MIT Mittelstandsmagazin 02-2023
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Skermjan-Geschäftsführer Carsten Gieseler mit Gitta Connemann<br />
bei der Präsentation auf dem Zukunftskongress der CDU<br />
<strong>MIT</strong>:ERKLÄRT<br />
Fotos: Udo Krause, Tobias Koch, Lars Jüngling-Dahlhoff<br />
Pflanzenkohle (Biochar). Dazu identifizieren<br />
sie Biomasseströme und definieren<br />
auf dieser Basis optimale<br />
Standorte, an denen die Kohlenstoffentnahme<br />
energieeffizient, ressourcenoptimiert<br />
und mit Mehrwert für<br />
alle Beteiligten (zum Beispiel Gemeinden<br />
für die Wärmeversorgung oder<br />
von Unternehmen mit Wärme- oder<br />
Pflanzenkohlebedarf) genutzt werden<br />
kann. Die dabei entstehenden dauerhaften<br />
CO 2<br />
-Speicher werden regional<br />
aufbereitet und in landwirtschaftlichen<br />
Prozessen zur Steigerung der<br />
Biodiversität und der Erträge genutzt.<br />
Es entstehen sogenannte Carbon Removal<br />
Regions (CRR) – also regionale<br />
Ökosysteme, die widerstandsfähiger<br />
gegen den Klimawandel sind.<br />
Welche Technologie<br />
kommt<br />
da zum Einsatz?<br />
Kerntechnologie einer<br />
Carbon Removal<br />
Region ist die Pyrolyse<br />
von Biomasse.<br />
Hierbei wird die regionale<br />
Biomasse, wie<br />
zum Beispiel Holzhackschnitzel,<br />
Stroh<br />
oder Klärschlamm,<br />
unter hohen Temperaturen<br />
und dem Ausschluss<br />
von Sauerstoff<br />
umgesetzt. Dabei verwendet das<br />
Team von Skermjan den Teil der Biomasse,<br />
der nicht mehr der Ernährung<br />
bzw. als Baustoff dient. Es wird einem<br />
Ökosystem nur so viel Biomasse entnommen,<br />
wie nachwächst und nicht<br />
zur Eigenregeneration im Sinne einer<br />
nachhaltigen Bewirtschaftung verbleiben<br />
sollte.<br />
Wie funktioniert der Pyrolyseprozess?<br />
Bei dem Pyrolyseprozess wird der<br />
Kohlenstoff der Biomasse als Pflanzenkohle<br />
stabilisiert und dessen Zerfall<br />
verhindert. Dadurch wird der in<br />
der Photosynthese gebundene Kohlenstoff<br />
langfristig fixiert. Die Pflanzenkohle<br />
dient also als effizienter CO 2 -<br />
Speicher. Sie wird innerhalb der Carbon<br />
Removal Region in der Landwirtschaft<br />
eingesetzt. Aufgrund der porösen<br />
Struktur eignet sich die Pflanzenkohle<br />
als hervorragender Nährstoff-<br />
und Wasserspeicher, wodurch<br />
die Böden trockenheitsresistenter und<br />
produktiver werden. Gleichzeitig wird<br />
durch den Pyrolyseprozess regenerative<br />
Energie – also grüne Wärme und<br />
Strom – erzeugt, und zwar grundlastfähig,<br />
da die Anlagen im Dauerbetrieb<br />
(24/7) laufen. Die Energie wird in die<br />
kommunalen Netze eingespeist. So<br />
können Haushalte und Produktionsstandorte<br />
der Regionen verlässlich<br />
versorgt werden.<br />
Übrigens: Skermjan kommt vom<br />
germanischen Wort „Skjerm“, was so<br />
viel bedeutet wie schützen/schirmen.<br />
Das passt wie die Faust aufs Auge zur<br />
Mission von Skermjan, die nämlich<br />
heißt: „Wir entziehen der Atmosphäre<br />
CO 2 und erhöhen die Biodiversität mit<br />
Hilfe innovativer Technologien. Unsere<br />
Lösung stabilisiert und entwickelt<br />
dabei nachhaltige, wirtschaftliche Geschäftsmodelle<br />
für regionale Ökosysteme.“<br />
•<br />
Lars Jüngling-Dahlhoff<br />
Redakteur<br />
juengling-dahlhoff@mit-bund.de<br />
mittelstandsmagazin <strong>02</strong>|23 29