Grootheider Karkenbladd | März – Mai 2011 - Kirche Grossheide

Angedacht – Das Lamm Gottes | Grootheider Karkenbladd
Hand
aufs Herz: Wenn Sie sich das Schaf auf dem Titelbild anschauen,
denken Sie dann gleich an Ostern? Für manche gehört ja das
Verspeisen eines Osterlamms an den Feiertagen dazu, die anderen sagen:
So ein süßes Lamm kann man doch nicht essen...
Das Lamm gehört zu Ostern. Aber wie und warum? Ein Blick in die
Vergangenheit: Schon vor 3000 Jahren haben die Juden an ihrem Passafest
Lämmer geschlachtet als Erinnerung an die Befreiung aus Ägypten. Und
als Jesus von Nazareth stirbt, da wird gerade in Jerusalem das Passafest
gefeiert, und Johannes der Täufer hat vorher über Jesus gesagt: „Siehe, das
ist Gottes Lamm!” Jesus – ein kleines schwaches Lamm? Das wirkt
irgendwie merkwürdig. Schließlich hat er sich doch selber als guten Hirten
bezeichnet, der anderen Menschen geholfen hat. Er heilte ihre
Krankheiten, er erzählte ihnen von Gott – er machte sie gesund an Leib
und Seele. Er war der Hirte für die Menschen, die ihm wie verlorene
Schafe vorgekommen sind. Und dieser Jesus ist nun selbst ein Lamm, das
geschlachtet wird?
Ja, das ist das immer wieder Unbegreifliche! Der Mensch, der allen
anderen geholfen hat, wird von seinen eigenen Freunden verleugnet, im
Stich gelassen und sogar verraten, von den frommen Menschen der
damaligen Zeit angeklagt, verurteilt und verspottet und vom Herrscher des
Landes, der es besser wissen müsste, zum grausamsten Tod, den man sich
damals vorstellen konnte, verurteilt. Ein Unschuldiger stirbt, daher der
Vergleich mit den unschuldigen Lämmern.
Das Lamm gehört also zu Ostern, aber noch viel besser zum Karfreitag!
Denn am Karfreitag ist Jesus von Nazareth gestorben.
Und warum lacht dann unser Schaf auf dem Titelbild
so keck? Weil zum Glück (oder besser Gott sei Dank)
die Geschichte von Jesus nicht mit Karfreitag aufhört,
sondern an Ostern weitergeht. An Ostern wird nämlich
der Tod weggelacht! Darum: Frohe Ostern!
Ihr Volker Jahnke
| 3