MIT Mittelstandsmagazin 02-2023
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<strong>MIT</strong>:FAKTEN<br />
Keine Erholung: Industrie droht Stillstand<br />
Produktion für das Produzierende Gewerbe<br />
Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, ist die Produktion<br />
im Produzierenden Gewerbe im März 2<strong>02</strong>3 gegenüber<br />
dem Vormonat Februar preis-, saison- und kalenderbereinigt<br />
um 3,4 Prozent gesunken. Die DIHK bewertete diese<br />
Entwicklung als „deutlichen Dämpfer“ für die Industrie:<br />
„Selbst abnehmende Materialengpässe und gesunkene<br />
Energiepreise können die getrübte Weltkonjunktur und die<br />
schleppende Nachfrage im Inland nicht ausgleichen.“ Anstelle<br />
der erhofften Erholung drohe der Industrie „eher<br />
Stillstand“.<br />
Einen besonders großen Anteil am Rückgang der Produktion<br />
im Produzierenden Gewerbe hatte die Automobilindustrie.<br />
Nach einem Anstieg im Vormonat um 6,9 Prozent<br />
ging die Produktion im Bereich Herstellung von Kraftwagen<br />
und Kraftwagenteilen saison- und kalenderbereinigt<br />
um 6,5 Prozent zum Vormonat zurück. Auch die Rückgänge<br />
im Maschinenbau (-3,4 Prozent) und im Baugewerbe<br />
(-4,6 Prozent) wirkten sich deutlich negativ auf das Gesamtergebnis<br />
aus.<br />
Quelle: Statistisches Bundesamt (Destatis), 2<strong>02</strong>3<br />
Firmen suchen nach Alternativen zu China<br />
Der Standort China wird einer Umfrage<br />
der EU-Handelskammer zufolge in Teilen<br />
der europäischen Wirtschaft zunehmend<br />
kritisch gesehen. Neun Prozent<br />
der befragten Unternehmen haben sich<br />
demnach bereits entschieden, aktuelle<br />
oder künftige Investitionen aus China<br />
zu verlagern. Fast jedes sechste Unternehmen<br />
schaue sich bereits nach möglichen<br />
alternativen Standorten um.<br />
Durch die strengen Lockdowns in China<br />
wurde das Geschäft vieler Firmen auf die<br />
Probe gestellt; Produktionsstilllegungen<br />
und unterbrochene Lieferketten waren<br />
die Folge. Laut EU-Handelskammer hat<br />
sich schon im vergangenen Jahr knapp<br />
jedes vierte Unternehmen wegen der<br />
strikten Covid-Auflagen anderweitig<br />
umgesehen. Dabei ist die deutsche<br />
Wirtschaft von in China er wirtschafteten<br />
Gewinnen offenbar weniger abhängig<br />
als angenommen, wie eine neue<br />
Studie zeigt. Aus den Investitionen<br />
deutscher Unternehmen in der Volksrepublik<br />
flossen zwischen 2017 und<br />
2<strong>02</strong>1 jährlich Gewinne von sieben bis<br />
elf Milliarden Euro nach Deutschland<br />
zurück, ergab eine gemeinsame Untersuchung<br />
von Bertelsmann Stiftung,<br />
Institut der deutschen Wirtschaft (IW),<br />
Mercator Institute for China Studies<br />
(Merics) und dem Bundesverband der<br />
Deutschen Industrie (BDI).<br />
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