeldete<br />

Personen).<br />

22. September <strong>2023</strong><br />

Gooddays Business- und Zukunftsforum.<br />

An den «Gooddays» in Pratteln treffen sich am<br />

22. September über 300 Unternehmer, Macher<br />

und Menschen mit Visionen. Es erwartet Sie<br />

ein Programm voller Inspiration und der eine<br />

oder andere Themenwechsel. 11.30 bis 22 Uhr.<br />

Einen kompletten Eventkalender mit den Veranstaltungen im HDW<br />

finden Sie unter www.hdw.ch/besucher/events.


8 | <strong>Standpunkt</strong> der Wirtschaft BERUFSBILDUNG <strong>16.</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2023</strong><br />

GAST-KOMMENTAR<br />

«Höhere Berufsbildung: Endlich bewegt sich Bundesbern»<br />

Zwei Ökonomieprofessoren von der Universität Zürich publizierten<br />

vor einigen Jahren ein riesiges Buch über die<br />

Innovation in der Wirtschaft. Sie beschrieben alles, die Innovationsanstrengungen<br />

der Bildungsinstitutionen ETH,<br />

Universitäten, Fachhochschulen und die Innovationsverbreitung<br />

in der Volkswirtschaft.<br />

Doch die Höhere Berufsbildung als wichtige Institutionen<br />

zur Verbreitung von Innovationen in der KMU-Wirtschaft<br />

erwähnten sie auf über 300 Buchseiten mit keinem<br />

Wort. Sie kannten sie nicht! Angesprochen auf diesen<br />

Mangel war das beklemmende Bekenntnis: «Ah ja, das<br />

gibt es auch noch?»<br />

Heute erweist sich die Höhere Berufsbildung HBB anerkanntermassen<br />

als das wichtigste Instrument zur Verbreitung<br />

der neuen Technologien und Produktionsmethoden<br />

in der KMU-Wirtschaft. Die Absolventen einer<br />

eidgenössischen Berufsprüfung BP, einer eidgenössischen<br />

Höheren Fachprüfung HFP oder einer Höheren Fachschule<br />

HF (die die Journalisten regelmässig mit den Fachhochschulen<br />

FH verwechseln) sind die wichtigsten «Technologie-Diffusionsagenten»<br />

in der schweizerischen<br />

Wirtschaft. Sie sind die tragenden Teamchefs, Techniker<br />

und Mittleren Kader.<br />

Die Langzeitanalyse der Eidgenössischen Hochschule<br />

für Berufsbildung EHB von 1999 bis 2020 zeigen, dass die<br />

HBB-Absolventinnen und –Absolventen von allen Bildungsstufen<br />

am meisten begehrt werden – mehr als die<br />

Mehrzahl der Uni-Abgänger.<br />

Aber, da ist die Titelfrage: Die Unis haben anerkannte<br />

Titel wie Bachelor, Master und Doktorat. Und die Berufslehre<br />

hat die geläufigen Titel Eidgenössisches Fähigkeitszeugnis<br />

EFZ und Eidgenössisches Berufsattest EBA. Doch<br />

bei der Höheren Berufsbildung gibt es 440 verschiedene,<br />

anerkannte Berufsbezeichnungen, aber keinen übergreifenden<br />

Titel, der rundum über gesellschaftliche Anerkennung<br />

und Bekanntheit verfügt. Was keinen Titel hat, hat<br />

keine Reputation, leider.<br />

Die Eltern und Jugendlichen fragen bei der Berufsberatung<br />

zur Richtungswahl «Gymnasium oder Lehre» häufig:<br />

«Was wird man dann? Welchen Titel erhält man?» Die karriereorientierte<br />

Weiterbildung nach der Lehre lässt sich so<br />

schwer vermitteln.<br />

In Deutschland, wo die Weiterbildungs- und Meisterstufen<br />

viel weniger stark vertreten sind als bei uns, hat<br />

«BEI DER HÖHEREN BERUFSBILDUNG<br />

GIBT ES KEINEN ÜBERGREIFENDEN TITEL,<br />

DER RUNDUM ÜBER GESELLSCHAFTLICHE<br />

ANERKENNUNG UND BEKANNTHEIT VERFÜGT.<br />

WAS KEINEN TITEL HAT,<br />

HAT KEINE REPUTATION, LEIDER ...»<br />

Rudolf Strahm*<br />

man in der Grossen Koalition 2017–2021 die Aufwertung<br />

mit dem Titel des «Bachelor Professional» realisiert. Es gab<br />

Widerstände der Hochschulen (ich war in der Planungsphase<br />

als Experte der Konrad-Adenauer-Stiftung mit dabei),<br />

aber die Regierung hat dann den Koalitionsbeschluss<br />

einfach durchgezogen.<br />

In der Schweiz erleben wir demgegenüber ein Trauerspiel.<br />

Vor zwölf Jahren schon wurde die Einführung eines<br />

«Professional Bachelor» als Zusatz zu den HBB-Berufsbezeichnungen<br />

vom Gewerbeverband und vom Schweizerischen<br />

Verband für Weiterbildung SVEB (den ich damals<br />

präsidierte) gefordert. Vor zehn Jahren deponierte<br />

Nationalrat Aebischer eine entsprechende Motion, die vom<br />

Nationalrat angenommen, aber vom Ständerat aufgrund<br />

der Hochschullobbys abgelehnt wurde.<br />

Heute, zehn Jahre nach den ersten Vorstössen für die Anerkennung<br />

des «Professional Bachelor» manifestiert sich<br />

erneut die Abwehr: Der Nationalrat stimmte letztes Jahr<br />

zwar mit grossem Mehr für den «Professional Bachelor».<br />

Aber der Ständerat, dessen Bildungskommission diese<br />

Titel aufwertung noch einstimmig befürwortet hatte,<br />

stimmte erneut dagegen. Nur zwei von der Hochschullobby<br />

und von Swissuniversities montierten Ratsmitglieder<br />

traten offen dagegen auf. Die sehr einflussreiche Hochschulszene<br />

ist aus rein standespolitischen Interessen gegen<br />

die – wie sie es nennt – «Verwässerung» der Hochschultitel.<br />

Doch nun hat Bundesrat Guy Parmelin, von Haus aus gelernter<br />

Winzer, das Geschäft an die Hand genommen und<br />

vom universitätshörigen Staatssekretariat für Bildung, Forschung<br />

und Innovation SBFI eine Meinungsänderung verlangt.<br />

Im April <strong>2023</strong> hat das SBFI nun eine Vorvernehmlassung<br />

(man sprach von «Konsultation») durchgeführt, die<br />

für die Abschlüsse der HHB den Zusatztitel eines «Professional<br />

Bachelor» vorschlägt.<br />

Für die höchsten HFP-Stufen (die fachlich nach dem<br />

Qualifikationsrahmen mit der Masterstufe vergleichbar<br />

sind), ist sogar der «Professional Master» vorgesehen. In<br />

der zweiten Jahreshälfte ist eine formelle Vernehmlassung<br />

und nächstes Jahr ein Parlamentsentscheid geplant.<br />

Das Gewerbe und die KMU-Szene müssen indes weiterhin<br />

ihre Präsenz für die Titelaufwertung in der höheren Berufsbildung<br />

markieren. Denn die lobbyintensive akademische<br />

Bildungselite schweigt nicht und wird weiterhin<br />

ihre Standesinteressen und ihren Bildungsdünkel verteidigen.<br />

*Rudolf Strahm (79), Dr.h.c., Herrenschwanden bei Bern, absolvierte<br />

eine Laborantenlehre in Schweizerhalle, studierte dann Chemie und später<br />

Volkswirtschaft. Er war 13 Jahre SP-Nationalrat und 4 Jahre Eidgenössischer<br />

Preisüberwacher. Viele Jahre unterrichtete er als Dozent für Berufsfachschullehrpersonen<br />

an der EHB und für Berufsberater an den Unis<br />

Bern und Freiburg. Sein nächstes Buch «Karriere mit Berufsbildung» erscheint<br />

im Sommer <strong>2023</strong>.<br />

50 JAHRE ALTERSHEIM «ZUM EIBACH» – Das bei seiner Gründung erste Altersheim im Oberbaselbiet feiert sein 50-Jahr-Jubiläum.<br />

Im 2014 eröffneten Neubau bietet das Alters- und Pflegeheim «Zum Eibach» in Gelterkinden Platz für 84 Bewohnerinnen und Bewohner.<br />

Altersheim «Zum Eibach»: «50 Johr z’mittsdrin»<br />

Mitten in Gelterkinden erhebt sich<br />

ein moderner, markanter fünfstöckiger<br />

Bau – das Alters- und Pflegeheim<br />

«Zum Eibach». Seit 50 Jahren steht<br />

diese Oberbaselbieter Institution für<br />

eine moderne Form der Altersbetreuung.<br />

Auf vier Stöcken bietet das Altersheim<br />

Platz für insgesamt 84 Bewohnerinnen<br />

und Bewohner.<br />

Aktuell sind alle Zimmer belegt;<br />

die Warteliste umfasst gegenwärtig<br />

rund zehn Personen. Betreut werden<br />

die Bewohnerinnen und Bewohner<br />

von insgesamt 110 Mitarbeitenden,<br />

die sich auf 82 Vollzeitstellen<br />

verteilen. Als grösster<br />

Arbeitgeber in Gelterkinden ist das<br />

Altersheim auch Mitglied des lokalen<br />

Gewerbevereins.<br />

Urs Rudin, der Geschäftsführer der<br />

Alters heimstiftung, legt Wert auf<br />

gute Anstellungsbedingungen und<br />

verweist mit Stolz auf sehr viele<br />

langjährige Mitarbeitende. «Doch<br />

nicht nur die Mitarbeitenden, sondern<br />

vor allem unsere Bewohnerinnen<br />

und Bewohner müssen sich<br />

wohl fühlen. Deshalb pflegen wir<br />

auf allen Stufen einen sehr familiären<br />

Umgang.»<br />

Urs Rudin betont auch das Prinzip<br />

der integrativen Wohnform. Dabei<br />

werden Betagte mit demenziellen<br />

Entwicklungen nicht separiert, sondern<br />

leben integriert mit anderen<br />

zusammen.<br />

Heute steht die Pflegebedürftigkeit<br />

und nicht primär das Alter der Bewohnenden<br />

im Vordergrund. Insofern<br />

bewegt sich die Altersspannweite<br />

zwischen 50 und 100 Jahren. Im<br />

Schnitt liegt das Alter der Bewohnerinnen<br />

und Bewohner aber über 80<br />

Jahren.<br />

Altersheim-Idee entstand 1963<br />

Die Idee, in Gelterkinden ein Altersheim<br />

zu betreiben, wurde vor 60<br />

Jahren von Walter Pümpin-Gerster<br />

an einer Bürgergemeindeversammlung<br />

lanciert. Beharrlich wurde die<br />

Idee in den kommenden Jahren<br />

weiter verfolgt und 1969 die Altersheim-Stiftung<br />

gegründet.<br />

Zwei Jahre später fand ein grosses<br />

Dorffest zugunsten des Projektes<br />

statt. Der Reinerlös von insgesamt<br />

194 000 Franken dient als wichtiger<br />

Zustupf für den Altersheimbau. Der<br />

Spatenstich erfolgte schliesslich am<br />

1. Oktober 1971.<br />

Am 2. <strong>Juni</strong> 1973 wurde das erste<br />

Altersheim im Oberbaselbiet eröffnet.<br />

Mit 42 Plätzen in Alterswohnungen,<br />

24 Altersheimbetten und 6 Pflegebetten<br />

war die Einrichtung von<br />

Urs Rudin, Geschäftsführer der Alters heimstiftung «Zum Eibach», legt Wert auf gute Anstellungsbedingungen<br />

und einen familiären Umgang.<br />

Bild: mwb<br />

Anfang an voll belegt. Bald einmal<br />

stiessen die Kapazitäten an ihre<br />

Grenzen, sodass sechs Jahre nach<br />

Inbetriebnahme bereits ein Erweiterungsbau<br />

mit Gemeinschaftsräumen<br />

und zusätzlichen Pflegebetten erfolgt.<br />

1995 kam der letzte Um- und<br />

Erweiterungsbau. Anstelle einer umfassenden<br />

Sanierung erfolgt in den<br />

Jahren 2013 und 2014 ein kompletter<br />

Neubau. Vor Weihnachten 2014 wird<br />

dieser bezogen. Marcel W. Buess


<strong>16.</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2023</strong> BERUFSBILDUNG <strong>Standpunkt</strong> der Wirtschaft | 9<br />

AVANTI-WOCHE – Die KMU Lehrbetriebsverbund AG hat sich an der Avanti-Woche der Sekundarschule<br />

Frenkendorf beteiligt. Während dreier Tage durfte der Schüler Ajeesh Loganathan im Haus der Wirtschaft<br />

in der Arbeitswelt schnuppern und den Beruf Kaufmann/-frau EFZ kennenlernen.<br />

Schnuppern in der Arbeitswelt<br />

Die KMU Lehrbetriebsverbund AG<br />

hat Ajeesh Loganathan darum gebeten,<br />

über seine Erlebnisse während<br />

der Avanti-Woche im Haus der<br />

Wirtschaft zu berichten.<br />

«Hallo ich bin Ajeesh. Ich bin 13<br />

Jahre alt und konnte an einer Projektwoche<br />

teilnehmen. Jeder wurde<br />

in verschiedenen Berufen verteilt.<br />

Ich hatte das Glück und durfte als<br />

Kaufmann EFZ arbeiten. Ich weiss<br />

noch, als ich zum ersten Mal hierherkam,<br />

dass ich keinen Plan hatte, was<br />

die kaufmännische Ausbildung ist.<br />

Meine grösste Herausforderung<br />

war aber, dass ich als Erstes die Zusammenhänge<br />

und die teilweise<br />

schwierigen Fachbegriffe verstehen<br />

musste. Glücklicherweise half mir<br />

meine Betreuerin Anisa Morina dabei,<br />

alles zu verstehen. In dieser<br />

Woche durfte ich in verschiedenen<br />

Abteilungen schnuppern. Wie zum<br />

Beispiel Lehrbetriebsverbund, Baselland<br />

Tourismus, KMU Förderung,<br />

Buchhaltung und Zentrale. In den<br />

Abteilungen konnte ich viel Neues<br />

lernen. Ich wurde in jeder Abteilung<br />

von einem Lernenden betreut.<br />

Für mich war es erstaunlich, wie<br />

gut jede Abteilung organisiert ist.<br />

Alles ist ordentlich und alle sind<br />

sehr freundlich. Mein Highlight war<br />

eigentlich jede Abteilung, aber<br />

Rechnungen erfassen in der Buchhaltung<br />

hat mir am meisten Spass<br />

gemacht. Das war ein super Erlebnis.<br />

Ein grosses Dankeschön an die<br />

Wirtschafts kammer und die Angestellten.»<br />

Ajeesh Loganathan<br />

Ajeesh Loganathan hat die Arbeit in der Buchhaltungsabteilung am meisten Spass gemacht.<br />

KMU LEHRBETRIEBSVERBUND AG – Sandra Lerch ist seit Anfang Mai Ausbildungscoach bei der<br />

KMU Lehrbetriebsverbund AG (LBV). Sie bringt für ihre neue Stelle die besten Voraussetzungen mit.<br />

«Ich bin ein Fan der dualen Bildung»<br />

Im vergangenen Mai hat Sandra<br />

Lerch ihre neue Stelle als Ausbildungscoach<br />

bei der KMU Lehrbetriebsverbund<br />

AG (LBV) angetreten.<br />

Sie motiviert Betriebe dazu, Lernende<br />

auszubilden, schreibt Stellen<br />

aus, rekrutiert Lernende und schlägt<br />

sie den Lehrbetrieben zur Anstellung<br />

vor.<br />

«Wenn es dann zum ‹Match›<br />

kommt, kümmern wir uns um alles<br />

Weitere», sagt Lerch. Die Lehrbetriebe<br />

können sich so voll auf den praktischen<br />

Teil der Ausbildung konzentrieren.<br />

«Auch wenn es während der<br />

Lehre zu Problemen kommt, übernimmt<br />

der LBV das Coaching», sagt<br />

Lerch.<br />

Erfahrungen in einem Verbund<br />

Die Berufsbildungsfachfrau bringt<br />

für die Stelle die besten Voraussetzungen<br />

mit. Sie hat zuvor zehn<br />

Jahre im Lehrbetriebsverbund einer<br />

privaten Bildungsgruppe in Zürich<br />

als Leiterin Praxisausbildung gearbeitet.<br />

Ausserdem ist sie üK-Leiterin<br />

und Prüfungsexpertin für Kaufleute.<br />

«Derzeit bin ich noch im Prozess<br />

des Kennenlernens», sagt Lerch zu<br />

ihren ersten Wochen bei der KMU<br />

Lehr betriebsverbund AG. «Ich bin<br />

herzlich aufgenommen worden, und<br />

die Räume im Haus der Wirtschaft<br />

sind sehr ansprechend», sagt Lerch.<br />

Der LBV sei sehr zukunftsorientiert.<br />

«Ich konnte auch schon dabei<br />

mithelfen, die Reform KV23 aufzugleisen»,<br />

sagt Lerch. Diesen Sommer<br />

AVANTI FEIERT PREMIERE IM KANTON BASEL-LANDSCHAFT<br />

Die Sekundarschule Frenkendorf<br />

hat die Initiative Avanti erstmals im<br />

Kanton Basel-Landschaft durchgeführt.<br />

Die Avanti-Woche ermöglicht<br />

im Rahmen des Lehrplans 21 einen<br />

starken Einstieg in die berufliche Orientierung.<br />

Sandra Lerch gefällt es im Haus der Wirtschaft.<br />

beginnen die ersten Lernenden ihre<br />

KV-Ausbildung mit dem neuen Lehrplan.<br />

Dieser legt vermehrt Wert auf<br />

die sogenannten Handlungskompetenzen.<br />

Sandra Lerch wohnt mit<br />

Die Lehrerin Simone Häner, Leiterin<br />

des Projektteams Avanti an der<br />

Sekundar schule Frenkendorf, konnte insgesamt<br />

40 Schülerinnen und Schüler<br />

in unterschiedlichsten Berufen und Betrieben<br />

platzieren. An einem Abschlussapéro<br />

präsentierten die Schülerinnen<br />

Bild: IWF<br />

ihrem Mann, einer 13-jährigen Tochter<br />

und einem 12-jährigen Sohn in<br />

Laufenburg. Ihr Nachwuchs sorgt<br />

dafür, dass sie auch privat mit dem<br />

Thema Berufsbildung in Kontakt<br />

Bild: lbv<br />

und Schüler in einer Plakatausstellung<br />

ihre Erfahrungen. «Avanti – Talentsuche<br />

in der Berufswahl» fördert eine offene<br />

Berufswahlvorbereitung in den Volksschulen,<br />

das unterstützt die KMU Lehrbetriebsverbund<br />

AG gerne. peh<br />

www.avanti-talentsuche.ch<br />

kommt und damit die Sichtweise der<br />

Eltern kennt. «Vor allem mit der<br />

Tochter rede ich derzeit sehr viel<br />

über die Berufswahl», sagt Lerch. Es<br />

sei ein anspruchsvoller Prozess.<br />

«Aufgrund meines beruflichen Hintergrunds<br />

kann ich sie aber gut<br />

begleiten», sagt Lerch.<br />

Verbindung von Theorie und Praxis<br />

Welchen beruflichen Weg ihre Tochter<br />

einschlage, sei deren alleinige<br />

Entscheidung. Trotzdem lässt Lerch<br />

klar durchblicken, dass sie «ein Fan<br />

der dualen Bildung» ist. «Ich finde<br />

eine Berufslehre spannend und<br />

interaktiv, ausserdem wird die soziale<br />

Komponente gefördert.» Der<br />

grosse Pluspunkt sei die Verbindung<br />

von Theorie und Praxis sowie die<br />

Möglichkeit, die Berufsmatur zu absolvieren<br />

und danach eine Fachhochschule<br />

zu besuchen.<br />

Der Beruf bedeutet nicht alles im<br />

Leben von Sandra Lerch. Im Sommer<br />

fährt sie mit dem Mountainbike und<br />

steht auf dem Stand-up-Paddle-<br />

Board, im Winter geht sie Ski fahren.<br />

Weiter engagiert sie sich im Elternrat<br />

der Primarschule Laufenburg.<br />

In ruhigeren Momenten ist sie in<br />

ihrem Atelier anzutreffen, wo sie<br />

näht, häkelt und malt. Sie versuche,<br />

«ein buntes Leben» zu führen, sagt<br />

Sandra Lerch. Und wenn ihr die<br />

beiden Familienkatzen um die Beine<br />

streichen, so träumt sie manchmal<br />

davon, einen Gnadenhof mit<br />

noch vielen weiteren Tieren zu führen.<br />

Reto Anklin<br />

AUS DEM LANDRAT<br />

Mitte-Vorstösse<br />

zur Stärkung der BO<br />

Gleich mit drei Postulaten will Marc Scherrer<br />

(Mitte) die Berufliche Orientierung (BO) an<br />

Schulen stärken. Denn aus Sicht der Wirtschaft<br />

gehen der Berufsbildung zusehends die guten<br />

Schülerinnen und Schüler verloren. «Ein Blick<br />

auf die Statistik zeigt, dass junge Menschen<br />

ihren Anschluss zunehmend in einer weiterführenden<br />

Schule finden, hingegen verliert die<br />

klassische und wichtige Berufslehre an Attraktivität»,<br />

schreibt Scherrer, stv. Direktor der Wirtschaftskammer<br />

und Leiter des Kompetenzzentrums<br />

Berufsbildung, in der Einleitung zu<br />

allen drei Vorstössen.<br />

Berufliche Orientierung als eigenes Fach<br />

Der Mitte-Landrat sieht die Probleme bei der<br />

Fachanerkennung, beim Lehrplan und beim<br />

Lehrmittel der BO. Im Postulat «Fachanerkennung<br />

Berufliche Orientierung» bittet er den Regierungsrat<br />

zu prüfen, ob das Fach BO an der<br />

Pädagogischen Hochschule der FHNW in der<br />

Grundbildung als eigenständiges Fach studiert<br />

werden könne.<br />

Im Vorstoss «Lehrplan Berufliche Orientierung<br />

überdenken» regt Scherrer an, den BO-<br />

Lehrplan mit der Wirtschaft (z.B. vertreten<br />

durch die Wirtschaftsverbände) abzustimmen,<br />

was zu einer Verbesserung des Praxisbezugs<br />

des Unterrichts führen solle.<br />

Schliesslich bittet er im Postulat «Lehrmittel<br />

Berufliche Orientierung evaluieren» um eine<br />

Überprüfung der empfohlenen Lehrmittel für<br />

den BO-Unterricht in Bezug auf ihre Funktionalität<br />

und Lehrplankompatibilität.<br />

Der Regierungsrat war bereit, alle drei Postulate<br />

entgegenzunehmen. Diese wurden an der<br />

letzten Sitzung des Landrats dann auch stillschweigend<br />

überwiesen. Loris Vernarelli<br />

Rückstau auf A18<br />

weiter reduzieren<br />

Regelmässig stauen sich die Fahrzeuge, vor allem<br />

morgens in den Stosszeiten, bei den Ausfahrten<br />

Reinach-Nord und Reinach-Süd bis auf<br />

die zweispurige Autobahn A18 in Richtung<br />

Aesch zurück. Besonders brenzlig ist die Situation<br />

vor der Ausfahrt Reinach-Süd, da hier die<br />

Kolonne meistens bereits im «Reinacher Tunnel»<br />

beginnt.<br />

Für FDP-Landrätin Christine Frey ist diese<br />

Situation «untragbar und muss dringend entschärft<br />

werden», wie sie in ihrem Ende März<br />

eingereichten Vorstoss im Sinne eines Handlungspostulats<br />

schreibt. Sie fordert die Regierung<br />

auf, beim Bundesamt für Strassen (Astra)<br />

eine entsprechende Ausfahrtsspur anzumelden.<br />

Regierung wollte Vorstoss abschreiben<br />

Der Regierungsrat war nicht bereit, auf die Forderung<br />

einzugehen. In seiner schriftlichen Stellungnahme<br />

betont er, die beschriebene Problematik<br />

sei bekannt und man habe bereits mehrere<br />

Massnahmen ergriffen. Einerseits zur Reduktion<br />

der Wahrscheinlichkeit eines Rückstaus<br />

auf die Stammlinie und anderseits zur Warnung<br />

des herannahenden Verkehrs, sollte es trotzdem<br />

zu einem Rückstau kommen. Ausserdem<br />

stehe das Tiefbauamt Basel-Landschaft mit dem<br />

Astra im ständigen Austausch. Die Regierung<br />

stellte den Antrag, den Vorstoss abzuschreiben.<br />

Das Parlament war jedoch der Meinung, die<br />

getroffenen Massnahmen seien nicht ausreichend.<br />

Mit 43:36 Stimmen beschloss es an der<br />

letzten Landratssitzung, das Handlungspostulat<br />

stehen zu lassen.<br />

Loris Vernarelli<br />

ANZEIGE


10 | <strong>Standpunkt</strong> der Wirtschaft KMU-POLITIK <strong>16.</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2023</strong><br />

VORLAGE – Die Teilrevision des Gesetzes über die Motorfahrzeugsteuer sieht vor, emissionsarme<br />

und energieeffiziente Motorfahrzeuge zusätzlich zu fördern. Die Wirtschaftskammer Baselland<br />

lehnt die Vorlage entschieden ab.<br />

«OFF THE RECORD»-PODCAST<br />

«Nichts ersetzt die<br />

Gefühle in einem Stadion»<br />

Regierung immun gegen Kritik<br />

Die am vergangenen 6. <strong>Juni</strong> vom Regierungsrat<br />

veröffentlichte Vorlage<br />

zur «Teilrevision des Gesetzes über<br />

die Motorfahrzeugsteuer – verstärkte<br />

Ökologisierung» birgt aus Sicht der<br />

Wirtschaftskammer Baselland unliebsame<br />

Überraschungen. Obwohl<br />

sich der Wirtschaftsverband im Rahmen<br />

der Vernehmlassung kritisch geäussert<br />

hat, schickt die Regierung<br />

dennoch eine nur marginal angepasste<br />

Vorlage in den Landrat.<br />

Um was geht es bei dieser Teilrevision?<br />

Der Regierungsrat will emissionsarme<br />

und energieeffiziente<br />

Motorfahrzeuge mit einem Bonus<br />

fördern. Personenwagen und<br />

schwere Fahrzeuge mit ökologischen<br />

Antriebssystemen sollen deshalb<br />

steuerlich stärker entlastet<br />

werden als bisher. Fahrzeuge mit<br />

Elektroantrieb werden ebenfalls zusätzlich<br />

gefördert. Für die Motorfahrzeugsteuern<br />

sind das Gewicht<br />

und der CO 2 -Ausstoss ausschlaggebend.<br />

Der Bonus für diesen ökologischen<br />

Steueranteil soll nun für<br />

alle Fahrzeuge erhöht werden, die<br />

ab dem 1. Januar <strong>2023</strong> in Verkehr<br />

gesetzt werden. Er wird von jenen<br />

bezahlt, die sich kein Elektrofahrzeug<br />

leisten können oder wollen.<br />

Technologieneutrale Gesetze<br />

Die Wirtschaftskammer Baselland<br />

positioniert sich nicht grundsätzlich<br />

gegen die Förderung emissionsarmer<br />

Fahrzeuge, äussert jedoch «insbe-<br />

Der Baselbieter Regierungsrat will die Förderung von energieeffizienten<br />

und emissionsarmen Fahrzeugen vorantreiben. Bild: zVg<br />

sondere Bedenken an der spezifischen<br />

Förderung ausgewählter Technologien<br />

in einem sehr dynamischen<br />

Entwicklungsumfeld», wie sie in der<br />

Vernehmlassungsantwort schreibt.<br />

Mit Blick auf die Elektromobilität<br />

komme hinzu, dass diese speziell<br />

für schwere Fahrzeuge noch zu wenig<br />

ausgereift sei und sich in der<br />

Praxis bisher nicht bewähre. Die<br />

Wirtschaftskammer fordert deshalb<br />

eine technologieneutrale Gesetzgebung<br />

und damit den Verzicht auf<br />

die Förderung spezifischer Technologien<br />

und auf die einseitige Förderung<br />

von Elektroantrieben.<br />

KMU-feindliche Vorlage<br />

Und noch einen Punkt streicht der<br />

Wirtschaftsverband heraus. Aus seiner<br />

Sicht bevorzugt die Vorlage nämlich<br />

grosse Unternehmen, da diese<br />

über Infrastruktur und finanzielle<br />

Mittel verfügen, um für die Anschaffung<br />

von teuren, emissionsarmen<br />

Fahrzeugen aufzukommen. Der Investitionshorizont<br />

jener Unternehmen<br />

sei länger und die Investitionsmöglichkeiten<br />

um einiges grösser als<br />

dies bei kleineren und mittleren<br />

Unternehmen der Fall sei. Somit kämen<br />

grosse Firmen in den Genuss<br />

von Steuerermässigungen, die für<br />

KMU nicht erreichbar seien. «Da sich<br />

die Wirtschaftskammer für kleine<br />

und mittlere Unternehmen einsetzt,<br />

kann diese Ungleichbehandlung<br />

nicht gutgeheissen werden», stellt<br />

sie klar.<br />

Scharfe Kritik an der Vorlage haben<br />

auch andere Gruppierungen geäussert.<br />

So etwa die Energieliga, die<br />

Steuerliga und das KMU-Forum.<br />

Auch die Automobilverbände TCS<br />

und ACS können der Teilrevision des<br />

Gesetzes über die Motorfahrzeugsteuer<br />

nur wenig abgewinnen. Von<br />

den bürgerlichen Parteien hat sich<br />

einzig die SVP ablehnend geäussert.<br />

Die FDP hingegen hat nicht an der<br />

Vernehmlassung teilgenommen.<br />

Bekenntnis zu Netto-Null-Ziel<br />

Genützt hat die breit abgestützte<br />

und fundamentale Kritik aber offenbar<br />

nichts. Die Regierung hält an der<br />

Vorlage fest und betont, dass die verstärkte<br />

Förderung von emissionsarmen<br />

Fahrzeugen das Bekenntnis<br />

zum Pariser Netto-Null-Ziel unterstütze.<br />

Das Ziel setze voraus, dass<br />

dort, wo die Technologien und<br />

Potenziale bereits heute vorhanden<br />

seien, um fossile Energien durch<br />

konkurrenzfähige, erneuerbare Alternativen<br />

zu ersetzen, diese auch<br />

ausgeschöpft würden.<br />

Dies entspreche auch den Inhalten<br />

und vorgeschlagenen Massnahmen<br />

des ersten Energieplanungsberichts,<br />

schreibt die Exekutive. Zudem<br />

ist sie der Meinung, dass die<br />

durchgeführte Nachhaltigkeitsbeurteilung<br />

in den Bereichen Umwelt,<br />

Wirtschaft und Gesellschaft insgesamt<br />

ein positives Bild der vorliegenden<br />

Revision zeige.<br />

Für die Wirtschaftskammer sind<br />

die Argumente der Regierung nicht<br />

stichhaltig. Deshalb lehnt die Wirtschaftskammer<br />

die Vorlage weiterhin<br />

ab.<br />

Loris Vernarelli<br />

Gast im aktuellen HDW-Podcast «Off the<br />

Record» ist Ivan Köhle. Er ist Studiengangleiter<br />

für BSc in Betriebsökonomie der FHNW und<br />

auch Verwaltungsrat der Travelclub AG, der<br />

Schweizer Nummer eins in Sachen Sportreisen.<br />

In dieser Funktion war er Gesprächspartner<br />

von Michael Köhn.<br />

Dieser hat mit ihm ein ebenso unterhaltsames<br />

wie spannendes Gespräch quer durch die<br />

Sportreisenbranche geführt. Dabei ging es unter<br />

anderem um Roger Federer, das Event-Erlebnis,<br />

den Wandel in der Reisebranche und um<br />

Fussballspiele der Queens Park Rangers.<br />

Im HDW-Podcast «Off the Record» spricht Moderator<br />

Michael Köhn mit illustren Gästen über<br />

Themen aus der Politik, der KMU-Wirtschaft,<br />

der Bildung und der Gesellschaft. Patrick Herr<br />

JETZT ZUHÖREN<br />

Seit Mittwoch ist der HDW-Podcast Nummer 9<br />

online. Im HDW-Podcast «Off the Record» spricht<br />

Moderator Michael Köhn mit dem Gast Ivan<br />

Köhle, Reiseprofi und Verwaltungsrat Travelclub<br />

AG sowie Studiengangleiter für BSc in Betriebsökonomie<br />

der FHNW. Reinhören lohnt sich. ph<br />

ANZEIGE<br />

ANZEIGE<br />

BOOST YOUR DAY<br />

eat & drink<br />

Die moderne Food Bar. Die Food Bar BOOST<br />

in Pratteln im Haus der Wirtschaft an der Hardstrasse 1 verwöhnt<br />

Sie täglich von Montag–Freitag. Das Angebot nimmt Sie mit auf<br />

eine gastronomische Reise um die Welt. Die Küche ist kreativ,<br />

saisonal und frisch. Und lecker!<br />

Salate<br />

Sandwiches<br />

Daily Soup<br />

Daily Specials<br />

Poke<br />

Bowls<br />

Snacks<br />

Parkplätze hat es genug und zu Fuss ist das BOOST drei Minuten vom Prattler Bahnhof entfernt (beim Kunimatt-Kreisel).


<strong>16.</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2023</strong> RATGEBER <strong>Standpunkt</strong> der Wirtschaft | 11<br />

POLIT-KOLUMNE<br />

«Energieprobleme lösen, bevor sie auftreten»<br />

Das Wort ist auch für die Schweiz so neu wie das Problem:<br />

«Strommangellage». In nächster Nachbarschaft hat sich<br />

der Begriff «Versorgungssicherheit» eingenistet. Beides hat<br />

die viersprachige Schweiz im Winter 2022/<strong>2023</strong> zum Glück<br />

nur theoretisch und prophylaktisch betroffen. In Erwartung<br />

des Sommers fällt es leichter, sich gleichwohl damit<br />

auseinanderzusetzen.<br />

Zum Einstieg kann die Lektüre des sogenannten<br />

Gefährdungsdossiers der Risikoanalyse «Katastrophen und<br />

Notlagen Schweiz» helfen. Dort steht: «Bei einer Strommangellage<br />

handelt es sich um eine Mangellage gemäss<br />

Landesversorgungsgesetz (LVG), welche die Wirtschaft<br />

nicht aus eigener Kraft überwinden kann. Dabei sind<br />

Stromangebot und Stromnachfrage aufgrund eingeschränkter<br />

Produktions-, Übertragungs- und/oder Importkapazitäten<br />

während mehrerer Tage, Wochen oder sogar<br />

Monate nicht mehr im Einklang.»<br />

Bei einer Strom mangellage kann eine uneingeschränkte<br />

und ununter brochene Versorgung mit elektrischer Energie<br />

aus den landeseigenen Stromnetzen für einen Grossteil<br />

der Endverbraucher nicht sichergestellt werden: Es ist mit<br />

Versorgungseinschränkungen zu rechnen. Um das zu<br />

vermeiden, können Massnahmen zum Ausgleich von<br />

Produktion und Verbrauch unumgänglich werden. Funktioniert<br />

das nicht, führen Netzzusammenbrüche zu Auswirkungen<br />

auf sämtliche stromabhängige Infrastrukturen<br />

und Prozesse in Wirtschaft und Gesellschaft. Deren operative<br />

Bewältigung liegt in der Verantwortung der Elektrizitätswirtschaft.<br />

Die Wichtigkeit und Dringlichkeit der Versorgungssicherheit<br />

sei nun endlich in der öffentlichen Wahrnehmung<br />

und politischen Diskussion angekommen, stellt der<br />

Dachverband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen<br />

(VSE) fest. Er hat die Gesamtübersicht über die Stromversorgungssicherheit<br />

der Schweiz unter Einbezug aller<br />

notwendigen Massnahmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette.<br />

Und was tut der Bundesrat? Er hat per 15. Februar <strong>2023</strong><br />

eine Verordnung zur Errichtung einer Stromreserve in<br />

«DIE KEHRSEITE DER MEDAILLE:<br />

DER AUSBAU DER ERNEUERBAREN ENERGIEN<br />

KOMMT NICHT VOM FLECK.»<br />

Peter Amstutz*<br />

Kraft gesetzt. Der Einsatz der Wasserkraftreserve sowie<br />

von Reservekraftwerken und Wärmekraftkopplungsanlagen<br />

(WKK) wird vorbeugend geregelt. Geprüft wird<br />

zudem die zeitnahe Einrichtung einer Verbrauchsreserve<br />

durch Senkung der Nachfrage.<br />

Bereits im Herbst 2022 hatte der Bundesrat die Verordnung<br />

zur Einrichtung einer Wasserkraftreserve in Kraft<br />

gesetzt. Diese wurde nun zur Winterreserve-Verordnung,<br />

die neben der Wasserkraftreserve neu auch Reservekraftwerke<br />

und gepoolte Notstromgruppen (WKK-Anlagen)<br />

umfasst. Grundlage dafür ist das «Konzept Spitzenlast-<br />

Gaskraftwerk» der Eidgenössischen Elektrizitätskommission<br />

(El-Com), der staatlichen Regulierungsbehörde für<br />

den einheimischen Strommarkt, welche die Einhaltung<br />

des Stromversorgungsgesetzes überwacht.<br />

Nun gilt es, geeignete Standorte und Betreiber zu finden<br />

und die nötigen Kraftwerksleistungen in einem günstigen<br />

Kosten-Nutzen-Verhältnis zu beschaffen. Die Kosten<br />

tragen die Stromverbraucher. Das Eidgenössische Departement<br />

für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation<br />

(UVEK) erarbeitet gegenwärtig ein Konzept für die Bereitstellung<br />

einer Verbrauchsreserve, die für den nächsten<br />

Winter <strong>2023</strong>/2024 wirksam werden soll.<br />

Die Kosten für die bestehenden Reservekraftwerke (Birr,<br />

Cornaux), der Wasser kraftreserve sowie der Notstromgruppen<br />

und Wärme kraftkoppelungsanlagen werden bis<br />

April 2026 auf rund 2 Milliarden Franken geschätzt. Dies<br />

kann zu einer Erhöhung des Netznutzungsentgelts zulasten<br />

der Stromkonsumenten bis 2026 von rund<br />

1,2 Rappen pro Kilowattstunde führen.<br />

Problem gelöst? Die Energieversorgung des Landes ist gemäss<br />

aktualisierten Daten des Bundesamts für wirtschaftliche<br />

Landesversorgung (BWL) «im Moment gesichert».<br />

Die Kehrseite der Medaille: Der Ausbau der erneuerbaren<br />

Energien kommt nicht vom Fleck.<br />

VSE-Präsident Michael Wider sagt’s klar: «Geht es im<br />

heutigen Tempo weiter, dauert es noch 100 Jahre, bis wir<br />

am Ziel sind. Zielkonflikte von Schutz und Nutzung behindern<br />

den Ausbau der erneuerbaren Energien, Bewilligungsverfahren<br />

dauern unendlich lange, Volksinitiativen<br />

können den Ausbau komplett zum Stillstand bringen. Der<br />

Markt setzt keine langfristigen Preissignale, damit in den<br />

Ausbau der Erneuerbaren Energien investiert wird. Doch<br />

die Frage nach der Versorgungssicherheit stellt sich immer<br />

dring licher.»<br />

Die Verantwortung für das Gesamtsystem Versorgungssicherheit<br />

ist von Bund, Kantonen, El-Com und Politik gemeinsam<br />

zu tragen. Zweckdienliche Massnahmen müssen<br />

aber zügig eingeleitet werden, weil sie sich teilweise<br />

erst mittel- oder langfristig auf die Versorgungssicherheit<br />

auswirken werden.<br />

Peter Amstutz, ehemaliger Leiter der Bundeshaus-Redaktion der<br />

«Basler Zeitung».<br />

Der Autor gibt seine eigene Meinung wieder. Diese muss sich nicht mit<br />

jener der Wirtschaftskammer decken.<br />

RATGEBER RECHT – Beruht der Mietvertrag auf einem Referenzzinssatz von 1,25 Prozent, darf die Vermieterschaft den<br />

Nettomietzins derzeit um 3 Prozent erhöhen. Sie muss dies den Mieterinnen und Mietern mit dem amtlichen Formular mitteilen.<br />

Der Referenzzinssatz für Mieten steigt – Was nun?<br />

Dr. Dominik Rieder Andreas Dürr Alexander Heinzelmann David Hug Markus Prazeller Philipp Rupp<br />

LEGAL-TEAM<br />

Der Referenzzinssatz ist ein wesentlicher<br />

Bestandteil der Mietzinsgestaltung,<br />

weil er die Veränderung der<br />

Fremdfinanzierungskosten von<br />

Liegen schaften abbilden soll. Er<br />

wurde am 1. Januar 2008 schweizweit<br />

eingeführt und löste die vormals<br />

gültigen Hypothekarzinssätze<br />

der jeweiligen Kantonalbanken ab.<br />

Der Referenzzinssatz wird vom<br />

eidgenössischen Volkswirtschaftsdepartement<br />

vierteljährlich als<br />

volumengewichteter Durchschnittszinssatz<br />

für inländische Hypothekarforderungen<br />

ermittelt und publiziert.<br />

Bei seiner Einführung am<br />

1. Januar 2008 betrug er 3,5 Prozent,<br />

reduzierte sich in den Folgejahren<br />

kontinuierlich und erreichte<br />

im März 2020 seinen Tiefststand<br />

von 1,25 Prozent. Im Zuge der<br />

Zins wende ist er nun seit <strong>Juni</strong> <strong>2023</strong><br />

erstmals angestiegen und zwar auf<br />

1,5 Prozent. Was bedeutet dies für<br />

die Vermieterschaft?<br />

Mietvertrag prüfen<br />

Ob eine Mietzinserhöhung verlangt<br />

werden kann, hängt jeweils vom<br />

Mietvertrag ab. Beruht der Mietvertrag<br />

auf einem Referenzzinssatz von<br />

1,25 Prozent, ist die Vermieterschaft<br />

berechtigt, den Nettomietzins (ohne<br />

Nebenkosten) um 3 Prozent zu erhöhen.<br />

Beruht der Mietvertrag jedoch<br />

auf einem Referenzzinssatz<br />

von 1,5 Prozent oder höher – zum<br />

Beispiel weil die Vermieterschaft in<br />

der Vergangenheit wegen des gesunkenen<br />

Referenzzinssatzes keine<br />

Mietzinssenkungen weitergegeben<br />

hat – ist die Vermieterschaft nicht<br />

berechtigt, aus diesem Grund eine<br />

Mietzinserhöhung vorzunehmen.<br />

Formvorschriften beachten<br />

Ist eine Mietzinserhöhung möglich,<br />

muss dies bei Wohn- und Geschäftsräumen<br />

mit dem amtlichen Formular<br />

mitgeteilt werden. Die Erhöhung darf<br />

frühestens unter Wahrung der vertraglichen<br />

Kündigungsfrist auf den<br />

nächstmöglichen Kündigungstermin<br />

verlangt werden. Die Erhöhung muss<br />

der Mieterschaft mindestens zehn<br />

Tage vor Beginn der Kündigungsfrist<br />

mitgeteilt werden, damit die Mieterschaft<br />

genug Zeit hat, um das Mietverhältnis<br />

fristgerecht zu kündigen.<br />

Weitere Erhöhungsgründe<br />

Zusätzlich darf die Vermieterschaft<br />

auch die seit der letzten Mietzinsanpassung<br />

eingetretene Teuerung<br />

gemäss Landesindex der Konsumentenpreise<br />

im Umfang von 40 Prozent<br />

überwälzen. Aufgrund des Teuerungsschubes<br />

der vergangenen<br />

Monate dürfte dieser Erhöhungsgrund<br />

nicht zu unterschätzen sein<br />

und der Vermieterschaft wenigstens<br />

einen Teil des Kaufkraftverlustes der<br />

Miete ersetzen.<br />

Im Weiteren ist die Vermieterschaft<br />

auch berechtigt, für gestiegene<br />

Unterhalts- und Betriebskosten<br />

eine Pauschale von 0,5 Prozent pro<br />

Jahr seit der letzten Mietzinsanpassung<br />

geltend zu machen. Sind seit<br />

der letzten Mietzinsanpassung noch<br />

wertvermehrende Investitionen<br />

beim Mietobjekt getätigt worden,<br />

(z.B. neue Fenster), darf für den<br />

wertvermehrenden Anteil ebenfalls<br />

Die Wirtschaftskammer Baselland<br />

steht ihren Mitgliedern für eine juristische<br />

Erstberatung zur Verfügung.<br />

Das Legal-Team von sechs Rechtsanwälten<br />

im Haus der Wirtschaft<br />

in Pratteln wird von Dr. Dominik<br />

Rieder geleitet und besteht weiter<br />

aus Markus Prazeller und<br />

David Hug (Wagner Prazeller Hug<br />

AG), Alexander Heinzelmann<br />

(Heinzel mann & Levy), Philipp<br />

Rupp (Rupp Meier Rechtsanwälte)<br />

und Andreas Dürr (Battegay Dürr<br />

AG).<br />

Kontakt zum Legal-Team:<br />

Wirtschaftskammer Baselland<br />

KMU-Dienstleistungen<br />

Dr. Dominik Rieder<br />

Head Legal Wirtschaftskammer<br />

Hardstrasse 1<br />

4133 Pratteln<br />

Telefon: 061 927 66 70<br />

E-Mail: d.rieder@kmu.org<br />

eine Mietzinserhöhung vorgenommen<br />

werden.<br />

Der Rechtsanwalt Alexander Heinzelmann<br />

ist Mitglied des Legal-Teams<br />

der Wirtschafts kammer.<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber ⁄ Verlag: Schweizerischer Gewerbeverband sgv,<br />

Schwarztorstrasse 26, Postfach 8166, 3001 Bern,<br />

Tel. 031 380 14 14, verlag@sgv-usam.ch<br />

Redaktion sgz: Schwarztorstrasse 26, 3007 Bern<br />

Tel. 031 380 14 14, redaktion@sgv-usam.ch<br />

Regionalbund «<strong>Standpunkt</strong>»<br />

Herausgeber: Wirtschaftskammer Baselland<br />

Arbeitgeber Baselland, Unabhängiges Podium für eine<br />

liberale Wirtschaft und Gesellschaft, Haus der Wirtschaft,<br />

Hardstrasse 1, 4133 Pratteln<br />

Tel. 061 927 64 64, Fax 061 927 65 50<br />

www.kmu.org, standpunkt@kmu.org<br />

Verantwortung: Christoph Buser, Direktor<br />

Redaktion/Umbruch: Reto Anklin, Patrick<br />

Herr, Adrian Jäggi<br />

Produktion: IWF, Hardstrasse 1, 4133 Pratteln<br />

Abonnement im Mitgliederbeitrag inbegriffen<br />

Adressänderungen: standpunkt@kmu.org<br />

Der Abdruck von Textbeiträgen mit vollständiger<br />

Quellenangabe ist erlaubt.


12 | <strong>Standpunkt</strong> der Wirtschaft FIRMENREGISTER | NÜTZLICHE ADRESSEN <strong>16.</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2023</strong><br />

Bauunternehmen<br />

Fenster<br />

Informatik<br />

Schreinereien<br />

Treuhand/Revision<br />

Rofra Bau AG<br />

Weidenring 34, 4147 Aesch<br />

www.rofrabaut.ch, rofra@rofrabaut.ch<br />

061 756 94 94<br />

Beratung/Coaching<br />

www.adlatus-nordwestschweiz.ch<br />

Für KMU: Strategie, Marketing,<br />

Finanzen, Nachfolge, Startup,<br />

Interim-/Projekt-Management<br />

079 452 00 21<br />

Bodenbeläge<br />

Glatt & Fankhauser AG<br />

Oristalstrasse 85, 4410 Liestal<br />

info@glatt-fankhauser.ch/www.glatt-fankhauser.ch<br />

061 921 94 35<br />

Brandschutz<br />

Schneider System AG<br />

Wannenweg 6<br />

4133 Pratteln<br />

www.schneider-system.ch<br />

061 826 90 90<br />

Brandschutz/Wasserschutz<br />

Torbau Sissach<br />

Brandschutztore/-türen<br />

Brandschutzvorhänge<br />

Wasserschutztore/-türen<br />

www.torbau-sissach.ch<br />

061 971 89 80<br />

Gerber-Vogt AG<br />

Fenster- und Fassadenbau<br />

www.gerber-vogt.ch<br />

061 487 00 00<br />

Schneider System AG<br />

Wannenweg 6<br />

4133 Pratteln<br />

www.schneider-system.ch<br />

061 826 90 90<br />

Flachdach/Abdichtungen<br />

A + B Flachdach AG<br />

Reinach<br />

www.abflachdach.ch<br />

061 381 70 00<br />

Floristik & Gastronomie<br />

Blumen Hug AG<br />

Hohenrainstrasse 2, 4133 Pratteln<br />

www.blumenhug.ch<br />

061 821 51 84<br />

Garten & Umgebung<br />

Frey-Gärten GmbH<br />

Altbrunnweg 2, 4410 Liestal<br />

www.frey-garten.ch<br />

061 922 12 20<br />

Grafik/Werbung<br />

SOWACOM «Your all-in-one IT-Partner»<br />

Schönmattstrasse 4, 4153 Reinach<br />

www.sowacom.ch<br />

061 406 14 14<br />

Innenausbau<br />

Domino Möbel AG<br />

Homburgerstrasse 24, 4132 Muttenz<br />

www.dominoag.ch, info@dominoag.ch<br />

061 461 44 40<br />

Integrationsfragen<br />

Ausländerdienst Baselland<br />

Bahnhofstrasse 16<br />

4133 Pratteln<br />

www.ald-bl.ch, info@ald-bl.ch<br />

061 827 99 00<br />

Internet/Telefonie<br />

ImproWare AG – Breitband.ch<br />

Zurlindenstrasse 29, 4133 Pratteln<br />

www.breitband.ch<br />

061 826 93 07<br />

SOWACOM «Ihr Swisscom Gold-Partner»<br />

Schönmattstrasse 4, 4153 Reinach<br />

www.sowacom.ch<br />

061 406 14 14<br />

Parkettbeläge<br />

Schneider System AG<br />

Wannenweg 6<br />

4133 Pratteln<br />

www.schneider-system.ch<br />

061 826 90 90<br />

Schwimmbad & Naturpool<br />

Frey-Gärten GmbH<br />

Altbrunnweg 2, 4410 Liestal<br />

www.frey-garten.ch<br />

061 922 12 20<br />

Transport & Logistik<br />

Alpha Sped AG<br />

Fabrikmattenweg 8, 4144 Arlesheim<br />

www.alpha-sped.ch, Schweiz und Europa<br />

061 705 25 25<br />

Felix Transport AG<br />

Talstrasse 47, 4144 Arlesheim<br />

www.felixtransport.ch<br />

061 766 10 10<br />

Lamprecht Transport AG<br />

4052 Basel / 4133 Pratteln<br />

www.lamprecht.ch<br />

061 284 74 74<br />

Treuhand/Beratung<br />

ARBEST Treuhand AG<br />

Duttweiler Treuhand AG<br />

Arisdörferstrasse 2, 4410 Liestal<br />

www.duttweiler-treuhand.ch<br />

061 927 97 11<br />

ONLINE TREUHAND AG<br />

Nenzlingerweg 5, 4153 Reinach<br />

www.onlinetreuhand.ch<br />

061 717 81 91<br />

Ramseier Treuhand AG<br />

Krummeneichstrasse 34,<br />

4133 Pratteln, www.rta.ch<br />

061 826 60 60<br />

Testor Treuhand AG<br />

Holbeinstrasse 48, 4002 Basel<br />

www.testor.ch<br />

061 205 45 45<br />

TRETOR AG<br />

Industriestrasse 7, 4410 Liestal<br />

www.tretor.ch<br />

061 926 83 83<br />

TRETOR AG<br />

Aeschenplatz 4, 4052 Basel<br />

www.tretor.ch<br />

061 270 10 70<br />

Briefkästen & Reparaturen<br />

Gerber-Vogt AG<br />

Briefkästen, Paketboxen, Sonderanfertigungen<br />

www.aludesign.ch, info@aludesign.ch<br />

061 487 00 00<br />

Digital-, Sieb-, Offset- und Textildruck<br />

Druckerei Dietrich AG<br />

Pfarrgasse 11, 4019 Basel<br />

www.druckerei-dietrich.ch<br />

061 061 639 90 39<br />

Druckerei & Lettershop<br />

DICAD GmbH<br />

Ribigasse 5, 4434 Hölstein<br />

www.dicad.ch, info@dicad.ch<br />

061 953 00 22<br />

Grafik – massgeschneidert für KMU<br />

Erwin Schönholzer, Grafik-Atelier<br />

Hardstrasse 1, 4133 Pratteln<br />

info@esch.ch<br />

061 927 65 25<br />

Haushaltgeräte<br />

M. Wagner & Co. AG<br />

Schlossstrasse 21, 4133 Pratteln<br />

www.wagnerhaushalt.ch<br />

061 821 11 12<br />

Immobilien Management<br />

Rofra Immobilien AG<br />

Weidenring 34, 4147 Aesch<br />

www.rofrabaut.ch, rofra@rofrabaut.ch<br />

061 756 94 94<br />

Glatt & Fankhauser AG<br />

Oristalstrasse 85, 4410 Liestal<br />

info@glatt-fankhauser.ch/www.glatt-fankhauser.ch<br />

061 921 94 35<br />

Patent- und Markenanwälte<br />

BOHEST AG<br />

Holbeinstrasse 36–38, 4051 Basel<br />

www.bohest.ch, mail@bohest.ch<br />

061 295 57 00<br />

Reinigungsunternehmen<br />

Top Clean<br />

Reinigungen / Hauswartungen<br />

Bottmingerstrasse 52, 4102 Binningen<br />

www.top-clean.ch<br />

061 422 11 50<br />

Sanierung & Renovation<br />

AbschlussRevisionBeratungEvaluationSteuernTreuhand<br />

Bahnhofstr. 64, 4313 Möhlin<br />

www.arbest.ch, kontakt@arbest.ch<br />

061 855 20 00<br />

Treuhand/Revision<br />

BDO AG<br />

Gestadeckplatz 2, 4410 Liestal<br />

www.bdo.ch<br />

061 927 87 00<br />

BDO AG<br />

Münchensteinerstr. 43, 4052 Basel<br />

www.bdo.ch<br />

061 317 37 77<br />

BDO AG<br />

Baselstrasse 160, 4242 Laufen<br />

www.bdo.ch<br />

061 766 90 60<br />

Treuhand Böhi<br />

Schützenweg 3, 4102 Binningen<br />

www.treuhandboehi.ch<br />

076 507 07 67<br />

Vermessung<br />

Jermann Ing. + Geometer AG<br />

Arlesheim, Liestal, Sissach, Zwingen<br />

www.jermann-ag.ch<br />

061 706 93 93<br />

Versicherungen & Vorsorge<br />

Die Mobiliar, 4147 Aesch<br />

Generalagentur Stephan Hohl<br />

www.mobiaesch.ch<br />

061 756 56 56<br />

Webdesign & Online-Marketing<br />

SIGNUM AG – Rund um Immobilien<br />

Hauptstrasse 50, 4102 Binningen<br />

wwww.signum.ch<br />

061 426 96 96<br />

Rofra Baumanagement AG<br />

Weidenring 34, 4147 Aesch<br />

www.rofrabaut.ch, rofra@rofrabaut.ch<br />

061 756 94 94<br />

Business2Web GmbH<br />

Wölferstrasse 5, 4414 Füllinsdorf<br />

www.business2web.ch<br />

061 274 10 10<br />

Weine und Destillate<br />

Siebe Dupf Kellerei AG<br />

Kasernenstrasse 25, 4410 Liestal<br />

www.siebe-dupf.ch<br />

061 921 13 33<br />

POSITIONIEREN SIE IHRE KOMPETENZ – HIER WERDEN SIE GEFUNDEN!<br />

Ihr Angebot richtet sich vorwiegend an Geschäftskunden, Firmeninhaber und dem Gewerbe zugewandte Personen?<br />

Dann sollte Ihr Firmeneintrag hier aufgeführt sein. Das Firmenregister erscheint in jeder der 19 Ausgaben pro Jahr mit<br />

einer Auflage von rund 35 000 Exemplaren. Ihr Eintrag unter der Rubrik Ihres Tätigkeitsbereichs erreicht regelmässig<br />

einige Tausend Entscheidungsträger aus Wirtschaft und Politik in der Nordwestschweiz.<br />

Wirtschaftskammer Baselland<br />

Anzeigenservice <strong>Standpunkt</strong><br />

dispo@standpunkt.ch

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!