22.06.2023 Aufrufe

dei – Prozesstechnik für die Lebensmittelindustrie 06.2023

Die Fachzeitschrift dei - Prozesstechnik für die Lebensmittelindustrie berichtet über Verfahren, Anlagen, Apparate und Komponenten für die Lebensmittel- und Getränkeindustrie. Weitere Themen sind Hygienic Design, Industrie 4.0, digitale Produktion, MSR- und Automatisierungstechnik und die Verpackungstechnik. Abgerundet wird das inhaltliche Spektrum durch Nahrungs- und Genussmittelmaschinen, roboterbasierte Verpackungslösungen sowie Food Design und Getränkekonzepte.

Die Fachzeitschrift dei - Prozesstechnik für die Lebensmittelindustrie berichtet über Verfahren, Anlagen, Apparate und Komponenten für die Lebensmittel- und Getränkeindustrie. Weitere Themen sind Hygienic Design, Industrie 4.0, digitale Produktion, MSR- und Automatisierungstechnik und die Verpackungstechnik. Abgerundet wird das inhaltliche Spektrum durch Nahrungs- und Genussmittelmaschinen, roboterbasierte Verpackungslösungen sowie Food Design und Getränkekonzepte.

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06-2023<br />

10 TITEL<br />

WÄRMERÜCKGEWINNUNG<br />

AUS KOMPRESSOREN<br />

8 FOKUS<br />

PUMPEN, KOMPRESSOREN,<br />

ANTRIEBE,<br />

32 FILTERMATERIALIEN<br />

PP-TIEFENFILTERKERZE<br />

MIT REZYKLATANTEIL<br />

38 CYBERSICHERHEIT<br />

BESTANDSANLAGEN VOR<br />

BEDROHUNGEN SCHÜTZEN<br />

PROZESSTECHNIK FÜR DIE LEBENSMITTELINDUSTRIE<br />

WWW.PROZESSTECHNIK-ONLINE.DE/FOOD<br />

<strong>dei</strong> 06-2023 1


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<strong>dei</strong><br />

EDITORIAL<br />

Hochleistungs-<br />

Kunststoffe <strong>für</strong><br />

anspruchsvolle<br />

Food Applikationen.<br />

Volle Messehallen<br />

in Düsseldorf<br />

Endlich wieder Interpack! Diese Aussage war Anfang Mai in den<br />

Düsseldorfer Messehallen häufig zu hören. Nachdem <strong>die</strong> weltgrößte<br />

Verpackungsmesse 2020 coronabedingt nur im digitalen Raum<br />

stattfinden konnte, gab es vom 4. bis 10. Mai zum ersten Mal seit<br />

sechs Jahren wieder eine Live-Veranstaltung. 143 000 Besucher kamen<br />

an den sieben Messetagen nach Düsseldorf, um <strong>die</strong> Innovationen<br />

der 2807 Aussteller unter <strong>die</strong> Lupe zu nehmen. Die Stimmung<br />

an den Messeständen war durchweg gut.<br />

Absolutes Top-Thema auf der Interpack: Nachhaltigkeit in all ihren<br />

Facetten. Ob Verpackungsmaschinen <strong>für</strong> Monokunststoffe, Packstoffe<br />

aus nachwachsenden Rohstoffen oder Etikettierer mit geringem<br />

Energieverbrauch: Viele Unternehmen der Verpackungsbranche haben<br />

Technologien entwickelt, <strong>die</strong> der <strong>Lebensmittelindustrie</strong> helfen,<br />

nachhaltige Verpackungskonzepte umzusetzen. Meine Kollegen und<br />

ich haben uns auf der Interpack umgeschaut. Interessante Neuentwicklungen<br />

stellen wir Ihnen in unserer Messenachlese ab S. 16 vor.<br />

Im Themenschwerpunkt Verpacken, Kennzeichnen, Lagern auf S. 20<br />

bis 24 finden Sie weitere Beispiele <strong>für</strong> spannende Technologien und<br />

Anwendungen aus <strong>die</strong>sem Bereich.<br />

Der Titelbeitrag von Kaeser im Fokus Pumpen, Kompressoren und<br />

Antriebe auf S. 10 beschäftigt sich ebenfalls mit einem Nachhaltigkeitsthema:<br />

Bei der Nutzung von Kompressoren in der <strong>Lebensmittelindustrie</strong><br />

wird häufig ver gessen, dass sich auch <strong>die</strong> Abwärme <strong>die</strong>ser<br />

Maschinen nutzen lässt. Das Zauberwort heißt Wärmerück -<br />

gewinnung. Bis zu 96 % der Antriebsenergie stehen zur weiteren<br />

Nutzung bereit. Besonders ans Herz legen möchte ich Ihnen auch<br />

den Beitrag auf S. 38 von Genua. Darin geht es um das hochbrisante<br />

Thema Cybersicherheit. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen.<br />

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Claudia Bär, Redakteurin<br />

<strong>dei</strong> 06-2023 3


<strong>dei</strong> INHALT 06-2023<br />

10 Titel Kompressoren<br />

sind <strong>für</strong> viele Anwendungen<br />

in der Lebens mittel -<br />

industrie im Einsatz. Rund<br />

96 % der zur Druckluft -<br />

erzeugung auf gewendeten<br />

Energie können zur<br />

Wärmerückgewinnung<br />

genutzt werden.<br />

24 Bei alternativen<br />

Proteinquellen muss<br />

auch <strong>die</strong> Ver packung den<br />

Wünschen der Verbraucher<br />

in puncto Nachhaltigkeit<br />

entsprechen.<br />

34 In einer neuen<br />

Produktionsstätte des<br />

österreichischen Back -<br />

warenherstellers Ölz<br />

realisierte Zeppelin<br />

Systems das komplette<br />

Rohstoffhandling.<br />

FOKUS: PUMPEN, KOMPRESSOREN, ANTRIEBE<br />

8 Onlinetool vereinfacht <strong>die</strong> Pumpenprüfung<br />

Einsparpotenziale von Fluid-Handling-Komponenten<br />

quantifizieren<br />

10 TITEL Wertvolle Abwärme<br />

Wärmerückgewinnung aus Kompressoren<br />

14 Bereit <strong>für</strong> <strong>die</strong> tägliche Reinigung<br />

Robuste Schraubenvakuumpumpen im Hygienic Design<br />

VERPACKEN, KENNZEICHNEN, LAGERN<br />

20 Phosphate sauber und sicher abgesackt<br />

Pneumatikpacker als zentraler Bestandteil einer<br />

vollautomatischen Abfüllanlage<br />

22 Interface <strong>für</strong> Abfülllinien<br />

Intuitive Be<strong>die</strong>noberfläche <strong>für</strong> maximale Effizienz und<br />

Flexibilität<br />

24 Alternative Proteinquellen nachhaltig verpacken<br />

Ressourcenschonende Lösungen<br />

ANLAGEN, APPARATE, KOMPONENTEN<br />

30 Optimierte Oberflächen <strong>für</strong> Apparate und Behälter<br />

Spezielles Schleifverfahren ermöglicht geringere<br />

Restschmutzanhaftung<br />

32 PP-Tiefenfilterkerze mit Rezyklatanteil<br />

Umwelt- und Ressourcenschutz bei der Filtration<br />

34 Beste Backzutaten bestens behandelt<br />

Zuverlässiges Rohstoffhandling <strong>für</strong> österreichische<br />

Großbäckerei<br />

MSR-TECHNIK, PROZESSAUTOMATISIERUNG, DIGITALISIERUNG<br />

36 Mit hohem Effizienzgewinn<br />

Einsatz von Drehzahlstarter zur Erneuerung eines<br />

Kühlsystems<br />

38 Cybersicherheit auf allen Ebenen der Produktion<br />

So lassen sich Bestandsanlagen vor Bedrohungen<br />

schützen<br />

40 Ein Plus an Sicherheit <strong>für</strong> den sterilen Prozess<br />

Drucküberwachung per Inline-Prozesstransmitter<br />

FOOD DESIGN UND GETRÄNKEKONZEPTE<br />

44 Fettreduktion mit Inulin und Reisstärke<br />

Die Kombination sorgt <strong>für</strong> Geschmack und das richtige<br />

Mundgefühl<br />

46 Fermentierte Inhaltsstoffe als Geschmacksbooster<br />

Pflanzliche Milchalternativen sensorisch aufwerten<br />

4 <strong>dei</strong> 06-2023


38 Die Digitalisierung in<br />

der <strong>Lebensmittelindustrie</strong><br />

birgt Sicherheitsrisiken.<br />

Spezialisten können<br />

helfen, komplexe Anlagen<br />

vor ungewolltem Zugriff<br />

zu schützen.<br />

44 Reisstärke und Inulin<br />

sind in der Lage, Fett in<br />

vielen Lebensmitteln<br />

technologisch zu<br />

ersetzen. Gleichzeitig<br />

halten sie auch den<br />

Genuss aufrecht.<br />

RUBRIKEN<br />

3 Editorial<br />

4 Inhalt<br />

6 Nachrichten<br />

13 Exklusiv auf prozesstechnik-online.de<br />

13 Gewinner Top-Produkt des Monats April<br />

16 Messenachlese Interpack<br />

26 PRODUKTE<br />

42 Messenachlese Hannovermesse<br />

48 Literatur, Broschüren, E-Me<strong>die</strong>n<br />

48 Inserentenverzeichnis<br />

49 Termine<br />

49 So erreichen Sie <strong>die</strong> Redaktion<br />

50 Vorschau<br />

50 Impressum<br />

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<strong>dei</strong> 06-2023 5


<strong>dei</strong><br />

NACHRICHTEN<br />

Modernisierung der Werke in Oelde und Niederahr<br />

GEA INVESTIERT IN ZENTRIFUGENPRODUKTION<br />

Bild: GEA<br />

Stefan Klebert (links), CEO von GEA, und<br />

Klaus Stojentin, CEO Division Separation &<br />

Flow Technologies bei GEA<br />

Bis Ende 2024 investiert GEA 50 Mio. Euro<br />

in <strong>die</strong> Modernisierung der deutschen Zentrifugenwerke<br />

in Oelde und Niederahr. Das<br />

hat der Konzern am 11. Mai 2023 auf einer<br />

Pressekonferenz anlässlich des 130-jährigen<br />

Jubiläums von GEA Separation am Standort<br />

Oelde bekannt gegeben. GEA Zentrifugen<br />

werden in über 3500 unterschiedlichen<br />

Prozessen eingesetzt. Wachstumstreiber sind<br />

u. a. Anwendungen zur alternativen Proteinproduktion<br />

sowie <strong>die</strong> weltweite Nachfrage<br />

nach Molkereiprodukten.<br />

„Mit Stolz blicken wir auf 130 erfolgreiche<br />

Jahre in der Separationstechnik zurück. Mit<br />

den heute angekündigten Investitionen machen<br />

wir unsere Standorte zukunftsfest, um<br />

noch klimaschonender, effizienter und moderner<br />

zu produzieren. Wir stärken somit<br />

<strong>die</strong> Wettbewerbsfähigkeit beider deutscher<br />

Standorte“, so Stefan Klebert, CEO von GEA.<br />

Klaus Stojentin, CEO der GEA Division Separation<br />

and Flow Technologies, ergänzt: „Ich<br />

freue mich, dass wir mit den geplanten Investitionen<br />

den weltweit größten GEA-<br />

Standort Oelde <strong>für</strong> <strong>die</strong> nächsten Jahrzehnte<br />

stark machen.“<br />

Gute Umsatzentwicklung trotz wirtschaftlicher Unwägbarkeiten<br />

MULTIVAC WEITER AUF WACHSTUMSKURS<br />

Bild: Multivac<br />

Dr. Tobias Richter (links), CSO,<br />

und Christian Traumann, CEO,<br />

blickten auf der Interpack auf ein<br />

erfolgreiches Jahr 2022 zurück<br />

Auf der Interpack stellte Multivac im Rahmen einer Pressekonferenz am 5. Mai<br />

2023 <strong>die</strong> aktuellen Geschäftszahlen vor. Trotz aller wirtschaftlicher Herausforderungen<br />

infolge der auslaufenden Pandemie und des Ukraine-Kriegs konnte <strong>die</strong><br />

Unternehmensgruppe ihren Umsatz im Jahr 2022 auf rund 1,5 Mrd. Euro und<br />

damit um 8,7 % steigern. Die Mitarbeiteranzahl erhöhte sich auf rund 7000 weltweit.<br />

„Wir sind mit einem guten Auftragsbestand in das Jahr 2023 gestartet“, erläuterte<br />

CEO Christian Traumann. „Vor dem Hintergrund steigender Energie- und<br />

Rohstoffpreise bzw. der Inflation ist <strong>die</strong> Investitionsbereitschaft unserer Kunden in<br />

Deutschland und Europa jedoch verhalten. Um einem angespannten Auftragseingang<br />

entgegenzuwirken, setzen wir auch weiterhin auf unser breites Produktportfolio<br />

mit innova tiven Lösungen, das konsequent erweitert wird, und unser weltweites<br />

Vertriebs- und Servicenetzwerk.“<br />

Auf der Interpack präsentiert sich <strong>die</strong> Multivac Group erstmals im neuen Corporate<br />

Design. Dieses wurde mit dem Ziel entwickelt, Multivac sowie <strong>die</strong> Tochterfirmen<br />

Fritsch und TVI unter der Dachmarke Multivac Group zusammenzufassen.<br />

<strong>dei</strong> NACHRICHTEN TICKER<br />

nach 17 Jahren aus dem Vorstand<br />

Deutschland übernommen. Der<br />

Bild: Sick<br />

Umsatzrekord und<br />

Vorstandswechsel<br />

von Sick ausscheiden, um sich auf<br />

seine Aufgaben in Aufsichtsratsgremien<br />

zu konzentrieren. Neues<br />

Vorstandsmitglied <strong>für</strong> Finanzen<br />

und IT wird Jan-Helmut Eberhard.<br />

gebürtige Hamburger bringt<br />

mehr als 25 Jahre Erfahrung in<br />

Führungspositionen mit. Mit seinem<br />

breiten Erfahrungsschatz in<br />

den Bereichen Finanzen & Controlling,<br />

Operations und Vertrieb<br />

sowie einer hohen Affinität zu<br />

Busch baut neues Vakuum -<br />

kom petenzzentrum<br />

Bild: Betriebsbau Schuster<br />

Sick konnte im Geschäftsjahr<br />

technischen Prozessen ist er sehr<br />

Die Busch Austria GmbH erwei-<br />

2022 positive Ergebnisse ver-<br />

gut aufgestellt, um <strong>die</strong> Position<br />

tert den Betriebsstandort Korneu-<br />

zeichnen. Der Umsatz des Sensorherstellers<br />

stieg 2022 um 11,5 %<br />

auf 2,19 Mrd. Euro. Damit übertraf<br />

das Unternehmen <strong>die</strong> gesetzte<br />

Prognose. Der Auftragsein-<br />

Bild: Camfil<br />

Geschäftsführerwechsel<br />

bei Camfil<br />

von Camfill im Markt und in der<br />

Region zu stärken. Klatschow tritt<br />

seine neue Position in einem<br />

spannenden Moment an, denn<br />

Camfil plant 2023 <strong>die</strong> Einführung<br />

burg und errichtet damit das erste<br />

Vakuumkompetenzzentrum in<br />

Österreich. In dem neuen Gebäude<br />

werden Busch und <strong>die</strong> Pfeiffer<br />

Vacuum Austria GmbH künftig<br />

gang erhöhte sich um 8,2 % auf<br />

Andreas Klatschow hat Ende<br />

einer Reihe umweltfreundlicher<br />

gemeinsam Vakuumlösungen <strong>für</strong><br />

2,51 Mrd. Euro. Zum Ende des<br />

März 2023 <strong>die</strong> Position des Ge-<br />

Taschen-, Schwebstoff- und Aktiv-<br />

österreichische Kunden entwer-<br />

Jahres wird Markus Vatter (Bild)<br />

schäftsführers bei Camfil<br />

kohlefilterlösungen.<br />

fen, fertigen und anbieten.<br />

6 <strong>dei</strong> 06-2023


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<strong>dei</strong> 06-2023 7


<strong>dei</strong> FOKUS PUMPEN, KOMPRESSOREN, ANTRIEBE<br />

Bilder: Alfa Laval<br />

Das Onlinetool Joules von Alfa Laval ermöglicht es, <strong>die</strong> Einsparpotenziale von Fluid-Handling-Geräten wie Pumpen aufzuzeigen und zu quantifizieren<br />

Einsparpotenziale von Fluid-Handling-Komponenten quantifizieren<br />

Onlinetool vereinfacht <strong>die</strong><br />

Pumpenprüfung<br />

Die explo<strong>die</strong>renden Kosten von Gas und Strom treffen <strong>die</strong> <strong>Lebensmittelindustrie</strong> mit<br />

voller Wucht. Hersteller entschärfen <strong>die</strong> Energiekrise am besten durch Effizienzmaßnahmen.<br />

Alfa Laval setzt hier an und analysiert Produktionsanlagen im Hinblick auf<br />

Ressourceneinsatz und CO 2 -Emissionen und Wartungskosten. Mit dem Onlinetool<br />

Joules vergleichen <strong>die</strong> Experten Fluid-Handling-Komponenten wie Pumpen und vali<strong>die</strong>ren<br />

<strong>die</strong> Einsparpotenziale. Dass es sich lohnt, zeigt das Beispiel einer Großmolkerei.<br />

Die Lebensmittel- und Getränkeverarbeitung<br />

ist einer der energieintensivsten Industriesektoren<br />

in der EU und <strong>für</strong> 28 % des Gesamtenergieverbrauchs<br />

verantwortlich<br />

(Monforti-Ferrario, F. Energy Use in the EU<br />

Food Sector: State of Play and Opportunities<br />

for Improvement; European Union; Joint<br />

Research Centre; Institute for Energy and<br />

Transport and Institute for Environment and<br />

Sustainability: Ispra, Italien, 2015, Seite 7).<br />

Angesichts galoppierender Energiepreise<br />

und auch der Verpflichtung zur Reduzierung<br />

der CO 2 -Emissionen gemäß des Pariser<br />

Klimaabkommens stehen <strong>die</strong> Unternehmen<br />

immer stärker unter Zugzwang.<br />

Auf der Ebene der <strong>Prozesstechnik</strong> sind Audits<br />

der erste Schritt zu mehr Energieeffizienz. Im<br />

Rahmen von Energieverbrauchsanalysen lassen<br />

sich Stellschrauben identifizieren. In den<br />

Betriebsstätten der <strong>Lebensmittelindustrie</strong> zählen<br />

<strong>die</strong> Pumpen oftmals zu den Anlagen mit<br />

der niedrigsten Energieeffizienz.<br />

Pumpen unter der Lupe<br />

Alfa Laval wurde von einer dänischen Großmolkerei<br />

mit der Durchführung einer Pumpenprüfung<br />

beauftragt. Während des eintägigen<br />

Audits wurden in der Molkefiltrationsanwendung<br />

fünf Pumpen unter <strong>die</strong> Lupe<br />

genommen. Zwei der Pumpen erwiesen<br />

sich als Schwachpunkte. Rund um <strong>die</strong> Uhr<br />

im Einsatz erbrachten sie 20 % weniger<br />

Leistung als angegeben. Ihr Wirkungsgrad<br />

lag bei lediglich 50 %, das heißt, nur <strong>die</strong><br />

8 <strong>dei</strong> 06-2023


Arbeit mit Joules: Auswertung eines Pumpenvergleichs<br />

Hälfte der verfügbaren Leistung wurde <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> Bewegung von Flüssigkeit aufgewandt,<br />

während <strong>die</strong> andere Hälfte unerwünschte<br />

Vibrationen in der gesamten Prozesslinie<br />

verursachte. Die Molkerei ließ <strong>die</strong> Pumpen<br />

wegen ihres schlechten Wirkungsgrades, des<br />

hohen Stromverbrauchs, der Vibrationen<br />

und anderer Probleme alle drei Monate warten.<br />

Diese Maßnahmen erforderten jedes<br />

Mal den Einsatz eines spezialisierten Unternehmens<br />

und verursachten eine Ausfallzeit<br />

von 24 Stunden pro Pumpe.<br />

Einsatz des Onlinetools Joules<br />

Die Alfa-Laval-Experten können mit dem<br />

Onlinetool Joules Fluid-Handling-Geräte<br />

vergleichen und den Verbrauch von Energie,<br />

Wasser sowie Reinigungsme<strong>die</strong>n überprüfen.<br />

So lassen sich <strong>die</strong> Einsparpotenziale von<br />

Pumpen, Rührwerken, Ventilen und Tankreinigungsequipment<br />

aufzeigen und quantifizieren.<br />

Im Fall der Molkefiltrationsanwendung<br />

wurden bedeutende Einsparpotenziale<br />

beim Energieverbrauch und den damit verbundenen<br />

CO 2 -Emissionen sowie den Wartungskosten<br />

erkannt. Die Berechnungen ergaben,<br />

dass der Austausch der beiden bemängelten<br />

110-kW-Pumpen gegen LKH-<br />

Zentrifugalpumpen von Alfa Laval den Energieverbrauch<br />

um mehr als 20 % von 186<br />

auf 142 kW/h senken würde.<br />

Bevor <strong>die</strong> Molkerei auf <strong>die</strong> Erkenntnisse des<br />

Audits reagieren konnte, kam es sogar noch<br />

zu zwei größeren Ausfällen, <strong>die</strong> auf durch<br />

Materialermüdung und Vibration gebrochene<br />

Pumpenwellen zurückzuführen waren.<br />

Effizient und wartungsarm<br />

Die LKH-Zentrifugalpumpen entsprechen<br />

den anspruchsvollen Hygienestandards der<br />

<strong>Lebensmittelindustrie</strong> und bieten höchste<br />

Effizienz bei schonender Produktbehandlung.<br />

Darüber hinaus überzeugen <strong>die</strong> Pumpen<br />

aber auch als Energiesparer. Die op -<br />

timierte Pumpenkonstruktion und der Präzisionsmotor<br />

sorgen <strong>für</strong> mehr Energieeffizienz<br />

als bei vergleichbaren Produkten.<br />

Gegenüber entsprechenden Mittelklassepumpen<br />

ist <strong>die</strong> Energieeffizienz sogar um<br />

bis zu 50 % erhöht.<br />

Alfa Laval bietet <strong>die</strong> LKH-Zentrifugalpumpen<br />

in 13 Größen mit Kapazitäten von bis<br />

zu 500 m³/h und Druckeinstellungen von<br />

bis zu 190 H/(m) an. Das halboffene Flügelrad<br />

mit seiner speziellen Schaufelkonstruktion<br />

sichert eine besonders niedrige<br />

NPSHr (Net Positive Suction Head required<br />

<strong>–</strong> erforderte Haltedruckhöhe). So werden<br />

Hohlraumbildungen verhindert und das<br />

Risiko von mechanischen Schäden minimiert.<br />

Ausgleichsbohrungen im Flügelrad<br />

erhöhen zusätzlich <strong>die</strong> Zirkulation um <strong>die</strong><br />

Wellendichtung und reduzieren <strong>die</strong> Axialkraft,<br />

was Verschleiß an Wellendichtung und<br />

Motorlager vorbeugt. Die Frontlader-Wellendichtung<br />

ist sehr wartungsfreundlich<br />

und reduziert zugleich das Risiko einer<br />

Dichtungsöffnung während eines unvorhergesehenen<br />

Druckstoßes.<br />

Schneller Return on Investment<br />

Die dänische Großmolkerei setzt <strong>die</strong> LKH-<br />

Zentrifugalpumpen heute erfolgreich ein<br />

und realisierte den Return on Investment in<br />

weniger als 16 Monaten. Allein <strong>die</strong> Energiekosteneinsparungen<br />

belaufen sich auf fast<br />

37000 Euro jährlich, was mit einer Re -<br />

duzierung der CO 2 -Emissionen um 212 t<br />

einhergeht. Durch überflüssig gewordene<br />

Wartungen werden weitere 24 000 Euro<br />

Die LKH-Zentrifugalpumpe zeichnet sich<br />

durch hohe Effizienz und niedrigen Stromverbrauch<br />

aus<br />

pro Jahr eingespart. Der hohe Wirkungsgrad,<br />

langlebigere Verschleißteile sowie <strong>die</strong><br />

Vermeidung von durch Vibration verursachten<br />

Leistungsabfällen berscherten der Molkerei<br />

darüber hinaus 192 Stunden zusätz -<br />

liche Betriebszeit.<br />

Auch <strong>die</strong> Arbeitsumgebung hat durch <strong>die</strong><br />

LKH-Zentrifugalpumpen gewonnen. Im Vergleich<br />

zu den alten Pumpen arbeiten sie<br />

sicherer und deutlich leiser mit weniger Vibrationen<br />

und Druckspitzen.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Alfa Laval<br />

AUTOR:<br />

STEFAN RIGGERT<br />

Verkaufsleiter Hygienische<br />

Komponenten,<br />

Alfa Laval Mid Europe<br />

<strong>dei</strong> 06-2023 9


<strong>dei</strong> FOKUS PUMPEN, KOMPRESSOREN, ANTRIEBE<br />

Bilder: Kaeser<br />

Wärmerückgewinnung aus Kompressoren<br />

WERTVOLLE ABWÄRME<br />

Kompressoren und <strong>die</strong> damit erzeugte Druckluft sind <strong>für</strong> zahlreiche<br />

Anwendungen in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie im Einsatz.<br />

Häufig ver gessen wird aber, dass sich auch <strong>die</strong> Abwärme der<br />

Kom pressoren nutzen lässt. Das Zauberwort heißt Wärmerück -<br />

gewinnung. Bis zu 96 % der Antriebsenergie stehen zur weiteren<br />

Nutzung bereit. Das spart Energie und Kosten.<br />

10 <strong>dei</strong> 06-2023


Nahezu <strong>die</strong> komplette Energie, <strong>die</strong> zur Drucklufterzeugung aufgewendet wird, kann zur Wärmerückgewinnung genutzt werden<br />

Die Antriebsenergie <strong>für</strong> Kompressoren wird zu 100 % in Wärme<br />

umgewandelt. Für eine möglichst umfassende Rückgewinnung und<br />

weitere Nutzung <strong>die</strong>ser Energie sind luft- und fluidgekühlte<br />

Schraubenkompressoren hervorragend geeignet. Bei ihnen finden<br />

sich ca. 76 % der eingesetzten Energie als Wärme im Kühlfluid und<br />

werden <strong>die</strong>sem im Fluidnachkühler entzogen. Weitere 15 % <strong>die</strong>ser<br />

Energie können als Wärme über den Druckluftnachkühler zurückgewonnen<br />

werden. Bis zu 5 % gibt der Elektromotor an Wärme ab.<br />

Vollgekapselte Schraubenkompressoren ermöglichen es sogar,<br />

selbst <strong>die</strong>sen Energieanteil mit gezielter Kühlung zurückzuge -<br />

winnen. Damit stehen bis zu 96 % der ursprünglich zugeführten<br />

Antriebsenergie zur Zweitnutzung bereit. Lediglich etwa 2 % gehen<br />

durch Wärmestrahlung verloren und weitere rund 2 % verbleiben<br />

als Wärme in der Druckluft.<br />

Verschiedene Möglichkeiten der Abwärmenutzung<br />

Natürlich kann <strong>die</strong>se Wärme einfach abgeleitet werden. Jedoch gibt<br />

es noch weitere Möglichkeiten, <strong>die</strong>se ohnehin vorhandene Energiequelle<br />

zu nutzen. Am einfachsten und effizientesten ist es, <strong>die</strong> vom<br />

Kompressor erwärmte Kühlluft direkt zu verwenden, etwa als Heizluft<br />

<strong>für</strong> angrenzende Räume. Dabei leitet ein Luftkanalsystem <strong>die</strong><br />

Warmluft aus der Druckluftstation in benachbarte Lager oder Werkstätten,<br />

anstatt sie nach Draußen abzuführen. Besteht kein Heizluftbedarf,<br />

wird <strong>die</strong> erwärmte Abluft durch ein faches Umstellen einer<br />

Schwenkklappe oder Jalousie ins Freie geleitet. Eine thermostatisch<br />

geregelte Jalousiesteuerung erlaubt es, <strong>die</strong> Warmluft so genau zu<br />

dosieren, dass konstante Temperaturen erreicht werden. Neben der<br />

Voll- oder Zusatzheizung <strong>für</strong> Betriebsräume lässt sich <strong>die</strong> warme<br />

Abluft des Kompressors beispielsweise auch zum Unter stützen von<br />

Trocknungsprozessen, Aufbau von Warmluftschleusen oder Vorwärmen<br />

der Brennerluft von Heizanlagen ein setzen. Oft amortisieren<br />

sich <strong>die</strong> entsprechenden Investitionen schon innerhalb eines Jahres.<br />

Natürlich lässt sich <strong>die</strong> Abwärme von Kompressoren auch in vorhandene<br />

Warmwasserheizsysteme und Brauchwasseranlagen einspeisen.<br />

Dieses ist in mehreren Stufen möglich. Je nach vorgesehener<br />

Speicherkapazität können Wassertemperaturen von bis zu 70 °C<br />

erzeugt werden. Am kostengünstigsten geschieht <strong>die</strong>s mit einem<br />

Plattenwärmetauscher, der in den Kompressor integriert ist. Er wird<br />

an den Kühlfluidkreislauf des Kompressors angeschlossen und überträgt<br />

<strong>die</strong> Energie vom erwärmten Kühlfluid auf das Wasser. Je nachdem,<br />

ob das Warmwasser bei sehr empfindlichen Produktions- und<br />

Reinigungsprozessen, als Dusch- und Wasch wasser oder <strong>für</strong> Heizzwecke<br />

verwendet werden soll, kommen Sicherheits- oder Plattenwärmetauscher<br />

zum Einsatz. So sind ohne zu sätzlichen Energieaufwand<br />

etwa 70 bis 80 % der installierten Kompressorleistung wärmetechnisch<br />

nutzbar. Diese Variante der Wärmerückgewinnung ist<br />

auch mit primär wassergekühlten Schraubenkompressoren möglich.<br />

Generell macht der Einsatz von Methoden zur Wärmerückgewinnung<br />

Sinn, wenn <strong>die</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Drucklufterzeugung benötigten Kompressoren<br />

eine Leistung von mindestens 7,5 kW erbringen.<br />

Vorher den wirklichen Bedarf ermitteln<br />

Vor der Installation einer Druckluftanlage empfiehlt sich <strong>die</strong> Durchführung<br />

eines sogenannten Druckluftaudits. Denn <strong>die</strong> wenigsten<br />

Betreiber kennen ihren genauen Druckluftbedarf. Bei <strong>die</strong>sem Audit,<br />

das mithilfe moderner Analysewerkzeuge wie zum Beispiel dem sogenannten<br />

ADA/Kess-System (Analyse der Druckluftauslastung/<br />

Kaeser Energiespar System-Service) schnell und problemlos durchgeführt<br />

werden kann, werden <strong>die</strong> genauen Bedarfsdaten eines Projektes<br />

exakt ermittelt. Das Web-basierte System transportiert nicht<br />

nur <strong>die</strong> Messdaten, sondern auch <strong>die</strong> Systemdaten der auditierten<br />

Station und ist in der Lage, innerhalb kürzester Zeit dem Betreiber<br />

einen Bericht <strong>für</strong> eine erste Information zur Verfügung zu stellen.<br />

Die Daten können dann zum Beispiel in das Kess-System übernommen<br />

werden. Damit werden Planungsschritte <strong>für</strong> den Betreiber der<br />

Druckluftstation ermittelt sowie <strong>die</strong> Investitionskosten und <strong>die</strong><br />

möglichen Energieeinsparungen. Für den Fall einer komplett neuen<br />

Installation werden von vornherein optimale Lösungen angeboten.<br />

Unabhängige Vergleiche von verschiedenen Systemvarianten sind<br />

dabei ohne Weiteres möglich, um dann <strong>die</strong> wirtschaftlichste aus -<br />

suchen zu können. Im Fall der Haustechnik empfiehlt es sich,<br />

gleichzeitig mit <strong>die</strong>sem Druckluftaudit auch ein Wärmeaudit durchzuführen,<br />

damit parallel zum Luftverbrauch auch <strong>die</strong> Entwicklung<br />

des Wärmehaushaltes ermittelt werden kann.<br />

Dabei sollten neben den charakteristischen Daten <strong>für</strong> Druckluft wie<br />

Menge, Druck oder benötigte Luftqualität auch <strong>die</strong> Daten <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

<strong>dei</strong> 06-2023 11


<strong>dei</strong> FOKUS PUMPEN, KOMPRESSOREN, ANTRIEBE<br />

Mit der erwärmten Kühlluft des Kompressors lassen sich benachbarte Räume sehr einfach<br />

und effektiv über Lüftungskanäle beheizen<br />

Druckluftstation mit Luftkanälen zur Wärmerück -<br />

gewinnung. Über <strong>die</strong> Kanäle wird <strong>die</strong> warme Luft in<br />

benachbarte Räume geleitet<br />

Wärme, z. B. <strong>für</strong> den Temperaturvor- und rücklauf, abgefragt werden.<br />

Stehen <strong>die</strong>se Daten fest, lässt sich ermitteln, wie viel Prozent der<br />

Kompressorenabwärme <strong>für</strong> den normalen Wärmebedarf des Projektes<br />

übernommen werden kann. Daraus lässt sich errechnen, wie<br />

groß <strong>die</strong> Speicher sein müssen und wie hoch <strong>die</strong> Temperaturniveaus<br />

sind. Im optimalen Fall können 96 % eingesetzt werden.<br />

Worauf man achten sollte<br />

Bei der weiteren Planung oder Optimierung der Druckluftstation<br />

gibt es einige Punkte zu beachten. So sollten sich Kompressoren<br />

und Heizung gemäß der Unfallverhütungsvorschrift VBG 16 nicht<br />

im gleichen Raum befinden, da sie <strong>für</strong> eine optimale Nutzung unterschiedliche<br />

Anforderungen an das Raumklima stellen. Der Raum<br />

der Kompressoren sollte gut belüftet sein, der Heizungsraum jedoch<br />

nicht. Ideal sind zwei voneinander getrennte Räume, <strong>die</strong> aber<br />

nebeneinander angeordnet sind, um den Weg zwischen Kompressoren<br />

und Heizung so kurz wie möglich zu halten. Auch wenn <strong>die</strong><br />

beiden Anlagen getrennt voneinander platziert werden, lässt sich<br />

<strong>die</strong> Wärme der Kompressoren allerdings durchaus auch zur Erwärmung<br />

der Brenneransaugluft der Heizung einsetzen.<br />

Die Menge der anfallenden Wärme und der Wärmeverbrauch sind in<br />

den seltensten Fällen gleich dimensioniert. Daher ist es ebenfalls<br />

wichtig, <strong>für</strong> ausreichend große Wärmespeichermöglichkeiten, also<br />

große Behälter, zu sorgen, damit <strong>die</strong> optimale Versorgung auch<br />

dann gewährleistet ist, wenn Erzeugung und Verbrauch temporär<br />

unterschiedlich groß ausfallen. Dies ist ähnlich wie bei einem Haus,<br />

das mit einer Solarthermie ausgerüstet ist. Auch dort ist <strong>die</strong> Installation<br />

eines Speichers notwendig, da <strong>die</strong> Warmwassernutzung auch<br />

dann stattfindet, wenn <strong>die</strong> Sonne nicht scheint.<br />

Wahl zwischen luft- und wassergekühlten Kompressoren<br />

Generell gibt es Kompressoren mit zwei unterschiedlichen Kühlverfahren:<br />

Luftkühlung und Wasserkühlung. Bei der ersten Variante leiten<br />

Luftkanäle mit thermostatisch gesteuerten Klappen (zur Temperierung)<br />

<strong>die</strong> warme Abluft von den Kompressoren zum Beispiel<br />

zum Heizen direkt in benachbarte Betriebsräume. Um <strong>die</strong> Verluste<br />

<strong>die</strong>ser zu minimieren, sollte der Weg der Abluft vom Kompressor<br />

zum Einsatzort nicht zu weit sein.<br />

Heute stehen Schraubenkompressoren mit bis zu 355 kW luftgekühlt<br />

zur Verfügung. Auch wenn sie nicht ganzjährig genutzt werden<br />

kann, lohnt sich <strong>die</strong>se Art der Wärmerückgewinnung: Die Investition<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Wärmerückgewinnung mit Warmluftführung ist<br />

relativ niedrig und amortisiert sich in der Regel schon innerhalb eines<br />

Jahres. Anlagen, <strong>die</strong> zusätzlich mit Wasserwärmerückgewinnung<br />

ausgestattet sind, können ganzjährig Wasser liefern, das Temperaturen<br />

von bis zu 70 °C hat. Auch höhere Temperaturen können grundsätzlich<br />

erzielt werden. Da <strong>die</strong>s den Leistungsbedarf der Kompres -<br />

soren beeinflusst, sollte eine solche Nutzung vorher allerdings auf<br />

ihre Wirtschaftlichkeit geprüft werden.<br />

Fazit<br />

Wärmerückgewinnung kann also <strong>die</strong> Effizienz einer Druckluftanlage<br />

deutlich erhöhen und <strong>die</strong> Umwelt durch Vermeiden von Treibhausgas-Emissionen<br />

entlasten. Die Höhe der notwendigen Investitionen<br />

richtet sich nach örtlichen Gegebenheiten, Einsatzzweck und<br />

gewähltem Wärmerückgewinnungsverfahren.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Kaeser<br />

AUTORIN:<br />

DANIELA KOEHLER<br />

Pressesprecherin,<br />

Kaeser Kompressoren<br />

12 <strong>dei</strong> 06-2023


PROZESSTECHNIK-ONLINE.DE<br />

EXKLUSIV<br />

SIEGER<br />

Bild: Alfons Photographer <strong>–</strong> stock.adobe.com<br />

TOP-PRODUKT APRIL 2023<br />

Bild: ifm<br />

Themenseite<br />

Dekarbonisierung<br />

Die Dekarbonisierung des Industriesektors<br />

ist eine besondere Herausforderung, denn<br />

es gilt, große Mengen CO 2 zu vermeiden<br />

oder zu binden. Die EU hat sich zum Ziel<br />

gesetzt, bis 2050 klimaneutral zu werden.<br />

Wir haben <strong>für</strong> Sie Verfahren und Lösungen<br />

zusammengestellt, <strong>die</strong> Kohlendioxidemissionen<br />

reduzieren oder das klimaschädliche<br />

Gas binden. Im besten Fall lassen sich aus<br />

CO 2 in Abgasströmen Rohstoffe <strong>für</strong> <strong>die</strong> Produktion<br />

gewinnen. Aber auch <strong>die</strong> Herstellung<br />

von festem Kohlenstoff ist ein Thema.<br />

prozesstechnik-online.de/co2reduktion<br />

Quergerätselt Juni 2023<br />

Geschmierter Triumph<br />

Willkommen in der Zeit der speziellen Ordnung,<br />

als Fingerzeige von Diktatoren manchen<br />

sportlichen Ruhm begründeten. Aber<br />

wir wollen Peppino nicht Unrecht tun. Immerhin<br />

war er <strong>die</strong> nationale Pretiose innerhalb<br />

einer zusammengekauften, Verzeihung<br />

-gebürgerten Truppe. Seine Anwesenheit war<br />

nahezu eine Garantie da<strong>für</strong>, dass sein Team<br />

auch Weltmeister wurde. Schon eine Idee,<br />

wen wir suchen? Gewinnen können Sie<br />

<strong>die</strong>smal u. a. ein Jahresabonnement der Zeitschrift<br />

„natur“.<br />

www.prozesstechnik-online.de/raetsel<br />

Durchflusssensor ohne<br />

bewegliche Teile<br />

Der Durchflusssensor SU Puresonic von<br />

ifm arbeitet mit Ultraschalltechnik.Sender<br />

und -empfänger sind dabei an der<br />

Außenseite der Wandung so platziert,<br />

dass <strong>die</strong> Reflexion an der gegenüberliegenden<br />

Innenseite des Rohres erfolgt.<br />

Dadurch sind keine Einbauten innerhalb<br />

des Edelstahlmessrohrs notwendig. Der<br />

Sensor misst Reinstwasser und Wasser<br />

oder wasserbasierte Me<strong>die</strong>n mit einem<br />

Zusatz von Additiven von bis zu 10 %.<br />

TOP-PRODUKT<br />

DES MONATS JUNI 2023<br />

ABSTIMMEN UND GEWINNEN!<br />

Bild: Sick<br />

Bild: Bormann & Neupert by BS&B<br />

Bild: Seepex<br />

Bild. Getac<br />

Kamera mit Sicherheitszertifizierung<br />

Schützen <strong>die</strong> Anlage<br />

bei Explosionen<br />

Service-Programm<br />

<strong>für</strong> Pumpen<br />

Robuste Laptops <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> <strong>Prozesstechnik</strong><br />

Mit Safevisionary2 hat Sick eine<br />

3-D-Time-of-flight(ToF)-Kamera<br />

mit Sicherheitszertifizierung<br />

Performance Level c nach<br />

EN 13849 entwickelt. Die Safevisionary2<br />

überwacht einen dreidimensionalen<br />

Raum und reduziert<br />

so Kollisionsgefahren auch<br />

oberhalb der Scanfeldebene eines<br />

Sicherheitslaserscanners.<br />

Die Explosionsschutzberstscheiben<br />

Vent-Saf von Bormann &<br />

Neupert by BS&B schützen prozesstechnische<br />

Anlagen vor den<br />

Druck belastungen durch Explosionen.<br />

Sie dämmen <strong>die</strong> Gefahren<br />

von aufgewirbeltem, brennbarem<br />

Staub zuverlässig ein und<br />

sind als passive Bauteile nahezu<br />

wartungsfrei.<br />

Um <strong>die</strong> Instandhaltung einfach<br />

zu gestalten, bietet Seepex das<br />

Care-Service-Programm, ein<br />

umfangreiches Paket an<br />

Wartungsstrategien. Es ermöglicht<br />

<strong>die</strong> Wahl zwischen vier<br />

Wartungsplänen. Unterschieden<br />

wird zwischen Parts care und<br />

Plannedcare, jeweils konventioneller<br />

und digitaler Option.<br />

Das B360- und B360-Pro-Laptop<br />

von Getac führt rechenintensive<br />

Aufgaben auch unter<br />

schwierigen Bedingungen<br />

durch. Zu den Features zählen:<br />

Intel Core i5/i7-Prozessor der<br />

12. Generation mit integrierter<br />

Intel Iris Xe-Grafik <strong>für</strong> hohe<br />

Performance, Reaktionsschnelligkeit<br />

und vielseitige Grafik.<br />

WÄHLEN SIE IHR TOP-PRODUKT UNTER WWW.PROZESSTECHNIK-ONLINE.DE/TOP-PRODUKT<br />

<strong>dei</strong> 06-2023 13


<strong>dei</strong> FOKUS PUMPEN, KOMPRESSOREN, ANTRIEBE<br />

Robuste Schraubenvakuumpumpen im Hygienic Design<br />

Bereit <strong>für</strong> <strong>die</strong> tägliche<br />

Reinigung<br />

In der Lebensmittel- und Getränkeindustrie müssen Vakuumpumpen in der Regel<br />

täglich gereinigt werden. Die trocken verdichtenden Schraubenvakuumpumpen<br />

Dryvac DV 650 und DV 800 FP-r lassen sich dank ihres hygienischen Designs in jeder<br />

Ein baulage abwaschen und problemlos von innen spülen. Einsatz finden <strong>die</strong> robusten<br />

Vakuumpumpen beispielsweise bei der Bierabfüllung.<br />

Trockenlaufende Schraubenvakuumpumpen<br />

sind zweiwellige Rotationsverdrängerpumpen,<br />

deren ineinandergreifende Schraubenrotoren<br />

durch sehr enge Spalte gegeneinander<br />

und gegen das Pumpengehäuse abgedichtet<br />

sind. Es befindet sich somit kein<br />

Öl im Schöpfraum, das in den Rezipienten<br />

gelangen und den Prozess stören könnte.<br />

Das wegfallende Öl als Dichtmittel reduziert<br />

zudem den Wartungsaufwand.<br />

Das Schraubendesign der Dryvac DV 650<br />

und der Dryvac DV 800 FP-r von Leybold<br />

bietet eine Reihe von Vorteilen. So ist damit<br />

beispielsweise eine hohe und stabile<br />

Pumpleistung verbunden. Darüber hinaus<br />

erreichen <strong>die</strong> Schraubenvakuumpumpen<br />

einen niedrigen Enddruck sowie eine hohe<br />

Energieeffizienz. Wichtig ist über<strong>die</strong>s,<br />

dass <strong>die</strong> beiden Schraubenvakuumpumpen<br />

nur wenig Wärme erzeugen und abgeben.<br />

Insgesamt sorgt <strong>die</strong> Dryvac <strong>für</strong> einen höheren<br />

Maschinendurchsatz und ein stabiles<br />

Vakuum mit geringem Wartungsaufwand<br />

sowie durch den geringen Energie- und<br />

Wasserverbrauch auch <strong>für</strong> reduzierte Betriebskosten.<br />

An konstanten Wartungen<br />

fällt nur ein Kugellagerölwechsel pro Jahr<br />

an (1,6 l). Abhängig von der konkreten<br />

Applikation beträgt das übrige Wartungsintervall<br />

mehr als vier Jahre.<br />

Maschinennahe Installation möglich<br />

In den anspruchsvollen, rauen Einsätzen der<br />

<strong>Lebensmittelindustrie</strong> laufen <strong>die</strong> beiden<br />

Schraubenvakuumpumpen robust und zuverlässig<br />

und benötigen lediglich einen kleinen<br />

Stellplatz mit wenig Einbauraum. Durch<br />

ihre Kompaktheit, ihre Vibrationsarmut und<br />

den niedrigen Geräuschpegel (DV 650 FP-r:<br />

Bild: Leybold<br />

Dank des Trockenschraubenprinzips<br />

verfügen <strong>die</strong> Dryvac<br />

DV 650 und <strong>die</strong> Dryvac DV<br />

800 FP-r über eine hohe<br />

Toleranz gegenüber Dampf,<br />

Flüssigkeitsresten und<br />

weichen Partikeln (im Bild:<br />

Dryvac DV 650 FP-r)<br />

14 <strong>dei</strong> 06-2023


70dB(A), DV 800 FP-r: 73 dB(A)) ist eine<br />

unkomplizierte, maschinennahe Installation<br />

und Platzierung in direkter Umgebung der<br />

Produktionslinie problemlos möglich. Der<br />

Vorteil <strong>für</strong> Anwender: Bei täglichen Reinigungen<br />

der Anlage können <strong>die</strong> Pumpen mit<br />

den Produktionsanlagen in jeder Einbaulage<br />

von außen abgewaschen und von innen<br />

gespült werden. Die Häufigkeit der Spülungen<br />

hängen von der Applikation ab <strong>–</strong> ein<br />

jeweils passendes Spülkit ist verfügbar.<br />

Daraus resultieren weniger Anlagenstillstände,<br />

bessere Zykluszeiten, weniger Wartungen,<br />

ein höherer Hygienestandard sowie<br />

letztlich höhere Abfüll- und Verpackungsleistungen.<br />

Dies ist ein großer Vorteil bei<br />

Verpackungsanwendungen, <strong>die</strong> ein gutes<br />

Vakuumniveau, also einen niedrigen Druck,<br />

erfordern, wie es beispielsweise bei Skin -<br />

verpackungen der Fall ist.<br />

Bei der Bierabfüllung ist es entscheidend, dass ein vergleichsweise niedriges<br />

Temperaturniveau der Schraubenvakuumpumpen <strong>die</strong> Bildung von Karamellschichten<br />

durch Zuckergärung verhindert<br />

Bild: industrieblick <strong>–</strong> stock.adobe.com<br />

Geringes Kontaminationsrisiko<br />

Durch ihr Rotordesign arbeiten <strong>die</strong> beiden<br />

Schraubenvakuumpumpen sehr energieeffizient<br />

und zu niedrigen Lebensdauerkosten.<br />

Wie es dem Anforderungsprofil in den<br />

meisten Anwendungen entspricht, gewährleistet<br />

ihr Einsatz darüber hinaus ein hohes<br />

Saugvermögen von Atmosphärendruck bis<br />

in niedrige Druckbereiche. Dank der öl -<br />

freien Pumpentechnologie ist das Konta -<br />

minationsrisiko der gepumpten Me<strong>die</strong>n mit<br />

Schmierstoffen nur gering. Dadurch, dass<br />

<strong>die</strong> Pumpe hermetisch dicht ist und nur<br />

statische Dichtungen nach außen besitzt,<br />

geht keine Gefahr von Ölleckagen aus <strong>–</strong> eine<br />

Anforderung, <strong>die</strong> quer durch alle Anwendungen<br />

der Nahrungsmittelbranche von<br />

großer Bedeutung ist.<br />

Anwendungsbeispiel Bierabfüllung<br />

Die Schmiermittelfreiheit sowie ihre hohe<br />

Wasserdampf-, Flüssigkeits- und Partikeltoleranz<br />

sind aber nicht <strong>die</strong> einzigen Merkmale,<br />

aufgrund derer <strong>die</strong> Pumpen DV 650FP-r<br />

und DV 800 FP-r <strong>für</strong> Anwendungen wie<br />

beispielsweise <strong>die</strong> Bierabfüllung prädestiniert<br />

sind. So kommt es bei der Flaschenabfüllung<br />

entscheidend darauf an, dass ein<br />

vergleichsweise niedriges inneres Temperaturprofil<br />

der Schraubenvakuumpumpen <strong>die</strong><br />

Bildung von Karamellschichten durch <strong>die</strong><br />

Zuckergärung verhindert. Die reduzierten<br />

Betriebskosten bedeuten im konkreten Einsatz,<br />

dass über 20 % weniger elektrische<br />

Energie erforderlich ist <strong>–</strong> ein gerade aktuell<br />

eminent wichtiger Nutzenvorteil. Im Gegensatz<br />

zu Flüssigkeitsringpumpen, <strong>die</strong><br />

Die Dryvac-Schraubenvakuumpumpen sind <strong>für</strong> <strong>die</strong> tägliche Reinigung geeignet und mit<br />

Flüssigkeiten im Inneren spülbar<br />

stündlich mehrere Kubikmeter Wasser benötigen,<br />

ist im Abfüllprozess mit der Dryvac<br />

über<strong>die</strong>s keinerlei Frischwasser notwendig.<br />

Das stabile, tiefe Vakuum, der geringe Wartungsaufwand<br />

sowie <strong>die</strong> leichte Spülbarkeit<br />

sorgen zudem unter dem Strich <strong>für</strong> eine<br />

längere Haltbarkeit des Bieres.<br />

Ausgerüstet mit Frequenzumwandler<br />

Die beiden Schraubenvakuumpumpen sind<br />

mit einem Frequenzumwandler ausgestattet,<br />

der eine einfache Überwachung und Steuerung<br />

erlaubt. Durch einen externen Frequenzumrichter,<br />

der diverse Sensoren auswertet,<br />

wird <strong>die</strong> Dryvac einerseits intelligenter<br />

und lässt sich andererseits vernetzen.<br />

Sämtliche Feldbusse und Aufsteckmodule<br />

<strong>für</strong> Frequenzumrichter sind verfügbar.<br />

Der Einsatz eines Frequenzumwandlers ermöglicht<br />

eine Vielzahl an zusätzlichen<br />

Funktionalitäten: So stellt er etwa jeweils<br />

nur <strong>die</strong> benötigte Energie zur Verfügung,<br />

was insgesamt zu einem geringeren Energieverbrauch<br />

führt. Außerdem bietet er <strong>die</strong><br />

Möglichkeit eines definierbaren Hochlaufs<br />

der Drehfrequenz, mit der eine Vakuumkammer<br />

schonend evakuiert werden kann.<br />

Vorteilhaft ist <strong>die</strong>s insbesondere bei der Verarbeitung<br />

von Lebensmitteln, <strong>die</strong> bei zu<br />

schnellem Druckabbau in der Kammer ihre<br />

Form verändern würden wie etwa bei zahlreichen<br />

Backwaren. Ein IoT Kit ist ebenfalls<br />

optional verfügbar.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Leybold<br />

AUTOR:<br />

OLAF STAHLSCHMIDT<br />

Produktmanager,<br />

Leybold<br />

Bild: Leybold<br />

<strong>dei</strong> 06-2023 15


Füll- und Verschließmaschinen projektieren<br />

Bild: Messe Düsseldorf<br />

Die Interpack 2023 in Düsseldorf war der<br />

Treffpunkt der Verpackungsbranche. Nach<br />

der digitalen Veranstaltung 2020 war der<br />

Rede- und Informationsbedarf in der Branche<br />

besonders groß. Dementsprechend hörte<br />

man in allen Hallen häufig den Spruch<br />

„Endlich wieder Interpack!“.<br />

Dabei übertraf <strong>die</strong> Interpack <strong>die</strong> Erwartungen<br />

der Aussteller: Die größte und wichtigste<br />

Verpackungsmesse der Welt vernetzte vom<br />

4. bis 10. Mai <strong>die</strong> Branche auf globaler Ebene,<br />

war Marktplatz und Content-Hub zugleich.<br />

Besucherinnen und Besucher aus<br />

155 Ländern, viele davon mit festen Investitionsabsichten,<br />

kamen zur interpack 2023.<br />

Insgesamt passierten rund 143 000 Besucher<br />

<strong>die</strong> Drehkreuze der Interpack, zwei<br />

Drittel davon aus dem Ausland. Neben vielen<br />

Ländern Europas waren <strong>die</strong> größten Besuchernationen<br />

In<strong>die</strong>n, Japan und <strong>die</strong> USA.<br />

Rund 75 % gehören der mittleren und oberen<br />

Führungsebene an.<br />

Die Components, <strong>die</strong> mit 80 Ausstellern in<br />

einer eigenen Halle stattfand, wurde von<br />

den Besucherinnen und Besuchern ebenfalls<br />

sehr gut angenommen.<br />

Die nächste Interpack findet vom 7. bis 13.<br />

Mai 2026 in Düsseldorf statt.<br />

Servogesteuerter Kartonierer<br />

Das Starterset Horizontal Fill<br />

and Seal progressive <strong>–</strong> Hygienic<br />

(637) von SEW-Eurodrive ist<br />

ein vorselektiertes Grundpaket<br />

mit Antriebs- und Automatisierungskomponenten<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Projektierung<br />

von Füll- und Verschließmaschinen.<br />

Im Starterset<br />

kommen Edelstahlservogetriebemotoren<br />

der Reihe PSH..CM2H..<br />

zum Einsatz. Diese Servogetriebemotoren<br />

im Hygienic Design<br />

sind langlebig und lassen sich<br />

gut reinigen. Die kompakten<br />

Einheiten (Schutzart IP69K) aus<br />

synchronem Servomotor und<br />

Planetengetriebe sind resistent<br />

gegen Hochdruck, Heißdampf<br />

und korrosive Reinigungsmittel.<br />

Damit sind sie <strong>für</strong> CIP- wie auch<br />

<strong>für</strong> SIP-Prozesse geeignet.<br />

Zusätzlich enthält das Starterset<br />

das Softwaremodul Movikit Antislosh,<br />

das das Schwappverhalten<br />

von Flüssigkeiten reduziert,<br />

indem es das Fahrprofil entsprechend<br />

verändert. Dadurch verkürzt<br />

sich <strong>die</strong> Zeit, <strong>die</strong> eine<br />

Flüssigkeit zur Beruhigung nach<br />

einer Bewegung benötigt und<br />

das Überschwappen der Flüssigkeiten<br />

wird verhindert.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: SEW-Eurodrive<br />

Die aktuelle Version des Kartonierers Kliklok BEC von<br />

Syntegon verfügt über Servomotoren anstatt mechanischer<br />

Antriebstechnik. Auf <strong>die</strong>se Weise können verschiedene<br />

Antriebskomponenten optimal synchronisiert werden.<br />

Ein weiterer Vorteil ist, dass reproduzierbare Abläufe<br />

bei der Beladung möglich sind.<br />

Dank des überarbeiteten Rahmendesigns wurde <strong>die</strong><br />

Stellfläche der als Seitenlader konzipierten Kartoniermaschine<br />

verringert. Die Steuerungstechnik in dezenten<br />

CPU-Boxen, <strong>die</strong> von der Firma Beckhoff stammt, sorgt<br />

<strong>für</strong> einfache Verkabelung ohne Schaltschränke und damit<br />

<strong>für</strong> ein kompaktes Anlagenlayout.<br />

Zudem erlaubt der Kartonierer durch das moderne HMI<br />

4.0 eine optimale Integration der Anlage in bestehende<br />

Linien und bietet einen einfachen Zugang zum digitalen<br />

Service. Durch <strong>die</strong> verschiedenen Anschlussmöglichkeiten<br />

und <strong>die</strong> Steuerung lässt er sich nicht nur einfach mit<br />

dem übergeordneten ERP-System verbinden, sondern<br />

dank der Schnittstelle auch nahtlos in vor- und nachgelagerte<br />

Prozesse integrieren.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Syntegon<br />

Bild: Syntegon<br />

Bild: SEW-Eurodrive<br />

16 <strong>dei</strong> 06-2023


3-D-Etikettierportal in zwei Ausführungen<br />

Bild: Bluhm<br />

Das 3-D-Etikettierportal Legi-Flex 6100 von<br />

Bluhm ist seit Kurzem als PID- oder SLAM-<br />

Ausführung verfügbar. PID steht <strong>für</strong> „Product<br />

Identification“ und bringt vorgedruckte<br />

Etiketten auf. Hinter SLAM verbirgt sich<br />

das „Shipping Label Alignment Module“.<br />

Einbahniger Kartonzuführer<br />

Die Variante eignet sich zum Aufbringen individuell<br />

gedruckter Versand etiketten. Der<br />

Etikettendruckspender ermittelt <strong>die</strong> Position<br />

und das Volumen von Kartonagen und Beuteln<br />

auf dem Förderband mittels Kamera<br />

und stimmt den Applikator genau darauf ab.<br />

Die Etikettierung erfolgt berührungslos im<br />

Tamp-Blow-Verfahren ohne mechanische<br />

Belastung der Produkte. Durch ein mehrachsiges<br />

Servoantriebssystem ist eine dreidimensionale<br />

Bewegung des Spendehubs und<br />

somit <strong>die</strong> perfekte Ausrichtung auf unterschiedlich<br />

positionierte Produkte möglich.<br />

Das Etikettierportal etikettiert bis zu 60 Pakete<br />

pro Minute.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Bluhm<br />

Hygienisch,<br />

sicher und<br />

kompatibel<br />

Der Kartonzuführer TLM Comfort Feeder<br />

von Schubert automatisiert <strong>die</strong> Zuführung<br />

von Kartonzuschnitten an der Verpackungsmaschine.<br />

Er lässt sich nahtlos mit dem<br />

nachfolgenden Prozess verbinden und verarbeitet<br />

des trotz einbahnigen Aufbaus bis zu<br />

60 Zuschnitte pro Minute. Zunächst wird<br />

<strong>die</strong> Palette mit den Zuschnittbögen in <strong>die</strong><br />

Maschine gestellt. Dann fixiert ein Widerhalter<br />

<strong>die</strong> Kartonagen, ein F4-Roboter zieht<br />

jeden Zuschnitt einzeln aus dem Bogen heraus<br />

und legt ihn in einem Vertikalmagazin<br />

ab, das als Puffer <strong>die</strong>nt. Eine Kamera überwacht<br />

<strong>die</strong> Ecke des jeweils oberen Bogens.<br />

Im A6-Aufrichter wird jeder Zuschnitt einzeln<br />

aus dem Puffer gezogen und an einen<br />

Schieber übergeben, der ihn an der Beleimung<br />

vorbei zu einem Faltkasten bringt. Dort<br />

saugt ein Stempel den Zuschnitt an, drückt<br />

ihn zum Aufrichten durch den Faltkasten und<br />

platziert ihn auf dem Transportsystem.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Schubert<br />

Bild: Schubert<br />

OPTIBAR Druckmesstechnik<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Lebensmittel- und<br />

Getränke-Industrie<br />

• Von ultra-kompakt bis Prozess:<br />

Die gesamte Druckkompetenz<br />

aus einer Hand<br />

• Verschiedene Geräteklassen<br />

gepaart mit einer großen Auswahl<br />

von Prozessanschlüssen<br />

• Nicht-invasiv, frontbündig und<br />

totraumfrei <strong>–</strong> bei höchster Messgenauigkeit<br />

und Temperaturstabilität<br />

• Trockene keramische Messzellen<br />

und metallische Messzellen mit<br />

Lebensmittel-tauglichen Füllölen<br />

Bild: KHS<br />

Nachhaltige Verpackung <strong>für</strong> PET-Gebinde<br />

Die Sekundärverpackung <strong>für</strong> PET-Gebinde Nature Multipack<br />

von KHS gibt es künftig auch mit einem Kartontragegriff<br />

aus Karton. Durch den Einsatz von Klebepunkten ist<br />

keine Schrumpffolie nötig. Geplant sind Varianten von zwei<br />

bis acht PET-Flaschen pro Gebinde (250 bis 2000 ml). Verarbeitet<br />

werden <strong>die</strong> PET-Gebinde auf der modularen Verpackungsmaschine<br />

KHS Innopack Kisters NMP. Das bestehende<br />

Modul <strong>für</strong> <strong>die</strong> Applikation des bisherigen Kunststofftragegriffs<br />

wird durch ein neu entwickeltes ersetzt, das <strong>die</strong><br />

Kartonzuführung und das Aufsetzen der Kartongriffe auf<br />

<strong>die</strong> PET-Behälter übernimmt. Zuvor notwendige Prozessschritte<br />

wie <strong>die</strong> Verteilung auf verschiedene Bahnen entfallen.<br />

So lassen sich bis zu 4 m an Maschinenlänge einsparen.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: KHS<br />

cmp.krohne.com/druckmessung<br />

products solutions services<br />

<strong>dei</strong> 06-2023 17


<strong>dei</strong><br />

MESSENACHLESE<br />

Energiesparender Thermotransferdrucker<br />

Universell einsetzbarer Flowpacker<br />

Der Thermotransferdrucker<br />

Vx150i wurde zur Steigerung<br />

der Effizienz in vertikalen und<br />

horizontalen Schlauchbeutelmaschinen<br />

entwickelt. Er bringt<br />

hochauflösende und maschinenlesbare<br />

Codes, Text und Grafiken<br />

bei Druckgeschwindigkeiten<br />

von bis zu sechs Drucken<br />

pro Sekunde bei einer maximalen<br />

Druckgröße von 53 x<br />

100 mm und einer Auflösung<br />

von 300 dpi auf flexible Verpackungsmaterialien<br />

auf. Das Gerät<br />

verbraucht bis zu 60 % weniger<br />

Farbband pro Druck und<br />

besitzt vier Farbbandsparmodi,<br />

<strong>die</strong> dazu beitragen, den Abfall<br />

und <strong>die</strong> Gesamtkosten pro<br />

Druck zu senken.<br />

Die extralange Farbbandrollenkapazität<br />

sorgt <strong>für</strong> längere Produktionsläufe,<br />

und das leichte,<br />

auf Kassetten basierende Farbbandladesystem<br />

ermöglicht einen<br />

schnelleren Farbbandwechsel.<br />

Zudem arbeitet der Drucker<br />

vollelektrisch und benötigt keine<br />

Druckluft, was Energiebedarf<br />

und Betriebskosten weiter senkt.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Domino<br />

Bild: Domino<br />

Der Flowpacker W 500 von Multivac unterstützt den<br />

Einsatz nachhaltiger Folien und papierbasierter Materialien.<br />

Die robuste Maschine im Hygienic Design zeichnet<br />

sich u. a. durch hohe Effizienz, Präzision und Be<strong>die</strong>nerfreundlichkeit<br />

aus. Die Servo-Antriebstechnik gewährleistet<br />

eine sehr hohe Ausbringung und optimale Prozesskontrolle.<br />

Mit dem Flowpacker können Produkte<br />

mit einer maximalen Breite von 200 mm und einer Höhe<br />

von bis zu 120 mm mit oder auch ohne Tray verpackt<br />

werden. Weitere Vorteile sind <strong>die</strong> unabhängige<br />

Geschwindigkeitseinstellung der Walzen zur faltenfreien<br />

Längssiegelung, eine verlässliche Quersiegelung durch<br />

präzise und rezeptbasierte Regelung von Siegeltemperatur<br />

und Siegeldruck sowie ein integriertes Gasanalysesystem<br />

<strong>für</strong> das MAP-Verpacken mit Schutzatmosphäre.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Multivac<br />

Bild: Multivac<br />

Synthetische Hochleistungsschmierstoffe<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Lebensmittel- und Getränkeindustrie<br />

Verlängerte Ölwechselintervalle, vielseitige Einsatzmöglichkeiten, Sortenvereinfachung und<br />

eine optimierte Leistung, sind nur einige Vorteile der modernsten synthetischen Schmierstoffe<br />

von LUBRIPLATE, <strong>die</strong> selbstverständlich alle NSF H1-registriert sind.<br />

SFGO Ultra Serie: synthetische Hochleistungs-Schmierstoffe<br />

• 100% synthetische Schmierstoffe aus PAO-Basis.<br />

• Extrem vielseitig einsetzbar, empfohlen <strong>für</strong> Druckluftkompressoren, Hydrauliksysteme,<br />

Getriebe, Lager, Pumpen und Ketten.<br />

• Verfügbar in 14 unterschiedlichen ISO-VG-Klassen.<br />

SynXtreme FG Serie: synthetische Hochleistungs-Schmierfette<br />

• Modernste synthetische Calcium-Sulfonat-Komplexseifen-Fette.<br />

• Universell einsetzbar <strong>für</strong> unzählige Anwendungen.<br />

• Extrem stabil bei Anwendung unter hohen Drücken.<br />

SSO-FG 100 und SSO-FG 150<br />

• Diese hochwertigen, vollsynthetischen Schmierstoffe wurden speziell zur Verwendung<br />

in Dosenverschließmaschinen und <strong>für</strong> ähnliche Applikationen entwickelt.<br />

18 <strong>dei</strong> 06-2023<br />

Lubriplate® Lubricants<br />

Authorized Master Distributor Europe:<br />

Finke Mineralölwerk GmbH<br />

Rudolf-Diesel-Straße 1 / 27374 Visselhövede Deutschland<br />

www.lubriplate.de / E-mail: info@lubriplate.de / Tel: +49 (0) 4262 79 95 23 Registriert ISO 9001 und ISO 50001


Energieeffizienter Schalenversiegler<br />

Der kompakte Schalenversiegler QX-500 von Ishida erreicht<br />

eine Leistung von bis zu 25 Takten pro Minute<br />

bei reiner Versiegelung. Dies entspricht einem Ausstoß<br />

von bis zu 100 Schalen pro Minute. Die Produktion von<br />

MAP-Verpackungen erfolgt mit einer Geschwindigkeit<br />

von bis zu 17 Takten pro Minute, wobei Folienco<strong>die</strong>rung,<br />

Gasmischfunktion und Vakuumsystem integriert<br />

sein können. Anwender haben <strong>die</strong> Wahl zwischen reiner<br />

Versiegelung, Begasung, MAP, Stretchfolie und Skinpack.<br />

Zahlreiche Schalenformen und Materialien inklusive<br />

Kunststoff, Karton und Papierfolien werden verarbeitet.<br />

Durch den Einsatz hocheffizienter Servomotoren minimiert<br />

der Schalenversiegler Energieverbrauch und Betriebskosten.<br />

Während der Produktion überwacht er automatisch<br />

den Stromverbrauch und arbeitet so immer<br />

mit der energieeffizientesten Einstellung.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Ishida<br />

Mehr erfahren<br />

Bild: Ishida<br />

Die adaptive Maschine<br />

Ihr Wettbewerbsvorteil<br />

Modulares Vorsatzgerät <strong>für</strong> Vakuumfüller<br />

Mit dem Vorsatzgerät Automatic<br />

Meatball Loader AML273 von<br />

Vemag lassen sich Gemüse- oder<br />

Fleischbällchen und viele weitere<br />

Produkte herstellen. Das modulare<br />

Gerät ist mit einem Vakuumfüller<br />

z. B. aus der HPE-Reihe<br />

kombinierbar und ermöglicht<br />

ein vollautomatisches sowie<br />

mehrbahniges Ablegen der Produkte<br />

in Schalen. Da das Einlegen<br />

der Ware berührungslos erfolgt,<br />

ist eine hohe Produktsicherheit<br />

gewährleistet.<br />

Das Vorsatzgerät eignet sich<br />

auch <strong>für</strong> <strong>die</strong> Herstellung gefüllter<br />

Produkte und hat auswechselbare<br />

Formdüsen sowie Messerplatten.<br />

Die Überschneidfunktion<br />

der Messerplatten ermöglicht<br />

unter anderem eine<br />

sehr gute Formgebung.<br />

Die Linie aus Vakuumfüller und<br />

Vorsatzgerät lässt sich flexibel an<br />

Anwenderwünsche und an verschiedene<br />

Produkte anpassen.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Vemag<br />

Aktuelle<br />

Herausforderungen<br />

Individuelle<br />

Konsumwünsche<br />

Höhere<br />

Variantenvielfalt<br />

Kurze Produktlebenszyklen<br />

Adaptive<br />

Maschinenlösungen<br />

Produktion<br />

auf Bestellung<br />

Formatwechsel<br />

ohne Stillstandszeiten<br />

Einfache Neukonfiguration<br />

mit digitalem Zwilling<br />

In einer Welt der kleinen Losgrößen, kurzen<br />

Lebenszyklen und des Online-Handels bleiben Sie<br />

mit der adaptiven Fertigung profitabel <strong>–</strong> der ersten<br />

Maschine, <strong>die</strong> sich dem Produkt anpasst. B&R<br />

ermöglicht <strong>die</strong> Umsetzung der adaptiven Fertigung<br />

bereits heute <strong>–</strong> mit einer perfekt abgestimmten<br />

Gesamtlösung aus intelligentem mechatronischen<br />

Produkttransport, Robotik, Machine Vision und<br />

digitalen Zwillingen.<br />

br-automation.com/adaptive<br />

Bild: Vemag<br />

B&R | A member of the ABB Group<br />

<strong>dei</strong> 06-2023 19


<strong>dei</strong><br />

VERPACKEN, KENNZEICHNEN, LAGERN<br />

Pneumatikpacker als zentraler Bestandteil einer vollautomatischen Abfüllanlage<br />

Phosphate sauber und<br />

sicher abgesackt<br />

Phosphate sind gefragte Helfer in der Lebensmittelproduktion. Je nach Einsatzgebiet<br />

verbessern sie <strong>die</strong> Konsistenz, den pH-Wert, den Geschmack oder <strong>die</strong> Halt -<br />

barkeit von Lebensmitteln. Für <strong>die</strong> Abfüllung <strong>die</strong>ser vielseitig einsetzbaren Zusatzstoffe<br />

setzt ein europaweit agierendes Unternehmen in einer vollautomatischen<br />

Abfüllanlage auf den Brutto-Pneumatikpacker BVPV 4.40.<br />

Kein Staubaustritt, keine Kontaminationen<br />

und Lebensmittelsicherheit <strong>–</strong> auf <strong>die</strong>se<br />

Eigenschaften legte der Phosphathersteller<br />

bei der Auswahl der neuen Anlage besonders<br />

großen Wert. Die zuvor eingesetzte<br />

Maschine war veraltet und entsprach nicht<br />

mehr den gestiegenen Anforderungen des<br />

Unternehmens, das zahlreiche namhafte<br />

Lebensmittelhersteller mit Phosphaten und<br />

Phosphatmischungen beliefert. Um seine<br />

Mitarbeiter zu schützen und <strong>die</strong> Reinigungskosten<br />

zu minimieren, suchte es<br />

nach einer Maschine, <strong>die</strong> eine staubfreie<br />

Ab sackung ermöglicht. Darüber hinaus<br />

sollte <strong>die</strong> neue Anlage über eine effiziente<br />

und schnelle Reinigungsfunktion verfügen,<br />

damit bei Produktwechseln keine langen<br />

Stillstandszeiten oder Kreuzkontami -<br />

na tionen entstehen.<br />

Beim Brutto-Pneumatikpacker BVPV 4.40 gleitet das Produkt bei der Abfüllung auf einem Luftstrom,<br />

der auf Schüttgewicht, Körnung und Fließeigenschaften des jeweiligen Phosphats abgestimmt ist<br />

Bilder: Greif-Velox<br />

Abfüllung ohne Brückenbildung<br />

Das norddeutsche Maschinenbauunternehmen<br />

Greif-Velox konzipierte auf Grundlage<br />

<strong>die</strong>ser Anforderungen eine Anlage, <strong>die</strong> den<br />

Ansprüchen des Phosphatherstellers bis ins<br />

Detail Rechnung trägt. Der Brutto-Pneumatikpacker<br />

BVPV 4.40 sorgt da<strong>für</strong>, dass das<br />

Produkt bei der Abfüllung auf einem Luftstrom<br />

gleitet, der auf das Schüttgewicht, <strong>die</strong><br />

Körnung und <strong>die</strong> Fließeigenschaften des jeweiligen<br />

Phosphats abgestimmt ist. Die Kesselgeometrie<br />

der Maschine führt durch ihren<br />

V-förmigen Aufbau zu einer Absackung<br />

ohne Produktentmischung oder Brückenbildung.<br />

Durch Brückenbildung können sich<br />

<strong>die</strong> Eigenschaften des Produkts verändern;<br />

es ist schwerer zu dosieren und wird in der<br />

späteren Anwendung schwerer löslich oder<br />

neigt dazu, auszufallen. Mit dem angepass-<br />

20 <strong>dei</strong> 06-2023


Das Sensorsystem Valvodetect sorgt da<strong>für</strong>, dass der Sack fehlerfrei ist bzw. automatisch<br />

korrekt platziert wird<br />

Das Aspiration Shield ist eine Kombination<br />

von Absaugung und physischer Barriere, <strong>die</strong><br />

<strong>die</strong> Staubentwicklung verhindert<br />

ten Kessel des BVPV 4.40 gelingt eine exakte<br />

Dosierung und <strong>die</strong> Eigenschaften des Produkts<br />

werden nicht beeinträchtigt.<br />

Mitarbeiter vor Staub geschützt<br />

Um optimale klimatische Bedingungen <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> Absackung zu gewährleisten und Produkt<br />

sowie Mitarbeiter zu schützen, ist <strong>die</strong><br />

Anlage eingehaust. Die Komponenten folgen<br />

dem Hygienic Design und den Vorgaben<br />

zur Lebensmittelsicherheit. Sie bestehen<br />

aus Edelstahl, um <strong>die</strong> hohen hygienischen<br />

Standards in der Lebensmittelproduktion sicherzustellen:<br />

Durch <strong>die</strong> glatte, nahtlose<br />

Oberfläche ist <strong>die</strong> Maschine leicht zu reinigen.<br />

Darüber hinaus ist sie korrosionsbeständig<br />

sowie strapazierfähig und ihre Ventile<br />

sind FDA-zertifiziert.<br />

Das sogenannte Aspiration Shield als Kombination<br />

von Absaugung und physischer Barriere<br />

verhindert, dass sich Staub entwickelt.<br />

Möglicherweise austretendes Produkt wird<br />

schon vor der Verschweißung abgesaugt und<br />

der Abfüllung wieder zugeführt. Das Aspiration<br />

Shield bewegt sich mit dem Sack in <strong>die</strong><br />

Verschweißposition und fängt auch hier<br />

austretende Stäube auf, sodass dem Anwender<br />

kein Produkt verloren geht und der Reinigungsaufwand<br />

gering bleibt.<br />

Restentleerung und Nassreinigung<br />

Der schnelle und hygienische Produktwechsel<br />

zwischen den fünf verschiedenen<br />

Phosphaten wird durch ein spezielles Restentleerungsverfahren<br />

mit Kesselauslauf sowie<br />

der Nassreinigungsfunktion gewährleistet.<br />

Durch ein Luftspülsystem und ein<br />

Förderband <strong>für</strong> den Abtransport von Produktresten<br />

verbleibt nach dem Abfüllprozess<br />

nur sehr wenig Restproduktmenge im<br />

Kessel, was nicht nur <strong>die</strong> Reinigung erleichtert,<br />

sondern auch Produkt einspart.<br />

Durch <strong>die</strong>se Verfahren werden nicht nur<br />

Kreuzkontaminationen zwischen den Produkten<br />

verhindert, sondern auch der Reinigungsaufwand<br />

bei Produktwechseln reduziert.<br />

Dieser ist von mehreren Stunden<br />

auf weniger als eine Stunde gesunken, wodurch<br />

<strong>die</strong> Stillstandszeiten der Anlage verkürzt<br />

werden konnten.<br />

Säcke mit Ultraschall verschweißt<br />

Eine saubere Produktion ohne Kontaminationen<br />

wird zusätzlich durch eine saubere<br />

Verschweißung der Säcke gewährleistet: Die<br />

Ultraschallverschweißeinheit Valvoseal sorgt<br />

mit doppelter Dichtungslinie <strong>für</strong> eine bis zu<br />

60 % reißfestere Verschweißung. Schon vor<br />

der Verschweißung wird durch das Feature<br />

Valvodetect sichergestellt, dass der Sack fehlerfrei<br />

ist bzw. automatisch korrekt platziert<br />

wird, damit es nicht zu einer fehlerhaften<br />

Verschweißung kommt. Mittels optischer<br />

Sensoren fragt Valvodetect zum einen schon<br />

bei der Aufnahme des Sacks ins System <strong>die</strong><br />

korrekte Öffnung des Ventils ab (Valvodetect-S<br />

Save) und verhindert so, dass fehlerhafte<br />

Säcke weiterverarbeitet werden. Zum<br />

anderen erfasst das Feature, ob der Sack im<br />

korrekten Winkel in <strong>die</strong> Verschweißeinrichtung<br />

eingesteckt ist (Valvodetect-C Clean).<br />

So wird unterbunden, dass der Sack unzureichend<br />

verschlossen wird. Fehlerhafte Säcke<br />

werden von den Sensoren erkannt und<br />

noch vor der Palettierung aussortiert. Der<br />

Anwender verhindert auf <strong>die</strong>se Weise hohe<br />

Reklamationskosten durch Produktaustritt,<br />

der <strong>die</strong> gesamte Palette verunreinigen kann.<br />

Bis zu zwölf FIBSc pro Stunde<br />

Mit der neuen Anlage füllt der Hersteller<br />

fünf verschiedene Phosphatgranulate bzw.<br />

-pulver ab, <strong>die</strong> in Lebensmitteln als Emulgatoren,<br />

Stabilisatoren und Säureregulatoren<br />

eingesetzt werden, um je nach Einsatzbereich<br />

<strong>die</strong> Textur, den pH-Wert, den Geschmack<br />

und <strong>die</strong> Haltbarkeit von Lebensmitteln<br />

zu verbessern. Die Maschine ist so<br />

konzipiert, dass das Unternehmen bis zu<br />

120 Ventilsäcke bzw. zehn bis zwölf FIBCs,<br />

also Flexible Intermediate Bulk Container,<br />

pro Stunde mit einer Fülldichte von bis zu<br />

1,29 kg/l absacken kann. Im Vergleich zur<br />

vorher eingesetzten Anlage konnte <strong>die</strong> Absackleistung<br />

deutlich erhöht werden. Durch<br />

das Full-Line-Konzept mit Transportsystem<br />

und Palettierrobotern werden <strong>die</strong> Säcke automatisch<br />

transportsicher und raumoptimiert<br />

auf der Palette platziert. Von der Abfüllung<br />

bis zur Ladungssicherung sind alle<br />

Komponenten nahtlos aufeinander abgestimmt<br />

und ermöglichen so eine kontinuierliche<br />

Produktion bei voller Kontrolle<br />

über <strong>die</strong> Qualität gemäß den Anforderungen<br />

an <strong>die</strong> Lebensmittelsicherheit.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Greif-Velox<br />

AUTOR:<br />

SEBASTIAN POHL<br />

Director Sales & Marketing,<br />

Greif-Velox<br />

<strong>dei</strong> 06-2023 21


<strong>dei</strong><br />

VERPACKEN, KENNZEICHNEN, LAGERN<br />

Intuitive Be<strong>die</strong>noberfläche <strong>für</strong> maximale Effizienz und Flexibilität<br />

Interface <strong>für</strong> Abfülllinien<br />

Hersteller von Lebensmitteln und Getränken können mit der intuitiven<br />

Benutzeroberfläche SIG Cruiser das Optimum aus ihren Abfüllanlagen herausholen.<br />

Durch automatisierte, vernetzte Anlagen und eine moderne Prozessvisualisierung<br />

werden Ausfallrisiken minimiert und komplexe Verfahren einfach überwacht.<br />

Bei der Lebensmittelherstellung kommen<br />

technisch hochkomplexe Maschinen zum<br />

Einsatz, <strong>die</strong> täglich Nahrungsmittel in millionenfacher<br />

Ausführung sicher, praktisch<br />

und haltbar unter sterilen Bedingungen und<br />

unter höchsten Hygienestandards verpacken.<br />

Um <strong>die</strong>se Gemengelage <strong>für</strong> Produzenten<br />

zu verbessern, bietet der Schweizer System-<br />

und Lösungsanbieter SIG mit Cruiser<br />

seit Kurzem ein neues, intuitiv be<strong>die</strong>nbares<br />

HMI in seinen Füllmaschinen an. Das Unternehmen<br />

ist einer der führenden Hersteller<br />

moderner Lebensmittelverpackungen sowie<br />

hochtechnisierter Anlagen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Abfüllung<br />

flüssiger Lebensmittel. Für <strong>die</strong> Visualisierung<br />

und Steuerung der Prozesse setzt SIG<br />

bereits seit 2007 <strong>die</strong> Softwareplattform<br />

Zenon von Copa-Data ein. Denn sie bietet<br />

zahlreiche Vorteile: Es ist unkompliziert,<br />

weitere Komponenten hinzuzufügen und<br />

individuelle grafische Gestaltungen <strong>für</strong> das<br />

HMI zu implementieren. Ein besonderes Augenmerk<br />

liegt auf der Konnektivität zu anderen<br />

Systemen, wodurch umfangreiche<br />

Prozessdaten schnell und effizient übertragen<br />

werden können.<br />

Die Steuerung der SIG-Anlagen erfolgt über<br />

eine Codesys kompatible SPS, im Zusammenspiel<br />

mit vielen weiteren Komponenten,<br />

<strong>die</strong> meist über ein Bus-System angebunden<br />

sind. Dazu gehören zum Beispiel<br />

<strong>die</strong> Ultraschall-Schweißtechnik sowie immer<br />

mehr Servo-Motoren und intelligente<br />

Sensorik. Aufgrund der Menge der durch<br />

Bilder: Copa-Data<br />

C# Add-Ins umgesetzten Abläufe nutzt SIG<br />

zur Steuerung und Visualisierung Zenon.<br />

Usability verbessern<br />

SIG hat mit seiner Füllmaschine SIG NEO eine<br />

Vorreiterrolle in der <strong>Lebensmittelindustrie</strong><br />

eingenommen, indem es auf <strong>die</strong> Verbesserung<br />

der Effizienz, Produktivität und<br />

Nachhaltigkeit abzielt. Besonders <strong>die</strong> Be<strong>die</strong>nbarkeit<br />

der Anlage steht dabei im Fokus.<br />

„Aus intensiven Gesprächen mit unseren<br />

Kunden wissen wir, dass <strong>die</strong> einfache und<br />

intuitive Be<strong>die</strong>nung der Anlage <strong>für</strong> unsere<br />

Kunden hohe Priorität hat“, erklärt Stefan<br />

Mergel, Senior Product Manager bei SIG. Besondere<br />

Bedeutung hat <strong>die</strong>s einerseits in Anbetracht<br />

des steigenden Fachkräftemangels,<br />

auf der anderen Seite aber auch aufgrund<br />

des hohen Aufwands, der mit Mitarbeiterschulungen<br />

zur Maschinenbe<strong>die</strong>nung einhergeht.<br />

Die größte Herausforderung hierbei<br />

ist <strong>die</strong> Darstellung hochkomplexer<br />

Prozesse auf eine Weise, <strong>die</strong> eine fehlerfreie<br />

Be<strong>die</strong>nung nach kurzer Einarbeitungszeit<br />

ermöglicht. Gleichzeitig steigen aber auch<br />

<strong>die</strong> Erwartungen an <strong>die</strong> Flexibilität der<br />

Maschinen. Sie müssen nicht nur unterschiedliche<br />

Produkte und Rezepturen ab -<br />

decken, sondern auch möglichst viele verschiedene<br />

Verpackungsgrößen und -designs,<br />

limitierte Editionen oder saisonale Specials.<br />

All das ist mit ein paar wenigen, einfachen<br />

und selbsterklärenden Klicks auf dem<br />

Display möglich.<br />

SIG Cruiser macht <strong>die</strong> Be<strong>die</strong>nung komplexer<br />

Abfüllanlagen intuitiver. Die benutzerfreundliche,<br />

auf UX ausgerichtete Ober -<br />

fläche sorgt <strong>für</strong> maximale Effizienz und<br />

Flexibilität in der Lebensmittelabfüllung.<br />

HMI in Industrieanlagen<br />

Die Anforderungen, nach denen SIG über<br />

mehrere Jahre ein komplett neues Anlagen-<br />

Be<strong>die</strong>nkonzept entwickelt hat, waren also<br />

hoch. Zentral <strong>für</strong> <strong>die</strong> Verbesserung der Benutzerfreundlichkeit<br />

ist das HMI, <strong>die</strong> Hauptschnittstelle<br />

zwischen Mensch und Maschine.<br />

Für <strong>die</strong> auf Zenon basierende Benutzer-<br />

22 <strong>dei</strong> 06-2023


oberfläche hat das Unternehmen ein komplett<br />

neues Konzept entwickelt, das den Anwender<br />

in den Mittelpunkt stellt. So entstand<br />

eine Nutzeroberfläche, <strong>die</strong> auf einen<br />

Blick alle relevanten Prozesse und Funktionen<br />

verständlich visualisiert und strukturiert<br />

anzeigt. Diese leitet <strong>die</strong> Anwender verständlich<br />

durch schwierige Arbeitsprozesse und<br />

schafft durch <strong>die</strong> moderne Oberfläche ein<br />

einmaliges Nutzungserlebnis. Die Orientierung<br />

des Designs der Nutzeroberfläche an<br />

den Designmaßstäben moderner Websites<br />

oder Smartphones setzt einen neuen Standard<br />

<strong>für</strong> Industrieanlagen. So wurden Schattenwürfe<br />

<strong>für</strong> mehr Betrachtungstiefe integriert,<br />

klickbare Schaltflächen hervorgehoben<br />

sowie neue, aussagekräftige Symbole<br />

und Grafiken entwickelt und eingebunden.<br />

Erstmals erstreckt sich <strong>die</strong>ses Design nun<br />

über alle Elemente der Linie. Neben einem<br />

durchgängigen, harmonischen Look and<br />

Feel wurden wichtige Verbesserungen in der<br />

Prozesssicherheit, Usability und dem einheitlichen<br />

Reporting umgesetzt.<br />

Rezeptgruppenmanager<br />

Eine wichtige Eigenschaft der Abfüllanlage<br />

ist ihre Vielseitigkeit. Diese ermöglicht es<br />

den Kunden, ohne großen Aufwand unterschiedliche<br />

Produkte oder Rezepturen ab -<br />

zufüllen. So können einerseits Verpackungsformate<br />

und -größen variieren, aber auch<br />

Veränderungen am Design, Sonderver -<br />

packungen, Bundles und Trays umgesetzt<br />

werden. Um das Ganze nutzerfreundlich<br />

visuell zu realisieren, nutzt SIG Zenon. Im<br />

Zenon-Rezeptgruppenmanager können<br />

unterschiedliche Varianten mit allen Details<br />

wie beispielsweise Geschwindigkeiten,<br />

Temperaturen, Druck, Stückzahlen oder Verpackungsgrößen<br />

hinterlegt werden. „Um<br />

<strong>die</strong> große Varianz, <strong>die</strong> SIG NEO ermöglicht,<br />

flexibel und verständlich abzubilden, ist der<br />

Rezeptgruppenmanager ein wichtiges Modul<br />

<strong>für</strong> uns“, erklärt Michael Schaaf, Team<br />

Leader HMI & Transformation Engineering<br />

bei SIG. Die Rezepturen sind entweder<br />

voreingestellt oder können von geschulten<br />

Experten vor Ort definiert und jederzeit verändert<br />

werden. Der Anwender kann über<br />

den Rezeptgruppenmanager anschließend<br />

<strong>die</strong> definierten Abläufe prozesssicher und<br />

intuitiv auswählen.<br />

Langjährige Zusammenarbeit<br />

Seit 15 Jahren besteht bereits <strong>die</strong> Zusammenarbeit<br />

zwischen SIG und Copa-Data.<br />

Schon in einem frühen Stadium der Projektentwicklung<br />

wurden <strong>die</strong> Zenon Services auf<br />

ihre Eignung <strong>für</strong> das Vorhaben geprüft.<br />

Letztendlich fiel <strong>die</strong> Entscheidung <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Das Dashboard von SIG NEO visualisiert übersichtlich und intuitiv erfassbar alle<br />

relevanten Informationen <strong>für</strong> den HMI-Be<strong>die</strong>ner<br />

SIG NEO verfügt über eine automatisierte Reinigungsfunktion. Auch hier leitet das<br />

HMI intuitiv durch den Prozess.<br />

Plattform aufgrund ihrer hohen Flexibilität<br />

und Offenheit. „Mit unserem neuen Be<strong>die</strong>nkonzept<br />

schöpfen wir erstmals <strong>die</strong> Möglichkeiten<br />

von Zenon voll aus. Das Ergebnis ist<br />

ein Be<strong>die</strong>nkonzept, das einen neuen Standard<br />

in der Lebensmittelbranche setzt“, erklärt<br />

Michael Schaaf. „Um <strong>die</strong>s zu schaffen,<br />

brauchten wir spezialisierte Unterstützung.“<br />

Von Beginn an war das Team von Copa-Data<br />

wegen seiner Expertise eng in <strong>die</strong> Entwicklung<br />

des neuen Designs eingebunden und<br />

brachte ihr Fachwissen aktiv bei der Gestaltung<br />

von Schaltflächen und aussagekräftigen<br />

Symbolen ein. Darüber hinaus spielte es eine<br />

wichtige Rolle bei der Einführung einer<br />

umfassenden Bibliothek. Sie ist <strong>für</strong> eine<br />

langfristige Anwendung des Konzepts unerlässlich<br />

und ermöglicht eine schnelle Reaktion<br />

auf Änderungen im Maschinenkonzept.<br />

Die Softwareplattform bietet neben einem<br />

großen Angebot an verfügbaren Optionen<br />

etliche Schnittstellen, über <strong>die</strong> eigene Add-<br />

Ins implementiert werden können. Eines der<br />

Add-Ins von SIG ist ein automatisierter Störmel<strong>dei</strong>mport,<br />

der <strong>die</strong> manuelle Konfigura -<br />

tion der Meldungen im Engineering Studio<br />

ersetzt. In der Lebensmittelbranche sind<br />

strenge Hygienevorschriften zu beachten<br />

und bei der Fertigung an der Füllmaschine<br />

können bis zu 4000 verschiedene Stör -<br />

szenarien auftreten. Um eine schnelle und<br />

effiziente Fehlerbehebung zu gewährleisten,<br />

werden <strong>die</strong>se Störungen auf dem Interface<br />

durch Texte und Bilder dargestellt. Die<br />

au tomatisierte Einbindung mittels API, <strong>die</strong><br />

auch eine weitere wichtige Komponente<br />

der Prozess sicherheit bildet, schafft hierbei<br />

Erleichterung.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Copa-Data<br />

AUTOR:<br />

THOMAS GLANDER<br />

Sales Manager,<br />

Copa-Data<br />

<strong>dei</strong> 06-2023 23


<strong>dei</strong><br />

VERPACKEN, KENNZEICHNEN, LAGERN<br />

Bilder: Sealpac<br />

Die <strong>für</strong> Migros im Tray-Skin-Verfahren hergestellte Verpackungsschale wird mit dem eigens hier<strong>für</strong> entwickelten On-Tray-Cut-Konturen-Schnitt versiegelt<br />

Ressourcenschonende Lösungen<br />

Alternative Proteinquellen<br />

nachhaltig verpacken<br />

Wenn es um den Kauf pflanzenbasierter alternativer Proteinquellen wie Käseersatz,<br />

veganem Aufschnitt & Co. geht, steht bei vielen Menschen <strong>die</strong> Ressourcenschonung<br />

im Vordergrund. Auch <strong>die</strong> gewählte Verpackungslösung muss dem kritischen Blick<br />

der Verbraucher hinsichtlich Nachhaltigkeit standhalten.<br />

Der Boom pflanzlicher Produkte mischt<br />

den Lebensmittelmarkt auf: Der Plant-based-Food-Sector-Report<br />

von Proveg aus dem<br />

Jahr 2021 weist ein Wachstum in den deutschen<br />

Supermärkten um enorme 97 % in einem<br />

Zweijahreszeitraum aus. Dieser Anstieg<br />

ist in einem hohen Maße der großen Anzahl<br />

an Flexitariern zu verdanken, also Menschen,<br />

<strong>die</strong> zumindest zeitweilig auf den<br />

Fleischkonsum verzichten. In vielen Fällen<br />

stehen dabei vor allem Gründe der Ressourcenschonung<br />

im Vordergrund. Da liegt es<br />

auf der Hand, dass auch <strong>die</strong> gewählte Ver -<br />

packungslösung <strong>für</strong> pflanzliche Lebensmittel<br />

nachhaltig sein sollte.<br />

Die Sealpac GmbH, Hersteller von Traysealern<br />

und -Thermoformern mit Sitz in Oldenburg,<br />

beschäftigt sich schon lange mit<br />

der Entwicklung sicherer, attraktiver, anwenderfreundlicher<br />

und dabei möglichst<br />

ressourcenschonender Verpackungslösungen.<br />

Nachhaltigkeit fängt <strong>für</strong> das Unter -<br />

nehmen mit einem optimalen Produktschutz<br />

zur Vermeidung von Lebensmittel -<br />

verschwendung an. Gleichzeitig geht es darum,<br />

Materialien sparsam und umweltverträglich<br />

einzusetzen und Prozesse entsprechend<br />

zu gestalten. Dass <strong>die</strong>s möglich ist,<br />

belegt Sealpac mit verschiedenen Lösungen,<br />

<strong>die</strong> sich am Markt bereits etabliert haben.<br />

Verpackung <strong>für</strong> Ei-Ersatz<br />

Veganer Ei-Ersatz, also pflanzenbasierte Produkte<br />

aus Sojaproteinen, ähnelt optisch dem<br />

tierischen Vorbild <strong>–</strong> und ist ebenso empfindlich.<br />

Das von Sealpac entwickelte Verpa-<br />

24 <strong>dei</strong> 06-2023


Nach Gebrauch der MAP-Schale eTray werden Trägerma -<br />

terial und Kunststoff-Inlay getrennt und separat entsorgt<br />

Die Verpackungslösung Flatmap besteht überwiegend aus nachwachsenden Rohstoffen<br />

und lässt viel Raum <strong>für</strong> Kommunikation<br />

ckungsformat wurde eigens <strong>für</strong> das Schweizer<br />

Unternehmen Migros hergestellt. Im<br />

Tray-Skin-Verfahren wird jedes „Ei“ einzeln<br />

mit dem speziell hier<strong>für</strong> entwickelten On-<br />

Tray-Cut-Konturenschnitt versiegelt und<br />

sorgt da<strong>für</strong>, dass empfindliche Produkte bis<br />

zum Verzehr rundum gut geschützt sind.<br />

Dazu Rico Ménard, Leiter Verpackungsentwicklung<br />

Micarna SA: „Die beste Verpackung<br />

ist <strong>die</strong>jenige, <strong>die</strong> einen optimalen<br />

Produktschutz und zugleich einen minimalen<br />

Einsatz von Verpackungsmaterial bietet.“<br />

MAP-Schale mit dünnem PP-Inlay<br />

Zusammen mit der Jaun Neoform GmbH<br />

brachte Sealpac <strong>die</strong> kunststoffreduzierte<br />

MAP-Schale eTray auf den Markt, <strong>die</strong> sich<br />

etwa <strong>für</strong> Produkte wie veganes Hack, Cevapcici<br />

oder pflanzliche Burger eignet. Der<br />

beidseitig bedruckbare Karton stanzling wird<br />

mit einem dünnen Karton-Inlay aus PP ausgestattet,<br />

das nur noch als Siegel- und Funktionsmedium<br />

<strong>die</strong>nt. Die Verpackung lässt<br />

sich dank des gut ausgeprägten Siegelrandes<br />

auch unter MAP zuverlässig verschließen, ist<br />

formstabil, prozesssicher <strong>–</strong> und spart dadurch<br />

Kunststoff ein. Nach Gebrauch werden<br />

Trägermaterial und Kunststoff-Inlay getrennt<br />

und separat entsorgt.<br />

Karton mit abziehbarer Beschichtung<br />

Auch <strong>die</strong> Verpackungslösung Flatskin zeichnet<br />

sich durch einen geringen Kunststoffund<br />

hohen Faserstoffanteil aus. Produkte<br />

wie pflanzliche Burger-Patties werden auf<br />

einen besonders leichten und flachen Produktträger<br />

aus Karton geskinnt, der mit einer<br />

hauchdünnen polymeren Schutzschicht<br />

kaschiert ist. Die Kunststoffbeschichtung<br />

lässt sich mit einer Peellasche abziehen, um<br />

<strong>die</strong> Bestandteile getrennt zu entsorgen.<br />

Flatskin überzeugt aus ökologischer Sicht<br />

durch den reduzierten Kunststoffeinsatz. Da<br />

das Kartonboard beidseitig bedruckbar ist,<br />

können Hersteller zudem umfassend über<br />

ihr Produkt, <strong>die</strong> Verpackung und <strong>die</strong> Entsorgung<br />

der Komponenten informieren.<br />

Verpackung <strong>für</strong> veganen Aufschnitt<br />

Überwiegend nachwachsende Rohstoffe<br />

und viel Raum <strong>für</strong> Kommunikation <strong>–</strong> das ist<br />

auch das Konzept von Flatmap, einer Verpackung<br />

<strong>für</strong> Produkte wie veganen Aufschnitt.<br />

Auch hier<strong>für</strong> wird ein flacher, mit hauchdünner<br />

Kunststoffschicht überzogener Kartonträger<br />

eingesetzt. Zum Öffnen lässt sich<br />

<strong>die</strong> Oberfolie vollständig von der Verpackung<br />

abziehen, um <strong>die</strong> Aufschnittware direkt<br />

auf dem attraktiv gestalteten Produktträger<br />

zu servieren. Für einen sicheren Wiederverschluss<br />

wird <strong>die</strong> Folie hinterher enganliegend<br />

über das Produkt gestrichen. Dadurch<br />

enthält <strong>die</strong> Verpackung weniger Sauerstoff<br />

als eine herkömmliche, wiederverschließbare<br />

Tiefziehverpackung und schützt<br />

den Inhalt vor dem Austrocknen. Auch <strong>die</strong><br />

Verpackungskomponenten von Flatmap lassen<br />

sich zur Entsorgung in <strong>die</strong> verschiedenen<br />

Wertstoffe trennen.<br />

Becher-Deckel-Lösung<br />

Verpackungen, <strong>die</strong> aus einem Becher und<br />

einem wiederverschließbaren Deckel bestehen,<br />

haben sich besonders im Feinkost-Segment<br />

als produktschützende und konsumentenfreundliche<br />

Lösung etabliert. Die Becher-Deckel-Lösung<br />

Easylid, entwickelt von<br />

Sealpac und Naber Plastics B.V./Niederlande,<br />

spart eine komplette Verpackungskomponente<br />

ein: Mit einem Deckelring ausgestattete<br />

Becher werden mit einer Folie hermetisch<br />

verschlossen. Der Siegelprozess erzielt<br />

dabei eine feste Verbindung von Folie<br />

und Deckelring. Beim ersten Öffnen der Verpackung<br />

entsteht daraus ein herkömmlicher<br />

Deckel <strong>für</strong> einen hygienischen Wiederverschluss,<br />

wodurch <strong>die</strong> sonst aus hygienischen<br />

Gründen eingesetzte Oberfolie sowie<br />

<strong>die</strong> gesamte Deckelanlage eingespart werden.<br />

Die Easylid-Becher aus 100 % Polypropylen<br />

(PP) lassen sich nach Gebrauch gut<br />

recyceln. Sie eignen sich zum Beispiel <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> Verpackung veganer Aufstriche wie<br />

Hummus oder Guacamole.<br />

Dünne Folien und Monomaterialien<br />

In vielen Fällen lassen sich aber auch schon<br />

etablierte Verpackungen nachhaltiger gestalten,<br />

indem besonders dünne Folien verwendet<br />

oder aber gut recycelbare Monomaterialien<br />

wie PE oder PP eingesetzt werden. Die<br />

klassische Flex-Flex-Verpackung aus Weichfolien<br />

beispielsweise hat sich seit Langem<br />

als kostengünstige Verpackung, <strong>die</strong> einen<br />

hohen Produktschutz bietet, auf dem Markt<br />

etabliert. Sie eignet sich sehr gut <strong>für</strong> unter<br />

Vakuum verpackte Produkte wie beispielweise<br />

vegane Würstchen. Auch <strong>die</strong>ser Verpackungsklassiker<br />

lässt sich nachhaltiger gestalten:<br />

Durch flexible, gut recycelbare Folien<br />

aus Mono-PP entsteht ein kreislauffähiges<br />

Verpackungssystem.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Sealpac<br />

AUTOR:<br />

STEFAN DANGEL<br />

Vertriebs- und Marketing -<br />

leiter,<br />

Sealpac<br />

<strong>dei</strong> 06-2023 25


<strong>dei</strong><br />

PRODUKTE<br />

Ressourcenschonende Reinigungssysteme<br />

Sterilisation von Abfüllanlagen überwachen<br />

Bild: Axflow<br />

Die manuellen und automatischen<br />

Reinigungssysteme von<br />

System Cleaners nutzen eine effiziente<br />

Niederdruckreinigung<br />

mit besonders geringem Wasserund<br />

Chemikalienverbrauch. Mit<br />

Niederdrucksprühsystemen aufgetragener<br />

Reinigungsschaum<br />

zeigt eine effektivere Verteilung<br />

und einen höheren Wirkungsgrad<br />

im Vergleich zur Hochdruckreinigung.<br />

Dabei können<br />

große Mengen an Reinigungsflüssigkeit<br />

eingespart werden.<br />

Außerdem entsteht bei der Niederdruckreinigung<br />

weniger<br />

Sprühnebel, was das Risiko einer<br />

Kreuzkontamination reduziert<br />

und einen sicheren Arbeitsplatz<br />

<strong>für</strong> das Personal ermöglicht.<br />

Automatische Reinigungssysteme<br />

sorgen z. B. in Abfüllanlagen<br />

und Förderbändern <strong>für</strong> eine<br />

kontinuierliche und somit<br />

gleichbleibend sichere Reinigung.<br />

Zudem werden <strong>die</strong> Reinigungszeiten<br />

reduziert und es<br />

entsteht weniger Verschleiß an<br />

Maschinen und Oberflächen.<br />

Die Geräte von System Cleaners<br />

sind bei Axflow erhältlich.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Axflow<br />

Flaschenabfüllanlagen müssen<br />

regelmäßig sterilisiert werden.<br />

Die Drucktransmitter 25Zio von<br />

Keller eignen sich dabei <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Überwachung der Temperatur<br />

und den Druck des Sterilisationsmittels.<br />

Ist der Druck oder<br />

<strong>die</strong> Temperatur nicht innerhalb<br />

der vorgegebenen Toleranzen, so<br />

ist <strong>die</strong> Sterilisation nicht gewährleistet.<br />

In <strong>die</strong>sem Fall wird<br />

ein Alarm ausgelöst und der<br />

Spülgang wiederholt.<br />

Die frontbündigen Membrane<br />

der Drucktransmitter ermöglichen<br />

eine einwandfreie Reinigung.<br />

Es bleiben keine Lebensmittelrückstände<br />

am Gewinde<br />

haften, da es nicht in Kontakt<br />

mit dem Medium kommt. Für<br />

<strong>die</strong> Dichtung der Transmitter<br />

werden O-Ringe mit Zulassung<br />

Bild: Keller<br />

<strong>für</strong> Lebensmittelkontakt eingesetzt.<br />

Außerdem sind <strong>die</strong> Sensoren<br />

mit <strong>für</strong> Menschen unschädlichem<br />

Öl gefüllt.<br />

Darüber hinaus ist <strong>die</strong> Zio-Linie<br />

mit einer IO-Link-Schnittstelle<br />

ausgestattet. Die Messdaten werden<br />

zu einem IO-Link-Master<br />

und von da aus weiter auf ein<br />

Steuergerät übertragen.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Keller<br />

Luftkühler <strong>für</strong> natürliche Kältemittel<br />

Konfigurierbare Mehrfachbeutelfiltergehäuse<br />

Bild: Wolftechnik<br />

In <strong>die</strong> MWTBF-Mehrfachbeutelfiltergehäuse<br />

von Wolftechnik<br />

können zwischen drei bis zehn<br />

Filterbeutel eingesetzt werden.<br />

Die Edelstahlgehäuse sind mit<br />

Klappdeckel und Federpaket<br />

oder Hebe-Schwenkvorrichtung<br />

ausgestattet. Bei der Variante mit<br />

Federpaket lässt sich der Deckel<br />

mühelos öffnen und schließen.<br />

Zum Filterwechsel oder <strong>für</strong> Wartungen<br />

kann er in seiner Endlage<br />

zusätzlich abgesichert werden.<br />

Bei der Hebe-Schwenkvorrichtung<br />

wird der Deckel mittels<br />

Handrad nach oben gekurbelt<br />

und dann zur Seite geschwenkt.<br />

Die Gehäuseanschlüsse<br />

können nach Kundenspezifikation<br />

gefertigt werden.<br />

Im Gehäuseinneren befindet<br />

sich <strong>die</strong> Aufnahmeplatte mit den<br />

Stützkörben und Arretiervorrichtungen<br />

<strong>für</strong> drei, vier, sechs,<br />

acht oder zehn Filterbeutel der<br />

Größe 1 oder 2, je nach gewählter<br />

Variante. Durch <strong>die</strong> Konstruktion<br />

der Filterbeutelaufnahme<br />

können sowohl WFB-Filterbeutel<br />

als auch Beutel anderer<br />

Hersteller mit höherem Kragen<br />

eingebaut werden.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Wolftechnik<br />

Natürliche Kältemittel haben im Vergleich zu fluorierten<br />

Gasen kein Ozonabbau- und nur geringes Erderwärmungspotenzial.<br />

Um den Anforderungen natürlicher<br />

Kältemittelsysteme gerecht zu werden, hat Kelvion seine<br />

CS./CB.- und CD.-Luftkühler mit einem verbesserten<br />

Coil Design erweitert. Die CSF/CBF- und CSH/CBH-<br />

Reihe umfasst kubische Luftkühler mit angepasstem<br />

Rohrsystem. Sie ermöglicht den Betrieb mit geringer<br />

Kältemittelfüllmenge <strong>für</strong> CO 2 oder Ammoniak. Die Reihe<br />

ist von 5,6 bis 175 kW <strong>für</strong> CO 2 erhältlich und eignet<br />

sich <strong>für</strong> Hochdruckanwendungen bis 90 bar. Der Leistungsbereich<br />

<strong>für</strong> Ammoniak reicht von 7,7 bis 224 kW.<br />

Die Reihe gibt es als saugende oder drückende Variante.<br />

Die CDF- und CDH-Sortimente sind zweiseitig ausblasende<br />

Luftkühler, <strong>die</strong> über das gleiche leistungsfähige<br />

Rohrsystem verfügen. Sie sind von 6,1 bis 125 kW <strong>für</strong><br />

CO 2 verfügbar und <strong>für</strong> Hochdruckanwendungen bis<br />

90 bar geeignet. Der Leistungsbereich <strong>für</strong> Ammoniak<br />

reicht von 7,9 bis 154 kW.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Kelvion<br />

Bild: Kelvion<br />

26 <strong>dei</strong> 06-2023


Ölfreie Drehschieber-Vakuumpumpen<br />

Energiesparende Magnetventile<br />

Die ölfreien, trockenen Drehschieber-Vakuumpumpen<br />

der<br />

DVS-Serie von Atlas Copco eignen<br />

sich <strong>für</strong> eine Vielzahl von<br />

Anwendungen, z. B. in Verpackungs-<br />

und pneumatischen<br />

Förderprozessen. Die Pumpen<br />

sind leise, verschleißarm sowie<br />

energiesparend und beanspruchen<br />

nur wenig Stellfläche.<br />

In der Pumpe dreht sich ein Rotor<br />

mit Graphitschaufeln. Diese<br />

werden durch <strong>die</strong> Zentrifugalkräfte<br />

an <strong>die</strong> Innenseite der Gehäusewand<br />

gedrückt und dichten<br />

<strong>die</strong> Kammer hermetisch ab.<br />

Dank der Graphitlegierung lässt<br />

sich das Vakuum mit minimalen<br />

Reibungsverlusten erzeugen.<br />

Der effiziente Pumpenmechanismus<br />

und der modulare Aufbau<br />

sorgen <strong>für</strong> einen minimalen<br />

Verschleiß. Zudem sind <strong>die</strong><br />

Bild: Atlas Copco<br />

Pumpen mit Einlassfilter, Rückschlagventil,<br />

Schalldämpfer, geräuschdämmender<br />

Haube und<br />

energieeffizientem IE3-Elektromotor<br />

ausgestattet. Verfügbar<br />

sind sie mit einem Nennsaugvolumenstrom<br />

von 5 bis 140 m 3 /h<br />

und einem Endvakuum von bis<br />

zu 120 bis 150 mbar(a).<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Atlas Copco<br />

Die Magnetventile mit Doppelspule<br />

und Kick-and-Drop-Elektronik<br />

von Bürkert verbrauchen<br />

wenig Energie und können so<br />

dazu beitragen, <strong>die</strong> Betriebskosten<br />

zu senken. Die Spule wird<br />

zunächst durch einen hohen<br />

Spannungsimpuls übererregt,<br />

um <strong>die</strong> zum Öffnen des Ventils<br />

benötigte hohe Anzugskraft zu<br />

erzeugen. Nach wenigen Millisekunden<br />

schaltet <strong>die</strong> in der<br />

umpressten Spule integrierte<br />

Elektronik auf einen energiesparenden<br />

Haltebetrieb. Die Technik<br />

eignet sich besonders <strong>für</strong> dauergeöffnete<br />

Ventile wie Gas- oder<br />

Leitungswassersicherungsventile<br />

sowie <strong>für</strong> batteriegepufferte<br />

Entleerungssysteme.<br />

Durch <strong>die</strong> geringe Leistungsaufnahme<br />

ist <strong>die</strong> maximale Eigenerwärmung<br />

des Ventils niedriger,<br />

was Ablagerungen und Verkalkung<br />

reduziert und <strong>die</strong> Lebensdauer<br />

erhöht. Zudem erlauben<br />

<strong>die</strong> Ventile einen geräuschlosen<br />

Betrieb und erfüllen hohe<br />

Ansprüche an <strong>die</strong> elektromagnetische<br />

Verträglichkeit (EMV).<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Bürkert<br />

Bild: Bürkert<br />

Modulares Öl-Wasser-Trennsystem<br />

Bild: Beko Technologies<br />

Öl-Wasser-Trenner sind ein<br />

wichtiger Bestandteil der Kondensataufbereitung.<br />

Das aktive<br />

Öl-Wasser-Trennsystem Qwik<br />

Pure von Beko Technologies<br />

nutzt elektrische Energie und<br />

Druckluft <strong>für</strong> seinen Betrieb. Das<br />

ölhaltige Kondensat wird mit<br />

automatisch ausgelösten Druckluftstößen<br />

durch <strong>die</strong> Filter gedrückt.<br />

Die Kartuschen sind<br />

ständig komplett mit Kondensat<br />

gefüllt, was auch bei längeren<br />

Betriebspausen <strong>die</strong> Entstehung<br />

trockener Grenzschichten und<br />

organischer Kulturen verhindert.<br />

Durch das aktive Verfahren<br />

lassen sich zudem das Volumen<br />

der Kartuschen voll ausschöpfen<br />

und Serviceeinsätze planen.<br />

Das System besteht aus einer Basiseinheit<br />

und einer variablen<br />

Anzahl an Kartuschen. Bei veränderter<br />

Kondensatmenge ist es<br />

durch Ergänzung oder Entfernung<br />

von Bodenplatten und<br />

Kartuschen schnell an <strong>die</strong> neuen<br />

Anforderungen anpassbar. Qwik<br />

Pure ist in fünf Modellen zur<br />

Abdeckung von Kompressorleistungen<br />

zwischen 10 und<br />

90 m³/min erhältlich.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Beko Technologies<br />

Geschützt gegen<br />

Nässe und Schmutz<br />

Abgedichtete und rostfreie Sicherheitskupplungen<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Lebensmittelindustrie</strong><br />

Besuchen Sie uns auf der automatica: Halle B6, Stand 317<br />

www.mayr.com<br />

<strong>dei</strong> 06-2023 27


<strong>dei</strong><br />

PRODUKTE<br />

Radarfüllstandsensor mit IO-Link<br />

Bild: Vega<br />

Speziell <strong>für</strong> Prozesse mit hohen<br />

Anforderungen an Hygiene und<br />

<strong>die</strong> durchgängige Automatisierung<br />

bei schnellen Füllstandwechseln<br />

ist der Radarfüllstandsensor<br />

Vegapuls 42 ausgelegt. Er<br />

komplettiert das IO-Link-Portfolio<br />

von Vega und eignet sich <strong>für</strong><br />

mittlere Messdistanzen von bis<br />

zu 15 m und Temperaturen von<br />

bis zu 150 °C. Die Ausstattung<br />

richtet sich auf Produktionskreisläufe,<br />

Dosierungsprozesse<br />

oder nachgelagerte Prozesse wie<br />

beispielsweise in Förder- und<br />

Abfüllanlagen.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Vega<br />

Grenzwertschalter mit intelligenter Sensorik<br />

Refraktometer mit 3-A-Zertifzierung<br />

Bild: Vaisala<br />

Mit dem Refraktometer PR53AC<br />

von Vaisala lassen sich Brix und<br />

andere Flüssigkeitskonzentrationen<br />

prozessintern und in Echtzeit<br />

messen. Der Messbereich<br />

<strong>für</strong> Konzentration/Brix liegt<br />

Bild: EBE<br />

Die Grenzwertschalter Cortec<br />

von EBE ermöglichen eine präzise<br />

Füllstandmessung bei verschiedensten<br />

Me<strong>die</strong>n. Dank spezieller<br />

Algorithmik misst <strong>die</strong><br />

Sensorik präzise eine breite Anzahl<br />

an Stoffen inklusive Pulvern<br />

und anderen Feststoffen, Ölen,<br />

leitfähige Flüssigkeiten, Reinigungsmittel<br />

und sogar hochviskose<br />

Me<strong>die</strong>n. Auch Me<strong>die</strong>n mit<br />

sehr geringen <strong>die</strong>lektrischen<br />

Konstanten lassen sich durch <strong>die</strong><br />

Grenzwertschalter sicher detektieren.<br />

Selbst bei einer vollständigen<br />

Umhüllung des Sensors<br />

durch <strong>die</strong> Substanz ist <strong>die</strong>ser in<br />

der Lage, den Füllstand zu messen.<br />

Dabei kann der Grenzwertschalter<br />

schwer zu erfassende<br />

Me<strong>die</strong>n wie beispielsweise<br />

Schaum erkennen und bei Bedarf<br />

ausblenden.<br />

Die Software lässt sich individuell<br />

auf diverse Ausgangssignale,<br />

wie IO-Link, Bluetooth, UART<br />

oder PWM anpassen.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: EBE<br />

zwischen 0 und 100 %. Die<br />

Messung basiert auf der optischen<br />

Messung des Brechungsindex,<br />

wobei <strong>die</strong>ser in praktisch<br />

jeder Flüssigkeit ermittelt werden<br />

kann und empfindlich gegenüber<br />

gelöstem Material ist.<br />

Das Refraktometer verfügt über<br />

3-A-Sanitär- sowie EHEDG-Zertifizierungen<br />

und ist mit CIPund<br />

SIP-Systemen kompatibel.<br />

Es kann direkt oder an einen<br />

Vaisala-Indigo520-Messwertgeber<br />

angeschlossen werden.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Vaisala<br />

Elektronische Zustandsüberwachung<br />

Bei den Positionierbuchsen mit Zustandssensor von Norelem<br />

befindet sich ein variabel einstellbarer Sensor an<br />

der Buchse. Anwender können an <strong>die</strong> Ausführungen<br />

„mit Zustandssensor“ einen handelsüblichen induktiven<br />

Sensor mit 3 mm Durchmesser montieren. Der induktive<br />

Sensor erfasst das Signal und überträgt es an <strong>die</strong> Maschinensteuerung,<br />

<strong>die</strong> beispielsweise den Produktionszyklus<br />

erst dann startet, wenn sich alle Be<strong>die</strong>n- oder<br />

Rastelemente in der richtigen Position befinden. Die Integration<br />

von induktiven Sensoren in <strong>die</strong> Positionierbuchsen<br />

verringert nicht nur Materialverluste, sondern<br />

erhöht auch <strong>die</strong> Prozesssicherheit.<br />

Eingesetzt werden kann <strong>die</strong> elektronische Zustandsüberwachung<br />

unter anderem bei der Formatverstellung von<br />

Verpackungsmaschinen.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Norelem<br />

Energieeffiziente Umkehrosmoseanlage<br />

Capturo ist eine Umkehrosmoseanlage<br />

von Veolioa Water Technologies,<br />

<strong>die</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Aufbereitung<br />

von verunreinigtem Prozesswasser<br />

entwickelt wurde.<br />

Die Technologie basiert auf einem<br />

mehrstufigen Prozess (semi-batch),<br />

durch den hohe<br />

Rückgewinnungsquoten <strong>–</strong> <strong>die</strong><br />

Ausbeute liegt bei bis zu 98 % <strong>–</strong><br />

erreicht werden. Vorgeschaltete<br />

Systeme entlasten <strong>die</strong> Membranen,<br />

um <strong>die</strong> optimale Durchflusszeit<br />

zu erreichen. Dabei<br />

werden z. B. im Upstream hohe<br />

Salzkonzentrationen von Silizium<br />

oder Calciumsulfat entfernt,<br />

bevor sie ausfällen können. Zugleich<br />

wird <strong>die</strong> Gefahr minimiert,<br />

dass <strong>die</strong> Leistung der<br />

Membranen durch Ablagerungen<br />

oder Fouling sinkt. So lässt<br />

sich z. B. auch der Einsatz von<br />

Antiscalants optimieren.<br />

Die Anlage arbeitet sehr energiesparend.<br />

Darüber hinaus reagiert<br />

sie automatisch auf Veränderungen<br />

in der Salzkonzentration<br />

des aufzubereitenden Abwassers.<br />

Dadurch erfolgt <strong>die</strong><br />

Wasserrückgewinnung stets im<br />

optimalen Bereich.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Veolia<br />

Bild: Veolia Water Technologies<br />

Bild: Norelem<br />

28 <strong>dei</strong> 06-2023


GAMP-konforme Feuchtemessumformer<br />

Sinuspumpen in kompakter Bauweise<br />

Bild: Process Sensing Technologies<br />

Die Feuchtemessumformer Rotronic<br />

Hygroflex HF3 von Process<br />

Sensing Technologies eignen<br />

sich <strong>für</strong> Applikationen, bei<br />

denen eine genaue Messung von<br />

Feuchte und Temperatur von<br />

entscheidender Bedeutung ist.<br />

Sowohl in der Wand- als auch in<br />

der Kanalausführung verfügen<br />

sie über eine Genauigkeit von<br />

±1,5 %rh und ±0,2 K. Aufgrund<br />

ihres weiten Betriebsbereichs<br />

von -40 bis 60 °C sowie 0 bis<br />

100 %rF lassen sie sich <strong>für</strong> das<br />

Überwachen der Umgebungsbedingungen<br />

in einer Vielzahl<br />

von Anwendungen einsetzen.<br />

Die Langzeitstabilität der<br />

GAMP-konformen Sensoren<br />

(Hygrosoft-Software) liegt bei<br />


<strong>dei</strong><br />

ANLAGEN, APPARATE, KOMPONENTEN<br />

Spezielles Schleifverfahren ermöglicht geringere Restschmutzanhaftung<br />

Optimierte Oberflächen <strong>für</strong><br />

Apparate und Behälter<br />

In sensiblen Branchen wie der <strong>Lebensmittelindustrie</strong> ist <strong>die</strong> Verschleppung von<br />

Partikeln tunlichst zu vermeiden. Eine entscheidende Rolle spielt dabei das<br />

Reinigungsverhalten von Oberflächen, insbesondere hinsichtlich der Anhaftung von<br />

Partikeln. Bolz Intec hat ein spezielles Schleifverfahren <strong>für</strong> Apparate und Behälter<br />

entwickelt, das <strong>die</strong> Restschmutzanhaftung nachweislich verringert und dadurch das<br />

Kontaminationsrisiko reduziert.<br />

Die Oberflächenbeschaffenheit beeinflusst<br />

maßgeblich <strong>die</strong> chemischen und physika -<br />

lischen Eigenschaften von Edelstählen. Bolz<br />

Intec, ein Produzent von Behältern und Sonderkonstruktionen<br />

aus Chrom-Nickel-Stählen,<br />

hat in Kooperation mit der Hochschule<br />

Konstanz untersucht, welche Faktoren <strong>die</strong><br />

Anhaftung von Partikeln an hygienischen<br />

Oberflächen beeinflussen und wie <strong>die</strong>se optimiert<br />

werden können.<br />

Stand der Technik ist <strong>die</strong> Beurteilung der<br />

Oberflächen mit zerstörungsfreien Prüfungen<br />

wie der Rautiefenmessung in Verbindung<br />

mit einer optischen Prüfung. Allerdings<br />

gibt es neben <strong>die</strong>sen noch weitere<br />

Kriterien, <strong>die</strong> nicht außer Acht gelassen<br />

werden sollten. Wichtig ist unter anderem<br />

<strong>die</strong> Art und Weise der Oberflächenveredelung.<br />

So hat Bolz Intec in der Untersuchung<br />

herausgefunden, dass unterschiedliche<br />

Schleifmethoden zu unterschiedlichem Anhaftverhalten<br />

führen, obwohl der Ra-Wert<br />

beider Oberflächen derselbe ist. Diese Erkenntnis<br />

zeigte, dass auch <strong>die</strong> Art und Weise,<br />

wie das Material abgetragen wird, eine<br />

wichtige Rolle spielt. In einem Versuch wurde<br />

der Behälter nicht wie üblich manuell<br />

geschliffen, sondern mit einem automatisierten<br />

Schleifprozess über einen langen<br />

Zeitraum bearbeitet. Dieser feine Abtrag<br />

über einen längeren Zeitraum hatte eine geringere<br />

Anhaftung und somit eine bessere<br />

Reinigung zur Folge. Er wurde im weiteren<br />

Verlauf der Untersuchung als finale Oberflächenenergie<br />

bezeichnet.<br />

Die Oberfläche <strong>die</strong>ses Transportbehälters<br />

wurde mit dem<br />

OGF-Verfahren veredelt<br />

Bilder: Bolz Intec<br />

Automatisiert statt manuell schleifen<br />

Die aus <strong>die</strong>sen Untersuchungen gewonnenen<br />

Erkenntnisse hat Bolz Intec genutzt und<br />

ein Verfahren entwickelt, bei dem der gewünschte<br />

geringe, konstante Abtrag über einen<br />

langen Zeitraum teilautomatisiert erreicht<br />

wird. Die Methode wurde Optimized<br />

Grind Finishing, kurz OGF, genannt. Dabei<br />

wird der Abtrag im Behälter mit geometrisch<br />

unbestimmten Schleifkörpern erzielt,<br />

<strong>die</strong> sich im Inneren des Behälters bewegen.<br />

Das OGF-Verfahren hat den großen Vorteil,<br />

dass <strong>die</strong> Oberfläche nicht nur eine sehr gute<br />

Qualität aufweist, sondern auch reproduzierbar<br />

ist. Das liegt daran, dass unbestimmte<br />

Variablen wie beispielsweise der händische<br />

Anpressdruck durch einen Mitarbeiter<br />

oder <strong>die</strong> Qualität einzelner Schleifmittel kei-<br />

30 <strong>dei</strong> 06-2023


3-D-Darstellung der mechanisch endbearbeiteten Oberflächen. Links: konventionelle schleiftechnik, rechts: OGF-Verfahren<br />

ne Rolle spielen. Wichtig war dem Unternehmen<br />

dabei, im Endergebnis eine definierte<br />

Rautiefe bei geringer Tiefenbeeinflussung<br />

des Gefüges und einer optisch ansprechenden<br />

Oberfläche zu erreichen.<br />

Diese Unterschiede sind auch optisch zu erkennen,<br />

wie ein Vergleich zwischen einer<br />

mit dem konventionellen Schleifverfahren<br />

und einer mit dem OGF-Verfahren erzeugten<br />

Oberfläche zeigt. Bei <strong>die</strong>ser Untersuchung<br />

wurden <strong>die</strong> Oberflächen in Anlehnung<br />

an <strong>die</strong> DIN EN ISO 25178 mit einem<br />

optischen 3-D-Messsystem untersucht und<br />

anhand einer Falschfarbendarstellung visualisiert.<br />

Hierbei ist zu erkennen, dass beim<br />

OGF-Verfahren keine lineare Schleifrichtung<br />

vorliegt. Dies hat zur Folge, dass <strong>die</strong> Höhenunterschiede<br />

der Oberfläche deutlich geringer<br />

ausfallen als beim Vergleichsmodell.<br />

Bestätigt wurden <strong>die</strong>se Ergebnisse durch<br />

eine Rautiefenmessung. Weitere Veränderungen<br />

wurden im Elektronenmikroskop sichtbar:<br />

Beim üblichen Schleifverfahren treten<br />

Ungänzen in den Oberflächen auf. Dagegen<br />

werden <strong>die</strong>se Fehler beim OGF-Verfahren<br />

durch den sehr feinen und schonenden Abtrag<br />

deutlich reduziert.<br />

Verbessertes Reinigungsverhalten<br />

Im weiteren Verlauf der Untersuchungen hat<br />

Bolz Intec <strong>die</strong> Oberflächen noch weiter veredelt<br />

und einem Elektropoliturverfahren<br />

unterzogen. Bei <strong>die</strong>sem werden <strong>die</strong> Spitzen<br />

in der Oberflächenstruktur weiter abgetragen,<br />

was neben optischen Vorteilen beispielsweise<br />

auch einen verbesserten Korro -<br />

sionsschutz durch eine verstärkte Passivschicht<br />

mit sich bringt. Bolz Intec hat das<br />

Einfluss der Oberfläche auf <strong>die</strong> Restverschmutzung bei einer Prüfung in Anlehnung<br />

an <strong>die</strong> VDA19.1(März 2015)/ISO16232(Dezember 2018)<br />

verbesserte Reinigungsverhalten mithilfe<br />

eines Versuchs an Anlehnung an <strong>die</strong><br />

VDA19.1 (März 2015)/ISO16232 (Dezember<br />

2018) aufgezeigt. Der Versuch wurde in<br />

einem Prüflabor mit einer Flugaschesuspension<br />

und drei verschiedenen Oberflächen<br />

durchgeführt (walz blanker Edelstahl, gebürsteter<br />

und elektropolierter Edelstahl,<br />

OGF-Edelstahl mit Elektropolitur). Es zeigte<br />

sich, dass bei den Oberflächen, <strong>die</strong> mit dem<br />

OGF- und einem Elektropoliturverfahren<br />

behandelt wurden, <strong>die</strong> Restschmutzanhaftung<br />

am geringsten ausfiel.<br />

Vorteile <strong>für</strong> viele Branchen<br />

Bolz Intec hat somit <strong>die</strong> zu Beginn der Untersuchungen<br />

geforderten Parameter nachgewiesen<br />

und mithilfe der Forschung eine<br />

Oberfläche generiert, <strong>die</strong> sowohl in ihrem<br />

Rauheitsprofil als auch in der optischen Beurteilung<br />

wiederholgenau zu erzeugen ist.<br />

Zusätzlich weist sie Vorteile gegenüber dem<br />

Vergleichsmodell beim Reinigungsverhalten<br />

auf. Gerade <strong>für</strong> kritische, sehr wertvolle<br />

oder sehr feine Partikel kann <strong>die</strong>ser Mehrwert<br />

entscheidend sein. Beispiele hier<strong>für</strong><br />

sind neben der <strong>Lebensmittelindustrie</strong> auch<br />

<strong>die</strong> Nanotechnologie, <strong>die</strong> Bio- bzw. Pharmatechnologie<br />

und alle weiteren Branchen, bei<br />

denen <strong>die</strong> Chargenreinheit und <strong>die</strong> Vermeidung<br />

von Kontaminationen ausschlaggebende<br />

Punkte in der Produktion sind.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Bolz Intec<br />

AUTOR:<br />

CORNELIUS MAUCH<br />

CEO,<br />

Bolz Intec<br />

<strong>dei</strong> 06-2023 31


<strong>dei</strong><br />

ANLAGEN, APPARATE, KOMPONENTEN<br />

Umwelt- und Ressourcenschutz bei der Filtration<br />

PP-Tiefenfilterkerze mit<br />

Rezyklatanteil<br />

Abfallvermeidung und Ressourcenschutz sind zentrale Ziele bei industriellen<br />

An wendungen. Das spiegelt sich seit mehreren Jahren in der Verwendung<br />

unbedenk licher Filtermaterialien wider und seit Kurzem auch durch den Einsatz<br />

von Rezyklat bei der Filterproduktion. Die WFMBR-Melt-Blow-Tiefenfilterkerze<br />

besteht aus Polypropylen (PP) und hat einen Rezyklatanteil von 20 %.<br />

Die fundamentale Bedeutung von Abfallvermeidung<br />

und Ressourcenschutz innerhalb<br />

der industriellen Anwendung zeigen<br />

<strong>die</strong> jüngst durch <strong>die</strong> Vereinten Nationen<br />

(UN) veröffentlichten Social Development<br />

Goals (SDGs) auf. In den hier formulierten<br />

17 ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen<br />

Nachhaltigkeitszielen mit 169 Unterzielen<br />

sind unter anderem verbesserte Produkte,<br />

Energieeinsparungen, optimierte<br />

Prozesse sowie der Einsatz innovativer Ma -<br />

terialien genannt.<br />

Viele der Einzelziele sind nicht neu. So spiegeln<br />

sich <strong>die</strong> Anstrengungen der Filterbranche<br />

seit längerer Zeit in der Verwendung<br />

unbedenklicher Filtermaterialien und einer<br />

entsprechenden Materialsubstitution wider.<br />

Aus ökologischen Gründen wurden beispielsweise<br />

Phenolharze in Filterkerzen in<br />

den zurückliegenden Jahren durch alternative<br />

Filtermaterialien ersetzt. Phenolharz gehört<br />

zu der Obergruppe der Formaldehydharze<br />

und zu den ältesten Kunststoffprodukten.<br />

Es ist verwindungssteif und wärmebeständig.<br />

Wegen seiner positiven Eigenschaften<br />

wie seiner hohen Druck- und Temperaturbeständigkeit<br />

sowie seiner Beständigkeit<br />

gegenüber aggressiven Chemikalien wurde<br />

es über Jahrzehnte <strong>für</strong> anspruchsvolle Filtrationsaufgaben<br />

genutzt. Inzwischen sind<br />

Formaldehydharze jedoch als <strong>die</strong> am häufigsten<br />

auftretende Quelle <strong>für</strong> Formaldehydemissionen<br />

im Innenraum bekannt. Und<br />

auch der Herstellungsprozess ist umweltproblematisch.<br />

Die WFMBR-Melt-Blow-Kerze aus Polypropylen mit 20 % Rezyklatanteil besitzt <strong>die</strong>selben<br />

Spezifikationen wie <strong>die</strong> bisherige WFMB-Melt-Blow-Kerze<br />

Bild: Martin Wolf Wagner<br />

Unbedenkliche Alternativen<br />

Die positiven Filtereigenschaften des Phenolharzes<br />

können auch andere, in der Herstellung<br />

umweltverträglichere Kunststoffe<br />

erfüllen, wie beispielsweise Polyamide (PA),<br />

bekannt auch als Pe oder Nylon.<br />

Grundsätzlich könnten alle den Thermoplasten<br />

zugehörenden Stoffe zu Tiefenfilterelementen<br />

verarbeitet werden. Weil Nachhaltigkeit<br />

in Bezug auf <strong>die</strong> Ressource eine immer<br />

wichtigere Rolle spielt, floss <strong>die</strong>se Erkenntnis<br />

in <strong>die</strong> Entwicklung hochwertiger Filterelemente<br />

ein. Polyester erwies sich gegenüber<br />

Polyamid als nachhaltiger, günstiger in der<br />

Verarbeitung und besser <strong>für</strong> <strong>die</strong> Filtration<br />

geeignet. Aus <strong>die</strong>sem Grund setzt Wolftechnik<br />

heute als Alternative zu Phenolharz auf<br />

PBT und PET anstelle von Polyamid. Polybutylenterephthalat<br />

(PBT) und Polyethylenterephthalat<br />

(PET) sind thermoplastische<br />

Kunststoffe aus der Familie der Polyester.<br />

32 <strong>dei</strong> 06-2023


Bild: Wolftechnik<br />

Bild: Martin Wolf Wagner<br />

Beim Melt-Blow-Verfahren werden mit vier unterschiedlichen<br />

Sprühdüsen feinere und gröbere Endlosfäden zu<br />

einer Multi-Layer-Struktur verarbeitet. Der innere Aufbau<br />

sichert u. a. lange Standzeiten und eine hohe Schmutzaufnahmekapazität.<br />

Bei Durchsatzleistungen von 3 bis 50 m 3 /h sind WTKF-<br />

Kerzenfiltergehäuse aus Edelstahl mit Spannkammer -<br />

verschluss <strong>die</strong> beste Wahl. Zusammen mit der WFMBR-<br />

Melt-Blow-Tiefenfilterkerze eignen sie sich <strong>für</strong> viele<br />

Filtrationsaufgaben.<br />

Die CPH-Tiefenfilterkerze von Wolftechnik<br />

besteht zu 100 % aus Polyesterfasern und<br />

besitzt alle Vorteile der Nylon-Tiefenfilterkerze<br />

wie eine hohe thermische Beständigkeit<br />

(bis 120 °C) und eine sehr gute chemische<br />

Beständigkeit gegenüber Lösemitteln.<br />

Die Tiefenfilterkerze ist mit einer festen Filtermatrix<br />

ausgestattet und gewährleistet reproduzierbare<br />

Filtrationseigenschaften <strong>für</strong><br />

hochwertige Anwendungen. Sie kommt neben<br />

vielen weiteren Anwendungen auch bei<br />

der Filtration von Lebensmitteln und Getränken<br />

zum Einsatz.<br />

Frei von Bindemitteln und Klebstoff<br />

Umwelt- und Ressourcenschutz schließt<br />

ökologische Produktionsverfahren sowie<br />

Abfallvermeidung ein. Um <strong>die</strong> 17 Ziele <strong>für</strong><br />

nachhaltige Entwicklung (SDGs) der Vereinten<br />

Nationen mittelfristig zu erfüllen, ist<br />

Wolftechnik noch einen Schritt weitergegangen.<br />

Als einer der ersten Hersteller weltweit<br />

brachte der Filtersystemhersteller im<br />

Herbst 2022 eine Tiefenfilterkerze aus PP<br />

mit 20 % Rezyklatanteil <strong>für</strong> <strong>die</strong> industrielle<br />

Fest-Flüssig-Filtration auf den Markt. Bei der<br />

Entwicklung der WFMBR-Melt-Blow-Filterkerze<br />

standen neben den ökologischen Aspekten<br />

auch der Anwendernutzen und <strong>die</strong><br />

Anwenderfreundlichkeit im Fokus. So wirkt<br />

sich der Rezyklatanteil nicht nachteilig auf<br />

<strong>die</strong> Qualität und Leistung der Filterkerze<br />

aus. Zudem verfügt <strong>die</strong> Tiefenfilterkerze<br />

über alle wichtigen EU-Zertifikate wie das<br />

FDA-CRF21-Zertifikat, <strong>die</strong> Lebensmittelkonformitätserklärung<br />

sowie <strong>die</strong> REACH- und<br />

RoHS-Konformitätserklärung.<br />

Die WFMBR-Melt-Blow-Kerze löste Ende<br />

2022 <strong>die</strong> WFMB-Melt-Blow-Kerze ab. Die<br />

WFMBR-Tiefenfilterkerze mit Rezyklatanteil<br />

besteht komplett aus PP und ist frei von<br />

Bindemitteln und Klebstoff. Sie wird im<br />

Melt-Blow-Verfahren hergestellt. Bei der<br />

Technologie wird der Rohstoff im Extruder<br />

geschmolzen und über eine Düse mit Druck<br />

und Heißluft ausgetragen. Dabei entsteht<br />

ein feinporiges Mikrofaservlies. Bei der Herstellung<br />

der WFMBR kommen vier verschiedene<br />

Sprühdüsen zum Einsatz. Die entstehenden<br />

feineren und gröberen Endlosfäden<br />

werden zu einer Multi-Layer-Struktur verarbeitet.<br />

Im Inneren der Tiefenfilterstruktur<br />

sind <strong>die</strong> feinen Layer, außen <strong>die</strong> groben.<br />

Durch <strong>die</strong>se vierlagige Abstufung können<br />

<strong>die</strong> groben Partikel in den äußeren Schichten<br />

und <strong>die</strong> feineren Partikel in den inneren<br />

zurückgehalten werden. Diese vier Filterstufen<br />

ermöglichen <strong>die</strong> sehr guten Produkteigenschaften<br />

der WFMBR.<br />

Als Feinfilter <strong>für</strong> Pflanzenöl geeignet<br />

Wahlweise ist <strong>die</strong> Tiefenfilterkerze mit beidseitig<br />

offenen Enden (DOE) oder mit den<br />

gängigen Adapterbauformen (Code 0, Code<br />

5, Code 7, Code B) und in Filterfeinheiten<br />

von 0,5 bis 100 μm nominal lieferbar. In<br />

Längen von 47/8“ bis 40“ gibt es sie neben<br />

der Standardversion (Ø 63 mm) auch in einer<br />

Big-Version mit Ø 110 mm.<br />

Die WFMBR eignet sich beispielsweise in<br />

Kombination mit Kunststoff- oder Edelstahlfiltergehäusen<br />

sehr gut als Feinfilter <strong>für</strong><br />

Pflanzenöl. Bei kleineren Durchsatzleistungen<br />

von 500 l/h bis 2 m 3 /h ist ein Einzelgehäuse<br />

01WTKF aus Kunststoff <strong>die</strong> wirtschaftlichste<br />

Lösung. Bei größeren Durchsatzleistungen<br />

von 3 bis 50 m 3 /h sind<br />

WTKF-Kerzenfiltergehäuse aus Edelstahl mit<br />

Spannkammerverschluss <strong>die</strong> beste Wahl.<br />

Geeignet <strong>für</strong> Temperaturen von bis zu 80 °C<br />

bietet <strong>die</strong> WFMBR-Melt-Blow-Tiefenfilterkerze<br />

ein breites Einsatzspektrum. Zum Beispiel<br />

als Feinfilter <strong>für</strong> Kühlkreisläufe, Spülbäder<br />

in Teilereinigungsanlagen und leichtviskose<br />

Flüssigkeiten.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Wolftechnik<br />

AUTOR:<br />

PETER KRAUSE<br />

Geschäftsführer,<br />

Wolftechnik<br />

<strong>dei</strong> 06-2023 33


<strong>dei</strong><br />

ANLAGEN, APPARATE, KOMPONENTEN<br />

Bilder: Zeppelin Systems<br />

Blick in <strong>die</strong> neue Sauerteiganlage von Ölz<br />

Zuverlässiges Rohstoffhandling <strong>für</strong> österreichische Großbäckerei<br />

Beste Backzutaten bestens<br />

behandelt<br />

Der österreichische Backwarenhersteller Ölz hat seine Produktionskapazität um zwei<br />

neue Produktionslinien <strong>für</strong> Hefeteiggebäck sowie Toast- und Sandwichbrote erweitert.<br />

Dabei arbeitete <strong>die</strong> Großbäckerei erneut mit Zeppelin Systems zusammen. Der<br />

Friedrichshafener Anlagenbauer realisierte in der neuen Produktionsstätte das komplette<br />

Rohstoffhandling inklusive Steuerung und Schaltschrankbau.<br />

Backwaren der Marke Ölz aus Vorarlberg<br />

sind nicht nur in Österreich bekannt. Unter<br />

anderem auch in Deutschland, in der<br />

Schweiz und in Tschechien landen <strong>die</strong><br />

Brot- und Hefeteiggebäcke der Großbäckerei<br />

auf den Tischen vieler Haushalte. Das in<br />

dritter Generation geführte Familienunternehmen<br />

stellt mit rund 1040 Mitarbeitern<br />

mehr als 100 verschiedene Artikel her. Der<br />

Exportanteil liegt bei 43 %. Damit <strong>die</strong> Rohstoffe<br />

in der richtigen Menge, sicher und<br />

zuverlässig bereitgestellt werden, baut der<br />

im österreichischen Dornbirn beheimatete<br />

Meisterbäcker auf das Know-how von Zeppelin<br />

Systems. Gemeinsam mit dem Anlagenbauer<br />

hat Ölz seine Produktion um<br />

zwei neue Linien erweitert <strong>–</strong> <strong>für</strong> Zeppelin<br />

Systems ist <strong>die</strong>s bereits <strong>die</strong> dritte Anlage<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Großbäckerei.<br />

Neuer Anbau in Wallenmahd<br />

Die zwei modernen Linien <strong>für</strong> Hefeteig -<br />

gebäck sowie Toast- und Sandwichbrote befinden<br />

sich im neuen Anbau der Bäckerei in<br />

Wallenmahd, einem Ortsteil von Dornbirn.<br />

„Ölz beauftragte uns mit dem kompletten<br />

Rohstoffhandling <strong>für</strong> <strong>die</strong> neue Halle inklusive<br />

einer Anbindung zu den Silos im Bestandswerk“,<br />

erzählt Ingo Pütz. Er ist bei<br />

Zeppelin Systems als Director Sales Food<br />

Processing Plants tätig. Der Anlagenbauer<br />

lieferte nicht nur Einzelkomponenten wie<br />

Silos, Siebmaschinen etc., sondern übernahm<br />

auch <strong>die</strong> komplette Steuerung inklusive<br />

Schaltschrankbau und Softwareentwicklung.<br />

Vom Kick-off bis zur Abnahme vergingen<br />

gerade mal zwei Jahre. Dass so ein großes<br />

Projekt recht zügig und reibungslos ablief,<br />

lag auch an der guten Vorplanung<br />

durch Ölz. Zudem konnten beide Projektpartner<br />

auf <strong>die</strong> Erfahrungen mit den beiden<br />

ersten Anlagen zugreifen.<br />

34 <strong>dei</strong> 06-2023


Das Konzept <strong>für</strong> das Handling der Kleinkomponenten hat Zeppelin<br />

Systems genau an <strong>die</strong> Anforderungen von Ölz angepasst. Im Bild sind <strong>die</strong><br />

Kleinkomponentenlagerung und <strong>die</strong> manuelle Waage zu sehen.<br />

Organisation ist alles<br />

Mehl, Zucker, Hefe, Salz <strong>–</strong> <strong>die</strong> Zutaten einer<br />

Großbäckerei unterscheiden sich nicht von<br />

dem, was auch zu Hause in den Teig<br />

kommt. Aber <strong>die</strong> wechselnden Chargen, <strong>die</strong><br />

unterschiedlichen Dosiergenauigkeiten der<br />

Rohstoffe sowie <strong>die</strong> verschiedenen Gebindegrößen<br />

erfordern deutlich mehr Organisation<br />

als in der heimischen Küche. Das weiß<br />

auch <strong>die</strong> Meisterbäckerei Ölz und hat <strong>die</strong><br />

Anforderungen an <strong>die</strong> neuen Produktionslinien<br />

in Wallenmahd hoch gestellt. Alles ist<br />

sauber und übersichtlich, <strong>die</strong> Technik befindet<br />

sich auf verschiedenen Ebenen. „Der<br />

Kunde hatte beim Projektstart ganz genaue<br />

Vorstellungen“, erinnert sich Pütz. Er wollte<br />

eine möglichst kompakte Anlage.<br />

3-D-Modell der Anlage<br />

Die Ingenieure von Zeppelin Systems waren<br />

schon sehr früh in <strong>die</strong> Planung involviert und<br />

konnten sich mit dem Gebäudeplaner abstimmen.<br />

Gemeinsam haben sie ein 3-D-Modell<br />

der Anlage entworfen, in das das ganze<br />

Equipment vorab grob positioniert wurde.<br />

Das Modell konnte fast 1:1 umgesetzt werden.<br />

Ein weiterer Bestandteil des Auftrags war<br />

eine Simulation der Prozesse anhand der Basisrezepte.<br />

Die daraus gewonnenen Erkenntnisse<br />

flossen ebenfalls in <strong>die</strong> Planung ein.<br />

Knapp 16 m hoch sind <strong>die</strong> Lagersilos aus<br />

Aluminium, in denen Mehl, Zucker und Salz<br />

in großen Mengen auf ihren Einsatz warten.<br />

Spezielle Mehlmischungen werden in der<br />

Station <strong>für</strong> Mittelkomponenten gelagert.<br />

Bevorratung der Kleinkomponenten<br />

In Säcken bevorratet Ölz Zutaten, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Bäckerei<br />

in kleineren Mengen benötigt, beispielsweise<br />

Saaten und Kerne. Um bei den<br />

häufig wechselnden Rezepten möglichst flexibel<br />

zu sein, wägen <strong>die</strong> Mitarbeiter <strong>die</strong>se<br />

Kleinkomponenten manuell.„Das Konzept<br />

<strong>für</strong> das Handling der Kleinkomponenten hat<br />

Zeppelin Systems an unsere Anforderungen<br />

angepasst“, erklärt Walter Maurer, Werksleiter<br />

bei Ölz. „Wir wollten hier eine be<strong>die</strong> -<br />

nerfreundliche Lösung, mit der unsere Mitarbeiter<br />

fehlerfrei arbeiten können. Das ist<br />

besonders bei den Zutaten wichtig, <strong>die</strong> nur<br />

einen geringen Anteil am Rezept haben.“<br />

Im Obergeschoss befindet sich ein Highlight<br />

der Anlage: fahrbare Han<strong>dei</strong>nschütten,<br />

unter denen Behälter und Waagen stehen.<br />

Der Be<strong>die</strong>ner bekommt über einen Bildschirm<br />

genau angezeigt, was in welche<br />

Kleinkomponentenbehälter gefüllt werden<br />

muss. Ein Stockwerk tiefer befindet sich <strong>die</strong><br />

Entnahmemöglichkeit mit einem Handwägeplatz.<br />

„Diese Mischung aus manuell und<br />

automatisch beschleunigt und vereinfacht<br />

das Handling der Kleinkomponenten. Und<br />

vor allem ermöglicht <strong>die</strong> Methode hohe Dosiergenauigkeiten“,<br />

umreißt Maurer <strong>die</strong> Vorteile<br />

der Lösung. Ein RFID-Transponderchip<br />

in der Bodenplatte der Han<strong>dei</strong>nschütte verhindert<br />

Fehler beim Befüllen. Erst wenn <strong>die</strong><br />

Schütte am richtigen Transponder steht, erfolgt<br />

<strong>die</strong> Freigabe zum Einfüllen.<br />

Exakte Verifizierung der Korngrößen<br />

Um den Anforderungen der Kunden an ein<br />

gleichbleibend hochwertiges Produkt gerecht<br />

zu werden, legen <strong>die</strong> Verantwortlichen<br />

viel Wert auf Qualitätssicherung. Durch Rotationssiebmaschinen<br />

können beispielsweise<br />

Korngrößen exakt verifiziert werden. Sie befinden<br />

sich direkt unter den Silos <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Großkomponenten. Diese kompakte Konstruktion<br />

spart Zeit, weil das Produkt direkt<br />

vom Silo via Siebmaschine an <strong>die</strong> Förder -<br />

pneumatik übergeben wird.<br />

Zur hohen Qualität der Backwaren trägt darüber<br />

hinaus auch <strong>die</strong> Behälterreinigung<br />

mit einer halbautomatischen CIP-Anlage<br />

bei. Um alle Reinigungsschritte rückverfolgen<br />

zu können, zeichnet <strong>die</strong> Steuerung <strong>die</strong>se<br />

auf und speichert sie.<br />

Zum Ex-Schutz: Entsprechend der österreichischen<br />

VEXAT (Verordnung explosionsfähige<br />

Atmosphären) sind an den Zucker- und<br />

Mehlsilos Berstscheiben als konstruktive<br />

Schutzsysteme angebracht.<br />

Sowohl <strong>für</strong> Ölz als auch Zeppelin Systems<br />

ist <strong>die</strong> neue Produktion in Wallenmahd ein<br />

Vorzeigeprojekt. Auf <strong>die</strong> Frage, was ihn<br />

beim Bau der Produktionslinien am meisten<br />

beeindruckt hat, antwortet Maurer: „Es waren<br />

<strong>die</strong> intensive Zusammenarbeit, der regelmäßige<br />

Austausch und das gute Miteinander<br />

unter den beteiligten Projektpartnern<br />

<strong>–</strong> den Experten aus Friedrichshafen,<br />

dem Gebäudeplaner und dem Stahlbauer.“<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Zeppelin Systems<br />

AUTOREN:<br />

Rotationssiebmaschinen verifizieren <strong>die</strong><br />

Korngrößen exakt. Sie befinden sich direkt<br />

unter den Silos <strong>für</strong> <strong>die</strong> Großkomponenten.<br />

DENISE MOHR<br />

Projektierung Verfahrenstechnik,<br />

Zeppelin Systems<br />

ROMAN KREHER<br />

Projektmanager,<br />

Zeppelin Systems<br />

<strong>dei</strong> 06-2023 35


<strong>dei</strong><br />

MSR-TECHNIK, PROZESSAUTOMATISIERUNG, DIGITALISIERUNG<br />

Einsatz von Drehzahlstarter zur Erneuerung eines Kühlsystems<br />

Mit hohem Effizienzgewinn<br />

Das fleischverarbeitende Unternehmen Marmo NV hat bei der Erneuerung seiner<br />

Kälteanlage großen Wert auf Energieeffizienz gelegt. Daher entschied sich der<br />

beauftragte Systemintegrator Sabcobel <strong>für</strong> <strong>die</strong> Speed Starter von Phoenix Contact,<br />

<strong>die</strong> unter anderem <strong>die</strong> Geschwindigkeit der Ventilatoren regeln. Ein industrielles<br />

Netzwerk mit den kompakten I/O-Modulen Axioline Smart Elements verbindet alle<br />

Ein- und Ausgänge des umfangreichen Systems mit der zentralen Steuerung.<br />

Der Hauptsitz von Marmo befindet sich in<br />

der belgischen Gemeinde Diest rund 60 km<br />

nordöstlich von Brüssel. Das Unternehmen<br />

stellt ein großes Sortiment an Fleischprodukten<br />

<strong>für</strong> den Einzelhandel in Belgien und<br />

Luxemburg her und verpackt <strong>die</strong> Ware. Das<br />

Portfolio umfasst Frischfleisch und zubereitete<br />

Produkte, wobei sich Marmo auf Spezialitäten<br />

wie Grill- und Fonduefleisch fokussiert.<br />

Das Werk in Diest verfügt über<br />

42 Kühlräume mit jeweils unterschiedlichen<br />

Bei Marmo in Diest sind insgesamt 60 Kältemaschinen im Produktionsbereich installiert, <strong>die</strong><br />

ihren Sollwert über eine SPS erhalten<br />

Bilder: Phoenix Contact<br />

Rahmenbedingungen. In jedem Fall ist es<br />

essenziell, dass <strong>die</strong> Kühlkette zwischen den<br />

Bereichen Verarbeitung, Logistik und Lagerung<br />

aufrechterhalten wird.<br />

Bei der Erneuerung des Kühlsystems spielten<br />

deshalb <strong>die</strong> Zuverlässigkeit und Betriebssicherheit<br />

eine entscheidende Rolle.<br />

Bei <strong>die</strong>ser Art von Projekten erweist sich darüber<br />

hinaus <strong>die</strong> Energieeffizienz als wesentlicher<br />

Faktor. „Das Kühl- und Gefriersystem<br />

besteht aus zwei Druckstufen“, erläutert<br />

Dieter Backaerts, einer der Geschäftsführer<br />

der Sabcobel NV, <strong>die</strong> an der Realisierung<br />

der neuen Anlage bei Marmo beteiligt<br />

war. „CO 2 wird als verdampfendes Kältemittel<br />

durch <strong>die</strong> Produktion gepumpt. Eine<br />

Kälteanlage auf Ammoniakbasis mit industriellen<br />

Kolbenkompressoren kühlt das Gas<br />

auf -4 °C herunter. Aufgrund <strong>die</strong>ses Vorgehens<br />

begrenzen wir <strong>die</strong> benötigte Menge<br />

des Kältemittels auf 300 kg und erhalten<br />

über das gesamte Jahr <strong>–</strong> ob Winter- oder<br />

Sommerbetrieb <strong>–</strong> stets eine maximale Leistung.“<br />

Die Restwärme der Kälteanlage wird<br />

vollständig zur Erzeugung von Warmwasser<br />

genutzt, das zum Beispiel <strong>für</strong> <strong>die</strong> Reinigungsprozesse<br />

zum Einsatz kommt. Bei der<br />

Niederdruckstufe handelt es sich um eine<br />

weniger kri tische CO 2 -Gefrieranlage, <strong>die</strong><br />

sich direkt in <strong>die</strong> Kühler <strong>für</strong> verschiedene<br />

Gefrieranwendungen <strong>–</strong> beispielswiese<br />

Schnellfroster, Konservierung oder Krustenfroster<br />

<strong>–</strong> integrieren lässt.<br />

Mit der Umsetzung der neuen Kühlanlage<br />

bei Marmo ist Sabcobel bestens vertraut. Das<br />

1958 gegründete Unternehmen aus Sint-Niklaas<br />

konzentrierte sich zunächst auf <strong>die</strong> Herstellung<br />

von Möbeln und später von Kühlmöbeln<br />

<strong>für</strong> den Einzelhandel. Mit dem Erfolg<br />

im Planungs- und Installationsgeschäft<br />

wuchs auch der Bereich der industriellen<br />

Kühl- und Tiefkühlanlagen <strong>für</strong> Produktionsbetriebe<br />

und Vertriebszentren. Auf <strong>die</strong>se Weise<br />

wurde Sabcobel zum Spezialisten bei der<br />

Realisierung von Kühlketten <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Lebensmittelindustrie</strong>,<br />

<strong>die</strong> von der Kühlung in den<br />

Fertigungsumgebungen und der Logistik bis<br />

zu Kühllösungen im Einzelhandel reichen.<br />

Kompaktes Design<br />

Bei Marmo sind insgesamt sechzig Kältemaschinen<br />

im Produktionsbereich aufgestellt,<br />

36 <strong>dei</strong> 06-2023


Die Kältemaschinen sind mit dreiphasigen<br />

AC-Ventilatoren ausgestattet, deren Drehzahl<br />

von einem Speed Starter von Phoenix Contact<br />

gesteuert wird<br />

Das kompakte Design der Speed Starter<br />

spart Platz im Schaltschrank<br />

Das I/O-System Axioline Smart Elements<br />

erfordert ebenfalls wenig Platz auf der<br />

Hutschiene<br />

<strong>die</strong> ihren jeweils erforderlichen Sollwert<br />

durch eine Steuerung erhalten. Die Kühler<br />

verfügen über dreiphasige AC-Ventilatoren,<br />

deren Drehzahl ein Speed Starter von<br />

Phoenix Contact steuert. Darunter ist ein<br />

Drehzahlstarter zu verstehen. Die Drehzahl<br />

der Ventilatoren wird durch eine Komfortregelung<br />

in der Steuerung bestimmt, <strong>die</strong> das<br />

von den Mitarbeitenden empfundene Zugluftgefühl<br />

minimiert und <strong>die</strong> gewünschte<br />

Temperatur jederzeit sicherstellt.<br />

„Außerdem ist jeder Raum mit einer<br />

Airboost-Funktion ausgestattet, über <strong>die</strong> <strong>die</strong><br />

Mitarbeitenden <strong>die</strong> Luftgeschwindigkeit erhöhen<br />

können, um zum Beispiel <strong>die</strong> während<br />

der Reinigung des Produktionsraums<br />

auftretende Feuchtigkeit zu entfernen“, erläutert<br />

Arne Vandenbroucke, Elektroingenieur<br />

bei Sabcobel. „Zu anderen Zeiten<br />

reicht es aus, <strong>die</strong> Ventilatoren langsamer laufen<br />

zu lassen. Das steigert das Wohlbefinden<br />

der Mitarbeitenden und reduziert ferner<br />

den Energieverbrauch.“<br />

Im Projekt werden Speed Starter verwendet,<br />

<strong>die</strong> zwischen zwei voreingestellten Geschwindigkeiten<br />

umschalten. Zudem verfügen<br />

alle Module ebenfalls über einen Analogeingang,<br />

der eine stufenlose Steuerung<br />

ermöglicht. Ausschlaggebend <strong>für</strong> <strong>die</strong> Wahl<br />

der Speed Starter war vor allem ihr kompaktes<br />

Design. „Die auf der Hutschiene montierbaren<br />

Module sind lediglich 35 mm<br />

breit und benötigen daher deutlich weniger<br />

Platz im Schaltschrank als <strong>die</strong> meisten anderen<br />

Motorstarter. Von den Funktionen her<br />

positionieren sich <strong>die</strong> Geräte zwischen einfachen<br />

Motorstartern und größeren Frequenzumrichtern“,<br />

berichtet Marc Wevers,<br />

Product and Technical Support Manager bei<br />

Phoenix Contact Belgien. In den Anwendungen<br />

bei Marmo werden <strong>die</strong> Motoren der<br />

Ventilatoren dreiphasig mit einer Leistung<br />

von maximal 1,5 kW betrieben.<br />

Flexibles I/O-System<br />

In der gewerblichen Kältetechnik finden<br />

oftmals Stand-alone-Steuerungen zur Regelung<br />

der Kältemaschinen Anwendung. Bei<br />

der Anlage von Marmo wurde ein industrieller<br />

Ansatz mit einer zentralen SPS respektive<br />

CPU-Einheit gewählt, <strong>die</strong> <strong>die</strong> gesamte<br />

Anlage über mehrere dezentrale<br />

I/O-Inseln steuert. Diese sind über das<br />

Profinet-Protokoll mit der Steuerung verbunden.<br />

Auf <strong>die</strong>se Weise lassen sich nicht<br />

nur Kosten sparen, sondern auch zusätzliche<br />

Effizienzgewinne erzielen.<br />

In der Anlage befinden sich elf Verteiler, <strong>die</strong><br />

<strong>die</strong> sechzig Kältemaschinen in den unterschiedlichen<br />

Räumen steuern. Wie bereits<br />

erwähnt, koppelt das Profinet-Netzwerk jeden<br />

Verteiler an <strong>die</strong> zentrale SPS an. Bei den<br />

I/O-Inseln haben sich <strong>die</strong> Verantwortlichen<br />

<strong>für</strong> das I/O-System Axioline Smart Elements<br />

von Phoenix Contact ausgesprochen. „Hier<br />

handelt es sich ebenfalls um eine kompakte<br />

Lösung, <strong>die</strong> gleichzeitig eine große Flexibilität<br />

bietet“, erklärt Arne Vandenbroucke <strong>die</strong><br />

Wahl. „Die Applikation beinhaltet in Summe<br />

520 digitale Eingänge, 345 digitale Ausgänge,<br />

228 analoge Eingänge und zehn analoge<br />

Ausgänge. Bei einer so umfangreichen Installation<br />

erweist sich <strong>die</strong> Platzersparnis als<br />

wichtiger Punkt.“<br />

Zu den analogen Eingängen gehören <strong>die</strong><br />

RTD-Karten, an <strong>die</strong> <strong>die</strong> Dreidraht-<br />

PT100-Temperatursensoren in den verschiedenen<br />

Räumen angeschlossen sind. Die anderen<br />

Analogeingänge werden hauptsächlich<br />

<strong>für</strong> Druckmessungen und Gasdetektionen im<br />

System genutzt. Die Steuerung der Speed<br />

Starter erfolgt über <strong>die</strong> digitalen Ausgänge.<br />

Die Smart-Elements-Module sitzen auf einer<br />

Backplane, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Signale dann an das Axioline-Modul<br />

weiterleitet, das <strong>die</strong> Kommunikation<br />

via Profinet steuert. Für <strong>die</strong> zentrale<br />

SPS stellt sich das System mit den dezentralen<br />

I/Os vollkommen transparent dar.<br />

Fernüberwachung<br />

Eine der Herausforderungen bei der Um -<br />

setzung <strong>die</strong>ses Projekts lag darin, dass <strong>die</strong><br />

neue Kälteanlage bei laufender Produktion<br />

aufgebaut werden musste. Deshalb waren<br />

Aspekte wie <strong>die</strong> Benutzerfreundlichkeit der<br />

Smart-Elements-Module <strong>–</strong> unter anderem<br />

wegen der werkzeuglosen Push-in-Anschlusstechnik<br />

von Phoenix Contact <strong>–</strong> willkommen.<br />

Tim Steegmans, Maintenance<br />

Manager bei der Firma Marmo, zeigt sich<br />

mit dem industriellen Ansatz der neuen Kälteanlage<br />

zufrieden: „Die Betriebszuverlässigkeit<br />

hat <strong>für</strong> uns eine wesentliche Bedeutung.<br />

Dabei können wir auf <strong>die</strong> Unterstützung<br />

von Sabcobel zählen.“<br />

Im Bereich der Remoteüberwachung werden<br />

<strong>die</strong> Möglichkeiten ebenso voll ausgeschöpft,<br />

denn <strong>die</strong> Spezialisten von Sabcobel<br />

können den Technikern von Marmo bei Bedarf<br />

aus der Ferne zur Seite stehen. Dazu<br />

tragen Komponenten wie <strong>die</strong> Speed Starter<br />

bei, <strong>die</strong> sich remote zurücksetzen lassen.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Phoenix Contact<br />

AUTOR:<br />

WOLFGANG BOLL<br />

Product Marketing<br />

Contactron,<br />

Phoenix Contact Electronics<br />

<strong>dei</strong> 06-2023 37


<strong>dei</strong><br />

MSR-TECHNIK, PROZESSAUTOMATISIERUNG, DIGITALISIERUNG<br />

Bild: Esfandjar - stock.adobe.com<br />

Lebensmittelhersteller müssen <strong>die</strong> Cybersicherheit ihrer Anlagen im Blick behalten. Spezialisten können helfen, komplexe, gewachsene Anlagenstrukturen vor<br />

ungewolltem Zugriff zu schützen.<br />

So lassen sich Bestandsanlagen vor Bedrohungen schützen<br />

Cybersicherheit auf allen<br />

Ebenen der Produktion<br />

Die Digitalisierung bietet Optimierungsansätze in praktisch allen Lebenszyklen und<br />

Bereichen einer Anlage, vom Prozessleitsystem über Insellösungen <strong>für</strong> einzelne<br />

Prozessschritte bis hin zur Wartung und Instandsetzung. Doch <strong>die</strong> da<strong>für</strong> notwendige<br />

Öffnung der Systeme birgt auch Sicherheitsrisiken. Spezialisten <strong>für</strong> Cybersicherheit<br />

können helfen, komplexe, gewachsene Anlagenstrukturen in der Lebensmittel -<br />

industrie vor ungewolltem Zugriff zu schützen.<br />

Unter Security- und Safety-Gesichtspunkten<br />

sind offene und transparente Systeme in<br />

der Produktion ein Risiko. Um <strong>die</strong> traditionell<br />

sehr geschlossenen Ebenen in den Prozessindustrien<br />

auf eine sichere Art und Weise<br />

<strong>für</strong> neueste Entwicklungen der Standard-<br />

IT zu öffnen, haben Arbeitsgruppen des<br />

ZVEI (Verband der Elektro- und Digitalindustrie)<br />

und der Namur (Interessengemeinschaft<br />

Automatisierungstechnik der Prozessindustrie)<br />

das Open Architecture (NOA)-<br />

Konzept entwickelt. In der Praxis bedeutet<br />

das unter anderem, Syntax und Semantik<br />

des Informationsaustauschs zwischen den<br />

Geräten der Prozessautomatisierung und der<br />

überwachenden Zonen zu definieren und<br />

eine sichere Verbindung zwischen dem<br />

Kernbereich der Prozesssteuerung und den<br />

äußeren Bereichen herzustellen: das NOA<br />

Security Gateway. In den Namur-Empfehlungen<br />

werden zudem <strong>die</strong> Bedingungen <strong>für</strong><br />

eine sichere und verifizierte Kopplung von<br />

Daten beschrieben (NOA Verification of Request).<br />

Eine ebenso wichtige Rolle spielt der<br />

NOA-Aggregationsserver, der <strong>die</strong> Wege der<br />

Datenkommunikation verschiedener Gateways<br />

strukturiert.<br />

Komplexe Sicherheitsaufgaben<br />

Die Liste der Anforderungen und Vorgaben<br />

seitens der Namur ist lang und das Thema<br />

komplex. Spezifikationen <strong>für</strong> das Gateway,<br />

unterschiedliche Schutzprofile, <strong>die</strong> Betrachtung<br />

aller Lebenszyklus-Phasen der Anlagen<br />

sowie <strong>die</strong> verschiedenen Ansätze und Kompetenzen<br />

von Lieferanten machen es Lebensmittelproduzenten<br />

nicht leicht, alle Aspekte<br />

im Blick zu behalten und den ungewollten<br />

Zugriff auf Anlagen zu unterbinden.<br />

Hier bietet sich <strong>die</strong> Zusammenarbeit mit<br />

Spezialisten <strong>für</strong> Cybersicherheit an. Ein solcher<br />

Spezialist ist das Unternehmen Genua,<br />

das zur Bundesdruckerei-Gruppe gehört.<br />

Seine Sicherheitslösungen schützen auch <strong>die</strong><br />

komplexen digitalen Infrastrukturen in der<br />

Lebensmittelproduktion.<br />

Jede Anlage ist mit ihren Kommunikationsprozessen<br />

in den automatisierten Produktionssystemen<br />

so komplex wie einzigartig.<br />

Laufende Änderungen und Erweiterungen<br />

erschweren den Überblick. Die Experten<br />

von Genua sind <strong>die</strong>se Herausforderungen<br />

gewöhnt. „Ganz konkret und pragmatisch<br />

unterstützen wir mit einer ganzheitlichen,<br />

mehrstufigen Sicherheitsstrategie auch <strong>die</strong><br />

Sicherheitsverantwortlichen von Betrieben,<br />

<strong>die</strong> Tag und Nacht produzieren“, sagt Markus<br />

Maier. Der Product Owner Industrieprodukte<br />

bei Genua weiß, dass im täglichen Betrieb<br />

schnell mal der Zugriff <strong>für</strong> eine Fernwartung<br />

erlaubt wird oder eine Sicherheitseinrichtung<br />

umgangen wird. „Das passiert<br />

in aller Regel nicht böswillig. Im täglichen<br />

Stress wird schnell vergessen, eine Zugriffsmöglichkeit<br />

wieder zu entziehen oder ein<br />

Einfallstor wieder zu schließen“, sagt Maier.<br />

38 <strong>dei</strong> 06-2023


Anlagen fit <strong>für</strong> Industrie 4.0 machen<br />

Um in Bestandsanlagen hohe Sicherheitsstandards<br />

mit überschaubarem Aufwand zu<br />

erzielen und gleichzeitig von den Chancen<br />

der Digitalisierung und Industrie 4.0 zu<br />

profitieren, setzt Maier auf eine IT/OT-Referenzarchitekur,<br />

wie sie in der Namur erarbeitet<br />

wurde. „Eine nachhaltige und wirksame<br />

Sicherheitsstrategie braucht sechs feste<br />

Bestandteile, dann können <strong>die</strong> IT-Welt und<br />

<strong>die</strong> Produktionstechnik sicher zusammenwachsen.“<br />

Diese Aspekte lauten:<br />

• Umsetzung von Defense in Depth und Zero<br />

Trust<br />

• Netzwerksegmentierung gemäß Zones &<br />

Conduits<br />

• Netzwerküberwachung mittels intelligenter<br />

Anomalie-Erkennung<br />

• Sicherer Fernzugriff durch eine geeignete<br />

Fernwartungsarchitektur<br />

• Hochsicheres Edge-Computing <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Prozessoptimierung<br />

• Hochsichere Datenausleitung mittels Datendioden<br />

Die IEC 62443-1-1 „Concepts and Models“<br />

beschreibt das Defense-in-Depth-Konzept.<br />

Dabei definiert der Standard drei grundlegende<br />

Rollen bzw. Verantwortlichkeiten <strong>für</strong><br />

das Gesamtsystem, um <strong>die</strong> Verfügbarkeit<br />

und <strong>die</strong> IT- Sicherheit von Anlagen und Systemen<br />

sicherzustellen: den Betreiber, den<br />

Integrator und den Komponentenhersteller<br />

der Automatisierungskomponenten.<br />

Um den Schaden, den ein an einer Stelle<br />

eingedrungener Angreifer anrichten kann,<br />

zu begrenzen, bieten sich bewährte Netzsegmentierungen<br />

an. Wenige Übergänge<br />

zwischen den Zonen, <strong>die</strong> zudem durch Filter<br />

oder Firewalls gesichert sind, behindern<br />

einen Angreifer in seinem Vorhaben. Ein solches<br />

Sicherheitskonzept bezeichnet man in<br />

der Cybersicherheit als Zones & Conduits.<br />

Überwachung des Datenflusses<br />

Um <strong>die</strong> Sicherheit im Netzwerk zu erhöhen,<br />

sollten zunächst alle Assets einer Anlage automatisiert<br />

katalogisiert und identifiziert<br />

werden. Im nächsten Schritte werden sämtliche<br />

Kommunikationspfade erfasst. Machine-Learning-Algorithmen<br />

können nach einer<br />

Anlernphase dann selbstständig unterscheiden,<br />

ob ein Ereignis eine Bedrohung<br />

darstellt. Mit Rücksicht auf <strong>die</strong> Funktionsfähigkeit<br />

des Produktionssystems werden abgestuft<br />

Warnungen und Alarme ausgegeben<br />

und nur im eindeutigen Fall ein verdächtiger<br />

Datenverkehr unterbunden. Mit <strong>die</strong>ser<br />

Anomalieerkennung wird vermieden, dass<br />

zu lange Latenzzeiten <strong>für</strong> Probleme sorgen<br />

IT/OT-Referenzarchitektur von Genua <strong>für</strong> eine digitalisierte Brownfield-Fabrik. Realisiert wurden u. a.<br />

<strong>die</strong> sichere Fernwartung, <strong>die</strong> Prozessoptimierung auf Basis von Edge Computing sowie <strong>die</strong> hochsichere<br />

Datenausleitung mittels Datendiode.<br />

oder Datenverluste im Betrieb auftreten.<br />

Der Zugriff auf <strong>die</strong> Anlagen durch fremdes<br />

Personal zu Wartungs- und Instandsetzungszwecken<br />

bildet schon allein wegen der<br />

Mehrfachnutzung von Zugängen ein Risiko.<br />

Eine spezielle Fernwartungsarchitektur sorgt<br />

da<strong>für</strong>, dass Externe nur Zugriff auf benötigte<br />

Applikationen erhalten <strong>–</strong> und das auch nur<br />

mit gehärteten, also sicher konfigurierten<br />

Netzwerkkomponenten, und nach einer<br />

Multifaktoren-Authentifizierung. Applikationsfilter<br />

und Gateways trennen sensible Bereich<br />

zusätzlich ab. Besonders wichtig ist<br />

zudem eine zentrale Verwaltung der erlaubten<br />

Fernwartungszugriffe.<br />

Computer, <strong>die</strong> nah am Prozess Daten verarbeiten<br />

und im Netzwerk mit anderen Teilnehmern<br />

kommunizieren, müssen ebenfalls<br />

nach aktuellem Stand der Technik abgesichert<br />

sein und eine entsprechende Zugangskontrolle<br />

mit Rechte-Management besitzen.<br />

Die Industrie-Hardware des Cloud Edge<br />

Gateway von Genua läuft mit ihrem gehärteten<br />

Microkernel-Betriebssystem separiert<br />

und sichert ihren Anwendungsbereich mit<br />

Docker-Containern. So sorgt sie <strong>für</strong> eine sichere<br />

Datenverarbeitung und -übertragung<br />

direkt an Maschine und Apparat.<br />

Besonders sensible oder nicht aktualisierbare<br />

Anlagenbereiche, <strong>die</strong> dennoch Einblick in<br />

ihre Daten geben müssen, können mithilfe<br />

der sogenannten Datendiode angebunden<br />

werden. Wie in Namur-Empfehlungen beschrieben,<br />

wird ein Datenstrom hardwareseitig<br />

nur in eine Richtung zugelassen. Die<br />

Hardware unterscheidet hierzu verschiedene<br />

abgeschottete Bereiche: eine schwarze Seite<br />

zur Datenextraktion, eine rote Seite zur Datenbereitstellung<br />

sowie einen „One Way<br />

Task“ zur Weiterleitung der Daten von<br />

Schwarz nach Rot. Die schwarze und <strong>die</strong> rote<br />

Seite der Diode sind zwei virtualisierte<br />

getrennte Geräte mit einem eigenen, speziell<br />

gehärteten Betriebssystem. Auf <strong>die</strong>se<br />

Weise gehen notwendige Daten aus dem<br />

Anlagenbereich hinaus, aber nicht hinein.<br />

Ganzheitliche Sicherheitskonzepte<br />

Betriebsleiter, <strong>die</strong> Remote Access, Fernwartung<br />

und industrielle Cloud-Lösungen nutzen<br />

wollen, finden bei Genua skalierbare<br />

Lösungen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Cybersicherheit ihrer Anlagen.<br />

„Unsere Security-Experten begleiten<br />

Industrieunternehmen von der Konzeption<br />

einer sicheren OT/IT-Infrastruktur über <strong>die</strong><br />

Auswahl und Integration von OT-Sicherheitsprodukten<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Netzwerksicherheit<br />

bis hin zu Training und Vor-Ort-Support“,<br />

sagt Maier. Dadurch können sich Anlagenbetreiber<br />

auf ihre Kernkompetenz konzentrieren:<br />

sichere Lebensmittel zu produzieren.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Genua<br />

AUTOR:<br />

FRANK JABLONSKI<br />

Freier Journalist<br />

Bild: Genua<br />

<strong>dei</strong> 06-2023 39


<strong>dei</strong><br />

MSR-TECHNIK, PROZESSAUTOMATISIERUNG, DIGITALISIERUNG<br />

Drucküberwachung per Inline-Prozesstransmitter<br />

Ein Plus an Sicherheit <strong>für</strong><br />

den sterilen Prozess<br />

Absolute Sterilität, Optimierung der Prozessabläufe und Reduzierung der Betriebskosten<br />

<strong>–</strong> in <strong>die</strong>sem Spannungsfeld muss <strong>die</strong> Lebensmittel- und Getränkeindustrie<br />

ihre Produktionsverfahren ausrichten. Die Messtechnik zur Kontrolle der einzelnen<br />

Prozessparameter spielt hierbei einen entscheidenden Part. Der trocken messende<br />

Inline-Prozess transmitter DMSU22SA wurde speziell zur Drucküberwachung in<br />

sterilen Anwendungen entwickelt.<br />

Die entscheidende Voraussetzung <strong>für</strong> eine<br />

einwandfreie Produktqualität ist eine Herstellung<br />

unter aseptischen Bedingungen. Die<br />

rückstandsfreie Reinigung von Rohrleitungen<br />

und Tanks zählt dabei zu den zentralen<br />

Aufgaben in der Folge der einzelnen Abläufe.<br />

Das hört sich einfacher an als es ist.<br />

Das ist <strong>die</strong> Alternativlösung: Der trocken<br />

messende Inline- Prozesstransmitter DMSU22SA<br />

mit integrierter Membranüberwachung <strong>für</strong> Retrofi<br />

Sämtliche Prozesse sind durchgehend heterogen<br />

instrumentiert, gespickt mit Absperrventilen,<br />

Pumpen und Messgeräten unterschiedlicher<br />

Herkunft. Eine solche Aneinanderreihung<br />

verursacht demzufolge einen<br />

erheblichen Reinigungsaufwand. Mehrere<br />

Durchgänge mit unterschiedlichen Sub-<br />

Bilder: Wika<br />

stanzen wie Zitronensäure und Lauge sind<br />

notwendig, steriler Sattdampf markiert den<br />

Abschluss des Reinigungsvorgangs.<br />

Der letzte Schritt im Reinigungsprozess<br />

stellt zugleich einen kritischen Moment dar.<br />

Trifft der bis zu 150 °C heiße Dampf auf<br />

Wasserpartikel vorheriger Reinigungsdurchläufe,<br />

kommt es unweigerlich zu explosionsartigen<br />

Reaktionen, den Druckschlägen.<br />

Dieser Effekt ist auch unter der Bezeichnung<br />

„Water Hammer“ bzw. „Wasserhammer“<br />

bekannt <strong>–</strong> und lässt Anlagenbetreiber <strong>die</strong><br />

Haare zu Berge stehen. Denn „Wasserhämmer“<br />

können eine Gewalt entfachen, <strong>die</strong> <strong>die</strong><br />

im Prozess eingesetzten Druckmessgeräte<br />

bis hin zum Ausfall beschädigen kann. Konsequenz<br />

in solchen Fällen: Das Verfahren<br />

muss gestoppt werden, um <strong>die</strong> betroffenen<br />

Geräte auszutauschen.<br />

Allerdings wird nicht jeder Schaden wie<br />

beim Geräteausfall umgehend erkannt, und<br />

dann können <strong>die</strong> Folgen von Druckschlägen<br />

noch gravierender ausfallen <strong>–</strong> durch<br />

Produktverunreinigungen. Denn ein Teil der<br />

Messstellen in der Lebensmittelherstellung<br />

sind mit Druckmittlersystemen mit integriertem<br />

Druck- oder Prozesstransmitter<br />

bestückt. Werden deren Membranen auf der<br />

Prozessseite beschädigt, tritt <strong>die</strong> Übertragungsflüssigkeit<br />

des Druckmittlers aus und<br />

kontaminiert das Produkt. Eine Verunrei -<br />

nigung kann auch bei Keramiksensoren vorkommen.<br />

Im Schadensfall gehen sie zwar<br />

sofort in den Fehlermodus, dennoch ge -<br />

langen losgelöste Keramikpartikel in das<br />

Medium. Damit ist <strong>die</strong> Produktreinheit<br />

hier ebenfalls nicht mehr gegeben.<br />

In den meisten Fällen muss <strong>die</strong> betroffene<br />

40 <strong>dei</strong> 06-2023


Der Inline-Prozesstransmitter DMSU22SA schließt eine Produkt -<br />

kontamination aus und ermöglicht aufgrund einer aktiven Temperaturkompensation<br />

eine genauere Verfahrenssteuerung. Sein Strömungs -<br />

verhalten senkt den Verbrauch von Betriebsmitteln.<br />

Der DMSU22SA ist in erster Linie <strong>für</strong> den Einsatz in Neuanlagen mit<br />

digitalisierten Abläufen konzipiert<br />

Charge dann vernichtet werden. Die wirtschaftlichen<br />

Folgen sind beträchtlich: Die<br />

Anlagen laufen in der Regel im 24-Stunden-<br />

Betrieb, sodass vor der Einleitung von Gegenmaßnahmen<br />

bereits eine große Menge<br />

Produkt umgesetzt ist. Ein solcher Verlust<br />

ließ sich bisher ausschließlich durch ein<br />

Druckmittlersystem mit integrierter Membranüberwachung<br />

(eine patentierte Wika-<br />

Lösung) vermeiden. Es arbeitet mit einer<br />

Doppelmembran: Bei Beschädigung der<br />

prozessseitigen Membran setzt das System<br />

zeitgleich ein Alarmsignal ab. Die zweite<br />

Membran hält den Prozess geschlossen, bis<br />

der Fehler behoben ist.<br />

Trockener Inline-Prozesstransmitter<br />

Die Wika-Neuentwicklung zur Drucküberwachung<br />

in aseptischen Verfahren zielt darauf<br />

ab, das zuvor beschriebene Gefährdungspotenzial<br />

weiter zu reduzieren und<br />

zugleich den Reinigungsprozess zu verbessern.<br />

Der Inline-Prozesstransmitter<br />

DMSU22SA mit Hart-7-Kommunikationsprotokoll<br />

und Flanschanschluss wird, wie<br />

der Name sagt, ein Teil der Rohrleitung.<br />

Seine Konstruktion ermöglicht ein besseres<br />

Strömungsverhalten als herkömmlich an -<br />

gebaute Messgeräte.<br />

Ein weiterentwickeltes Hygienic Design<br />

macht das Messelement um ein Vielfaches<br />

widerstandsfähiger gegenüber Druckschlägen<br />

und anderen extremen Prozessbedingungen.<br />

Zugleich erfasst der DMSU22SA<br />

den Druck ohne Übertragungsflüssigkeit<br />

und verursacht damit im möglichen Schadensfall<br />

keine Kontamination. Darin besteht<br />

der wesentliche Unterschied zu den bisher<br />

üblichen Inline-Messanordnungen mit<br />

Rohrdruckmittlern oder frontbündig eingebauten<br />

Prozesstransmittern.<br />

Herzstück des DMSU22SA ist das hermetisch<br />

abgeschlossene Sensorelement aus<br />

Edelstahl 1.4435/316L Es ist wie eine Rohrfeder<br />

elliptisch und verformt sich entsprechend<br />

unter Druck. Auf dem Sensorkörper<br />

ist eine Wheatstone’sche Messbrücke angebracht,<br />

um <strong>die</strong> Änderungen des elektrischen<br />

Widerstands aufgrund des jeweiligen<br />

Drucks exakt zu erfassen und an den Transmitter<br />

zu übertragen. Der DMSU22SA verfügt<br />

zusätzlich über einen Pt-Sensor <strong>für</strong> eine<br />

aktive Temperaturkompensation zwischen<br />

-10 und 80 °C. Sein Fehlerausgleich ist bis<br />

zu Faktor 10 besser als der bei herkömmlichen<br />

Geräten und ermöglicht deshalb eine<br />

genaue Prozesssteuerung.<br />

Zwar unterscheiden sich <strong>die</strong> Durchmesser<br />

von Rohrleitung und Rohrsensor. Dennoch<br />

weist das neu entwickelte Messgerät gemäß<br />

einer Widerstandsbeimessung ein deutlich<br />

besseres Strömungsverhalten auf als andere<br />

Lösungen, auch als <strong>die</strong>jenigen mit Hygieneanschlüssen.<br />

Die totraumfreie Konstruktion<br />

trägt somit dazu bei, Energie <strong>für</strong> <strong>die</strong> Aufrechterhaltung<br />

des Prozessdrucks bzw. <strong>für</strong><br />

CIP/SIP-Verfahren sowie Wasser und Reinigungsmittel<br />

einzusparen.<br />

Um <strong>die</strong> Prozesssicherheit zu erhöhen, verfügt<br />

der Rohrsensor über eine äußerst robuste<br />

Wandung. Sie hat, je nach Geräteausführung,<br />

eine Stärke bis zum Zehnfachen einer<br />

herkömmlichen Druckmittlermembran<br />

(0,05 mm). Dennoch können anhaltend<br />

widrige Prozessbedingungen auch hier Undichtigkeiten<br />

herbeiführen, durch <strong>die</strong> Produkt<br />

in den Raum zwischen Sensor und<br />

Stützrohr eindringt. Dieser ist evakuiert und<br />

hat eine integrierte Vakuumüberwachung,<br />

deren Sensor bereits bei einem Druckwert<br />

vom 50 mbar reagiert. Der Anlagenbetreiber<br />

wird sofort direkt via Hart-Protokoll informiert.<br />

Wo kein Bus-Leitsystem vorhanden<br />

ist, lässt sich der Schadensfall über einen<br />

Fehlerstrom signalisieren.<br />

Die Implementierung einer Drucküberwachung<br />

per Inline-Prozesstransmitter empfiehlt<br />

sich in erster Linie <strong>für</strong> Neuanlagen.<br />

Ein Umrüsten bestehender Anlagen mit dem<br />

neuen System stellt einen unverhältnismäßigen<br />

Aufwand <strong>für</strong> den Anlagenbetreiber dar.<br />

Um das Risiko einer Produktverunreinigung<br />

zu minimieren, können <strong>die</strong> Unternehmen<br />

bei einem Retrofit auf das Wika-Druckmittlersystem<br />

DMSU21SA mit integrierter Membranüberwachung<br />

zurückgreifen.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Wika<br />

AUTOR:<br />

TOBIAS HENCH<br />

Product Management<br />

Process Instrumentation<br />

Pressure,<br />

Wika<br />

<strong>dei</strong> 06-2023 41


Passgenaue Sicherheitsvali<strong>die</strong>rung<br />

Bild: Deutsche Messe<br />

Die Aussteller der Hannover Messe und <strong>die</strong><br />

Deutsche Messe AG ziehen ein durchweg<br />

positives Fazit der <strong>die</strong>sjährigen Veranstaltung,<br />

<strong>die</strong> vom 17. bis 21. April stattfand.<br />

„In den Hallen der Hannover Messe<br />

herrscht Aufbruchsstimmung“, sagte Dr. Jochen<br />

Köckler, Vorstandsvorsitzender der<br />

Deutschen Messe AG auf der Abschlusspressekonferenz<br />

der Hannover Messe 2023. „Die<br />

hohen Erwartungen der ausstellenden Unternehmen<br />

und Besucher wurden übertroffen.“<br />

Mehr als 4000 Aussteller präsentierten<br />

ihre Lösungen <strong>für</strong> eine digitale, vernetzte<br />

sowie nachhaltige Industrie und trafen in<br />

Hannover auf 130 000 Besucher aus aller<br />

Welt. 43 % der Besucher kamen aus dem<br />

Ausland und informierten sich darüber, wie<br />

sie ihre Produktion zukunftsfähig gestalten<br />

können. Die Top-Besucherländer nach<br />

Deutschland waren <strong>die</strong> Niederlande, China,<br />

Korea, Polen und <strong>die</strong> USA.<br />

Zu den Kernthemen der Hannover Messe<br />

zählten künstliche Intelligenz, Wasserstoff,<br />

Energiemanagement, <strong>die</strong> vernetzte und intelligente<br />

Produktion sowie das neue Datenökosystem<br />

Manufacturing-X.<br />

2024 wird <strong>die</strong> Hannover Messe vom 22. bis<br />

zum 26. April ausgerichtet.<br />

Pilz bietet sein Dienstleistungsangebot <strong>für</strong> <strong>die</strong> Sicherheitsvali<strong>die</strong>rung<br />

von Maschinen jetzt maßgeschneidert<br />

je nach Anforderung an. Maschinenhersteller und -betreiber<br />

können aus drei Leveln passgenau sowohl den<br />

Umfang als auch <strong>die</strong> Tiefe der Vali<strong>die</strong>rung wählen. Das<br />

gewährleistet einen effizienten, auf individuell angepassten<br />

Service <strong>–</strong> <strong>für</strong> eine normenkonforme Gestaltung<br />

der Maschine und Anlage und höchste Sicherheit.<br />

Beinhaltet <strong>die</strong> Vali<strong>die</strong>rung auf Level 1 einen Basischeck,<br />

der wichtige Nichtkonformitäten aufzeigt, wird auf Level<br />

2 eine umfangreichere Prüfung insbesondere im Bereich<br />

der funktionalen Sicherheit vorgenommen. Dies<br />

gewährleistet, dass <strong>die</strong> Maschine ausreichende Sicherheitsmaßnahmen<br />

bereitstellt. Die Vali<strong>die</strong>rungsleistung<br />

auf Level 3 entspricht einer detaillierten Konformitätsprüfung,<br />

wie sie <strong>für</strong> <strong>die</strong> CE-Konformität erforderlich ist.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Pilz<br />

Funk-Magnetsensoren in Zylinderbauweise<br />

Die Funk-Magnetsensoren der<br />

Baureihe RF RC M30 sind in<br />

verschiedenen Versionen verfügbar,<br />

z. B. im Kunststoff- oder<br />

Edelstahlgehäuse. Allen Varianten<br />

der Baureihe gemeinsam<br />

sind <strong>die</strong> zylindrische Bauform<br />

des Gehäuses mit Außengewinde,<br />

<strong>die</strong> integrierte Antenne und<br />

<strong>die</strong> Stromversorgung durch eine<br />

auswechselbare Lithiumbatterie.<br />

Die Kommunikation zwischen<br />

Sensor und Empfangseinheit erfolgt<br />

über <strong>die</strong> S-Wave-Technologie.<br />

Stellt <strong>die</strong> Applikationsumgebung<br />

zusätzliche Anforderungen<br />

in puncto Verfügbarkeit dar,<br />

kann der Anwender <strong>die</strong> Funk-<br />

Magnetsensoren RF RC M30 als<br />

Option mit Listen-before-talk-<br />

Software (LBT) bestellen. In der<br />

Basisversion wird der<br />

RF RC M30 mit einem Reedkontakt<br />

ausgeliefert. Bei rauen Umgebungsbedingungen<br />

und Vibrationen<br />

kommt stattdessen ein<br />

Hall-Sensor zum Einsatz.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Steute<br />

Bild: Pilz<br />

Bild: Steute<br />

42 <strong>dei</strong> 06-2023


Linearführung im Hygienic Design<br />

Condition-Monitoring-Plattform erweitert<br />

Die Drylin-W-Linearführung von Igus hat einen komplett<br />

spülbaren Schlitten, bei dem Flüssigkeiten ungehindert<br />

ablaufen können, ohne dass sich Feuchtigkeitsnester<br />

bilden. Bisher basieren <strong>die</strong> meisten Hygienic-<br />

Design-Lösungen auf einer kompletten Umhausung. Der<br />

Igus-Schlitten besteht komplett aus dem FDA- und<br />

EU10/2011-konformen schmierfettfreien Hochleistungspolymer<br />

Iglidur A160. Zum Einsatz kommen auch<br />

hygienegerechte Schrauben und große Spülnuten. An -<br />

geschrägte Kanten ermöglichen einen schnellen Ablauf<br />

der Reinigungsmittel. Die Bodendichtung schützt den<br />

Raum unter der Schiene vor Verschmutzung. Aus dem<br />

gleichen Grund gibt es eine Abdichtung der Wellen.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Igus<br />

Bild: Igus<br />

Mit dem Schaltschrankwächter<br />

IM18-CCM60 hat Turck seine<br />

Condition-Monitoring-Plattform<br />

zur Zustandsüberwachung<br />

von Schaltschränken um ein<br />

weiteres, besonders anwenderfreundliches<br />

Modell ergänzt. Es<br />

verfügt über das IIoT-Betriebssystem<br />

Siineos, das <strong>die</strong> Digitalisierungsspezialisten<br />

von in.hub<br />

eigens <strong>für</strong> <strong>die</strong> CCM-Plattform<br />

entwickelt haben. Das in Siineos<br />

integrierte Incore- Framework<br />

bietet eine große Auswahl an<br />

fertigen Komponenten, über <strong>die</strong><br />

sich <strong>die</strong> integrierten Schnittstellen<br />

und Sensoren sowie alle<br />

gängigen Netzwerk- und Industrieprotokolle<br />

einfach be<strong>die</strong>nen<br />

lassen. Neben vorhandenen<br />

Apps können auch eigene Programme<br />

und Apps erstellt oder<br />

wie beim Smartphone geladen<br />

werden. Der webbasierte Assistent<br />

begleitet <strong>die</strong> Einrichtung,<br />

sodass auch Nutzer ohne Vorkenntnisse<br />

mit dem Gerät problemlos<br />

umgehen können. Dies<br />

ermöglicht auch den einfachen<br />

Zugriff auf <strong>die</strong> internen Sensoren<br />

<strong>für</strong> Temperatur, Feuchte und<br />

Türabstand und <strong>die</strong> Parametrierung<br />

vielfältiger Schnittstellen.<br />

Programmierkenntnisse sind<br />

nicht erforderlich.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Turck<br />

Bild: Turck<br />

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bis +135 °C, UV-beständig, chemikalienresistent,<br />

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• Für Schlauchquetschventile und Peristaltikpumpen: Bis zu<br />

30 mal höhere Standzeiten gegenüber anderen Schläuchen<br />

• Biokompatibel und sterilisierbar: Zulassungen nach FDA,<br />

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<strong>dei</strong> 06-2023 43


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FOOD DESIGN UND GETRÄNKEKONZEPTE<br />

Die Kombination sorgt <strong>für</strong> Geschmack und das richtige Mundgefühl<br />

Fettreduktion mit Inulin<br />

und Reisstärke<br />

Ob Milchprodukte, Backwaren oder Eiscreme <strong>–</strong> viele Verbraucherinnen und Verbraucher<br />

greifen zur fettarmen Variante, um sich gesünder zu ernähren oder Kalorien zu<br />

sparen. Mit Reisstärke und dem präbiotischen Ballaststoff Inulin bietet Beneo zwei<br />

Zutaten, <strong>die</strong> Fett nicht nur technologisch ersetzen können, sondern darüber hinaus<br />

auch den Genuss aufrechterhalten.<br />

Trotz des aktuellen Proteinhypes achten<br />

Verbraucher und Verbraucherinnen nach wie<br />

vor auf den Fettgehalt von Lebensmitteln.<br />

Laut jüngsten Zahlen von Mintel Insights<br />

betrifft <strong>die</strong>s mehr als 20 % der Konsumenten.<br />

Spielraum <strong>für</strong> eine Fettreduktion bieten<br />

vor allem Molkereiprodukte und ihre<br />

pflanzlichen Alternativen und Wurstwaren,<br />

aber auch Eiscreme, Süßigkeiten und Backwaren.<br />

Dabei sollen <strong>die</strong> Produkte zwar weniger<br />

Kalorien beinhalten, bei Geschmack<br />

und Textur möchte man aber keine Kompromisse<br />

eingehen. Die beiden Anforderungen<br />

Inulin und Reisstärke sorgen in fettreduzierten Milchprodukten <strong>für</strong> <strong>die</strong> gewünschte Textur und Cremigkeit<br />

Bild: Monstar Studio <strong>–</strong> Shutterstock.com<br />

gleichzeitig zu erfüllen, ist nicht leicht.<br />

Schließlich ist Fett ein essenzieller Geschmacksträger<br />

und Texturgeber. Ein Fettersatz<br />

oder -austauschstoff muss entsprechend<br />

hohen sensorischen und technologischen<br />

Ansprüchen genügen.<br />

Darüber hinaus sind vor allem Inhaltsstoffe<br />

pflanzlichen Ursprungs gefragt, <strong>die</strong> eine<br />

kurze, verständliche Zutatenliste ermöglichen.<br />

Idealerweise sind sie auch mit Produktclaims<br />

wie „Bio“ und „ohne Gentechnik“<br />

vereinbar. Mit Inulin aus der Zichorienwurzel<br />

und Reisstärken bietet das Unternehmen<br />

Beneo zwei pflanzenbasierte Lösungen<br />

zum Fettersatz, <strong>die</strong> sich in Rezepturen<br />

auch gegenseitig ergänzen können.<br />

Langkettiges Inulin statt Fett<br />

Beneo gewinnt Inulin aus der Zichorienwurzel<br />

durch ein schonendes Heißwasser-<br />

Extraktionsverfahren. Seine Eignung als Fettaustauschstoff<br />

verdankt Orafti-Inulin seiner<br />

langkettigen Molekülstruktur und der geringen<br />

Löslichkeit. Mit <strong>die</strong>sen Eigenschaften<br />

kann der Stoff in wässrigen Systemen unter<br />

hoher Schereinwirkung eine Struktur bilden,<br />

<strong>die</strong> der von Fett ähnelt. Gut einsetzen<br />

lässt sich Inulin beispielsweise in Lebensmitteln<br />

wie Desserts, Frischkäsezubereitungen,<br />

Schmelzkäse, Joghurt, aber auch in<br />

Saucen oder Wurstwaren. Dabei liefert der<br />

Ballaststoff mit lediglich 2 kcal/g deutlich<br />

weniger Energie als Fett mit rund 9 kcal/g<br />

und ermöglicht so einen reduzierten Kaloriengehalt<br />

im Endprodukt.<br />

Zunehmende Beachtung findet Inulin unter<br />

Lebensmittelherstellern aber nicht nur, weil<br />

es Fett ersetzen kann, sondern auch weil es<br />

als präbiotischer Ballaststoff eine Reihe gesundheitlicher<br />

Nutzen mit sich bringt und<br />

das Nährstoffprofil der Endprodukte aufwertet.<br />

Eine Anreicherung ist angesichts des<br />

anhaltenden Ballaststoffmangels in der Bevölkerung<br />

wertvoll <strong>–</strong> <strong>die</strong> Deutschen Gesellschaft<br />

<strong>für</strong> Ernährung empfiehlt eine Mindestmenge<br />

von 30 g am Tag, <strong>die</strong> jedoch <strong>die</strong><br />

meisten regelmäßig unterschreiten. Inulinhaltige<br />

Produkte bieten hier eine praktische<br />

Lösung. Abhängig von der zugefügten Menge<br />

kann das Produkt auch als Ballaststoffquelle<br />

oder als solches mit erhöhtem Ballaststoffgehalt<br />

ausgelobt werden.<br />

44 <strong>dei</strong> 06-2023


Mit seinen präbiotischen Eigenschaften<br />

wirkt Inulin außerdem auf <strong>die</strong> Darmflora:<br />

Stu<strong>die</strong>n wie <strong>die</strong> jüngst veröffentlichte systematische<br />

Übersichtsarbeit von Nagy et al.<br />

belegen, dass der Verzehr von Inulin <strong>die</strong> Anzahl<br />

der darmfreundlichen Bifidobakterien<br />

erhöht und so zu einer verbesserten Darmtätigkeit<br />

führt. Verbraucherinnen und Verbraucher<br />

interessieren sich <strong>für</strong> solche Zusatznutzen,<br />

denn immer mehr begreifen<br />

den Darm als zentrale Stellschraube <strong>für</strong> ihr<br />

körperliches Wohlempfinden. Der Wunsch<br />

nach mehr Darmgesundheit beeinflusst<br />

auch das Konsumverhalten, wie sich am<br />

Beispiel von Joghurt zeigen lässt: 57 % der<br />

Deutschen greifen eigenen Angaben zufolge<br />

zu Joghurt oder Joghurtdrinks, um <strong>die</strong> eigene<br />

Darmgesundheit zu fördern. Wenn Hersteller<br />

<strong>die</strong>se Lebensmittel mit zusätzlichen<br />

Ballaststoffen anreichern, steigert sich ihr<br />

Nutzen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Verdauung. Das scheint<br />

Marktpotenzial zu haben: Knapp <strong>die</strong> Hälfte<br />

(44 %) aller Konsumenten hierzulande gibt<br />

an, solche ballaststoffangereicherten Joghurtprodukte<br />

ansprechend zu finden <strong>–</strong> und<br />

das unabhängig davon, ob sie bereits <strong>die</strong><br />

herkömmlichen Joghurtvarianten konsumieren<br />

oder nicht.<br />

Inulin wird mittels schonender Heißwasserextraktion<br />

aus der Zichorienwurzel<br />

gewonnen<br />

Rezept <strong>für</strong> fettreduzierten Streichkäse<br />

Inhaltsstoffe<br />

Sahne (40 % Fett)<br />

Sahne (35 % Fett)<br />

Magermilch<br />

Fettarmer Joghurt<br />

Orafti-Inulin<br />

Bild: Beneo<br />

Referenzrezept<br />

59 %<br />

<strong>–</strong><br />

37 %<br />

<strong>–</strong><br />

<strong>–</strong><br />

Aus Reis werden funktionelle Mehle,<br />

Stärken und auch Proteine gewonnen<br />

Rezept mit Inulin und Reisstärke<br />

<strong>–</strong><br />

42 %<br />

27 %<br />

18 %<br />

3 %<br />

Bild: Auhustsinovich <strong>–</strong> Shutterstock.com<br />

Reisstärke <strong>für</strong> das Mundgefühl<br />

Mit Reisstärke bietet Beneo einen weiteren<br />

Inhaltsstoff, der sich als Fettaustauschstoff<br />

eignet und zunehmend an Beliebtheit gewinnt.<br />

Erst im vergangenen Jahr erhöhte das<br />

Unternehmen deren Produktionskapazitäten<br />

im belgischen Wijgmaal um 50 %. Sie ist<br />

auch deshalb gefragt, weil sich mit ihr besonders<br />

cremige Texturen erzeugen lassen:<br />

Mit 2 bis 8 μm hat sie unter allen Stärken<br />

<strong>die</strong> kleinste Korngröße und bewegt sich in<br />

einem ähnlichen Größenbereich wie Fetttröpfchen.<br />

So kann Reisstärke das Mundgefühl<br />

von Fett nachahmen. Die Molekülstruktur<br />

der Reisstärke erzeugt zudem weiche<br />

Gele mit hoher Cremigkeit.<br />

Je nach Art der Reisstärke lassen sich unterschiedliche<br />

Strukturen erzielen: Die kurzen<br />

Texturen sind ideal, um Fett in Pudding<br />

oder Mousse zu ersetzen, <strong>die</strong> langen <strong>für</strong> Joghurts<br />

oder cremige Desserts. In wasserbasierten<br />

Systemen wie Milchprodukten quellen<br />

<strong>die</strong> Stärkekörnchen unter Hitzeeinwirkung<br />

auf und binden <strong>die</strong> Flüssigkeit in der<br />

Rezeptur. So sorgt <strong>die</strong> Stärke <strong>für</strong> Körper und<br />

Stabilität. Gleichzeitig helfen <strong>die</strong> kleinen<br />

Partikel dabei, <strong>die</strong> gewünschte Cremigkeit<br />

zu bewahren.<br />

Sowohl Inulin wie auch Reisstärke <strong>die</strong>ses<br />

Herstellers sind natürlich, frei von Gentechnik<br />

und <strong>für</strong> Clean-Label-Rezepturen geeignet.<br />

Neben der konventionellen Variante<br />

Magermilchpulver<br />

Reisstärke<br />

Weitere Zutaten in<br />

geringfügiger Menge<br />

(z. B. Milchprotein,<br />

Hydrokolloide, Salz)<br />

sind sie als Bio-Zutaten erhältlich, <strong>die</strong> besonders<br />

hohe Anforderungen an Qualität<br />

und Transparenz erfüllen.<br />

<strong>–</strong><br />

<strong>–</strong><br />

q.s.<br />

4 %<br />

2 %<br />

q.s.<br />

Reformulierung leicht gemacht<br />

Lebensmittelhersteller, <strong>die</strong> nach Lösungen in<br />

Sachen Fettreduktion suchen, bietet Beneo<br />

nicht nur <strong>die</strong> passenden Inhaltsstoffe, sondern<br />

darüber hinaus ganzheitliche Unterstützung.<br />

Gemeinsam mit dem Kunden wird<br />

zunächst geprüft, welchen Zweck Fett im<br />

jeweiligen Produkt bisher erfüllt hat, welches<br />

Ziel mit einer Reformulierung erreicht<br />

werden soll und mit welcher Zutatenzusammensetzung<br />

das am besten funktioniert. Immer<br />

im Blick bleiben auch weitere Kriterien,<br />

<strong>die</strong> das Endprodukt erfüllen soll <strong>–</strong> seien<br />

es eine verständliche Zutatenliste oder<br />

bestimmte Health oder Nutrition Claims.<br />

Ergebnis einer solchen Zusammenarbeit ist<br />

beispielsweise ein Rezept <strong>für</strong> fettreduzierten<br />

Streichkäse. In <strong>die</strong>sem Beispielrezept kommen<br />

sowohl Inulin als auch Reisstärke zum<br />

Einsatz. Reisstärke bindet Wasser und verleiht<br />

dem Streichkäse mehr Körper und eine<br />

weiche Textur. Gleichzeitig unterstreicht<br />

Orafti-Inulin <strong>die</strong> Cremigkeit des Produktes<br />

und unterstützt <strong>die</strong> Streichfähigkeit. Das<br />

Produkt gilt als fettreduziert und als Ballaststoffquelle.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Beneo<br />

AUTORIN<br />

KATRIN KIENZLE<br />

Area Sales Manager DACH,<br />

Beneo<br />

<strong>dei</strong> 06-2023 45


<strong>dei</strong><br />

FOOD DESIGN UND GETRÄNKEKONZEPTE<br />

Pflanzliche Milchalternativen sensorisch aufwerten<br />

Fermentierte Inhaltsstoffe<br />

als Geschmacksbooster<br />

Der globale Markt <strong>für</strong> pflanzliche Milchalternativen ist in den vergangenen Jahren<br />

stetig gewachsen. Gefragt sind Produkte, <strong>die</strong> herkömmlichen Milchprodukten<br />

sen sorisch möglichst nahekommen. Durch Fermentation gewonnene Inhaltsstoffe<br />

auf der Basis von pflanzlichen Rohstoffen können helfen, <strong>die</strong> Erwartungen der<br />

Ver braucher an Geschmack, Textur und Mundgefühl zu erfüllen.<br />

Da immer mehr Menschen Milchprodukte<br />

von ihrem Speiseplan streichen, werden<br />

pflanzenbasierte Alternativen mit ähnlichem<br />

Geschmacksprofil und gleicher Textur immer<br />

beliebter. Die Verbraucher präferieren<br />

vor allem Produkte, <strong>die</strong> herkömmlichen<br />

Milcherzeugnissen in ihrer Sensorik in<br />

nichts nachstehen. Um <strong>die</strong>se Ansprüche zu<br />

erfüllen und somit <strong>die</strong> Akzeptanz pflanzlicher<br />

Produkte weiter zu steigern, ist es notwendig,<br />

<strong>die</strong>se geschmacklich zu optimieren<br />

und eine verbesserte Textur sowie ein angenehmeres<br />

Mundgefühl zu erzeugen.<br />

Weltweit geben 88 % der Verbraucher an,<br />

dass der Geschmack beim Produktkauf <strong>für</strong><br />

sie ausschlaggebend sei (Quelle: Döhler<br />

Market Intelligence). Das zeigt, wie wichtig<br />

<strong>die</strong> sensorischen Eigenschaften bei der täglichen<br />

Wahl zwischen Milchprodukten und<br />

pflanzlichen Varianten sind. Geschmack,<br />

Textur und Mundgefühl beeinflussen maßgeblich<br />

<strong>die</strong> Kaufentscheidung.<br />

Cremiges Mundgefühl<br />

Der Ingre<strong>die</strong>nts-Hersteller Döhler hat maßgeschneiderte<br />

Lösungen entwickelt, mit denen<br />

Lebensmittelhersteller <strong>die</strong> sensorische<br />

Bilder: Döhler<br />

Getränke bilden das mit Abstand größte Segment im Markt <strong>für</strong> pflanzliche Milchalternativen<br />

46 <strong>dei</strong> 06-2023


Fermentierte Inhaltsstoffe <strong>für</strong> pflanzliche Milchalternativen werden zum<br />

Beispiel aus Hafer hergestellt<br />

Durch den Einsatz fermentierter Ingre<strong>die</strong>nts lassen sich zum Beispiel auch<br />

cremige Streichkäsealternativen mit ansprechendem Mundgefühl erzeugen<br />

Qualität pflanzlicher Milchprodukte optimieren<br />

können. Mittels Fermentationsverfahren<br />

gewinnt der Ingre<strong>die</strong>nts-Spezialist<br />

aus Darmstadt aus Rohstoffen wie Hafer<br />

oder Reis natürliche Ingre<strong>die</strong>nts, <strong>die</strong> nicht<br />

nur bestehende Off-Noten der pflanzlichen<br />

Base maskieren, sondern dem Enderzeugnis<br />

auch ein cremiges Mundgefühl und einen<br />

milchähnlichen Geschmack verleihen. Ein<br />

weiterer wichtiger Vorteil der Produktlösungen<br />

ist, dass sie als „fermentierter Hafer“<br />

oder „fermentierter Reisextrakt“ ausgelobt<br />

werden können, also eine Clean-Label-Deklaration<br />

ermöglichen.<br />

Gezielte Geschmacksbeeinflussung<br />

Die Fermentation ist ein altbekanntes Verfahren,<br />

mit dem zum Beispiel Joghurt, Bier<br />

und weitere Produkte hergestellt werden,<br />

und das bei den Verbrauchern daher auf hohe<br />

Akzeptanz trifft. Döhler setzt neben traditionellen<br />

Prozessen auch auf gezielte Fermentationsverfahren,<br />

um gewünschte sensorische<br />

Eigenschaften in pflanzlichen Produkten<br />

zu erzielen. Aus ausgewählten<br />

pflanzlichen Rohstoffen wie Hafer und Reis<br />

werden mithilfe <strong>die</strong>ser Technologie neue<br />

Ingre<strong>die</strong>nts geschaffen, <strong>die</strong> ein komplexes<br />

sowie authentisches Geschmacksprofil<br />

erzeugen <strong>–</strong> somit lassen sich <strong>die</strong> typische<br />

Frische und Cremigkeit traditioneller Milchprodukte<br />

nachbilden.<br />

Durch <strong>die</strong> natürliche Auslobung werden<br />

ebenso <strong>die</strong> Anforderungen der Verbraucher<br />

im Hinblick auf Clean Labeling erfüllt. Fermentierte<br />

Ingre<strong>die</strong>nts sind somit eine funktionale<br />

Produktlösung <strong>für</strong> <strong>die</strong> geschmackliche<br />

Anpassung und Optimierung in vielen<br />

unterschiedlichen pflanzlichen Applikationen,<br />

von pflanzlichen Getränken über Joghurtalternativen,<br />

Desserts und Eiscreme bis<br />

hin zu Käseersatz und Aufstrichen.<br />

Von Getränken bis Käseersatz<br />

Aufgrund der Vielzahl an Applikationsbereichen,<br />

der Komplexität der einzelnen Produktrezepturen<br />

und der zahlreichen Herausforderungen<br />

beim Einsatz pflanzlicher Rohstoffe<br />

kommt es in der Entwicklung von<br />

Milchalternativen auf individuelle Lösungen<br />

an. Fermentierte Ingre<strong>die</strong>nts können dazu<br />

beitragen, in den Endprodukten <strong>die</strong> gewünschte<br />

Sensorik zu erzeugen. Dies betrifft<br />

den Geschmack, das Mundgefühl und sogar<br />

das Säureprofil, das beispielsweise in pflanzlichen<br />

Desserts eine wichtige Rolle spielt.<br />

Getränke bilden das mit Abstand größte Segment<br />

im Markt <strong>für</strong> pflanzliche Alternativen.<br />

Durch den gezielten Einsatz von Fermentaten<br />

zur geschmacklichen Optimierung können<br />

pflanzliche Drinks entwickelt werden,<br />

<strong>die</strong> den Ansprüchen und Wünschen der Verbraucher<br />

entsprechen. Fermentierte Ingre<strong>die</strong>nts<br />

sorgen <strong>für</strong> ein ausgewogenes Geschmacksprofil<br />

und ein cremiges Mundgefühl,<br />

das an herkömmliche Milch erinnert.<br />

In der zweitgrößten Kategorie der pflanzlichen<br />

Joghurtprodukte lassen sich Geschmack<br />

und Mundgefühl durch den Einsatz<br />

spezifischer fermentierter Hafer- oder<br />

Reisextrakte ebenso verbessern. Diese Ingre<strong>die</strong>nts<br />

wurden speziell an <strong>die</strong> Matrix pflanzlicher,<br />

fermentierter Desserts angepasst und<br />

<strong>die</strong>nen ebenso als natürliche und stabile<br />

Säuerungsmittel.<br />

Auch im Eiscrememarkt steigt das Interesse<br />

an rein pflanzlichen Produkten. Bei fast 8 %<br />

aller weltweit eingeführten Eiskreationen<br />

handelt es sich bereits heute um pflanzliche<br />

Alternativen (Quelle: Döhler Market Intelligence)<br />

<strong>–</strong> Tendenz steigend. Gerade bei Eis<br />

legen Verbraucher sehr viel Wert auf einen<br />

cremigen Geschmack. Auch hier sorgen fermentierte<br />

Ingre<strong>die</strong>nts <strong>für</strong> ein ausgewogenes<br />

Geschmacksprofil, ein cremiges Mundgefühl<br />

und eine angenehme Textur.<br />

Der Absatz von pflanzlichen Käseprodukten<br />

wächst ebenfalls kontinuierlich, mit einem<br />

erwarteten jährlichen Zuwachs von 12 %<br />

(Quelle: Döhler Market Intelligence). Die<br />

größten Herausforderungen innerhalb der<br />

Produktentwicklung bestehen hier nicht nur<br />

in der Maskierung von Fehlnoten der<br />

pflanzlichen Rohstoffe, sondern besonders<br />

auch in der Entwicklung charakteristischer<br />

Geschmacksprofile. Durch den Einsatz fermentierter<br />

Ingre<strong>die</strong>nts können nicht nur abgerundete<br />

und komplexe Geschmacks -<br />

charakteristika ohne störende Fehlnoten<br />

entwickelt, sondern auch typische Käseprofile,<br />

abgestimmt auf <strong>die</strong> jeweilige Anwendung,<br />

erzeugt werden <strong>–</strong> von milden Varianten<br />

bis hin zu kräftigen und reiferen Ausprägungen.<br />

Gleichzeitig lassen sich cremige<br />

Streichkäsealternativen mit ansprechendem<br />

Mundgefühl erzeugen.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Döhler<br />

AUTORIN:<br />

AGNETA HOFFMANN<br />

Senior Market Segment<br />

Manager Food,<br />

Döhler<br />

<strong>dei</strong> 06-2023 47


<strong>dei</strong><br />

LITERATUR, BROSCHÜREN, E-MEDIEN<br />

Hilfe bei smart Services <strong>für</strong> Druckluftsysteme<br />

Ernährungstrends unter der Lupe<br />

Bild: VDMA<br />

Die weiterführende Orientierungshilfe<br />

Smart Service des<br />

VDMA-Fachbereichs Kompressoren,<br />

Druckluft- und Vakuumtechnik<br />

befasst sich mit allem,<br />

was <strong>für</strong> <strong>die</strong> digitale Wartung<br />

und Instandhaltung benötigt<br />

wird: Condition Monitoring,<br />

Predictive Maintenance und Intelligentes<br />

Ersatzteil- und Wartungsmanagement.<br />

Sie be-<br />

schreibt <strong>die</strong> notwendigen<br />

Schritte zur Auswahl von Anwendungen<br />

<strong>für</strong> eine vorausschauende<br />

Energie- und Instandhaltungsstrategie<br />

und beantwortet<br />

weiterführende Fragen<br />

von Anwendern.<br />

Für <strong>die</strong> Orientierungshilfe haben<br />

Druckluft- und IT-Experten<br />

Nutzen, Risiken und Aufwand<br />

definiert und bewertet. Der Fokus<br />

liegt auf einzelnen Anwendungsszenarien<br />

und beinhaltet<br />

auch eine Risikoabschätzung.<br />

Die Publikation gibt es unter<br />

folgendem Link: https://www.<br />

vdma.org/viewer/-/v2article/<br />

render/78176965<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: VDMA<br />

Das Ernährungsnetzwerk Nutrition Hub und das Bundeszentrum<br />

<strong>für</strong> Ernährung (BZfE) haben den Trendreport<br />

Ernährung 2023 veröffentlicht. Da<strong>für</strong> wurden 170<br />

Experten aus dem Netzwerk befragt. „Klimafreundliche<br />

und nachhaltige Ernährung ist <strong>die</strong> zentrale Entwicklung<br />

der nächsten Jahre“, lautet ein Ergebnis <strong>die</strong>ser Befragung.<br />

Als weitere Trends benennt der Report z. B. gesundes<br />

„Essen to go“ und achtsame Ernährung. Download<br />

unter: https://www.nutrition-hub.de/reports.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Nutrition Hub<br />

Bild: Tabea Mathern<br />

Entwicklung pflanzlicher Alternativprodukte<br />

Bild: GFI Europe<br />

Das Good Food Institute Europe<br />

(GFI Europe) hat einen neuen<br />

Report über <strong>die</strong> Entwicklung<br />

pflanzlicher Alternativprodukte<br />

veröffentlicht. Für <strong>die</strong> Stu<strong>die</strong><br />

„Europe plant-based food retail<br />

market insights 2020-2022“ hat<br />

der gemeinnützige Thinktank<br />

Daten von NielsenIQ zur Markt-<br />

entwicklung im Einzelhandel in<br />

13 europäischen Kernmärkten<br />

ausgewertet. Es ist <strong>die</strong> erste umfangreiche<br />

Bestandsaufnahme in<br />

<strong>die</strong>sem Bereich seit drei Jahren.<br />

Die Stu<strong>die</strong> gibt einen Überblick<br />

über <strong>die</strong> Entwicklung einzelner<br />

Kategorien wie pflanzliche<br />

Fleischalternativen, Fisch<br />

und Meeresfrüchte sowie Milch<br />

und Joghurt auf Pflanzenbasis.<br />

Der Report kann unter folgendem<br />

Link heruntergeladen werden:<br />

https://gfieurope.org/de/<br />

blog/plant-based-sales-ineurope-22-growth/<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: GFI<br />

<strong>dei</strong><br />

INSERENTENVERZEICHNIS<br />

AFRISO-EURO-INDEX GmbH,<br />

Güglingen 43<br />

B&R Industrie-Elektronik GmbH,<br />

Bad Homburg 19<br />

Chr. Mayr GmbH + Co. KG<br />

Antriebstechnik, Mauerstetten 27<br />

Deutsche Hochschulwerbung und<br />

-vertriebs GmbH, Düsseldorf 7<br />

Dostmann electronic GmbH, Wertheim 29<br />

ElringKlinger Kunststofftechnik GmbH,<br />

Bietigheim-Bissingen 3<br />

Endress+Hauser (Deutschland)<br />

GmbH & Co. KG, Weil am Rhein 5<br />

Fette Compacting GmbH, Schwarzenbek 2<br />

FRISTAM Pumpen KG GmbH & Co.,<br />

Hamburg 52<br />

GSC Schwörer GmbH Antriebstechnik,<br />

Eisenbach 29<br />

KAESER KOMPRESSOREN SE, Coburg 1<br />

KROHNE Messtechnik GmbH,<br />

Duisburg 17<br />

Lubriplate Division Fiske Brothers<br />

Refining Co., US-Newark, 18<br />

RCT Reichelt Chemietechnik GmbH + Co.,<br />

Heidelberg 43<br />

48 <strong>dei</strong> 06-2023


<strong>dei</strong> TERMINE JULI BIS SEPTEMBER<br />

KIN<br />

Seminar Konformitäts er -<br />

klärung <strong>für</strong> Kunststoffe mit<br />

Lebensmittelkontakt,<br />

11.07.2023, Neumünster<br />

Seminar Effizientes Projektmanagement<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Lebensmittelindustrie</strong>,<br />

12.07.2023,<br />

Neumünster<br />

Auskünfte: Lebensmittelinstitut<br />

KIN e.V., Tel.: (04321) 601 23,<br />

hehnen@kin.de,<br />

www.kin.de<br />

Innoform<br />

Seminar Basiswissen nachhaltige<br />

Verpackung, 14.07.2023,<br />

Osnabrück<br />

Seminar Lebensmittelrechtliche<br />

Verantwortung in der Lieferkette,<br />

15.07.2023, online<br />

Seminar Nachhaltigkeit wird<br />

Gesetz?! <strong>–</strong> Jetzt Weichen <strong>für</strong><br />

Verpackungen richtig stellen,<br />

27.07.2023, online<br />

Auskünfte: Innoform Coaching<br />

GbR, Tel.: (05405) 80 76 7 25,<br />

wi@innoform.eu,<br />

www.innoform-coaching.de<br />

Fresenius<br />

Seminar IFS Food <strong>–</strong> Version 8,<br />

17.07.2023, online<br />

Auskünfte: Akademie Fresenius<br />

GmbH, Tel.: (0231) 75 89 671,<br />

lhoehn@akademie-fresenius.de,<br />

www.akademie-fresenius.de<br />

HDT<br />

Seminar Verfahrenstechnische<br />

Dimensionierung mit Erfahrungsregeln,<br />

17. bis<br />

18.07.2023, München<br />

Seminar Wärmeübertrager,<br />

19. bis 21.07.2023, München<br />

Seminar Grundlagen des<br />

Explosionsschutzes,<br />

16.08.2023, Essen<br />

Auskünfte: HDT <strong>–</strong> Haus der<br />

Technik e.V., Tel.: (0201) 18 031,<br />

hdt@hdt.de, www.hdt.de<br />

Behr‘s<br />

Seminar Food Safety, Food Defense,<br />

Food Fraud, 25.07.2023,<br />

online<br />

Seminar Das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz<br />

in der LMI<br />

umsetzen, 31.07.2023, online<br />

Seminar Qualitätsmanagement<br />

Verpackungen,<br />

29.08.2023, online<br />

Seminar Verifizierung und Vali<strong>die</strong>rung,<br />

29. bis 30.08.2023,<br />

online<br />

Auskünfte: Behr’s GmbH,<br />

Tel.: (040) 22 70 08 62,<br />

caroline.kaul@behrs.de,<br />

www.behrs.de<br />

Muva Kempten<br />

Seminar Alles Verpackung<br />

oder was?! Sensorik-Expertenschulung<br />

<strong>für</strong> Verpackung,<br />

26.07.2023, Kempten<br />

Auskünfte: Muva Kempten,<br />

Tel.: (0831) 52 90 224,<br />

seminare@muva.de,<br />

www.muva.de<br />

VDI<br />

Seminar Prozessleittechnik <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> Ver fahrensindustrie, 22. bis<br />

23. 08. 2023, online<br />

Auskünfte: VDI Wissensforum<br />

GmbH, Tel.: (0211) 62 14 201,<br />

wissensforum@vdi.de,<br />

www.vdi-wissensforum.de<br />

Herding<br />

Seminar Praxisseminar Brandund<br />

Explosionsschutz (mit<br />

Umsetzung der BetrSichV in<br />

der Filtertechnik), 05. bis<br />

06.09.2023, Amberg oder<br />

online<br />

Auskünfte: Herding Filtertechnik<br />

GmbH, Tel.: (09621) 630 0,<br />

akademie@herding.de,<br />

www.herding.com<br />

Weitere Seminare und Veranstaltungen<br />

finden Sie unter<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

<strong>dei</strong><br />

SO ERREICHEN SIE DIE REDAKTION<br />

LUKAS LEHMANN<br />

Redakteur, V.i.S.d.P.<br />

Tel. 0711 7594-290<br />

lukas.lehmann@konradin.de<br />

CLAUDIA BÄR<br />

Redakteurin<br />

Tel. 0711 7594-287<br />

claudia.baer@konradin.de<br />

DANIELA HELD<br />

Redakteurin<br />

Tel. 0711 7594-284<br />

daniela.held@konradin.de<br />

DR. BERND RADEMACHER<br />

Redakteur<br />

Tel. 0711 7594-263<br />

bernd.rademacher@konradin.de<br />

BARBARA DIVIGGIANO<br />

Redaktionsassistentin<br />

Tel. 0711 7594-415<br />

barbara.diviggiano@konradin.de<br />

<strong>dei</strong> 06-2023 49


<strong>dei</strong><br />

VORSCHAU<br />

09-2023<br />

ENERGIEEFFIZIENTE KALTWASSERZUFUHR<br />

Die Brauerei Geilings Bräu braut ihr Bier im Saalhoffer<br />

Geilings Hof am Niederrhein. Als das Rohr -<br />

leitungssystem <strong>für</strong> <strong>die</strong> Kaltwasserzufuhr zweier<br />

zusätzlicher Gärtanks ausgebaut werden<br />

musste, fiel <strong>die</strong> Wahl auf vorgedämmte<br />

PE- Rohr leitungen. Diese gewährleisten nun<br />

eine energieeffiziente Kaltwasserversorgung.<br />

HÜHNERBRUST EFFIZIENT VERPACKEN<br />

Myronivsky Hliboproduct ist das größte<br />

Agrarunternehmen in der Ukraine. Am<br />

niederländischen Produktions standort verpackt<br />

es u. a. frische Hühnerbrüste. Seit 2022<br />

arbeitet dort eine Verpackungslinie von Multivac<br />

im Hochleistungsmodus. Kernstück der<br />

Anlage ist der automatische Traysealer TX 730.<br />

FLEXIBEL EINSETZBAR<br />

Modular gefertigte Ventile<br />

OFFEN UND DURCHGÄNGIG<br />

Systemlösung <strong>für</strong> Verpackungsmaschinen<br />

AUTOMATISIERTE PRODUKTION<br />

IO-Link-Sensoren in der Getränkeindustrie<br />

Das Praxismagazin <strong>für</strong> <strong>die</strong> Lebensmittelproduktion<br />

einschließlich der Entwicklung,<br />

Verpackung, Lagerung und dem Transport<br />

von Nahrungsmitteln und Getränken.<br />

ISSN 0343<strong>–</strong>9704<br />

Herausgeberin<br />

Katja Kohlhammer<br />

Verlag<br />

Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH<br />

Ernst-Mey-Straße 8,<br />

70771 Leinfelden-Echterdingen,<br />

Germany<br />

Geschäftsführer<br />

Peter Dilger<br />

Verlagsleiter<br />

Peter Dilger<br />

Redakteur V.i.S.d.P.<br />

Lukas Lehmann (le),<br />

Ernst-Mey-Straße 8,<br />

70771 Leinfelden-Echterdingen, Germany<br />

Phone +49 711 7594-290<br />

Redaktion:<br />

Claudia Bär (cb),<br />

Phone +49 711 7594-287<br />

Dipl.-Ing. Daniela Held (dh),<br />

Phone +49 711 7594-284<br />

Dr. Bernd Rademacher (br),<br />

Phone +49 711 7594-263<br />

Redaktionsassistenz<br />

Barbara Diviggiano,<br />

Phone +49 711 7594-415, Fax -1415<br />

E-Mail: barbara.diviggiano@konradin.de<br />

Layout<br />

Jennifer Martins, Phone +49 711 7594-262<br />

Ana Turina, Phone +49 711 7594-273<br />

Gesamtanzeigenleitung<br />

(Verantwortlich <strong>für</strong> den Anzeigenteil):<br />

Andreas Hugel, Phone +49 711 7594-472<br />

E-Mail: andreas.hugel@konradin.de<br />

Auftragsmanagement<br />

Melanie Strauß, Phone +49 711 7594-403<br />

E-Mail: melanie.strauss@konradin.de<br />

Leserservice<br />

Phone +49 711 7252-209<br />

E-Mail: konradinversand@zenit-presse.de<br />

<strong>dei</strong> erscheint mit 9 Ausgaben jährlich und<br />

wird kostenlos nur an qualifizierte Empfänger<br />

geliefert.<br />

Bezugspreise<br />

Inland 71,55 € inkl. MwSt. und Versandkosten; Ausland<br />

71,55 € inkl. Versandkosten. Einzelverkaufspreis<br />

8,00 € inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten<br />

Auslandsvertretungen<br />

Großbritannien: Jens Smith Partnership, The Court,<br />

Long Sutton, Hook, Hampshire, RG29 1TA, GB.<br />

Phone: 01256 862589, Fax 01256 862182, E-Mail:<br />

jsp@trademedia.info; USA, Kanada: D.A. Fox<br />

Advertising Sales, Inc., Detlef Fox, 5 Penn Plaza, 19th<br />

Floor, New York, NY 10001, Phone 212 8963881,<br />

Fax 212 6293988, E-Mail: detleffox@comcast.net<br />

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf <strong>die</strong><br />

gleichzeitige Verwendung der Sprachformen<br />

männlich, weiblich und divers (m/w/d) verzichtet.<br />

Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen<br />

<strong>für</strong> alle Geschlechter.<br />

Druck<br />

Konradin Druck GmbH<br />

Kohlhammerstraße 1<strong>–</strong>15,<br />

70771 Leinfelden-Echterdingen,<br />

Printed in Germany<br />

© 2023 by Konradin-Verlag Robert Kohlhammer<br />

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