dei – Prozesstechnik für die Lebensmittelindustrie 06.2023
Die Fachzeitschrift dei - Prozesstechnik für die Lebensmittelindustrie berichtet über Verfahren, Anlagen, Apparate und Komponenten für die Lebensmittel- und Getränkeindustrie. Weitere Themen sind Hygienic Design, Industrie 4.0, digitale Produktion, MSR- und Automatisierungstechnik und die Verpackungstechnik. Abgerundet wird das inhaltliche Spektrum durch Nahrungs- und Genussmittelmaschinen, roboterbasierte Verpackungslösungen sowie Food Design und Getränkekonzepte.
Die Fachzeitschrift dei - Prozesstechnik für die Lebensmittelindustrie berichtet über Verfahren, Anlagen, Apparate und Komponenten für die Lebensmittel- und Getränkeindustrie. Weitere Themen sind Hygienic Design, Industrie 4.0, digitale Produktion, MSR- und Automatisierungstechnik und die Verpackungstechnik. Abgerundet wird das inhaltliche Spektrum durch Nahrungs- und Genussmittelmaschinen, roboterbasierte Verpackungslösungen sowie Food Design und Getränkekonzepte.
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06-2023<br />
10 TITEL<br />
WÄRMERÜCKGEWINNUNG<br />
AUS KOMPRESSOREN<br />
8 FOKUS<br />
PUMPEN, KOMPRESSOREN,<br />
ANTRIEBE,<br />
32 FILTERMATERIALIEN<br />
PP-TIEFENFILTERKERZE<br />
MIT REZYKLATANTEIL<br />
38 CYBERSICHERHEIT<br />
BESTANDSANLAGEN VOR<br />
BEDROHUNGEN SCHÜTZEN<br />
PROZESSTECHNIK FÜR DIE LEBENSMITTELINDUSTRIE<br />
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<strong>dei</strong> 06-2023 1
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EDITORIAL<br />
Hochleistungs-<br />
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Food Applikationen.<br />
Volle Messehallen<br />
in Düsseldorf<br />
Endlich wieder Interpack! Diese Aussage war Anfang Mai in den<br />
Düsseldorfer Messehallen häufig zu hören. Nachdem <strong>die</strong> weltgrößte<br />
Verpackungsmesse 2020 coronabedingt nur im digitalen Raum<br />
stattfinden konnte, gab es vom 4. bis 10. Mai zum ersten Mal seit<br />
sechs Jahren wieder eine Live-Veranstaltung. 143 000 Besucher kamen<br />
an den sieben Messetagen nach Düsseldorf, um <strong>die</strong> Innovationen<br />
der 2807 Aussteller unter <strong>die</strong> Lupe zu nehmen. Die Stimmung<br />
an den Messeständen war durchweg gut.<br />
Absolutes Top-Thema auf der Interpack: Nachhaltigkeit in all ihren<br />
Facetten. Ob Verpackungsmaschinen <strong>für</strong> Monokunststoffe, Packstoffe<br />
aus nachwachsenden Rohstoffen oder Etikettierer mit geringem<br />
Energieverbrauch: Viele Unternehmen der Verpackungsbranche haben<br />
Technologien entwickelt, <strong>die</strong> der <strong>Lebensmittelindustrie</strong> helfen,<br />
nachhaltige Verpackungskonzepte umzusetzen. Meine Kollegen und<br />
ich haben uns auf der Interpack umgeschaut. Interessante Neuentwicklungen<br />
stellen wir Ihnen in unserer Messenachlese ab S. 16 vor.<br />
Im Themenschwerpunkt Verpacken, Kennzeichnen, Lagern auf S. 20<br />
bis 24 finden Sie weitere Beispiele <strong>für</strong> spannende Technologien und<br />
Anwendungen aus <strong>die</strong>sem Bereich.<br />
Der Titelbeitrag von Kaeser im Fokus Pumpen, Kompressoren und<br />
Antriebe auf S. 10 beschäftigt sich ebenfalls mit einem Nachhaltigkeitsthema:<br />
Bei der Nutzung von Kompressoren in der <strong>Lebensmittelindustrie</strong><br />
wird häufig ver gessen, dass sich auch <strong>die</strong> Abwärme <strong>die</strong>ser<br />
Maschinen nutzen lässt. Das Zauberwort heißt Wärmerück -<br />
gewinnung. Bis zu 96 % der Antriebsenergie stehen zur weiteren<br />
Nutzung bereit. Besonders ans Herz legen möchte ich Ihnen auch<br />
den Beitrag auf S. 38 von Genua. Darin geht es um das hochbrisante<br />
Thema Cybersicherheit. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen.<br />
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Claudia Bär, Redakteurin<br />
<strong>dei</strong> 06-2023 3
<strong>dei</strong> INHALT 06-2023<br />
10 Titel Kompressoren<br />
sind <strong>für</strong> viele Anwendungen<br />
in der Lebens mittel -<br />
industrie im Einsatz. Rund<br />
96 % der zur Druckluft -<br />
erzeugung auf gewendeten<br />
Energie können zur<br />
Wärmerückgewinnung<br />
genutzt werden.<br />
24 Bei alternativen<br />
Proteinquellen muss<br />
auch <strong>die</strong> Ver packung den<br />
Wünschen der Verbraucher<br />
in puncto Nachhaltigkeit<br />
entsprechen.<br />
34 In einer neuen<br />
Produktionsstätte des<br />
österreichischen Back -<br />
warenherstellers Ölz<br />
realisierte Zeppelin<br />
Systems das komplette<br />
Rohstoffhandling.<br />
FOKUS: PUMPEN, KOMPRESSOREN, ANTRIEBE<br />
8 Onlinetool vereinfacht <strong>die</strong> Pumpenprüfung<br />
Einsparpotenziale von Fluid-Handling-Komponenten<br />
quantifizieren<br />
10 TITEL Wertvolle Abwärme<br />
Wärmerückgewinnung aus Kompressoren<br />
14 Bereit <strong>für</strong> <strong>die</strong> tägliche Reinigung<br />
Robuste Schraubenvakuumpumpen im Hygienic Design<br />
VERPACKEN, KENNZEICHNEN, LAGERN<br />
20 Phosphate sauber und sicher abgesackt<br />
Pneumatikpacker als zentraler Bestandteil einer<br />
vollautomatischen Abfüllanlage<br />
22 Interface <strong>für</strong> Abfülllinien<br />
Intuitive Be<strong>die</strong>noberfläche <strong>für</strong> maximale Effizienz und<br />
Flexibilität<br />
24 Alternative Proteinquellen nachhaltig verpacken<br />
Ressourcenschonende Lösungen<br />
ANLAGEN, APPARATE, KOMPONENTEN<br />
30 Optimierte Oberflächen <strong>für</strong> Apparate und Behälter<br />
Spezielles Schleifverfahren ermöglicht geringere<br />
Restschmutzanhaftung<br />
32 PP-Tiefenfilterkerze mit Rezyklatanteil<br />
Umwelt- und Ressourcenschutz bei der Filtration<br />
34 Beste Backzutaten bestens behandelt<br />
Zuverlässiges Rohstoffhandling <strong>für</strong> österreichische<br />
Großbäckerei<br />
MSR-TECHNIK, PROZESSAUTOMATISIERUNG, DIGITALISIERUNG<br />
36 Mit hohem Effizienzgewinn<br />
Einsatz von Drehzahlstarter zur Erneuerung eines<br />
Kühlsystems<br />
38 Cybersicherheit auf allen Ebenen der Produktion<br />
So lassen sich Bestandsanlagen vor Bedrohungen<br />
schützen<br />
40 Ein Plus an Sicherheit <strong>für</strong> den sterilen Prozess<br />
Drucküberwachung per Inline-Prozesstransmitter<br />
FOOD DESIGN UND GETRÄNKEKONZEPTE<br />
44 Fettreduktion mit Inulin und Reisstärke<br />
Die Kombination sorgt <strong>für</strong> Geschmack und das richtige<br />
Mundgefühl<br />
46 Fermentierte Inhaltsstoffe als Geschmacksbooster<br />
Pflanzliche Milchalternativen sensorisch aufwerten<br />
4 <strong>dei</strong> 06-2023
38 Die Digitalisierung in<br />
der <strong>Lebensmittelindustrie</strong><br />
birgt Sicherheitsrisiken.<br />
Spezialisten können<br />
helfen, komplexe Anlagen<br />
vor ungewolltem Zugriff<br />
zu schützen.<br />
44 Reisstärke und Inulin<br />
sind in der Lage, Fett in<br />
vielen Lebensmitteln<br />
technologisch zu<br />
ersetzen. Gleichzeitig<br />
halten sie auch den<br />
Genuss aufrecht.<br />
RUBRIKEN<br />
3 Editorial<br />
4 Inhalt<br />
6 Nachrichten<br />
13 Exklusiv auf prozesstechnik-online.de<br />
13 Gewinner Top-Produkt des Monats April<br />
16 Messenachlese Interpack<br />
26 PRODUKTE<br />
42 Messenachlese Hannovermesse<br />
48 Literatur, Broschüren, E-Me<strong>die</strong>n<br />
48 Inserentenverzeichnis<br />
49 Termine<br />
49 So erreichen Sie <strong>die</strong> Redaktion<br />
50 Vorschau<br />
50 Impressum<br />
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<strong>dei</strong> 06-2023 5
<strong>dei</strong><br />
NACHRICHTEN<br />
Modernisierung der Werke in Oelde und Niederahr<br />
GEA INVESTIERT IN ZENTRIFUGENPRODUKTION<br />
Bild: GEA<br />
Stefan Klebert (links), CEO von GEA, und<br />
Klaus Stojentin, CEO Division Separation &<br />
Flow Technologies bei GEA<br />
Bis Ende 2024 investiert GEA 50 Mio. Euro<br />
in <strong>die</strong> Modernisierung der deutschen Zentrifugenwerke<br />
in Oelde und Niederahr. Das<br />
hat der Konzern am 11. Mai 2023 auf einer<br />
Pressekonferenz anlässlich des 130-jährigen<br />
Jubiläums von GEA Separation am Standort<br />
Oelde bekannt gegeben. GEA Zentrifugen<br />
werden in über 3500 unterschiedlichen<br />
Prozessen eingesetzt. Wachstumstreiber sind<br />
u. a. Anwendungen zur alternativen Proteinproduktion<br />
sowie <strong>die</strong> weltweite Nachfrage<br />
nach Molkereiprodukten.<br />
„Mit Stolz blicken wir auf 130 erfolgreiche<br />
Jahre in der Separationstechnik zurück. Mit<br />
den heute angekündigten Investitionen machen<br />
wir unsere Standorte zukunftsfest, um<br />
noch klimaschonender, effizienter und moderner<br />
zu produzieren. Wir stärken somit<br />
<strong>die</strong> Wettbewerbsfähigkeit beider deutscher<br />
Standorte“, so Stefan Klebert, CEO von GEA.<br />
Klaus Stojentin, CEO der GEA Division Separation<br />
and Flow Technologies, ergänzt: „Ich<br />
freue mich, dass wir mit den geplanten Investitionen<br />
den weltweit größten GEA-<br />
Standort Oelde <strong>für</strong> <strong>die</strong> nächsten Jahrzehnte<br />
stark machen.“<br />
Gute Umsatzentwicklung trotz wirtschaftlicher Unwägbarkeiten<br />
MULTIVAC WEITER AUF WACHSTUMSKURS<br />
Bild: Multivac<br />
Dr. Tobias Richter (links), CSO,<br />
und Christian Traumann, CEO,<br />
blickten auf der Interpack auf ein<br />
erfolgreiches Jahr 2022 zurück<br />
Auf der Interpack stellte Multivac im Rahmen einer Pressekonferenz am 5. Mai<br />
2023 <strong>die</strong> aktuellen Geschäftszahlen vor. Trotz aller wirtschaftlicher Herausforderungen<br />
infolge der auslaufenden Pandemie und des Ukraine-Kriegs konnte <strong>die</strong><br />
Unternehmensgruppe ihren Umsatz im Jahr 2022 auf rund 1,5 Mrd. Euro und<br />
damit um 8,7 % steigern. Die Mitarbeiteranzahl erhöhte sich auf rund 7000 weltweit.<br />
„Wir sind mit einem guten Auftragsbestand in das Jahr 2023 gestartet“, erläuterte<br />
CEO Christian Traumann. „Vor dem Hintergrund steigender Energie- und<br />
Rohstoffpreise bzw. der Inflation ist <strong>die</strong> Investitionsbereitschaft unserer Kunden in<br />
Deutschland und Europa jedoch verhalten. Um einem angespannten Auftragseingang<br />
entgegenzuwirken, setzen wir auch weiterhin auf unser breites Produktportfolio<br />
mit innova tiven Lösungen, das konsequent erweitert wird, und unser weltweites<br />
Vertriebs- und Servicenetzwerk.“<br />
Auf der Interpack präsentiert sich <strong>die</strong> Multivac Group erstmals im neuen Corporate<br />
Design. Dieses wurde mit dem Ziel entwickelt, Multivac sowie <strong>die</strong> Tochterfirmen<br />
Fritsch und TVI unter der Dachmarke Multivac Group zusammenzufassen.<br />
<strong>dei</strong> NACHRICHTEN TICKER<br />
nach 17 Jahren aus dem Vorstand<br />
Deutschland übernommen. Der<br />
Bild: Sick<br />
Umsatzrekord und<br />
Vorstandswechsel<br />
von Sick ausscheiden, um sich auf<br />
seine Aufgaben in Aufsichtsratsgremien<br />
zu konzentrieren. Neues<br />
Vorstandsmitglied <strong>für</strong> Finanzen<br />
und IT wird Jan-Helmut Eberhard.<br />
gebürtige Hamburger bringt<br />
mehr als 25 Jahre Erfahrung in<br />
Führungspositionen mit. Mit seinem<br />
breiten Erfahrungsschatz in<br />
den Bereichen Finanzen & Controlling,<br />
Operations und Vertrieb<br />
sowie einer hohen Affinität zu<br />
Busch baut neues Vakuum -<br />
kom petenzzentrum<br />
Bild: Betriebsbau Schuster<br />
Sick konnte im Geschäftsjahr<br />
technischen Prozessen ist er sehr<br />
Die Busch Austria GmbH erwei-<br />
2022 positive Ergebnisse ver-<br />
gut aufgestellt, um <strong>die</strong> Position<br />
tert den Betriebsstandort Korneu-<br />
zeichnen. Der Umsatz des Sensorherstellers<br />
stieg 2022 um 11,5 %<br />
auf 2,19 Mrd. Euro. Damit übertraf<br />
das Unternehmen <strong>die</strong> gesetzte<br />
Prognose. Der Auftragsein-<br />
Bild: Camfil<br />
Geschäftsführerwechsel<br />
bei Camfil<br />
von Camfill im Markt und in der<br />
Region zu stärken. Klatschow tritt<br />
seine neue Position in einem<br />
spannenden Moment an, denn<br />
Camfil plant 2023 <strong>die</strong> Einführung<br />
burg und errichtet damit das erste<br />
Vakuumkompetenzzentrum in<br />
Österreich. In dem neuen Gebäude<br />
werden Busch und <strong>die</strong> Pfeiffer<br />
Vacuum Austria GmbH künftig<br />
gang erhöhte sich um 8,2 % auf<br />
Andreas Klatschow hat Ende<br />
einer Reihe umweltfreundlicher<br />
gemeinsam Vakuumlösungen <strong>für</strong><br />
2,51 Mrd. Euro. Zum Ende des<br />
März 2023 <strong>die</strong> Position des Ge-<br />
Taschen-, Schwebstoff- und Aktiv-<br />
österreichische Kunden entwer-<br />
Jahres wird Markus Vatter (Bild)<br />
schäftsführers bei Camfil<br />
kohlefilterlösungen.<br />
fen, fertigen und anbieten.<br />
6 <strong>dei</strong> 06-2023
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<strong>dei</strong> 06-2023 7
<strong>dei</strong> FOKUS PUMPEN, KOMPRESSOREN, ANTRIEBE<br />
Bilder: Alfa Laval<br />
Das Onlinetool Joules von Alfa Laval ermöglicht es, <strong>die</strong> Einsparpotenziale von Fluid-Handling-Geräten wie Pumpen aufzuzeigen und zu quantifizieren<br />
Einsparpotenziale von Fluid-Handling-Komponenten quantifizieren<br />
Onlinetool vereinfacht <strong>die</strong><br />
Pumpenprüfung<br />
Die explo<strong>die</strong>renden Kosten von Gas und Strom treffen <strong>die</strong> <strong>Lebensmittelindustrie</strong> mit<br />
voller Wucht. Hersteller entschärfen <strong>die</strong> Energiekrise am besten durch Effizienzmaßnahmen.<br />
Alfa Laval setzt hier an und analysiert Produktionsanlagen im Hinblick auf<br />
Ressourceneinsatz und CO 2 -Emissionen und Wartungskosten. Mit dem Onlinetool<br />
Joules vergleichen <strong>die</strong> Experten Fluid-Handling-Komponenten wie Pumpen und vali<strong>die</strong>ren<br />
<strong>die</strong> Einsparpotenziale. Dass es sich lohnt, zeigt das Beispiel einer Großmolkerei.<br />
Die Lebensmittel- und Getränkeverarbeitung<br />
ist einer der energieintensivsten Industriesektoren<br />
in der EU und <strong>für</strong> 28 % des Gesamtenergieverbrauchs<br />
verantwortlich<br />
(Monforti-Ferrario, F. Energy Use in the EU<br />
Food Sector: State of Play and Opportunities<br />
for Improvement; European Union; Joint<br />
Research Centre; Institute for Energy and<br />
Transport and Institute for Environment and<br />
Sustainability: Ispra, Italien, 2015, Seite 7).<br />
Angesichts galoppierender Energiepreise<br />
und auch der Verpflichtung zur Reduzierung<br />
der CO 2 -Emissionen gemäß des Pariser<br />
Klimaabkommens stehen <strong>die</strong> Unternehmen<br />
immer stärker unter Zugzwang.<br />
Auf der Ebene der <strong>Prozesstechnik</strong> sind Audits<br />
der erste Schritt zu mehr Energieeffizienz. Im<br />
Rahmen von Energieverbrauchsanalysen lassen<br />
sich Stellschrauben identifizieren. In den<br />
Betriebsstätten der <strong>Lebensmittelindustrie</strong> zählen<br />
<strong>die</strong> Pumpen oftmals zu den Anlagen mit<br />
der niedrigsten Energieeffizienz.<br />
Pumpen unter der Lupe<br />
Alfa Laval wurde von einer dänischen Großmolkerei<br />
mit der Durchführung einer Pumpenprüfung<br />
beauftragt. Während des eintägigen<br />
Audits wurden in der Molkefiltrationsanwendung<br />
fünf Pumpen unter <strong>die</strong> Lupe<br />
genommen. Zwei der Pumpen erwiesen<br />
sich als Schwachpunkte. Rund um <strong>die</strong> Uhr<br />
im Einsatz erbrachten sie 20 % weniger<br />
Leistung als angegeben. Ihr Wirkungsgrad<br />
lag bei lediglich 50 %, das heißt, nur <strong>die</strong><br />
8 <strong>dei</strong> 06-2023
Arbeit mit Joules: Auswertung eines Pumpenvergleichs<br />
Hälfte der verfügbaren Leistung wurde <strong>für</strong><br />
<strong>die</strong> Bewegung von Flüssigkeit aufgewandt,<br />
während <strong>die</strong> andere Hälfte unerwünschte<br />
Vibrationen in der gesamten Prozesslinie<br />
verursachte. Die Molkerei ließ <strong>die</strong> Pumpen<br />
wegen ihres schlechten Wirkungsgrades, des<br />
hohen Stromverbrauchs, der Vibrationen<br />
und anderer Probleme alle drei Monate warten.<br />
Diese Maßnahmen erforderten jedes<br />
Mal den Einsatz eines spezialisierten Unternehmens<br />
und verursachten eine Ausfallzeit<br />
von 24 Stunden pro Pumpe.<br />
Einsatz des Onlinetools Joules<br />
Die Alfa-Laval-Experten können mit dem<br />
Onlinetool Joules Fluid-Handling-Geräte<br />
vergleichen und den Verbrauch von Energie,<br />
Wasser sowie Reinigungsme<strong>die</strong>n überprüfen.<br />
So lassen sich <strong>die</strong> Einsparpotenziale von<br />
Pumpen, Rührwerken, Ventilen und Tankreinigungsequipment<br />
aufzeigen und quantifizieren.<br />
Im Fall der Molkefiltrationsanwendung<br />
wurden bedeutende Einsparpotenziale<br />
beim Energieverbrauch und den damit verbundenen<br />
CO 2 -Emissionen sowie den Wartungskosten<br />
erkannt. Die Berechnungen ergaben,<br />
dass der Austausch der beiden bemängelten<br />
110-kW-Pumpen gegen LKH-<br />
Zentrifugalpumpen von Alfa Laval den Energieverbrauch<br />
um mehr als 20 % von 186<br />
auf 142 kW/h senken würde.<br />
Bevor <strong>die</strong> Molkerei auf <strong>die</strong> Erkenntnisse des<br />
Audits reagieren konnte, kam es sogar noch<br />
zu zwei größeren Ausfällen, <strong>die</strong> auf durch<br />
Materialermüdung und Vibration gebrochene<br />
Pumpenwellen zurückzuführen waren.<br />
Effizient und wartungsarm<br />
Die LKH-Zentrifugalpumpen entsprechen<br />
den anspruchsvollen Hygienestandards der<br />
<strong>Lebensmittelindustrie</strong> und bieten höchste<br />
Effizienz bei schonender Produktbehandlung.<br />
Darüber hinaus überzeugen <strong>die</strong> Pumpen<br />
aber auch als Energiesparer. Die op -<br />
timierte Pumpenkonstruktion und der Präzisionsmotor<br />
sorgen <strong>für</strong> mehr Energieeffizienz<br />
als bei vergleichbaren Produkten.<br />
Gegenüber entsprechenden Mittelklassepumpen<br />
ist <strong>die</strong> Energieeffizienz sogar um<br />
bis zu 50 % erhöht.<br />
Alfa Laval bietet <strong>die</strong> LKH-Zentrifugalpumpen<br />
in 13 Größen mit Kapazitäten von bis<br />
zu 500 m³/h und Druckeinstellungen von<br />
bis zu 190 H/(m) an. Das halboffene Flügelrad<br />
mit seiner speziellen Schaufelkonstruktion<br />
sichert eine besonders niedrige<br />
NPSHr (Net Positive Suction Head required<br />
<strong>–</strong> erforderte Haltedruckhöhe). So werden<br />
Hohlraumbildungen verhindert und das<br />
Risiko von mechanischen Schäden minimiert.<br />
Ausgleichsbohrungen im Flügelrad<br />
erhöhen zusätzlich <strong>die</strong> Zirkulation um <strong>die</strong><br />
Wellendichtung und reduzieren <strong>die</strong> Axialkraft,<br />
was Verschleiß an Wellendichtung und<br />
Motorlager vorbeugt. Die Frontlader-Wellendichtung<br />
ist sehr wartungsfreundlich<br />
und reduziert zugleich das Risiko einer<br />
Dichtungsöffnung während eines unvorhergesehenen<br />
Druckstoßes.<br />
Schneller Return on Investment<br />
Die dänische Großmolkerei setzt <strong>die</strong> LKH-<br />
Zentrifugalpumpen heute erfolgreich ein<br />
und realisierte den Return on Investment in<br />
weniger als 16 Monaten. Allein <strong>die</strong> Energiekosteneinsparungen<br />
belaufen sich auf fast<br />
37000 Euro jährlich, was mit einer Re -<br />
duzierung der CO 2 -Emissionen um 212 t<br />
einhergeht. Durch überflüssig gewordene<br />
Wartungen werden weitere 24 000 Euro<br />
Die LKH-Zentrifugalpumpe zeichnet sich<br />
durch hohe Effizienz und niedrigen Stromverbrauch<br />
aus<br />
pro Jahr eingespart. Der hohe Wirkungsgrad,<br />
langlebigere Verschleißteile sowie <strong>die</strong><br />
Vermeidung von durch Vibration verursachten<br />
Leistungsabfällen berscherten der Molkerei<br />
darüber hinaus 192 Stunden zusätz -<br />
liche Betriebszeit.<br />
Auch <strong>die</strong> Arbeitsumgebung hat durch <strong>die</strong><br />
LKH-Zentrifugalpumpen gewonnen. Im Vergleich<br />
zu den alten Pumpen arbeiten sie<br />
sicherer und deutlich leiser mit weniger Vibrationen<br />
und Druckspitzen.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Alfa Laval<br />
AUTOR:<br />
STEFAN RIGGERT<br />
Verkaufsleiter Hygienische<br />
Komponenten,<br />
Alfa Laval Mid Europe<br />
<strong>dei</strong> 06-2023 9
<strong>dei</strong> FOKUS PUMPEN, KOMPRESSOREN, ANTRIEBE<br />
Bilder: Kaeser<br />
Wärmerückgewinnung aus Kompressoren<br />
WERTVOLLE ABWÄRME<br />
Kompressoren und <strong>die</strong> damit erzeugte Druckluft sind <strong>für</strong> zahlreiche<br />
Anwendungen in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie im Einsatz.<br />
Häufig ver gessen wird aber, dass sich auch <strong>die</strong> Abwärme der<br />
Kom pressoren nutzen lässt. Das Zauberwort heißt Wärmerück -<br />
gewinnung. Bis zu 96 % der Antriebsenergie stehen zur weiteren<br />
Nutzung bereit. Das spart Energie und Kosten.<br />
10 <strong>dei</strong> 06-2023
Nahezu <strong>die</strong> komplette Energie, <strong>die</strong> zur Drucklufterzeugung aufgewendet wird, kann zur Wärmerückgewinnung genutzt werden<br />
Die Antriebsenergie <strong>für</strong> Kompressoren wird zu 100 % in Wärme<br />
umgewandelt. Für eine möglichst umfassende Rückgewinnung und<br />
weitere Nutzung <strong>die</strong>ser Energie sind luft- und fluidgekühlte<br />
Schraubenkompressoren hervorragend geeignet. Bei ihnen finden<br />
sich ca. 76 % der eingesetzten Energie als Wärme im Kühlfluid und<br />
werden <strong>die</strong>sem im Fluidnachkühler entzogen. Weitere 15 % <strong>die</strong>ser<br />
Energie können als Wärme über den Druckluftnachkühler zurückgewonnen<br />
werden. Bis zu 5 % gibt der Elektromotor an Wärme ab.<br />
Vollgekapselte Schraubenkompressoren ermöglichen es sogar,<br />
selbst <strong>die</strong>sen Energieanteil mit gezielter Kühlung zurückzuge -<br />
winnen. Damit stehen bis zu 96 % der ursprünglich zugeführten<br />
Antriebsenergie zur Zweitnutzung bereit. Lediglich etwa 2 % gehen<br />
durch Wärmestrahlung verloren und weitere rund 2 % verbleiben<br />
als Wärme in der Druckluft.<br />
Verschiedene Möglichkeiten der Abwärmenutzung<br />
Natürlich kann <strong>die</strong>se Wärme einfach abgeleitet werden. Jedoch gibt<br />
es noch weitere Möglichkeiten, <strong>die</strong>se ohnehin vorhandene Energiequelle<br />
zu nutzen. Am einfachsten und effizientesten ist es, <strong>die</strong> vom<br />
Kompressor erwärmte Kühlluft direkt zu verwenden, etwa als Heizluft<br />
<strong>für</strong> angrenzende Räume. Dabei leitet ein Luftkanalsystem <strong>die</strong><br />
Warmluft aus der Druckluftstation in benachbarte Lager oder Werkstätten,<br />
anstatt sie nach Draußen abzuführen. Besteht kein Heizluftbedarf,<br />
wird <strong>die</strong> erwärmte Abluft durch ein faches Umstellen einer<br />
Schwenkklappe oder Jalousie ins Freie geleitet. Eine thermostatisch<br />
geregelte Jalousiesteuerung erlaubt es, <strong>die</strong> Warmluft so genau zu<br />
dosieren, dass konstante Temperaturen erreicht werden. Neben der<br />
Voll- oder Zusatzheizung <strong>für</strong> Betriebsräume lässt sich <strong>die</strong> warme<br />
Abluft des Kompressors beispielsweise auch zum Unter stützen von<br />
Trocknungsprozessen, Aufbau von Warmluftschleusen oder Vorwärmen<br />
der Brennerluft von Heizanlagen ein setzen. Oft amortisieren<br />
sich <strong>die</strong> entsprechenden Investitionen schon innerhalb eines Jahres.<br />
Natürlich lässt sich <strong>die</strong> Abwärme von Kompressoren auch in vorhandene<br />
Warmwasserheizsysteme und Brauchwasseranlagen einspeisen.<br />
Dieses ist in mehreren Stufen möglich. Je nach vorgesehener<br />
Speicherkapazität können Wassertemperaturen von bis zu 70 °C<br />
erzeugt werden. Am kostengünstigsten geschieht <strong>die</strong>s mit einem<br />
Plattenwärmetauscher, der in den Kompressor integriert ist. Er wird<br />
an den Kühlfluidkreislauf des Kompressors angeschlossen und überträgt<br />
<strong>die</strong> Energie vom erwärmten Kühlfluid auf das Wasser. Je nachdem,<br />
ob das Warmwasser bei sehr empfindlichen Produktions- und<br />
Reinigungsprozessen, als Dusch- und Wasch wasser oder <strong>für</strong> Heizzwecke<br />
verwendet werden soll, kommen Sicherheits- oder Plattenwärmetauscher<br />
zum Einsatz. So sind ohne zu sätzlichen Energieaufwand<br />
etwa 70 bis 80 % der installierten Kompressorleistung wärmetechnisch<br />
nutzbar. Diese Variante der Wärmerückgewinnung ist<br />
auch mit primär wassergekühlten Schraubenkompressoren möglich.<br />
Generell macht der Einsatz von Methoden zur Wärmerückgewinnung<br />
Sinn, wenn <strong>die</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Drucklufterzeugung benötigten Kompressoren<br />
eine Leistung von mindestens 7,5 kW erbringen.<br />
Vorher den wirklichen Bedarf ermitteln<br />
Vor der Installation einer Druckluftanlage empfiehlt sich <strong>die</strong> Durchführung<br />
eines sogenannten Druckluftaudits. Denn <strong>die</strong> wenigsten<br />
Betreiber kennen ihren genauen Druckluftbedarf. Bei <strong>die</strong>sem Audit,<br />
das mithilfe moderner Analysewerkzeuge wie zum Beispiel dem sogenannten<br />
ADA/Kess-System (Analyse der Druckluftauslastung/<br />
Kaeser Energiespar System-Service) schnell und problemlos durchgeführt<br />
werden kann, werden <strong>die</strong> genauen Bedarfsdaten eines Projektes<br />
exakt ermittelt. Das Web-basierte System transportiert nicht<br />
nur <strong>die</strong> Messdaten, sondern auch <strong>die</strong> Systemdaten der auditierten<br />
Station und ist in der Lage, innerhalb kürzester Zeit dem Betreiber<br />
einen Bericht <strong>für</strong> eine erste Information zur Verfügung zu stellen.<br />
Die Daten können dann zum Beispiel in das Kess-System übernommen<br />
werden. Damit werden Planungsschritte <strong>für</strong> den Betreiber der<br />
Druckluftstation ermittelt sowie <strong>die</strong> Investitionskosten und <strong>die</strong><br />
möglichen Energieeinsparungen. Für den Fall einer komplett neuen<br />
Installation werden von vornherein optimale Lösungen angeboten.<br />
Unabhängige Vergleiche von verschiedenen Systemvarianten sind<br />
dabei ohne Weiteres möglich, um dann <strong>die</strong> wirtschaftlichste aus -<br />
suchen zu können. Im Fall der Haustechnik empfiehlt es sich,<br />
gleichzeitig mit <strong>die</strong>sem Druckluftaudit auch ein Wärmeaudit durchzuführen,<br />
damit parallel zum Luftverbrauch auch <strong>die</strong> Entwicklung<br />
des Wärmehaushaltes ermittelt werden kann.<br />
Dabei sollten neben den charakteristischen Daten <strong>für</strong> Druckluft wie<br />
Menge, Druck oder benötigte Luftqualität auch <strong>die</strong> Daten <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />
<strong>dei</strong> 06-2023 11
<strong>dei</strong> FOKUS PUMPEN, KOMPRESSOREN, ANTRIEBE<br />
Mit der erwärmten Kühlluft des Kompressors lassen sich benachbarte Räume sehr einfach<br />
und effektiv über Lüftungskanäle beheizen<br />
Druckluftstation mit Luftkanälen zur Wärmerück -<br />
gewinnung. Über <strong>die</strong> Kanäle wird <strong>die</strong> warme Luft in<br />
benachbarte Räume geleitet<br />
Wärme, z. B. <strong>für</strong> den Temperaturvor- und rücklauf, abgefragt werden.<br />
Stehen <strong>die</strong>se Daten fest, lässt sich ermitteln, wie viel Prozent der<br />
Kompressorenabwärme <strong>für</strong> den normalen Wärmebedarf des Projektes<br />
übernommen werden kann. Daraus lässt sich errechnen, wie<br />
groß <strong>die</strong> Speicher sein müssen und wie hoch <strong>die</strong> Temperaturniveaus<br />
sind. Im optimalen Fall können 96 % eingesetzt werden.<br />
Worauf man achten sollte<br />
Bei der weiteren Planung oder Optimierung der Druckluftstation<br />
gibt es einige Punkte zu beachten. So sollten sich Kompressoren<br />
und Heizung gemäß der Unfallverhütungsvorschrift VBG 16 nicht<br />
im gleichen Raum befinden, da sie <strong>für</strong> eine optimale Nutzung unterschiedliche<br />
Anforderungen an das Raumklima stellen. Der Raum<br />
der Kompressoren sollte gut belüftet sein, der Heizungsraum jedoch<br />
nicht. Ideal sind zwei voneinander getrennte Räume, <strong>die</strong> aber<br />
nebeneinander angeordnet sind, um den Weg zwischen Kompressoren<br />
und Heizung so kurz wie möglich zu halten. Auch wenn <strong>die</strong><br />
beiden Anlagen getrennt voneinander platziert werden, lässt sich<br />
<strong>die</strong> Wärme der Kompressoren allerdings durchaus auch zur Erwärmung<br />
der Brenneransaugluft der Heizung einsetzen.<br />
Die Menge der anfallenden Wärme und der Wärmeverbrauch sind in<br />
den seltensten Fällen gleich dimensioniert. Daher ist es ebenfalls<br />
wichtig, <strong>für</strong> ausreichend große Wärmespeichermöglichkeiten, also<br />
große Behälter, zu sorgen, damit <strong>die</strong> optimale Versorgung auch<br />
dann gewährleistet ist, wenn Erzeugung und Verbrauch temporär<br />
unterschiedlich groß ausfallen. Dies ist ähnlich wie bei einem Haus,<br />
das mit einer Solarthermie ausgerüstet ist. Auch dort ist <strong>die</strong> Installation<br />
eines Speichers notwendig, da <strong>die</strong> Warmwassernutzung auch<br />
dann stattfindet, wenn <strong>die</strong> Sonne nicht scheint.<br />
Wahl zwischen luft- und wassergekühlten Kompressoren<br />
Generell gibt es Kompressoren mit zwei unterschiedlichen Kühlverfahren:<br />
Luftkühlung und Wasserkühlung. Bei der ersten Variante leiten<br />
Luftkanäle mit thermostatisch gesteuerten Klappen (zur Temperierung)<br />
<strong>die</strong> warme Abluft von den Kompressoren zum Beispiel<br />
zum Heizen direkt in benachbarte Betriebsräume. Um <strong>die</strong> Verluste<br />
<strong>die</strong>ser zu minimieren, sollte der Weg der Abluft vom Kompressor<br />
zum Einsatzort nicht zu weit sein.<br />
Heute stehen Schraubenkompressoren mit bis zu 355 kW luftgekühlt<br />
zur Verfügung. Auch wenn sie nicht ganzjährig genutzt werden<br />
kann, lohnt sich <strong>die</strong>se Art der Wärmerückgewinnung: Die Investition<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> Wärmerückgewinnung mit Warmluftführung ist<br />
relativ niedrig und amortisiert sich in der Regel schon innerhalb eines<br />
Jahres. Anlagen, <strong>die</strong> zusätzlich mit Wasserwärmerückgewinnung<br />
ausgestattet sind, können ganzjährig Wasser liefern, das Temperaturen<br />
von bis zu 70 °C hat. Auch höhere Temperaturen können grundsätzlich<br />
erzielt werden. Da <strong>die</strong>s den Leistungsbedarf der Kompres -<br />
soren beeinflusst, sollte eine solche Nutzung vorher allerdings auf<br />
ihre Wirtschaftlichkeit geprüft werden.<br />
Fazit<br />
Wärmerückgewinnung kann also <strong>die</strong> Effizienz einer Druckluftanlage<br />
deutlich erhöhen und <strong>die</strong> Umwelt durch Vermeiden von Treibhausgas-Emissionen<br />
entlasten. Die Höhe der notwendigen Investitionen<br />
richtet sich nach örtlichen Gegebenheiten, Einsatzzweck und<br />
gewähltem Wärmerückgewinnungsverfahren.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Kaeser<br />
AUTORIN:<br />
DANIELA KOEHLER<br />
Pressesprecherin,<br />
Kaeser Kompressoren<br />
12 <strong>dei</strong> 06-2023
PROZESSTECHNIK-ONLINE.DE<br />
EXKLUSIV<br />
SIEGER<br />
Bild: Alfons Photographer <strong>–</strong> stock.adobe.com<br />
TOP-PRODUKT APRIL 2023<br />
Bild: ifm<br />
Themenseite<br />
Dekarbonisierung<br />
Die Dekarbonisierung des Industriesektors<br />
ist eine besondere Herausforderung, denn<br />
es gilt, große Mengen CO 2 zu vermeiden<br />
oder zu binden. Die EU hat sich zum Ziel<br />
gesetzt, bis 2050 klimaneutral zu werden.<br />
Wir haben <strong>für</strong> Sie Verfahren und Lösungen<br />
zusammengestellt, <strong>die</strong> Kohlendioxidemissionen<br />
reduzieren oder das klimaschädliche<br />
Gas binden. Im besten Fall lassen sich aus<br />
CO 2 in Abgasströmen Rohstoffe <strong>für</strong> <strong>die</strong> Produktion<br />
gewinnen. Aber auch <strong>die</strong> Herstellung<br />
von festem Kohlenstoff ist ein Thema.<br />
prozesstechnik-online.de/co2reduktion<br />
Quergerätselt Juni 2023<br />
Geschmierter Triumph<br />
Willkommen in der Zeit der speziellen Ordnung,<br />
als Fingerzeige von Diktatoren manchen<br />
sportlichen Ruhm begründeten. Aber<br />
wir wollen Peppino nicht Unrecht tun. Immerhin<br />
war er <strong>die</strong> nationale Pretiose innerhalb<br />
einer zusammengekauften, Verzeihung<br />
-gebürgerten Truppe. Seine Anwesenheit war<br />
nahezu eine Garantie da<strong>für</strong>, dass sein Team<br />
auch Weltmeister wurde. Schon eine Idee,<br />
wen wir suchen? Gewinnen können Sie<br />
<strong>die</strong>smal u. a. ein Jahresabonnement der Zeitschrift<br />
„natur“.<br />
www.prozesstechnik-online.de/raetsel<br />
Durchflusssensor ohne<br />
bewegliche Teile<br />
Der Durchflusssensor SU Puresonic von<br />
ifm arbeitet mit Ultraschalltechnik.Sender<br />
und -empfänger sind dabei an der<br />
Außenseite der Wandung so platziert,<br />
dass <strong>die</strong> Reflexion an der gegenüberliegenden<br />
Innenseite des Rohres erfolgt.<br />
Dadurch sind keine Einbauten innerhalb<br />
des Edelstahlmessrohrs notwendig. Der<br />
Sensor misst Reinstwasser und Wasser<br />
oder wasserbasierte Me<strong>die</strong>n mit einem<br />
Zusatz von Additiven von bis zu 10 %.<br />
TOP-PRODUKT<br />
DES MONATS JUNI 2023<br />
ABSTIMMEN UND GEWINNEN!<br />
Bild: Sick<br />
Bild: Bormann & Neupert by BS&B<br />
Bild: Seepex<br />
Bild. Getac<br />
Kamera mit Sicherheitszertifizierung<br />
Schützen <strong>die</strong> Anlage<br />
bei Explosionen<br />
Service-Programm<br />
<strong>für</strong> Pumpen<br />
Robuste Laptops <strong>für</strong><br />
<strong>die</strong> <strong>Prozesstechnik</strong><br />
Mit Safevisionary2 hat Sick eine<br />
3-D-Time-of-flight(ToF)-Kamera<br />
mit Sicherheitszertifizierung<br />
Performance Level c nach<br />
EN 13849 entwickelt. Die Safevisionary2<br />
überwacht einen dreidimensionalen<br />
Raum und reduziert<br />
so Kollisionsgefahren auch<br />
oberhalb der Scanfeldebene eines<br />
Sicherheitslaserscanners.<br />
Die Explosionsschutzberstscheiben<br />
Vent-Saf von Bormann &<br />
Neupert by BS&B schützen prozesstechnische<br />
Anlagen vor den<br />
Druck belastungen durch Explosionen.<br />
Sie dämmen <strong>die</strong> Gefahren<br />
von aufgewirbeltem, brennbarem<br />
Staub zuverlässig ein und<br />
sind als passive Bauteile nahezu<br />
wartungsfrei.<br />
Um <strong>die</strong> Instandhaltung einfach<br />
zu gestalten, bietet Seepex das<br />
Care-Service-Programm, ein<br />
umfangreiches Paket an<br />
Wartungsstrategien. Es ermöglicht<br />
<strong>die</strong> Wahl zwischen vier<br />
Wartungsplänen. Unterschieden<br />
wird zwischen Parts care und<br />
Plannedcare, jeweils konventioneller<br />
und digitaler Option.<br />
Das B360- und B360-Pro-Laptop<br />
von Getac führt rechenintensive<br />
Aufgaben auch unter<br />
schwierigen Bedingungen<br />
durch. Zu den Features zählen:<br />
Intel Core i5/i7-Prozessor der<br />
12. Generation mit integrierter<br />
Intel Iris Xe-Grafik <strong>für</strong> hohe<br />
Performance, Reaktionsschnelligkeit<br />
und vielseitige Grafik.<br />
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<strong>dei</strong> 06-2023 13
<strong>dei</strong> FOKUS PUMPEN, KOMPRESSOREN, ANTRIEBE<br />
Robuste Schraubenvakuumpumpen im Hygienic Design<br />
Bereit <strong>für</strong> <strong>die</strong> tägliche<br />
Reinigung<br />
In der Lebensmittel- und Getränkeindustrie müssen Vakuumpumpen in der Regel<br />
täglich gereinigt werden. Die trocken verdichtenden Schraubenvakuumpumpen<br />
Dryvac DV 650 und DV 800 FP-r lassen sich dank ihres hygienischen Designs in jeder<br />
Ein baulage abwaschen und problemlos von innen spülen. Einsatz finden <strong>die</strong> robusten<br />
Vakuumpumpen beispielsweise bei der Bierabfüllung.<br />
Trockenlaufende Schraubenvakuumpumpen<br />
sind zweiwellige Rotationsverdrängerpumpen,<br />
deren ineinandergreifende Schraubenrotoren<br />
durch sehr enge Spalte gegeneinander<br />
und gegen das Pumpengehäuse abgedichtet<br />
sind. Es befindet sich somit kein<br />
Öl im Schöpfraum, das in den Rezipienten<br />
gelangen und den Prozess stören könnte.<br />
Das wegfallende Öl als Dichtmittel reduziert<br />
zudem den Wartungsaufwand.<br />
Das Schraubendesign der Dryvac DV 650<br />
und der Dryvac DV 800 FP-r von Leybold<br />
bietet eine Reihe von Vorteilen. So ist damit<br />
beispielsweise eine hohe und stabile<br />
Pumpleistung verbunden. Darüber hinaus<br />
erreichen <strong>die</strong> Schraubenvakuumpumpen<br />
einen niedrigen Enddruck sowie eine hohe<br />
Energieeffizienz. Wichtig ist über<strong>die</strong>s,<br />
dass <strong>die</strong> beiden Schraubenvakuumpumpen<br />
nur wenig Wärme erzeugen und abgeben.<br />
Insgesamt sorgt <strong>die</strong> Dryvac <strong>für</strong> einen höheren<br />
Maschinendurchsatz und ein stabiles<br />
Vakuum mit geringem Wartungsaufwand<br />
sowie durch den geringen Energie- und<br />
Wasserverbrauch auch <strong>für</strong> reduzierte Betriebskosten.<br />
An konstanten Wartungen<br />
fällt nur ein Kugellagerölwechsel pro Jahr<br />
an (1,6 l). Abhängig von der konkreten<br />
Applikation beträgt das übrige Wartungsintervall<br />
mehr als vier Jahre.<br />
Maschinennahe Installation möglich<br />
In den anspruchsvollen, rauen Einsätzen der<br />
<strong>Lebensmittelindustrie</strong> laufen <strong>die</strong> beiden<br />
Schraubenvakuumpumpen robust und zuverlässig<br />
und benötigen lediglich einen kleinen<br />
Stellplatz mit wenig Einbauraum. Durch<br />
ihre Kompaktheit, ihre Vibrationsarmut und<br />
den niedrigen Geräuschpegel (DV 650 FP-r:<br />
Bild: Leybold<br />
Dank des Trockenschraubenprinzips<br />
verfügen <strong>die</strong> Dryvac<br />
DV 650 und <strong>die</strong> Dryvac DV<br />
800 FP-r über eine hohe<br />
Toleranz gegenüber Dampf,<br />
Flüssigkeitsresten und<br />
weichen Partikeln (im Bild:<br />
Dryvac DV 650 FP-r)<br />
14 <strong>dei</strong> 06-2023
70dB(A), DV 800 FP-r: 73 dB(A)) ist eine<br />
unkomplizierte, maschinennahe Installation<br />
und Platzierung in direkter Umgebung der<br />
Produktionslinie problemlos möglich. Der<br />
Vorteil <strong>für</strong> Anwender: Bei täglichen Reinigungen<br />
der Anlage können <strong>die</strong> Pumpen mit<br />
den Produktionsanlagen in jeder Einbaulage<br />
von außen abgewaschen und von innen<br />
gespült werden. Die Häufigkeit der Spülungen<br />
hängen von der Applikation ab <strong>–</strong> ein<br />
jeweils passendes Spülkit ist verfügbar.<br />
Daraus resultieren weniger Anlagenstillstände,<br />
bessere Zykluszeiten, weniger Wartungen,<br />
ein höherer Hygienestandard sowie<br />
letztlich höhere Abfüll- und Verpackungsleistungen.<br />
Dies ist ein großer Vorteil bei<br />
Verpackungsanwendungen, <strong>die</strong> ein gutes<br />
Vakuumniveau, also einen niedrigen Druck,<br />
erfordern, wie es beispielsweise bei Skin -<br />
verpackungen der Fall ist.<br />
Bei der Bierabfüllung ist es entscheidend, dass ein vergleichsweise niedriges<br />
Temperaturniveau der Schraubenvakuumpumpen <strong>die</strong> Bildung von Karamellschichten<br />
durch Zuckergärung verhindert<br />
Bild: industrieblick <strong>–</strong> stock.adobe.com<br />
Geringes Kontaminationsrisiko<br />
Durch ihr Rotordesign arbeiten <strong>die</strong> beiden<br />
Schraubenvakuumpumpen sehr energieeffizient<br />
und zu niedrigen Lebensdauerkosten.<br />
Wie es dem Anforderungsprofil in den<br />
meisten Anwendungen entspricht, gewährleistet<br />
ihr Einsatz darüber hinaus ein hohes<br />
Saugvermögen von Atmosphärendruck bis<br />
in niedrige Druckbereiche. Dank der öl -<br />
freien Pumpentechnologie ist das Konta -<br />
minationsrisiko der gepumpten Me<strong>die</strong>n mit<br />
Schmierstoffen nur gering. Dadurch, dass<br />
<strong>die</strong> Pumpe hermetisch dicht ist und nur<br />
statische Dichtungen nach außen besitzt,<br />
geht keine Gefahr von Ölleckagen aus <strong>–</strong> eine<br />
Anforderung, <strong>die</strong> quer durch alle Anwendungen<br />
der Nahrungsmittelbranche von<br />
großer Bedeutung ist.<br />
Anwendungsbeispiel Bierabfüllung<br />
Die Schmiermittelfreiheit sowie ihre hohe<br />
Wasserdampf-, Flüssigkeits- und Partikeltoleranz<br />
sind aber nicht <strong>die</strong> einzigen Merkmale,<br />
aufgrund derer <strong>die</strong> Pumpen DV 650FP-r<br />
und DV 800 FP-r <strong>für</strong> Anwendungen wie<br />
beispielsweise <strong>die</strong> Bierabfüllung prädestiniert<br />
sind. So kommt es bei der Flaschenabfüllung<br />
entscheidend darauf an, dass ein<br />
vergleichsweise niedriges inneres Temperaturprofil<br />
der Schraubenvakuumpumpen <strong>die</strong><br />
Bildung von Karamellschichten durch <strong>die</strong><br />
Zuckergärung verhindert. Die reduzierten<br />
Betriebskosten bedeuten im konkreten Einsatz,<br />
dass über 20 % weniger elektrische<br />
Energie erforderlich ist <strong>–</strong> ein gerade aktuell<br />
eminent wichtiger Nutzenvorteil. Im Gegensatz<br />
zu Flüssigkeitsringpumpen, <strong>die</strong><br />
Die Dryvac-Schraubenvakuumpumpen sind <strong>für</strong> <strong>die</strong> tägliche Reinigung geeignet und mit<br />
Flüssigkeiten im Inneren spülbar<br />
stündlich mehrere Kubikmeter Wasser benötigen,<br />
ist im Abfüllprozess mit der Dryvac<br />
über<strong>die</strong>s keinerlei Frischwasser notwendig.<br />
Das stabile, tiefe Vakuum, der geringe Wartungsaufwand<br />
sowie <strong>die</strong> leichte Spülbarkeit<br />
sorgen zudem unter dem Strich <strong>für</strong> eine<br />
längere Haltbarkeit des Bieres.<br />
Ausgerüstet mit Frequenzumwandler<br />
Die beiden Schraubenvakuumpumpen sind<br />
mit einem Frequenzumwandler ausgestattet,<br />
der eine einfache Überwachung und Steuerung<br />
erlaubt. Durch einen externen Frequenzumrichter,<br />
der diverse Sensoren auswertet,<br />
wird <strong>die</strong> Dryvac einerseits intelligenter<br />
und lässt sich andererseits vernetzen.<br />
Sämtliche Feldbusse und Aufsteckmodule<br />
<strong>für</strong> Frequenzumrichter sind verfügbar.<br />
Der Einsatz eines Frequenzumwandlers ermöglicht<br />
eine Vielzahl an zusätzlichen<br />
Funktionalitäten: So stellt er etwa jeweils<br />
nur <strong>die</strong> benötigte Energie zur Verfügung,<br />
was insgesamt zu einem geringeren Energieverbrauch<br />
führt. Außerdem bietet er <strong>die</strong><br />
Möglichkeit eines definierbaren Hochlaufs<br />
der Drehfrequenz, mit der eine Vakuumkammer<br />
schonend evakuiert werden kann.<br />
Vorteilhaft ist <strong>die</strong>s insbesondere bei der Verarbeitung<br />
von Lebensmitteln, <strong>die</strong> bei zu<br />
schnellem Druckabbau in der Kammer ihre<br />
Form verändern würden wie etwa bei zahlreichen<br />
Backwaren. Ein IoT Kit ist ebenfalls<br />
optional verfügbar.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Leybold<br />
AUTOR:<br />
OLAF STAHLSCHMIDT<br />
Produktmanager,<br />
Leybold<br />
Bild: Leybold<br />
<strong>dei</strong> 06-2023 15
Füll- und Verschließmaschinen projektieren<br />
Bild: Messe Düsseldorf<br />
Die Interpack 2023 in Düsseldorf war der<br />
Treffpunkt der Verpackungsbranche. Nach<br />
der digitalen Veranstaltung 2020 war der<br />
Rede- und Informationsbedarf in der Branche<br />
besonders groß. Dementsprechend hörte<br />
man in allen Hallen häufig den Spruch<br />
„Endlich wieder Interpack!“.<br />
Dabei übertraf <strong>die</strong> Interpack <strong>die</strong> Erwartungen<br />
der Aussteller: Die größte und wichtigste<br />
Verpackungsmesse der Welt vernetzte vom<br />
4. bis 10. Mai <strong>die</strong> Branche auf globaler Ebene,<br />
war Marktplatz und Content-Hub zugleich.<br />
Besucherinnen und Besucher aus<br />
155 Ländern, viele davon mit festen Investitionsabsichten,<br />
kamen zur interpack 2023.<br />
Insgesamt passierten rund 143 000 Besucher<br />
<strong>die</strong> Drehkreuze der Interpack, zwei<br />
Drittel davon aus dem Ausland. Neben vielen<br />
Ländern Europas waren <strong>die</strong> größten Besuchernationen<br />
In<strong>die</strong>n, Japan und <strong>die</strong> USA.<br />
Rund 75 % gehören der mittleren und oberen<br />
Führungsebene an.<br />
Die Components, <strong>die</strong> mit 80 Ausstellern in<br />
einer eigenen Halle stattfand, wurde von<br />
den Besucherinnen und Besuchern ebenfalls<br />
sehr gut angenommen.<br />
Die nächste Interpack findet vom 7. bis 13.<br />
Mai 2026 in Düsseldorf statt.<br />
Servogesteuerter Kartonierer<br />
Das Starterset Horizontal Fill<br />
and Seal progressive <strong>–</strong> Hygienic<br />
(637) von SEW-Eurodrive ist<br />
ein vorselektiertes Grundpaket<br />
mit Antriebs- und Automatisierungskomponenten<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> Projektierung<br />
von Füll- und Verschließmaschinen.<br />
Im Starterset<br />
kommen Edelstahlservogetriebemotoren<br />
der Reihe PSH..CM2H..<br />
zum Einsatz. Diese Servogetriebemotoren<br />
im Hygienic Design<br />
sind langlebig und lassen sich<br />
gut reinigen. Die kompakten<br />
Einheiten (Schutzart IP69K) aus<br />
synchronem Servomotor und<br />
Planetengetriebe sind resistent<br />
gegen Hochdruck, Heißdampf<br />
und korrosive Reinigungsmittel.<br />
Damit sind sie <strong>für</strong> CIP- wie auch<br />
<strong>für</strong> SIP-Prozesse geeignet.<br />
Zusätzlich enthält das Starterset<br />
das Softwaremodul Movikit Antislosh,<br />
das das Schwappverhalten<br />
von Flüssigkeiten reduziert,<br />
indem es das Fahrprofil entsprechend<br />
verändert. Dadurch verkürzt<br />
sich <strong>die</strong> Zeit, <strong>die</strong> eine<br />
Flüssigkeit zur Beruhigung nach<br />
einer Bewegung benötigt und<br />
das Überschwappen der Flüssigkeiten<br />
wird verhindert.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: SEW-Eurodrive<br />
Die aktuelle Version des Kartonierers Kliklok BEC von<br />
Syntegon verfügt über Servomotoren anstatt mechanischer<br />
Antriebstechnik. Auf <strong>die</strong>se Weise können verschiedene<br />
Antriebskomponenten optimal synchronisiert werden.<br />
Ein weiterer Vorteil ist, dass reproduzierbare Abläufe<br />
bei der Beladung möglich sind.<br />
Dank des überarbeiteten Rahmendesigns wurde <strong>die</strong><br />
Stellfläche der als Seitenlader konzipierten Kartoniermaschine<br />
verringert. Die Steuerungstechnik in dezenten<br />
CPU-Boxen, <strong>die</strong> von der Firma Beckhoff stammt, sorgt<br />
<strong>für</strong> einfache Verkabelung ohne Schaltschränke und damit<br />
<strong>für</strong> ein kompaktes Anlagenlayout.<br />
Zudem erlaubt der Kartonierer durch das moderne HMI<br />
4.0 eine optimale Integration der Anlage in bestehende<br />
Linien und bietet einen einfachen Zugang zum digitalen<br />
Service. Durch <strong>die</strong> verschiedenen Anschlussmöglichkeiten<br />
und <strong>die</strong> Steuerung lässt er sich nicht nur einfach mit<br />
dem übergeordneten ERP-System verbinden, sondern<br />
dank der Schnittstelle auch nahtlos in vor- und nachgelagerte<br />
Prozesse integrieren.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Syntegon<br />
Bild: Syntegon<br />
Bild: SEW-Eurodrive<br />
16 <strong>dei</strong> 06-2023
3-D-Etikettierportal in zwei Ausführungen<br />
Bild: Bluhm<br />
Das 3-D-Etikettierportal Legi-Flex 6100 von<br />
Bluhm ist seit Kurzem als PID- oder SLAM-<br />
Ausführung verfügbar. PID steht <strong>für</strong> „Product<br />
Identification“ und bringt vorgedruckte<br />
Etiketten auf. Hinter SLAM verbirgt sich<br />
das „Shipping Label Alignment Module“.<br />
Einbahniger Kartonzuführer<br />
Die Variante eignet sich zum Aufbringen individuell<br />
gedruckter Versand etiketten. Der<br />
Etikettendruckspender ermittelt <strong>die</strong> Position<br />
und das Volumen von Kartonagen und Beuteln<br />
auf dem Förderband mittels Kamera<br />
und stimmt den Applikator genau darauf ab.<br />
Die Etikettierung erfolgt berührungslos im<br />
Tamp-Blow-Verfahren ohne mechanische<br />
Belastung der Produkte. Durch ein mehrachsiges<br />
Servoantriebssystem ist eine dreidimensionale<br />
Bewegung des Spendehubs und<br />
somit <strong>die</strong> perfekte Ausrichtung auf unterschiedlich<br />
positionierte Produkte möglich.<br />
Das Etikettierportal etikettiert bis zu 60 Pakete<br />
pro Minute.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Bluhm<br />
Hygienisch,<br />
sicher und<br />
kompatibel<br />
Der Kartonzuführer TLM Comfort Feeder<br />
von Schubert automatisiert <strong>die</strong> Zuführung<br />
von Kartonzuschnitten an der Verpackungsmaschine.<br />
Er lässt sich nahtlos mit dem<br />
nachfolgenden Prozess verbinden und verarbeitet<br />
des trotz einbahnigen Aufbaus bis zu<br />
60 Zuschnitte pro Minute. Zunächst wird<br />
<strong>die</strong> Palette mit den Zuschnittbögen in <strong>die</strong><br />
Maschine gestellt. Dann fixiert ein Widerhalter<br />
<strong>die</strong> Kartonagen, ein F4-Roboter zieht<br />
jeden Zuschnitt einzeln aus dem Bogen heraus<br />
und legt ihn in einem Vertikalmagazin<br />
ab, das als Puffer <strong>die</strong>nt. Eine Kamera überwacht<br />
<strong>die</strong> Ecke des jeweils oberen Bogens.<br />
Im A6-Aufrichter wird jeder Zuschnitt einzeln<br />
aus dem Puffer gezogen und an einen<br />
Schieber übergeben, der ihn an der Beleimung<br />
vorbei zu einem Faltkasten bringt. Dort<br />
saugt ein Stempel den Zuschnitt an, drückt<br />
ihn zum Aufrichten durch den Faltkasten und<br />
platziert ihn auf dem Transportsystem.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Schubert<br />
Bild: Schubert<br />
OPTIBAR Druckmesstechnik<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> Lebensmittel- und<br />
Getränke-Industrie<br />
• Von ultra-kompakt bis Prozess:<br />
Die gesamte Druckkompetenz<br />
aus einer Hand<br />
• Verschiedene Geräteklassen<br />
gepaart mit einer großen Auswahl<br />
von Prozessanschlüssen<br />
• Nicht-invasiv, frontbündig und<br />
totraumfrei <strong>–</strong> bei höchster Messgenauigkeit<br />
und Temperaturstabilität<br />
• Trockene keramische Messzellen<br />
und metallische Messzellen mit<br />
Lebensmittel-tauglichen Füllölen<br />
Bild: KHS<br />
Nachhaltige Verpackung <strong>für</strong> PET-Gebinde<br />
Die Sekundärverpackung <strong>für</strong> PET-Gebinde Nature Multipack<br />
von KHS gibt es künftig auch mit einem Kartontragegriff<br />
aus Karton. Durch den Einsatz von Klebepunkten ist<br />
keine Schrumpffolie nötig. Geplant sind Varianten von zwei<br />
bis acht PET-Flaschen pro Gebinde (250 bis 2000 ml). Verarbeitet<br />
werden <strong>die</strong> PET-Gebinde auf der modularen Verpackungsmaschine<br />
KHS Innopack Kisters NMP. Das bestehende<br />
Modul <strong>für</strong> <strong>die</strong> Applikation des bisherigen Kunststofftragegriffs<br />
wird durch ein neu entwickeltes ersetzt, das <strong>die</strong><br />
Kartonzuführung und das Aufsetzen der Kartongriffe auf<br />
<strong>die</strong> PET-Behälter übernimmt. Zuvor notwendige Prozessschritte<br />
wie <strong>die</strong> Verteilung auf verschiedene Bahnen entfallen.<br />
So lassen sich bis zu 4 m an Maschinenlänge einsparen.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: KHS<br />
cmp.krohne.com/druckmessung<br />
products solutions services<br />
<strong>dei</strong> 06-2023 17
<strong>dei</strong><br />
MESSENACHLESE<br />
Energiesparender Thermotransferdrucker<br />
Universell einsetzbarer Flowpacker<br />
Der Thermotransferdrucker<br />
Vx150i wurde zur Steigerung<br />
der Effizienz in vertikalen und<br />
horizontalen Schlauchbeutelmaschinen<br />
entwickelt. Er bringt<br />
hochauflösende und maschinenlesbare<br />
Codes, Text und Grafiken<br />
bei Druckgeschwindigkeiten<br />
von bis zu sechs Drucken<br />
pro Sekunde bei einer maximalen<br />
Druckgröße von 53 x<br />
100 mm und einer Auflösung<br />
von 300 dpi auf flexible Verpackungsmaterialien<br />
auf. Das Gerät<br />
verbraucht bis zu 60 % weniger<br />
Farbband pro Druck und<br />
besitzt vier Farbbandsparmodi,<br />
<strong>die</strong> dazu beitragen, den Abfall<br />
und <strong>die</strong> Gesamtkosten pro<br />
Druck zu senken.<br />
Die extralange Farbbandrollenkapazität<br />
sorgt <strong>für</strong> längere Produktionsläufe,<br />
und das leichte,<br />
auf Kassetten basierende Farbbandladesystem<br />
ermöglicht einen<br />
schnelleren Farbbandwechsel.<br />
Zudem arbeitet der Drucker<br />
vollelektrisch und benötigt keine<br />
Druckluft, was Energiebedarf<br />
und Betriebskosten weiter senkt.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Domino<br />
Bild: Domino<br />
Der Flowpacker W 500 von Multivac unterstützt den<br />
Einsatz nachhaltiger Folien und papierbasierter Materialien.<br />
Die robuste Maschine im Hygienic Design zeichnet<br />
sich u. a. durch hohe Effizienz, Präzision und Be<strong>die</strong>nerfreundlichkeit<br />
aus. Die Servo-Antriebstechnik gewährleistet<br />
eine sehr hohe Ausbringung und optimale Prozesskontrolle.<br />
Mit dem Flowpacker können Produkte<br />
mit einer maximalen Breite von 200 mm und einer Höhe<br />
von bis zu 120 mm mit oder auch ohne Tray verpackt<br />
werden. Weitere Vorteile sind <strong>die</strong> unabhängige<br />
Geschwindigkeitseinstellung der Walzen zur faltenfreien<br />
Längssiegelung, eine verlässliche Quersiegelung durch<br />
präzise und rezeptbasierte Regelung von Siegeltemperatur<br />
und Siegeldruck sowie ein integriertes Gasanalysesystem<br />
<strong>für</strong> das MAP-Verpacken mit Schutzatmosphäre.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Multivac<br />
Bild: Multivac<br />
Synthetische Hochleistungsschmierstoffe<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> Lebensmittel- und Getränkeindustrie<br />
Verlängerte Ölwechselintervalle, vielseitige Einsatzmöglichkeiten, Sortenvereinfachung und<br />
eine optimierte Leistung, sind nur einige Vorteile der modernsten synthetischen Schmierstoffe<br />
von LUBRIPLATE, <strong>die</strong> selbstverständlich alle NSF H1-registriert sind.<br />
SFGO Ultra Serie: synthetische Hochleistungs-Schmierstoffe<br />
• 100% synthetische Schmierstoffe aus PAO-Basis.<br />
• Extrem vielseitig einsetzbar, empfohlen <strong>für</strong> Druckluftkompressoren, Hydrauliksysteme,<br />
Getriebe, Lager, Pumpen und Ketten.<br />
• Verfügbar in 14 unterschiedlichen ISO-VG-Klassen.<br />
SynXtreme FG Serie: synthetische Hochleistungs-Schmierfette<br />
• Modernste synthetische Calcium-Sulfonat-Komplexseifen-Fette.<br />
• Universell einsetzbar <strong>für</strong> unzählige Anwendungen.<br />
• Extrem stabil bei Anwendung unter hohen Drücken.<br />
SSO-FG 100 und SSO-FG 150<br />
• Diese hochwertigen, vollsynthetischen Schmierstoffe wurden speziell zur Verwendung<br />
in Dosenverschließmaschinen und <strong>für</strong> ähnliche Applikationen entwickelt.<br />
18 <strong>dei</strong> 06-2023<br />
Lubriplate® Lubricants<br />
Authorized Master Distributor Europe:<br />
Finke Mineralölwerk GmbH<br />
Rudolf-Diesel-Straße 1 / 27374 Visselhövede Deutschland<br />
www.lubriplate.de / E-mail: info@lubriplate.de / Tel: +49 (0) 4262 79 95 23 Registriert ISO 9001 und ISO 50001
Energieeffizienter Schalenversiegler<br />
Der kompakte Schalenversiegler QX-500 von Ishida erreicht<br />
eine Leistung von bis zu 25 Takten pro Minute<br />
bei reiner Versiegelung. Dies entspricht einem Ausstoß<br />
von bis zu 100 Schalen pro Minute. Die Produktion von<br />
MAP-Verpackungen erfolgt mit einer Geschwindigkeit<br />
von bis zu 17 Takten pro Minute, wobei Folienco<strong>die</strong>rung,<br />
Gasmischfunktion und Vakuumsystem integriert<br />
sein können. Anwender haben <strong>die</strong> Wahl zwischen reiner<br />
Versiegelung, Begasung, MAP, Stretchfolie und Skinpack.<br />
Zahlreiche Schalenformen und Materialien inklusive<br />
Kunststoff, Karton und Papierfolien werden verarbeitet.<br />
Durch den Einsatz hocheffizienter Servomotoren minimiert<br />
der Schalenversiegler Energieverbrauch und Betriebskosten.<br />
Während der Produktion überwacht er automatisch<br />
den Stromverbrauch und arbeitet so immer<br />
mit der energieeffizientesten Einstellung.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Ishida<br />
Mehr erfahren<br />
Bild: Ishida<br />
Die adaptive Maschine<br />
Ihr Wettbewerbsvorteil<br />
Modulares Vorsatzgerät <strong>für</strong> Vakuumfüller<br />
Mit dem Vorsatzgerät Automatic<br />
Meatball Loader AML273 von<br />
Vemag lassen sich Gemüse- oder<br />
Fleischbällchen und viele weitere<br />
Produkte herstellen. Das modulare<br />
Gerät ist mit einem Vakuumfüller<br />
z. B. aus der HPE-Reihe<br />
kombinierbar und ermöglicht<br />
ein vollautomatisches sowie<br />
mehrbahniges Ablegen der Produkte<br />
in Schalen. Da das Einlegen<br />
der Ware berührungslos erfolgt,<br />
ist eine hohe Produktsicherheit<br />
gewährleistet.<br />
Das Vorsatzgerät eignet sich<br />
auch <strong>für</strong> <strong>die</strong> Herstellung gefüllter<br />
Produkte und hat auswechselbare<br />
Formdüsen sowie Messerplatten.<br />
Die Überschneidfunktion<br />
der Messerplatten ermöglicht<br />
unter anderem eine<br />
sehr gute Formgebung.<br />
Die Linie aus Vakuumfüller und<br />
Vorsatzgerät lässt sich flexibel an<br />
Anwenderwünsche und an verschiedene<br />
Produkte anpassen.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Vemag<br />
Aktuelle<br />
Herausforderungen<br />
Individuelle<br />
Konsumwünsche<br />
Höhere<br />
Variantenvielfalt<br />
Kurze Produktlebenszyklen<br />
Adaptive<br />
Maschinenlösungen<br />
Produktion<br />
auf Bestellung<br />
Formatwechsel<br />
ohne Stillstandszeiten<br />
Einfache Neukonfiguration<br />
mit digitalem Zwilling<br />
In einer Welt der kleinen Losgrößen, kurzen<br />
Lebenszyklen und des Online-Handels bleiben Sie<br />
mit der adaptiven Fertigung profitabel <strong>–</strong> der ersten<br />
Maschine, <strong>die</strong> sich dem Produkt anpasst. B&R<br />
ermöglicht <strong>die</strong> Umsetzung der adaptiven Fertigung<br />
bereits heute <strong>–</strong> mit einer perfekt abgestimmten<br />
Gesamtlösung aus intelligentem mechatronischen<br />
Produkttransport, Robotik, Machine Vision und<br />
digitalen Zwillingen.<br />
br-automation.com/adaptive<br />
Bild: Vemag<br />
B&R | A member of the ABB Group<br />
<strong>dei</strong> 06-2023 19
<strong>dei</strong><br />
VERPACKEN, KENNZEICHNEN, LAGERN<br />
Pneumatikpacker als zentraler Bestandteil einer vollautomatischen Abfüllanlage<br />
Phosphate sauber und<br />
sicher abgesackt<br />
Phosphate sind gefragte Helfer in der Lebensmittelproduktion. Je nach Einsatzgebiet<br />
verbessern sie <strong>die</strong> Konsistenz, den pH-Wert, den Geschmack oder <strong>die</strong> Halt -<br />
barkeit von Lebensmitteln. Für <strong>die</strong> Abfüllung <strong>die</strong>ser vielseitig einsetzbaren Zusatzstoffe<br />
setzt ein europaweit agierendes Unternehmen in einer vollautomatischen<br />
Abfüllanlage auf den Brutto-Pneumatikpacker BVPV 4.40.<br />
Kein Staubaustritt, keine Kontaminationen<br />
und Lebensmittelsicherheit <strong>–</strong> auf <strong>die</strong>se<br />
Eigenschaften legte der Phosphathersteller<br />
bei der Auswahl der neuen Anlage besonders<br />
großen Wert. Die zuvor eingesetzte<br />
Maschine war veraltet und entsprach nicht<br />
mehr den gestiegenen Anforderungen des<br />
Unternehmens, das zahlreiche namhafte<br />
Lebensmittelhersteller mit Phosphaten und<br />
Phosphatmischungen beliefert. Um seine<br />
Mitarbeiter zu schützen und <strong>die</strong> Reinigungskosten<br />
zu minimieren, suchte es<br />
nach einer Maschine, <strong>die</strong> eine staubfreie<br />
Ab sackung ermöglicht. Darüber hinaus<br />
sollte <strong>die</strong> neue Anlage über eine effiziente<br />
und schnelle Reinigungsfunktion verfügen,<br />
damit bei Produktwechseln keine langen<br />
Stillstandszeiten oder Kreuzkontami -<br />
na tionen entstehen.<br />
Beim Brutto-Pneumatikpacker BVPV 4.40 gleitet das Produkt bei der Abfüllung auf einem Luftstrom,<br />
der auf Schüttgewicht, Körnung und Fließeigenschaften des jeweiligen Phosphats abgestimmt ist<br />
Bilder: Greif-Velox<br />
Abfüllung ohne Brückenbildung<br />
Das norddeutsche Maschinenbauunternehmen<br />
Greif-Velox konzipierte auf Grundlage<br />
<strong>die</strong>ser Anforderungen eine Anlage, <strong>die</strong> den<br />
Ansprüchen des Phosphatherstellers bis ins<br />
Detail Rechnung trägt. Der Brutto-Pneumatikpacker<br />
BVPV 4.40 sorgt da<strong>für</strong>, dass das<br />
Produkt bei der Abfüllung auf einem Luftstrom<br />
gleitet, der auf das Schüttgewicht, <strong>die</strong><br />
Körnung und <strong>die</strong> Fließeigenschaften des jeweiligen<br />
Phosphats abgestimmt ist. Die Kesselgeometrie<br />
der Maschine führt durch ihren<br />
V-förmigen Aufbau zu einer Absackung<br />
ohne Produktentmischung oder Brückenbildung.<br />
Durch Brückenbildung können sich<br />
<strong>die</strong> Eigenschaften des Produkts verändern;<br />
es ist schwerer zu dosieren und wird in der<br />
späteren Anwendung schwerer löslich oder<br />
neigt dazu, auszufallen. Mit dem angepass-<br />
20 <strong>dei</strong> 06-2023
Das Sensorsystem Valvodetect sorgt da<strong>für</strong>, dass der Sack fehlerfrei ist bzw. automatisch<br />
korrekt platziert wird<br />
Das Aspiration Shield ist eine Kombination<br />
von Absaugung und physischer Barriere, <strong>die</strong><br />
<strong>die</strong> Staubentwicklung verhindert<br />
ten Kessel des BVPV 4.40 gelingt eine exakte<br />
Dosierung und <strong>die</strong> Eigenschaften des Produkts<br />
werden nicht beeinträchtigt.<br />
Mitarbeiter vor Staub geschützt<br />
Um optimale klimatische Bedingungen <strong>für</strong><br />
<strong>die</strong> Absackung zu gewährleisten und Produkt<br />
sowie Mitarbeiter zu schützen, ist <strong>die</strong><br />
Anlage eingehaust. Die Komponenten folgen<br />
dem Hygienic Design und den Vorgaben<br />
zur Lebensmittelsicherheit. Sie bestehen<br />
aus Edelstahl, um <strong>die</strong> hohen hygienischen<br />
Standards in der Lebensmittelproduktion sicherzustellen:<br />
Durch <strong>die</strong> glatte, nahtlose<br />
Oberfläche ist <strong>die</strong> Maschine leicht zu reinigen.<br />
Darüber hinaus ist sie korrosionsbeständig<br />
sowie strapazierfähig und ihre Ventile<br />
sind FDA-zertifiziert.<br />
Das sogenannte Aspiration Shield als Kombination<br />
von Absaugung und physischer Barriere<br />
verhindert, dass sich Staub entwickelt.<br />
Möglicherweise austretendes Produkt wird<br />
schon vor der Verschweißung abgesaugt und<br />
der Abfüllung wieder zugeführt. Das Aspiration<br />
Shield bewegt sich mit dem Sack in <strong>die</strong><br />
Verschweißposition und fängt auch hier<br />
austretende Stäube auf, sodass dem Anwender<br />
kein Produkt verloren geht und der Reinigungsaufwand<br />
gering bleibt.<br />
Restentleerung und Nassreinigung<br />
Der schnelle und hygienische Produktwechsel<br />
zwischen den fünf verschiedenen<br />
Phosphaten wird durch ein spezielles Restentleerungsverfahren<br />
mit Kesselauslauf sowie<br />
der Nassreinigungsfunktion gewährleistet.<br />
Durch ein Luftspülsystem und ein<br />
Förderband <strong>für</strong> den Abtransport von Produktresten<br />
verbleibt nach dem Abfüllprozess<br />
nur sehr wenig Restproduktmenge im<br />
Kessel, was nicht nur <strong>die</strong> Reinigung erleichtert,<br />
sondern auch Produkt einspart.<br />
Durch <strong>die</strong>se Verfahren werden nicht nur<br />
Kreuzkontaminationen zwischen den Produkten<br />
verhindert, sondern auch der Reinigungsaufwand<br />
bei Produktwechseln reduziert.<br />
Dieser ist von mehreren Stunden<br />
auf weniger als eine Stunde gesunken, wodurch<br />
<strong>die</strong> Stillstandszeiten der Anlage verkürzt<br />
werden konnten.<br />
Säcke mit Ultraschall verschweißt<br />
Eine saubere Produktion ohne Kontaminationen<br />
wird zusätzlich durch eine saubere<br />
Verschweißung der Säcke gewährleistet: Die<br />
Ultraschallverschweißeinheit Valvoseal sorgt<br />
mit doppelter Dichtungslinie <strong>für</strong> eine bis zu<br />
60 % reißfestere Verschweißung. Schon vor<br />
der Verschweißung wird durch das Feature<br />
Valvodetect sichergestellt, dass der Sack fehlerfrei<br />
ist bzw. automatisch korrekt platziert<br />
wird, damit es nicht zu einer fehlerhaften<br />
Verschweißung kommt. Mittels optischer<br />
Sensoren fragt Valvodetect zum einen schon<br />
bei der Aufnahme des Sacks ins System <strong>die</strong><br />
korrekte Öffnung des Ventils ab (Valvodetect-S<br />
Save) und verhindert so, dass fehlerhafte<br />
Säcke weiterverarbeitet werden. Zum<br />
anderen erfasst das Feature, ob der Sack im<br />
korrekten Winkel in <strong>die</strong> Verschweißeinrichtung<br />
eingesteckt ist (Valvodetect-C Clean).<br />
So wird unterbunden, dass der Sack unzureichend<br />
verschlossen wird. Fehlerhafte Säcke<br />
werden von den Sensoren erkannt und<br />
noch vor der Palettierung aussortiert. Der<br />
Anwender verhindert auf <strong>die</strong>se Weise hohe<br />
Reklamationskosten durch Produktaustritt,<br />
der <strong>die</strong> gesamte Palette verunreinigen kann.<br />
Bis zu zwölf FIBSc pro Stunde<br />
Mit der neuen Anlage füllt der Hersteller<br />
fünf verschiedene Phosphatgranulate bzw.<br />
-pulver ab, <strong>die</strong> in Lebensmitteln als Emulgatoren,<br />
Stabilisatoren und Säureregulatoren<br />
eingesetzt werden, um je nach Einsatzbereich<br />
<strong>die</strong> Textur, den pH-Wert, den Geschmack<br />
und <strong>die</strong> Haltbarkeit von Lebensmitteln<br />
zu verbessern. Die Maschine ist so<br />
konzipiert, dass das Unternehmen bis zu<br />
120 Ventilsäcke bzw. zehn bis zwölf FIBCs,<br />
also Flexible Intermediate Bulk Container,<br />
pro Stunde mit einer Fülldichte von bis zu<br />
1,29 kg/l absacken kann. Im Vergleich zur<br />
vorher eingesetzten Anlage konnte <strong>die</strong> Absackleistung<br />
deutlich erhöht werden. Durch<br />
das Full-Line-Konzept mit Transportsystem<br />
und Palettierrobotern werden <strong>die</strong> Säcke automatisch<br />
transportsicher und raumoptimiert<br />
auf der Palette platziert. Von der Abfüllung<br />
bis zur Ladungssicherung sind alle<br />
Komponenten nahtlos aufeinander abgestimmt<br />
und ermöglichen so eine kontinuierliche<br />
Produktion bei voller Kontrolle<br />
über <strong>die</strong> Qualität gemäß den Anforderungen<br />
an <strong>die</strong> Lebensmittelsicherheit.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Greif-Velox<br />
AUTOR:<br />
SEBASTIAN POHL<br />
Director Sales & Marketing,<br />
Greif-Velox<br />
<strong>dei</strong> 06-2023 21
<strong>dei</strong><br />
VERPACKEN, KENNZEICHNEN, LAGERN<br />
Intuitive Be<strong>die</strong>noberfläche <strong>für</strong> maximale Effizienz und Flexibilität<br />
Interface <strong>für</strong> Abfülllinien<br />
Hersteller von Lebensmitteln und Getränken können mit der intuitiven<br />
Benutzeroberfläche SIG Cruiser das Optimum aus ihren Abfüllanlagen herausholen.<br />
Durch automatisierte, vernetzte Anlagen und eine moderne Prozessvisualisierung<br />
werden Ausfallrisiken minimiert und komplexe Verfahren einfach überwacht.<br />
Bei der Lebensmittelherstellung kommen<br />
technisch hochkomplexe Maschinen zum<br />
Einsatz, <strong>die</strong> täglich Nahrungsmittel in millionenfacher<br />
Ausführung sicher, praktisch<br />
und haltbar unter sterilen Bedingungen und<br />
unter höchsten Hygienestandards verpacken.<br />
Um <strong>die</strong>se Gemengelage <strong>für</strong> Produzenten<br />
zu verbessern, bietet der Schweizer System-<br />
und Lösungsanbieter SIG mit Cruiser<br />
seit Kurzem ein neues, intuitiv be<strong>die</strong>nbares<br />
HMI in seinen Füllmaschinen an. Das Unternehmen<br />
ist einer der führenden Hersteller<br />
moderner Lebensmittelverpackungen sowie<br />
hochtechnisierter Anlagen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Abfüllung<br />
flüssiger Lebensmittel. Für <strong>die</strong> Visualisierung<br />
und Steuerung der Prozesse setzt SIG<br />
bereits seit 2007 <strong>die</strong> Softwareplattform<br />
Zenon von Copa-Data ein. Denn sie bietet<br />
zahlreiche Vorteile: Es ist unkompliziert,<br />
weitere Komponenten hinzuzufügen und<br />
individuelle grafische Gestaltungen <strong>für</strong> das<br />
HMI zu implementieren. Ein besonderes Augenmerk<br />
liegt auf der Konnektivität zu anderen<br />
Systemen, wodurch umfangreiche<br />
Prozessdaten schnell und effizient übertragen<br />
werden können.<br />
Die Steuerung der SIG-Anlagen erfolgt über<br />
eine Codesys kompatible SPS, im Zusammenspiel<br />
mit vielen weiteren Komponenten,<br />
<strong>die</strong> meist über ein Bus-System angebunden<br />
sind. Dazu gehören zum Beispiel<br />
<strong>die</strong> Ultraschall-Schweißtechnik sowie immer<br />
mehr Servo-Motoren und intelligente<br />
Sensorik. Aufgrund der Menge der durch<br />
Bilder: Copa-Data<br />
C# Add-Ins umgesetzten Abläufe nutzt SIG<br />
zur Steuerung und Visualisierung Zenon.<br />
Usability verbessern<br />
SIG hat mit seiner Füllmaschine SIG NEO eine<br />
Vorreiterrolle in der <strong>Lebensmittelindustrie</strong><br />
eingenommen, indem es auf <strong>die</strong> Verbesserung<br />
der Effizienz, Produktivität und<br />
Nachhaltigkeit abzielt. Besonders <strong>die</strong> Be<strong>die</strong>nbarkeit<br />
der Anlage steht dabei im Fokus.<br />
„Aus intensiven Gesprächen mit unseren<br />
Kunden wissen wir, dass <strong>die</strong> einfache und<br />
intuitive Be<strong>die</strong>nung der Anlage <strong>für</strong> unsere<br />
Kunden hohe Priorität hat“, erklärt Stefan<br />
Mergel, Senior Product Manager bei SIG. Besondere<br />
Bedeutung hat <strong>die</strong>s einerseits in Anbetracht<br />
des steigenden Fachkräftemangels,<br />
auf der anderen Seite aber auch aufgrund<br />
des hohen Aufwands, der mit Mitarbeiterschulungen<br />
zur Maschinenbe<strong>die</strong>nung einhergeht.<br />
Die größte Herausforderung hierbei<br />
ist <strong>die</strong> Darstellung hochkomplexer<br />
Prozesse auf eine Weise, <strong>die</strong> eine fehlerfreie<br />
Be<strong>die</strong>nung nach kurzer Einarbeitungszeit<br />
ermöglicht. Gleichzeitig steigen aber auch<br />
<strong>die</strong> Erwartungen an <strong>die</strong> Flexibilität der<br />
Maschinen. Sie müssen nicht nur unterschiedliche<br />
Produkte und Rezepturen ab -<br />
decken, sondern auch möglichst viele verschiedene<br />
Verpackungsgrößen und -designs,<br />
limitierte Editionen oder saisonale Specials.<br />
All das ist mit ein paar wenigen, einfachen<br />
und selbsterklärenden Klicks auf dem<br />
Display möglich.<br />
SIG Cruiser macht <strong>die</strong> Be<strong>die</strong>nung komplexer<br />
Abfüllanlagen intuitiver. Die benutzerfreundliche,<br />
auf UX ausgerichtete Ober -<br />
fläche sorgt <strong>für</strong> maximale Effizienz und<br />
Flexibilität in der Lebensmittelabfüllung.<br />
HMI in Industrieanlagen<br />
Die Anforderungen, nach denen SIG über<br />
mehrere Jahre ein komplett neues Anlagen-<br />
Be<strong>die</strong>nkonzept entwickelt hat, waren also<br />
hoch. Zentral <strong>für</strong> <strong>die</strong> Verbesserung der Benutzerfreundlichkeit<br />
ist das HMI, <strong>die</strong> Hauptschnittstelle<br />
zwischen Mensch und Maschine.<br />
Für <strong>die</strong> auf Zenon basierende Benutzer-<br />
22 <strong>dei</strong> 06-2023
oberfläche hat das Unternehmen ein komplett<br />
neues Konzept entwickelt, das den Anwender<br />
in den Mittelpunkt stellt. So entstand<br />
eine Nutzeroberfläche, <strong>die</strong> auf einen<br />
Blick alle relevanten Prozesse und Funktionen<br />
verständlich visualisiert und strukturiert<br />
anzeigt. Diese leitet <strong>die</strong> Anwender verständlich<br />
durch schwierige Arbeitsprozesse und<br />
schafft durch <strong>die</strong> moderne Oberfläche ein<br />
einmaliges Nutzungserlebnis. Die Orientierung<br />
des Designs der Nutzeroberfläche an<br />
den Designmaßstäben moderner Websites<br />
oder Smartphones setzt einen neuen Standard<br />
<strong>für</strong> Industrieanlagen. So wurden Schattenwürfe<br />
<strong>für</strong> mehr Betrachtungstiefe integriert,<br />
klickbare Schaltflächen hervorgehoben<br />
sowie neue, aussagekräftige Symbole<br />
und Grafiken entwickelt und eingebunden.<br />
Erstmals erstreckt sich <strong>die</strong>ses Design nun<br />
über alle Elemente der Linie. Neben einem<br />
durchgängigen, harmonischen Look and<br />
Feel wurden wichtige Verbesserungen in der<br />
Prozesssicherheit, Usability und dem einheitlichen<br />
Reporting umgesetzt.<br />
Rezeptgruppenmanager<br />
Eine wichtige Eigenschaft der Abfüllanlage<br />
ist ihre Vielseitigkeit. Diese ermöglicht es<br />
den Kunden, ohne großen Aufwand unterschiedliche<br />
Produkte oder Rezepturen ab -<br />
zufüllen. So können einerseits Verpackungsformate<br />
und -größen variieren, aber auch<br />
Veränderungen am Design, Sonderver -<br />
packungen, Bundles und Trays umgesetzt<br />
werden. Um das Ganze nutzerfreundlich<br />
visuell zu realisieren, nutzt SIG Zenon. Im<br />
Zenon-Rezeptgruppenmanager können<br />
unterschiedliche Varianten mit allen Details<br />
wie beispielsweise Geschwindigkeiten,<br />
Temperaturen, Druck, Stückzahlen oder Verpackungsgrößen<br />
hinterlegt werden. „Um<br />
<strong>die</strong> große Varianz, <strong>die</strong> SIG NEO ermöglicht,<br />
flexibel und verständlich abzubilden, ist der<br />
Rezeptgruppenmanager ein wichtiges Modul<br />
<strong>für</strong> uns“, erklärt Michael Schaaf, Team<br />
Leader HMI & Transformation Engineering<br />
bei SIG. Die Rezepturen sind entweder<br />
voreingestellt oder können von geschulten<br />
Experten vor Ort definiert und jederzeit verändert<br />
werden. Der Anwender kann über<br />
den Rezeptgruppenmanager anschließend<br />
<strong>die</strong> definierten Abläufe prozesssicher und<br />
intuitiv auswählen.<br />
Langjährige Zusammenarbeit<br />
Seit 15 Jahren besteht bereits <strong>die</strong> Zusammenarbeit<br />
zwischen SIG und Copa-Data.<br />
Schon in einem frühen Stadium der Projektentwicklung<br />
wurden <strong>die</strong> Zenon Services auf<br />
ihre Eignung <strong>für</strong> das Vorhaben geprüft.<br />
Letztendlich fiel <strong>die</strong> Entscheidung <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />
Das Dashboard von SIG NEO visualisiert übersichtlich und intuitiv erfassbar alle<br />
relevanten Informationen <strong>für</strong> den HMI-Be<strong>die</strong>ner<br />
SIG NEO verfügt über eine automatisierte Reinigungsfunktion. Auch hier leitet das<br />
HMI intuitiv durch den Prozess.<br />
Plattform aufgrund ihrer hohen Flexibilität<br />
und Offenheit. „Mit unserem neuen Be<strong>die</strong>nkonzept<br />
schöpfen wir erstmals <strong>die</strong> Möglichkeiten<br />
von Zenon voll aus. Das Ergebnis ist<br />
ein Be<strong>die</strong>nkonzept, das einen neuen Standard<br />
in der Lebensmittelbranche setzt“, erklärt<br />
Michael Schaaf. „Um <strong>die</strong>s zu schaffen,<br />
brauchten wir spezialisierte Unterstützung.“<br />
Von Beginn an war das Team von Copa-Data<br />
wegen seiner Expertise eng in <strong>die</strong> Entwicklung<br />
des neuen Designs eingebunden und<br />
brachte ihr Fachwissen aktiv bei der Gestaltung<br />
von Schaltflächen und aussagekräftigen<br />
Symbolen ein. Darüber hinaus spielte es eine<br />
wichtige Rolle bei der Einführung einer<br />
umfassenden Bibliothek. Sie ist <strong>für</strong> eine<br />
langfristige Anwendung des Konzepts unerlässlich<br />
und ermöglicht eine schnelle Reaktion<br />
auf Änderungen im Maschinenkonzept.<br />
Die Softwareplattform bietet neben einem<br />
großen Angebot an verfügbaren Optionen<br />
etliche Schnittstellen, über <strong>die</strong> eigene Add-<br />
Ins implementiert werden können. Eines der<br />
Add-Ins von SIG ist ein automatisierter Störmel<strong>dei</strong>mport,<br />
der <strong>die</strong> manuelle Konfigura -<br />
tion der Meldungen im Engineering Studio<br />
ersetzt. In der Lebensmittelbranche sind<br />
strenge Hygienevorschriften zu beachten<br />
und bei der Fertigung an der Füllmaschine<br />
können bis zu 4000 verschiedene Stör -<br />
szenarien auftreten. Um eine schnelle und<br />
effiziente Fehlerbehebung zu gewährleisten,<br />
werden <strong>die</strong>se Störungen auf dem Interface<br />
durch Texte und Bilder dargestellt. Die<br />
au tomatisierte Einbindung mittels API, <strong>die</strong><br />
auch eine weitere wichtige Komponente<br />
der Prozess sicherheit bildet, schafft hierbei<br />
Erleichterung.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Copa-Data<br />
AUTOR:<br />
THOMAS GLANDER<br />
Sales Manager,<br />
Copa-Data<br />
<strong>dei</strong> 06-2023 23
<strong>dei</strong><br />
VERPACKEN, KENNZEICHNEN, LAGERN<br />
Bilder: Sealpac<br />
Die <strong>für</strong> Migros im Tray-Skin-Verfahren hergestellte Verpackungsschale wird mit dem eigens hier<strong>für</strong> entwickelten On-Tray-Cut-Konturen-Schnitt versiegelt<br />
Ressourcenschonende Lösungen<br />
Alternative Proteinquellen<br />
nachhaltig verpacken<br />
Wenn es um den Kauf pflanzenbasierter alternativer Proteinquellen wie Käseersatz,<br />
veganem Aufschnitt & Co. geht, steht bei vielen Menschen <strong>die</strong> Ressourcenschonung<br />
im Vordergrund. Auch <strong>die</strong> gewählte Verpackungslösung muss dem kritischen Blick<br />
der Verbraucher hinsichtlich Nachhaltigkeit standhalten.<br />
Der Boom pflanzlicher Produkte mischt<br />
den Lebensmittelmarkt auf: Der Plant-based-Food-Sector-Report<br />
von Proveg aus dem<br />
Jahr 2021 weist ein Wachstum in den deutschen<br />
Supermärkten um enorme 97 % in einem<br />
Zweijahreszeitraum aus. Dieser Anstieg<br />
ist in einem hohen Maße der großen Anzahl<br />
an Flexitariern zu verdanken, also Menschen,<br />
<strong>die</strong> zumindest zeitweilig auf den<br />
Fleischkonsum verzichten. In vielen Fällen<br />
stehen dabei vor allem Gründe der Ressourcenschonung<br />
im Vordergrund. Da liegt es<br />
auf der Hand, dass auch <strong>die</strong> gewählte Ver -<br />
packungslösung <strong>für</strong> pflanzliche Lebensmittel<br />
nachhaltig sein sollte.<br />
Die Sealpac GmbH, Hersteller von Traysealern<br />
und -Thermoformern mit Sitz in Oldenburg,<br />
beschäftigt sich schon lange mit<br />
der Entwicklung sicherer, attraktiver, anwenderfreundlicher<br />
und dabei möglichst<br />
ressourcenschonender Verpackungslösungen.<br />
Nachhaltigkeit fängt <strong>für</strong> das Unter -<br />
nehmen mit einem optimalen Produktschutz<br />
zur Vermeidung von Lebensmittel -<br />
verschwendung an. Gleichzeitig geht es darum,<br />
Materialien sparsam und umweltverträglich<br />
einzusetzen und Prozesse entsprechend<br />
zu gestalten. Dass <strong>die</strong>s möglich ist,<br />
belegt Sealpac mit verschiedenen Lösungen,<br />
<strong>die</strong> sich am Markt bereits etabliert haben.<br />
Verpackung <strong>für</strong> Ei-Ersatz<br />
Veganer Ei-Ersatz, also pflanzenbasierte Produkte<br />
aus Sojaproteinen, ähnelt optisch dem<br />
tierischen Vorbild <strong>–</strong> und ist ebenso empfindlich.<br />
Das von Sealpac entwickelte Verpa-<br />
24 <strong>dei</strong> 06-2023
Nach Gebrauch der MAP-Schale eTray werden Trägerma -<br />
terial und Kunststoff-Inlay getrennt und separat entsorgt<br />
Die Verpackungslösung Flatmap besteht überwiegend aus nachwachsenden Rohstoffen<br />
und lässt viel Raum <strong>für</strong> Kommunikation<br />
ckungsformat wurde eigens <strong>für</strong> das Schweizer<br />
Unternehmen Migros hergestellt. Im<br />
Tray-Skin-Verfahren wird jedes „Ei“ einzeln<br />
mit dem speziell hier<strong>für</strong> entwickelten On-<br />
Tray-Cut-Konturenschnitt versiegelt und<br />
sorgt da<strong>für</strong>, dass empfindliche Produkte bis<br />
zum Verzehr rundum gut geschützt sind.<br />
Dazu Rico Ménard, Leiter Verpackungsentwicklung<br />
Micarna SA: „Die beste Verpackung<br />
ist <strong>die</strong>jenige, <strong>die</strong> einen optimalen<br />
Produktschutz und zugleich einen minimalen<br />
Einsatz von Verpackungsmaterial bietet.“<br />
MAP-Schale mit dünnem PP-Inlay<br />
Zusammen mit der Jaun Neoform GmbH<br />
brachte Sealpac <strong>die</strong> kunststoffreduzierte<br />
MAP-Schale eTray auf den Markt, <strong>die</strong> sich<br />
etwa <strong>für</strong> Produkte wie veganes Hack, Cevapcici<br />
oder pflanzliche Burger eignet. Der<br />
beidseitig bedruckbare Karton stanzling wird<br />
mit einem dünnen Karton-Inlay aus PP ausgestattet,<br />
das nur noch als Siegel- und Funktionsmedium<br />
<strong>die</strong>nt. Die Verpackung lässt<br />
sich dank des gut ausgeprägten Siegelrandes<br />
auch unter MAP zuverlässig verschließen, ist<br />
formstabil, prozesssicher <strong>–</strong> und spart dadurch<br />
Kunststoff ein. Nach Gebrauch werden<br />
Trägermaterial und Kunststoff-Inlay getrennt<br />
und separat entsorgt.<br />
Karton mit abziehbarer Beschichtung<br />
Auch <strong>die</strong> Verpackungslösung Flatskin zeichnet<br />
sich durch einen geringen Kunststoffund<br />
hohen Faserstoffanteil aus. Produkte<br />
wie pflanzliche Burger-Patties werden auf<br />
einen besonders leichten und flachen Produktträger<br />
aus Karton geskinnt, der mit einer<br />
hauchdünnen polymeren Schutzschicht<br />
kaschiert ist. Die Kunststoffbeschichtung<br />
lässt sich mit einer Peellasche abziehen, um<br />
<strong>die</strong> Bestandteile getrennt zu entsorgen.<br />
Flatskin überzeugt aus ökologischer Sicht<br />
durch den reduzierten Kunststoffeinsatz. Da<br />
das Kartonboard beidseitig bedruckbar ist,<br />
können Hersteller zudem umfassend über<br />
ihr Produkt, <strong>die</strong> Verpackung und <strong>die</strong> Entsorgung<br />
der Komponenten informieren.<br />
Verpackung <strong>für</strong> veganen Aufschnitt<br />
Überwiegend nachwachsende Rohstoffe<br />
und viel Raum <strong>für</strong> Kommunikation <strong>–</strong> das ist<br />
auch das Konzept von Flatmap, einer Verpackung<br />
<strong>für</strong> Produkte wie veganen Aufschnitt.<br />
Auch hier<strong>für</strong> wird ein flacher, mit hauchdünner<br />
Kunststoffschicht überzogener Kartonträger<br />
eingesetzt. Zum Öffnen lässt sich<br />
<strong>die</strong> Oberfolie vollständig von der Verpackung<br />
abziehen, um <strong>die</strong> Aufschnittware direkt<br />
auf dem attraktiv gestalteten Produktträger<br />
zu servieren. Für einen sicheren Wiederverschluss<br />
wird <strong>die</strong> Folie hinterher enganliegend<br />
über das Produkt gestrichen. Dadurch<br />
enthält <strong>die</strong> Verpackung weniger Sauerstoff<br />
als eine herkömmliche, wiederverschließbare<br />
Tiefziehverpackung und schützt<br />
den Inhalt vor dem Austrocknen. Auch <strong>die</strong><br />
Verpackungskomponenten von Flatmap lassen<br />
sich zur Entsorgung in <strong>die</strong> verschiedenen<br />
Wertstoffe trennen.<br />
Becher-Deckel-Lösung<br />
Verpackungen, <strong>die</strong> aus einem Becher und<br />
einem wiederverschließbaren Deckel bestehen,<br />
haben sich besonders im Feinkost-Segment<br />
als produktschützende und konsumentenfreundliche<br />
Lösung etabliert. Die Becher-Deckel-Lösung<br />
Easylid, entwickelt von<br />
Sealpac und Naber Plastics B.V./Niederlande,<br />
spart eine komplette Verpackungskomponente<br />
ein: Mit einem Deckelring ausgestattete<br />
Becher werden mit einer Folie hermetisch<br />
verschlossen. Der Siegelprozess erzielt<br />
dabei eine feste Verbindung von Folie<br />
und Deckelring. Beim ersten Öffnen der Verpackung<br />
entsteht daraus ein herkömmlicher<br />
Deckel <strong>für</strong> einen hygienischen Wiederverschluss,<br />
wodurch <strong>die</strong> sonst aus hygienischen<br />
Gründen eingesetzte Oberfolie sowie<br />
<strong>die</strong> gesamte Deckelanlage eingespart werden.<br />
Die Easylid-Becher aus 100 % Polypropylen<br />
(PP) lassen sich nach Gebrauch gut<br />
recyceln. Sie eignen sich zum Beispiel <strong>für</strong><br />
<strong>die</strong> Verpackung veganer Aufstriche wie<br />
Hummus oder Guacamole.<br />
Dünne Folien und Monomaterialien<br />
In vielen Fällen lassen sich aber auch schon<br />
etablierte Verpackungen nachhaltiger gestalten,<br />
indem besonders dünne Folien verwendet<br />
oder aber gut recycelbare Monomaterialien<br />
wie PE oder PP eingesetzt werden. Die<br />
klassische Flex-Flex-Verpackung aus Weichfolien<br />
beispielsweise hat sich seit Langem<br />
als kostengünstige Verpackung, <strong>die</strong> einen<br />
hohen Produktschutz bietet, auf dem Markt<br />
etabliert. Sie eignet sich sehr gut <strong>für</strong> unter<br />
Vakuum verpackte Produkte wie beispielweise<br />
vegane Würstchen. Auch <strong>die</strong>ser Verpackungsklassiker<br />
lässt sich nachhaltiger gestalten:<br />
Durch flexible, gut recycelbare Folien<br />
aus Mono-PP entsteht ein kreislauffähiges<br />
Verpackungssystem.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Sealpac<br />
AUTOR:<br />
STEFAN DANGEL<br />
Vertriebs- und Marketing -<br />
leiter,<br />
Sealpac<br />
<strong>dei</strong> 06-2023 25
<strong>dei</strong><br />
PRODUKTE<br />
Ressourcenschonende Reinigungssysteme<br />
Sterilisation von Abfüllanlagen überwachen<br />
Bild: Axflow<br />
Die manuellen und automatischen<br />
Reinigungssysteme von<br />
System Cleaners nutzen eine effiziente<br />
Niederdruckreinigung<br />
mit besonders geringem Wasserund<br />
Chemikalienverbrauch. Mit<br />
Niederdrucksprühsystemen aufgetragener<br />
Reinigungsschaum<br />
zeigt eine effektivere Verteilung<br />
und einen höheren Wirkungsgrad<br />
im Vergleich zur Hochdruckreinigung.<br />
Dabei können<br />
große Mengen an Reinigungsflüssigkeit<br />
eingespart werden.<br />
Außerdem entsteht bei der Niederdruckreinigung<br />
weniger<br />
Sprühnebel, was das Risiko einer<br />
Kreuzkontamination reduziert<br />
und einen sicheren Arbeitsplatz<br />
<strong>für</strong> das Personal ermöglicht.<br />
Automatische Reinigungssysteme<br />
sorgen z. B. in Abfüllanlagen<br />
und Förderbändern <strong>für</strong> eine<br />
kontinuierliche und somit<br />
gleichbleibend sichere Reinigung.<br />
Zudem werden <strong>die</strong> Reinigungszeiten<br />
reduziert und es<br />
entsteht weniger Verschleiß an<br />
Maschinen und Oberflächen.<br />
Die Geräte von System Cleaners<br />
sind bei Axflow erhältlich.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Axflow<br />
Flaschenabfüllanlagen müssen<br />
regelmäßig sterilisiert werden.<br />
Die Drucktransmitter 25Zio von<br />
Keller eignen sich dabei <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />
Überwachung der Temperatur<br />
und den Druck des Sterilisationsmittels.<br />
Ist der Druck oder<br />
<strong>die</strong> Temperatur nicht innerhalb<br />
der vorgegebenen Toleranzen, so<br />
ist <strong>die</strong> Sterilisation nicht gewährleistet.<br />
In <strong>die</strong>sem Fall wird<br />
ein Alarm ausgelöst und der<br />
Spülgang wiederholt.<br />
Die frontbündigen Membrane<br />
der Drucktransmitter ermöglichen<br />
eine einwandfreie Reinigung.<br />
Es bleiben keine Lebensmittelrückstände<br />
am Gewinde<br />
haften, da es nicht in Kontakt<br />
mit dem Medium kommt. Für<br />
<strong>die</strong> Dichtung der Transmitter<br />
werden O-Ringe mit Zulassung<br />
Bild: Keller<br />
<strong>für</strong> Lebensmittelkontakt eingesetzt.<br />
Außerdem sind <strong>die</strong> Sensoren<br />
mit <strong>für</strong> Menschen unschädlichem<br />
Öl gefüllt.<br />
Darüber hinaus ist <strong>die</strong> Zio-Linie<br />
mit einer IO-Link-Schnittstelle<br />
ausgestattet. Die Messdaten werden<br />
zu einem IO-Link-Master<br />
und von da aus weiter auf ein<br />
Steuergerät übertragen.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Keller<br />
Luftkühler <strong>für</strong> natürliche Kältemittel<br />
Konfigurierbare Mehrfachbeutelfiltergehäuse<br />
Bild: Wolftechnik<br />
In <strong>die</strong> MWTBF-Mehrfachbeutelfiltergehäuse<br />
von Wolftechnik<br />
können zwischen drei bis zehn<br />
Filterbeutel eingesetzt werden.<br />
Die Edelstahlgehäuse sind mit<br />
Klappdeckel und Federpaket<br />
oder Hebe-Schwenkvorrichtung<br />
ausgestattet. Bei der Variante mit<br />
Federpaket lässt sich der Deckel<br />
mühelos öffnen und schließen.<br />
Zum Filterwechsel oder <strong>für</strong> Wartungen<br />
kann er in seiner Endlage<br />
zusätzlich abgesichert werden.<br />
Bei der Hebe-Schwenkvorrichtung<br />
wird der Deckel mittels<br />
Handrad nach oben gekurbelt<br />
und dann zur Seite geschwenkt.<br />
Die Gehäuseanschlüsse<br />
können nach Kundenspezifikation<br />
gefertigt werden.<br />
Im Gehäuseinneren befindet<br />
sich <strong>die</strong> Aufnahmeplatte mit den<br />
Stützkörben und Arretiervorrichtungen<br />
<strong>für</strong> drei, vier, sechs,<br />
acht oder zehn Filterbeutel der<br />
Größe 1 oder 2, je nach gewählter<br />
Variante. Durch <strong>die</strong> Konstruktion<br />
der Filterbeutelaufnahme<br />
können sowohl WFB-Filterbeutel<br />
als auch Beutel anderer<br />
Hersteller mit höherem Kragen<br />
eingebaut werden.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Wolftechnik<br />
Natürliche Kältemittel haben im Vergleich zu fluorierten<br />
Gasen kein Ozonabbau- und nur geringes Erderwärmungspotenzial.<br />
Um den Anforderungen natürlicher<br />
Kältemittelsysteme gerecht zu werden, hat Kelvion seine<br />
CS./CB.- und CD.-Luftkühler mit einem verbesserten<br />
Coil Design erweitert. Die CSF/CBF- und CSH/CBH-<br />
Reihe umfasst kubische Luftkühler mit angepasstem<br />
Rohrsystem. Sie ermöglicht den Betrieb mit geringer<br />
Kältemittelfüllmenge <strong>für</strong> CO 2 oder Ammoniak. Die Reihe<br />
ist von 5,6 bis 175 kW <strong>für</strong> CO 2 erhältlich und eignet<br />
sich <strong>für</strong> Hochdruckanwendungen bis 90 bar. Der Leistungsbereich<br />
<strong>für</strong> Ammoniak reicht von 7,7 bis 224 kW.<br />
Die Reihe gibt es als saugende oder drückende Variante.<br />
Die CDF- und CDH-Sortimente sind zweiseitig ausblasende<br />
Luftkühler, <strong>die</strong> über das gleiche leistungsfähige<br />
Rohrsystem verfügen. Sie sind von 6,1 bis 125 kW <strong>für</strong><br />
CO 2 verfügbar und <strong>für</strong> Hochdruckanwendungen bis<br />
90 bar geeignet. Der Leistungsbereich <strong>für</strong> Ammoniak<br />
reicht von 7,9 bis 154 kW.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Kelvion<br />
Bild: Kelvion<br />
26 <strong>dei</strong> 06-2023
Ölfreie Drehschieber-Vakuumpumpen<br />
Energiesparende Magnetventile<br />
Die ölfreien, trockenen Drehschieber-Vakuumpumpen<br />
der<br />
DVS-Serie von Atlas Copco eignen<br />
sich <strong>für</strong> eine Vielzahl von<br />
Anwendungen, z. B. in Verpackungs-<br />
und pneumatischen<br />
Förderprozessen. Die Pumpen<br />
sind leise, verschleißarm sowie<br />
energiesparend und beanspruchen<br />
nur wenig Stellfläche.<br />
In der Pumpe dreht sich ein Rotor<br />
mit Graphitschaufeln. Diese<br />
werden durch <strong>die</strong> Zentrifugalkräfte<br />
an <strong>die</strong> Innenseite der Gehäusewand<br />
gedrückt und dichten<br />
<strong>die</strong> Kammer hermetisch ab.<br />
Dank der Graphitlegierung lässt<br />
sich das Vakuum mit minimalen<br />
Reibungsverlusten erzeugen.<br />
Der effiziente Pumpenmechanismus<br />
und der modulare Aufbau<br />
sorgen <strong>für</strong> einen minimalen<br />
Verschleiß. Zudem sind <strong>die</strong><br />
Bild: Atlas Copco<br />
Pumpen mit Einlassfilter, Rückschlagventil,<br />
Schalldämpfer, geräuschdämmender<br />
Haube und<br />
energieeffizientem IE3-Elektromotor<br />
ausgestattet. Verfügbar<br />
sind sie mit einem Nennsaugvolumenstrom<br />
von 5 bis 140 m 3 /h<br />
und einem Endvakuum von bis<br />
zu 120 bis 150 mbar(a).<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Atlas Copco<br />
Die Magnetventile mit Doppelspule<br />
und Kick-and-Drop-Elektronik<br />
von Bürkert verbrauchen<br />
wenig Energie und können so<br />
dazu beitragen, <strong>die</strong> Betriebskosten<br />
zu senken. Die Spule wird<br />
zunächst durch einen hohen<br />
Spannungsimpuls übererregt,<br />
um <strong>die</strong> zum Öffnen des Ventils<br />
benötigte hohe Anzugskraft zu<br />
erzeugen. Nach wenigen Millisekunden<br />
schaltet <strong>die</strong> in der<br />
umpressten Spule integrierte<br />
Elektronik auf einen energiesparenden<br />
Haltebetrieb. Die Technik<br />
eignet sich besonders <strong>für</strong> dauergeöffnete<br />
Ventile wie Gas- oder<br />
Leitungswassersicherungsventile<br />
sowie <strong>für</strong> batteriegepufferte<br />
Entleerungssysteme.<br />
Durch <strong>die</strong> geringe Leistungsaufnahme<br />
ist <strong>die</strong> maximale Eigenerwärmung<br />
des Ventils niedriger,<br />
was Ablagerungen und Verkalkung<br />
reduziert und <strong>die</strong> Lebensdauer<br />
erhöht. Zudem erlauben<br />
<strong>die</strong> Ventile einen geräuschlosen<br />
Betrieb und erfüllen hohe<br />
Ansprüche an <strong>die</strong> elektromagnetische<br />
Verträglichkeit (EMV).<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Bürkert<br />
Bild: Bürkert<br />
Modulares Öl-Wasser-Trennsystem<br />
Bild: Beko Technologies<br />
Öl-Wasser-Trenner sind ein<br />
wichtiger Bestandteil der Kondensataufbereitung.<br />
Das aktive<br />
Öl-Wasser-Trennsystem Qwik<br />
Pure von Beko Technologies<br />
nutzt elektrische Energie und<br />
Druckluft <strong>für</strong> seinen Betrieb. Das<br />
ölhaltige Kondensat wird mit<br />
automatisch ausgelösten Druckluftstößen<br />
durch <strong>die</strong> Filter gedrückt.<br />
Die Kartuschen sind<br />
ständig komplett mit Kondensat<br />
gefüllt, was auch bei längeren<br />
Betriebspausen <strong>die</strong> Entstehung<br />
trockener Grenzschichten und<br />
organischer Kulturen verhindert.<br />
Durch das aktive Verfahren<br />
lassen sich zudem das Volumen<br />
der Kartuschen voll ausschöpfen<br />
und Serviceeinsätze planen.<br />
Das System besteht aus einer Basiseinheit<br />
und einer variablen<br />
Anzahl an Kartuschen. Bei veränderter<br />
Kondensatmenge ist es<br />
durch Ergänzung oder Entfernung<br />
von Bodenplatten und<br />
Kartuschen schnell an <strong>die</strong> neuen<br />
Anforderungen anpassbar. Qwik<br />
Pure ist in fünf Modellen zur<br />
Abdeckung von Kompressorleistungen<br />
zwischen 10 und<br />
90 m³/min erhältlich.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Beko Technologies<br />
Geschützt gegen<br />
Nässe und Schmutz<br />
Abgedichtete und rostfreie Sicherheitskupplungen<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Lebensmittelindustrie</strong><br />
Besuchen Sie uns auf der automatica: Halle B6, Stand 317<br />
www.mayr.com<br />
<strong>dei</strong> 06-2023 27
<strong>dei</strong><br />
PRODUKTE<br />
Radarfüllstandsensor mit IO-Link<br />
Bild: Vega<br />
Speziell <strong>für</strong> Prozesse mit hohen<br />
Anforderungen an Hygiene und<br />
<strong>die</strong> durchgängige Automatisierung<br />
bei schnellen Füllstandwechseln<br />
ist der Radarfüllstandsensor<br />
Vegapuls 42 ausgelegt. Er<br />
komplettiert das IO-Link-Portfolio<br />
von Vega und eignet sich <strong>für</strong><br />
mittlere Messdistanzen von bis<br />
zu 15 m und Temperaturen von<br />
bis zu 150 °C. Die Ausstattung<br />
richtet sich auf Produktionskreisläufe,<br />
Dosierungsprozesse<br />
oder nachgelagerte Prozesse wie<br />
beispielsweise in Förder- und<br />
Abfüllanlagen.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Vega<br />
Grenzwertschalter mit intelligenter Sensorik<br />
Refraktometer mit 3-A-Zertifzierung<br />
Bild: Vaisala<br />
Mit dem Refraktometer PR53AC<br />
von Vaisala lassen sich Brix und<br />
andere Flüssigkeitskonzentrationen<br />
prozessintern und in Echtzeit<br />
messen. Der Messbereich<br />
<strong>für</strong> Konzentration/Brix liegt<br />
Bild: EBE<br />
Die Grenzwertschalter Cortec<br />
von EBE ermöglichen eine präzise<br />
Füllstandmessung bei verschiedensten<br />
Me<strong>die</strong>n. Dank spezieller<br />
Algorithmik misst <strong>die</strong><br />
Sensorik präzise eine breite Anzahl<br />
an Stoffen inklusive Pulvern<br />
und anderen Feststoffen, Ölen,<br />
leitfähige Flüssigkeiten, Reinigungsmittel<br />
und sogar hochviskose<br />
Me<strong>die</strong>n. Auch Me<strong>die</strong>n mit<br />
sehr geringen <strong>die</strong>lektrischen<br />
Konstanten lassen sich durch <strong>die</strong><br />
Grenzwertschalter sicher detektieren.<br />
Selbst bei einer vollständigen<br />
Umhüllung des Sensors<br />
durch <strong>die</strong> Substanz ist <strong>die</strong>ser in<br />
der Lage, den Füllstand zu messen.<br />
Dabei kann der Grenzwertschalter<br />
schwer zu erfassende<br />
Me<strong>die</strong>n wie beispielsweise<br />
Schaum erkennen und bei Bedarf<br />
ausblenden.<br />
Die Software lässt sich individuell<br />
auf diverse Ausgangssignale,<br />
wie IO-Link, Bluetooth, UART<br />
oder PWM anpassen.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: EBE<br />
zwischen 0 und 100 %. Die<br />
Messung basiert auf der optischen<br />
Messung des Brechungsindex,<br />
wobei <strong>die</strong>ser in praktisch<br />
jeder Flüssigkeit ermittelt werden<br />
kann und empfindlich gegenüber<br />
gelöstem Material ist.<br />
Das Refraktometer verfügt über<br />
3-A-Sanitär- sowie EHEDG-Zertifizierungen<br />
und ist mit CIPund<br />
SIP-Systemen kompatibel.<br />
Es kann direkt oder an einen<br />
Vaisala-Indigo520-Messwertgeber<br />
angeschlossen werden.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Vaisala<br />
Elektronische Zustandsüberwachung<br />
Bei den Positionierbuchsen mit Zustandssensor von Norelem<br />
befindet sich ein variabel einstellbarer Sensor an<br />
der Buchse. Anwender können an <strong>die</strong> Ausführungen<br />
„mit Zustandssensor“ einen handelsüblichen induktiven<br />
Sensor mit 3 mm Durchmesser montieren. Der induktive<br />
Sensor erfasst das Signal und überträgt es an <strong>die</strong> Maschinensteuerung,<br />
<strong>die</strong> beispielsweise den Produktionszyklus<br />
erst dann startet, wenn sich alle Be<strong>die</strong>n- oder<br />
Rastelemente in der richtigen Position befinden. Die Integration<br />
von induktiven Sensoren in <strong>die</strong> Positionierbuchsen<br />
verringert nicht nur Materialverluste, sondern<br />
erhöht auch <strong>die</strong> Prozesssicherheit.<br />
Eingesetzt werden kann <strong>die</strong> elektronische Zustandsüberwachung<br />
unter anderem bei der Formatverstellung von<br />
Verpackungsmaschinen.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Norelem<br />
Energieeffiziente Umkehrosmoseanlage<br />
Capturo ist eine Umkehrosmoseanlage<br />
von Veolioa Water Technologies,<br />
<strong>die</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Aufbereitung<br />
von verunreinigtem Prozesswasser<br />
entwickelt wurde.<br />
Die Technologie basiert auf einem<br />
mehrstufigen Prozess (semi-batch),<br />
durch den hohe<br />
Rückgewinnungsquoten <strong>–</strong> <strong>die</strong><br />
Ausbeute liegt bei bis zu 98 % <strong>–</strong><br />
erreicht werden. Vorgeschaltete<br />
Systeme entlasten <strong>die</strong> Membranen,<br />
um <strong>die</strong> optimale Durchflusszeit<br />
zu erreichen. Dabei<br />
werden z. B. im Upstream hohe<br />
Salzkonzentrationen von Silizium<br />
oder Calciumsulfat entfernt,<br />
bevor sie ausfällen können. Zugleich<br />
wird <strong>die</strong> Gefahr minimiert,<br />
dass <strong>die</strong> Leistung der<br />
Membranen durch Ablagerungen<br />
oder Fouling sinkt. So lässt<br />
sich z. B. auch der Einsatz von<br />
Antiscalants optimieren.<br />
Die Anlage arbeitet sehr energiesparend.<br />
Darüber hinaus reagiert<br />
sie automatisch auf Veränderungen<br />
in der Salzkonzentration<br />
des aufzubereitenden Abwassers.<br />
Dadurch erfolgt <strong>die</strong><br />
Wasserrückgewinnung stets im<br />
optimalen Bereich.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Veolia<br />
Bild: Veolia Water Technologies<br />
Bild: Norelem<br />
28 <strong>dei</strong> 06-2023
GAMP-konforme Feuchtemessumformer<br />
Sinuspumpen in kompakter Bauweise<br />
Bild: Process Sensing Technologies<br />
Die Feuchtemessumformer Rotronic<br />
Hygroflex HF3 von Process<br />
Sensing Technologies eignen<br />
sich <strong>für</strong> Applikationen, bei<br />
denen eine genaue Messung von<br />
Feuchte und Temperatur von<br />
entscheidender Bedeutung ist.<br />
Sowohl in der Wand- als auch in<br />
der Kanalausführung verfügen<br />
sie über eine Genauigkeit von<br />
±1,5 %rh und ±0,2 K. Aufgrund<br />
ihres weiten Betriebsbereichs<br />
von -40 bis 60 °C sowie 0 bis<br />
100 %rF lassen sie sich <strong>für</strong> das<br />
Überwachen der Umgebungsbedingungen<br />
in einer Vielzahl<br />
von Anwendungen einsetzen.<br />
Die Langzeitstabilität der<br />
GAMP-konformen Sensoren<br />
(Hygrosoft-Software) liegt bei<br />
<strong>dei</strong><br />
ANLAGEN, APPARATE, KOMPONENTEN<br />
Spezielles Schleifverfahren ermöglicht geringere Restschmutzanhaftung<br />
Optimierte Oberflächen <strong>für</strong><br />
Apparate und Behälter<br />
In sensiblen Branchen wie der <strong>Lebensmittelindustrie</strong> ist <strong>die</strong> Verschleppung von<br />
Partikeln tunlichst zu vermeiden. Eine entscheidende Rolle spielt dabei das<br />
Reinigungsverhalten von Oberflächen, insbesondere hinsichtlich der Anhaftung von<br />
Partikeln. Bolz Intec hat ein spezielles Schleifverfahren <strong>für</strong> Apparate und Behälter<br />
entwickelt, das <strong>die</strong> Restschmutzanhaftung nachweislich verringert und dadurch das<br />
Kontaminationsrisiko reduziert.<br />
Die Oberflächenbeschaffenheit beeinflusst<br />
maßgeblich <strong>die</strong> chemischen und physika -<br />
lischen Eigenschaften von Edelstählen. Bolz<br />
Intec, ein Produzent von Behältern und Sonderkonstruktionen<br />
aus Chrom-Nickel-Stählen,<br />
hat in Kooperation mit der Hochschule<br />
Konstanz untersucht, welche Faktoren <strong>die</strong><br />
Anhaftung von Partikeln an hygienischen<br />
Oberflächen beeinflussen und wie <strong>die</strong>se optimiert<br />
werden können.<br />
Stand der Technik ist <strong>die</strong> Beurteilung der<br />
Oberflächen mit zerstörungsfreien Prüfungen<br />
wie der Rautiefenmessung in Verbindung<br />
mit einer optischen Prüfung. Allerdings<br />
gibt es neben <strong>die</strong>sen noch weitere<br />
Kriterien, <strong>die</strong> nicht außer Acht gelassen<br />
werden sollten. Wichtig ist unter anderem<br />
<strong>die</strong> Art und Weise der Oberflächenveredelung.<br />
So hat Bolz Intec in der Untersuchung<br />
herausgefunden, dass unterschiedliche<br />
Schleifmethoden zu unterschiedlichem Anhaftverhalten<br />
führen, obwohl der Ra-Wert<br />
beider Oberflächen derselbe ist. Diese Erkenntnis<br />
zeigte, dass auch <strong>die</strong> Art und Weise,<br />
wie das Material abgetragen wird, eine<br />
wichtige Rolle spielt. In einem Versuch wurde<br />
der Behälter nicht wie üblich manuell<br />
geschliffen, sondern mit einem automatisierten<br />
Schleifprozess über einen langen<br />
Zeitraum bearbeitet. Dieser feine Abtrag<br />
über einen längeren Zeitraum hatte eine geringere<br />
Anhaftung und somit eine bessere<br />
Reinigung zur Folge. Er wurde im weiteren<br />
Verlauf der Untersuchung als finale Oberflächenenergie<br />
bezeichnet.<br />
Die Oberfläche <strong>die</strong>ses Transportbehälters<br />
wurde mit dem<br />
OGF-Verfahren veredelt<br />
Bilder: Bolz Intec<br />
Automatisiert statt manuell schleifen<br />
Die aus <strong>die</strong>sen Untersuchungen gewonnenen<br />
Erkenntnisse hat Bolz Intec genutzt und<br />
ein Verfahren entwickelt, bei dem der gewünschte<br />
geringe, konstante Abtrag über einen<br />
langen Zeitraum teilautomatisiert erreicht<br />
wird. Die Methode wurde Optimized<br />
Grind Finishing, kurz OGF, genannt. Dabei<br />
wird der Abtrag im Behälter mit geometrisch<br />
unbestimmten Schleifkörpern erzielt,<br />
<strong>die</strong> sich im Inneren des Behälters bewegen.<br />
Das OGF-Verfahren hat den großen Vorteil,<br />
dass <strong>die</strong> Oberfläche nicht nur eine sehr gute<br />
Qualität aufweist, sondern auch reproduzierbar<br />
ist. Das liegt daran, dass unbestimmte<br />
Variablen wie beispielsweise der händische<br />
Anpressdruck durch einen Mitarbeiter<br />
oder <strong>die</strong> Qualität einzelner Schleifmittel kei-<br />
30 <strong>dei</strong> 06-2023
3-D-Darstellung der mechanisch endbearbeiteten Oberflächen. Links: konventionelle schleiftechnik, rechts: OGF-Verfahren<br />
ne Rolle spielen. Wichtig war dem Unternehmen<br />
dabei, im Endergebnis eine definierte<br />
Rautiefe bei geringer Tiefenbeeinflussung<br />
des Gefüges und einer optisch ansprechenden<br />
Oberfläche zu erreichen.<br />
Diese Unterschiede sind auch optisch zu erkennen,<br />
wie ein Vergleich zwischen einer<br />
mit dem konventionellen Schleifverfahren<br />
und einer mit dem OGF-Verfahren erzeugten<br />
Oberfläche zeigt. Bei <strong>die</strong>ser Untersuchung<br />
wurden <strong>die</strong> Oberflächen in Anlehnung<br />
an <strong>die</strong> DIN EN ISO 25178 mit einem<br />
optischen 3-D-Messsystem untersucht und<br />
anhand einer Falschfarbendarstellung visualisiert.<br />
Hierbei ist zu erkennen, dass beim<br />
OGF-Verfahren keine lineare Schleifrichtung<br />
vorliegt. Dies hat zur Folge, dass <strong>die</strong> Höhenunterschiede<br />
der Oberfläche deutlich geringer<br />
ausfallen als beim Vergleichsmodell.<br />
Bestätigt wurden <strong>die</strong>se Ergebnisse durch<br />
eine Rautiefenmessung. Weitere Veränderungen<br />
wurden im Elektronenmikroskop sichtbar:<br />
Beim üblichen Schleifverfahren treten<br />
Ungänzen in den Oberflächen auf. Dagegen<br />
werden <strong>die</strong>se Fehler beim OGF-Verfahren<br />
durch den sehr feinen und schonenden Abtrag<br />
deutlich reduziert.<br />
Verbessertes Reinigungsverhalten<br />
Im weiteren Verlauf der Untersuchungen hat<br />
Bolz Intec <strong>die</strong> Oberflächen noch weiter veredelt<br />
und einem Elektropoliturverfahren<br />
unterzogen. Bei <strong>die</strong>sem werden <strong>die</strong> Spitzen<br />
in der Oberflächenstruktur weiter abgetragen,<br />
was neben optischen Vorteilen beispielsweise<br />
auch einen verbesserten Korro -<br />
sionsschutz durch eine verstärkte Passivschicht<br />
mit sich bringt. Bolz Intec hat das<br />
Einfluss der Oberfläche auf <strong>die</strong> Restverschmutzung bei einer Prüfung in Anlehnung<br />
an <strong>die</strong> VDA19.1(März 2015)/ISO16232(Dezember 2018)<br />
verbesserte Reinigungsverhalten mithilfe<br />
eines Versuchs an Anlehnung an <strong>die</strong><br />
VDA19.1 (März 2015)/ISO16232 (Dezember<br />
2018) aufgezeigt. Der Versuch wurde in<br />
einem Prüflabor mit einer Flugaschesuspension<br />
und drei verschiedenen Oberflächen<br />
durchgeführt (walz blanker Edelstahl, gebürsteter<br />
und elektropolierter Edelstahl,<br />
OGF-Edelstahl mit Elektropolitur). Es zeigte<br />
sich, dass bei den Oberflächen, <strong>die</strong> mit dem<br />
OGF- und einem Elektropoliturverfahren<br />
behandelt wurden, <strong>die</strong> Restschmutzanhaftung<br />
am geringsten ausfiel.<br />
Vorteile <strong>für</strong> viele Branchen<br />
Bolz Intec hat somit <strong>die</strong> zu Beginn der Untersuchungen<br />
geforderten Parameter nachgewiesen<br />
und mithilfe der Forschung eine<br />
Oberfläche generiert, <strong>die</strong> sowohl in ihrem<br />
Rauheitsprofil als auch in der optischen Beurteilung<br />
wiederholgenau zu erzeugen ist.<br />
Zusätzlich weist sie Vorteile gegenüber dem<br />
Vergleichsmodell beim Reinigungsverhalten<br />
auf. Gerade <strong>für</strong> kritische, sehr wertvolle<br />
oder sehr feine Partikel kann <strong>die</strong>ser Mehrwert<br />
entscheidend sein. Beispiele hier<strong>für</strong><br />
sind neben der <strong>Lebensmittelindustrie</strong> auch<br />
<strong>die</strong> Nanotechnologie, <strong>die</strong> Bio- bzw. Pharmatechnologie<br />
und alle weiteren Branchen, bei<br />
denen <strong>die</strong> Chargenreinheit und <strong>die</strong> Vermeidung<br />
von Kontaminationen ausschlaggebende<br />
Punkte in der Produktion sind.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Bolz Intec<br />
AUTOR:<br />
CORNELIUS MAUCH<br />
CEO,<br />
Bolz Intec<br />
<strong>dei</strong> 06-2023 31
<strong>dei</strong><br />
ANLAGEN, APPARATE, KOMPONENTEN<br />
Umwelt- und Ressourcenschutz bei der Filtration<br />
PP-Tiefenfilterkerze mit<br />
Rezyklatanteil<br />
Abfallvermeidung und Ressourcenschutz sind zentrale Ziele bei industriellen<br />
An wendungen. Das spiegelt sich seit mehreren Jahren in der Verwendung<br />
unbedenk licher Filtermaterialien wider und seit Kurzem auch durch den Einsatz<br />
von Rezyklat bei der Filterproduktion. Die WFMBR-Melt-Blow-Tiefenfilterkerze<br />
besteht aus Polypropylen (PP) und hat einen Rezyklatanteil von 20 %.<br />
Die fundamentale Bedeutung von Abfallvermeidung<br />
und Ressourcenschutz innerhalb<br />
der industriellen Anwendung zeigen<br />
<strong>die</strong> jüngst durch <strong>die</strong> Vereinten Nationen<br />
(UN) veröffentlichten Social Development<br />
Goals (SDGs) auf. In den hier formulierten<br />
17 ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen<br />
Nachhaltigkeitszielen mit 169 Unterzielen<br />
sind unter anderem verbesserte Produkte,<br />
Energieeinsparungen, optimierte<br />
Prozesse sowie der Einsatz innovativer Ma -<br />
terialien genannt.<br />
Viele der Einzelziele sind nicht neu. So spiegeln<br />
sich <strong>die</strong> Anstrengungen der Filterbranche<br />
seit längerer Zeit in der Verwendung<br />
unbedenklicher Filtermaterialien und einer<br />
entsprechenden Materialsubstitution wider.<br />
Aus ökologischen Gründen wurden beispielsweise<br />
Phenolharze in Filterkerzen in<br />
den zurückliegenden Jahren durch alternative<br />
Filtermaterialien ersetzt. Phenolharz gehört<br />
zu der Obergruppe der Formaldehydharze<br />
und zu den ältesten Kunststoffprodukten.<br />
Es ist verwindungssteif und wärmebeständig.<br />
Wegen seiner positiven Eigenschaften<br />
wie seiner hohen Druck- und Temperaturbeständigkeit<br />
sowie seiner Beständigkeit<br />
gegenüber aggressiven Chemikalien wurde<br />
es über Jahrzehnte <strong>für</strong> anspruchsvolle Filtrationsaufgaben<br />
genutzt. Inzwischen sind<br />
Formaldehydharze jedoch als <strong>die</strong> am häufigsten<br />
auftretende Quelle <strong>für</strong> Formaldehydemissionen<br />
im Innenraum bekannt. Und<br />
auch der Herstellungsprozess ist umweltproblematisch.<br />
Die WFMBR-Melt-Blow-Kerze aus Polypropylen mit 20 % Rezyklatanteil besitzt <strong>die</strong>selben<br />
Spezifikationen wie <strong>die</strong> bisherige WFMB-Melt-Blow-Kerze<br />
Bild: Martin Wolf Wagner<br />
Unbedenkliche Alternativen<br />
Die positiven Filtereigenschaften des Phenolharzes<br />
können auch andere, in der Herstellung<br />
umweltverträglichere Kunststoffe<br />
erfüllen, wie beispielsweise Polyamide (PA),<br />
bekannt auch als Pe oder Nylon.<br />
Grundsätzlich könnten alle den Thermoplasten<br />
zugehörenden Stoffe zu Tiefenfilterelementen<br />
verarbeitet werden. Weil Nachhaltigkeit<br />
in Bezug auf <strong>die</strong> Ressource eine immer<br />
wichtigere Rolle spielt, floss <strong>die</strong>se Erkenntnis<br />
in <strong>die</strong> Entwicklung hochwertiger Filterelemente<br />
ein. Polyester erwies sich gegenüber<br />
Polyamid als nachhaltiger, günstiger in der<br />
Verarbeitung und besser <strong>für</strong> <strong>die</strong> Filtration<br />
geeignet. Aus <strong>die</strong>sem Grund setzt Wolftechnik<br />
heute als Alternative zu Phenolharz auf<br />
PBT und PET anstelle von Polyamid. Polybutylenterephthalat<br />
(PBT) und Polyethylenterephthalat<br />
(PET) sind thermoplastische<br />
Kunststoffe aus der Familie der Polyester.<br />
32 <strong>dei</strong> 06-2023
Bild: Wolftechnik<br />
Bild: Martin Wolf Wagner<br />
Beim Melt-Blow-Verfahren werden mit vier unterschiedlichen<br />
Sprühdüsen feinere und gröbere Endlosfäden zu<br />
einer Multi-Layer-Struktur verarbeitet. Der innere Aufbau<br />
sichert u. a. lange Standzeiten und eine hohe Schmutzaufnahmekapazität.<br />
Bei Durchsatzleistungen von 3 bis 50 m 3 /h sind WTKF-<br />
Kerzenfiltergehäuse aus Edelstahl mit Spannkammer -<br />
verschluss <strong>die</strong> beste Wahl. Zusammen mit der WFMBR-<br />
Melt-Blow-Tiefenfilterkerze eignen sie sich <strong>für</strong> viele<br />
Filtrationsaufgaben.<br />
Die CPH-Tiefenfilterkerze von Wolftechnik<br />
besteht zu 100 % aus Polyesterfasern und<br />
besitzt alle Vorteile der Nylon-Tiefenfilterkerze<br />
wie eine hohe thermische Beständigkeit<br />
(bis 120 °C) und eine sehr gute chemische<br />
Beständigkeit gegenüber Lösemitteln.<br />
Die Tiefenfilterkerze ist mit einer festen Filtermatrix<br />
ausgestattet und gewährleistet reproduzierbare<br />
Filtrationseigenschaften <strong>für</strong><br />
hochwertige Anwendungen. Sie kommt neben<br />
vielen weiteren Anwendungen auch bei<br />
der Filtration von Lebensmitteln und Getränken<br />
zum Einsatz.<br />
Frei von Bindemitteln und Klebstoff<br />
Umwelt- und Ressourcenschutz schließt<br />
ökologische Produktionsverfahren sowie<br />
Abfallvermeidung ein. Um <strong>die</strong> 17 Ziele <strong>für</strong><br />
nachhaltige Entwicklung (SDGs) der Vereinten<br />
Nationen mittelfristig zu erfüllen, ist<br />
Wolftechnik noch einen Schritt weitergegangen.<br />
Als einer der ersten Hersteller weltweit<br />
brachte der Filtersystemhersteller im<br />
Herbst 2022 eine Tiefenfilterkerze aus PP<br />
mit 20 % Rezyklatanteil <strong>für</strong> <strong>die</strong> industrielle<br />
Fest-Flüssig-Filtration auf den Markt. Bei der<br />
Entwicklung der WFMBR-Melt-Blow-Filterkerze<br />
standen neben den ökologischen Aspekten<br />
auch der Anwendernutzen und <strong>die</strong><br />
Anwenderfreundlichkeit im Fokus. So wirkt<br />
sich der Rezyklatanteil nicht nachteilig auf<br />
<strong>die</strong> Qualität und Leistung der Filterkerze<br />
aus. Zudem verfügt <strong>die</strong> Tiefenfilterkerze<br />
über alle wichtigen EU-Zertifikate wie das<br />
FDA-CRF21-Zertifikat, <strong>die</strong> Lebensmittelkonformitätserklärung<br />
sowie <strong>die</strong> REACH- und<br />
RoHS-Konformitätserklärung.<br />
Die WFMBR-Melt-Blow-Kerze löste Ende<br />
2022 <strong>die</strong> WFMB-Melt-Blow-Kerze ab. Die<br />
WFMBR-Tiefenfilterkerze mit Rezyklatanteil<br />
besteht komplett aus PP und ist frei von<br />
Bindemitteln und Klebstoff. Sie wird im<br />
Melt-Blow-Verfahren hergestellt. Bei der<br />
Technologie wird der Rohstoff im Extruder<br />
geschmolzen und über eine Düse mit Druck<br />
und Heißluft ausgetragen. Dabei entsteht<br />
ein feinporiges Mikrofaservlies. Bei der Herstellung<br />
der WFMBR kommen vier verschiedene<br />
Sprühdüsen zum Einsatz. Die entstehenden<br />
feineren und gröberen Endlosfäden<br />
werden zu einer Multi-Layer-Struktur verarbeitet.<br />
Im Inneren der Tiefenfilterstruktur<br />
sind <strong>die</strong> feinen Layer, außen <strong>die</strong> groben.<br />
Durch <strong>die</strong>se vierlagige Abstufung können<br />
<strong>die</strong> groben Partikel in den äußeren Schichten<br />
und <strong>die</strong> feineren Partikel in den inneren<br />
zurückgehalten werden. Diese vier Filterstufen<br />
ermöglichen <strong>die</strong> sehr guten Produkteigenschaften<br />
der WFMBR.<br />
Als Feinfilter <strong>für</strong> Pflanzenöl geeignet<br />
Wahlweise ist <strong>die</strong> Tiefenfilterkerze mit beidseitig<br />
offenen Enden (DOE) oder mit den<br />
gängigen Adapterbauformen (Code 0, Code<br />
5, Code 7, Code B) und in Filterfeinheiten<br />
von 0,5 bis 100 μm nominal lieferbar. In<br />
Längen von 47/8“ bis 40“ gibt es sie neben<br />
der Standardversion (Ø 63 mm) auch in einer<br />
Big-Version mit Ø 110 mm.<br />
Die WFMBR eignet sich beispielsweise in<br />
Kombination mit Kunststoff- oder Edelstahlfiltergehäusen<br />
sehr gut als Feinfilter <strong>für</strong><br />
Pflanzenöl. Bei kleineren Durchsatzleistungen<br />
von 500 l/h bis 2 m 3 /h ist ein Einzelgehäuse<br />
01WTKF aus Kunststoff <strong>die</strong> wirtschaftlichste<br />
Lösung. Bei größeren Durchsatzleistungen<br />
von 3 bis 50 m 3 /h sind<br />
WTKF-Kerzenfiltergehäuse aus Edelstahl mit<br />
Spannkammerverschluss <strong>die</strong> beste Wahl.<br />
Geeignet <strong>für</strong> Temperaturen von bis zu 80 °C<br />
bietet <strong>die</strong> WFMBR-Melt-Blow-Tiefenfilterkerze<br />
ein breites Einsatzspektrum. Zum Beispiel<br />
als Feinfilter <strong>für</strong> Kühlkreisläufe, Spülbäder<br />
in Teilereinigungsanlagen und leichtviskose<br />
Flüssigkeiten.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Wolftechnik<br />
AUTOR:<br />
PETER KRAUSE<br />
Geschäftsführer,<br />
Wolftechnik<br />
<strong>dei</strong> 06-2023 33
<strong>dei</strong><br />
ANLAGEN, APPARATE, KOMPONENTEN<br />
Bilder: Zeppelin Systems<br />
Blick in <strong>die</strong> neue Sauerteiganlage von Ölz<br />
Zuverlässiges Rohstoffhandling <strong>für</strong> österreichische Großbäckerei<br />
Beste Backzutaten bestens<br />
behandelt<br />
Der österreichische Backwarenhersteller Ölz hat seine Produktionskapazität um zwei<br />
neue Produktionslinien <strong>für</strong> Hefeteiggebäck sowie Toast- und Sandwichbrote erweitert.<br />
Dabei arbeitete <strong>die</strong> Großbäckerei erneut mit Zeppelin Systems zusammen. Der<br />
Friedrichshafener Anlagenbauer realisierte in der neuen Produktionsstätte das komplette<br />
Rohstoffhandling inklusive Steuerung und Schaltschrankbau.<br />
Backwaren der Marke Ölz aus Vorarlberg<br />
sind nicht nur in Österreich bekannt. Unter<br />
anderem auch in Deutschland, in der<br />
Schweiz und in Tschechien landen <strong>die</strong><br />
Brot- und Hefeteiggebäcke der Großbäckerei<br />
auf den Tischen vieler Haushalte. Das in<br />
dritter Generation geführte Familienunternehmen<br />
stellt mit rund 1040 Mitarbeitern<br />
mehr als 100 verschiedene Artikel her. Der<br />
Exportanteil liegt bei 43 %. Damit <strong>die</strong> Rohstoffe<br />
in der richtigen Menge, sicher und<br />
zuverlässig bereitgestellt werden, baut der<br />
im österreichischen Dornbirn beheimatete<br />
Meisterbäcker auf das Know-how von Zeppelin<br />
Systems. Gemeinsam mit dem Anlagenbauer<br />
hat Ölz seine Produktion um<br />
zwei neue Linien erweitert <strong>–</strong> <strong>für</strong> Zeppelin<br />
Systems ist <strong>die</strong>s bereits <strong>die</strong> dritte Anlage<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> Großbäckerei.<br />
Neuer Anbau in Wallenmahd<br />
Die zwei modernen Linien <strong>für</strong> Hefeteig -<br />
gebäck sowie Toast- und Sandwichbrote befinden<br />
sich im neuen Anbau der Bäckerei in<br />
Wallenmahd, einem Ortsteil von Dornbirn.<br />
„Ölz beauftragte uns mit dem kompletten<br />
Rohstoffhandling <strong>für</strong> <strong>die</strong> neue Halle inklusive<br />
einer Anbindung zu den Silos im Bestandswerk“,<br />
erzählt Ingo Pütz. Er ist bei<br />
Zeppelin Systems als Director Sales Food<br />
Processing Plants tätig. Der Anlagenbauer<br />
lieferte nicht nur Einzelkomponenten wie<br />
Silos, Siebmaschinen etc., sondern übernahm<br />
auch <strong>die</strong> komplette Steuerung inklusive<br />
Schaltschrankbau und Softwareentwicklung.<br />
Vom Kick-off bis zur Abnahme vergingen<br />
gerade mal zwei Jahre. Dass so ein großes<br />
Projekt recht zügig und reibungslos ablief,<br />
lag auch an der guten Vorplanung<br />
durch Ölz. Zudem konnten beide Projektpartner<br />
auf <strong>die</strong> Erfahrungen mit den beiden<br />
ersten Anlagen zugreifen.<br />
34 <strong>dei</strong> 06-2023
Das Konzept <strong>für</strong> das Handling der Kleinkomponenten hat Zeppelin<br />
Systems genau an <strong>die</strong> Anforderungen von Ölz angepasst. Im Bild sind <strong>die</strong><br />
Kleinkomponentenlagerung und <strong>die</strong> manuelle Waage zu sehen.<br />
Organisation ist alles<br />
Mehl, Zucker, Hefe, Salz <strong>–</strong> <strong>die</strong> Zutaten einer<br />
Großbäckerei unterscheiden sich nicht von<br />
dem, was auch zu Hause in den Teig<br />
kommt. Aber <strong>die</strong> wechselnden Chargen, <strong>die</strong><br />
unterschiedlichen Dosiergenauigkeiten der<br />
Rohstoffe sowie <strong>die</strong> verschiedenen Gebindegrößen<br />
erfordern deutlich mehr Organisation<br />
als in der heimischen Küche. Das weiß<br />
auch <strong>die</strong> Meisterbäckerei Ölz und hat <strong>die</strong><br />
Anforderungen an <strong>die</strong> neuen Produktionslinien<br />
in Wallenmahd hoch gestellt. Alles ist<br />
sauber und übersichtlich, <strong>die</strong> Technik befindet<br />
sich auf verschiedenen Ebenen. „Der<br />
Kunde hatte beim Projektstart ganz genaue<br />
Vorstellungen“, erinnert sich Pütz. Er wollte<br />
eine möglichst kompakte Anlage.<br />
3-D-Modell der Anlage<br />
Die Ingenieure von Zeppelin Systems waren<br />
schon sehr früh in <strong>die</strong> Planung involviert und<br />
konnten sich mit dem Gebäudeplaner abstimmen.<br />
Gemeinsam haben sie ein 3-D-Modell<br />
der Anlage entworfen, in das das ganze<br />
Equipment vorab grob positioniert wurde.<br />
Das Modell konnte fast 1:1 umgesetzt werden.<br />
Ein weiterer Bestandteil des Auftrags war<br />
eine Simulation der Prozesse anhand der Basisrezepte.<br />
Die daraus gewonnenen Erkenntnisse<br />
flossen ebenfalls in <strong>die</strong> Planung ein.<br />
Knapp 16 m hoch sind <strong>die</strong> Lagersilos aus<br />
Aluminium, in denen Mehl, Zucker und Salz<br />
in großen Mengen auf ihren Einsatz warten.<br />
Spezielle Mehlmischungen werden in der<br />
Station <strong>für</strong> Mittelkomponenten gelagert.<br />
Bevorratung der Kleinkomponenten<br />
In Säcken bevorratet Ölz Zutaten, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Bäckerei<br />
in kleineren Mengen benötigt, beispielsweise<br />
Saaten und Kerne. Um bei den<br />
häufig wechselnden Rezepten möglichst flexibel<br />
zu sein, wägen <strong>die</strong> Mitarbeiter <strong>die</strong>se<br />
Kleinkomponenten manuell.„Das Konzept<br />
<strong>für</strong> das Handling der Kleinkomponenten hat<br />
Zeppelin Systems an unsere Anforderungen<br />
angepasst“, erklärt Walter Maurer, Werksleiter<br />
bei Ölz. „Wir wollten hier eine be<strong>die</strong> -<br />
nerfreundliche Lösung, mit der unsere Mitarbeiter<br />
fehlerfrei arbeiten können. Das ist<br />
besonders bei den Zutaten wichtig, <strong>die</strong> nur<br />
einen geringen Anteil am Rezept haben.“<br />
Im Obergeschoss befindet sich ein Highlight<br />
der Anlage: fahrbare Han<strong>dei</strong>nschütten,<br />
unter denen Behälter und Waagen stehen.<br />
Der Be<strong>die</strong>ner bekommt über einen Bildschirm<br />
genau angezeigt, was in welche<br />
Kleinkomponentenbehälter gefüllt werden<br />
muss. Ein Stockwerk tiefer befindet sich <strong>die</strong><br />
Entnahmemöglichkeit mit einem Handwägeplatz.<br />
„Diese Mischung aus manuell und<br />
automatisch beschleunigt und vereinfacht<br />
das Handling der Kleinkomponenten. Und<br />
vor allem ermöglicht <strong>die</strong> Methode hohe Dosiergenauigkeiten“,<br />
umreißt Maurer <strong>die</strong> Vorteile<br />
der Lösung. Ein RFID-Transponderchip<br />
in der Bodenplatte der Han<strong>dei</strong>nschütte verhindert<br />
Fehler beim Befüllen. Erst wenn <strong>die</strong><br />
Schütte am richtigen Transponder steht, erfolgt<br />
<strong>die</strong> Freigabe zum Einfüllen.<br />
Exakte Verifizierung der Korngrößen<br />
Um den Anforderungen der Kunden an ein<br />
gleichbleibend hochwertiges Produkt gerecht<br />
zu werden, legen <strong>die</strong> Verantwortlichen<br />
viel Wert auf Qualitätssicherung. Durch Rotationssiebmaschinen<br />
können beispielsweise<br />
Korngrößen exakt verifiziert werden. Sie befinden<br />
sich direkt unter den Silos <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />
Großkomponenten. Diese kompakte Konstruktion<br />
spart Zeit, weil das Produkt direkt<br />
vom Silo via Siebmaschine an <strong>die</strong> Förder -<br />
pneumatik übergeben wird.<br />
Zur hohen Qualität der Backwaren trägt darüber<br />
hinaus auch <strong>die</strong> Behälterreinigung<br />
mit einer halbautomatischen CIP-Anlage<br />
bei. Um alle Reinigungsschritte rückverfolgen<br />
zu können, zeichnet <strong>die</strong> Steuerung <strong>die</strong>se<br />
auf und speichert sie.<br />
Zum Ex-Schutz: Entsprechend der österreichischen<br />
VEXAT (Verordnung explosionsfähige<br />
Atmosphären) sind an den Zucker- und<br />
Mehlsilos Berstscheiben als konstruktive<br />
Schutzsysteme angebracht.<br />
Sowohl <strong>für</strong> Ölz als auch Zeppelin Systems<br />
ist <strong>die</strong> neue Produktion in Wallenmahd ein<br />
Vorzeigeprojekt. Auf <strong>die</strong> Frage, was ihn<br />
beim Bau der Produktionslinien am meisten<br />
beeindruckt hat, antwortet Maurer: „Es waren<br />
<strong>die</strong> intensive Zusammenarbeit, der regelmäßige<br />
Austausch und das gute Miteinander<br />
unter den beteiligten Projektpartnern<br />
<strong>–</strong> den Experten aus Friedrichshafen,<br />
dem Gebäudeplaner und dem Stahlbauer.“<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Zeppelin Systems<br />
AUTOREN:<br />
Rotationssiebmaschinen verifizieren <strong>die</strong><br />
Korngrößen exakt. Sie befinden sich direkt<br />
unter den Silos <strong>für</strong> <strong>die</strong> Großkomponenten.<br />
DENISE MOHR<br />
Projektierung Verfahrenstechnik,<br />
Zeppelin Systems<br />
ROMAN KREHER<br />
Projektmanager,<br />
Zeppelin Systems<br />
<strong>dei</strong> 06-2023 35
<strong>dei</strong><br />
MSR-TECHNIK, PROZESSAUTOMATISIERUNG, DIGITALISIERUNG<br />
Einsatz von Drehzahlstarter zur Erneuerung eines Kühlsystems<br />
Mit hohem Effizienzgewinn<br />
Das fleischverarbeitende Unternehmen Marmo NV hat bei der Erneuerung seiner<br />
Kälteanlage großen Wert auf Energieeffizienz gelegt. Daher entschied sich der<br />
beauftragte Systemintegrator Sabcobel <strong>für</strong> <strong>die</strong> Speed Starter von Phoenix Contact,<br />
<strong>die</strong> unter anderem <strong>die</strong> Geschwindigkeit der Ventilatoren regeln. Ein industrielles<br />
Netzwerk mit den kompakten I/O-Modulen Axioline Smart Elements verbindet alle<br />
Ein- und Ausgänge des umfangreichen Systems mit der zentralen Steuerung.<br />
Der Hauptsitz von Marmo befindet sich in<br />
der belgischen Gemeinde Diest rund 60 km<br />
nordöstlich von Brüssel. Das Unternehmen<br />
stellt ein großes Sortiment an Fleischprodukten<br />
<strong>für</strong> den Einzelhandel in Belgien und<br />
Luxemburg her und verpackt <strong>die</strong> Ware. Das<br />
Portfolio umfasst Frischfleisch und zubereitete<br />
Produkte, wobei sich Marmo auf Spezialitäten<br />
wie Grill- und Fonduefleisch fokussiert.<br />
Das Werk in Diest verfügt über<br />
42 Kühlräume mit jeweils unterschiedlichen<br />
Bei Marmo in Diest sind insgesamt 60 Kältemaschinen im Produktionsbereich installiert, <strong>die</strong><br />
ihren Sollwert über eine SPS erhalten<br />
Bilder: Phoenix Contact<br />
Rahmenbedingungen. In jedem Fall ist es<br />
essenziell, dass <strong>die</strong> Kühlkette zwischen den<br />
Bereichen Verarbeitung, Logistik und Lagerung<br />
aufrechterhalten wird.<br />
Bei der Erneuerung des Kühlsystems spielten<br />
deshalb <strong>die</strong> Zuverlässigkeit und Betriebssicherheit<br />
eine entscheidende Rolle.<br />
Bei <strong>die</strong>ser Art von Projekten erweist sich darüber<br />
hinaus <strong>die</strong> Energieeffizienz als wesentlicher<br />
Faktor. „Das Kühl- und Gefriersystem<br />
besteht aus zwei Druckstufen“, erläutert<br />
Dieter Backaerts, einer der Geschäftsführer<br />
der Sabcobel NV, <strong>die</strong> an der Realisierung<br />
der neuen Anlage bei Marmo beteiligt<br />
war. „CO 2 wird als verdampfendes Kältemittel<br />
durch <strong>die</strong> Produktion gepumpt. Eine<br />
Kälteanlage auf Ammoniakbasis mit industriellen<br />
Kolbenkompressoren kühlt das Gas<br />
auf -4 °C herunter. Aufgrund <strong>die</strong>ses Vorgehens<br />
begrenzen wir <strong>die</strong> benötigte Menge<br />
des Kältemittels auf 300 kg und erhalten<br />
über das gesamte Jahr <strong>–</strong> ob Winter- oder<br />
Sommerbetrieb <strong>–</strong> stets eine maximale Leistung.“<br />
Die Restwärme der Kälteanlage wird<br />
vollständig zur Erzeugung von Warmwasser<br />
genutzt, das zum Beispiel <strong>für</strong> <strong>die</strong> Reinigungsprozesse<br />
zum Einsatz kommt. Bei der<br />
Niederdruckstufe handelt es sich um eine<br />
weniger kri tische CO 2 -Gefrieranlage, <strong>die</strong><br />
sich direkt in <strong>die</strong> Kühler <strong>für</strong> verschiedene<br />
Gefrieranwendungen <strong>–</strong> beispielswiese<br />
Schnellfroster, Konservierung oder Krustenfroster<br />
<strong>–</strong> integrieren lässt.<br />
Mit der Umsetzung der neuen Kühlanlage<br />
bei Marmo ist Sabcobel bestens vertraut. Das<br />
1958 gegründete Unternehmen aus Sint-Niklaas<br />
konzentrierte sich zunächst auf <strong>die</strong> Herstellung<br />
von Möbeln und später von Kühlmöbeln<br />
<strong>für</strong> den Einzelhandel. Mit dem Erfolg<br />
im Planungs- und Installationsgeschäft<br />
wuchs auch der Bereich der industriellen<br />
Kühl- und Tiefkühlanlagen <strong>für</strong> Produktionsbetriebe<br />
und Vertriebszentren. Auf <strong>die</strong>se Weise<br />
wurde Sabcobel zum Spezialisten bei der<br />
Realisierung von Kühlketten <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Lebensmittelindustrie</strong>,<br />
<strong>die</strong> von der Kühlung in den<br />
Fertigungsumgebungen und der Logistik bis<br />
zu Kühllösungen im Einzelhandel reichen.<br />
Kompaktes Design<br />
Bei Marmo sind insgesamt sechzig Kältemaschinen<br />
im Produktionsbereich aufgestellt,<br />
36 <strong>dei</strong> 06-2023
Die Kältemaschinen sind mit dreiphasigen<br />
AC-Ventilatoren ausgestattet, deren Drehzahl<br />
von einem Speed Starter von Phoenix Contact<br />
gesteuert wird<br />
Das kompakte Design der Speed Starter<br />
spart Platz im Schaltschrank<br />
Das I/O-System Axioline Smart Elements<br />
erfordert ebenfalls wenig Platz auf der<br />
Hutschiene<br />
<strong>die</strong> ihren jeweils erforderlichen Sollwert<br />
durch eine Steuerung erhalten. Die Kühler<br />
verfügen über dreiphasige AC-Ventilatoren,<br />
deren Drehzahl ein Speed Starter von<br />
Phoenix Contact steuert. Darunter ist ein<br />
Drehzahlstarter zu verstehen. Die Drehzahl<br />
der Ventilatoren wird durch eine Komfortregelung<br />
in der Steuerung bestimmt, <strong>die</strong> das<br />
von den Mitarbeitenden empfundene Zugluftgefühl<br />
minimiert und <strong>die</strong> gewünschte<br />
Temperatur jederzeit sicherstellt.<br />
„Außerdem ist jeder Raum mit einer<br />
Airboost-Funktion ausgestattet, über <strong>die</strong> <strong>die</strong><br />
Mitarbeitenden <strong>die</strong> Luftgeschwindigkeit erhöhen<br />
können, um zum Beispiel <strong>die</strong> während<br />
der Reinigung des Produktionsraums<br />
auftretende Feuchtigkeit zu entfernen“, erläutert<br />
Arne Vandenbroucke, Elektroingenieur<br />
bei Sabcobel. „Zu anderen Zeiten<br />
reicht es aus, <strong>die</strong> Ventilatoren langsamer laufen<br />
zu lassen. Das steigert das Wohlbefinden<br />
der Mitarbeitenden und reduziert ferner<br />
den Energieverbrauch.“<br />
Im Projekt werden Speed Starter verwendet,<br />
<strong>die</strong> zwischen zwei voreingestellten Geschwindigkeiten<br />
umschalten. Zudem verfügen<br />
alle Module ebenfalls über einen Analogeingang,<br />
der eine stufenlose Steuerung<br />
ermöglicht. Ausschlaggebend <strong>für</strong> <strong>die</strong> Wahl<br />
der Speed Starter war vor allem ihr kompaktes<br />
Design. „Die auf der Hutschiene montierbaren<br />
Module sind lediglich 35 mm<br />
breit und benötigen daher deutlich weniger<br />
Platz im Schaltschrank als <strong>die</strong> meisten anderen<br />
Motorstarter. Von den Funktionen her<br />
positionieren sich <strong>die</strong> Geräte zwischen einfachen<br />
Motorstartern und größeren Frequenzumrichtern“,<br />
berichtet Marc Wevers,<br />
Product and Technical Support Manager bei<br />
Phoenix Contact Belgien. In den Anwendungen<br />
bei Marmo werden <strong>die</strong> Motoren der<br />
Ventilatoren dreiphasig mit einer Leistung<br />
von maximal 1,5 kW betrieben.<br />
Flexibles I/O-System<br />
In der gewerblichen Kältetechnik finden<br />
oftmals Stand-alone-Steuerungen zur Regelung<br />
der Kältemaschinen Anwendung. Bei<br />
der Anlage von Marmo wurde ein industrieller<br />
Ansatz mit einer zentralen SPS respektive<br />
CPU-Einheit gewählt, <strong>die</strong> <strong>die</strong> gesamte<br />
Anlage über mehrere dezentrale<br />
I/O-Inseln steuert. Diese sind über das<br />
Profinet-Protokoll mit der Steuerung verbunden.<br />
Auf <strong>die</strong>se Weise lassen sich nicht<br />
nur Kosten sparen, sondern auch zusätzliche<br />
Effizienzgewinne erzielen.<br />
In der Anlage befinden sich elf Verteiler, <strong>die</strong><br />
<strong>die</strong> sechzig Kältemaschinen in den unterschiedlichen<br />
Räumen steuern. Wie bereits<br />
erwähnt, koppelt das Profinet-Netzwerk jeden<br />
Verteiler an <strong>die</strong> zentrale SPS an. Bei den<br />
I/O-Inseln haben sich <strong>die</strong> Verantwortlichen<br />
<strong>für</strong> das I/O-System Axioline Smart Elements<br />
von Phoenix Contact ausgesprochen. „Hier<br />
handelt es sich ebenfalls um eine kompakte<br />
Lösung, <strong>die</strong> gleichzeitig eine große Flexibilität<br />
bietet“, erklärt Arne Vandenbroucke <strong>die</strong><br />
Wahl. „Die Applikation beinhaltet in Summe<br />
520 digitale Eingänge, 345 digitale Ausgänge,<br />
228 analoge Eingänge und zehn analoge<br />
Ausgänge. Bei einer so umfangreichen Installation<br />
erweist sich <strong>die</strong> Platzersparnis als<br />
wichtiger Punkt.“<br />
Zu den analogen Eingängen gehören <strong>die</strong><br />
RTD-Karten, an <strong>die</strong> <strong>die</strong> Dreidraht-<br />
PT100-Temperatursensoren in den verschiedenen<br />
Räumen angeschlossen sind. Die anderen<br />
Analogeingänge werden hauptsächlich<br />
<strong>für</strong> Druckmessungen und Gasdetektionen im<br />
System genutzt. Die Steuerung der Speed<br />
Starter erfolgt über <strong>die</strong> digitalen Ausgänge.<br />
Die Smart-Elements-Module sitzen auf einer<br />
Backplane, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Signale dann an das Axioline-Modul<br />
weiterleitet, das <strong>die</strong> Kommunikation<br />
via Profinet steuert. Für <strong>die</strong> zentrale<br />
SPS stellt sich das System mit den dezentralen<br />
I/Os vollkommen transparent dar.<br />
Fernüberwachung<br />
Eine der Herausforderungen bei der Um -<br />
setzung <strong>die</strong>ses Projekts lag darin, dass <strong>die</strong><br />
neue Kälteanlage bei laufender Produktion<br />
aufgebaut werden musste. Deshalb waren<br />
Aspekte wie <strong>die</strong> Benutzerfreundlichkeit der<br />
Smart-Elements-Module <strong>–</strong> unter anderem<br />
wegen der werkzeuglosen Push-in-Anschlusstechnik<br />
von Phoenix Contact <strong>–</strong> willkommen.<br />
Tim Steegmans, Maintenance<br />
Manager bei der Firma Marmo, zeigt sich<br />
mit dem industriellen Ansatz der neuen Kälteanlage<br />
zufrieden: „Die Betriebszuverlässigkeit<br />
hat <strong>für</strong> uns eine wesentliche Bedeutung.<br />
Dabei können wir auf <strong>die</strong> Unterstützung<br />
von Sabcobel zählen.“<br />
Im Bereich der Remoteüberwachung werden<br />
<strong>die</strong> Möglichkeiten ebenso voll ausgeschöpft,<br />
denn <strong>die</strong> Spezialisten von Sabcobel<br />
können den Technikern von Marmo bei Bedarf<br />
aus der Ferne zur Seite stehen. Dazu<br />
tragen Komponenten wie <strong>die</strong> Speed Starter<br />
bei, <strong>die</strong> sich remote zurücksetzen lassen.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Phoenix Contact<br />
AUTOR:<br />
WOLFGANG BOLL<br />
Product Marketing<br />
Contactron,<br />
Phoenix Contact Electronics<br />
<strong>dei</strong> 06-2023 37
<strong>dei</strong><br />
MSR-TECHNIK, PROZESSAUTOMATISIERUNG, DIGITALISIERUNG<br />
Bild: Esfandjar - stock.adobe.com<br />
Lebensmittelhersteller müssen <strong>die</strong> Cybersicherheit ihrer Anlagen im Blick behalten. Spezialisten können helfen, komplexe, gewachsene Anlagenstrukturen vor<br />
ungewolltem Zugriff zu schützen.<br />
So lassen sich Bestandsanlagen vor Bedrohungen schützen<br />
Cybersicherheit auf allen<br />
Ebenen der Produktion<br />
Die Digitalisierung bietet Optimierungsansätze in praktisch allen Lebenszyklen und<br />
Bereichen einer Anlage, vom Prozessleitsystem über Insellösungen <strong>für</strong> einzelne<br />
Prozessschritte bis hin zur Wartung und Instandsetzung. Doch <strong>die</strong> da<strong>für</strong> notwendige<br />
Öffnung der Systeme birgt auch Sicherheitsrisiken. Spezialisten <strong>für</strong> Cybersicherheit<br />
können helfen, komplexe, gewachsene Anlagenstrukturen in der Lebensmittel -<br />
industrie vor ungewolltem Zugriff zu schützen.<br />
Unter Security- und Safety-Gesichtspunkten<br />
sind offene und transparente Systeme in<br />
der Produktion ein Risiko. Um <strong>die</strong> traditionell<br />
sehr geschlossenen Ebenen in den Prozessindustrien<br />
auf eine sichere Art und Weise<br />
<strong>für</strong> neueste Entwicklungen der Standard-<br />
IT zu öffnen, haben Arbeitsgruppen des<br />
ZVEI (Verband der Elektro- und Digitalindustrie)<br />
und der Namur (Interessengemeinschaft<br />
Automatisierungstechnik der Prozessindustrie)<br />
das Open Architecture (NOA)-<br />
Konzept entwickelt. In der Praxis bedeutet<br />
das unter anderem, Syntax und Semantik<br />
des Informationsaustauschs zwischen den<br />
Geräten der Prozessautomatisierung und der<br />
überwachenden Zonen zu definieren und<br />
eine sichere Verbindung zwischen dem<br />
Kernbereich der Prozesssteuerung und den<br />
äußeren Bereichen herzustellen: das NOA<br />
Security Gateway. In den Namur-Empfehlungen<br />
werden zudem <strong>die</strong> Bedingungen <strong>für</strong><br />
eine sichere und verifizierte Kopplung von<br />
Daten beschrieben (NOA Verification of Request).<br />
Eine ebenso wichtige Rolle spielt der<br />
NOA-Aggregationsserver, der <strong>die</strong> Wege der<br />
Datenkommunikation verschiedener Gateways<br />
strukturiert.<br />
Komplexe Sicherheitsaufgaben<br />
Die Liste der Anforderungen und Vorgaben<br />
seitens der Namur ist lang und das Thema<br />
komplex. Spezifikationen <strong>für</strong> das Gateway,<br />
unterschiedliche Schutzprofile, <strong>die</strong> Betrachtung<br />
aller Lebenszyklus-Phasen der Anlagen<br />
sowie <strong>die</strong> verschiedenen Ansätze und Kompetenzen<br />
von Lieferanten machen es Lebensmittelproduzenten<br />
nicht leicht, alle Aspekte<br />
im Blick zu behalten und den ungewollten<br />
Zugriff auf Anlagen zu unterbinden.<br />
Hier bietet sich <strong>die</strong> Zusammenarbeit mit<br />
Spezialisten <strong>für</strong> Cybersicherheit an. Ein solcher<br />
Spezialist ist das Unternehmen Genua,<br />
das zur Bundesdruckerei-Gruppe gehört.<br />
Seine Sicherheitslösungen schützen auch <strong>die</strong><br />
komplexen digitalen Infrastrukturen in der<br />
Lebensmittelproduktion.<br />
Jede Anlage ist mit ihren Kommunikationsprozessen<br />
in den automatisierten Produktionssystemen<br />
so komplex wie einzigartig.<br />
Laufende Änderungen und Erweiterungen<br />
erschweren den Überblick. Die Experten<br />
von Genua sind <strong>die</strong>se Herausforderungen<br />
gewöhnt. „Ganz konkret und pragmatisch<br />
unterstützen wir mit einer ganzheitlichen,<br />
mehrstufigen Sicherheitsstrategie auch <strong>die</strong><br />
Sicherheitsverantwortlichen von Betrieben,<br />
<strong>die</strong> Tag und Nacht produzieren“, sagt Markus<br />
Maier. Der Product Owner Industrieprodukte<br />
bei Genua weiß, dass im täglichen Betrieb<br />
schnell mal der Zugriff <strong>für</strong> eine Fernwartung<br />
erlaubt wird oder eine Sicherheitseinrichtung<br />
umgangen wird. „Das passiert<br />
in aller Regel nicht böswillig. Im täglichen<br />
Stress wird schnell vergessen, eine Zugriffsmöglichkeit<br />
wieder zu entziehen oder ein<br />
Einfallstor wieder zu schließen“, sagt Maier.<br />
38 <strong>dei</strong> 06-2023
Anlagen fit <strong>für</strong> Industrie 4.0 machen<br />
Um in Bestandsanlagen hohe Sicherheitsstandards<br />
mit überschaubarem Aufwand zu<br />
erzielen und gleichzeitig von den Chancen<br />
der Digitalisierung und Industrie 4.0 zu<br />
profitieren, setzt Maier auf eine IT/OT-Referenzarchitekur,<br />
wie sie in der Namur erarbeitet<br />
wurde. „Eine nachhaltige und wirksame<br />
Sicherheitsstrategie braucht sechs feste<br />
Bestandteile, dann können <strong>die</strong> IT-Welt und<br />
<strong>die</strong> Produktionstechnik sicher zusammenwachsen.“<br />
Diese Aspekte lauten:<br />
• Umsetzung von Defense in Depth und Zero<br />
Trust<br />
• Netzwerksegmentierung gemäß Zones &<br />
Conduits<br />
• Netzwerküberwachung mittels intelligenter<br />
Anomalie-Erkennung<br />
• Sicherer Fernzugriff durch eine geeignete<br />
Fernwartungsarchitektur<br />
• Hochsicheres Edge-Computing <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />
Prozessoptimierung<br />
• Hochsichere Datenausleitung mittels Datendioden<br />
Die IEC 62443-1-1 „Concepts and Models“<br />
beschreibt das Defense-in-Depth-Konzept.<br />
Dabei definiert der Standard drei grundlegende<br />
Rollen bzw. Verantwortlichkeiten <strong>für</strong><br />
das Gesamtsystem, um <strong>die</strong> Verfügbarkeit<br />
und <strong>die</strong> IT- Sicherheit von Anlagen und Systemen<br />
sicherzustellen: den Betreiber, den<br />
Integrator und den Komponentenhersteller<br />
der Automatisierungskomponenten.<br />
Um den Schaden, den ein an einer Stelle<br />
eingedrungener Angreifer anrichten kann,<br />
zu begrenzen, bieten sich bewährte Netzsegmentierungen<br />
an. Wenige Übergänge<br />
zwischen den Zonen, <strong>die</strong> zudem durch Filter<br />
oder Firewalls gesichert sind, behindern<br />
einen Angreifer in seinem Vorhaben. Ein solches<br />
Sicherheitskonzept bezeichnet man in<br />
der Cybersicherheit als Zones & Conduits.<br />
Überwachung des Datenflusses<br />
Um <strong>die</strong> Sicherheit im Netzwerk zu erhöhen,<br />
sollten zunächst alle Assets einer Anlage automatisiert<br />
katalogisiert und identifiziert<br />
werden. Im nächsten Schritte werden sämtliche<br />
Kommunikationspfade erfasst. Machine-Learning-Algorithmen<br />
können nach einer<br />
Anlernphase dann selbstständig unterscheiden,<br />
ob ein Ereignis eine Bedrohung<br />
darstellt. Mit Rücksicht auf <strong>die</strong> Funktionsfähigkeit<br />
des Produktionssystems werden abgestuft<br />
Warnungen und Alarme ausgegeben<br />
und nur im eindeutigen Fall ein verdächtiger<br />
Datenverkehr unterbunden. Mit <strong>die</strong>ser<br />
Anomalieerkennung wird vermieden, dass<br />
zu lange Latenzzeiten <strong>für</strong> Probleme sorgen<br />
IT/OT-Referenzarchitektur von Genua <strong>für</strong> eine digitalisierte Brownfield-Fabrik. Realisiert wurden u. a.<br />
<strong>die</strong> sichere Fernwartung, <strong>die</strong> Prozessoptimierung auf Basis von Edge Computing sowie <strong>die</strong> hochsichere<br />
Datenausleitung mittels Datendiode.<br />
oder Datenverluste im Betrieb auftreten.<br />
Der Zugriff auf <strong>die</strong> Anlagen durch fremdes<br />
Personal zu Wartungs- und Instandsetzungszwecken<br />
bildet schon allein wegen der<br />
Mehrfachnutzung von Zugängen ein Risiko.<br />
Eine spezielle Fernwartungsarchitektur sorgt<br />
da<strong>für</strong>, dass Externe nur Zugriff auf benötigte<br />
Applikationen erhalten <strong>–</strong> und das auch nur<br />
mit gehärteten, also sicher konfigurierten<br />
Netzwerkkomponenten, und nach einer<br />
Multifaktoren-Authentifizierung. Applikationsfilter<br />
und Gateways trennen sensible Bereich<br />
zusätzlich ab. Besonders wichtig ist<br />
zudem eine zentrale Verwaltung der erlaubten<br />
Fernwartungszugriffe.<br />
Computer, <strong>die</strong> nah am Prozess Daten verarbeiten<br />
und im Netzwerk mit anderen Teilnehmern<br />
kommunizieren, müssen ebenfalls<br />
nach aktuellem Stand der Technik abgesichert<br />
sein und eine entsprechende Zugangskontrolle<br />
mit Rechte-Management besitzen.<br />
Die Industrie-Hardware des Cloud Edge<br />
Gateway von Genua läuft mit ihrem gehärteten<br />
Microkernel-Betriebssystem separiert<br />
und sichert ihren Anwendungsbereich mit<br />
Docker-Containern. So sorgt sie <strong>für</strong> eine sichere<br />
Datenverarbeitung und -übertragung<br />
direkt an Maschine und Apparat.<br />
Besonders sensible oder nicht aktualisierbare<br />
Anlagenbereiche, <strong>die</strong> dennoch Einblick in<br />
ihre Daten geben müssen, können mithilfe<br />
der sogenannten Datendiode angebunden<br />
werden. Wie in Namur-Empfehlungen beschrieben,<br />
wird ein Datenstrom hardwareseitig<br />
nur in eine Richtung zugelassen. Die<br />
Hardware unterscheidet hierzu verschiedene<br />
abgeschottete Bereiche: eine schwarze Seite<br />
zur Datenextraktion, eine rote Seite zur Datenbereitstellung<br />
sowie einen „One Way<br />
Task“ zur Weiterleitung der Daten von<br />
Schwarz nach Rot. Die schwarze und <strong>die</strong> rote<br />
Seite der Diode sind zwei virtualisierte<br />
getrennte Geräte mit einem eigenen, speziell<br />
gehärteten Betriebssystem. Auf <strong>die</strong>se<br />
Weise gehen notwendige Daten aus dem<br />
Anlagenbereich hinaus, aber nicht hinein.<br />
Ganzheitliche Sicherheitskonzepte<br />
Betriebsleiter, <strong>die</strong> Remote Access, Fernwartung<br />
und industrielle Cloud-Lösungen nutzen<br />
wollen, finden bei Genua skalierbare<br />
Lösungen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Cybersicherheit ihrer Anlagen.<br />
„Unsere Security-Experten begleiten<br />
Industrieunternehmen von der Konzeption<br />
einer sicheren OT/IT-Infrastruktur über <strong>die</strong><br />
Auswahl und Integration von OT-Sicherheitsprodukten<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> Netzwerksicherheit<br />
bis hin zu Training und Vor-Ort-Support“,<br />
sagt Maier. Dadurch können sich Anlagenbetreiber<br />
auf ihre Kernkompetenz konzentrieren:<br />
sichere Lebensmittel zu produzieren.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Genua<br />
AUTOR:<br />
FRANK JABLONSKI<br />
Freier Journalist<br />
Bild: Genua<br />
<strong>dei</strong> 06-2023 39
<strong>dei</strong><br />
MSR-TECHNIK, PROZESSAUTOMATISIERUNG, DIGITALISIERUNG<br />
Drucküberwachung per Inline-Prozesstransmitter<br />
Ein Plus an Sicherheit <strong>für</strong><br />
den sterilen Prozess<br />
Absolute Sterilität, Optimierung der Prozessabläufe und Reduzierung der Betriebskosten<br />
<strong>–</strong> in <strong>die</strong>sem Spannungsfeld muss <strong>die</strong> Lebensmittel- und Getränkeindustrie<br />
ihre Produktionsverfahren ausrichten. Die Messtechnik zur Kontrolle der einzelnen<br />
Prozessparameter spielt hierbei einen entscheidenden Part. Der trocken messende<br />
Inline-Prozess transmitter DMSU22SA wurde speziell zur Drucküberwachung in<br />
sterilen Anwendungen entwickelt.<br />
Die entscheidende Voraussetzung <strong>für</strong> eine<br />
einwandfreie Produktqualität ist eine Herstellung<br />
unter aseptischen Bedingungen. Die<br />
rückstandsfreie Reinigung von Rohrleitungen<br />
und Tanks zählt dabei zu den zentralen<br />
Aufgaben in der Folge der einzelnen Abläufe.<br />
Das hört sich einfacher an als es ist.<br />
Das ist <strong>die</strong> Alternativlösung: Der trocken<br />
messende Inline- Prozesstransmitter DMSU22SA<br />
mit integrierter Membranüberwachung <strong>für</strong> Retrofi<br />
Sämtliche Prozesse sind durchgehend heterogen<br />
instrumentiert, gespickt mit Absperrventilen,<br />
Pumpen und Messgeräten unterschiedlicher<br />
Herkunft. Eine solche Aneinanderreihung<br />
verursacht demzufolge einen<br />
erheblichen Reinigungsaufwand. Mehrere<br />
Durchgänge mit unterschiedlichen Sub-<br />
Bilder: Wika<br />
stanzen wie Zitronensäure und Lauge sind<br />
notwendig, steriler Sattdampf markiert den<br />
Abschluss des Reinigungsvorgangs.<br />
Der letzte Schritt im Reinigungsprozess<br />
stellt zugleich einen kritischen Moment dar.<br />
Trifft der bis zu 150 °C heiße Dampf auf<br />
Wasserpartikel vorheriger Reinigungsdurchläufe,<br />
kommt es unweigerlich zu explosionsartigen<br />
Reaktionen, den Druckschlägen.<br />
Dieser Effekt ist auch unter der Bezeichnung<br />
„Water Hammer“ bzw. „Wasserhammer“<br />
bekannt <strong>–</strong> und lässt Anlagenbetreiber <strong>die</strong><br />
Haare zu Berge stehen. Denn „Wasserhämmer“<br />
können eine Gewalt entfachen, <strong>die</strong> <strong>die</strong><br />
im Prozess eingesetzten Druckmessgeräte<br />
bis hin zum Ausfall beschädigen kann. Konsequenz<br />
in solchen Fällen: Das Verfahren<br />
muss gestoppt werden, um <strong>die</strong> betroffenen<br />
Geräte auszutauschen.<br />
Allerdings wird nicht jeder Schaden wie<br />
beim Geräteausfall umgehend erkannt, und<br />
dann können <strong>die</strong> Folgen von Druckschlägen<br />
noch gravierender ausfallen <strong>–</strong> durch<br />
Produktverunreinigungen. Denn ein Teil der<br />
Messstellen in der Lebensmittelherstellung<br />
sind mit Druckmittlersystemen mit integriertem<br />
Druck- oder Prozesstransmitter<br />
bestückt. Werden deren Membranen auf der<br />
Prozessseite beschädigt, tritt <strong>die</strong> Übertragungsflüssigkeit<br />
des Druckmittlers aus und<br />
kontaminiert das Produkt. Eine Verunrei -<br />
nigung kann auch bei Keramiksensoren vorkommen.<br />
Im Schadensfall gehen sie zwar<br />
sofort in den Fehlermodus, dennoch ge -<br />
langen losgelöste Keramikpartikel in das<br />
Medium. Damit ist <strong>die</strong> Produktreinheit<br />
hier ebenfalls nicht mehr gegeben.<br />
In den meisten Fällen muss <strong>die</strong> betroffene<br />
40 <strong>dei</strong> 06-2023
Der Inline-Prozesstransmitter DMSU22SA schließt eine Produkt -<br />
kontamination aus und ermöglicht aufgrund einer aktiven Temperaturkompensation<br />
eine genauere Verfahrenssteuerung. Sein Strömungs -<br />
verhalten senkt den Verbrauch von Betriebsmitteln.<br />
Der DMSU22SA ist in erster Linie <strong>für</strong> den Einsatz in Neuanlagen mit<br />
digitalisierten Abläufen konzipiert<br />
Charge dann vernichtet werden. Die wirtschaftlichen<br />
Folgen sind beträchtlich: Die<br />
Anlagen laufen in der Regel im 24-Stunden-<br />
Betrieb, sodass vor der Einleitung von Gegenmaßnahmen<br />
bereits eine große Menge<br />
Produkt umgesetzt ist. Ein solcher Verlust<br />
ließ sich bisher ausschließlich durch ein<br />
Druckmittlersystem mit integrierter Membranüberwachung<br />
(eine patentierte Wika-<br />
Lösung) vermeiden. Es arbeitet mit einer<br />
Doppelmembran: Bei Beschädigung der<br />
prozessseitigen Membran setzt das System<br />
zeitgleich ein Alarmsignal ab. Die zweite<br />
Membran hält den Prozess geschlossen, bis<br />
der Fehler behoben ist.<br />
Trockener Inline-Prozesstransmitter<br />
Die Wika-Neuentwicklung zur Drucküberwachung<br />
in aseptischen Verfahren zielt darauf<br />
ab, das zuvor beschriebene Gefährdungspotenzial<br />
weiter zu reduzieren und<br />
zugleich den Reinigungsprozess zu verbessern.<br />
Der Inline-Prozesstransmitter<br />
DMSU22SA mit Hart-7-Kommunikationsprotokoll<br />
und Flanschanschluss wird, wie<br />
der Name sagt, ein Teil der Rohrleitung.<br />
Seine Konstruktion ermöglicht ein besseres<br />
Strömungsverhalten als herkömmlich an -<br />
gebaute Messgeräte.<br />
Ein weiterentwickeltes Hygienic Design<br />
macht das Messelement um ein Vielfaches<br />
widerstandsfähiger gegenüber Druckschlägen<br />
und anderen extremen Prozessbedingungen.<br />
Zugleich erfasst der DMSU22SA<br />
den Druck ohne Übertragungsflüssigkeit<br />
und verursacht damit im möglichen Schadensfall<br />
keine Kontamination. Darin besteht<br />
der wesentliche Unterschied zu den bisher<br />
üblichen Inline-Messanordnungen mit<br />
Rohrdruckmittlern oder frontbündig eingebauten<br />
Prozesstransmittern.<br />
Herzstück des DMSU22SA ist das hermetisch<br />
abgeschlossene Sensorelement aus<br />
Edelstahl 1.4435/316L Es ist wie eine Rohrfeder<br />
elliptisch und verformt sich entsprechend<br />
unter Druck. Auf dem Sensorkörper<br />
ist eine Wheatstone’sche Messbrücke angebracht,<br />
um <strong>die</strong> Änderungen des elektrischen<br />
Widerstands aufgrund des jeweiligen<br />
Drucks exakt zu erfassen und an den Transmitter<br />
zu übertragen. Der DMSU22SA verfügt<br />
zusätzlich über einen Pt-Sensor <strong>für</strong> eine<br />
aktive Temperaturkompensation zwischen<br />
-10 und 80 °C. Sein Fehlerausgleich ist bis<br />
zu Faktor 10 besser als der bei herkömmlichen<br />
Geräten und ermöglicht deshalb eine<br />
genaue Prozesssteuerung.<br />
Zwar unterscheiden sich <strong>die</strong> Durchmesser<br />
von Rohrleitung und Rohrsensor. Dennoch<br />
weist das neu entwickelte Messgerät gemäß<br />
einer Widerstandsbeimessung ein deutlich<br />
besseres Strömungsverhalten auf als andere<br />
Lösungen, auch als <strong>die</strong>jenigen mit Hygieneanschlüssen.<br />
Die totraumfreie Konstruktion<br />
trägt somit dazu bei, Energie <strong>für</strong> <strong>die</strong> Aufrechterhaltung<br />
des Prozessdrucks bzw. <strong>für</strong><br />
CIP/SIP-Verfahren sowie Wasser und Reinigungsmittel<br />
einzusparen.<br />
Um <strong>die</strong> Prozesssicherheit zu erhöhen, verfügt<br />
der Rohrsensor über eine äußerst robuste<br />
Wandung. Sie hat, je nach Geräteausführung,<br />
eine Stärke bis zum Zehnfachen einer<br />
herkömmlichen Druckmittlermembran<br />
(0,05 mm). Dennoch können anhaltend<br />
widrige Prozessbedingungen auch hier Undichtigkeiten<br />
herbeiführen, durch <strong>die</strong> Produkt<br />
in den Raum zwischen Sensor und<br />
Stützrohr eindringt. Dieser ist evakuiert und<br />
hat eine integrierte Vakuumüberwachung,<br />
deren Sensor bereits bei einem Druckwert<br />
vom 50 mbar reagiert. Der Anlagenbetreiber<br />
wird sofort direkt via Hart-Protokoll informiert.<br />
Wo kein Bus-Leitsystem vorhanden<br />
ist, lässt sich der Schadensfall über einen<br />
Fehlerstrom signalisieren.<br />
Die Implementierung einer Drucküberwachung<br />
per Inline-Prozesstransmitter empfiehlt<br />
sich in erster Linie <strong>für</strong> Neuanlagen.<br />
Ein Umrüsten bestehender Anlagen mit dem<br />
neuen System stellt einen unverhältnismäßigen<br />
Aufwand <strong>für</strong> den Anlagenbetreiber dar.<br />
Um das Risiko einer Produktverunreinigung<br />
zu minimieren, können <strong>die</strong> Unternehmen<br />
bei einem Retrofit auf das Wika-Druckmittlersystem<br />
DMSU21SA mit integrierter Membranüberwachung<br />
zurückgreifen.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Wika<br />
AUTOR:<br />
TOBIAS HENCH<br />
Product Management<br />
Process Instrumentation<br />
Pressure,<br />
Wika<br />
<strong>dei</strong> 06-2023 41
Passgenaue Sicherheitsvali<strong>die</strong>rung<br />
Bild: Deutsche Messe<br />
Die Aussteller der Hannover Messe und <strong>die</strong><br />
Deutsche Messe AG ziehen ein durchweg<br />
positives Fazit der <strong>die</strong>sjährigen Veranstaltung,<br />
<strong>die</strong> vom 17. bis 21. April stattfand.<br />
„In den Hallen der Hannover Messe<br />
herrscht Aufbruchsstimmung“, sagte Dr. Jochen<br />
Köckler, Vorstandsvorsitzender der<br />
Deutschen Messe AG auf der Abschlusspressekonferenz<br />
der Hannover Messe 2023. „Die<br />
hohen Erwartungen der ausstellenden Unternehmen<br />
und Besucher wurden übertroffen.“<br />
Mehr als 4000 Aussteller präsentierten<br />
ihre Lösungen <strong>für</strong> eine digitale, vernetzte<br />
sowie nachhaltige Industrie und trafen in<br />
Hannover auf 130 000 Besucher aus aller<br />
Welt. 43 % der Besucher kamen aus dem<br />
Ausland und informierten sich darüber, wie<br />
sie ihre Produktion zukunftsfähig gestalten<br />
können. Die Top-Besucherländer nach<br />
Deutschland waren <strong>die</strong> Niederlande, China,<br />
Korea, Polen und <strong>die</strong> USA.<br />
Zu den Kernthemen der Hannover Messe<br />
zählten künstliche Intelligenz, Wasserstoff,<br />
Energiemanagement, <strong>die</strong> vernetzte und intelligente<br />
Produktion sowie das neue Datenökosystem<br />
Manufacturing-X.<br />
2024 wird <strong>die</strong> Hannover Messe vom 22. bis<br />
zum 26. April ausgerichtet.<br />
Pilz bietet sein Dienstleistungsangebot <strong>für</strong> <strong>die</strong> Sicherheitsvali<strong>die</strong>rung<br />
von Maschinen jetzt maßgeschneidert<br />
je nach Anforderung an. Maschinenhersteller und -betreiber<br />
können aus drei Leveln passgenau sowohl den<br />
Umfang als auch <strong>die</strong> Tiefe der Vali<strong>die</strong>rung wählen. Das<br />
gewährleistet einen effizienten, auf individuell angepassten<br />
Service <strong>–</strong> <strong>für</strong> eine normenkonforme Gestaltung<br />
der Maschine und Anlage und höchste Sicherheit.<br />
Beinhaltet <strong>die</strong> Vali<strong>die</strong>rung auf Level 1 einen Basischeck,<br />
der wichtige Nichtkonformitäten aufzeigt, wird auf Level<br />
2 eine umfangreichere Prüfung insbesondere im Bereich<br />
der funktionalen Sicherheit vorgenommen. Dies<br />
gewährleistet, dass <strong>die</strong> Maschine ausreichende Sicherheitsmaßnahmen<br />
bereitstellt. Die Vali<strong>die</strong>rungsleistung<br />
auf Level 3 entspricht einer detaillierten Konformitätsprüfung,<br />
wie sie <strong>für</strong> <strong>die</strong> CE-Konformität erforderlich ist.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Pilz<br />
Funk-Magnetsensoren in Zylinderbauweise<br />
Die Funk-Magnetsensoren der<br />
Baureihe RF RC M30 sind in<br />
verschiedenen Versionen verfügbar,<br />
z. B. im Kunststoff- oder<br />
Edelstahlgehäuse. Allen Varianten<br />
der Baureihe gemeinsam<br />
sind <strong>die</strong> zylindrische Bauform<br />
des Gehäuses mit Außengewinde,<br />
<strong>die</strong> integrierte Antenne und<br />
<strong>die</strong> Stromversorgung durch eine<br />
auswechselbare Lithiumbatterie.<br />
Die Kommunikation zwischen<br />
Sensor und Empfangseinheit erfolgt<br />
über <strong>die</strong> S-Wave-Technologie.<br />
Stellt <strong>die</strong> Applikationsumgebung<br />
zusätzliche Anforderungen<br />
in puncto Verfügbarkeit dar,<br />
kann der Anwender <strong>die</strong> Funk-<br />
Magnetsensoren RF RC M30 als<br />
Option mit Listen-before-talk-<br />
Software (LBT) bestellen. In der<br />
Basisversion wird der<br />
RF RC M30 mit einem Reedkontakt<br />
ausgeliefert. Bei rauen Umgebungsbedingungen<br />
und Vibrationen<br />
kommt stattdessen ein<br />
Hall-Sensor zum Einsatz.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Steute<br />
Bild: Pilz<br />
Bild: Steute<br />
42 <strong>dei</strong> 06-2023
Linearführung im Hygienic Design<br />
Condition-Monitoring-Plattform erweitert<br />
Die Drylin-W-Linearführung von Igus hat einen komplett<br />
spülbaren Schlitten, bei dem Flüssigkeiten ungehindert<br />
ablaufen können, ohne dass sich Feuchtigkeitsnester<br />
bilden. Bisher basieren <strong>die</strong> meisten Hygienic-<br />
Design-Lösungen auf einer kompletten Umhausung. Der<br />
Igus-Schlitten besteht komplett aus dem FDA- und<br />
EU10/2011-konformen schmierfettfreien Hochleistungspolymer<br />
Iglidur A160. Zum Einsatz kommen auch<br />
hygienegerechte Schrauben und große Spülnuten. An -<br />
geschrägte Kanten ermöglichen einen schnellen Ablauf<br />
der Reinigungsmittel. Die Bodendichtung schützt den<br />
Raum unter der Schiene vor Verschmutzung. Aus dem<br />
gleichen Grund gibt es eine Abdichtung der Wellen.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Igus<br />
Bild: Igus<br />
Mit dem Schaltschrankwächter<br />
IM18-CCM60 hat Turck seine<br />
Condition-Monitoring-Plattform<br />
zur Zustandsüberwachung<br />
von Schaltschränken um ein<br />
weiteres, besonders anwenderfreundliches<br />
Modell ergänzt. Es<br />
verfügt über das IIoT-Betriebssystem<br />
Siineos, das <strong>die</strong> Digitalisierungsspezialisten<br />
von in.hub<br />
eigens <strong>für</strong> <strong>die</strong> CCM-Plattform<br />
entwickelt haben. Das in Siineos<br />
integrierte Incore- Framework<br />
bietet eine große Auswahl an<br />
fertigen Komponenten, über <strong>die</strong><br />
sich <strong>die</strong> integrierten Schnittstellen<br />
und Sensoren sowie alle<br />
gängigen Netzwerk- und Industrieprotokolle<br />
einfach be<strong>die</strong>nen<br />
lassen. Neben vorhandenen<br />
Apps können auch eigene Programme<br />
und Apps erstellt oder<br />
wie beim Smartphone geladen<br />
werden. Der webbasierte Assistent<br />
begleitet <strong>die</strong> Einrichtung,<br />
sodass auch Nutzer ohne Vorkenntnisse<br />
mit dem Gerät problemlos<br />
umgehen können. Dies<br />
ermöglicht auch den einfachen<br />
Zugriff auf <strong>die</strong> internen Sensoren<br />
<strong>für</strong> Temperatur, Feuchte und<br />
Türabstand und <strong>die</strong> Parametrierung<br />
vielfältiger Schnittstellen.<br />
Programmierkenntnisse sind<br />
nicht erforderlich.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Turck<br />
Bild: Turck<br />
Thomapren®-EPDM/PP-<br />
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Förderschlauch <strong>für</strong> höchste Ansprüche<br />
• High-Tech-Elastomer EPDM/PP: Temperaturbeständig<br />
bis +135 °C, UV-beständig, chemikalienresistent,<br />
niedrige Gaspermeabilität<br />
• Für Schlauchquetschventile und Peristaltikpumpen: Bis zu<br />
30 mal höhere Standzeiten gegenüber anderen Schläuchen<br />
• Biokompatibel und sterilisierbar: Zulassungen nach FDA,<br />
USP Class VI, ISO 10993, EU 2003/11/EG<br />
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Druck, Temperatur und Füllstand <strong>–</strong><br />
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Hygienic Design, 3A-zertifiziert<br />
CIP-/SIP-reinigungsfähig<br />
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<strong>dei</strong> 06-2023 43
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Die Kombination sorgt <strong>für</strong> Geschmack und das richtige Mundgefühl<br />
Fettreduktion mit Inulin<br />
und Reisstärke<br />
Ob Milchprodukte, Backwaren oder Eiscreme <strong>–</strong> viele Verbraucherinnen und Verbraucher<br />
greifen zur fettarmen Variante, um sich gesünder zu ernähren oder Kalorien zu<br />
sparen. Mit Reisstärke und dem präbiotischen Ballaststoff Inulin bietet Beneo zwei<br />
Zutaten, <strong>die</strong> Fett nicht nur technologisch ersetzen können, sondern darüber hinaus<br />
auch den Genuss aufrechterhalten.<br />
Trotz des aktuellen Proteinhypes achten<br />
Verbraucher und Verbraucherinnen nach wie<br />
vor auf den Fettgehalt von Lebensmitteln.<br />
Laut jüngsten Zahlen von Mintel Insights<br />
betrifft <strong>die</strong>s mehr als 20 % der Konsumenten.<br />
Spielraum <strong>für</strong> eine Fettreduktion bieten<br />
vor allem Molkereiprodukte und ihre<br />
pflanzlichen Alternativen und Wurstwaren,<br />
aber auch Eiscreme, Süßigkeiten und Backwaren.<br />
Dabei sollen <strong>die</strong> Produkte zwar weniger<br />
Kalorien beinhalten, bei Geschmack<br />
und Textur möchte man aber keine Kompromisse<br />
eingehen. Die beiden Anforderungen<br />
Inulin und Reisstärke sorgen in fettreduzierten Milchprodukten <strong>für</strong> <strong>die</strong> gewünschte Textur und Cremigkeit<br />
Bild: Monstar Studio <strong>–</strong> Shutterstock.com<br />
gleichzeitig zu erfüllen, ist nicht leicht.<br />
Schließlich ist Fett ein essenzieller Geschmacksträger<br />
und Texturgeber. Ein Fettersatz<br />
oder -austauschstoff muss entsprechend<br />
hohen sensorischen und technologischen<br />
Ansprüchen genügen.<br />
Darüber hinaus sind vor allem Inhaltsstoffe<br />
pflanzlichen Ursprungs gefragt, <strong>die</strong> eine<br />
kurze, verständliche Zutatenliste ermöglichen.<br />
Idealerweise sind sie auch mit Produktclaims<br />
wie „Bio“ und „ohne Gentechnik“<br />
vereinbar. Mit Inulin aus der Zichorienwurzel<br />
und Reisstärken bietet das Unternehmen<br />
Beneo zwei pflanzenbasierte Lösungen<br />
zum Fettersatz, <strong>die</strong> sich in Rezepturen<br />
auch gegenseitig ergänzen können.<br />
Langkettiges Inulin statt Fett<br />
Beneo gewinnt Inulin aus der Zichorienwurzel<br />
durch ein schonendes Heißwasser-<br />
Extraktionsverfahren. Seine Eignung als Fettaustauschstoff<br />
verdankt Orafti-Inulin seiner<br />
langkettigen Molekülstruktur und der geringen<br />
Löslichkeit. Mit <strong>die</strong>sen Eigenschaften<br />
kann der Stoff in wässrigen Systemen unter<br />
hoher Schereinwirkung eine Struktur bilden,<br />
<strong>die</strong> der von Fett ähnelt. Gut einsetzen<br />
lässt sich Inulin beispielsweise in Lebensmitteln<br />
wie Desserts, Frischkäsezubereitungen,<br />
Schmelzkäse, Joghurt, aber auch in<br />
Saucen oder Wurstwaren. Dabei liefert der<br />
Ballaststoff mit lediglich 2 kcal/g deutlich<br />
weniger Energie als Fett mit rund 9 kcal/g<br />
und ermöglicht so einen reduzierten Kaloriengehalt<br />
im Endprodukt.<br />
Zunehmende Beachtung findet Inulin unter<br />
Lebensmittelherstellern aber nicht nur, weil<br />
es Fett ersetzen kann, sondern auch weil es<br />
als präbiotischer Ballaststoff eine Reihe gesundheitlicher<br />
Nutzen mit sich bringt und<br />
das Nährstoffprofil der Endprodukte aufwertet.<br />
Eine Anreicherung ist angesichts des<br />
anhaltenden Ballaststoffmangels in der Bevölkerung<br />
wertvoll <strong>–</strong> <strong>die</strong> Deutschen Gesellschaft<br />
<strong>für</strong> Ernährung empfiehlt eine Mindestmenge<br />
von 30 g am Tag, <strong>die</strong> jedoch <strong>die</strong><br />
meisten regelmäßig unterschreiten. Inulinhaltige<br />
Produkte bieten hier eine praktische<br />
Lösung. Abhängig von der zugefügten Menge<br />
kann das Produkt auch als Ballaststoffquelle<br />
oder als solches mit erhöhtem Ballaststoffgehalt<br />
ausgelobt werden.<br />
44 <strong>dei</strong> 06-2023
Mit seinen präbiotischen Eigenschaften<br />
wirkt Inulin außerdem auf <strong>die</strong> Darmflora:<br />
Stu<strong>die</strong>n wie <strong>die</strong> jüngst veröffentlichte systematische<br />
Übersichtsarbeit von Nagy et al.<br />
belegen, dass der Verzehr von Inulin <strong>die</strong> Anzahl<br />
der darmfreundlichen Bifidobakterien<br />
erhöht und so zu einer verbesserten Darmtätigkeit<br />
führt. Verbraucherinnen und Verbraucher<br />
interessieren sich <strong>für</strong> solche Zusatznutzen,<br />
denn immer mehr begreifen<br />
den Darm als zentrale Stellschraube <strong>für</strong> ihr<br />
körperliches Wohlempfinden. Der Wunsch<br />
nach mehr Darmgesundheit beeinflusst<br />
auch das Konsumverhalten, wie sich am<br />
Beispiel von Joghurt zeigen lässt: 57 % der<br />
Deutschen greifen eigenen Angaben zufolge<br />
zu Joghurt oder Joghurtdrinks, um <strong>die</strong> eigene<br />
Darmgesundheit zu fördern. Wenn Hersteller<br />
<strong>die</strong>se Lebensmittel mit zusätzlichen<br />
Ballaststoffen anreichern, steigert sich ihr<br />
Nutzen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Verdauung. Das scheint<br />
Marktpotenzial zu haben: Knapp <strong>die</strong> Hälfte<br />
(44 %) aller Konsumenten hierzulande gibt<br />
an, solche ballaststoffangereicherten Joghurtprodukte<br />
ansprechend zu finden <strong>–</strong> und<br />
das unabhängig davon, ob sie bereits <strong>die</strong><br />
herkömmlichen Joghurtvarianten konsumieren<br />
oder nicht.<br />
Inulin wird mittels schonender Heißwasserextraktion<br />
aus der Zichorienwurzel<br />
gewonnen<br />
Rezept <strong>für</strong> fettreduzierten Streichkäse<br />
Inhaltsstoffe<br />
Sahne (40 % Fett)<br />
Sahne (35 % Fett)<br />
Magermilch<br />
Fettarmer Joghurt<br />
Orafti-Inulin<br />
Bild: Beneo<br />
Referenzrezept<br />
59 %<br />
<strong>–</strong><br />
37 %<br />
<strong>–</strong><br />
<strong>–</strong><br />
Aus Reis werden funktionelle Mehle,<br />
Stärken und auch Proteine gewonnen<br />
Rezept mit Inulin und Reisstärke<br />
<strong>–</strong><br />
42 %<br />
27 %<br />
18 %<br />
3 %<br />
Bild: Auhustsinovich <strong>–</strong> Shutterstock.com<br />
Reisstärke <strong>für</strong> das Mundgefühl<br />
Mit Reisstärke bietet Beneo einen weiteren<br />
Inhaltsstoff, der sich als Fettaustauschstoff<br />
eignet und zunehmend an Beliebtheit gewinnt.<br />
Erst im vergangenen Jahr erhöhte das<br />
Unternehmen deren Produktionskapazitäten<br />
im belgischen Wijgmaal um 50 %. Sie ist<br />
auch deshalb gefragt, weil sich mit ihr besonders<br />
cremige Texturen erzeugen lassen:<br />
Mit 2 bis 8 μm hat sie unter allen Stärken<br />
<strong>die</strong> kleinste Korngröße und bewegt sich in<br />
einem ähnlichen Größenbereich wie Fetttröpfchen.<br />
So kann Reisstärke das Mundgefühl<br />
von Fett nachahmen. Die Molekülstruktur<br />
der Reisstärke erzeugt zudem weiche<br />
Gele mit hoher Cremigkeit.<br />
Je nach Art der Reisstärke lassen sich unterschiedliche<br />
Strukturen erzielen: Die kurzen<br />
Texturen sind ideal, um Fett in Pudding<br />
oder Mousse zu ersetzen, <strong>die</strong> langen <strong>für</strong> Joghurts<br />
oder cremige Desserts. In wasserbasierten<br />
Systemen wie Milchprodukten quellen<br />
<strong>die</strong> Stärkekörnchen unter Hitzeeinwirkung<br />
auf und binden <strong>die</strong> Flüssigkeit in der<br />
Rezeptur. So sorgt <strong>die</strong> Stärke <strong>für</strong> Körper und<br />
Stabilität. Gleichzeitig helfen <strong>die</strong> kleinen<br />
Partikel dabei, <strong>die</strong> gewünschte Cremigkeit<br />
zu bewahren.<br />
Sowohl Inulin wie auch Reisstärke <strong>die</strong>ses<br />
Herstellers sind natürlich, frei von Gentechnik<br />
und <strong>für</strong> Clean-Label-Rezepturen geeignet.<br />
Neben der konventionellen Variante<br />
Magermilchpulver<br />
Reisstärke<br />
Weitere Zutaten in<br />
geringfügiger Menge<br />
(z. B. Milchprotein,<br />
Hydrokolloide, Salz)<br />
sind sie als Bio-Zutaten erhältlich, <strong>die</strong> besonders<br />
hohe Anforderungen an Qualität<br />
und Transparenz erfüllen.<br />
<strong>–</strong><br />
<strong>–</strong><br />
q.s.<br />
4 %<br />
2 %<br />
q.s.<br />
Reformulierung leicht gemacht<br />
Lebensmittelhersteller, <strong>die</strong> nach Lösungen in<br />
Sachen Fettreduktion suchen, bietet Beneo<br />
nicht nur <strong>die</strong> passenden Inhaltsstoffe, sondern<br />
darüber hinaus ganzheitliche Unterstützung.<br />
Gemeinsam mit dem Kunden wird<br />
zunächst geprüft, welchen Zweck Fett im<br />
jeweiligen Produkt bisher erfüllt hat, welches<br />
Ziel mit einer Reformulierung erreicht<br />
werden soll und mit welcher Zutatenzusammensetzung<br />
das am besten funktioniert. Immer<br />
im Blick bleiben auch weitere Kriterien,<br />
<strong>die</strong> das Endprodukt erfüllen soll <strong>–</strong> seien<br />
es eine verständliche Zutatenliste oder<br />
bestimmte Health oder Nutrition Claims.<br />
Ergebnis einer solchen Zusammenarbeit ist<br />
beispielsweise ein Rezept <strong>für</strong> fettreduzierten<br />
Streichkäse. In <strong>die</strong>sem Beispielrezept kommen<br />
sowohl Inulin als auch Reisstärke zum<br />
Einsatz. Reisstärke bindet Wasser und verleiht<br />
dem Streichkäse mehr Körper und eine<br />
weiche Textur. Gleichzeitig unterstreicht<br />
Orafti-Inulin <strong>die</strong> Cremigkeit des Produktes<br />
und unterstützt <strong>die</strong> Streichfähigkeit. Das<br />
Produkt gilt als fettreduziert und als Ballaststoffquelle.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Beneo<br />
AUTORIN<br />
KATRIN KIENZLE<br />
Area Sales Manager DACH,<br />
Beneo<br />
<strong>dei</strong> 06-2023 45
<strong>dei</strong><br />
FOOD DESIGN UND GETRÄNKEKONZEPTE<br />
Pflanzliche Milchalternativen sensorisch aufwerten<br />
Fermentierte Inhaltsstoffe<br />
als Geschmacksbooster<br />
Der globale Markt <strong>für</strong> pflanzliche Milchalternativen ist in den vergangenen Jahren<br />
stetig gewachsen. Gefragt sind Produkte, <strong>die</strong> herkömmlichen Milchprodukten<br />
sen sorisch möglichst nahekommen. Durch Fermentation gewonnene Inhaltsstoffe<br />
auf der Basis von pflanzlichen Rohstoffen können helfen, <strong>die</strong> Erwartungen der<br />
Ver braucher an Geschmack, Textur und Mundgefühl zu erfüllen.<br />
Da immer mehr Menschen Milchprodukte<br />
von ihrem Speiseplan streichen, werden<br />
pflanzenbasierte Alternativen mit ähnlichem<br />
Geschmacksprofil und gleicher Textur immer<br />
beliebter. Die Verbraucher präferieren<br />
vor allem Produkte, <strong>die</strong> herkömmlichen<br />
Milcherzeugnissen in ihrer Sensorik in<br />
nichts nachstehen. Um <strong>die</strong>se Ansprüche zu<br />
erfüllen und somit <strong>die</strong> Akzeptanz pflanzlicher<br />
Produkte weiter zu steigern, ist es notwendig,<br />
<strong>die</strong>se geschmacklich zu optimieren<br />
und eine verbesserte Textur sowie ein angenehmeres<br />
Mundgefühl zu erzeugen.<br />
Weltweit geben 88 % der Verbraucher an,<br />
dass der Geschmack beim Produktkauf <strong>für</strong><br />
sie ausschlaggebend sei (Quelle: Döhler<br />
Market Intelligence). Das zeigt, wie wichtig<br />
<strong>die</strong> sensorischen Eigenschaften bei der täglichen<br />
Wahl zwischen Milchprodukten und<br />
pflanzlichen Varianten sind. Geschmack,<br />
Textur und Mundgefühl beeinflussen maßgeblich<br />
<strong>die</strong> Kaufentscheidung.<br />
Cremiges Mundgefühl<br />
Der Ingre<strong>die</strong>nts-Hersteller Döhler hat maßgeschneiderte<br />
Lösungen entwickelt, mit denen<br />
Lebensmittelhersteller <strong>die</strong> sensorische<br />
Bilder: Döhler<br />
Getränke bilden das mit Abstand größte Segment im Markt <strong>für</strong> pflanzliche Milchalternativen<br />
46 <strong>dei</strong> 06-2023
Fermentierte Inhaltsstoffe <strong>für</strong> pflanzliche Milchalternativen werden zum<br />
Beispiel aus Hafer hergestellt<br />
Durch den Einsatz fermentierter Ingre<strong>die</strong>nts lassen sich zum Beispiel auch<br />
cremige Streichkäsealternativen mit ansprechendem Mundgefühl erzeugen<br />
Qualität pflanzlicher Milchprodukte optimieren<br />
können. Mittels Fermentationsverfahren<br />
gewinnt der Ingre<strong>die</strong>nts-Spezialist<br />
aus Darmstadt aus Rohstoffen wie Hafer<br />
oder Reis natürliche Ingre<strong>die</strong>nts, <strong>die</strong> nicht<br />
nur bestehende Off-Noten der pflanzlichen<br />
Base maskieren, sondern dem Enderzeugnis<br />
auch ein cremiges Mundgefühl und einen<br />
milchähnlichen Geschmack verleihen. Ein<br />
weiterer wichtiger Vorteil der Produktlösungen<br />
ist, dass sie als „fermentierter Hafer“<br />
oder „fermentierter Reisextrakt“ ausgelobt<br />
werden können, also eine Clean-Label-Deklaration<br />
ermöglichen.<br />
Gezielte Geschmacksbeeinflussung<br />
Die Fermentation ist ein altbekanntes Verfahren,<br />
mit dem zum Beispiel Joghurt, Bier<br />
und weitere Produkte hergestellt werden,<br />
und das bei den Verbrauchern daher auf hohe<br />
Akzeptanz trifft. Döhler setzt neben traditionellen<br />
Prozessen auch auf gezielte Fermentationsverfahren,<br />
um gewünschte sensorische<br />
Eigenschaften in pflanzlichen Produkten<br />
zu erzielen. Aus ausgewählten<br />
pflanzlichen Rohstoffen wie Hafer und Reis<br />
werden mithilfe <strong>die</strong>ser Technologie neue<br />
Ingre<strong>die</strong>nts geschaffen, <strong>die</strong> ein komplexes<br />
sowie authentisches Geschmacksprofil<br />
erzeugen <strong>–</strong> somit lassen sich <strong>die</strong> typische<br />
Frische und Cremigkeit traditioneller Milchprodukte<br />
nachbilden.<br />
Durch <strong>die</strong> natürliche Auslobung werden<br />
ebenso <strong>die</strong> Anforderungen der Verbraucher<br />
im Hinblick auf Clean Labeling erfüllt. Fermentierte<br />
Ingre<strong>die</strong>nts sind somit eine funktionale<br />
Produktlösung <strong>für</strong> <strong>die</strong> geschmackliche<br />
Anpassung und Optimierung in vielen<br />
unterschiedlichen pflanzlichen Applikationen,<br />
von pflanzlichen Getränken über Joghurtalternativen,<br />
Desserts und Eiscreme bis<br />
hin zu Käseersatz und Aufstrichen.<br />
Von Getränken bis Käseersatz<br />
Aufgrund der Vielzahl an Applikationsbereichen,<br />
der Komplexität der einzelnen Produktrezepturen<br />
und der zahlreichen Herausforderungen<br />
beim Einsatz pflanzlicher Rohstoffe<br />
kommt es in der Entwicklung von<br />
Milchalternativen auf individuelle Lösungen<br />
an. Fermentierte Ingre<strong>die</strong>nts können dazu<br />
beitragen, in den Endprodukten <strong>die</strong> gewünschte<br />
Sensorik zu erzeugen. Dies betrifft<br />
den Geschmack, das Mundgefühl und sogar<br />
das Säureprofil, das beispielsweise in pflanzlichen<br />
Desserts eine wichtige Rolle spielt.<br />
Getränke bilden das mit Abstand größte Segment<br />
im Markt <strong>für</strong> pflanzliche Alternativen.<br />
Durch den gezielten Einsatz von Fermentaten<br />
zur geschmacklichen Optimierung können<br />
pflanzliche Drinks entwickelt werden,<br />
<strong>die</strong> den Ansprüchen und Wünschen der Verbraucher<br />
entsprechen. Fermentierte Ingre<strong>die</strong>nts<br />
sorgen <strong>für</strong> ein ausgewogenes Geschmacksprofil<br />
und ein cremiges Mundgefühl,<br />
das an herkömmliche Milch erinnert.<br />
In der zweitgrößten Kategorie der pflanzlichen<br />
Joghurtprodukte lassen sich Geschmack<br />
und Mundgefühl durch den Einsatz<br />
spezifischer fermentierter Hafer- oder<br />
Reisextrakte ebenso verbessern. Diese Ingre<strong>die</strong>nts<br />
wurden speziell an <strong>die</strong> Matrix pflanzlicher,<br />
fermentierter Desserts angepasst und<br />
<strong>die</strong>nen ebenso als natürliche und stabile<br />
Säuerungsmittel.<br />
Auch im Eiscrememarkt steigt das Interesse<br />
an rein pflanzlichen Produkten. Bei fast 8 %<br />
aller weltweit eingeführten Eiskreationen<br />
handelt es sich bereits heute um pflanzliche<br />
Alternativen (Quelle: Döhler Market Intelligence)<br />
<strong>–</strong> Tendenz steigend. Gerade bei Eis<br />
legen Verbraucher sehr viel Wert auf einen<br />
cremigen Geschmack. Auch hier sorgen fermentierte<br />
Ingre<strong>die</strong>nts <strong>für</strong> ein ausgewogenes<br />
Geschmacksprofil, ein cremiges Mundgefühl<br />
und eine angenehme Textur.<br />
Der Absatz von pflanzlichen Käseprodukten<br />
wächst ebenfalls kontinuierlich, mit einem<br />
erwarteten jährlichen Zuwachs von 12 %<br />
(Quelle: Döhler Market Intelligence). Die<br />
größten Herausforderungen innerhalb der<br />
Produktentwicklung bestehen hier nicht nur<br />
in der Maskierung von Fehlnoten der<br />
pflanzlichen Rohstoffe, sondern besonders<br />
auch in der Entwicklung charakteristischer<br />
Geschmacksprofile. Durch den Einsatz fermentierter<br />
Ingre<strong>die</strong>nts können nicht nur abgerundete<br />
und komplexe Geschmacks -<br />
charakteristika ohne störende Fehlnoten<br />
entwickelt, sondern auch typische Käseprofile,<br />
abgestimmt auf <strong>die</strong> jeweilige Anwendung,<br />
erzeugt werden <strong>–</strong> von milden Varianten<br />
bis hin zu kräftigen und reiferen Ausprägungen.<br />
Gleichzeitig lassen sich cremige<br />
Streichkäsealternativen mit ansprechendem<br />
Mundgefühl erzeugen.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Döhler<br />
AUTORIN:<br />
AGNETA HOFFMANN<br />
Senior Market Segment<br />
Manager Food,<br />
Döhler<br />
<strong>dei</strong> 06-2023 47
<strong>dei</strong><br />
LITERATUR, BROSCHÜREN, E-MEDIEN<br />
Hilfe bei smart Services <strong>für</strong> Druckluftsysteme<br />
Ernährungstrends unter der Lupe<br />
Bild: VDMA<br />
Die weiterführende Orientierungshilfe<br />
Smart Service des<br />
VDMA-Fachbereichs Kompressoren,<br />
Druckluft- und Vakuumtechnik<br />
befasst sich mit allem,<br />
was <strong>für</strong> <strong>die</strong> digitale Wartung<br />
und Instandhaltung benötigt<br />
wird: Condition Monitoring,<br />
Predictive Maintenance und Intelligentes<br />
Ersatzteil- und Wartungsmanagement.<br />
Sie be-<br />
schreibt <strong>die</strong> notwendigen<br />
Schritte zur Auswahl von Anwendungen<br />
<strong>für</strong> eine vorausschauende<br />
Energie- und Instandhaltungsstrategie<br />
und beantwortet<br />
weiterführende Fragen<br />
von Anwendern.<br />
Für <strong>die</strong> Orientierungshilfe haben<br />
Druckluft- und IT-Experten<br />
Nutzen, Risiken und Aufwand<br />
definiert und bewertet. Der Fokus<br />
liegt auf einzelnen Anwendungsszenarien<br />
und beinhaltet<br />
auch eine Risikoabschätzung.<br />
Die Publikation gibt es unter<br />
folgendem Link: https://www.<br />
vdma.org/viewer/-/v2article/<br />
render/78176965<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: VDMA<br />
Das Ernährungsnetzwerk Nutrition Hub und das Bundeszentrum<br />
<strong>für</strong> Ernährung (BZfE) haben den Trendreport<br />
Ernährung 2023 veröffentlicht. Da<strong>für</strong> wurden 170<br />
Experten aus dem Netzwerk befragt. „Klimafreundliche<br />
und nachhaltige Ernährung ist <strong>die</strong> zentrale Entwicklung<br />
der nächsten Jahre“, lautet ein Ergebnis <strong>die</strong>ser Befragung.<br />
Als weitere Trends benennt der Report z. B. gesundes<br />
„Essen to go“ und achtsame Ernährung. Download<br />
unter: https://www.nutrition-hub.de/reports.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Nutrition Hub<br />
Bild: Tabea Mathern<br />
Entwicklung pflanzlicher Alternativprodukte<br />
Bild: GFI Europe<br />
Das Good Food Institute Europe<br />
(GFI Europe) hat einen neuen<br />
Report über <strong>die</strong> Entwicklung<br />
pflanzlicher Alternativprodukte<br />
veröffentlicht. Für <strong>die</strong> Stu<strong>die</strong><br />
„Europe plant-based food retail<br />
market insights 2020-2022“ hat<br />
der gemeinnützige Thinktank<br />
Daten von NielsenIQ zur Markt-<br />
entwicklung im Einzelhandel in<br />
13 europäischen Kernmärkten<br />
ausgewertet. Es ist <strong>die</strong> erste umfangreiche<br />
Bestandsaufnahme in<br />
<strong>die</strong>sem Bereich seit drei Jahren.<br />
Die Stu<strong>die</strong> gibt einen Überblick<br />
über <strong>die</strong> Entwicklung einzelner<br />
Kategorien wie pflanzliche<br />
Fleischalternativen, Fisch<br />
und Meeresfrüchte sowie Milch<br />
und Joghurt auf Pflanzenbasis.<br />
Der Report kann unter folgendem<br />
Link heruntergeladen werden:<br />
https://gfieurope.org/de/<br />
blog/plant-based-sales-ineurope-22-growth/<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: GFI<br />
<strong>dei</strong><br />
INSERENTENVERZEICHNIS<br />
AFRISO-EURO-INDEX GmbH,<br />
Güglingen 43<br />
B&R Industrie-Elektronik GmbH,<br />
Bad Homburg 19<br />
Chr. Mayr GmbH + Co. KG<br />
Antriebstechnik, Mauerstetten 27<br />
Deutsche Hochschulwerbung und<br />
-vertriebs GmbH, Düsseldorf 7<br />
Dostmann electronic GmbH, Wertheim 29<br />
ElringKlinger Kunststofftechnik GmbH,<br />
Bietigheim-Bissingen 3<br />
Endress+Hauser (Deutschland)<br />
GmbH & Co. KG, Weil am Rhein 5<br />
Fette Compacting GmbH, Schwarzenbek 2<br />
FRISTAM Pumpen KG GmbH & Co.,<br />
Hamburg 52<br />
GSC Schwörer GmbH Antriebstechnik,<br />
Eisenbach 29<br />
KAESER KOMPRESSOREN SE, Coburg 1<br />
KROHNE Messtechnik GmbH,<br />
Duisburg 17<br />
Lubriplate Division Fiske Brothers<br />
Refining Co., US-Newark, 18<br />
RCT Reichelt Chemietechnik GmbH + Co.,<br />
Heidelberg 43<br />
48 <strong>dei</strong> 06-2023
<strong>dei</strong> TERMINE JULI BIS SEPTEMBER<br />
KIN<br />
Seminar Konformitäts er -<br />
klärung <strong>für</strong> Kunststoffe mit<br />
Lebensmittelkontakt,<br />
11.07.2023, Neumünster<br />
Seminar Effizientes Projektmanagement<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Lebensmittelindustrie</strong>,<br />
12.07.2023,<br />
Neumünster<br />
Auskünfte: Lebensmittelinstitut<br />
KIN e.V., Tel.: (04321) 601 23,<br />
hehnen@kin.de,<br />
www.kin.de<br />
Innoform<br />
Seminar Basiswissen nachhaltige<br />
Verpackung, 14.07.2023,<br />
Osnabrück<br />
Seminar Lebensmittelrechtliche<br />
Verantwortung in der Lieferkette,<br />
15.07.2023, online<br />
Seminar Nachhaltigkeit wird<br />
Gesetz?! <strong>–</strong> Jetzt Weichen <strong>für</strong><br />
Verpackungen richtig stellen,<br />
27.07.2023, online<br />
Auskünfte: Innoform Coaching<br />
GbR, Tel.: (05405) 80 76 7 25,<br />
wi@innoform.eu,<br />
www.innoform-coaching.de<br />
Fresenius<br />
Seminar IFS Food <strong>–</strong> Version 8,<br />
17.07.2023, online<br />
Auskünfte: Akademie Fresenius<br />
GmbH, Tel.: (0231) 75 89 671,<br />
lhoehn@akademie-fresenius.de,<br />
www.akademie-fresenius.de<br />
HDT<br />
Seminar Verfahrenstechnische<br />
Dimensionierung mit Erfahrungsregeln,<br />
17. bis<br />
18.07.2023, München<br />
Seminar Wärmeübertrager,<br />
19. bis 21.07.2023, München<br />
Seminar Grundlagen des<br />
Explosionsschutzes,<br />
16.08.2023, Essen<br />
Auskünfte: HDT <strong>–</strong> Haus der<br />
Technik e.V., Tel.: (0201) 18 031,<br />
hdt@hdt.de, www.hdt.de<br />
Behr‘s<br />
Seminar Food Safety, Food Defense,<br />
Food Fraud, 25.07.2023,<br />
online<br />
Seminar Das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz<br />
in der LMI<br />
umsetzen, 31.07.2023, online<br />
Seminar Qualitätsmanagement<br />
Verpackungen,<br />
29.08.2023, online<br />
Seminar Verifizierung und Vali<strong>die</strong>rung,<br />
29. bis 30.08.2023,<br />
online<br />
Auskünfte: Behr’s GmbH,<br />
Tel.: (040) 22 70 08 62,<br />
caroline.kaul@behrs.de,<br />
www.behrs.de<br />
Muva Kempten<br />
Seminar Alles Verpackung<br />
oder was?! Sensorik-Expertenschulung<br />
<strong>für</strong> Verpackung,<br />
26.07.2023, Kempten<br />
Auskünfte: Muva Kempten,<br />
Tel.: (0831) 52 90 224,<br />
seminare@muva.de,<br />
www.muva.de<br />
VDI<br />
Seminar Prozessleittechnik <strong>für</strong><br />
<strong>die</strong> Ver fahrensindustrie, 22. bis<br />
23. 08. 2023, online<br />
Auskünfte: VDI Wissensforum<br />
GmbH, Tel.: (0211) 62 14 201,<br />
wissensforum@vdi.de,<br />
www.vdi-wissensforum.de<br />
Herding<br />
Seminar Praxisseminar Brandund<br />
Explosionsschutz (mit<br />
Umsetzung der BetrSichV in<br />
der Filtertechnik), 05. bis<br />
06.09.2023, Amberg oder<br />
online<br />
Auskünfte: Herding Filtertechnik<br />
GmbH, Tel.: (09621) 630 0,<br />
akademie@herding.de,<br />
www.herding.com<br />
Weitere Seminare und Veranstaltungen<br />
finden Sie unter<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
<strong>dei</strong><br />
SO ERREICHEN SIE DIE REDAKTION<br />
LUKAS LEHMANN<br />
Redakteur, V.i.S.d.P.<br />
Tel. 0711 7594-290<br />
lukas.lehmann@konradin.de<br />
CLAUDIA BÄR<br />
Redakteurin<br />
Tel. 0711 7594-287<br />
claudia.baer@konradin.de<br />
DANIELA HELD<br />
Redakteurin<br />
Tel. 0711 7594-284<br />
daniela.held@konradin.de<br />
DR. BERND RADEMACHER<br />
Redakteur<br />
Tel. 0711 7594-263<br />
bernd.rademacher@konradin.de<br />
BARBARA DIVIGGIANO<br />
Redaktionsassistentin<br />
Tel. 0711 7594-415<br />
barbara.diviggiano@konradin.de<br />
<strong>dei</strong> 06-2023 49
<strong>dei</strong><br />
VORSCHAU<br />
09-2023<br />
ENERGIEEFFIZIENTE KALTWASSERZUFUHR<br />
Die Brauerei Geilings Bräu braut ihr Bier im Saalhoffer<br />
Geilings Hof am Niederrhein. Als das Rohr -<br />
leitungssystem <strong>für</strong> <strong>die</strong> Kaltwasserzufuhr zweier<br />
zusätzlicher Gärtanks ausgebaut werden<br />
musste, fiel <strong>die</strong> Wahl auf vorgedämmte<br />
PE- Rohr leitungen. Diese gewährleisten nun<br />
eine energieeffiziente Kaltwasserversorgung.<br />
HÜHNERBRUST EFFIZIENT VERPACKEN<br />
Myronivsky Hliboproduct ist das größte<br />
Agrarunternehmen in der Ukraine. Am<br />
niederländischen Produktions standort verpackt<br />
es u. a. frische Hühnerbrüste. Seit 2022<br />
arbeitet dort eine Verpackungslinie von Multivac<br />
im Hochleistungsmodus. Kernstück der<br />
Anlage ist der automatische Traysealer TX 730.<br />
FLEXIBEL EINSETZBAR<br />
Modular gefertigte Ventile<br />
OFFEN UND DURCHGÄNGIG<br />
Systemlösung <strong>für</strong> Verpackungsmaschinen<br />
AUTOMATISIERTE PRODUKTION<br />
IO-Link-Sensoren in der Getränkeindustrie<br />
Das Praxismagazin <strong>für</strong> <strong>die</strong> Lebensmittelproduktion<br />
einschließlich der Entwicklung,<br />
Verpackung, Lagerung und dem Transport<br />
von Nahrungsmitteln und Getränken.<br />
ISSN 0343<strong>–</strong>9704<br />
Herausgeberin<br />
Katja Kohlhammer<br />
Verlag<br />
Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH<br />
Ernst-Mey-Straße 8,<br />
70771 Leinfelden-Echterdingen,<br />
Germany<br />
Geschäftsführer<br />
Peter Dilger<br />
Verlagsleiter<br />
Peter Dilger<br />
Redakteur V.i.S.d.P.<br />
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Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf <strong>die</strong><br />
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Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen<br />
<strong>für</strong> alle Geschlechter.<br />
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