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4 LEITARTIKEL 8 HYDRO THEMA 20 ANLAGEN

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YDRONEWS<br />

No. 17 / 05-<strong>20</strong>10 MAGAZIN DER ANDRITZ <strong>HYDRO</strong><br />

4<br />

<strong>LEITARTIKEL</strong><br />

Systemlösungen für die Entwicklung<br />

von Wasserkraftprojekten<br />

8<br />

<strong>HYDRO</strong> <strong>THEMA</strong><br />

Österreichischer Staatspreis <strong>20</strong>10<br />

<strong>20</strong><br />

<strong>ANLAGEN</strong><br />

Guri II<br />

www.andritz.com


02 <strong>HYDRO</strong>NEWS Inhalt<br />

<strong>HYDRO</strong>NEWS<br />

3<br />

4<br />

06<br />

080<br />

09<br />

0<br />

10<br />

11<br />

12<br />

14<br />

15<br />

16<br />

17<br />

18<br />

<strong>20</strong><br />

22<br />

24<br />

28<br />

29<br />

30<br />

31<br />

Einleitung<br />

Leitartikel<br />

Systemlösungen Top story<br />

Hydro Thema<br />

Globalisierung von ANDRITZ <strong>HYDRO</strong><br />

Österreichischer Staatspreis <strong>20</strong>10<br />

Kooperation mit ESKOM, Südafrika<br />

Neue Projekte<br />

Mica 5 bis 6, Kanada<br />

Vianden 11, Luxemburg<br />

Chancy Pougny, Schweiz<br />

Erfolg in Indien<br />

Malta, Österreich<br />

Märkte<br />

Neuigkeiten aus Finnland<br />

Anlagen<br />

Kaprun Oberstufe, Österreich<br />

Nam Theun II, Laos<br />

Guri II, Venezuela<br />

Cleuson Dixence, Schweiz<br />

Highlights<br />

Events<br />

<strong>HYDRO</strong> <strong>20</strong>09 Lyon, Frankreich<br />

Kundentag Hangzhou, China<br />

Kundentag Kriens, Schweiz<br />

Russia Power <strong>20</strong>10 Moskau, Russland<br />

Kennzahlen <strong>20</strong>09<br />

Wieder neuer Rekord beim Auftragseingang.<br />

Steigerung von 10 %<br />

im Vergleich zum Jahr <strong>20</strong>08:<br />

Auftragseingang: 1.693,9 Mio. EUR<br />

Auftragsst. per 31. Dez.: 2.894,5 Mio. EUR<br />

Umsatz: 1.378 Mio. EUR<br />

Mitarbeiter per 31. Dez.: 5.993<br />

Titelfoto:<br />

Das Foto zeigt den Guri II Staudamm mit Wehranlage<br />

in Venezuela.<br />

Impressum<br />

Herausgeber<br />

ANDRITZ <strong>HYDRO</strong> GmbH<br />

A-1141 Wien<br />

Penzinger Strasse 76, Österreich<br />

Tel.: +43 (1) 89100 2659<br />

Verantwortlich für die Inhalte<br />

Alexander Schwab<br />

Redaktionsteam<br />

Clemens Mann, Jens Päutz, Melani Unger,<br />

Edwin Walch, Kurt Wolfartsberger<br />

Copyright © ANDRITZ <strong>HYDRO</strong> GmbH <strong>20</strong>10<br />

Alle Rechte vorbehalten<br />

Grafikdesign<br />

Layout/Produktion: A3 Werbeservice<br />

Auflage: 19.500


Sehr geehrte Geschäftsfreunde<br />

<strong>20</strong>09 war für uns ein sehr erfolgreiches<br />

Jahr. Ein neuer Rekord<br />

beim Auftragseingang zeigt, dass<br />

wir weltweit zu den Spitzenanbietern<br />

für Wasserkraftwerksausrüstungen<br />

zählen.<br />

Wasserkraft ist ein stabiler und zuverlässiger<br />

Faktor des globalen Energiemarktes.<br />

Besonders das Jahr <strong>20</strong>09<br />

hat das eindrucksvoll bewiesen. Trotz<br />

der weltweiten Wirtschaftskrise und<br />

instabiler Finanzmärkte hat es nur geringfügige<br />

Auswirkungen auf den<br />

Wasserkraftmarkt gegeben. Die steigende<br />

Stromnachfrage, insbesondere<br />

in den aufstrebenden Ländern in Asien<br />

und Südamerika, sowie der Modernisierungsbedarf<br />

bestehender Kraftwerke<br />

sind die Haupttreiber im Wachstumsmarkt<br />

Wasserkraft. In Europa<br />

sowie in Nord- und Mittelamerika gibt<br />

es eine grosse Anzahl bestehender<br />

Wasserkraftwerke, deren Betriebsdauer<br />

bereits deutlich über <strong>20</strong> Jahre liegt.<br />

Deren Effizienz und Verfügbarkeit entsprechen<br />

nicht mehr den heute<br />

realisierbaren Werten. Viele dieser<br />

Anlagen besitzen darüber hinaus ein<br />

noch ungenutztes Leistungspotenzial,<br />

das erst mit modernsten computerbasierten<br />

Berechnungs- und Fertigungsverfahren<br />

erschlossen werden kann.<br />

Im Rahmen von Modernisierungs projekten<br />

fordern unsere Kunden daher<br />

weltweit Leistungssteigerungen von<br />

<strong>20</strong> Prozent und mehr.<br />

ANDRITZ <strong>HYDRO</strong> hatte mit 6.000 hochqualifizierten<br />

und motivierten Mitarbeitern<br />

auch im vergangenen Jahr die<br />

besten Voraussetzungen, um erfolgreich<br />

tätig zu sein. Der höchste Auftragseingang<br />

in der Geschichte der<br />

ANDRITZ <strong>HYDRO</strong> zeigt erneut, dass<br />

wir weltweit zu den Spitzenanbietern<br />

für elektromechanische Ausrüstungen<br />

von Wasserkraftwerken zählen. Nicht<br />

zuletzt, weil uns unsere Kunden in unterschiedlichsten<br />

Projekten weltweit<br />

ihr Vertrauen aussprechen. Die Pro-<br />

H. Heber W. Semper M. Komböck<br />

<strong>HYDRO</strong>NEWS 03<br />

duktvielfalt reicht vom Pumpspeicherkraftwerk<br />

Baixo Sabor in Portugal,<br />

über das Rohrturbinenkraftwerk Jirau<br />

in Brasilien bis zum kompletten Erneuerungsauftrag<br />

für das Wasserkraftwerk<br />

Ambuklao auf den Philippinen. Das<br />

Wasserkraftwerk Nam Theun II in Laos,<br />

mit einer Gesamtleistung von über<br />

1.000 MW, konnte dem Kunden erfolgreich<br />

übergeben werden, und eine<br />

der leistungsstärksten Turbinen der<br />

Welt (770 MW) wurde für Guri II nach<br />

Venezuela geliefert.<br />

Besonders stolz sind wir, dass wir für<br />

das <strong>HYDRO</strong>MATRIX ® Projekt Chievo in<br />

Italien den begehrten österreichischen<br />

Staatspreis für Umwelt und Klima <strong>20</strong>10<br />

gewonnen haben. Durch die ständige<br />

Weiterentwicklung unserer Technologien<br />

und dem dankenswerter Weise in<br />

uns gesetzten Vertrauen unserer Kunden,<br />

sehen wir uns auch für zukünftige<br />

Herausforderungen gut gerüstet.<br />

Mit herzlichem Dank


04 <strong>HYDRO</strong>NEWS<br />

Nachtansicht des Wasserkraftwerks Muratli, Türkei<br />

Systemlösungen für die Entwicklung<br />

von Wasserkraftprojekten<br />

Der Ausbau von Energiequellen,<br />

die einer der wichtigsten Faktoren<br />

für den industriellen Fortschritt<br />

sind, ist ausschlaggebend für die<br />

kontinuierliche Verbesserung des<br />

weltweiten Lebensstandards.<br />

ANDRITZ <strong>HYDRO</strong> hat seine Aktivitäten<br />

auf Wasserkraftwerke fokussiert und ist<br />

zu einem weltweit bekannten Produzenten<br />

der wichtigsten technischen Einrichtungen<br />

und Dienstleistungen für<br />

Wasserkraftwerke geworden. ANDRITZ<br />

<strong>HYDRO</strong> hat auf dem Weltmarkt hohe<br />

Qualitätsstandards erreicht, weil es immer<br />

oberstes Ziel des Unternehmens<br />

war und ist, optimale und funktionale<br />

Lösungen zu fi nden, um die Wünsche<br />

der Kunden bei der Entwicklung von<br />

Wasserkraftwerken zu erfüllen. Die innerbetriebliche<br />

Organisation von ANDRITZ<br />

<strong>HYDRO</strong> ist in Geschäftsbereiche, Produktgruppen<br />

und globale Funktionen<br />

strukturiert, um alle Wasserkraftteilsysteme,<br />

die im Herstellungsprogramm<br />

enthalten sind, in ein funktionelles Energieerzeugungssystem<br />

integrieren zu<br />

können. Das gilt selbst für komplexe<br />

Wasserkraftwerke, die auch schlüsselfertig<br />

angeboten werden und umfasst<br />

auch Einrichtungen ausserhalb des Produktions-<br />

und Herstellungsangebots<br />

von ANDRITZ <strong>HYDRO</strong> wie etwa Transformatoren,<br />

Mittelspannungs- und<br />

Hochspannungseinrichtungen, Oberleitungen<br />

etc., die als Komplettpakete in<br />

die elektromechanische Ausrüstung für<br />

Wasserkraftwerke integriert werden<br />

sollen. Als Systemintegrator deckt<br />

ANDRITZ <strong>HYDRO</strong> Dienstleistungen verschiedenster<br />

Aspekte der Entwicklung<br />

von Wasserkraftwerken ab.<br />

Systemtechnik<br />

Entwicklung von innovativen Technologien<br />

und die Steigerung von modernen<br />

funktionellen und betrieblichen Anforderungen<br />

im heutigen Energiesektor<br />

bergen für Hersteller zahlreiche Herausforderungen.<br />

Diese sollen in einem komplexen<br />

Wasserkraftwerkssystem kombiniert<br />

werden und in einer integrierten<br />

Lösung implementiert werden. ANDRITZ<br />

<strong>HYDRO</strong> hat auf diese Erwartungen<br />

reagiert. Im Laufe der Jahre wurde das<br />

Unternehmen von einem klassischen<br />

Produkthersteller zum Systemanbieter<br />

für integrierte Wasserkraftwerksprojekte.<br />

Dieser Ansatz beinhaltet unter anderem<br />

die folgenden Tätigkeiten:<br />

■ Einbeziehung verschiedener technischer<br />

Kompetenzen in teamorientierte,<br />

strukturierte Prozesse, die sich mit der<br />

unterschiedlichen Komplexität von<br />

Wasserkraftwerken auseinandersetzen<br />

■ Einbeziehung allgemeiner Konzepte,<br />

Funktionen und Schnittstellen, um unterschiedliche<br />

Subsysteme in das Gesamtkonzept<br />

integrieren zu können<br />

■ Management externer Tätigkeiten wie<br />

etwa die Zusammenarbeit mit Partnern<br />

für verschiedene Studien, Analysen und<br />

Berechnungen, die für die Durchführung<br />

eines Projektes benötigt werden<br />

■ Umfassende Koordination aller<br />

ANDRITZ <strong>HYDRO</strong> Büros weltweit bei<br />

der Erstellung von massgeschneiderten<br />

Lösungen unter wettbewerbsfähigen<br />

Bedingungen in Bezug auf<br />

Konzepte, Kosten und Effi zienz<br />

■ Einbeziehung des Kunden bereits zu<br />

Beginn der Projektentwicklung, um für<br />

ihn optimale Lösungen für neue Geschäftsmöglichkeiten<br />

zu erzielen<br />

■ Anwendung entwickelter Kenntnisse<br />

und Erfahrungen, die auf weltweit<br />

etablierten Methoden und Abläufen<br />

basieren, um den Bedarf und den Umfang<br />

für Sanierungen von Wasserkraftwerken<br />

zu ermitteln<br />

■ Entwicklung von Softwareprogrammen<br />

zur Analyse von Wasserkraftwerken,<br />

die in den Energiemarkt integriert werden<br />

sollen (Tarifoptimierter Betrieb,<br />

etc.).<br />

Elektrische Energietechnik<br />

Umfasst Dienstleistungen, die erforderlich<br />

sind, um Wasserkraftwerke in ein<br />

gesamtheitliches Energiesystem einzubinden.<br />

Dabei müssen sowohl die<br />

Stromnetzanforderungen in Hinblick auf<br />

Systemstabilität und Zuverlässigkeit als<br />

auch die Verfügbarkeit des Wasserkraftwerkes,<br />

die an das Energiesystem angeschlossen<br />

werden soll, berücksichtigt<br />

werden.<br />

■ Analysen der Anschlussbedingungen<br />

(Grid Code) von Versorgungsunternehmen,<br />

Ermittlung von Modellen und<br />

Parameter für Studien und Berechnungen<br />

■ Bezugnahme auf Studienergebnisse<br />

bei der Auswahl von Lösungen um die


Anforderungen der Anschlussbedingungen<br />

zu erfüllen<br />

■ Zusammenarbeit mit Versorgungsunternehmen<br />

bei der Durchführung von<br />

Studien und Berechnungen, um die<br />

Anpassung der Anschlussbedingungen<br />

bei der Anwendung neuer, innovativen<br />

Technologien für die Energiegewinnung<br />

durch Wasserkraft zu<br />

ermöglichen<br />

■ Vergleich der Studien und Analysen<br />

von in Betrieb befi ndlichen Einheiten<br />

mit aktuellen Ergebnissen von Messungen<br />

und Tests vor Ort bei unterschiedlichen<br />

Betriebsszenarien und<br />

deren Überprüfung mit den Konstruktionsentwürfen.<br />

Sowie die Erstellung<br />

von Empfehlungen und Verbesserungsvorschlägen.<br />

Einige Referenzen:<br />

Lower St. Anthony Falls<br />

StrafloMatrix TM Wasserkraftwerksanlage,<br />

Minneapolis, USA<br />

16 Turbinengeneratoren (mit Permanentmagneten)<br />

ANDRITZ <strong>HYDRO</strong> hat gemeinsam mit<br />

dem Institut für Elektrische Anlagen<br />

und Energiewirtschaft der Technischen<br />

Universität Wien die Modellierung und<br />

Untersuchung von Permanentmagnetgeneratoren<br />

durchgeführt, die mit dem<br />

Stromverteilernetz der Stadt Minneapolis<br />

verbunden sind. “Grid Integration of<br />

Strafl oMatrix TM Generators” nimmt Bezug<br />

auf die Norm IEEE 1547 “Application<br />

Guide for Distributed Generation”.<br />

Das Projekt ist im Bau (Abb.1 und 2).<br />

TECHNISCHE DATEN:<br />

LEISTUNG: 16 x 625 kW<br />

DREHZAHL: 327,3 Upm<br />

MAX. <strong>ANLAGEN</strong>LEISTUNG: 10 MW<br />

Mica, British Columbia, Kanada<br />

Bestehende Einheiten 1 bis 4 und<br />

neue Einheiten 5 und 6<br />

Das Mica Wasserkraftwerk befi ndet sich<br />

in Southern Interior, einem der grössten<br />

Erzeugungsgebiete in British Columbia.<br />

Mica ist direkt über zwei 285 km lange<br />

500 kV Übertragungsleitungen mit dem<br />

500 kV Netz im Nicola Umspannwerk<br />

verbunden. British Columbia Transmission<br />

Corporation TM hat die Systemwirkungsanalyse<br />

„Network Integrated<br />

Transmission Service (NITS) Update”<br />

herausgegeben. Der Bericht befasst<br />

sich mit der Integration der zwei neuen<br />

Einheiten Mica 5 und 6 in das System.<br />

Eine der im Bericht untersuchten Lösungen<br />

berücksichtigte die Serienkompensation<br />

auf den 500 kV Leitungen.<br />

ANDRITZ <strong>HYDRO</strong> erhielt den Auftrag<br />

zur Analyse der Stabilität unter transienten<br />

Bedingungen bei Einbindung der<br />

Einheiten in das System während<br />

vorübergehenden Netzstörungen. Es<br />

wurden dazu Parameter von vorhandenen<br />

Einrichtungen (Übertragungsleitungen,<br />

Generatoren, automatischer Spannungsregler,<br />

Pendeldämpfungsgerät)<br />

sowie Daten von künftigen Installationen<br />

von Serienkompensationen verwendet<br />

(Abb. 3).<br />

TECHNISCHE DATEN:<br />

LEISTUNG: 4 x 526 + 2 x 570 MVA<br />

SPANNUNG: 16 kV<br />

DREHZAHL: 128,6 + 133,3 Upm<br />

TRÄGHEITSKONSTANTE: 5+4,8 sec<br />

Lower Olt Kaskade, Rumänien<br />

Die Lower Olt Kaskade besteht aus fünf<br />

Wasserkraftwerken mit je vier Einheiten.<br />

Jede Anlage befi ndet sich auf dem unteren<br />

Abschnitt des Flusses Olt im südlichen<br />

Teil von Rumänien. Die Einheiten<br />

wurden von einem rumänischen Unternehmen<br />

erbaut und 1988 in Betrieb genommen.<br />

Neben der Stromerzeugung<br />

arbeiten die Wasserkraftwerke auch<br />

im Pumpbetrieb und Pumpen fördern<br />

Wasser für Bewässerungszwecke fl ussaufwärts.<br />

Im Zuge der Renovierung wurden<br />

Stator, Generatoren, Automationssysteme<br />

und Erregungen ersetzt. Eine<br />

besondere Herausforderung bei den<br />

Arbeiten war die Simulation des direkten<br />

Anfahrens der Einheiten im Pumpbetrieb<br />

und die relevanten Auswirkungen auf<br />

das Stromnetz. Die Bewertung nach der<br />

Inbetriebnahme hat gezeigt, dass die<br />

Ergebnisse der Studien und Simulationen<br />

im Einklang mit den Messdaten<br />

stehen (Abb. 4).<br />

TECHNISCHE DATEN:<br />

LEISTUNG: 14,5 MVA<br />

SPANNUNG: 6,3 kV<br />

DREHZAHL: 130,4 Upm<br />

TRÄGHEITSKONSTANTE: 1,15 sec<br />

Nesha Danilovic<br />

Tel.: +43 (1) 89100 3617<br />

nesha.danilovic@andritz.com<br />

Abb 1. Einlinienschaltbild<br />

Leitartikel <strong>HYDRO</strong>NEWS 05<br />

Mica 1 bis 4<br />

(Übertragungsfunktion 5L71, 5L72 // Serienkompensation)<br />

Verstärkung<br />

Abb. 3 Übertragungsfunktion der gekuppelten<br />

Maschinen<br />

Leistung (MW, MVAr)<br />

w: Drehzahl<br />

Lower St. Anthony Falls<br />

Mom: Elektrisches Drehmomemt des Generators<br />

Met.ib: Strom am Generator Messgerät<br />

Abb 2. Verhalten der Permanentmagnetgeneratoren<br />

beim 3-Phasen Fehler<br />

Fehlerlzeit: 0.1 sec;<br />

Abschaltzeit: 80 Monate;<br />

Zuschaltzeit: 180 Monate;<br />

Frequenz (Hz)<br />

Lower Olt Kaskade<br />

Zeit (s)<br />

Wirkleistung<br />

Blindleistung<br />

Abb. 4 Direktes Anfahren im Pumpbetrieb<br />

Generator 1: Maximale<br />

Leistung 16 Einheiten<br />

Generator 2: Minimale<br />

Leistung mit einer Einheit<br />

0.0 MW pf = 0.950 - eigen<br />

0.0 MW pf = 0.950 - gegen<br />

250.0 MW pf = 0.950 - eigen<br />

250.0 MW pf = 0.950 - gegen<br />

500.0 MW pf = 0.950 - eigen<br />

500.0 MW pf = 0.950 - gegen


06 <strong>HYDRO</strong>NEWS<br />

Roter Platz Moskau, Russland<br />

Weiterer Ausbau der ANDRITZ <strong>HYDRO</strong><br />

Wachstum bedeutet für uns auch Kundennähe durch lokale Präsenz.<br />

Deswegen hat ANDRITZ <strong>HYDRO</strong> die weltweite Struktur weiter ausgebaut.<br />

B asierend auf dem seit vielen<br />

Jahren existierenden Netz der<br />

weltweiten Niederlassungen, hat<br />

ANDRITZ <strong>HYDRO</strong> auch im Jahr<br />

<strong>20</strong>09 seine lokale Kundennähe weiter<br />

ausgebaut.<br />

Neben der Gründung neuer Niederlassungen<br />

in Russland und Malaysien<br />

wurden auch Joint Ventures in den USA<br />

und in China gegründet. In Brasilien<br />

Basilius Kathedrale Moskau, Russland<br />

und in der Türkei wurden neue Geschäftsräume<br />

bezogen, um die lokal<br />

wachsenden Marktaktivitäten künftig<br />

noch besser betreuen zu können.<br />

Durch die Übernahme und den Erwerb<br />

der Wasserkraftaktivitäten von GE<br />

Hydro, hat sich die weltweite Präsenz<br />

von ANDRITZ <strong>HYDRO</strong> auf fünf Kontinenten<br />

noch weiter erhöht. Die Integrati-<br />

on aller Standorte und Mitarbeiter von<br />

GE Hydro wurde erfolgreich abgeabge- schlossen.<br />

Neue Niederlassungen:<br />

Russland<br />

Mit der neu gegründeten Niederlassung<br />

„OOO ANDRITZ <strong>HYDRO</strong>“ ist<br />

ANDRITZ <strong>HYDRO</strong> nun auch in Moskau<br />

und damit in einem der grössten<br />

Wasserkraftmärkte der Welt vor Ort<br />

präsent. Am neuen Standort sind<br />

Mitarbeiter im Design, Engineering,<br />

Projektmanagement sowie im Service- &<br />

Dienstleistungsbereich von Wasserkraftwerken<br />

tätig. Auf der “Russia Power”,<br />

einer der grössten Energiemessen<br />

Russlands, erfolgte der erste bedeutende<br />

öffentliche Auftritt.<br />

Malaysien<br />

Südostasien ist für die ANDRITZ<br />

<strong>HYDRO</strong> schon seit Jahrzehnten ein<br />

Schwerpunktmarkt. Zusätzlich zu unseren<br />

langjährig etablierten Niederlassungen<br />

in Jakarta, Indonesien und<br />

Hanoi, Vietnam wurde <strong>20</strong>08 auch eine<br />

Tochterfirma in Manila, Philippinen<br />

gegründet. Im Jahr <strong>20</strong>09 wurde dieses<br />

bestehende Netz nun durch eine weitere<br />

Niederlassung in Kuala Lumpur ergänzt.<br />

Im aufstrebenden malayischen Markt<br />

ist somit für eine optimale Kundenbetreuung<br />

durch ANDRITZ <strong>HYDRO</strong> gesorgt.<br />

Peru<br />

ANDRITZ <strong>HYDRO</strong> hat eine lange<br />

Tradition in Peru. Auch im Jahr <strong>20</strong>09<br />

konnten wieder neue Auftragseingänge<br />

verzeichnet werden. Derzeit wird<br />

ein MicroGuss TM -Projekt sowie die<br />

Modernisierung von Francislaufrädern<br />

abgewickelt. Für die weitere Verbesserung<br />

der lokalen Kundenbetreuung<br />

wurde ein eigener Standort in Lima<br />

gegründet.<br />

Neue Adressen:<br />

Brasilien


Auf Grund der ausgezeichneten Geschäftslage<br />

in Brasilien übersiedelten<br />

ANDRITZ <strong>HYDRO</strong> do Brasil und<br />

ANDRITZ <strong>HYDRO</strong> Inepar in Sao Paulo<br />

in ein neues modernes Gebäude.<br />

Türkei<br />

Bedingt durch das kontinuierliche<br />

Wachstum des türkischen Marktes<br />

und das erfolgreiche Agieren unserer<br />

lokalen Tochtergesellschaft, hat sich<br />

der Personalstand in Ankara deutlich<br />

vergrössert. Damit wurde es notwendig,<br />

neue und grössere Räumlichkeiten zu<br />

beziehen, die gleichzeitig auch<br />

die Möglichkeit bieten, die lokalen<br />

Anteile für die türkischen Projekte<br />

direkt im eigenen Haus abzuwickeln.<br />

Indien<br />

ANDRITZ <strong>HYDRO</strong> ist seit vielen Jahrzehnten<br />

erfolgreich im Wachstumsmarkt<br />

Indien tätig. Um für zukünftige<br />

Anforderungen optimal gerüstet<br />

zu sein, wurden die beiden Standorte<br />

Faridabad und Bhopal zum Unternehmen<br />

ANDRITZ <strong>HYDRO</strong> Pvt. Ltd.<br />

zusammengefasst.<br />

Tian Bao, China<br />

Neues Bürogebäude in Ankara, Turkei<br />

Barueri - Sao Paulo, Brasilien<br />

Neue Joint Ventures:<br />

China<br />

Die feierliche Unterzeichnung des Investment-<br />

und Partnerschaftsabkommens<br />

zwischen ANDRITZ <strong>HYDRO</strong> und<br />

Chengdu Tianbao Heavy Industry Co.<br />

Ltd. fand im November <strong>20</strong>09 in Hangzhou,<br />

Zhejiang, China statt.<br />

Mit dieser Vereinbarung schafft<br />

ANDRITZ <strong>HYDRO</strong> eine zuverlässige<br />

Basis für die Fertigung von grossen<br />

Wasserkraftanlagen im Südwesten<br />

Chinas. Tianbao, mit Sitz und Fertigungsstätte<br />

in Chengdu, Sichuan ist<br />

im Zentrum der chinesischen Wasserkraft<br />

gut situiert und das bedeutet eine<br />

erhebliche Stärkung der lokalen Präsenz.<br />

Spokane, USA<br />

Lewiston, USA<br />

Hydro Thema <strong>HYDRO</strong>NEWS 07<br />

USA<br />

ANDRITZ <strong>HYDRO</strong> ist seit vielen Jahren<br />

mit der Tochtergesellschaft in Charlotte<br />

erfolgreich am US-Markt etabliert. Professionelles<br />

Projektmanagement und<br />

Engineeringkompetenz sind wichtige<br />

Säulen dieses Erfolges. Anfang <strong>20</strong>10 hat<br />

ANDRITZ <strong>HYDRO</strong> die Mehrheit an der<br />

Precision Machine & Supply Inc. übernommen.<br />

Als langjähriger und etablierter<br />

Partner der Kunden verfügt das Unternehmen<br />

mit seinen Standorten in Lewiston,<br />

Idaho und Spokane, Washington<br />

über eine optimale lokale Fertigungs- und<br />

Servicekapazität. Damit hat ANDRITZ<br />

<strong>HYDRO</strong> nun einen Standort im wasserkraftreichen<br />

Nord westen der USA.<br />

Jens Päutz<br />

Tel.: +43 (1) 89100 2675<br />

jens.paeutz@andritz.com


08 <strong>HYDRO</strong>NEWS Hydro Thema<br />

Staatspreis <strong>20</strong>10<br />

ANDRITZ <strong>HYDRO</strong> erhielt den Österreichischen Staatspreis für Umwelt-<br />

und Energietechnologie für das “Chievo Dam <strong>HYDRO</strong>MATRIX ® -Project”<br />

Zusammen mit anderen Nominierten<br />

der Kategorien Umwelt & Klima,<br />

Energie & Effi zienz und Forschung &<br />

Innovation wurde ANDRITZ <strong>HYDRO</strong><br />

bei der Staatlichen Preisverleihung<br />

am 4. Februar <strong>20</strong>10 im Palais Ferstel<br />

in Wien diese Auszeichnung verliehen.<br />

In Chievo, einem Vorort von Verona, installierte<br />

ANDRITZ <strong>HYDRO</strong> eine Wasserkraftwerksanlage,<br />

die das einzigartige<br />

<strong>HYDRO</strong>MATRIX ® Konzept anwendet.<br />

Die Anlage ermöglicht es, die ungenutzte<br />

hydraulische Energie der verlassenen<br />

Schiffsschleuse zu nutzen, die sich stromabwärts<br />

des Chievo Staudamms befi ndet,<br />

ohne die Möglichkeit der Hochwasserableitung<br />

zu beeinträchtigen. Das<br />

Kernelement der Chievo Dam <strong>HYDRO</strong>-<br />

MATRIX ® Anlage ist ein stahl gefertigtes<br />

Modul, das unter ausge glichenem<br />

Wasserspiegel mit einem Portalhubwerk<br />

gehoben und gesenkt werden kann, um<br />

die Schleusenkammer bei Überfl utung<br />

zu räumen. Es sind fünf Strafl oMatrix TM<br />

Turbinengeneratoreinheiten eingebaut.<br />

An dieser axialen Strafl o TM -Turbine wird<br />

der Generator direkt am Randbereich des<br />

Turbinenlaufrads platziert. Neben den<br />

baulichen Veränderungen der bestehen-<br />

Minister Nikolaus Berlakovich, Alexander Bihlmayer und Wolfgang Semper mit dem Staatspreis<br />

den Schleuse wurde auch eine Fischleiter<br />

im Uferbereich errichtet, deren unterwasserseitiges<br />

Ende direkt in die Etsch<br />

mündet. Zusammen mit dem Einlaufrechen<br />

ist sie ein wichtiger Bestandteil<br />

des Projekts zur Förderung der Fischwanderung<br />

und hilft damit die Auswirkungen<br />

des Dammbauwerks auf die<br />

Fischpopulation zu entschärfen. Unter<br />

Rücksichtnahme auf das historische Aussehen<br />

wurde das bestehende Hubwerk<br />

der Schleuse durch eines mit höherer<br />

Hubkraft ersetzt. Die <strong>HYDRO</strong>MATRIX ®<br />

Anlage am Chievo Staudamm bei Verona<br />

wurde im August <strong>20</strong>09 erfolgreich in<br />

Betrieb genommen und deckt den Energiebedarf<br />

von rund 10.000 Haushalten.<br />

Der Kommentar der Jury:<br />

“Diese Form der Wasserkraftnutzung erfordert<br />

wenig Eingriffe in die Natur.<br />

Sie ist fl exibel und breit einsetzbar und<br />

kann auch bei bestehenden Stauwerken<br />

zum Einsatz kommen.<br />

ANDRITZ <strong>HYDRO</strong> als Weltmarktführer<br />

bei <strong>HYDRO</strong>MATRIX ® -Turbinen und als<br />

Global Player im Bereich der Wasserkrafttechnologie<br />

ist für die Wettbewerbssituation<br />

der österreichischen Umwelttechnikindustrie<br />

von grosser Bedeutung<br />

und baut mit der <strong>HYDRO</strong>MATRIX ® -Technologie<br />

seine Spitzenstellung weiter aus.“<br />

Alexander Bihlmayer<br />

Tel.: +43 (732) 6986 74261<br />

alexander.bihlmayer@andritz.com


Partnerschaft zwischen ESKOM<br />

und ANDRITZ <strong>HYDRO</strong><br />

Staudamm und Kraftwerk Gariep<br />

Afrika ist einer der weltweit grössten<br />

Wachstumsmärkte und seit jeher<br />

besonders interessant aufgrund seines<br />

enormen Potenzials an ungenutzten<br />

Wasserressourcen und neuen<br />

Wasserkraftwerken. Ein sehr<br />

wichtiger Motor für viele Entwicklungen<br />

in Afrika ist die Wirtschaft Südafrikas.<br />

Sie boomte in den letzten<br />

zehn Jahren bis sie von der weltweiten<br />

Finanzkrise eingebremst wurde.<br />

Durch die Fussball-Weltmeisterschaft<br />

<strong>20</strong>10 in Südafrika wird auch eine Ankurbelung<br />

der Wirtschaft erwartet. Denn<br />

Südafrika wird dadurch weltweit für viele<br />

Wochen ins Zentrum des Interesses<br />

rücken. ANDRITZ <strong>HYDRO</strong> ist seit über<br />

dreissig Jahren erfolgreich im afrikanischen<br />

Strommarkt tätig. ESKOM ist der<br />

grösste afrikanische Stromerzeuger und<br />

das zehntgrösste Stromversorgungsunternehmen<br />

der Welt. Für einige der<br />

ESKOM Wasserkraftwerke hat ANDRITZ<br />

Palmiet Turbinenwelle<br />

Turbinenhalle im Pumpspeicherkraftwerk<br />

Drakensberg<br />

<strong>HYDRO</strong> die Ausstattung für die Stromerzeugung<br />

geliefert. Obwohl ESKOM<br />

nach wie vor die meiste Energie aus<br />

Kohlekraftwerken gewinnt, ist das<br />

Unternehmen für den Betrieb, die Wartung<br />

und Verwaltung von einigen grossen<br />

Kraftwerksanlagen (Gariep, Vanderkloof)<br />

sowie Pumpspeicherkraftwerken<br />

(Drakensberg und Palmiet) zuständig.<br />

In den letzten Jahren ist in Südafrika der<br />

Verbrauch an Energie und Spitzenleistung<br />

enorm gewachsen. Es besteht daher<br />

Bedarf an neuen Möglichkeiten zur<br />

Stromgewinnung. ESKOM’s Engagement<br />

im Bereich nachhaltiger, sauberer<br />

und effi zienter Wasserkraftlösungen ist<br />

eine adäquate Reaktion auf diese<br />

Bedürfnisse. Daher hat ESKOM mit<br />

ANDRITZ <strong>HYDRO</strong> ein Partnerschaftsabkommen<br />

für die Kontrolle und Instrumentierung<br />

von Wasserkraftwerken abgeschlossen.<br />

Die vier Einheiten des<br />

Pumpspeicherkraftwerks Drakensberg<br />

wurden in den Jahren <strong>20</strong>01 und <strong>20</strong>02<br />

mit der ANDRITZ <strong>HYDRO</strong> NEPTUN-<br />

Steuerung ausgestattet und arbeiten<br />

sehr zufriedenstellend. ESKOM hat nun<br />

beschlossen, diese Technologie auch<br />

bei seinen anderen Wasser- und Pump-<br />

Hydro Thema <strong>HYDRO</strong>NEWS 09<br />

speicherkraftwerken einzusetzen. Das<br />

österreichische Unternehmen ANDRITZ<br />

<strong>HYDRO</strong> ist damit an den Modernisierungsprojekten<br />

der ESKOM Wasserkraftkontrollsysteme<br />

beteiligt. Generatoren,<br />

Turbinen und die NEPTUN<br />

Auto matisierungstechnik von ANDRITZ<br />

<strong>HYDRO</strong> verfügen über einen sehr guten<br />

Ruf in Südafrika. Verbesserte Schulungsprogramme<br />

werden die Standards für<br />

die Bedienung und die Instandhaltung<br />

erhöhen. ESKOM kann in eine erfolgreiche<br />

Zukunft blicken. Zur Stärkung<br />

der lokalen Wirtschaft wird ANDRITZ<br />

<strong>HYDRO</strong> so viele Aufträge wie möglich<br />

an lokale Arbeitskräfte und Betriebe<br />

vergeben.<br />

Walter Schwarz<br />

Tel.: +43 (1) 81900 3557<br />

walter.schwarz@andritz.com<br />

Pumpspeicherkraftwerk Palmiet<br />

Einlaufturm Pumpspeicherkraftwerk Palmiet


10 <strong>HYDRO</strong>NEWS Neue Projekte<br />

Heben des 630 Tonnen schweren Rotors<br />

Mica 5 bis 6<br />

Der erste grosse Auftrag in Kanada<br />

ANDRITZ <strong>HYDRO</strong> wurde von der<br />

British Columbia Hydro & Power<br />

Authority in Kanada beauftragt,<br />

zwei neue grosse Francisturbinen<br />

und Generatoreinheiten für das<br />

Kraftwerk Mica zu liefern und zu<br />

installieren. Dieses befindet sich<br />

im Südosten von British Columbia<br />

am Fluss Columbia.<br />

Das Kraftwerk ist ungefähr 150 km<br />

flussaufwärts von der Stadt Revelstoke<br />

entfernt. Das Mica Creek Projekt<br />

liegt im steilen Teil des Columbia-<br />

Flusstals zwischen den Selkirk- und<br />

Monashee-Bergketten des Columbia-<br />

Gebirges.<br />

Das unterirdische Kraftwerk, das ur-<br />

Modellversuche für die Mica-Einheiten 5 und 6<br />

im kanadischen Labor von ANDRITZ <strong>HYDRO</strong><br />

sprünglich im Jahr 1977 errichtet wurde,<br />

umfasst vier Francisturbinen zu je<br />

444 MW mit Schirmgeneratoren und<br />

den Voraussetzungen für eine künftige<br />

Erweiterung um zwei zusätzliche Einheiten.<br />

Der Hauptzweck für eine Erweiterung<br />

um zwei Einheiten besteht darin, die<br />

Kraftwerksleistung von Mica sowie die<br />

Flexibilität des BC Hydro Systems zu<br />

erhöhen. ANDRITZ <strong>HYDRO</strong> wird zwei<br />

neue Francisturbinen liefern und installieren.<br />

Jedes Laufrad mit einem<br />

Gewicht von über 130 Tonnen, inklusive<br />

Generatoren mit 60 Hz und einem<br />

Leistungsfaktor von 0,9. Da die Baustelle<br />

weit abseits gelegen ist, umfasst<br />

die Installation auch ein Baustellenlager<br />

für die Bauarbeiter.<br />

Das Projekt wird nach der Freigabe<br />

von Stufe 1 fortgesetzt. Der Konstruktionsphase<br />

folgt die Freigabe von Stufe<br />

2 für die Lieferung und Montage der<br />

Komponenten. Die Inbetriebnahme der<br />

Ausstattung soll <strong>20</strong>14 und jene der<br />

Einheiten <strong>20</strong>15 erfolgen.<br />

Die Vergabe dieses Auftrags an<br />

ANDRITZ <strong>HYDRO</strong> stellt den ersten<br />

grossen Vertrag für Grosswasserkraftturbinen-<br />

und -generatoren dar. Er ist<br />

Blick auf den Abflusskanal des Kraftwerks Mica<br />

Kraftwerk Mica<br />

Heben des <strong>20</strong>3 Tonnen schweren Laufrads<br />

samt Welle<br />

auf die erweiterte Leistungsfähigkeit<br />

für grosse Einheiten aufgrund der Integration<br />

der ehemaligen GE Hydro zurückzuführen.<br />

Gary Broadhurst<br />

Tel.: +01 (514) 428 6737<br />

gary.broadhurst@andritz.com<br />

TECHNISCHE DATEN:<br />

LEISTUNG: 2 x 5<strong>20</strong>,3 MW / 570 MVA<br />

SPANNUNG: 16 kV<br />

FALLHÖHE: 169,7 m<br />

DREHZAHL: 133,3 Upm<br />

LAUFRADDURCHESSER: 5.600 mm<br />

STATORDURCHMESSER: 15.400 mm


Luftaufnahme des Pumpspeicherkraftwerk, Vianden<br />

Vianden 11<br />

ANDRITZ <strong>HYDRO</strong> erhält von der SEO Luxemburg zwei<br />

Aufträge für den Ausbau eines Pumpspeicherwerks<br />

D ie Investitionssumme von<br />

nominal 150 Mio. Euro wird in etwa<br />

zugleichen Teilen von den Projektpartnern<br />

RWE Power und dem<br />

Staat Luxemburg aufgebracht.<br />

ANDRITZ <strong>HYDRO</strong> erhält die Aufträge<br />

für die <strong>20</strong>0 MW Pumpturbine<br />

und den Motorgenerator.<br />

Die 1951 gegründete Société Eléctrique<br />

de l’Our S.A. Luxembourg (SEO)<br />

betreibt seit 1962 das Pumpspeicherkraftwerk<br />

Vianden mit gegenwärtig<br />

Ein-/Auslaufbauwerk<br />

Maschinen 1-9<br />

Zufahrtsstollen<br />

Maschinenkaverne<br />

Maschinen 1-9<br />

Ein-/Auslaufturm<br />

Maschinen 1-4<br />

Oberbecken 1<br />

Ein-/Auslaufbauwerk<br />

Maschinen 5-9<br />

Oberbecken 2<br />

Vianden Maschine 11, Übersichtslageplan<br />

Ein-/Auslaufbauwerk<br />

Portal Zufahrtsstollen<br />

UW-Stollen<br />

Zufahrtsstollen<br />

Transformatorkaverne<br />

Maschinenkaverne<br />

OW-Stollen<br />

Vertikalschacht<br />

Ein-/Auslaufturm<br />

Ein-/Auslaufturm<br />

10. Maschine<br />

zehn Maschinensätzen. Die gesamte<br />

installierte Turbinenleistung beträgt<br />

1.096 MW. Im Pumpbetrieb stehen<br />

850 MW zur Verfügung. Der Spitzenstrom<br />

wird in das deutsche RWE-Netz<br />

eingespeist. Von hier wird auch der<br />

benötigte Pumpstrom bezogen.<br />

Das Kraftwerk wurde wegen der<br />

günstigen topografischen Lage inmitten<br />

der Industriegebiete Nordwesteuropas,<br />

der hervorragenden geologischen<br />

Voraussetzungen und der<br />

Erweiterung 11. Maschine<br />

OW-Stollen<br />

Schachtkraftwerk 10. Maschine<br />

Neue Projekte <strong>HYDRO</strong>NEWS 11<br />

geringen Bevölkerungsdichte im Ourtal<br />

angesiedelt. Der Fluss Our bildet die<br />

Grenze zwischen Luxemburg und<br />

Deutschland. Das Pumpspeicherkraftwerk<br />

Vianden ist aufgeteilt in ein<br />

Kavernenkraftwerk und ein Schachtkraftwerk.<br />

Das Kavernenkraftwerk besteht aus<br />

neun horizontal angeordneten, dreiteili<br />

gen Maschinensätzen von je 100 MW<br />

Turbinenleistung und je 70 MW Pumpenleistung.<br />

Das Schachtkraftwerk<br />

besteht aus einem vertikalen zweiteiligen<br />

Maschinensatz von 196 MW<br />

Turbinenleistung und 2<strong>20</strong> MW Pumpenleistung.<br />

Infolge des zunehmenden Bedarfs an<br />

Regelenergie wird die SEO das Pumpspeicherkraftwerk<br />

Vianden durch den<br />

Bau einer elften Maschine (reversible<br />

Pumpturbine) mit einer Kapazität von<br />

ungefähr <strong>20</strong>0 MW erweitern. Diese<br />

Maschine wird in einer eigenen Kaverne<br />

untergebracht.<br />

Sie entnimmt Wasser aus den bestehenden<br />

Ober- und Unterbecken,<br />

verfügt aber über eigene Ein- und Auslaufbauwerke<br />

und Wasserwege.<br />

Gleichzeitig soll der Nutzstauraum um<br />

500.000 m 3 vergrössert werden. Das<br />

derzeitige Stauziel wird in den beiden<br />

Oberbecken um einen Meter angehoben.<br />

Die Planung sieht vor, die Ringdammkrone<br />

um einen halben Meter<br />

zu erhöhen. Die Bauarbeiten der elften<br />

Maschine haben bereits begonnen,<br />

ihre Inbetriebnahme ist für Oktober<br />

<strong>20</strong>13 geplant. Damit wird die SEO in<br />

der Lage sein, fast 1.300 MW Spitzenstrom<br />

in das europäische Verbundnetz<br />

einzuspeisen.<br />

Bernd Hindelang<br />

Tel.: +49 (751) 29511 410<br />

bernd.hindelang@andritz.com<br />

TECHNISCHE DATEN:<br />

LEISTUNG PUMPE: 196 MW / 224,7 MVA<br />

LEISTUNG TURBINE: <strong>20</strong>0 MW / 230 MVA<br />

SPANNUNG: 15,75 kV<br />

FÖRDERHÖHE PUMPE: 294 m<br />

FALLHÖHE TURBINE: 289 m<br />

DREHZAHL: 333 Upm<br />

LAUFRADDURCHMESSER: 4.232 mm<br />

STATORDURCHMESSER: 8.000 mm


12 <strong>HYDRO</strong>NEWS Neue Projekte<br />

Chancy Pougny<br />

Im vergangenen November erhielt<br />

ANDRITZ <strong>HYDRO</strong> von der Societe<br />

des Forces Motrices de Chancy<br />

Pougny (SFMCP) einen Auftrag für<br />

die Lieferung der elektromechanischen<br />

Ausrüstung, die für die<br />

Modernisierung der Einheiten 3<br />

und 4 des Laufkraftwerks Chancy<br />

Pougny benötigt werden.<br />

Dieser Vertrag stellt den Höhepunkt<br />

der Anstrengungen mehrerer ANDRITZ<br />

<strong>HYDRO</strong> Bereiche bei der erfolgreichen<br />

Modernisierung der Einheiten 1 und 2<br />

dar. Er ist ein Beweis für das neuerliche<br />

Vertrauen von SFMCP, das auf<br />

der anerkannten Qualität der Leistungen<br />

von ANDRITZ <strong>HYDRO</strong> beruht.<br />

Historie<br />

Das Wasserkraftwerk von Chancy<br />

Pougny wurde zwischen 19<strong>20</strong> und<br />

1924 erbaut und liegt am Fluss Rhone,<br />

15 km flussabwärts von Genf. Es gehört<br />

der Société des Forces Motrices<br />

de Chancy Pougny. Die Energie wird<br />

von den beiden Hauptaktionären Services<br />

Industriels de Genève und Compagnie<br />

Nationale du Rhône genutzt.<br />

Demontage eines Francis-Laufrades<br />

Die Nennleistung dieser Turbinen<br />

betrug ursprünglich 6.400 kW bei<br />

einem Anlagendurchfluss von 490 m 3 /s.<br />

Da der Stausee nur ein geringes Speichervolumen<br />

hat, arbeitet Chancy<br />

Pougny als Laufwasserkraftwerk. Der<br />

Abfluss bei Chancy Pougny hängt<br />

vom vorgelagerten Wasserkraftwerk<br />

Verbois ab, durch dessen vier Kaplanturbinen<br />

bis zu 6<strong>20</strong> m 3 /s fliessen<br />

können. Deshalb floss ein Teil des<br />

Wassers über die Wehranlage, ohne<br />

Strom zu erzeugen. Diese Diskrepanz<br />

beim Wasserkraftbetrieb innerhalb<br />

des Genfer Teils der Rhone führte zu<br />

einer Kapazitätssteigerung des unterhalb<br />

gelegenen Kraftwerks von bis zu<br />

6<strong>20</strong> m 3 /s.<br />

Im Laufe der Jahre hat die Abtragung<br />

des Rhone-Flussbetts unterhalb des<br />

Kraftwerks die ursprüngliche Fallhöhe<br />

beträchtlich gesteigert, wodurch<br />

das Potenzial für die Stromerzeugung<br />

erhöht wurde. Allerdings konnten<br />

diese verbesserten Betriebsbedingungen<br />

nicht genutzt werden, da der<br />

Gegendruck zu niedrig war, um einen<br />

kavitationsfreien Betrieb der bisherigen<br />

Francis-Laufräder zu garantieren.<br />

Das veranlasste den Eigentümer, eine<br />

Stahlplatte am Ende der Saugrohre zu<br />

installieren, um die Fallhöhe zu verringern<br />

und die Laufräder zu schützen.<br />

Diese Anlagenveränderungen sowie<br />

die Ermüdung der achtzig Jahre alten<br />

Laufräder haben SFMCP veranlasst,<br />

ein grosses Modernisierungsprogramm<br />

für die Anlage zu starten, das folgende<br />

Ziele verfolgt:<br />

■ Anpassung des Kraftwerks an die<br />

neuen Betriebsbedingungen in Hinblick<br />

auf die vorgelagerten Anlagen,<br />

Anpassung des Wasserspiegels des<br />

Genfersees, nominale Anlagenkapazität<br />

von 6<strong>20</strong> m 3 /s wie bei Verbois<br />

■ Aufrechterhaltung der Überlaufkapazitäten<br />

von 1.900 m 3 /s für ein Jahrtausendhochwasser<br />

■ Nutzung moderner und leistungsfähiger<br />

Einheiten, die an die variablen<br />

Wassermengen angepasst sind,<br />

während die Aufrechterhaltung eines<br />

Effizienzniveaus aller Strömungen den<br />

Produktionsverlust während des<br />

Betriebes minimiert<br />

■ Verstärkung der Staumauer, zur Verbesserung<br />

der Erdbebenfestigkeit<br />

und um die natürliche Abtragung des<br />

Flussbettes und der Ufer stromabwärts<br />

des Kraftwerks aufzuhalten<br />

■ Bessere Einbindung des Kraftwerks<br />

in seine natürliche Umgebung<br />

■ Gewährleistung eines wettbewerbsfähigen<br />

Preises für den erzeugten<br />

Strom<br />

■ Eine gemeinsame Umweltpolitik zusammen<br />

mit SIG für das gesamte<br />

Gebiet der Rhone nahe Genf.<br />

Machbarkeitsstudie<br />

Seit 1980 hat SFMCP bereits Machbarkeitsstudien<br />

durchgeführt, die<br />

schlussendlich zum Austausch der<br />

Francisturbinen durch Kaplanturbinen<br />

führten, bei gleichzeitiger Verwendung<br />

aller betonierten halbspiralförmigen<br />

Teile und dem Einbau<br />

eines neuen Saugrohrs in das<br />

bestehende.<br />

SFMCP hatte dadurch alle erforderlichen<br />

Daten zur Verfügung, um<br />

das wirtschaftliche Potenzial dieser<br />

Operation einzuschätzen und auch<br />

alle Kriterien, um die technischen<br />

Spezifikationen für die dazugehörige<br />

Ausstattung festzusetzen.


Einheben des Laufradrings der neuen Kaplanmaschine<br />

Ausschreibungsverfahren<br />

Die Modernisierung der Maschinen wurde<br />

1999 ausgeschrieben und VA TECH<br />

<strong>HYDRO</strong> (heute ANDRITZ <strong>HYDRO</strong>) präsentierte<br />

mit ABB Alstom Power Hydro<br />

einen gemein samen Vor schlag. Dieser<br />

wurde von SFMCP unter der Bedingung<br />

ausgewählt, dass ein Modellversuch im<br />

Labor durch geführt wird, der zeigen sollte,<br />

dass die garantierte Leistung erreicht<br />

wird. ANDRITZ <strong>HYDRO</strong>, als Konsortialführer<br />

und verantwortlich für das<br />

hydraulische Profi l der Turbinen, erhielt<br />

den Auftrag zur Durchführung dieses<br />

Modell versuchs.<br />

Es wurde ein Modell im verkleinerten<br />

Massstab von 1:14,12 gebaut, bei dem<br />

die perfekte Ähnlichkeit der verwendeten<br />

Komponenten und insbesondere<br />

das halbspiralförmige Gehäuse berücksichtigt<br />

wurden. Diese Modellversuche<br />

wurden mit aktiver Beteiligung des Kunden<br />

und des Beraters CNR durchgeführt,<br />

um die Geometrie des Laufrades<br />

zu optimieren, bei gleich zeitiger Maximierung<br />

des Potenzials der modernisierten<br />

Einheiten. Schliesslich wurde ein<br />

mittlerer Wirkungsgrad gemessen, der<br />

höher als der bereits garantierte Wert<br />

war. Die Turbinen zeigten eine deutlich<br />

höhere Leistung, als in den Ausschreibungsunterlagen<br />

defi niert.<br />

Das waren weitere hervorragende Argu -<br />

mente für die Modernisierung.<br />

Modernisierungsvertrag der<br />

Einheiten 1 und 2<br />

Die Bauphase begann <strong>20</strong>03 mit dem<br />

Tausch der Einheiten 1 und 2 durch<br />

das Konsortium. SFMCP war der<br />

Besitzer und CNR fungierte als technischer<br />

Berater. Unsere Teams demontierten<br />

die alten Einheiten, installierten<br />

die neuen Maschinen und setzten<br />

diese innerhalb von zwanzig Monaten<br />

in Betrieb, was exakt dem ursprünglichen<br />

Zeitplan entsprach. Die Einheiten<br />

1 und 2 nahmen im Oktober<br />

<strong>20</strong>06 beziehungsweise im Mai <strong>20</strong>08<br />

den Betrieb auf. Die Änderung des<br />

Turbinentyps mit einer um rund<br />

zwanzig Prozent erhöhten Leistung,<br />

verbunden mit einer höheren Flexi -<br />

bilität beim Betrieb, führte zu einem<br />

Gesamt anstieg der Anlagen produktivität.<br />

Modernisierungsvertrag der<br />

Einheiten 3 und 4<br />

Aufgrund der positiven Erfahrungen<br />

bei der Modernisierung der Einheiten<br />

1 und 2, beschloss SFMCP, die<br />

Modernisierung der Einheiten 3 und<br />

4 mit den gleichen Partnern weiterzuführen.<br />

Allerdings erhöhte sich diesmal<br />

der Lieferumfang von ANDRITZ<br />

<strong>HYDRO</strong> um die komplette Turbine<br />

mit Ausnahme der Traglager und<br />

der Generatoren und zudem wurde<br />

ANDRITZ <strong>HYDRO</strong> mit der Führung des<br />

Konsortiums sowie der Leitung der<br />

Bauaktivitäten betraut.<br />

Das ist ein deutliches Zeichen der<br />

Anerkennung für die hervorragende<br />

Arbeit, die von den ANDRITZ <strong>HYDRO</strong><br />

Mitarbeitern während der ersten<br />

Neue Projekte <strong>HYDRO</strong>NEWS 13<br />

Neues Kaplan-Laufrad am Montageplatz<br />

Modernisierungphase geleistet wurde.<br />

Das neue Projektteam hat mit der<br />

Umsetzung der zweiten Projektphase<br />

hoch motiviert begonnen.<br />

Eckdaten des Projekts<br />

■ Konstruktion und Zulieferung ab<br />

Jänner <strong>20</strong>10<br />

■ Beginn der Demontage Einheit 3:<br />

<strong>20</strong>. Sept. <strong>20</strong>10<br />

■ Abschluss der Turbinenmontage<br />

Einheit 3: 10. Jänner <strong>20</strong>12<br />

■ Vorläufige Abnahme Einheit 3:<br />

15. Mai <strong>20</strong>12<br />

■ Beginn der Demontage Einheit 4:<br />

19. Sept. <strong>20</strong>12<br />

■ Abschluss der Turbinenmontage<br />

Einheit 4: 9. Jänner <strong>20</strong>14<br />

■ Vorläufige Abnahme Einheit 4:<br />

15. Mai <strong>20</strong>14.<br />

Gilbert Bressoud<br />

Tel.: +41 (21)925 7732<br />

gilbert.bressoud@andritz.com<br />

TECHNISCHE DATEN:<br />

LEISTUNG: 12 MW<br />

FALLHÖHE: 11,4 m<br />

DREHZAHL: 88,24 Upm<br />

LAUFRADDURCHMESSER: 4.800 mm


14 <strong>HYDRO</strong>NEWS Neue Projekte<br />

Erfolgreich in Indien<br />

ANDRITZ <strong>HYDRO</strong> sicherte sich <strong>20</strong>09 drei grosse Aufträge<br />

In Indien führt ANDRITZ <strong>HYDRO</strong> eine<br />

Reihe grosser Wasserkraftwerksprojekte<br />

von rund 2.950 MW für verschiedene<br />

unabhängige Energieversorger<br />

durch. Diese befi nden sich in<br />

verschiedenen Stadien der Fertigstellung<br />

und erreichen einen Marktanteil<br />

von rund fünfzig Prozent. Alle diese<br />

Verträge unterstreichen das langfristige<br />

Engagement und die Konsequenz<br />

von ANDRITZ <strong>HYDRO</strong> beim Ausbau<br />

des indischen Wasserkraftsektors.<br />

Sawra Kuddu Vertragsunterzeichnung<br />

Sawra Kuddu<br />

ANDRITZ <strong>HYDRO</strong> hat am 27. Februar<br />

<strong>20</strong>09 den Vertrag mit Himachal Pradesh<br />

Power Corporation Ltd (HPPCL) für die<br />

Durchführung des Wasserkraftwerkprojekts<br />

Sawra Kuddu unterzeichnet. Diese<br />

Anlage wird von der Asian Development<br />

Bank finanziert. Um dieses Projekt zu<br />

erhalten, musste sich ANDRITZ <strong>HYDRO</strong><br />

gegen die starke Konkurrenz von Indien<br />

durchsetzen. Der komplette Vertrag muss<br />

innerhalb eines Zeitraums von 38 Monaten<br />

fertiggestellt werden. Die Anlage befi ndet<br />

sich im nördlichen Teil Indiens am Fluss<br />

Pabbar im Gebiet Shimla im Bundesstaat<br />

Himachal Pradesh. Das Projekt beinhaltet<br />

Konstruktion, Lieferung, Montage und Inbetriebnahme<br />

von drei vertikalen Francisturbinen<br />

mit senkrechten Wellen, Generatoren<br />

und Hilfsausrüstungen einschliesslich<br />

der Ausstattung für die komplette<br />

Anlagenperipherie.<br />

TECHNISCHE DATEN:<br />

LEISTUNG: 3 x 37 MW<br />

FALLHÖHE: 183 m<br />

DREHZAHL: 500 Upm<br />

LAUFRADDURCHMESSER: 1.550 mm<br />

Rangit Stage IV Vertragsunterzeichnung<br />

Rangit Stage IV<br />

Am 28. August <strong>20</strong>09 hat ANDRITZ<br />

<strong>HYDRO</strong> einen Vertrag mit Jal Power<br />

Corporation Limited, New Delhi, Indien<br />

für die Ausführung des Wasserkraftwerkprojekts<br />

Rangit Stage IV unterzeichnet.<br />

Der Leistungsumfang umfasst Konstruktion,<br />

Fertigung, Lieferung, Montage und<br />

Inbetriebnahme von drei vertikalen<br />

Francisturbinen, Generatoren und Hilfseinrichtungen,<br />

Erregersystem, Regler<br />

und SCADA-System. ANDRITZ <strong>HYDRO</strong><br />

hat sich bei der Auftragserteilung<br />

gegen internationale Mitbewerber wie<br />

Alstom, BHEL und Voith Indien durchgesetzt.<br />

Rangit Stage IV ist ein konventionelles<br />

Wasserkraftwerk und befindet<br />

sich im Nordosten Indiens im Bundesstaat<br />

Sikkim.<br />

Der komplette Auftrag wird innerhalb<br />

einer Zeitspanne von vierzig Monaten<br />

abgeschlossen sein.<br />

TECHNISCHE DATEN:<br />

LEISTUNG: 3 x 40 MW<br />

FALLHÖHE: 104 m<br />

DREHZAHL: 250 Upm<br />

LAUFRADDURCHMESSER: 2.500 mm<br />

Sawra Kuddu<br />

Rangit Stage IV<br />

New Umtru Vertragsunterzeichnung<br />

New Umtru<br />

ANDRITZ <strong>HYDRO</strong> hat mit Meghalaya<br />

State Electricity Board (MeSEB) einen<br />

Vertrag für die Durchführung des<br />

Wasserkraftwerkprojekts New Umtru<br />

unterzeichnet.<br />

Der komplette Auftrag wird binnen<br />

28 Monaten durchgeführt werden. Das<br />

Projekt liegt im Nordosten Indiens<br />

im Gebiet Ri Bhoi im Bundesstaat<br />

Meghalaya, ungefähr 28 km von<br />

Guwahati, der Hauptstadt von Assam,<br />

entfernt. Der Auftrag umfasst Konstruktion,<br />

Lieferung, Montage und Inbetriebnahme<br />

von zwei vertikalen Francisturbinen,<br />

Generatoren und Hilfseinrichtungen<br />

einschliesslich der kompletten<br />

Ausrüstung der Anlagenperipherie.<br />

G. Ravindra<br />

Tel.: +91 (7480) 400379<br />

g.ravindra@andritz.com<br />

New Umtru<br />

TECHNISCHE DATEN:<br />

LEISTUNG: 2 x <strong>20</strong> MW<br />

FALLHÖHE: 62 m<br />

DREHZAHL: 250 Upm<br />

LAUFRADDURCHMESSER: 2.260 mm


Damm und Oberstufe des Speicherkraftwerkes Malta, Austria<br />

Malta<br />

Anpassung der Leittechnik für den Betriebszustand<br />

„Pumpregelbetrieb“<br />

A NDRITZ <strong>HYDRO</strong> Automation<br />

wurde im März <strong>20</strong>09 mit der Implementierung<br />

des neuen Betriebszustands<br />

„Pumpregelbetrieb“ für das<br />

Kraftwerk Malta Hauptstufe von<br />

der Verbund Autrian Hydro Power<br />

beauftragt.<br />

Speichergruppe Malta<br />

Die im österreichischen Malta- und<br />

Mölltal beheimatete Speichergruppe<br />

Malta besteht aus der dreistufigen<br />

Kraftwerksgruppe Malta Haupt- Ober-<br />

und Unterstufe. Diese wurde in den<br />

Jahren 1971 bis 1978 errichtet und<br />

zählt auch heute noch zu den<br />

leistungsstärksten Speicherkraftwerksgruppen<br />

Österreichs. Die Speicherkraftwerke<br />

Malta haben eine Gesamtleistung<br />

von 891 MW zuzüglich 406 MW<br />

der Speicherpumpen in den Kraftstationen<br />

Galgenbichl, Rottau und<br />

Möllbrücke. Sie erzeugen im Jahr aus<br />

natürlichem Zufluss mehr als 911 GWh<br />

Strom aus Wasserkraft. In der Kraftstation<br />

Rottau im Mölltal sind vier<br />

Maschinensätze mit vertikaler Welle<br />

und einer Nennleistung von zusammen<br />

730 MW installiert. Die Maschinensätze<br />

1 und 4 bestehen aus je einer<br />

sechsdüsigen Peltonturbine und einem<br />

Generator. Die beiden innen liegenden<br />

Maschinensätze 2 und 3 sind zusätzlich<br />

mit einer vierstufigen Speicherpumpe,<br />

einem hydraulischen Wandler<br />

sowie einem Motorgenerator ausgerüstet.<br />

Die erzeugte Energie wird in<br />

Freistrahlturbine<br />

Hauptumspanner<br />

601,50<br />

580,00<br />

Wandler<br />

Kraftwerk Rottau<br />

628,26<br />

Speicherpumpe<br />

Maschinenhalle<br />

den Hauptumspannern auf 2<strong>20</strong> kV<br />

hochgespannt und direkt von der Freiluftschaltanlage<br />

neben der Kraftstation<br />

ins Übertragungsnetz der Verbund<br />

APG abgeleitet. Die Möll wird im Talboden<br />

Rottau an der Wehranlage<br />

gestaut und bildet so ein fast zwei<br />

Kilometer langes Ausgleichsbecken.<br />

Es dient als Ausgleich für den<br />

Turbinenbetrieb der Kraftstation Rotau<br />

beziehungsweise als Entnahmebecken<br />

für die Speicherpumpen und bietet<br />

damit optimale Voraussetzungen für<br />

die Betriebsart “Hydraulischer Kurzschluss”.<br />

Pumpregelbetrieb mit Hilfe des<br />

Hydraulischen Kurzschlusses.<br />

Die Speicherpumpen können derzeit<br />

nur mit voller Leistung betrieben<br />

Neue Projekte <strong>HYDRO</strong>NEWS 15<br />

werden. Um dem Netz Sekundärregelleistung<br />

im Ausmass von ± 180 MW<br />

zur Verfügung stellen zu können,<br />

kommt der hydraulische Kurzschluss<br />

zur Anwendung. Dabei wird die<br />

Differenz zwischen der immer gleich<br />

bleibenden Leistungsaufnahme der<br />

Pumpe und der vom Netz zur Verfügung<br />

gestellten zusätzlichen Leistung<br />

durch den gleichzeitigen Betrieb der<br />

Turbinen im erforderlichen Umfang<br />

kompensiert.<br />

Durch die sehr gute Regelfähigkeit der<br />

Turbine im gesamten Leistungsband<br />

ergibt sich auch eine gute Regelfähigkeit<br />

im Pumpbetrieb über den gesamten<br />

Leistungsbereich von ± 180 MW.<br />

Lieferumfang<br />

ANDRITZ <strong>HYDRO</strong> liefert die leittechnische<br />

Ausrüstung für beide Maschinen-<br />

Motorgenerator Rechenreinigungs-<br />

Verteilleitung<br />

600,00<br />

anlage<br />

568,<strong>20</strong><br />

Pumpenzulauf<br />

Unterwasserkanal<br />

598,00 m<br />

Reservoir<br />

sätze bestehend aus einem NEPTUN<br />

System für die Anfahr-Stillsetz-Auto<br />

matik sowie die notwendigen Adaptierungen<br />

für Turbinenregler und Schutzeinrichtungen.<br />

Ausschlaggebend für<br />

den Zuschlag an ANDRITZ <strong>HYDRO</strong> war<br />

die sehr gute Anlagenkenntnis und die<br />

damit verbundene kurze Realisierungszeit.<br />

Aus den beiden Faktoren ergibt sich<br />

das beste Preis-/Leistungsverhältnis<br />

für unseren Kunden. Der erste Maschinensatz<br />

wurde bereits im Sommer<br />

<strong>20</strong>09 erfolgreich in Betrieb genommen.<br />

Die zweite Inbetriebsetzung erfolgte<br />

im Frühjahr <strong>20</strong>10.<br />

Clemens Mann<br />

Tel.: +43 (1) 81195 6884<br />

clemens.mann@andritz.com


16 <strong>HYDRO</strong>NEWS Märkte<br />

Neuigkeiten aus Finnland<br />

Wasserkraft ist die nachhaltige Antwort auf den Klimawandel in Finnland<br />

Wasserkraftwerk Pahkakoski<br />

Wasserkraftwerksanlagen haben<br />

eine lange Lebensdauer und sie<br />

sind eine effektive und nachhaltig<br />

zuverlässige Möglichkeit für die<br />

Produktion erneuerbarer und umweltfreundlicher<br />

Energie. Deshalb<br />

ist es ganz besonders für die Volkswirtschaft<br />

wichtig, Wasserkraft kontinuierlich<br />

weiterzuentwickeln und<br />

zu verbessern.<br />

Es ist möglich, die Effi zienz und Leistung<br />

der bestehenden Wasserkraftwerke<br />

dank neuer Lösungen entscheidend zu<br />

verbessern. Die neue Technologie von<br />

ölfreien Laufrädern war ein grosser Erfolg<br />

bei der zusätzlichen Verbesserung<br />

der bereits umweltfreundlichen Turbinen.<br />

Die fi nnischen Wasserkraftunternehmen<br />

Kemijoki Oy und PVO-Vesivoima Oy<br />

haben rechtzeitig eine klare Strategie<br />

für die Modernisierung alter Wasserkraftwerke<br />

entwickelt, um auf zukünftige<br />

Herausforderungen reagieren zu können.<br />

In den nordischen Ländern verlangt<br />

mittlerweile fast jeder Kunde nach öl-<br />

Arbeiten am Kaplanlaufrad in der Werkstatt in Tampere<br />

freien Lösungen für Kaplanturbinen.<br />

Seit mehr als zehn Jahren kaufen auch<br />

Kemijoki Oy und PVO-Vesivoima Oy nur<br />

noch ölfreie Laufräder. Bei den Ausbauprojekten<br />

wurden die fettgeschmierten<br />

Systeme durch selbstschmierende Lösungen,<br />

die auf Lagern und Buchsen<br />

basieren, ersetzt. Kemijoki Oy ist ein fi nnisches<br />

Wasserkraftwerksunternehmen.<br />

Die Arbeiten für die Turbinenumbauten<br />

der Wasserkraftwerke Pirttikoski, Vanttauskoski<br />

und zuletzt Petäjäskoski 1<br />

sind im Gange. Die beiden anderen<br />

Turbinen von Petäjäskoski wurden <strong>20</strong>05<br />

und <strong>20</strong>06 erweitert. Petäjäskoski 1<br />

wurde bereits 1996 auf höhere Leistung<br />

und Energie umgebaut. Aber es stellte<br />

sich dann heraus, dass es profi tabler<br />

war, das Laufrad auszutauschen.<br />

Mit einem neuen Laufrad kann ANDRITZ<br />

<strong>HYDRO</strong> die Leistung um mehr als<br />

10 MW steigern. Durch die starke Einbindung<br />

der hydraulischen Labors sowie<br />

mit der entwickelten ölfreien Laufradkonstruktion<br />

leistete ANDRITZ <strong>HYDRO</strong><br />

einen bemerkenswerten Beitrag zur<br />

Wirtschaftlichkeit dieses Ausbauprojekts.<br />

PVO-Vesivoima Oy ist ein fi nnisches<br />

Wasserkraftwerksunternehmen,<br />

das zum Grossteil der fi nnischen<br />

Industrie gehört und Strom für seine<br />

Aktionäre erzeugt. Derzeit in Arbeit sind<br />

zwei Turbinen von Maalismaa, Kaaranneskoski,<br />

dessen Haupteigentümer das<br />

Unternehmen Tornionlaakson Voima Oy<br />

ist, das zu 50 Prozent PVO-Vesivoima<br />

Petäjäskoski 2, Montage des Kaplanturbinenlaufrades<br />

Wasserkraftwerk Petäjäskoski zur Winterzeit<br />

Oy gehört, und schliesslich zwei Turbinen<br />

von Pahkakoski. Der Ausbau einschliesslich<br />

der grossen Renovierung<br />

wird die Leistung um 25 Prozent steigern.<br />

ANDRITZ <strong>HYDRO</strong> Oy in Finnland<br />

ist für die Turbinen einschliesslich der<br />

Auslegung mit CFD sowie für die<br />

Herstellung der ölfreien umweltfreundlichen<br />

Kaplanlaufräder verantwortlich.<br />

Modellversuche wurden im hydraulischen<br />

Labor von ANDRITZ <strong>HYDRO</strong> in<br />

Tampere, Finnland gemacht.<br />

Die gute und aktive Zusammenarbeit<br />

zwischen ANDRITZ <strong>HYDRO</strong> und den<br />

Kunden war der entscheidende<br />

Faktor bei der Entwicklung dieser neuen<br />

Technologie und bedeutet einen weiteren<br />

Fortschritt für die umweltfreundliche,<br />

erneuerbare Energieproduktion in<br />

Finnland.<br />

Markku Leponen<br />

Tel.: +358 (3) 2564 3931<br />

markku.leponen@andritz.com


Stauseen Mooserboden und Wasserfallboden<br />

Kaprun<br />

Pumpspeichereinheit 1 der Oberstufe saniert<br />

ANDRITZ <strong>HYDRO</strong> Graz erhielt<br />

<strong>20</strong>08 einen Auftrag der VERBUND-<br />

Austrian Hydro Power AG für die<br />

Sanierung der Pumpspeichereinheit<br />

1 des Oberstufenwasserkraftwerks<br />

Kaprun. Zusätzlich zur<br />

Modernisierung von Pumpe, Turbine<br />

und Kugelschieber beinhaltet der<br />

Lieferumfang auch den Umbau und<br />

die Erneuerung der hydraulischen<br />

und elektrischen Turbinenregler<br />

sowie sämtliche Demontage- und<br />

Montagearbeiten vor Ort durch das<br />

ANDRITZ <strong>HYDRO</strong> Team.<br />

1950 wurde mit der Konstruktion der<br />

Oberstufenkraftwerksanlage Kaprun<br />

begonnen. Seit 1955 erzeugen die<br />

beiden Einheiten jährlich rund <strong>20</strong>0<br />

Millionen kWh Strom mit einer Nennleistung<br />

von 112,8 MW. Jede Einheit<br />

besteht aus einer Francisturbine, einem<br />

Motor-Generator, einer Zahnkupplung<br />

und einer zweistufigen doppelflutigen<br />

Pumpe. Das Krafthaus steht direkt am<br />

Fusse der Limbergsperre und ist mit dem<br />

Stausee Wasserfallboden verbunden.<br />

Dieser ist einerseits der Stausee für die<br />

Hauptstufe Kaprun, andererseits kann<br />

Wasser in den vorgelagerten Stausee<br />

Mooserboden gepumpt werden. Dazu<br />

werden die beiden Pumpen des Oberstufenkraftwerks<br />

mit einer kombinierten<br />

Leistung von 130 MW verwendet.<br />

Der Mooserboden Stausee versorgt<br />

das Oberstufenkraftwerk Kaprun mit<br />

Wasser. Mit einer maximalen Stauhöhe<br />

von 2.036 m und einer minimalen von<br />

1.960 m, stehen 85 Mio. Kubikmeter<br />

Wasser für die Stromerzeugung zur Verfügung.<br />

Dies entspricht einer Energieerzeugung<br />

von 237 GWh. Der Stausee<br />

ist drei Kilometer lang, einen Kilometer<br />

breit, 70 m tief – und wird durch<br />

zwei Dämme – die 107 m hohe und<br />

494 m lange Moosersperre und die<br />

112 m hohe und 357 m lange Drossensperre<br />

aufgestaut. Im Zuge der Generalsanierung<br />

der Francisturbine wurden<br />

zusätzlich zu den neuen Leitschaufeln<br />

auch neue Schutzbleche und neue<br />

Labyrinth- und Spaltringe geliefert.<br />

Um einen guten Verschleissschutz zu<br />

bieten, wurden alle Komponenten mit<br />

einer Hartmetallbeschichtung geliefert.<br />

Darüber hinaus wurde der fettgeschmierte<br />

Leitapparat auf ein wartungsfreies<br />

System umgebaut. Die<br />

grösste Herausforderung bei der Generalsanierung<br />

der Speicherpumpe und<br />

bei der Montage vor Ort war die horizontale<br />

Konstruktion der Maschine.<br />

Insbesondere die exakte Ausrichtung<br />

und Einstellung des 51 t Pumpenrotors<br />

erforderte ei nen Mitarbeiterstab mit einem<br />

Höchstmass an Erfahrung.<br />

Nach dem Abbau vor Ort wurde der<br />

Kugelschieber in einem Stück in die<br />

Grazer Werkstätte transportiert, wo die<br />

Generalsanierung durchgeführt wurde.<br />

Der Transport erwies sich aufgrund<br />

der Dimensionen (Nennweite 1.700 mm<br />

Anlagen <strong>HYDRO</strong>NEWS 17<br />

Maschinenraum mit Pumpspeichereinheit 1<br />

Heben des erneuerten Pumpenlaufrads<br />

Unteres Pumpengehäuse mit eingebautem<br />

Laufrad<br />

Kugelschieber bei seinem Rücktransport in das<br />

Kraftwerk<br />

und 62,4 t Gewicht) als besonders<br />

schwierig. Da die gesamte Bestellung<br />

zur vollsten Zufriedenheit des<br />

Kunden abgeschlossen wurde, ist<br />

ANDRITZ <strong>HYDRO</strong> Graz zuversichtlich,<br />

auch den Auftrag für die Sanierung<br />

der Pumpspeichereinheit 2 zu erhalten,<br />

die für <strong>20</strong>11 geplant ist.<br />

Manfred Mollich<br />

Tel.: +43 (316) 6902 2329<br />

manfred.mollich@andritz.com<br />

TECHNISCHE DATEN:<br />

TURBINENLEISTUNG: 57,1 MW<br />

PUMPENLEISTUNG: 62,6 MW<br />

FALLHÖHE: 364 m<br />

DREHZAHL: 500 Upm<br />

LAUFRADDURCHM.TURBINE: 2.332 mm<br />

LAUFRADDURCHM. PUMPE: 2.310 mm


18 <strong>HYDRO</strong>NEWS<br />

Anlagen<br />

Kraftwerk Nam Theun von der Unterwasserseite<br />

Nam Theun II<br />

Projekt in der Demokratischen Volksrepublik Laos<br />

Alle sechs Einheiten des Nam<br />

Theun-II-Projekts wurden am 14.<br />

Dezember <strong>20</strong>09 erfolgreich vom<br />

EM1 Consortium unter der Leitung<br />

von ANDRITZ <strong>HYDRO</strong> übergeben.<br />

Das Kraftwerk Nam Theun II (NT2) befi<br />

ndet sich in Zentral-Laos, etwa 250 km<br />

östlich der Hauptstadt Vientiane. Es<br />

nutzt eine Fallhöhe von rund 350 m<br />

zwischen den Flüssen Nam Theun<br />

und Xe Bang, die beide Nebenfl üsse<br />

des Mekong sind. Das Kraftwerk verfügt<br />

über eine Gesamtleistung von<br />

1.070 MW, von denen 995 MW für den<br />

Export nach Thailand und 75 MW zur<br />

Nutzung innerhalb von Laos vorgesehen<br />

sind. Die Gesamtinvestitionskosten des<br />

Pro jekts entsprechen 1,45 Mrd. USD.<br />

Das Projekt wird von öffentlichen und<br />

privaten Geldgebern fi nan ziert und von<br />

der Nam Theun II Power Company<br />

(NTPC) entwickelt.<br />

NTPC vergab den Bau des Projekts an<br />

den Hauptauftragnehmer, die Electricité<br />

de France, Dieser wiederum gab die<br />

wichtigsten elektromechanischen Lieferungen<br />

an das EM 1 Konsortium weiter.<br />

Nach mehreren Monaten der Prüfung<br />

und Inbetriebnahme wurde mit der gewerblichen<br />

Stromerzeugung des Nam<br />

Theun II-Projekts im März <strong>20</strong>10 begonnen.<br />

Die komplette elektromechanische<br />

Ausrüstung für das Projekt wurde im<br />

Auftrag des EM 1 Konsortiums entwickelt,<br />

hergestellt, geliefert, montiert<br />

und in Betrieb genommen. Zu diesem<br />

Konsortium gehören ANDRITZ <strong>HYDRO</strong><br />

Kanada, das für die wichtigsten Ausrüs-<br />

EL. 194.00<br />

ELECTRIK FLUR<br />

EL. 177.70<br />

GENERATOR FLUR<br />

EL. 172.10<br />

SPIRALE<br />

EL. 165.00<br />

ROHRLEITUNG<br />

EL. 165.50<br />

HYDRAULIK FLUR<br />

EL. 161.10<br />

KUGELSCHIEBER<br />

EL. 152.00<br />

KRAN<br />

FRANCIS MASCHINE<br />

EL. 183.00<br />

Montage des Laufrads<br />

Montage des Generatorrotors<br />

tungen und für den Grossteil der<br />

An lagenperipherie verantwortlich ist.<br />

ABB Kanada und Schweden sind<br />

hauptverantwortlich für Schutz, Transformatoren,<br />

SCADA System, Telekommunikation<br />

und 500/115 kV Nebenanlagen.<br />

Clemessy Frankreich ist in<br />

erster Linie für Generatorableitungen,<br />

Verkabelung, Brandschutz und elektrische<br />

Hilfseinrichtungen zuständig.<br />

ANDRITZ <strong>HYDRO</strong> ist derzeit Leiter des<br />

Konsortiums. Ursprünglich wurde der<br />

Vertrag an GE Hydro, zum da maligen<br />

Schnitt durch die Francisturbine<br />

SAUGROHRSCHÜTZ<br />

EL. 191.30<br />

EL. 187.50<br />

EL. 183.00<br />

TURBINEN FLUR<br />

EL. 167.30<br />

EL. 163.80<br />

MWL EL. 178.<strong>20</strong><br />

MOL EL. 173.76


Montage des Turbinendeckels<br />

EL. 189.90<br />

MESSSCHACHT<br />

Zeitpunkt Konsortiumleiter, vergeben.<br />

Dieser Vertrag ging nach der Über -<br />

nahme von GE Hydro durch ANDRITZ<br />

<strong>HYDRO</strong> im Juli <strong>20</strong>08 auf ANDRITZ<br />

<strong>HYDRO</strong> Kanada über.<br />

ANDRITZ <strong>HYDRO</strong>’s Lieferumfang:<br />

■ Vier vertikale Francis-Turbinengeneratoren<br />

■ Zwei vertikale Pelton-Turbinengeneratoren<br />

■ Regler für Francis- und Peltonturbinen<br />

■ sechs Kugelschieber.<br />

Inkludierte Zusatzleistungen:<br />

■ Kraftwerksbauarbeiten<br />

■ Klimaanlagen<br />

EL. 194.00<br />

TRANSFORMER<br />

■ Kühl- und Trinkwassersysteme<br />

■ Kraftwerkskräne<br />

■ Sanitäre Anlagen<br />

KUGELSCHIEBER<br />

EL. 186.63<br />

■ Kraftwerksreparaturwerkstatt.<br />

Segments en béton<br />

Schnitt durch die Peltonturbine<br />

Herausforderungen<br />

Aus technischer Sicht könnte man das<br />

Nam Theun II-Projekt als durchaus konventionell<br />

bezeichnen, da die Einheiten<br />

keine aussergewöhnliche Besonderheiten<br />

aufweisen. Abgesehen davon, dass<br />

es sich um zwei unterschiedliche Typen<br />

von Einheiten handelte, die aufgrund der<br />

hohen Fallhöhen technische Herausfor-<br />

KRAN<br />

PELTON MASCHINE<br />

EL. 180.55<br />

EL. 177.70<br />

EL. 173.10<br />

EL. 183.00<br />

EL. 179.80<br />

MWL EL. 178.<strong>20</strong><br />

MOL EL. 173.76<br />

derungen darstellten. Dennoch war die<br />

Durchführung des Vertrags sehr heikel<br />

und das nicht nur, weil das Projekt von<br />

GE Hydro mitten in seiner Ausführung<br />

übernommen wurde. Vorallem erforderte<br />

die Lieferung der Bestandteile in ein Gebiet<br />

mit Transportbeschränkungen sowie<br />

die Montage der Ausrüstung in einer Gegend<br />

ohne die typische Infrastruktur, wie<br />

das für den Bau einer Wasserkraftwerksanlage<br />

erforderlich ist, innovative Lösungen.<br />

Besonders beachtenswert war<br />

ANDRITZ <strong>HYDRO</strong>’s Leistung, die Baustelleneinrichtungen<br />

für das EM 1 Konsortium<br />

zu errichten, mit Personal zu<br />

besetzen und zu betreiben. Am Höhepunkt<br />

der Konstruktionsphase beschäftigte<br />

ANDRITZ <strong>HYDRO</strong> vierzig im Ausland<br />

lebende Mitarbeiter aus der ganzen<br />

Welt. Der Zulieferer von ANDRITZ<br />

<strong>HYDRO</strong>, Promec Energy, stellte mehr als<br />

eintausend thailändische und laotische<br />

Arbeiter ein, um die Ausrüstung zu montieren<br />

und alle Dienstleistungen für das<br />

EM 1 Konsortium vor Ort anzubieten. All<br />

dies trug zur Komplexität dieses Projekts<br />

bei. Nicht zuletzt musste die Montage<br />

der Einrichtungen innerhalb eines sehr<br />

engen Zeitplans durchgeführt werden.<br />

Das hatte zur Folge, dass alle sechs Ein-<br />

Anlagen <strong>HYDRO</strong>NEWS<br />

Turbinenlaufrad wird vom Kran eingehoben<br />

heiten gleichzeitig in Betrieb genommen<br />

werden mussten, um Verzögerungen zu<br />

vermeiden. Mit dem Abschluss dieses<br />

Vertrags, hat ANDRITZ <strong>HYDRO</strong> einmal<br />

mehr seine Kompetenz bei der erfolgreichen<br />

Ausführung von internationalen<br />

Projekten unter schwierigen technischen<br />

und logistischen Bedingungen unter<br />

Beweis gestellt. Die Erfahrung mit dem<br />

Nam Theun II Projekt wird für<br />

ANDRITZ <strong>HYDRO</strong> eine grosse Hilfe bei<br />

der Ausführung des Kraftwerksprojekts<br />

Theun Hinboun sein, mit dessen Ausführung<br />

bereits begonnen wurde.<br />

Louke Roeden<br />

Tel.: +1 (514) 428 7645<br />

louke.roeden@andritz.com<br />

Teilansicht des Montagecamps<br />

TECHNISCHE DATEN: Francis<br />

LEISTUNG: 4 x 247 MW<br />

SPANNUNG: 18 kV<br />

FALLHÖHE: 350 m<br />

DREHZAHL: 333,33 Upm<br />

LAUFRADDURCHMESSER: 3.640 mm<br />

STATORDURCHMESSER: 7.315 mm<br />

TECHNISCHE DATEN: Pelton<br />

LEISTUNG: 2 x 43 MW<br />

SPANNUNG: 11 kV<br />

FALLHÖHE: 344 m<br />

DREHZAHL: 375 Upm<br />

LAUFRADDURCHMESSER: 2.665 mm<br />

STATORDURCHMESSER: 5.300 mm<br />

19


<strong>20</strong> <strong>HYDRO</strong>NEWS<br />

Laufrad in der Ravensburger Werkstatt, Deutschland<br />

Guri II<br />

Ankunft des ersten Laufrades in Venezuela<br />

Am Sonntag, den 6. Dezember<br />

<strong>20</strong>09 erreichte das Laufrad mit<br />

einem Gewicht von <strong>20</strong>0 Tonnen und<br />

einem Durchmesser von 7,3 Metern<br />

nach einer 70-tägigen Reise auf dem<br />

Landweg, per Schiff auf Flüssen<br />

und auf dem Meer pünktlich sein<br />

Ziel im Kraftwerk Guri II.<br />

Am 28. September <strong>20</strong>09 war der<br />

Koloss auf einem 19-achsigen Anhänger,<br />

der von einer Zugmaschine und<br />

einer Schubmaschine mit zusammen<br />

1.400 PS bewegt wurde, vom Werk in<br />

Ravensburg in Richtung Heilbronn gestartet.<br />

In den folgenden Nächten lockte<br />

der 40 Meter lange Schwertransport<br />

Transport zum Hafen<br />

zahlreiche Schaulustige an, die es sich<br />

selbst im Schlafanzug nicht nehmen<br />

liessen, diesem nächtlichen Spektakel<br />

beizuwohnen, wenn es an engen Stellen<br />

oder Kurven teilweise um Zentimeter<br />

ging und die Besatzungen mehrerer<br />

Polizei- und Begleitfahrzeuge so<br />

manches Hindernis aus dem Weg<br />

räumen mussten. Am 2. Oktober konnte<br />

das Laufrad dann von Heilbronn aus<br />

seine Reise per Binnenschiff bis Antwerpen<br />

fortsetzen, wo es für den Weitertransport<br />

über den Ozean bis nach<br />

Venezuela nochmals verladen werden<br />

musste. Nachdem mehrere Häfen in<br />

der Karibik passiert wurden, gelangte<br />

man endlich zum Orinoco und es ging<br />

weiter fl ussaufwärts, bis am 3. Dezember<br />

endlich der Hafen von Palúa erreicht<br />

war. Zur Ankunft des Laufrads im Kraftwerk<br />

war eine Feier anberaumt, an der<br />

unter anderem der Direktor sowie führende<br />

Vertreter von EDELCA, der österreichische<br />

Botschafter in Venezuela, der<br />

Handelsattaché der Deutschen Botschaft<br />

in Caracas, die beiden Geschäftsführer<br />

von ANDRITZ <strong>HYDRO</strong> Ravensburg<br />

nebst zahlreichen Vertretern von<br />

Presse, Rundfunk und Fernsehen teilnahmen.<br />

An der abschliessenden Pressekonferenz,<br />

die von einem der wichtigsten<br />

Fernsehsender des Landes live<br />

übertragen wurde, nahm Jean-Claude<br />

Riesterer als Geschäftsführer von<br />

ANDRITZ <strong>HYDRO</strong> Ravensburg teil. Er<br />

unterstrich die langjährigen Erfahrungen<br />

des Unternehmens durch die Teilnahme<br />

an zahlreichen Projekten in Venezuela<br />

und das grosse Interesse an einer


Endabanahme des Laufrads in der Ravensburger Werkstatt, Deutschland<br />

Verladung für den Schifftransport<br />

weiteren Zusammenarbeit im Rahmen<br />

künftiger Vorhaben. In seiner Ansprache<br />

zählte der Projektleiter, Oscar González,<br />

alle bisher erreichten Ziele auf. Anhand<br />

derer konnte man sich überzeugen,<br />

dass das Konsortium seine Verpfl ichtungen<br />

gegenüber EDELCA und dem ganzen<br />

Land, das sich bekanntermassen in<br />

einer schweren Energiekrise befindet,<br />

einhält und dass man es sich zum Ziel<br />

gesetzt hat, durch Effi zienz und Leistung<br />

zu überzeugen, um die Präsenz des Unternehmens<br />

in Venezuela in Zukunft<br />

noch weiter ausbauen zu können. Die<br />

Demontage der ersten Maschine begann<br />

am 3. Juni <strong>20</strong>09. Bisher wurden<br />

Arbeiten an den Leitschaufeln, am Laufradring,<br />

am Saugrohr und am Spiralgehäuse<br />

ausgeführt, die sich durch hohe<br />

Qualität der Schweissarbeiten und des<br />

Anstrichs auszeichneten. Ein wichtiger<br />

Faktor für die bisher gute Arbeit ist die<br />

Tatsache, dass bei der mechanischen<br />

Bearbeitung auf der Baustelle die spezifi<br />

zierte Genauigkeit erreicht wurde, wobei<br />

man das ursprünglich angenommene<br />

zeitliche Limit sogar unterschritt. Das<br />

gesamte Material befi ndet sich bereits<br />

an der Baustelle. Die Arbeiten zur Überholung,<br />

der Leitschaufel-Servomotoren,<br />

des unteren Tragsterns, der Turbinen<br />

und der Generatorwelle stehen kurz vor<br />

dem Abschluss.<br />

Derzeit erfolgt die mechanische Bearbeitung<br />

der Kupplung zwischen Turbinenwelle<br />

und Laufrad. Damit konnte<br />

dem Montagebeginn Mitte März und<br />

dem nachfolgenden Start der Arbeiten<br />

zur Inbetrieb setzung ab Juni <strong>20</strong>10<br />

nichts entgegen stehen. Voraussichtlich<br />

kann die erste Maschine ab Mitte<br />

August <strong>20</strong>10 in Betrieb gehen. Der guten<br />

Performance von ANDRITZ <strong>HYDRO</strong><br />

und der Konsortialpartner ist es zu<br />

Anlagen <strong>HYDRO</strong>NEWS 21<br />

Absenkung in den Turbinenschacht im Kraftwerk<br />

Maschinenhalle von Guri II, Venezuela<br />

verdanken, dass EDELCA einen zusätzlichen<br />

Auftrag zur Lieferung von<br />

zehn Erregungssystemen für alle<br />

Maschinen im Kraftwerk Guri II erteilte.<br />

Dieses Erregungssystem wurde von<br />

ANDRITZ <strong>HYDRO</strong> Mexiko in Rekordzeit<br />

geplant und von EDELCA genehmigt.<br />

Die Fertigung erfolgt derzeit im<br />

Werk von ANDRITZ <strong>HYDRO</strong> in Morelia.<br />

Die Abnahmeprüfungen für das erste<br />

Erregungssystem im Werk erfolgten<br />

im Februar <strong>20</strong>10 im Beisein von Vertretern<br />

des Kunden und eines mit der<br />

Inspektion betrauten Unternehmens.<br />

Sobald die Abnahmegenehmigung<br />

erteilt ist, soll der Transport per<br />

Luftfracht erfolgen. Das ist erforderlich,<br />

um den strengen Zeitplan für die erste<br />

Maschine von Guri II einhalten zu<br />

können. Bei diesem Auftrag handelt es<br />

sich um das Erregungssystem mit<br />

der grössten Leistung, das ANDRITZ<br />

<strong>HYDRO</strong> in seiner bisherigen Geschichte<br />

gefertigt hat.<br />

Oscar González<br />

Tel.: +49 (751) 29511 431<br />

oscar.gonzalez@andritz.com<br />

TECHNISCHE DATEN:<br />

LEISTUNG: 770 MW<br />

FALLHÖHE: 144 m<br />

DREHZAHL: 125,5 Upm<br />

LAUFRADDURCHMESSER: 7.300 mm


22 <strong>HYDRO</strong>NEWS<br />

Werkstattfertigung der Rohre<br />

Cleuson Dixence<br />

Abschluss der Sanierungsarbeiten des<br />

Druckschachtes und erfolgreiche Inbetriebnahme<br />

D as Wasserkraftwerk Cleuson<br />

Dixence, im westlichen Teil der<br />

Schweiz gelegen, ist mit einer Fallhöhe<br />

von 1.883 m und einer installierten<br />

Leistung von 3 x 423 MW<br />

das Wasserkraftwerk mit der weltweit<br />

grössten Fallhöhe. ANDRITZ<br />

<strong>HYDRO</strong> war Lieferant der Peltonturbinen<br />

und hatte auch eine führende<br />

Rolle bei der Sanierung des Druckschachts.<br />

Der Druckschacht der Cleuson Dixence-<br />

Anlage ist ein vier Kilometer langer mit<br />

Stahl gepanzerter Tunnel, der die Ventilkammer<br />

in Tracouet (auf 2.157 m) mit<br />

der Krafthauskaverne in Bieudron (auf<br />

481 m) verbindet. Der maximale Betriebsdruck<br />

für die Stahlpanzerung beträgt<br />

<strong>20</strong>7 bar, der Durchmesser variiert<br />

von 3,4 bis 3 m. Zur damaligen Zeit,<br />

und zum ersten Mal im Druckrohrleitungsbau<br />

überhaupt, wurden die meisten<br />

Stahlpanzerungen mit dem Werkstoff<br />

S890Q gebaut. Nach vierjähriger<br />

Bautätigkeit wurde die Anlage Ende<br />

1998 in Betrieb genommen. Am 12. Dezember<br />

<strong>20</strong>00 kam es zu einem tragischen<br />

Unfall. Unter einem Druck von<br />

1<strong>20</strong> bar barst der Druckschacht etwa<br />

300 m hinter Péroua, einem Gebiet mit<br />

nur 60 m Felsbelastung und mit unzulänglichen<br />

Gesteins- und Bruchzonen.<br />

70.000 m 3 austretendes Wasser verursachten<br />

nicht nur drastische Verwüstungen,<br />

sondern unglücklicherweise auch<br />

drei Tote. Die Gründe für diesen Bruch<br />

wurden von vielen unabhängigen internationalen<br />

Experten untersucht. Im Jahr<br />

<strong>20</strong>03 gründeten die Anlagenbetreiber<br />

EOS und Grande Dixence die Cleuson<br />

Dixence Construction SA (CDC) als<br />

Zweckgesellschaft zur Durchführung der<br />

notwendigen Sanierungsarbeiten.<br />

Basierend auf zahlreichen Sachverständigengutachten,<br />

entschied sich das<br />

technische Konsortium um EDF CIH,<br />

Stucky, Bonnard & Gardel für folgendes<br />

Sanierungskonzept:<br />

„Unterfütterung“ des Druckschachts<br />

über die gesamte Länge von vier Kilometer,<br />

was die Montage einer zweiten<br />

Stahlpanzerung mit einem Ringspalt<br />

von maximal 160 mm bedeutet. Diese<br />

zweite Panzerung ist für den vollständigen<br />

Innendruck konstruiert. Die vorhandene<br />

wird baulich nicht mehr berücksichtigt.<br />

Der Ringspalt wird mit Beton<br />

gefüllt. Der Sicherheitsfaktor in Hinblick<br />

auf den Innendruck wird von 1,5 auf 1,8<br />

erhöht. Aufgrund möglicher Schwierigkeiten<br />

bei der Verarbeitung des Materi-<br />

Peltonturbine, 423 MW bei 1.883 m Gesamtfallhöhe<br />

als S890Q, wird nun ausschliesslich die<br />

Werkstofftype S690QL verwendet.<br />

Die instabilen geologischen Zonen im<br />

Bereich des Bruchs werden umgangen,<br />

um auf stabileres Gestein zu stossen<br />

(75 m hoher senkrechter Schacht, gefolgt<br />

von einer 100 m langen, horizontal<br />

freistehenden Druckrohrleitung. Die<br />

Druckrohrleitung liegt auf höhenverstellbaren,<br />

senkrechten Stützen, um im Fall<br />

künftiger geologischer Senkungen die<br />

Möglichkeit zur Justierung zu bieten.<br />

Für die Konstruktions- und Montagearbeiten<br />

wurden neue Zugangstunnel<br />

in die obere Biegung und in den horizontalen<br />

Tunnel gebaut.<br />

Vor dem Einbau der neuen Stahlpanzerung<br />

wird zwischen der alten Stahlpanzerung<br />

und der Betonhinterfüllung<br />

eine Kontaktverfugung vorgenommen,<br />

in Bereichen mit instabilem Fels auch<br />

eine Befestigung mit Zementeinspritzung.<br />

Am 4. Oktober <strong>20</strong>06 vergab CDC den<br />

Auftrag für die Sanierung des Druckschachts<br />

an das Konsortium AMC,<br />

ANDRITZ <strong>HYDRO</strong> GmbH (Sponsor) und<br />

MCE Industrietechnik Linz GmbH. Der<br />

Umfang der Arbeiten von ANDRITZ<br />

<strong>HYDRO</strong> umfasste allgemeines Projektmanagement,<br />

technische Planung,<br />

Materialbeschaffung, Herstellung von<br />

Rohren, Transport zur Baustelle, Betonhinterfüllung<br />

sowie Korrosionsschutz-<br />

Rohrtransport mit der 15-Tonnen-Materialseilbahn


Rohrleitungsmontage<br />

arbeiten. MCE ITL war für das umfangreiche<br />

Qualifikationsprogramm für<br />

Schweiss-und ND-Testverfahren, die<br />

Montageplanung, alle Installationen vor<br />

Ort, die Vorfertigung von Montageeinheiten<br />

in der Nähe des Zugangtunnels<br />

sowie für die Rohrinstallation als solche<br />

verantwortlich. Aus logistischen Gründen<br />

und aufgrund der hohen Qualitätsanforderungen<br />

wurden MCE MAP Linz<br />

und VAM Wels von ANDRITZ <strong>HYDRO</strong><br />

mit der Werkstattfertigung der Rohre<br />

beauftragt. Die technische Lösung, die<br />

vom Konsortium vorbereitet wurde,<br />

basiert auf einem durchschnittlichen<br />

Ringspalt von nur 130 mm, mit Durchmessern<br />

zwischen 3,1 und 2,55 m.<br />

Im oberen Teil wurde der Werkstoff<br />

S500ML verwendet, im unteren S690QL.<br />

Die Plattenstärke variiert von 18 bis<br />

80 mm. Das Gesamtgewicht der neuen<br />

Stahlpanzerung beträgt an die 12.700 t,<br />

mit einem sechzigprozentigem Anteil<br />

des Werkstoffes S690QL. Der gesamte<br />

Druckschacht gliedert sich in vier Teile,<br />

die alle etwa gleich lang sind und individuelle<br />

Zugänge durch die Tunnels in<br />

Tracouet, Dzerdjonna, Péroua und Condémines<br />

haben. Der Zugang zum höchsten<br />

Montageort war nur durch eine 15 t<br />

schwere Seilbahn möglich. Zur Sicherung<br />

der hohen Qualitätsansprüche<br />

musste vor Beginn der Fertigung ein<br />

umfangreiches Qualifizierungsprogramm<br />

für Materialien, Schweissverfahren<br />

und zerstörungsfreier Schweissnahtprüfung<br />

(NDT) durchgeführt werden. Zur<br />

Auffüllung des Ringspaltes musste ein<br />

selbstverdichtender, nicht schrumpfender<br />

Beton mit einer Topfzeit von bis zu<br />

Tracouet<br />

F4<br />

A<br />

A<br />

LOT I<br />

B<br />

B<br />

LOT II<br />

Dzerdjonna<br />

F5<br />

vier Stunden entwickelt werden, der<br />

über eine Länge von 48 m entmischungsfrei<br />

blieb. Diese Eigenschaften mussten<br />

in einem 1:1-Prototyp-Test überprüft<br />

werden. Neben anderen Tests mit automatischer<br />

UT (TOFT Technologie) wurde<br />

auch eine ND-Prüfung der Schweissverbindungen<br />

durchgeführt. Zusätzlich zu<br />

den Schweissnahttests, die durch das<br />

Konsortium (NDT1) ausgeführt wurden,<br />

beauftragte CDC eine zusätzliche Prüfstelle<br />

mit einer kompletten zweiten Prüfung<br />

aller Schweissnähte (NDT2). 6 und<br />

12 m lange Rohre wurden in den Werkstätten<br />

hergestellt und mit der Eisenbahn<br />

zu einem Lagerplatz befördert, der<br />

ungefähr 15 km von der Montagebaustelle<br />

entfernt lag. Für die beiden oberen<br />

Bereiche und den Bypass wurden in<br />

Feldwerkstätten im Bereich der jeweiligen<br />

Zugangstunnel zwei 6 m lange Rohre<br />

zu einer 12 m langen Montageeinheit<br />

zusammengesetzt. Die durchschnittliche<br />

Montageeinheit war zwölf Meter lang<br />

und hatte ein maximales Gewicht von<br />

56 t. Die Senkung dieser Rohre wurde<br />

mit speziellen Rohrträgern und mittels<br />

Einsatz schwerer Winden durchgeführt.<br />

Die Befüllung des Ringspaltes erfolgte in<br />

12 m Schritten. Für das Schweissen der<br />

Montageschweissnähte an Ort und Stelle<br />

wurde die bewährte TIG Hot Wire-<br />

Technologie für Stahl S690QL angewendet.<br />

Der Werkstoff S500ML wurde<br />

mittels FCAW und SMAW Verfahren geschweisst.<br />

Der gleichzeitige Einbau der<br />

Rohrleitungen an allen vier Bauplätzen<br />

war eine logistische Herausforderung<br />

wegen der rechtzeitigen Bereitstellung<br />

der Baustellenmontage und der Rekru-<br />

LOT III<br />

Stahlpanzerung<br />

Hinterfüllbeton<br />

Betontsegmente<br />

Péroua<br />

F6<br />

C<br />

C<br />

Anlagen <strong>HYDRO</strong>NEWS<br />

Bruchstelle<br />

LOT IV<br />

Cleuson Dixence Hochdruckschacht: Längsschnitt und Querschnitt (vor Sanierung)<br />

Condémines<br />

F7<br />

tierung von qualifi ziertem Baupersonal.<br />

Der extrem knappe Zeitplan hat alle Arbeiten<br />

von Anfang an vorangetrieben.<br />

Nach vier Monaten Vorarbeit wurde am<br />

18. Juni <strong>20</strong>07 mit der Verlegung der<br />

Rohre begonnen. Bereits am 8. Mai<br />

<strong>20</strong>09 war das Projekt abgeschlossen.<br />

Nach Abschluss der Korrosionsschutzarbeiten<br />

konnte der sanierte Druckschacht<br />

am 19. August <strong>20</strong>09 an den<br />

Kunden übergeben werden, 18 Tage vor<br />

dem vertraglich vereinbarten Fertigstellungstermin.<br />

Am 1. Dezember <strong>20</strong>09,<br />

nach neun Jahren Stillstand, konnten<br />

zum ersten Mal wieder 1.231 MW Strom<br />

in Cleuson Dixence erzeugt werden.<br />

Längsschnitt durch den Bypass<br />

1,5 m<br />

Querschnitt<br />

C<br />

C<br />

Roland Starnberger<br />

Tel.: +43 (732) 6986 6073<br />

roland.starnberger@andritz.com<br />

TECHNISCHE DATEN:<br />

GESAMTLÄNGE: 4.000 m<br />

INNERER DURCHMESSER: 3,1 - 2,55 m<br />

MAX. KONSTRUKTIONSDRUCK: <strong>20</strong>7 bar<br />

GESAMTGEWICHT: 12,700 t<br />

2,0 m<br />

23<br />

0,3 m<br />

4,77 m<br />

Bieudron<br />

F8


24 <strong>HYDRO</strong>NEWS Highlights<br />

ÖSTERREICH<br />

VERBUND APG<br />

ANDRITZ <strong>HYDRO</strong> wurde Anfang<br />

<strong>20</strong>10 von der VERBUND APG mit<br />

der Erneuerung von zweiundzwanzigSammelschienenschutzeinrichtungen<br />

für diverse Umspannwerke<br />

beauftragt.<br />

Der numerische Sammelschienenschutz<br />

DRS-BB blickt auf eine neunjährige Erfolgsgeschichte<br />

zurück, wobei nunmehr<br />

96 erfolgreich in Betrieb gesetzte<br />

Anlagen die Basis für die weitere Zukunft<br />

dieses Systems bilden. Das<br />

Verhandlungsteam der Automation<br />

konnte sich kürzlich beim Abschluss<br />

eines Vertrages über 22 Schutzsysteme<br />

DRS-BB gegen die harte Konkurrenz<br />

der Mitbewerber durchsetzen. Neben<br />

den technischen Kriterien in Hinblick auf<br />

die Erweiterbarkeit des Systems und die<br />

Komplexität des Anlagenabbildes,<br />

war letztlich auch der Preisvorteil für die<br />

Vergabe dieses Auftrags an ANDRITZ<br />

<strong>HYDRO</strong> entscheidend. In der Projektlaufzeit<br />

von <strong>20</strong>10 bis <strong>20</strong>12 werden österreichische<br />

Schaltanlagen der Spannungsebenen<br />

110 kV, 2<strong>20</strong> kV und<br />

380 kV mit diesem neuen Sammelschienenschutz<br />

ausgerüstet werden. Die Lieferungen<br />

umfassen jeweils die komplette<br />

Schranklieferung inklusive Aufstellung<br />

und Inbetriebnahme.<br />

Josef Schwarz<br />

Tel.: +43 (1) 81195 6946<br />

josef.schwarz@andritz.com<br />

DEUTSCHLAND<br />

KARLSRUHE<br />

A NDRITZ <strong>HYDRO</strong> Deutschland<br />

erhielt den Auftrag für die Lieferung<br />

einer Kegelradrohrturbine mit<br />

Synchrongenerator, Kühlsystem<br />

sowie kompletter Steuerung und<br />

elektrischer Ausstattung, einschliesslich<br />

Montage und Inbe -<br />

triebnahme für Karlsruhe-Rheinhafen.<br />

Das kohlebefeuerte Dampfkraftwerk<br />

Karlsruhe-Rheinhafen, das seit mehr<br />

als fünfzig Jahren in Betrieb ist, wird<br />

vom Energieversorger EnBW mit einer<br />

neuen modernen 912 MW-Einheit erweitert.<br />

Das für die neue Einheit benötigte<br />

Kühlwasser wird dem Rhein entnommen,<br />

der sich unmittelbar neben<br />

dem Kraftwerk befindet. Am Kühlwasserabfluss<br />

wird eine sogenannte Energierückgewinnungsturbine<br />

installiert.<br />

Die Montage wird im Frühjahr <strong>20</strong>11<br />

erfolgen. Die zuvor in der Werkstatt<br />

getestete Turbine soll komplett zusammengebaut<br />

geliefert werden. Nur<br />

ein Mobilkran wird notwendig sein, um<br />

die Turbine in weniger Stunden an<br />

ihren Platz zu heben. Durch die Installation<br />

der bewährten Kegelradrohrturbine<br />

wird die Effizienz des gesamten<br />

kohlebefeuerten Kraftwerks gesteigert.<br />

Das bedeutet einen weiteren Fortschritt<br />

im Bereich Umweltschutz.<br />

Martin Reisser<br />

Tel.: +49 (751) 29511 489<br />

martin.reisser@andritz.com<br />

TECHNISCHE DATEN:<br />

LEISTUNG: 1.740 kW<br />

FALLHÖHE: 8,3 m<br />

DREHZAHL: <strong>20</strong>5 / 750 Upm<br />

LAUFRADDURCHMESSER: 1.950 mm<br />

SCHWEIZ<br />

NAVIZENCE<br />

Der Fluss Navizence fliesst durch<br />

den Kanton Wallis in der Schweiz<br />

und mündet bei Chippis in die<br />

Rhone, wo eine Aluminiumfabrik<br />

angesiedelt ist. An dieser Stelle<br />

wurde 1908 das Wasserkraftwerk<br />

gebaut, um das Elektrolysesystem<br />

zu betreiben. Nach zahlreichen<br />

Erweiterungen in den darauffolgenden<br />

Jahrzehnten befinden sich<br />

dort heute sieben 7,4 MW-Einheiten.<br />

Die Eigentümer (Forces Motrices de<br />

la Gougra SA) hatten das Ziel, die Leistung<br />

durch eine Sanierung der Anlage<br />

zu erhöhen. ANDRITZ <strong>HYDRO</strong> erhielt<br />

den Auftrag für die Lieferung von drei<br />

Turbinengeneratoren und drei Reglern.<br />

Nach mehrmonatigen Verhandlungen<br />

wurde am 16. Februar <strong>20</strong>09 der Vertrag<br />

unterzeichnet. Zuständig für die Technik<br />

dieses Auftrags ist das Unternehmen<br />

Groupe e, das auch ANDRITZ <strong>HYDRO</strong><br />

in Vevey wohlbekannt ist. In diesem<br />

Konsortium trägt ANDRITZ <strong>HYDRO</strong> AG<br />

Schweiz die Hauptverantwortung.<br />

Als Projektleiter wurde Ferdinand<br />

Hoffmann eingesetzt. Die sieben Maschinen<br />

werden nun von drei 5-düsigen<br />

Peltonturbinen mit Generatoren und<br />

Reglern ersetzt. Das Projekt wurde<br />

bereits begonnen und die technische<br />

Planung geht ihrem Ende zu.<br />

Erste Aufträge für weitere Teile wurden<br />

bereits vergeben. Die erste Maschine<br />

wird schon Ende <strong>20</strong>10 geliefert werden,<br />

die zweite und die dritte Maschine werden<br />

bis Februar <strong>20</strong>13 am Netz sein.<br />

Stelios Papadopulos<br />

Tel.: +43 (1) 89100 2680<br />

stelios.papadopulos@andritz.com<br />

TECHNISCHE DATEN:<br />

LEISTUNG: 3 x 24 MW / 26,5 MVA<br />

SPANNUNG: 9 kV<br />

FALLHÖHE: 568,1 m<br />

DREHZAHL: 750 Upm<br />

LAUFRADDURCHMESSER: 1.285 mm<br />

STATORDURCHMESSER: 3.270 mm


FRANKREICH<br />

SISTERON<br />

A NDRITZ <strong>HYDRO</strong> erhielt nach<br />

langwierigen Verhandlungen mit<br />

EDF, im Januar <strong>20</strong>10 einen Auf -<br />

trag für die Modernisierung des<br />

Kraftwerks Sisteron.<br />

Das Kraftwerk ist am Fluss Durance<br />

gelegen, etwa 130 km nördlich von<br />

Marseille und keine 150 km von<br />

Grenoble entfernt.<br />

ANDRITZ <strong>HYDRO</strong>’s Lieferumfang:<br />

■ Homologer Modellversuch<br />

■ Zwei neue vertikale Francisturbinen<br />

inklusive Lager, Leitapparat und Wellendichtungen<br />

■ Montage des neuen Leitapparates,<br />

Sanierung des Lagers, Nacharbeiten<br />

an der Baustelle<br />

■ Inbetriebnahme.<br />

Die neuen Einheiten werden jene, die<br />

von Alstom im Jahr 1972 geliefert<br />

wurden ersetzen und eine erhebliche<br />

Leistungssteigerung aufweisen<br />

(+3,6%).<br />

ANDRITZ <strong>HYDRO</strong> ist Leiter eines Konsortiums,<br />

dem auch das Unternehmen<br />

ENDEL (GDF-SUEZ) angehört, das alle<br />

Montageleistungen durchführen wird.<br />

Die Inbetriebnahme der Maschine 2<br />

ohne neuem Laufrad ist für <strong>20</strong>11, jene<br />

der Maschine 1 im Jahr <strong>20</strong>12 und das<br />

neue Laufrad für Maschine 2 in <strong>20</strong>13<br />

geplant.<br />

Dieses grosse Modernisierungsprojekt<br />

für EDF ist das erste seit der Renovierung<br />

des Kraftwerks Kembs im Jahre<br />

<strong>20</strong>05, das ebenfalls von ANDRITZ<br />

<strong>HYDRO</strong> durchgeführt wurde.<br />

Quentin Seringe<br />

Tel.: +41 (21) 925 7723<br />

quentin.seringe@andritz.com<br />

TECHNISCHE DATEN: Francis<br />

LEISTUNG: 2 x 130 MW<br />

FALLHÖHE: 113 m<br />

DREHZAHL: 187,5 Upm<br />

LAUFRADDURCHMESSER: 4.001 mm<br />

FRANKREICH<br />

KEMBS<br />

Im November <strong>20</strong>09 erhielt ANDRITZ<br />

<strong>HYDRO</strong> in Grenoble von Electricité<br />

de France (EdF) den Auftrag für<br />

die Lieferung, Montage und Inbetriebnahme<br />

der kompletten, elektromechanischen<br />

Ausstattung für<br />

die Restwasserturbinen des<br />

Kraftwerks Kembs. Dieses liegt am<br />

Rhein im Nordosten Frankreichs.<br />

EdF möchte mit dieser neuen kompakten<br />

Erweiterung nahe des grossen<br />

Wasserkraftwerks Kembs eine bessere<br />

Nutzung der Restwassermengen erzielen.<br />

Nach einer langen Evaluierungsphase<br />

von EdF wurde schliesslich<br />

das Angebot von ANDRITZ <strong>HYDRO</strong><br />

aus technischen Gründen und preisbedingt<br />

dem eines französischen Bieters<br />

vorgezogen.<br />

Zum Lieferumfang gehören zwei nachgeschaltete<br />

doppelt geregelte S-Turbinen,<br />

einschliesslich Regler und Stirnradgetrieben,<br />

Synchrongeneratoren<br />

von Moteurs Leroy-Somer, vorgelagerte<br />

Schützen und Dammbalken im Unterwasser.<br />

Die Inbetriebnahme ist für September<br />

<strong>20</strong>13 geplant.<br />

Dominique Leleux<br />

Tel.: +33 (475) 230508<br />

dominique.leleux@andritz.com<br />

TECHNISCHE DATEN:<br />

LEISTUNG: 4,45 MW<br />

FALLHÖHE: 11 m<br />

DREHZAHL: <strong>20</strong>0 Upm<br />

LAUFRADDURCHMESSER: 2.600 mm<br />

SPANIEN<br />

EL HIERRO<br />

Highlights <strong>HYDRO</strong>NEWS 25<br />

Das as Technische Institut der Kana-<br />

rischen Inseln hat für El Hierro, die<br />

kleinste der Kanarischen Inseln,<br />

einen Windpark mit Wasserkraft-<br />

werk entwickelt.<br />

Diese Insel mit 278 km 2 und 10.477<br />

Einwohnern hat einen jährlichen Strombedarf<br />

von 35 GWh mit einer Spitzenleistung<br />

von 6,3 MW. Ziel ist, die bestehende<br />

dieselelektrische Anlage durch<br />

einen 10-MW-Windpark zu ersetzen,<br />

der über eine Pumpstation und ein<br />

Wasserkraftwerk verfügt. Der Windpark<br />

wird den Strombedarf decken. Wenn<br />

der Windpark mehr Strom produziert,<br />

als benötigt wird, dann wird diese überschüssige<br />

Energie genutzt, um Wasser<br />

zu einem Oberbecken zu pumpen, das<br />

sich 700 m über dem Meeresspiegel<br />

befindet. Kann der Strombedarf nicht<br />

durch Windenergie gedeckt werden,<br />

wird das gespeicherte Wasser in den<br />

unteren Stausee befördert und Strom<br />

wird durch das Wasserkraftwerk erzeugt.<br />

Der Inhaber dieser Anlage ist die<br />

Aktiengesellschaft Gorona del Viento El<br />

Hierro, die zu 60 Prozent dem Kreisamt<br />

Cabildo Insular de la Isla de El Hierro,<br />

zu 30 Prozent Endesa und zu 10<br />

Prozent dem Technischen Institut der<br />

Kanarischen Inseln gehört. ANDRITZ<br />

<strong>HYDRO</strong> Spanien, ernannter Lieferant<br />

von Elecnor, dem Hauptbeauftragten<br />

für die Hydraulik, liefert die elektromechanische<br />

Ausrüstung für das<br />

Wasserkraftwerk basierend auf horizontalen<br />

Peltonturbinen. Das Projekt<br />

stellt eine hervorragende Referenz dar.<br />

Tomás Padron, Präsident der Gorona<br />

del Viento El Hierro erklärte:„Das<br />

System könnte auch gut auf anderen<br />

Inseln oder auf das Festland ausgedehnt<br />

werden, wo es keinen Netzanschluss<br />

gibt.”<br />

Alfonso Madera<br />

Tel.: +34 (91) 4251038<br />

alfonso.madera@andritz.com<br />

TECHNISCHE DATEN:<br />

LEISTUNG: 2,86 MW<br />

FALLHÖHE: 650 m<br />

LAUFRADDURCHMESSER: 1.000 mm<br />

STATORDURCHMESSER: 1.013 mm


26 <strong>HYDRO</strong>NEWS Highlights<br />

DÄNEMARK<br />

TJELE<br />

Im Jänner <strong>20</strong>10 erhielt ANDRITZ<br />

<strong>HYDRO</strong> von Energinet.dk einen<br />

Auftrag zur Erneuerung der leittechnischen<br />

Einrichtungen für den<br />

rotierenden Phasenschieber in der<br />

dänischen Schaltanlage Tjele.<br />

Ausschlaggebend für die Vergabe der<br />

Leittechnik-Erneuerung an ANDRITZ<br />

<strong>HYDRO</strong> waren die vier bereits modernisierten<br />

Anlagen ähnlicher Bauart in Norwegen.<br />

Das Projekt umfasst die Lieferung<br />

einer neuen Leittechnik für die Start-<br />

Stop-Sequenz, ein neues Erregungssystem,<br />

die Erneuerung der elektrischen<br />

Schutzeinrichtungen, einen neuen statischen<br />

Frequenzumrichter zum Anfahren<br />

des Phasenschiebers, die Erneuerung<br />

des Gasüberwachungssystems und der<br />

Hochdruck-Ölpumpen. Eine der Besonderheiten<br />

dieses Projekts ist die Erregungseinrichtung<br />

mit der ein Leistungsbereich<br />

von +180 MVar bis zu –125 MVar<br />

abgedeckt werden kann. Das Erregungssystem<br />

THYNE 5 sowie die leittechnischen<br />

Komponenten sind Teilsysteme<br />

der NEPTUN Wasserkraftwerkslösung<br />

von ANDRITZ <strong>HYDRO</strong> und stellen somit<br />

einen integralen Bestandteil dieser<br />

Lösung dar. Bedingt durch die kurze Projektlaufzeit<br />

von unter einem Jahr, wird der<br />

Phasenschieber Ende <strong>20</strong>10 den Betrieb<br />

wieder aufnehmen können.<br />

Hans-Heinrich Spitzer<br />

Tel.: +43 (1) 89100 3615<br />

hans-heinrich.spitzer@andritz.com<br />

TECHNISCHE DATEN:<br />

LEISTUNG: +180 / -125 MVar<br />

DREHZAHL: 750 Upm<br />

IN: 7.100 Amp<br />

LE NOM.: 2.000 Amp DC<br />

UE NOM.: 300 VDC<br />

SCHWEDEN<br />

SELSFORS<br />

Die schwedische Skellefteå Kraft<br />

AB vergab an ANDRITZ <strong>HYDRO</strong><br />

Östersund Schweden einen Auftrag<br />

für den Ausbau einer Kaplanturbine<br />

für das Kraftwerk Selsfors.<br />

Der Vertrag ist im Dezember <strong>20</strong>09 in<br />

Kraft getreten. Die Laufradschaufeln<br />

werden im ANDRITZ <strong>HYDRO</strong> Forschungs-<br />

und Entwicklungslabor in<br />

Tampere entwickelt. Der Lieferumfang<br />

umfasst zudem ein neues Hochdruckaggregat,<br />

neue Ölleitungen, die Genralüberholung<br />

der demontierten Teile,<br />

den Anstrich von eingebetteten und<br />

demontierten Teilen sowie die Montage<br />

vor Ort. Die Installation auf der Baustelle<br />

und die Inbetriebnahme sind für<br />

Mitte <strong>20</strong>12 geplant und werden Ende<br />

<strong>20</strong>12 abgeschlossen sein. Das Laufrad<br />

ist ölfrei mit selbst geschmierten Buchsen<br />

und einem Servomotor unter der<br />

Mittelachse. Im Vergleich zur derzeitigen<br />

Leistung, wird jene bei der Nennnettofallhöhe<br />

um etwa 25 Prozent<br />

höher sein. Der Lieferumfang umfasst<br />

auch die Demontage des Generators,<br />

neue Einfassungen der Statorwicklungen,<br />

neue Führungslager, Tests und<br />

Inbetriebnahme. Alle Kon s truktionen<br />

sowie die Herstellung und Montage<br />

werden von ANDRITZ <strong>HYDRO</strong> Schweden<br />

durchgeführt.<br />

Stefan Olsson<br />

Tel.: +46 (640) 177 26<br />

stefan olsson@andritz.com<br />

TECHNISCHE DATEN:<br />

LEISTUNG: 23,85 MW<br />

FALLHÖHE: 21,4 m<br />

DREHZAHL: 136,4 Upm<br />

LAUFRADDURCHMESSER: 4.130 mm<br />

ISLAND<br />

MJÓLKÁ III<br />

Trotz der schwierigen wirtschaftlichen<br />

Lage in Island hat ANDRITZ<br />

<strong>HYDRO</strong> in Deutschland in dieser Region<br />

einen weiteren Auftrag für ein<br />

komplettes E&M-Paket mit einer horizontalen<br />

Francisturbine erhalten.<br />

Der Kunde Orkubu Vestfarda ehf (OV)<br />

hat bereits früher Francisturbinen für<br />

die Kraftwerke Thvera (<strong>20</strong>00) und<br />

Tungudalur (<strong>20</strong>05) von ANDRITZ<br />

<strong>HYDRO</strong> erworben. OV ist für die<br />

Stromversorgung der Halbinsel Westfjord<br />

im nordwestlichen Teil Islands<br />

verantwortlich. Dies ist eine abgele -<br />

gene Gegend und besonders im<br />

Winter wird die Netzanbindung zum<br />

Hauptnetz Islands unterbrochen. OV<br />

investiert in die Sanierung und Erweiterung<br />

der Mjólká Wasserkraftwerke,<br />

um die Stromversorgung zu verbessern.<br />

Die Mjólká Kraftwerke befinden<br />

sich im Fjord Arnafjördur, ungefähr<br />

80 km südlich der Landeshauptstadt<br />

Isafjördur. Mjólká III ist eine neue<br />

Anlage und wird oberhalb der bereits<br />

bestehenden Anlagen Mjólká I und II<br />

ge baut. ANDRITZ <strong>HYDRO</strong> hat bereits<br />

über zwanzig Wasserturbinen in Island<br />

installiert.<br />

Dieter Krompholz<br />

Tel.: +49 (751) 29511 483<br />

dieter.krompholz@andritz.com<br />

TECHNISCHE DATEN:<br />

LEISTUNG: 1.192 kW<br />

FALLHÖHE: 95 m<br />

DREHZAHL: 1.000 Upm<br />

LAUFRADDURCHMESSER: 477 mm


USA<br />

ABIQUIU<br />

Im Oktober <strong>20</strong>09 wurde ANDRITZ<br />

<strong>HYDRO</strong> mit der Planung und Lieferung<br />

einer Compact Hydro Francismaschineneinheit<br />

für das bestehende<br />

Kraftwerk am Stausee Abiquiu<br />

in New Mexico beauftragt.<br />

Der Landkreis Los Alamos, New Mexico<br />

betreibt das Wasserkraftwerk Abiquiu,<br />

das sich auf einem der grössten Nebenfl<br />

üsse des Rio Grande befi ndet.<br />

Der Abiquiu Staudamm wurde vom<br />

US Army Corps of Engineers (USACE)<br />

zwischen 1956 und 1963 erbaut.<br />

Eine 14-MW-Anlage, bestehend aus<br />

zwei Einheiten, wurde 1990 neben dem<br />

Damm errichtet. Ablässe aus dem<br />

Abiquiu Stausee werden durch die<br />

USACE geregelt und sind abhängig<br />

von Hochwasserschutz und Bewässerungsbedarf.<br />

Der Landkreis beabsichtigt,<br />

die neue Anlage für die Stromerzeugung<br />

bei niedrigen Wassermengen zu installieren.<br />

ANDRITZ <strong>HYDRO</strong> wird die Ausrüstung<br />

als Zulieferer für den Hauptauftragnehmer,<br />

RMCI bereitstellen. RMCI<br />

erhielt den Gesamtauftrag für die Planung<br />

und den Bau der Erweiterung des<br />

Kraftwerks Abiquiu sowie für die Montage<br />

der neuen Maschine. Der Lieferumfang<br />

von ANDRITZ <strong>HYDRO</strong> umfasst<br />

eine horizontale Francisturbine, einen<br />

Synchrongenerator, ein Einlassventil und<br />

eine hydraulische Druckversorgungseinheit.<br />

Beachtenswert ist die Höhenlage<br />

des Ortes mit 1.840 m, die Auswirkungen<br />

auf die Auswahl der Turbinenauslegung<br />

hatte. Die Inbetriebnahme der<br />

Anlage soll vor Mitte <strong>20</strong>11 erfolgen.<br />

Mark Barandy<br />

Tel.: +1 (973) 403 821<br />

mark.barandy@andritz.com<br />

TECHNISCHE DATEN:<br />

LEISTUNG: 3,12 MW<br />

FALLHÖHE: 51,8 m<br />

DREHZAHL: 514 Upm<br />

LAUFRADDURCHMESSER: 975 mm<br />

KENIA<br />

KINDARUMA<br />

Kenia ist ein äquatoriales Land an<br />

der Ostküste von Afrika. Es ist bekannt<br />

für seine üppige Fauna und<br />

landschaftliche Besonderheiten wie<br />

etwa die Serengeti, Rift Valley,<br />

Mount Kenia sowie die eindrucksvollen<br />

Tierwanderungen, auf denen<br />

Millionen von Gnus zu ihren idyllischen<br />

Geburtsstätten in Masaimara<br />

zurückkehren.<br />

Dies ist die einzigartige Kulisse für das<br />

kürzlich vergebene Projekt Kindaruma.<br />

Das Kraftwerk liegt 160 km nordöstlich<br />

von Nairobi. Es wurde vom berühmten<br />

ehemaligen Präsidenten Jomo Kenyatta<br />

in Auftrag gegeben und im Juni 1968<br />

eröffnet. Cascade Seven Forks war das<br />

erste Wasserkraftwerk, das auf dem<br />

Fluss Tana erbaut wurde. Dabei handelt<br />

es sich um eine Anlage mit zwei Einheiten,<br />

die ursprünglich mit einer Erweiterungsmöglichkeit<br />

für eine dritte Einheit<br />

errichtet wurde. KenGen beauftragte die<br />

in Grossbritannien ansässige Beraterfi<br />

rma Scott Wilson mit der Bewertung<br />

aller Kraftwerke auf dem Fluss Tana.<br />

Diese Studie zeigte, dass Kindaruma<br />

dringend einer Sanierung unterzogen<br />

werden musste. Nach der Bewertung<br />

durch die KenGen und Scott Wilson,<br />

wurde ANDRITZ <strong>HYDRO</strong> als bevorzugter<br />

Bieter ausgewählt. Diese Entscheidung<br />

wurde jedoch von den<br />

Mitbewerbern angefochten. Doch ihre<br />

Beschwerden wurde vom kenianischen<br />

öffentlichen Auftraggeber abgewiesen.<br />

Voller Stolz unterzeichnete ANDRITZ<br />

<strong>HYDRO</strong> den Vertrag am 11. Januar<br />

<strong>20</strong>10. Die Durchführung des Kindaruma<br />

Projekts wird über 41 Monate dauern.<br />

Es umfasst die schlüsselfertige Sanierung<br />

der gesamten Anlage sowie eine<br />

neue Schaltanlage, der eine dritte Einheit<br />

hinzugefügt wird.<br />

Melani Unger<br />

Tel.: +43 (1) 89100 2609<br />

melani.unger@andritz.com<br />

TECHNISCHE DATEN:<br />

LEITUNG: 24 MW<br />

FALLHÖHE: 36 m<br />

DREHZAHL: 214,3 Upm<br />

LAUFRADDURCHMESSER: 3.100 mm<br />

PAKISTAN<br />

Highlights <strong>HYDRO</strong>NEWS 27<br />

NEW BONG ESCAPE<br />

D urch die Vergabe eines<br />

weiteren Auftrags ist es ANDRITZ<br />

<strong>HYDRO</strong> Anfang <strong>20</strong>10 gelungen, an<br />

die Erfolge in Pakistan anzuknüpfen.<br />

Der Auftrag umfasst die gesamte<br />

elektromechanische Ausrüstung<br />

für ein neu zu errichtendes<br />

Niederdruckkraftwerk. Herzstück<br />

der Anlage sind vier Rohrmaschinensätze.<br />

Zudem werden alle elektromechanischenHilfseinrichtungen<br />

sowie die Stahlwasserbauausrüstung<br />

geliefert und montiert.<br />

Es ist dies das erste Wasserkraftwerk<br />

dieser Grösse, das in Pakistan auf<br />

privater Basis errichtet wird. Endkunde<br />

ist die pakistanische Firma Laraib<br />

Energy Ltd., die als Projektentwickler<br />

und Investorauftritt. Mit der staatlichen<br />

Betreiberfirma WAPDA wurden Stromlieferverträge<br />

abgeschlossen. Laraib<br />

Energy Ltd. hat die koreanische Baufirma<br />

Sambu Construction Company<br />

Ltd., die ein Sublieferant von ANDRITZ<br />

<strong>HYDRO</strong> ist, mit der Errichtung der<br />

schlüsselfertigen Anlage beauftragt.<br />

Das Projekt befindet sich rund 1<strong>20</strong> km<br />

östlich von Islamabad flussabwärts<br />

vom bestehenden Kraftwerk Mangla.<br />

Es wird als reines Laufkraftwerk ohne<br />

eigenen Stausee errichtet und den<br />

Niveauunterschied zwischen bestehenden<br />

Flüssen und Kanälen nutzen.<br />

Die Fertigstellung ist für Ende <strong>20</strong>12<br />

geplant.<br />

Peter Magauer<br />

Tel.: +49 (751) 29511 400<br />

peter.magauer@andritz.com<br />

TECHNISCHE DATEN:<br />

LEISTUNG: 4 x 21 MW<br />

FALLHÖHE: 13,5 m<br />

DREHZAHL: 100 Upm<br />

LAUFRADDURCHMESSER: 5.500 mm


28 <strong>HYDRO</strong>NEWS Events<br />

<strong>HYDRO</strong> <strong>20</strong>09<br />

Erfolgreiche Kongressteilnahme<br />

in Lyon, Frankreich<br />

Die <strong>HYDRO</strong> <strong>20</strong>09 in Lyon konnte<br />

auch diesmal wieder ihre wichtige<br />

Rolle als international anerkannter<br />

Fachkongress für Wasserkraft eindrucksvoll<br />

unter Beweis stellen.<br />

Mehr als 1.<strong>20</strong>0 Teilnehmer aus 75<br />

Ländern nahmen an der dreitägigen<br />

Veranstaltung teil. Neben hochinteressanten<br />

Fachvorträgen bot der attraktive<br />

Ausstellungsbereich viele Möglichkeiten,<br />

um intensive Kundengespräche<br />

zu führen. ANDRITZ <strong>HYDRO</strong> war mit<br />

zehn Fachvorträgen und einem besonders<br />

innovativen Messestand ver-<br />

treten. Dieser wurde täglich, bis weit<br />

über das Konferenzende hinaus, stark<br />

frequentiert. Die Fachvorträge umfassten<br />

das gesamte Spektrum des Tätigkeitsbereichs<br />

von Leistungserhöhung,<br />

Modernisierung, Sanierung und Überwachung<br />

von hydraulischen Maschinen<br />

und Kleinwasserkraftwerken bis hin zu<br />

aktuellen Entwicklungen in der Elektrotechnik<br />

sowie in der Pumpspeichertechnologie.<br />

Die Fachvorträge, das moderne<br />

Messestandkonzept im neuen Corporate<br />

Design sowie aktuelle Videos in<br />

HD-Technik unterstrichen unsere Position<br />

als einer der führenden Anbieter im<br />

Bereich Wasserkraft.<br />

Jens Päutz<br />

Tel.: +43 (1) 89100 2675<br />

jens.paeutz@andritz.com


Kundentag in Hangzhou,<br />

China<br />

Am 17. November <strong>20</strong>09 veranstaltete<br />

ANDRITZ <strong>HYDRO</strong> China einen<br />

erfolgreichen Kundentag in Hangzhou,<br />

Zhejiang, China.<br />

Über 1<strong>20</strong> Interessenten nahmen am<br />

Kundentag mit dem Titel “ANDRITZ<br />

<strong>HYDRO</strong> China: Präsentation & Technisches<br />

Seminar” teil. Darunter auch<br />

Kundenvertreter namhafter chinesischer<br />

Forschungsinstitute und Unternehmen<br />

aus dem Bereich Wasserkraft<br />

wie Huaneng Group, Huadian Corporation,<br />

China Guodian Corporation und<br />

Three Gorges Group, sowie Managementvertreter<br />

und Experten von<br />

ANDRITZ <strong>HYDRO</strong>’s Hauptsitz und<br />

China. Nach der Begrüssungsrede gab<br />

das Managementteam den anwesenden<br />

Kunden einen Überblick über die<br />

ANDRITZ GRUPPE und ANDRITZ<br />

<strong>HYDRO</strong> China. Anschliessend referierten<br />

Experten über ANDRITZ <strong>HYDRO</strong><br />

Technologien bei Turbinen, Generatoren<br />

und Zusatzausrüstungen.<br />

Einige Kundenvertreter sprachen über<br />

ihre bisherigen Erfahrungen mit<br />

ANDRITZ <strong>HYDRO</strong> Produkten. Nach<br />

der Präsentation wurde ein Workshop<br />

abgehalten, der den Kunden die Möglichkeit<br />

bot, in persönlichen Gesprächen<br />

spezifische Fragen zu Technologien<br />

und Produkten von ANDRITZ<br />

<strong>HYDRO</strong> zu stellen.<br />

Durch diesen Kundentag ist es nicht<br />

nur gelungen, wichtigen Kunden die<br />

Organisation und Entwicklung von<br />

ANDRITZ <strong>HYDRO</strong> näher zu bringen,<br />

sondern auch auf unsere Spitzentechnologien<br />

im Bereich Turbinen, Generatoren<br />

und Zusatzausstattungen hinzuweisen.<br />

Die Veranstaltung war darüber hinaus<br />

ein wichtiger Schritt, um ANDRITZ<br />

<strong>HYDRO</strong> Strategien in China vorzustellen<br />

und unsere Geschäftsverbin dungen<br />

nachhaltig zu verbessern.<br />

Jens Päutz<br />

Tel.: +43 (1) 89100 2675<br />

jens.paeutz@andritz.com<br />

<strong>HYDRO</strong>NEWS 29


30 <strong>HYDRO</strong>NEWS Events<br />

Kundentag in Kriens, Schweiz<br />

Qualität und Kompetenz auf höchstem Niveau<br />

Vom 12. bis 14. November <strong>20</strong>09<br />

fand in Kriens der viel besuchte<br />

Kundentag Schweiz statt. Mehr als<br />

500 Kunden aus sieben Ländern<br />

nutzen die Möglichkeit, sich über<br />

die umfassende Produktpalette der<br />

ANDRITZ <strong>HYDRO</strong> sowie den aktuellen<br />

Stand der Fertigungstechnologie<br />

umfassend zu informieren.<br />

Zu diesem Zweck waren im gesamten<br />

Fertigungsbereich zwölf Points<br />

of Interest (POI) aufgebaut. Zusätzlich<br />

wurden Vorträge zu den Themen<br />

Standort Schweiz, R&D, Compact<br />

Hydro, COE Pelton, Automation<br />

und Umbaupotenziale in deutscher<br />

und französischer Sprache gehalten.<br />

Dem engagierten Einsatz des gesamten<br />

Projektteams aus Kriens,<br />

Zürich, Vevey und Jonschwil sowie<br />

aller Mitarbeiter vor und während<br />

der Kundentage ist es zu verdanken,<br />

dass diese Veranstaltung erneut zu<br />

einem grossen Erfolg wurde.<br />

Jens Päutz<br />

Tel.: +43 (1) 89100 2675<br />

jens.paeutz@andritz.com


Russia Power <strong>20</strong>10<br />

OOO ANDRITZ <strong>HYDRO</strong> präsentiert sich zum ersten Mal in<br />

Moskau<br />

Zum ersten Mal beteiligte sich<br />

ANDRITZ <strong>HYDRO</strong> an der Russia<br />

Power, einer der bedeutendsten<br />

Messen und Konferenzen der russischen<br />

Energiewirtschaft. Russia<br />

Power war für ANDRITZ <strong>HYDRO</strong><br />

die beste Gelegenheit, am russischen<br />

Markt für die neue Moskauer<br />

Niederlassung zu werben.<br />

Russland ist ein hervorragendes Land,<br />

um eine Konferenz mit speziellem Fokus<br />

auf Wasserkraft abzuhalten. Mit einer<br />

installierten Leistung von mehr als<br />

55.000 MW gehört Russland zu den führenden<br />

Ländern bei der Wasserkrafterzeugung.<br />

Mehr als zwanzig Prozent<br />

des russischen Energiebedarfs werden<br />

heute durch Wasserkraft gedeckt.<br />

Die Russia Power bot lokalen und internationalen<br />

Ausstellern eine ideale Möglichkeit,<br />

einem breiten Publikum modernste<br />

Lösungen und Technologien aus<br />

den Bereichen Energieerzeugung und<br />

-übertragung vorzustellen. Zum<br />

ersten Mal waren alle Wasserkraftaussteller<br />

in einem eigenen „Hydro Pavillon“<br />

Powertage <strong>20</strong>10<br />

1.- 3. Juni <strong>20</strong>10<br />

Zürich, Schweiz<br />

untergebracht. Sämtliche Vorträge und<br />

Präsentationen mit dem Schwerpunkt<br />

Wasserkraft wurden in einer eigenen<br />

Tagung zum Thema Wasserkraft zusammengefasst.<br />

Die Teilnahme von<br />

ANDRITZ <strong>HYDRO</strong> an der Russia Power<br />

wurde sehr kurzfristig entschieden, und<br />

erfolgte gleichzeitig mit der Gründung<br />

der neuen Niederlassung von OOO<br />

ANDRITZ <strong>HYDRO</strong> in Moskau. Neben<br />

der Präsentation von ANDRITZ <strong>HYDRO</strong><br />

Produkten und Dienstleistungen war<br />

es ein Hauptanliegen, die neue Niederlassung<br />

bei den russischen Kunden<br />

bekannt zu machen. Zudem bot die<br />

Russia Power eine gute Möglichkeit, um<br />

mit potenziellen Kunden aus den Bereichen<br />

Modernisierung und Kleinwasserkraft<br />

in Kontakt zu kommen. Beide<br />

Segmente erfreuten sich vom ersten Tag<br />

an grossen Interesses. Bereits Ende<br />

<strong>20</strong>09 hatte ANDRITZ <strong>HYDRO</strong> zwei<br />

Vorträge für die Tagung zum Thema<br />

Wasserkraft registriert: „Integrierte<br />

Steuerung – NEPTUN“ und „Pumpturbinen“.<br />

Beide Vorträge stiessen auf<br />

Hidroenergia <strong>20</strong>10<br />

16.- 19. Juni <strong>20</strong>10<br />

Lausanne, Schweiz<br />

HydroVision <strong>20</strong>10<br />

27.- 30. Juli <strong>20</strong>10<br />

Charlotte, USA<br />

<strong>HYDRO</strong>NEWS 31<br />

grosses Interesse bei den russischen<br />

Besuchern und erhielten viel positive<br />

Resonanz. Der Ausstellungsstand,<br />

beginnend bei Design und Farbe, bis-<br />

hin zur Verwendung von grossen<br />

Plakaten, orientierte sich an der erfolgreichen<br />

Gestaltung des letzten Jahres.<br />

Grosse Monitore mit neuesten HD-<br />

Videos sowie zwei Präsentationsstationen<br />

bildeten eine gute Basis für<br />

interessante Kundendiskussionen.<br />

Jens Päutz<br />

Tel.: +43 (1) 89100 2675<br />

jens.paeutz@andritz.com<br />

<strong>HYDRO</strong> <strong>20</strong>10<br />

27.- 29. Sept. <strong>20</strong>10<br />

Lissabon, Portugal


Gewinner des Österreichischen Staatspreises<br />

für Umwelt- und Energietechnologie <strong>20</strong>10<br />

Chievo Dam <strong>HYDRO</strong>MATRIX ® -Project<br />

Der Kommentar der Jury zur Chievo<br />

Dam <strong>HYDRO</strong>MATRIX ® -Anlage in Verona:<br />

„Diese Form der Wasserkraftnutzung erfordert<br />

wenig Eingriffe in die Natur. Sie ist<br />

fl exibel und breit einsetzbar und kann auch<br />

bei bestehenden Stauwerken zum Einsatz<br />

kommen. ANDRITZ <strong>HYDRO</strong> als Weltmarktführer<br />

bei <strong>HYDRO</strong>MATRIX ® -Turbinen und<br />

ANDRITZ <strong>HYDRO</strong> GmbH<br />

Penzinger Strasse 76, 1141 Wien, Österreich<br />

Tel.: +43 (1) 89100, Fax: +43 (1) 8946046<br />

als Global Player im Bereich der Wasserkrafttechnologie<br />

ist für die Wettbewerbssituation<br />

der österreichischen Umwelttechnikindustrie<br />

von enormer Bedeutung<br />

und baut mit der <strong>HYDRO</strong>MATRIX ® -Technologie<br />

seine Spitzenstellung weiter aus.“<br />

We focus on the best solution – from<br />

water to wire.<br />

Minister Nikolaus Berlakovich (BMLFUW)<br />

Alexander Bihlmayer, Product Manager und Wolfgang Semper,<br />

Managing Director (ANDRITZ <strong>HYDRO</strong> GmbH) v.l.n.r.<br />

contact-hydro@andritz.com<br />

www.andritz.com<br />

HP.HN17.4.550.de.05.10

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