Standpunkt 562, 7. Juli 2023
Eine Publikation der Wirtschaftskammer Baselland
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SCHWEIZERISCHE<br />
<strong>7.</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2023</strong> Die Zeitung für KMU | Regionalbund | <strong>Standpunkt</strong>-Ausgabe Nr. <strong>562</strong> | 26. Jahrgang<br />
AZA 4133 Pratteln<br />
Post CH AG<br />
DIE MEINUNG<br />
Dialog statt<br />
Schikanen<br />
RHEINSTRASSE – Die «Panzersperren» zwischen Pratteln und Augst sollen verschwinden. Der Landrat<br />
verlangt von der Regierung die umgehende Öffnung der Rheinstrasse. Der grosse Einsatz des Gewerbes<br />
hat sich gelohnt.<br />
Landrat will sofortige Öffnung<br />
Von Christoph Buser,<br />
Direktor<br />
Wirtschaftskammer<br />
Baselland<br />
Die gesperrte Rheinstrasse wird wieder geöffnet,<br />
die Panzersperren kommen weg. Das Gewerbe<br />
in Pratteln kann aufatmen! Der grosse<br />
Einsatz der betroffenen Unternehmerinnen und<br />
Unternehmer in den letzten Monaten hat sich<br />
definitiv gelohnt!<br />
Der Landrat hat in seiner letzten Sitzung vor<br />
den Sommerferien den völlig überstürzten und<br />
unnötigen Regierungsratsentscheid vom<br />
Dezember 2022 korrigiert. Es war ein Schildbürgerstreich.<br />
Die Regierung traf den Entscheid,<br />
ohne vorher mit den Betroffenen zu reden. Die<br />
Bedürfnisse des Gewerbes wurden komplett<br />
ignoriert. Die Auswirkungen waren unnötige<br />
Umwege, Staus und markante Umsatzrückgänge<br />
von bis zu 60 Prozent fürs betroffene<br />
Gewerbe. Einige Betriebe kamen in finanzielle<br />
Notlage.<br />
Also setzten sich die KMU-Vertreterinnen und<br />
-Vertreter an einen Tisch, krempelten die<br />
Ärmel hoch und lancierten eine Petition. Innerhalb<br />
von wenigen Wochen wurde diese<br />
von mehr als 8000 Personen unterschrieben.<br />
Damit konnte der nötige Druck auf die Schreibtischtäter<br />
in der Bau- und Umweltdirektion<br />
erhöht werden.<br />
Die landrätliche Bau- und Planungskommission<br />
unterbreitete dem Parlament am Ende den<br />
mehrheitsfähigen Vorschlag: Die «alte» Rheinstrasse<br />
wird provisorisch wieder geöffnet, bis<br />
die Feinerschliessung mit den neuen, umliegenden<br />
Strassen abgeschlossen ist. Läuft alles<br />
nach Plan, werden die Bauarbeiten bis Ende<br />
Jahr beendet sein. Ab diesem Zeitpunkt kann<br />
man die Rheinstrasse guten Gewissens wieder<br />
schliessen.<br />
Mein Fazit: Diese Übung hätte sich die Regierung<br />
sparen können. Wir werden ihr auch in<br />
Zukunft genau auf die Finger schauen und, falls<br />
nötig, wieder einschreiten. Dass eine Sperrung<br />
einer intakten, wichtigen Strasse mit Betonblöcken<br />
im Baselbiet nicht goutiert wird, ist<br />
schön zu wissen.<br />
Zu hoffen ist, dass die verantwortlichen Politikerinnen<br />
und Politiker ihre Lehren ziehen und<br />
in Zukunft von Anfang an mit den Gewerbetreibenden<br />
den Dialog suchen, statt unnötige Schikanen<br />
aufzustellen.<br />
HEUTE IM STANDPUNKT<br />
Das ist der letzte <strong>Standpunkt</strong> vor<br />
den Sommerferien.<br />
Die nächste Ausgabe erscheint<br />
am 11. August.<br />
3 | INTERVIEW Im Gespräch<br />
mit Roman Mayer, Präsident<br />
der Wirtschaftskammer.<br />
Das hatte sich die Bau- und Umweltschutzdirektion<br />
(BUD) alles<br />
wohl etwas einfacher vorgestellt.<br />
Im Dezember vergangenen Jahres<br />
sperrte die BUD die Rheinstrasse<br />
zwischen Augst und Pratteln mit<br />
grossen Betonblöcken für den motorisierten<br />
Individualverkehr.<br />
Der Sinn der überstürzten Übung<br />
hat sich bis heute nie ganz geklärt.<br />
Die Erschliessung der wichtigen Gewerbegebiete<br />
in diesem Bereich hätte<br />
über die neue Rauricastrasse erfolgen<br />
sollen. Auch diese Übung<br />
misslang.<br />
Widerstand vom Gewerbe<br />
Für viele Unternehmen, deren<br />
Kundschaft sowie Mitarbeitende<br />
war die neue Verkehrsführung ein<br />
grosses Ärgernis – täglich kam und<br />
kommt es noch immer zu Staus und<br />
Verzögerungen. Einzelne Unternehmen<br />
mit Publikumsverkehr beklagen<br />
sich über markante Umsatzrückgänge<br />
und riesige Umwege in<br />
der Zufahrt zu ihren Firmengebäuden.<br />
In der Folge formierte sich grosser<br />
Widerstand, der in einer Petition mit<br />
mehr als 8000 Unterschriften zu<br />
Handen der Regierung gipfelte. Die<br />
Wirtschaftskammer unterstützte die<br />
betroffenen Unternehmerinnen und<br />
Unternehmer bei der Petition.<br />
Die Umleitung des Verkehrs von der Rheinstrasse auf die Rauricastrasse hat für viel Ärger gesorgt.<br />
Ein erster Erfolg konnte nun im Landrat<br />
verzeichnet werden. Ende vergangenen<br />
Monats beschloss der Landrat<br />
– wie in dieser Zeitung vorgeschlagen<br />
– die Rheinstrasse bis zur Inbetriebnahme<br />
der Fein erschliessung (Lohagstrasse<br />
und Netzibodenstrasse) provisorisch<br />
auf beiden Seiten umgehend<br />
wieder zu öffnen. Im gleichen<br />
Zug soll die Rauricastrasse gesperrt<br />
werden. Ebenfalls sprach der Landrat<br />
knapp über eine Million Franken<br />
für die Projektierung und Realisierung<br />
des provisorischen Lückenschlusses<br />
Rauricastrasse – Lohagstrasse.<br />
Verkehrspolitische Niederlage<br />
Bild: dr<br />
Der Entscheid im Landrat fiel relativ<br />
deutlich aus. SVP, FDP und Mitte/<br />
GLP stimmten geschlossen für die<br />
die sofortige Wiedereröffnung und<br />
stellten sich somit gegen die Regierung.<br />
Mit 50 zu 32 Stimmen wehrte<br />
der Landrat den Versuch der SP ab,<br />
die Öffnung der Rheinstrasse zu verhindern.<br />
Dieser Entscheid ist eine<br />
weitere verkehrspolitische Niederlage,<br />
welche die Regierung im Landrat<br />
einstecken musste.<br />
In den vergangenen Monaten<br />
musste der Landrat die Baselbieter<br />
Regierung bereits zwingen, Massnahmen<br />
zur Verlängerung der Ausfahrtsspur<br />
Delémont (A2 Richtung<br />
Basel) sowie zur Vermeidung des<br />
Rückstaus auf der A18 bei den Ausfahrten<br />
Reinach-Nord und Reinach-<br />
Süd zu prüfen.<br />
dr<br />
LANDRAT – Die temporären Prattler Bushaltestellen «Rankacker» und «Münchacker» in Fahrtrichtung<br />
Basel sind mit erheblicher Verspätung entfernt worden. Der Regierungsrat räumt Fehler ein.<br />
Regierung entschuldigt sich für «Lapsus»<br />
In Fahrtrichtung Liestal bleibt die Mittelinsel bei der Haltestelle<br />
«Münchacker» stehen, in Fahrtrichtung Basel (im Hintergrund)<br />
hingegen wurde sie entfernt.<br />
Bild: lv<br />
Fünf Haltestellen in Pratteln («Münchacker»,<br />
«Schwimmbad» und «Rankacker»<br />
in beide Richtungen) und<br />
Oberwil («Auf der Wacht» und<br />
«Bündtenweg» in Fahrtrichtung Kreisel)<br />
wurden im vergangenen November<br />
versuchsweise so ausgestaltet,<br />
dass ein haltender Bus nicht mehr<br />
überholt werden konnte. So musste<br />
sich der Bus nach dem Halt nicht wie<br />
üblich mühsam in den Verkehrsstrom<br />
einfädeln, sondern konnte einfach<br />
weiterfahren.<br />
Für den Regierungsrat sollte der<br />
Test einerseits Aufschluss darüber<br />
geben, inwieweit sich die Zuverlässigkeit<br />
des Busbetriebs verbessert<br />
und andererseits die Auswirkungen<br />
auf die anderen Verkehrsteilnehmenden<br />
aufzeigen.<br />
In seiner Stellungnahme vom 23.<br />
April <strong>2023</strong> zum Postulat «Pilotprojekt<br />
‹Nicht überholbare Haltestellen<br />
in Oberwil und Pratteln› umgehend<br />
einstellen» von FDP-Landrätin Christine<br />
Frey ging der Regierungsrat erstmals<br />
auf die Ergebnisse des Testbetriebs<br />
ein. So habe deren Auswertung<br />
gezeigt, dass in den Stosszeiten<br />
die Busse der Linie 60 in Oberwil im<br />
Schnitt 20 Sekunden, in Pratteln jene<br />
der Linie 80 in Fahrtrichtung Liestal<br />
70 Sekunden schneller unterwegs<br />
seien. Keine Verbesserung habe hingegen<br />
bei der Linie 80 in Fahrtrichtung<br />
Basel festgestellt werden können,<br />
hier sei der Verkehrsfluss stets<br />
gewährleistet gewesen.<br />
«Aus diesem Grund werden bei<br />
den Prattler Halte stellen ‹Rankacker›<br />
und ‹Münch acker› in Fahrtrichtung<br />
Basel die Mittel inseln wieder entfernt,<br />
sodass der haltende Bus wieder<br />
überholt werden kann», schrieb<br />
die Regierung. Schade nur, dass zwei<br />
Monate nach diesem Bericht die<br />
beiden Mittelinseln immer noch die<br />
halbe Fahrbahn versperrten. Was<br />
Christine Frey dazu bewegte, in der<br />
Fragestunde der letzten Landratssitzung<br />
nach den Gründen für dieses<br />
Versäumnis zu fragen.<br />
Überraschende Antwort<br />
Die Antwort der Regierung fiel ziemlich<br />
überraschend aus: «Aus nicht<br />
mehr gänzlich nachvollziehbaren<br />
Gründen wurde der Auftrag (zum<br />
Abbau der temporären Haltestellen;<br />
Red.) entgegen der entsprechenden<br />
Zusage bis jetzt noch nicht umgesetzt.<br />
Für diesen Lapsus möchten<br />
wir uns an dieser Stelle in aller Form<br />
entschuldigen.»<br />
Die gute Nachricht: Die Haltestellen<br />
«Rankacker» und «Münchacker»<br />
in Fahrtrichtung Basel wurden inzwischen<br />
abgebaut.Loris Vernarelli
2 | <strong>Standpunkt</strong> der Wirtschaft VERANSTALTUNGEN <strong>7.</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2023</strong><br />
GIV-GRILL – Der Event mit rund 60 Vorstandsmitgliedern der Baselbieter Gewerbe- und Industrievereine<br />
ging vergangene Woche im Garten des Hauses der Wirtschaft erstmals über die Bühne. Die Gäste genossen<br />
das gute Essen und die gesellige Atmosphäre.<br />
Netzwerken bei Wurst und Bier<br />
Die Gäste des GIV-Grill bedienen sich am Buffet. <br />
Die Vernetzung mit ihren Mitgliedern<br />
ist ein Schwerpunkt, den die Wirtschaftskammer<br />
(Wika) in diesem<br />
Jahr gesetzt hat. Insbesondere mit<br />
den Gewerbe- und Industrievereinen<br />
(GIV) soll der Kontakt intensiviert<br />
werden. Vor diesem Hintergrund ist<br />
es zu verstehen, dass seit Anfang<br />
Jahr auf Initiative von Wirtschaftskammerdirektor<br />
Christoph Buser die<br />
Vorstände aller 22 Baselbieter GIV<br />
einzeln in den Genuss einer Führung<br />
samt Informationsanlass und Mittagessen<br />
im Haus der Wirtschaft in<br />
Pratteln kommen.<br />
Zusätzlich ging letzte Woche zum<br />
ersten Mal der GIV-Grill über die Bühne,<br />
an dem sich die Vorstandsmitglieder<br />
in ungezwungener Atmosphäre<br />
näher kennenlernen und Erfahrungen<br />
tauschen konnten. Der laue<br />
Sommer abend bildete den perfekten<br />
Rahmen für den Anlass im Garten<br />
des HDW. Für die rund 60 geladenen<br />
Gäste tischte das hauseigene Bistro<br />
«BOOST eat & drink» Salate auf, während<br />
wenige Meter nebenan das<br />
Team von «Jenzer Fleisch & Feinkost»<br />
feine Köstlichkeiten vom Grill an den<br />
Mann und die Frau brachte. Mit vollen<br />
Tellern, einem frischen Bier oder<br />
einem Glas Wein machten es sich die<br />
Gewerblerinnen und Gewerbler auf<br />
den Festbänken gemütlich.<br />
Die Wika kann etwas bewirken<br />
In seiner kurz gehaltenen Begrüssungsrede<br />
betonte Christoph Buser,<br />
wie wichtig solche Netzwerkveranstaltungen<br />
seien, weil sie einen förderlichen<br />
Austausch böten.<br />
Der Direktor ermunterte die anwesenden<br />
Vorstandsmitglieder, sich<br />
bei KMU-spezifischen Problemen,<br />
Konflikten oder Fragen an die Wirtschaftskammer<br />
zu wenden. «Das<br />
Beispiel der Rheinstrasse im Gebiet<br />
Salina Raurica, das dank des Landratsbeschlusses<br />
von letzter Woche<br />
bald wieder befahrbar sein wird, be<br />
Bilder: Vernarelli<br />
«HDW BUSINESS CLUB» – Einen Tag, nachdem die Swiss Football League (SFL) die Spielpläne für die Saison<br />
<strong>2023</strong>/24 veröffentlichte, war CEO Claudius Schäfer zu Gast im «HDW Business Club».<br />
Der neue Modus braucht Zeit<br />
Sie geniessen den lauen Sommerabend (v.l.): Marc Rohner,<br />
KMU Münchenstein; Philip Bühler, KMU Liestal; Peter Schmidt,<br />
KMU Münchenstein; Oliver von Arx, KMU Liestal.<br />
weist, dass wir etwas bewirken können»,<br />
sagte Buser.<br />
Im Namen der GIV-Präsidenten<br />
bedankte sich Roland Naef, Präsident<br />
von KMU Allschwil-Schönenbuch,<br />
anschliessend beim Gastgeber<br />
für die Einladung. Der Anlass<br />
sei wertvoll und habe hoffentlich<br />
nicht zum letzten Mal stattgefunden,<br />
fügte Roland Naef an. Es sei<br />
wichtig, dass sich die Vorstände der<br />
verschiedenen Gewerbe- und Industrievereine<br />
kennenlernten und sich<br />
vernetzten. Loris Vernarelli<br />
AUS DEM LANDRAT<br />
Affäre Sulzer<br />
beschäftigt Politik<br />
Die «NZZ am Sonntag» gab am 11. Juni bekannt,<br />
dass der Gemeinsame Fachausschuss Literatur<br />
der Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft,<br />
der mit staatlichen Geldern finanziert wird und<br />
in dem auch Vertreter des Staats Einsitz haben,<br />
den neuen Roman des Schriftstellers Alain<br />
Claude Sulzer vorerst nicht fördern wollte, weil<br />
darin das Wort «Zigeuner» vorkommt.<br />
Der Autor kam der Bitte, eine Stellungnahme<br />
zum Gebrauch des umstrittenen Worts nachzureichen,<br />
nicht nach und zog das Fördergesuch<br />
zurück. Im Gespräch mit der «NZZ am<br />
Sonntag» sprach Sulzer offen von Zensur.<br />
Der Präsident der Steuerliga und FDP-Landrat<br />
Stefan Degen reichte am 22. Juni eine Interpellation<br />
zum Thema ein. Er möchte von der<br />
Baselbieter Regierung unter anderem wissen,<br />
ob es für den Erhalt von Fördergeldern Vorgaben<br />
betreffend den Gebrauch des Wortschatzes<br />
gibt und falls ja, ob diese Begriffe definiert sind.<br />
Zudem fragt der Landrat aus Gelterkinden,<br />
ob sich Gesuchsteller – wie im Falle von Sulzer<br />
geschehen – zukünftig darauf einstellen müssen,<br />
über einzelne Wörter und Begriffe, die gewissen<br />
Kreisen nicht (mehr) passen, Rechenschaft<br />
abgeben zu müssen.<br />
Der Regierungsrat hat nun Gelegenheit, sich<br />
zum Thema zu äussern. Im Kanton Basel-Stadt<br />
hat LDP-Grossrat Michael Hug ebenfalls einen<br />
Vorstoss zum Thema eingereicht. dr<br />
KMU-NACHRICHTEN<br />
Duresco feiert<br />
Aufrichte in Witterswil<br />
Die Duresco GmbH im solothurnischen Witterswil<br />
baut ihre Produktionskapazitäten im dortigen<br />
Technologiezentrum aus. Am 22. Juni fand<br />
die Aufrichtefeier für das Produktionsgebäude II<br />
statt. Mit dem Neubau will Duresco «die steigende<br />
Nachfrage erfüllen und die Position als<br />
führender Hersteller von Epoxid-Formmassen<br />
weiter ausbauen», wie sie mitteilt.<br />
Duresco ist auf die Produktion von Granulat<br />
spezialisiert, das in Lüftungsanlagen, Beatmungsgeräten,<br />
in der Mess- und Regelungstechnik<br />
und in elektrischen Antrieben zum Einsatz<br />
kommt. Das Unternehmen produziert ausschliesslich<br />
mit Naturenergie und setzt auf nachhaltige<br />
Produktionsverfahren. Reto Anklin<br />
KMU-NACHRICHTEN<br />
25 Jahre Schreinerei<br />
Furler GmbH<br />
«Fussball ist die Sportart Nummer<br />
1 in der Schweiz», sagte Claudius<br />
Schäfer zu Beginn seines Auftritts<br />
im «HDW Business Club». Die Liga<br />
verzeichnete in der abgelaufenen<br />
Saison einen neuen Rekord an<br />
Matchbesuchern – der Schnitt betrug<br />
rund 13 000 Zuschauende. Umso<br />
erfreuter war Schäfer, dass auch<br />
ein paar Saisonkarten-Besitzer des<br />
FCB unter den Zuhörern waren.<br />
Starke Verwurzelung<br />
Die starke Verwurzelung verschiedener<br />
Klubs in ihrer Region ist eine<br />
der Stärken der SFL. Schäfer benannte<br />
aber auch die Schwächen:<br />
«Heterogene Strukturen durch<br />
Sprachgrenzen» und den «Föderalismus».<br />
Zudem sei der Medien- und<br />
Sponsoringmarkt in der Schweiz<br />
klein. Die Liga will dies unter anderem<br />
mit attraktiven Wettbewerben<br />
und sportlichem Erfolg wettmachen.<br />
Dass der sportliche Erfolg im internationalen<br />
Kontext immer schwieriger<br />
wird, zeigt sich in Bezug auf<br />
die Einnahmen der Clubs. In der<br />
Schweiz beliefen sich die Gesamteinnahmen<br />
der Vereine im Geschäftsjahr<br />
2020 auf 192 Millionen Euro.<br />
Gegenüber England (5,2 Milliarden),<br />
Spanien (3,3 Milliarden), Italien (2,1<br />
Claudius Schäfer, CEO Swiss Football League, spricht vor den Gästen<br />
des «HDW Business Club».<br />
Bild: aj<br />
Milliarden) sind die Spiesse ungleich<br />
lang. «Umso erfreulicher darum die<br />
Halbfinal-Qualifikation des FCB in<br />
der Conference League», betonte<br />
Schäfer. Er hofft, dass in der kommenden<br />
Saison auch weitere Clubs<br />
die nötigen Punkte einfahren.<br />
Neue Ära beginnt<br />
An dem Wochenende vom 22. und<br />
23. <strong>Juli</strong> <strong>2023</strong> beginnt in der Credit<br />
Suisse Super League (CSSL) eine<br />
neue Ära. Die höchste Schweizer<br />
Spielklasse wird auf 12 Klubs aufgestockt<br />
und es wird ein neuer, zweistufiger<br />
Modus eingeführt. Die Klubs<br />
werden in der Saison <strong>2023</strong>/2024 in<br />
den ersten 33 Runden drei Mal gegeneinander<br />
antreten. Für die letzten<br />
fünf Meisterschaftsrunden wird die<br />
Tabelle geteilt und die Klubs auf den<br />
Rängen 1–6 und 7–12 treffen erneut<br />
einmal aufeinander, was für jeden<br />
Klub ein Total von 38 Runden ergibt.<br />
Schäfer betonte, wie schwierig es<br />
sei, einen Spielplan auszuarbeiten.<br />
Es wird sich zeigen, wie schnell sich<br />
das «schottische Modell» durchsetzen<br />
wird. Schäfer rechnet «mit mehreren<br />
Jahren». «Ich freue mich auf das neue<br />
Format und dass die Diskussionen<br />
nun beendet sind.» Schon bald geht<br />
es los. Er hofft auf viele attraktive<br />
Spiele und ist überzeugt, dass eine<br />
12-er-Liga die beste Lösung für den<br />
Schweizer Fussball ist.Adrian Jäggi<br />
NÄCHSTE TERMINE<br />
20. September <strong>2023</strong><br />
«HDW Business Club»-Lunch mit<br />
Claudine Gertiser- Herzog, Co-<br />
CEO der Baselbieter Uhrenmarke Oris,<br />
11.30 bis 13.30 Uhr.<br />
18. Oktober <strong>2023</strong><br />
«HDW Business Club»-Dinner mit<br />
Korpskommandant Thomas Süssli,<br />
Chef der Armee, 1<strong>7.</strong>45 bis 23 Uhr.<br />
9. November <strong>2023</strong><br />
«HDW Business Club»-Lunch mit<br />
Silvio Schoch, CEO Hotelkette<br />
Sunstar AG, 11.30 bis 13.15 Uhr.<br />
<strong>7.</strong> Dezember <strong>2023</strong><br />
«HDW Business Club»-Lunch mit<br />
Regula Fischer, Schmuckdesignerin,<br />
11.30 bis 13.15 Uhr.<br />
Die Anlässe finden im Haus der Wirtschaft<br />
statt, exklusiv für Mitglieder<br />
des «Business Club».<br />
www.hdw.ch/events<br />
Roger Furler feiert mit seinem Einmannbetrieb<br />
das 25-Jahr-Jubiläum.<br />
Bild: mwb<br />
Nach acht Lehr- und Wanderjahren gründete<br />
der gelernte Möbelschreiner Roger Furler am<br />
1. Oktober 1998 die Einzelfirma «Schreinerei<br />
Furler». Drei Jahre später wurde der Betrieb in<br />
die «Schreinerei Furler GmbH» umgewandelt.<br />
In den Anfangsjahren war die Firma in Liestal<br />
domiziliert. Im fünften Jahr seiner erfolgreichen<br />
Schreiner tätigkeit baute Furler ein eigenes<br />
Betriebs gebäude an der Brühlstrasse in<br />
Bubendorf. Im Januar 2004 konnte dieses bezogen<br />
werden.<br />
Unvergleichliche Ausführungsqualität<br />
Heuer kann Roger Furler an diesem Standort<br />
das 25-Jahr-Jubiläum seiner Firma feiern. Seit<br />
einem Vierteljahrhundert führt er seine Firma<br />
als Einmannbetrieb. Bei Bedarf greift er auf Monteure<br />
oder Lernende aus Partnerbetrieben zurück.<br />
Seit 25 Jahren ist Furler auf Türen, Fenster<br />
und massgefertigte Einbauschränke spezialisiert.<br />
Dabei werden hochwertige Produkte verarbeitet.<br />
Die zuverlässige Erfüllung von individuellen<br />
Kundenwünschen, termingerechter Service und<br />
eine unvergleichliche Ausführungsqualität sind<br />
die Erfolgsfaktoren der Schreinerei Furler GmbH<br />
in Bubendorf. <br />
Marcel W. Buess
<strong>7.</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2023</strong> INTERVIEW <strong>Standpunkt</strong> der Wirtschaft | 3<br />
ROMAN MAYER – Er ist CEO der Swissterminal AG, einem international tätigen Logistikunternehmen in Frenkendorf und einem<br />
der führenden Terminalbetreiber der Schweiz. Dazu ist er seit rund einem Jahr Präsident der Wirtschaftskammer Baselland.<br />
Wir haben mit Roman Mayer über künftige Projekte der Wirtschaftskammer (Wika) und über Lieferketten gesprochen.<br />
«Ich spüre einen grossen ‹Drive›»<br />
<strong>Standpunkt</strong>: Herr Mayer, Sie<br />
haben in diesem Gespräch eine<br />
Doppelrolle: Die des CEO eines<br />
bedeutenden Logistikunternehmens<br />
und die des Präsidenten der<br />
Wirtschaftskammer Baselland.<br />
Fangen wir mit der Wika an. Sie<br />
haben am 1. <strong>Juli</strong> 2022 das Präsidium<br />
übernommen. Welches sind<br />
die stärksten Momente, die Sie in<br />
den letzten 12 Monaten als<br />
Präsident erlebt haben?<br />
Roman Mayer: Es war ein spannendes<br />
erstes Jahr als Präsident der<br />
Wirtschaftskammer Baselland. Die<br />
vielfältigen Kontakte und Austausche<br />
mit unseren Mitgliedern und<br />
Partnern finde ich unglaublich bereichernd.<br />
Ich spüre einen grossen<br />
«Drive», unsere Wirtschaftsregion<br />
vorwärtsbringen zu wollen. Unabhängig<br />
von der Grösse oder der Art<br />
der Unternehmen beschäftigen uns<br />
die gleichen Themen. Das Gefühl<br />
einer starken Einheit und Zusammenarbeit<br />
inspiriert mich. Ein Highlight<br />
waren nebst den zahlreichen<br />
Veranstaltungen und Sitzungen auch<br />
der kürzliche Ausflug nach Rotterdam<br />
mit dem Zentralvorstand und<br />
der Geschäftsleitung, an dem wir<br />
unsere Strategie durchleuchtet und<br />
neu justiert haben.<br />
«Es gibt überall und immer wieder neue Baustellen, bei denen wir anpacken müssen», sagt Roman Mayer, Präsident der Wirtschaftskammer.<br />
Bild: zVg<br />
Wenn Sie eine etwas umfassendere<br />
Bilanz Ihres ersten Jahres<br />
ziehen – wie sieht diese aus?<br />
Das Amt bin ich mit grossem Respekt<br />
angetreten. Es war für mich neu, vermehrt<br />
im Rampenlicht zu stehen<br />
oder auch mal neben einem Bundesrat<br />
zu sitzen. Gleichzeitig versuchte<br />
ich mich vertieft in die inhaltlichen<br />
Dossiers und Abläufe der Wirtschaftskammer<br />
einzuarbeiten. Ich<br />
bin beeindruckt, wie professionell<br />
Christoph Buser und sein Team<br />
arbeiten. Für diese Unterstützung bin<br />
ich sehr dankbar. Die letzten Monate<br />
war ich aufgrund der Lieferkettenprobleme<br />
beruflich stark absorbiert.<br />
Ich möchte mein Wort halten und<br />
künftig noch besser sicherstellen, der<br />
Wirtschaftskammer und unseren<br />
Mitgliedern genügend Zeit zu schenken.<br />
Für deren entgegengebrachtes<br />
Vertrauen bin ich zutiefst dankbar.<br />
Es ist für mich eine Herzensangelegenheit<br />
und ein grosses Privileg, dieses<br />
Amt ausführen zu dürfen.<br />
Sie haben im ersten Interview<br />
als Wika-Präsident gesagt, dass<br />
Sie drei Schwerpunkte sehen: die<br />
Verkehrsproblematik, den Fachkräftemangel<br />
und die Energiepolitik.<br />
Wo stehen wir heute bei<br />
diesen drei Themen und wo muss<br />
man bei diesen künftig ansetzen?<br />
Diese drei Themen stehen nach wie<br />
vor im Fokus. Erst kürzlich hat der<br />
Landrat dank dem grossen Einsatz<br />
der Wirtschaftskammer entschieden,<br />
die Rheinstrasse provisorisch wieder<br />
umgehend zu öffnen. Ich war schockiert<br />
über das Vorgehen der Regierung,<br />
wie kurzfristig sie diese wichtige<br />
Verkehrsachse einfach gesperrt<br />
hat. Das ist völlig realitätsfremd und<br />
respektlos gegenüber uns Steuerzahlenden<br />
und Unternehmern. Zum<br />
Glück hat der Landrat diesen Entscheid<br />
wieder korrigiert. Das bestärkt<br />
mich in der Arbeit und der<br />
Bedeutung der Wirtschaftskammer,<br />
für bessere wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />
zu sorgen. Unsere<br />
Arbeit ist damit natürlich nicht getan.<br />
Noch immer fehlt unserem Kanton<br />
ein abgestimmtes Gesamtverkehrskonzept.<br />
Der Stau auf unseren<br />
Hauptverkehrsadern belastet nicht<br />
nur unsere Nerven, sondern auch<br />
die Umwelt. Ich finde es stossend,<br />
müssen wir zuerst Richtung Basel<br />
fahren, um von Tal zu Tal zu wechseln.<br />
Auch in der Energiepolitik<br />
mangelt es an einem ganzheitlichen<br />
Ansatz. Ich befürchte, dass jeder<br />
sein eigenes Süppchen kochen will.<br />
Am Ende stehen wir vor einem löchrigen<br />
Flickenteppich, der uns kaum<br />
voranbringt.<br />
«DER STAU<br />
AUF UNSEREN<br />
AUTOBAHNEN UND<br />
HAUPTVERKEHRSADERN<br />
BELASTET NICHT NUR<br />
UNSERE NERVEN,<br />
SONDERN AUCH<br />
DIE UMWELT.»<br />
Der Fachkräftemangel nimmt immer<br />
deutlichere Formen an und holt die<br />
Wirtschaft mit Wucht ein. Viele Schülerinnen<br />
und Schüler stehen seitens<br />
ihrer Eltern unter Druck, ein Studium<br />
zu absolvieren, obwohl sie vielleicht<br />
lieber mit einer Lehre ins Berufsleben<br />
starten würden. Es ist für mich unverständlich,<br />
weshalb die akademische<br />
Laufbahn noch immer bei vielen<br />
als der «Königsweg» gilt. Unsere vielfältige<br />
Bildungslandschaft zeigt, dass<br />
viele Wege nach Rom führen. Eine<br />
Berufsausbildung bietet wertvolle<br />
praktische Fähigkeiten und Karrieremöglichkeiten,<br />
die genauso lohnend<br />
und erfolgreich sein können wie ein<br />
universitärer Abschluss. Genau hier<br />
setzt die Wirtschaftskammer an. Ich<br />
bin stolz, ist es uns gelungen, die Berufsschau-Messe<br />
in diesem Jahr erstmals<br />
in der St. Jakobshalle durchzuführen.<br />
Es ist eine wichtige Initiative,<br />
um die Möglichkeiten und Chancen<br />
der Berufsausbildung aufzuzeigen.<br />
Gibt es weitere Themen, welche<br />
die Wirtschaftskammer in den<br />
Fokus rücken will?<br />
Es gibt überall und immer wieder<br />
neue Baustellen, bei denen wir anpacken<br />
müssen. Wir prüfen die Themen<br />
nicht nur situativ, sondern auch<br />
auf strategischer Ebene. Anfang Juni<br />
hat der Zentralvorstand Projekte und<br />
Initiativen festgelegt, die der Verband<br />
lancieren und priorisieren<br />
möchte. Unsere Mitglieder informieren<br />
wir laufend.<br />
Die Wirtschaftskammer ist nun<br />
seit zweieinhalb Jahren im Haus<br />
der Wirtschaft in Pratteln. Wie<br />
bewährt sich dieser Standort für<br />
die Wika und für ihre Mitglieder?<br />
Das Haus der Wirtschaft hat sich für<br />
die Wirtschaftskammer als herausragender<br />
Ort erwiesen. Der Ort<br />
bringt Menschen aus Wirtschaft,<br />
Politik und Gesellschaft zusammen<br />
und stärkt die Gemeinschaft. Die<br />
moderne Umgebung und das vielfältige<br />
Veranstaltungsangebot schaffen<br />
eine inspirierende Plattform für<br />
Dialog und Austausch.<br />
Gehen wir zur Logistik und zu<br />
Swissterminal über. Als wir vor<br />
zwei Jahren miteinander gesprochen<br />
haben, standen wir mitten<br />
in der Pandemie und ein Schiff<br />
blockierte den Suezkanal. Die<br />
Auswirkungen sind bekannt:<br />
Leercontainer waren Mangelware<br />
und man musste zum Teil monatelang<br />
auf Lieferungen warten.<br />
Wie ist die Situation heute?<br />
Die coronabedingte Entspannung der<br />
Lage spürten wir letztes Jahr nur<br />
bedingt. Der Krieg in der Ukraine<br />
schaffte nicht nur eine humanitäre<br />
Krise, sondern wirkte sich bis auf die<br />
Logistik im europäischen Hinterland<br />
aus. Zudem sind die Preise für die<br />
Rheinschifffahrt im Sommer wegen<br />
Niederwasser gestiegen. Der<br />
Schweizer zug litt wegen des Baustellenchaos<br />
auf dem deutschen Schienennetz.<br />
Im Herbst kamen steigende<br />
Energiepreise und eine drohende<br />
Energiemangellage dazu, was unsere<br />
Planungssicherheit erheblich erschwerte.<br />
Heute beschäftigt uns nicht<br />
nur der starke Franken, sondern auch<br />
die drohende Rezession und gestiegene<br />
Inflation vieler Staaten. Als Betrieb<br />
im internationalen Warenhandel<br />
hat die globale Wirtschaftslage immer<br />
auch Auswirkungen auf uns.<br />
Sie haben damals resiliente<br />
Lieferketten und alternative<br />
Transportrouten angesprochen,<br />
die mit zunehmender Globalisierung<br />
und zunehmenden Abhängigkeiten<br />
nötig seien. Was ist<br />
in dieser Sache seither passiert?<br />
Die Herausforderungen in den Lieferketten<br />
zeigen mir, wie wichtig redundante<br />
Transportwege sind. Vom<br />
Dreiländereck bis an die Westseehäfen<br />
setzen wir deshalb auf beides<br />
– den Schienen- und Wasserweg.<br />
Diese zwei Verkehrsmodi gehen immer<br />
mehr Hand in Hand. Für eine<br />
möglichst hohe Fahrplanstabilität<br />
fährt unser Schweizerzug seit diesem<br />
Jahr erstmals direkt den Seehafen<br />
Rotterdam aus der Schweiz<br />
an. Es geht für ein zuverlässiges<br />
Netzwerk aber künftig nicht nur um<br />
rechts- sondern auch linksrheinische<br />
Transportrouten.<br />
Internationale Zusammenarbeit<br />
und Partnerschaften sind entscheidend<br />
in der Logistikbranche,<br />
sagen viele Experten. Das macht<br />
Ihr Unternehmen ja mit dem<br />
Schweizerzug nach Rotterdam<br />
und Antwerpen vor. Wie stark ist<br />
Ihr Unternehmen vernetzt?<br />
Mit unserem Partner DP World setzen<br />
wir auf ein starkes und globales<br />
Netzwerk, das wir gemeinsam im<br />
europäischen Hinterland weiterentwickeln.<br />
Für das reibungslose Funktionieren<br />
der komplexen Lieferketten<br />
braucht es mit vielen weiteren Akteuren<br />
ein abgestimmtes Vorgehen.<br />
Wir pflegen mit allen relevanten Stakeholdern<br />
einen starken und partnerschaftlichen<br />
Austausch und prüfen<br />
laufend gemeinsame Weiterentwicklungsmöglichkeiten.<br />
ZUR PERSON<br />
Roman Mayer, 50-jährig, ist seit dem<br />
Jahr 2000 CEO der Swissterminal AG<br />
mit Sitz in Frenkendorf.<br />
Das 1972 gegründete Unternehmen<br />
betreibt an insgesamt acht Standorten<br />
in der Schweiz und in Frankreich leistungsfähige<br />
Terminalanlagen, Warehouses<br />
und Häfen für den trimodalen Containerverkehr.<br />
Zum Serviceportfolio gehören auch<br />
Bulk- und Projektverladungen sowie<br />
Die Logistik ist eine dynamische<br />
Branche mit sehr viel Margendruck<br />
– in welcher jetzt auch der<br />
Bund mit Suisse Cargo Logistics<br />
wieder stärker auftreten will. Wie<br />
beurteilen Sie dieses staatliche<br />
Engagement?<br />
Es bereitet mir grosse Sorgen, dass<br />
sich der Staat immer breiter macht.<br />
Auch die SBB Cargo wurde mittlerweile<br />
wieder verstaatlicht. Stossend<br />
finde ich überdies, dass die von der<br />
SBB neu gegründeten Tochtergesellschaft<br />
SBB Intermodal AG als staatsnahe<br />
Akteurin künftig offenbar selber<br />
im Bereich intermodaler Güterumschlag<br />
tätig werden will. Heute<br />
werden die dafür notwendigen Terminals<br />
und Umschlaganlagen in der<br />
Schweiz im Wesentlichen von privaten<br />
Unternehmen betrieben. Der<br />
Wettbewerb funktioniert, die Branche<br />
stellt ihre Leistungsfähigkeit tagtäglich<br />
unter Beweis. Wo der Markt<br />
funktioniert und der Wettbewerb<br />
spielt, braucht es keine staatlichen<br />
Akteure als Mitbewerber.<br />
Was halten Sie derzeit für das<br />
dringlichste Thema oder den<br />
wichtigsten Trend in der Logistikbranche?<br />
Nachhaltigkeit und Digitalisierung<br />
sind zwei Themen, die branchenübergreifend<br />
immer bedeutender<br />
werden. Die Logistikbranche ist<br />
sich ihrer Verantwortung bewusst,<br />
um einem anhaltenden Trend der<br />
Globalisierung mit nachhaltigen<br />
und digitalen Lösungen zu begegnen.<br />
<br />
Interview: Patrick Herr<br />
der Schweizerzug und der Binnenschiffsdienst<br />
an die Westseehäfen.<br />
Heute sind die langjährigen, familiären<br />
Werte mit der internationalen<br />
Expertise des Partners DP World verbunden.<br />
Am 26. April 2022 wurde Mayer an<br />
der Delegiertenversammlung zum Präsidenten<br />
der Wirtschaftskammer gewählt.<br />
Die Funktion hat er am 1. <strong>Juli</strong><br />
2022 aufgenommen. ph
4 | <strong>Standpunkt</strong> der Wirtschaft VERKEHRSPOLITIK <strong>7.</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2023</strong><br />
ZUBRINGER BACHGRABEN-ALLSCHWIL (ZUBA) – Nachdem der Bundesrat den Zubringer Bachgraben-Allschwil<br />
(Zuba) definitiv nicht ins Agglomerationsprogramm der vierten Generation aufgenommen<br />
hat, stellt FDP-Landrätin Christine Frey dem Baselbieter Regierungsrat einige Fragen zum Projekt.<br />
SOCIAL-MEDIA-POST DES MONATS<br />
Bauziel 2030 muss bleiben<br />
Die Fotomontage zeigt das Ostportal des geplanten Zubringers Bachgraben–Allschwil.<br />
Der Baselbieter Bau direktor Isaac<br />
Reber hatte zwar im Landrat angekündigt,<br />
der Kanton werde beim Bundesrat<br />
nachfassen und diesen von der<br />
der Dringlichkeit des Zubringers<br />
Bachgraben–Allschwil (Zuba) überzeugen<br />
– aber die Landesregierung<br />
liess sich nicht mehr erweichen.<br />
Sie strich das Projekt Zuba definiv<br />
von der Liste des Agglomerationsprogramms<br />
der vierten Generation<br />
– und Baudirektor Reber stand mit<br />
abgesägten Hosen da.<br />
Gesamtkonzeption hat gefehlt<br />
Der Bundesrat begründet seinen negativen<br />
Entscheid mit dem Fehlen<br />
einer erkennbaren, umfassenden,<br />
verkehrlichen Gesamtkonzeption<br />
seitens des Kantons Basel-Landschaft.<br />
«Das heisst im Klartext, die<br />
federführende Bau- und Umweltschutzdirektion<br />
hat ihre Hausaufgaben<br />
nicht gemacht», sagt FDP-<br />
Landrätin Christine Frey. Sie hat am<br />
22. Juni eine Interpellation zum<br />
Thema eingereicht.<br />
Sie gibt nicht auf und kämpft weiter<br />
dafür, dass 2030 die ersten Fahrzeuge<br />
über den Zuba rollen können.<br />
«So wurde es angekündigt und den<br />
ansässigen Unternehmen auch versprochen»,<br />
begründet Frey.<br />
Ohne die entgangene Bundeshilfe<br />
muss nun der Kanton Basel-Landschaft<br />
die geschätzten Gesamtkosten<br />
von 370 bis 420 Millionen Franken<br />
ganz alleine tragen. In ihrer<br />
Interpellation will Christine Frey<br />
vom Regierungsrat wissen, ob die<br />
Finanzierung auch ohne Bundesbeteiligung<br />
sichergestellt ist und<br />
wann mit einer Finanzierungsvorlage<br />
zu rechnen sei. Die Landrätin<br />
fragt auch, wieso «das Erfordernis<br />
des Bundes nach einer Gesamtkonzeption<br />
vergessen ging oder<br />
nur ungenügend umgesetzt wurde».<br />
Bauen auch ohne Tram?<br />
Zwei weitere Fragen drehen sich um<br />
die Tramanbindung, für deren Planung<br />
und Realisierung der Kanton<br />
Basel-Stadt zuständig ist. Frey fragt<br />
Bild: zVg<br />
nach, ob «der Regierungsrat in dieser<br />
Arbeitsteilung Risiken für die<br />
fristgerechte Umsetzung des Zuba<br />
bis 2030, zum Beispiel aufgrund von<br />
Verzögerungen seitens von Basel-<br />
Stadt» sieht. Ausserdem will sie wissen,<br />
ob der Baselbieter Regierungsrat<br />
auch bereit wäre, den Zubringer<br />
Bachgraben-Allschwil auch ohne die<br />
Tramprojekte des Kantons Basel-<br />
Stadt zu bauen.<br />
Zum Schluss stellt Christine Frey die<br />
Frage aller Fragen: «Vertritt der Regierungsrat<br />
nach wie vor die Meinung,<br />
dass der Zuba bis 2030 in Betrieb<br />
genommen werden kann?» Eine<br />
Frage, auf die es eigentlich nur eine<br />
Antwort geben darf. Reto Anklin<br />
KMU-NACHRICHTEN<br />
AAGL meldet Gewinn<br />
Die Aktionärinnen und Aktionäre der Autobus<br />
AG Liestal (AAGL) haben an der Generalversammlung<br />
vom 21. Juni die Jahresrechnung<br />
2022 mit einem Gewinn von 52700 Franken<br />
genehmigt und die Verwaltungsräte wiedergewählt.<br />
Im Vorjahr resultierte noch ein Verlust<br />
von 11 196.34 Franken.<br />
Besonders stolz sind Verwaltungsrat und Geschäftsleitung<br />
darauf, dass die AAGL während<br />
des Eidgenössischen Schwing- und Älplerfestes<br />
in Pratteln eine hervorragende Leistung erbrachte.<br />
Ein weiterer Meilenstein war das zum Fahrplanwechsel<br />
im Dezember 2022 deutlich veränderte<br />
und stark ausgebaute ÖV-Angebot der<br />
AAGL. «Fünf der zehn AAGL-Buslinien verkehren<br />
nun in veränderter Form und sind in den<br />
Spitzenzeiten teilweise zum Viertelstundentakt<br />
verdichtet», heisst es in der Medienmitteilung<br />
der AAGL. Die Fahrleistung hat sich damit um<br />
etwa 25 Prozent erhöht. Reto Anklin<br />
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<strong>7.</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2023</strong> VERANSTALTUNGEN <strong>Standpunkt</strong> der Wirtschaft | 5<br />
VERANSTALTUNGEN<br />
Energiepaket lädt zum<br />
KMU-Event<br />
Das Baselbieter Energiepaket lädt im kommenden<br />
September und Oktober zu zwei Informationsveranstaltungen<br />
speziell für KMU. Das<br />
Thema ist aktueller denn je. Das Schweizer<br />
Stimmvolk hat nämlich gesprochen: Das Bundesgesetz<br />
über die Ziele im Klimaschutz, die<br />
Innovation und die Stärkung der Energiesicherheit<br />
wurde angenommen. Doch um die Energiewende<br />
zu schaffen, braucht es alle, die Initiative<br />
Privater und Unternehmer.<br />
«Netto-Null» bis im Jahr 2050<br />
Damit das Energieziel «Netto-Null» erreicht<br />
werden kann, braucht es auch die Unternehmen<br />
aus der Region, die sich am Prozess beteiligen<br />
und bereit sind, die Wende einzuleiten.<br />
Das Baselbieter Energiepaket steht den Baselbieter<br />
KMU mit seinem «Know-how» und<br />
den Fördermöglichkeiten zur Seite.<br />
Kantonales Förderprogramm<br />
Das Baselbieter Energiepaket ist das kantonale<br />
Förderprogramm für Energieeffizienz und<br />
erneuerbare Energien im Gebäudebereich. Mithilfe<br />
seiner Partnerinnen und Partner kann das<br />
Energiepaket offene Fragen klären und allen<br />
Unternehmen zu mehr Energieeffizienz verhelfen.<br />
Chris Stoecklin<br />
Mehr Informationen finden Sie unter:<br />
www.energiepaket-bl.ch<br />
JETZT ANMELDEN ZU KMU-EVENTS<br />
TAG DER WIRTSCHAFT – Nach einer dreijährigen Pause findet am 23. November <strong>2023</strong> in der<br />
Basler St. Jakobs halle wieder ein Tag der Wirtschaft statt. Die Tickets für den grössten Anlass seiner<br />
Art in der Region Basel sind kostenlos und ab sofort erhältlich.<br />
«Zurück in die Erfolgsspur»<br />
Wirtschaftskammerdirektor Christoph Buser spricht am Tag der Wirtschaft 2019 in der St. Jakobs halle. Bild: Archiv<br />
JETZT TICKETS SICHERN<br />
Der Tag der Wirtschaft findet am<br />
Donnerstag, 23. November <strong>2023</strong>,<br />
in der Basler St. Jakobs halle statt.<br />
14.30–15.45 Uhr: Eintreffen Gäste<br />
16.00–18.15 Uhr: Tag der Wirtschaft<br />
18.15–20.00 Uhr: Apéro im Foyer<br />
Detaillierte Informationen zum Tag<br />
der Wirtschaft sind zu finden auf<br />
der Eventhomepage<br />
www.tag-der-wirtschaft.ch<br />
Die kostenlosen Tickets für den<br />
Tag der Wirtschaft gibt es hier:<br />
eventfrog.ch/tagderwirtschaft<br />
Melden Sie sich an für die offiziellen KMU-Informationsveranstaltungen<br />
des Baselbieter Energiepakets<br />
in Münchenstein und Pratteln. Treten Sie<br />
mit unseren Experten direkt in Kontakt und machen<br />
Sie den ersten Schritt zu mehr Energieeffizienz<br />
für Ihr KMU.<br />
20. September <strong>2023</strong>,<br />
12 Uhr im Primeo Energie Kosmos<br />
in Münchenstein.<br />
Anmeldung via QR-Code:<br />
Der Tag der Wirtschaft ist zurück.<br />
Der grösste Anlass seiner Art in der<br />
Region Basel und einer der grössten<br />
in der Schweiz findet nach drei Jahren<br />
Unterbruch endlich wieder statt.<br />
Die Tickets sind ab sofort auf der<br />
Plattform eventfrog.ch erhältlich<br />
und kostenlos. In den Konferenz-Tickets<br />
inbegriffen sind der Eintritt<br />
zum Tag der Wirtschaft (16 bis 18.15<br />
Uhr) sowie ein Apéro im Foyer der<br />
St. Jakobshalle (18.15 bis 20 Uhr).<br />
Der Tag der Wirtschaft steht für<br />
einen Anlass mit Top-Speakern, die<br />
das Publikum mit ihren Impuls-Referaten<br />
fesseln und begeistern. Die<br />
Gäste erhalten Informationen, Gedanken<br />
sowie Anregungen zu den<br />
Wirtschaftsthemen der Zeit und können<br />
rund um den Anlass ihr Netzwerk<br />
pflegen. Das Thema der Ausgabe<br />
<strong>2023</strong> lautet: «Zurück in die Er<br />
folgsspur». Die Schweizer Wirtschaft<br />
ist eine Erfolgsgeschichte. Nach der<br />
Pandemie, in einer Zeit des Wandels<br />
und der Umbrüche sind die Herausforderungen<br />
für die Wirtschaft gross.<br />
Was müssen wir tun, damit wir auch<br />
in Zukunft erfolgreich unterwegs<br />
sind? Auf diese und andere Fragen<br />
gehen die Speakerinnen und Speaker<br />
ein. Im Vordergrund stehen die vier<br />
wichtigsten Standortfaktoren Fachkräfte<br />
und Arbeitsmarkt; Ökonomische<br />
Faktoren; Mobilität; Energie.<br />
Auftritt von Bundesrat Albert Rösti<br />
Neben Wirtschaftskammerdirektor<br />
Christoph Buser treten diverse namhafte<br />
Speaker auf: Bundesrat Albert<br />
Rösti ist Vorsteher des Eidgenössischen<br />
Departements für Umwelt,<br />
Verkehr, Energie und Kommunikation<br />
(UVEK).<br />
Dr. David Bosshart ist Gründer von<br />
Bosshart & Partners, Präsident der<br />
Duttweiler-Stiftung und International<br />
Advisory Board Member in Retail,<br />
Hospitality und Akademie. Er<br />
war während 22 Jahren CEO des GDI<br />
Gottlieb Duttweiler Institute for Economic<br />
and Social Studies in Rüschlikon,<br />
Zürich.<br />
Beatrice Weder di Mauro ist Präsidentin<br />
des CEPR, dem führenden<br />
europäischen Netzwerk akademischer<br />
Ökonomen, Professorin für<br />
Internationale Wirtschaft am Graduate<br />
Institute of International and<br />
Development Studies / IHEID in<br />
Genf und Forschungsprofessorin sowie<br />
Distinguished Fellow am Emerging<br />
Markets Institute des INSEAD<br />
im französischen Fontainebleau.<br />
Cornelia Meyer ist Ökonomin,<br />
Energieexpertin und Unternehmensberaterin.<br />
Sie studierte an der Universität<br />
St. Gallen, der London<br />
School of Economics und der Universität<br />
Tokio. Die Schweizerin stieg<br />
1990 bei der Grossbank UBS in das<br />
Banking ein und arbeitete bei der<br />
Citibank als Chefökonomin. Meyer<br />
war jahrelang im Energiesektor tätig,<br />
unter anderem bei General Electric,<br />
BP und als Vorsitzende von Gasol<br />
plc. Sie war in Japan wirtschaftspolitische<br />
Beraterin des Ministers für<br />
internationalen Handel und Industrie,<br />
Yoshiro Mori.<br />
Moderator Rainer Maria Salzgeber<br />
Moderiert wird der Anlass wie gewohnt<br />
von Rainer Maria Salzgeber.<br />
Im Rahmen vom «Tag der Wirtschaft»<br />
findet auch die «Award Winning Ceremony»<br />
der Swiss Innovation Challenge<br />
(SIC) <strong>2023</strong> statt. Patrick Herr<br />
18. Oktober <strong>2023</strong>,<br />
12 Uhr im Haus der Wirtschaft<br />
in Pratteln.<br />
INTERNATIONALE DELEGATION IM HAUS DER WIRTSCHAFT<br />
Anmeldung via QR-Code:<br />
KMU-NACHRICHTEN<br />
Konjunkturbarometer:<br />
getrübte Aussichten<br />
«Die Aussichten für die Schweizer Konjunktur<br />
verbleiben für die kommende Jahreshälfte auf<br />
unterdurchschnittlichem Niveau», teilt die KOF<br />
Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich mit.<br />
Das Konjunkturbarometer steht im Juni bei 90,8<br />
Punkten und damit 0,6 Punkte niedriger als im<br />
Mai. Damit sinkt das Barometer zum dritten<br />
Mal in Folge.<br />
Grund für die Abwärtsbewegung sei die Auslandsnachfrage.<br />
Auch der private Konsum sowie<br />
der Wirtschaftsbereich «Übrige Dienstleistungen»<br />
geben ein leicht negatives Signal. Die<br />
Indikatoren für das Verarbeitende Gewerbe und<br />
das Baugewerbe weisen dagegen leicht in eine<br />
positive Richtung. Im Produzierenden Gewerbe<br />
(Verarbeitendes Gewerbe und Bau) zeigt sich<br />
ein überwiegend positives Bild.<br />
ra<br />
Die ETH Zürich betreibt ein internationales<br />
Reformlabor für Bildungssysteme (CEMETS). Die<br />
Teilnehmer untersuchen die Umsetzung und Ergebnisse<br />
von Reformen auf allen Kontinenten<br />
und wollen erfahren, wie Berufsbildung vor Ort<br />
funktioniert. Ende Juni waren sie in der Schweiz<br />
und besuchten Firmen, welche das Programm<br />
unterstützen.<br />
Auf ihrer «Tour de Suisse» machte die Delegation<br />
um Prof. Dr. Ursula Renold einen Halt<br />
im HDW, wo sie von Wirtschaftskammerdirektor<br />
Christoph Buser begrüsst wurden. Nach einem<br />
Lunch im Garten des HDW statteten die Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer mehreren Betrieben im<br />
Baselbiet einen Besuch ab.<br />
aj
6 | <strong>Standpunkt</strong> der Wirtschaft ARBEITGEBER BASELLAND <strong>7.</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2023</strong><br />
EDITORIAL<br />
Endlich!<br />
ARBEITSKRÄFTEMANGEL – Der Freiburger Professor Dr. Reiner Eichenberger will mit steuerlichen Anreizen<br />
dafür sorgen, dass Teilzeitarbeitende ihre Pensen erhöhen sowie Seniorinnen und Senioren über das<br />
Pensionierungsalter hinaus arbeiten. Mit diesen Massnahmen will er den Arbeitskräftemangel vermindern.<br />
Mehr und länger arbeiten<br />
Dominik Rieder,<br />
Leiter Politik<br />
Arbeitgeber Baselland<br />
Lange angedroht, jetzt umgesetzt: Die Gewerkschaft<br />
Unia hat eine Initiative zur Einführung<br />
eines Mindestlohns im Baselbiet eingereicht.<br />
Ehrlich gesagt, freue ich mich darüber. Denn<br />
nun haben wir die Chance, diesem unnötigen<br />
Anliegen eine Abfuhr zu erteilen.<br />
Erst vor wenigen Wochen hat die Universität<br />
Basel eine Studie zu den Auswirkungen des<br />
baselstädtischen Mindestlohns publiziert. Die<br />
Ergebnisse sind höchst besorgniserregend. Ziel<br />
der Befragung von insgesamt 1969 Betrieben<br />
war eine Bestandesaufnahme ein halbes Jahr<br />
nach der Einführung des kantonalen Mindestlohns.<br />
Die Studie zeigt, welche Massnahmen von den<br />
Unternehmen als Reaktion auf den Mindestlohn<br />
ergriffen wurden:<br />
– Unternehmen haben die Preise erhöht und<br />
somit zumindest einen Teil der höheren<br />
Lohnkosten auf ihre Kunden abgewälzt.<br />
– Die Unternehmen sind zurückhaltend bei<br />
der Einstellung von Personal und der<br />
Wiederbesetzung von Stellen.<br />
– Investitionen wurden zurückgestellt oder<br />
reduziert.<br />
– Zusätzlich zeigt sich, dass Basler Unternehmen<br />
häufiger Arbeitsplätze in andere<br />
Kantone verlegt haben als andere<br />
Unternehmen. Ausserdem wurden mehr<br />
Prozessoptimierungen vorgenommen, mit<br />
denen Personal eingespart werden kann.<br />
Ein Basler SP-Grossrat äusserte prompt «starke<br />
Zweifel an der Studie». Das war nicht anders<br />
zu erwarten. Jüngst haben die Städte Zürich<br />
und Winterthur Mindestlöhne per Volksentscheid<br />
eingeführt. Dort haben die universitären<br />
Erkenntnisse offenbar nicht zu überzeugen gewusst.<br />
Auch bei uns halten Gewerkschaften<br />
und linke Parteien trotz der klaren Ergebnisse<br />
an ihrem Ansinnen fest.<br />
Ich habe den Mindestlohn an dieser Stelle<br />
einmal als «Evergreen der Sozialdemokratie»<br />
bezeichnet. Entsprechend gross wird der Lärm<br />
sein, den die Initianten im Vorfeld der Abstimmung<br />
veranstalten werden. Wir müssen trotz<br />
einer Vielzahl von guten Argumenten auf der<br />
Hut sein und die negativen Auswirkungen –<br />
auch auf die Sozialpartnerschaft – sachlich<br />
aufzeigen.<br />
ARBEITGEBERVERBAND BASELLAND<br />
Arbeitgeber Baselland ist die Vereinigung<br />
aller der Wirtschaftskammer angeschlossenen<br />
Arbeitgeber. Die Angebote von Arbeitgeber Baselland<br />
stehen allen arbeitgebenden Mitgliedern<br />
der Wirtschaftskammer Baselland zur Verfügung.<br />
Haus der Wirtschaft<br />
Hardstrasse 1<br />
4133 Pratteln<br />
Telefon: +41 61 927 64 64<br />
E-Mails: info@arbeitgeber-bl.ch<br />
www.kmu.org/arbeitgeber-bl<br />
Um dem Arbeitskräftemangel entgegenzuwirken,<br />
sollten teilzeitarbeitende<br />
Personen ihre Pensen erhöhen.<br />
Dies fordert der an der Universität<br />
Freiburg lehrende Professor Dr.<br />
Reiner Eichenberger. Um dieses Ziel<br />
zu erreichen, schlägt Eichenberger<br />
einen Steuerabzug für Vielarbeit vor.<br />
Steuerabzug für Vielarbeiter<br />
Eichenberger hat mit seiner Assistentin<br />
Patricia Schafer ein einfaches<br />
Konzept ausgearbeitet: Für jede<br />
Arbeitsstunde, die ein Arbeitnehmer<br />
über eine Referenzarbeitszeit, zum<br />
Beispiel ein 80-Prozent-Pensum, hinaus<br />
leistet, soll er einen Steuerabzug<br />
machen dürfen. «Als angemessene<br />
Höhe für den Abzug sehen wir<br />
etwa 40 Franken pro Stunde», sagt<br />
Eichenberger im Interview mit der<br />
Zeitschrift «Nebelspalter».<br />
Besonders für Leute mit tiefem<br />
Einkommen würde so die Steuerbelastung<br />
sinken. Wer 40 Franken pro<br />
Stunde verdient, zahlt für den Teil<br />
des Lohns, der für jene Arbeit bezahlt<br />
wird, die über der Referenzarbeitszeit<br />
von 80 Prozent liegt, keine<br />
Steuern, da sich Lohn und Steuerabzug<br />
in der Höhe von je 40 Franken<br />
egalisieren. Wer hingegen 100 Franken<br />
verdient, muss auch nach dem<br />
Abzug der 40 Franken die noch verbleibenden<br />
60 Franken versteuern.<br />
«Wir sind überzeugt – damit würden<br />
die Anreize, mehr zu arbeiten, massiv<br />
gestärkt», sagt Eichenberger im<br />
Interview.<br />
Steuerrabatte für ältere Leute<br />
Ein weiteres Potenzial zur Verminderung<br />
des Fachkräftemangels sieht<br />
Eichenberger bei den Seniorinnen<br />
Reiner Eichenberger möchte mit Mehr- und Seniorenarbeit den Fachkräftemangel bekämpfen.<br />
und Senioren. «Viele ältere Menschen<br />
würden gerne mehr arbeiten»,<br />
sagt er. Eichenberger schlägt deshalb<br />
auch hier einen Steuerrabatt vor, und<br />
zwar für jene, die zwei Jahre länger<br />
arbeiten und sich damit für eine Rente<br />
ab 67 entscheiden. Sie sollen ab<br />
dem Zeitpunkt ihres Entscheids<br />
einen Abschlag auf ihre AHV- und<br />
Rentenbeiträge erhalten, bei gleichbleibender<br />
Rente. Wer sich zum Beispiel<br />
mit 55 für eine Rente ab 67 entscheidet,<br />
dem könnten seine weiteren<br />
Beiträge erlassen werden.<br />
Für Personen, die über das<br />
6<strong>7.</strong> Alters jahr hinaus arbeiten wollen,<br />
schlägt Eichenberger vor, dass<br />
deren Arbeitseinkommen nur noch<br />
zur Hälfte besteuert wird. Heute<br />
LOHNGLEICHHEIT – Eine vom Schweizerischen Arbeitgeberverband in Auftrag gegebene Erhebung der<br />
Uni St. Gallen zeigt, dass 99,3 Prozent der ausgewerteten Unternehmen das Gleichstellungsgesetz einhalten.<br />
Gewerkschaftszahlen sind überrissen<br />
Das Competence Centre for Diversity<br />
and Inclusion (CCDI) der Universität<br />
St. Gallen hat im Auftrag des<br />
Schweizerischen Arbeitgeberverbandes<br />
(SAV) eine Umfrage bei Unternehmen<br />
mit 100 und mehr Mitarbeitenden<br />
durchgeführt.<br />
Dabei wurden die Ergebnisse der<br />
betrieblichen Lohngleichheitsanalysen<br />
von insgesamt 615 Unternehmen<br />
mit rund 550 000 Mitarbeitenden<br />
zusammengetragen. Dies entspricht<br />
10 Prozent der Unternehmen, die<br />
eine Lohngleichheitsanalyse durchführen<br />
mussten, wie es in der<br />
Medienmitteilung des SAV heisst.<br />
Auf Logib fokussiert<br />
Da die Unternehmen unterschiedliche<br />
Methoden zur Erhebung der<br />
Lohngleichheit verwenden, fokussiert<br />
sich die detaillierte Auswertung<br />
des CCDI auf die Unternehmen, welche<br />
das Lohngleichheitsinstrument<br />
des Bundes, Logib, verwendet haben.<br />
Von diesen insgesamt 461<br />
Unternehmen haben 458 Betriebe<br />
die Vorgaben des Gleichstellungsgesetzes<br />
eingehalten – dies entspricht<br />
einem Wert von 99,3 Prozent. Nur<br />
3 Unternehmen haben die vom<br />
Bund festgelegte Toleranzschwelle<br />
von 5 Prozent überschritten.<br />
Die Erhebung zeigt, dass die Vorgaben<br />
des Bundes sowohl über die<br />
Branchen als auch über die Regionen<br />
hinweg in den allermeisten Fällen<br />
eingehalten werden. Zwar gibt<br />
es Unterschiede, diese bewegen sich<br />
jedoch in einem sehr engen Band<br />
und innerhalb der Toleranzschwelle.<br />
Arbeitgeber sehen sich bestätigt<br />
Die Arbeitgeber sehen sich durch<br />
diese positiven Resultate in mehrerlei<br />
Hinsicht bestätigt. «So beweist<br />
die Erhebung, dass die Zahlen zur<br />
unerklärten Lohndifferenz, welche<br />
die Gewerkschaftsseite in der politischen<br />
Debatte verwenden, überwird<br />
das Arbeitseinkommen zur<br />
Rente addiert, die Rentner geraten<br />
so massiv in die Steuerprogression.<br />
Länger arbeiten muss sich lohnen<br />
Gleicher Lohn für gleiche Arbeit: Die meisten Schweizer Betriebe<br />
halten sich daran.<br />
Bild: shutterstock<br />
rissen sind», heisst es in der Medienmitteilung.<br />
Gleichzeitig zeigte sich,<br />
dass die betriebliche Realität in Sachen<br />
Lohngleichheit deutlich positiver<br />
aussieht, als es die Zahlen der<br />
Schweizerischen Lohnstrukturerhebung<br />
(LSE) des Bundesamtes für<br />
Statistik erahnen lassen.<br />
Der SAV erwartet, dass diese positiven<br />
Zahlen aus der betrieblichen<br />
Realität auch in die politische Debatte<br />
einfliessen. «Die Unternehmen<br />
haben in den letzten Jahren grosse<br />
Bild: zVg<br />
Reiner Eichenberger setzt bei den<br />
Seniorinnen und Senioren an, weil<br />
diese, wie er im «Nebelspalter» sagt,<br />
«einerseits gerne länger arbeiten<br />
möchten, aber mit der Rente eine<br />
gute und sozial anerkannte Alternative<br />
zur Arbeit haben».<br />
Alte Leute reagierten deshalb stärker<br />
als junge auf die Steuern. «Wenn<br />
die Seniorinnen und Senioren länger<br />
arbeiten sollen, muss es sich lohnen»,<br />
sagt Eichenberger. Unter den<br />
vorgeschlagenen Bedingungen würden<br />
nach Ansicht Eichenbergers viele<br />
ältere Personen freiwillig wesentlich<br />
mehr als heute arbeiten und so<br />
insgesamt weit mehr Einkommens-,<br />
Vermögens- und Mehrwertsteuern<br />
zahlen als bisher. Reto Anklin<br />
ZUR PERSON<br />
Reiner Eichenberger (61) ist ordentlicher<br />
Professor für Theorie der<br />
Finanz- und Wirtschaftspolitik an der<br />
Universität Freiburg und Forschungsdirektor<br />
des privaten Forschungsinstituts<br />
CREMA (Center for Research<br />
in Economics, Management, and the<br />
Arts) mit Sitz in Zürich. ra<br />
ALLE VIER JAHRE<br />
Das Gleichstellungsgesetz, das<br />
2020 revidiert wurde, verpflichtet<br />
Arbeitgeber mit 100 oder mehr Mitarbeitenden<br />
dazu, alle vier Jahre<br />
eine Lohngleichheitsanalyse durchzuführen.<br />
Deren Ergebnisse müssen<br />
von einer unabhängigen Stelle geprüft<br />
und spätestens bis Ende Juni<br />
<strong>2023</strong> gegenüber den Mitarbeitenden<br />
und Aktionären kommuniziert<br />
werden. Die Debatte um die Einordnung<br />
der Ergebnisse ist bereits<br />
längst im Gange, obwohl bisher ein<br />
repräsentatives Gesamtbild fehlte.<br />
Die bis anhin grösste Datensammlung<br />
zu Lohngleichheitsanalysen in<br />
Schweizer Unternehmen klärt nun<br />
viele offene Fragen. ra<br />
Anstrengungen unternommen, um<br />
Lohndiskriminierung aufgrund des<br />
Geschlechts zu verhindern», wird<br />
SAV-Präsident Valentin Vogt in der<br />
Medienmitteilung zitiert.<br />
Gleichwohl will der SAV die Lohndifferenzen<br />
zwischen den Geschlechtern<br />
weiter verringern. Es<br />
gelte dafür zu sorgen, dass Frauen<br />
gleich wie die Männer am Erwerbsleben<br />
teilnehmen können – die Vereinbarkeit<br />
von Privatem und Beruf<br />
sei hierbei wichtig. Reto Anklin
<strong>7.</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2023</strong> HAUS DER WIRTSCHAFT <strong>Standpunkt</strong> der Wirtschaft | 7<br />
«HDW AFTERWORK HAPPY HOUR» – Nach der gelungenen Premiere vom<br />
19. April lud die Wirtschaftskammer Baselland am 29. Juni zur zweiten<br />
«HDW Afterwork Happy Hour». Eventpartnerin war die Swissterminal AG.<br />
Entspannt in den Sommerabend<br />
www.hdw.ch<br />
Wirtschaftskammerdirektor Christoph Buser (Mitte) stösst mit Gästen an.<br />
Djane Nordlicht sorgt für die guten Grooves.<br />
Bilder: Uta Gruetter<br />
Drei Besucher der «HDW Afterwork Happy Hour» geniessen ihre Drinks.<br />
EVENTPARTNER<br />
Eine stylische Bar, entspannte Atmosphäre,<br />
ein chilliger Aussenbereich<br />
und viele gut gelaunte Gäste – das<br />
war die zweite Ausgabe der «HDW<br />
Afterwork Happy Hour powered by<br />
swissterminal ag».<br />
Djane Nordlicht sorgte dabei für<br />
die guten Grooves. Viele Gäste folgten<br />
der Einladung von Wirtschaftskammerdirektor<br />
Christoph Buser und<br />
verwöhnten sich mit Drinks und<br />
Snacks. Es war wiederum ein rundum<br />
gelungener Event, bei dem in<br />
lockerer Umgebung das Neuste ausgetauscht<br />
und Kontakte gepflegt<br />
werden konnten. Patrick Herr<br />
NÄCHSTE HAPPY HOURS<br />
Die «HDW Afterwork Happy Hour»<br />
wird noch zwei weitere Male in diesem<br />
Jahr durchgeführt: am 19. Oktober<br />
und am 21. Dezember.<br />
Das HDW liegt sehr zentral, unmittelbar<br />
an der A2/A3 (Ausfahrt Pratteln).<br />
Für die Besucherinnen und Besucher<br />
der «Happy Hour» stehen in der Einstellhalle<br />
kostenlose Parkplätze zur<br />
Verfügung.<br />
Wirtschaftskammerpräsident Roman Mayer (vorne Mitte) mit einem Teil der Belegschaft<br />
seiner Swissterminal AG.<br />
EVENTS IM HAUS DER WIRTSCHAFT<br />
23. August <strong>2023</strong><br />
«KMU Networking-Grill». Der Traditionsanlass<br />
im Sommer findet im wunderbaren<br />
HDW- Garten statt. Leckeres vom Grill und vom<br />
Salatbuffet, dazu eine breite Getränkeauswahl.<br />
Das Stelldichein der regionalen KMU-Wirtschaft!<br />
Ab 18 Uhr. Detailinformationen folgen.<br />
31. August <strong>2023</strong><br />
Sitzung Wirtschaftsrat. Der Wirtschaftsrat,<br />
das Parlament der Wirtschaftskammer Baselland,<br />
trifft sich im HDW zu seiner dritten Sitzung<br />
im Jahr <strong>2023</strong>. Nicht öffentlicher Anlass.<br />
6. September <strong>2023</strong><br />
Swiss Innovation Challenge. Beim Second<br />
Pitch vertiefen noch 50 Unternehmen die Präsentation<br />
ihrer Geschäftsidee oder ihres innovativen<br />
Produkts. Wer schafft es in die finale<br />
Runde? www.swissinnovationchallenge.ch.<br />
6. September <strong>2023</strong><br />
«KMU Business Treff». «Nachfolgelösung<br />
Management-Buy-out» ist das Thema des<br />
nächsten «KMU Business Treff» mit der UBS.<br />
Wir zeigen auf, welche Firmen/Branchen sich<br />
dafür eignen und welche Herausforderungen<br />
Käufer und Verkäufer frühzeitig beachten<br />
müssen. Türöffnung ist um 1<strong>7.</strong>45 Uhr.<br />
19. September <strong>2023</strong><br />
«World of Data» <strong>2023</strong>. Wenn BI-Visonäre auf<br />
namhafte Softwarehersteller treffen, Datenvordenker<br />
traditionellen Geschäftsmodellen auf<br />
den Zahn fühlen und aus Visionen praxiserprobte<br />
Trends werden, dann heisst es: Herzlich willkommen<br />
zum «World of Data»! (ganztägig).<br />
20. September <strong>2023</strong><br />
«HDW Business Club»-Lunch. Die Mitglieder<br />
des «Business Club» treffen sich zum Lunch.<br />
Special Guest ist Claudine Gertiser-Herzog, Co-<br />
CEO der bekannten Baselbieter Uhrenmarke<br />
Oris. 11.30 bis 13.30 Uhr (exklusiv für Mitglieder<br />
des «Business Club)».<br />
20. September <strong>2023</strong><br />
HEV-Themenabend. Expertinnen und Experten<br />
der Raiffeisenbanken Nordwestschweiz vermitteln<br />
spannende Informationen rund um das<br />
Verschenken, Vererben oder Verkaufen des<br />
Eigenheims. 18 bis 20 Uhr (für angemeldete<br />
Personen).<br />
22. September <strong>2023</strong><br />
Gooddays Business- und Zukunftsforum.<br />
An den «Gooddays» in Pratteln treffen sich am<br />
22. September über 300 Unternehmer, Macher<br />
und Menschen mit Visionen. Es erwartet Sie<br />
ein Programm voller Inspiration und der eine<br />
oder andere Themenwechsel. 11.30 bis 22 Uhr.<br />
1<strong>7.</strong> Oktober <strong>2023</strong><br />
HEV-Themenabend. Das Programm<br />
«home2050» von EBL, Primeo und BLKB vereint<br />
intelligente Energiesysteme. In Teil 1 dieses<br />
Doppel-Themenabends geht es um die Grundlagen.<br />
18 bis 20 Uhr (für angemeldete Personen).<br />
Einen kompletten Eventkalender mit den Veranstaltungen im HDW<br />
finden Sie unter www.hdw.ch/besucher/events.
8 | <strong>Standpunkt</strong> der Wirtschaft VERANSTALTUNGEN <strong>7.</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2023</strong><br />
«KMU NETWORKING-GRILL» – Unternehmerinnen und Unternehmer, Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Politik oder ganz<br />
einfach Freundinnen und Freunde treffen sich am 23. August zum «KMU Networking-Grill». Der Anlass findet zum dritten Mal<br />
in der Gartenanlage des Hauses der Wirtschaft in Pratteln statt.<br />
Grillfest im HDW-Garten<br />
Die Wirtschaftskammer lädt zum beliebten<br />
spätsommerlichen Grillplausch<br />
ins Haus der Wirtschaft.<br />
«Nutzen Sie diesen Sommerabend<br />
für den kurzweiligen Austausch bei<br />
einem Bier oder einem guten Glas<br />
Wein und treffen Sie Unternehmerinnen<br />
und Unternehmer, Persönlichkeiten<br />
aus Wirtschaft und Politik<br />
oder ganz einfach Freundinnen und<br />
Freunde», heisst es in der Einladung<br />
zum «KMU Networking-Grill».<br />
Goldpartner des «KMU Networking-Grill»<br />
<strong>2023</strong> ist die Securitas AG.<br />
Die Gäste werden mit dem feinsten<br />
Fleisch von der «Jenzer Fleisch +<br />
Feinkost AG» und einem Salatbuffet<br />
der hauseigenen Food-Bar «BOOST<br />
eat & drink» verwöhnt. Das Dessert<br />
wird von der Allianz Versicherung,<br />
Generalagentur Basel, gesponsert. Zu<br />
den Eventpartnern gehört auch die<br />
IWF AG.<br />
ra<br />
«KMU Networking-Grill»,<br />
Mittwoch, 23. August <strong>2023</strong>,<br />
18 bis 21.30 Uhr,<br />
Haus der Wirtschaft,<br />
Hardstrasse 1, Pratteln<br />
Der Anlass ist für geladene Gäste. Bei<br />
Interesse an einer Teilnahme – wenden<br />
Sie sich bitte an: events@kmu.org.<br />
Im vergangenen Jahr besuchten rund 400 Gäste den «KMU Networking-Grill».<br />
Bild: Archiv/Uta Grütter<br />
GOLDPARTNER<br />
EVENTPARTNER<br />
ERFOLGREICHER ABSCHLUSS FÜR DREI LERNENDE IM HAUS DER WIRTSCHAFT<br />
«KMU BUSINESS TREFF» – Nachfolgelösung mit<br />
Management-Buy-out: Chancen und Herausforderungen.<br />
Nachfolge mit MBO<br />
Der nächste «KMU Business Treff»<br />
vom 6. September richtet sich an<br />
Unternehmerinnen und Unternehmer,<br />
die planen, ihre Firma im Rahmen<br />
eines MBO zu verkaufen bzw.<br />
an Managements, welche die Firma<br />
vom bisherigen Inhaber respektive<br />
der bisherigen Inhaberin übernehmen<br />
möchten.<br />
Der Anlass im Haus der Wirtschaft<br />
zeigt auf, welche Firmen und Branchen<br />
sich dafür eignen und welche<br />
Herausforderungen die kaufende wie<br />
auch die verkaufende Partei frühzeitig<br />
beachten müssen – von den damit<br />
verbundenen Emotionen über die<br />
preisbestimmenden Faktoren bis hin<br />
zu den Modalitäten der Finanzierung<br />
und der individuellen Geldanlage für<br />
die Zeit nach dem Verkauf.<br />
Mit UBS und Hoffmann & Partner<br />
Am «KMU Business Treff» vom<br />
6. September mit UBS und Hoffmann<br />
& Partner dreht sich alles um<br />
das Thema Nachfolge. Konkret geht<br />
es um die interne Nachfolgelösung,<br />
wenn ein oder mehrere Mitarbeitende<br />
die Firma übernehmen. Wann ist<br />
eine interne und wann eine externe<br />
Nachfolgelösung sinnvoll? Wie läuft<br />
dieser Prozess zeitlich und inhaltlich<br />
ab? Welche Faktoren bestimmen den<br />
Preis der Firma? Und zu guter Letzt:<br />
Ist die Suche nach der richtigen<br />
Nachfolge eine ganz persönliche Geschichte<br />
sowohl für die neu übernehmende<br />
wie auch für die aktuell<br />
innehabende Führungsperson. Was<br />
bedeutet der Weg vom Mitarbeitenden<br />
zur Inhaberin respektive zum<br />
Inhaber – oder von der innehabenden<br />
in eine beratende Funktion? Wie<br />
reagieren Kundschaft, Zulieferbetriebe<br />
oder das Umfeld?<br />
«Gerade diese Nachfolgelösung<br />
bedingt gegenseitig grosses Vertrauen<br />
und eine gute Kommunikation<br />
zwischen der kaufenden und der<br />
verkaufenden Partei – nicht nur im<br />
Vorfeld, sondern auch im Umsetzen<br />
und Leben des Vereinbarten nach<br />
erfolgter Übergabe», kommentiert<br />
Martina Koch, Leiterin Corporate &<br />
Institutional Clients Region Basel<br />
bei UBS Switzerland AG. «So besteht<br />
doch vielmals ein anhaltendes<br />
finanzielles Engagement der bisherigen<br />
Besitzenden, jedoch ohne<br />
Mitspracherecht in den Entscheidungen<br />
der neuen Verantwortlichen»,<br />
sagt sie.<br />
ra<br />
Sie haben es geschafft: Anisa Morina, Kilian<br />
Thürkauf und Kaija June Vogt haben ihre Ausbildung<br />
im Haus der Wirtschaft zur Kauffrau/Kaufmann<br />
Dienstleistung und Administration EFZ erfolgreich<br />
abgeschlossen. Während ihrer Ausbildung<br />
haben sie ganz verschiedene Abteilungen im HDW<br />
kennen gelernt und dort vielfältige Fachkompetenzen<br />
erlangt. Herzliche Gratulation! peh Bild: ph
<strong>7.</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2023</strong> BERUFSBILDUNG <strong>Standpunkt</strong> der Wirtschaft | 9<br />
KV-REFORM <strong>2023</strong> – Die KMU-Lehrbetriebsverbund AG hat im Juni eine erste Schulung zur neuen kaufmännischen<br />
Grundbildung durchgeführt. Diese tritt auf Lehrbeginn <strong>2023</strong> in Kraft. Die Reform stellt sicher,<br />
dass die jungen Kaufleute auch in Zukunft optimal auf die sich verändernde Arbeitswelt vorbereitet werden.<br />
LBV informiert über KV-Reform<br />
KOMPETENZ ZENTRUM<br />
«Ein faszinierender und<br />
inspirierender Ort»<br />
Auf Lehrbeginn <strong>2023</strong> werden die<br />
neuen Bildungsverordnungen (Bivo<br />
23) und Bildungspläne für die beruflichen<br />
Grundbildungen «Kauffrau/<br />
Kaufmann EFZ» und «Kauffrau/<br />
Kaufmann EBA» (bisher Büroassistent/-in<br />
EBA) umgesetzt. Die Reform<br />
stellt sicher, dass die jungen Kaufleute<br />
auch in Zukunft optimal auf<br />
die sich verändernde Arbeitswelt<br />
vorbereitet werden.<br />
Ausbildungspläne erstellt<br />
Die KMU-Lehrbetriebsverbund AG<br />
(LBV) hat im vergangenen Juni eine<br />
erste Schulung zur «Bivo 23» durchgeführt.<br />
Für die Schulung konnte<br />
Yannick Güngerich, Geschäftsführer<br />
IGKG beider Basel (Interessengemeinschaft<br />
kaufmännische Grundbildung),<br />
engagiert werden.<br />
Die eingeladenen Praxisbildner/<br />
-innen der LBV-Partnerbetriebe erhielten<br />
vom Experten direkt eine<br />
Übersicht der Neuerungen. Am<br />
Nachmittag wurden in einem Workshop<br />
die ersten Ausbildungspläne<br />
gemeinsam erstellt.<br />
Grosser Anklang<br />
Die Schulung fand grossen Anklang<br />
bei den Teilnehmenden und es konnte<br />
Sicherheit in Bezug auf die Begleitung<br />
der Lernenden in der neuen<br />
Ausbildung vermittelt werden. Es<br />
wurde diskutiert, ausgetauscht und<br />
praktisch gearbeitet.<br />
Die Berufsbildenden konnten gestärkt<br />
und mit Zuversicht auf die<br />
neue KV-Ausbildung in den Abend<br />
entlassen werden. Sandra Lerch<br />
Yannick Güngerich, Geschäftsführer IGKG beider Basel, zeigt an der Schulung im Haus der Wirtschaft die neue<br />
Ausbildungsübersicht «Kauffrau/Kaufmann EFZ».<br />
Bild: zVg<br />
KMU LEHRBETRIEBSVERBUND AG – Mit einem Apéro wurden die elf Lernenden der<br />
KMU Lehrbetriebsverbunds AG, die dieses Jahr zur Abschlussprüfung angetreten sind, gebührend gefeiert.<br />
Absolventen <strong>2023</strong> dürfen stolz sein<br />
Die KMU Lehrbetriebsverbund AG<br />
(LBV) bildet zusammen mit Partnerbetrieben<br />
junge Berufsleute aus.<br />
Nach der Lehrzeit, die drei oder vier<br />
Jahre dauert, heisst es Abschied<br />
nehmen von denjenigen, die ihre<br />
Ausbildung abgeschlossen haben<br />
und als diplomierte Berufsleute in<br />
die Arbeitswelt hinausgehen.<br />
Elf von 31 Lernenden<br />
Dieses Jahr sind insgesamt elf der<br />
31 Lernenden, die beim LBV ausgebildet<br />
werden, zur Lehrabschlussprüfung<br />
angetreten.<br />
Für die jungen Leute ist es eine<br />
intensive Zeit. Die letzte Prüfung<br />
liegt gerade einmal zwei Tage hinter<br />
ihnen, und auf sie wartet eine nervenaufreibende<br />
Zeit, denn ob sie<br />
bestanden haben und mit welchen<br />
Noten, haben sie erst am 21. Juni<br />
erfahren.<br />
Vor Bekanntgabe der Resultate<br />
In den wenigen Tagen zwischen Prüfungsende<br />
und der Information über<br />
die Resultate, organisiert der LBV<br />
traditionsgemäss einen Apéro für die<br />
Abschlusslernenden. Dabei stehen<br />
sie im Mittelpunkt und können sich<br />
feiern lassen. Sie erhalten auch ein<br />
Diplom des LBV.<br />
Petra Hirsig, Leiterin LBV, sagte<br />
den Abschlusslernenden in ihrer Ansprache,<br />
dass sie nicht nur einen<br />
Beruf erlernt, sondern sich auch persönlich<br />
weiterentwickelt hätten.<br />
«Und sie haben bewiesen, dass sie<br />
hartnäckig und zielstrebig sind»,<br />
KONSEQUENTE HANDLUNGSKOMPETENZORIENTIERUNG<br />
Der Abschlusslernende Flavio Vogt von aK40 (Mitte) diskutiert mit Claudia Carena und Mario Marrone von<br />
der Ausgleichskasse Coop.<br />
Bild: zVg/lbv<br />
sagte Hirsig. Den anwesenden Praxisbildnerinnen<br />
und Praxisbildnern<br />
der Partnerbetriebe wand Hirsig ein<br />
Kränzchen und dankte ihnen für die<br />
unermüdliche Unterstützung und<br />
professionelle Ausbildung in den<br />
Betrieben.<br />
Praktisches Wissen vermittelt<br />
Ohne das Engagement dieser Berufsfrauen<br />
und Berufsmänner wäre eine<br />
erfolgreiche Berufsbildung nicht<br />
möglich. «Sie vermitteln das praktische<br />
Wissen und fördern und fordern<br />
die Fähigkeiten ihrer ‹Schützlinge›»,<br />
sagte Petra Hirsig. peh<br />
Die neue KV-Ausbildung sieht eine<br />
konsequente Handlungskompetenzorientierung<br />
an den Lernorten Betrieb,<br />
Berufsfachschule und ÜK vor. Zentrale<br />
Arbeitssituationen stehen im Zentrum.<br />
Am Ende der Ausbildung sind<br />
Berufseinsteiger/-innen in ihrem Beruf<br />
handlungsfähig. Nach rund sechs<br />
Jahren intensiver Vorbereitung startet<br />
ab August die neue kaufmännische<br />
Grundbildung. Im Vorfeld dazu<br />
bieten die kantonalen Kurskommissionen<br />
Schulungen für Berufs- und Praxisbildende<br />
an. <br />
sl<br />
WEITERE DATEN<br />
Die nächste Schulung, die der<br />
LBV organisiert, findet am Montag,<br />
21. August <strong>2023</strong>, im Haus der Wirtschaft<br />
statt. Interessierte melden sich<br />
beim LBV-Team unter:<br />
info@lehrbetriebsverbund.ch<br />
SIE HABEN <strong>2023</strong> IHRE LEHRABSCHLUSSPRÜFUNG ABGELEGT:<br />
Leo Antunes, Kaufmann Internationale<br />
Speditionslogistik EFZ, Swiss–<br />
terminal AG;<br />
Seraina Gutmann, Zeichnerin Architektur<br />
EFZ, SBS AG;<br />
Anisa Morina, Kauffrau D&A EFZ,<br />
Haus der Wirtschaft;<br />
Adisa Ramadani, Kauffrau D&A<br />
EFZ, BWT Aqua AG;<br />
Anisa Shabani, Kauffrau D&A EFZ,<br />
G&H Insektenschutzgitter;<br />
Kilian Thürkauf, Kaufmann D&A<br />
EFZ, Haus der Wirtschaft;<br />
Flavio Vogt, Kaufmann D&A, BOG<br />
Ausgleichskasse EFZ, Ausgleichs kasse<br />
ak40;<br />
Kaija June Vogt, Kauffrau D&A EFZ,<br />
Haus der Wirtschaft;<br />
Anida Mustafa, Kauffrau D&A, BOG<br />
Ausgleichskasse EFZ, Ausgleichs kasse<br />
ak40;<br />
Musie Negasi, Haustechnikpraktiker<br />
EBA, Lenz AG;<br />
Matteo Pircher, Kaufmann D&A<br />
EFZ, Waxyol.<br />
Sandra Vetterli im künftigen Berufslehre-<br />
Erlebnisraum im Haus der Wirtschaft.<br />
Seit letztem Mai arbeitet Sandra Vetterli im Haus<br />
der Wirtschaft (HDW) für das Kompetenzzentrum<br />
Berufsbildung der Wirtschaftskammer.<br />
Vetterlis Aufgabe ist es, einen Berufslehre-<br />
Erlebnis raum zu schaffen, der die Schülerinnen<br />
und Schüler auf spielerische Weise für die Berufslehre<br />
begeistern soll. Dafür steht im Erdgeschoss<br />
des HDW eine 75 Quadratmeter grosse<br />
Fläche zur Verfügung. Derzeit läuft die Evaluation<br />
des Szenografie Büros, das für die Einrichtung<br />
des Erlebnisraums zuständig sein wird.<br />
Eröffnet wird im Herbst oder Winter 2024.<br />
Sandra Vetterli schätzt es, dass ihre Arbeit ein<br />
konkretes Projekt betrifft und sie strategisch und<br />
konzeptionell arbeiten darf. «Dies liegt mir aufgrund<br />
meines Backgrounds», sagt sie. Nach<br />
ihrem Wirtschaftsstudium arbeitete Vetterli in<br />
der Strategie- und Marketingberatung. Bei der<br />
Warenhauskette Manor hat sie eine interne<br />
Schule für alle Einkäufer aufgebaut und geleitet.<br />
Beim jetzigen Projekt im Haus der Wirtschaft<br />
profitiert sie von ihrem Zweitstudium in Innenarchitektur.<br />
«Meine Erfahrungen als Ökonomin<br />
und als Innenarchitektin helfen mir, den Berufslehre-Erlebnisraum<br />
in Zusammenarbeit mit dem<br />
internen Steering-Committee, den Branchenverbänden,<br />
den Schulen, dem Kanton und dem<br />
Szenografie-Büro zu gestalten.»<br />
Über 200 Berufe vor Ort live erleben<br />
Neben dem Erlebnisraum-Projekt arbeitet Vetterli<br />
auch punktuell an der Organisation der<br />
nächsten Baselbieter Berufsschau mit. Diese findet<br />
vom 15. bis 19. November <strong>2023</strong> erstmals in<br />
der St. Jakobshalle statt. Schülerinnen und Schüler<br />
können dort bei mehr als 80 ausstellenden<br />
Branchenverbänden, Institutionen und Unternehmen<br />
über 200 Berufe vor Ort live erleben.<br />
Nach rund zwei Monaten hat sich Sandra<br />
Vetterli gut an ihrem neuen Arbeitsplatz eingelebt.<br />
«Die Mischung aus so vielen verschiedenen<br />
Personen, Berufen und Firmen machen das<br />
HDW zu einem faszinierenden und inspirierenden<br />
Ort», sagt Vetterli. Als Beispiel nennt sie die<br />
SBS AG. Diese ist ebenfalls im HDW untergebracht<br />
und übernimmt die Standplanung für die<br />
Berufsschau. «Eine tolle Zusammenarbeit haben<br />
wir auch mit der IWF AG, einer weiteren im<br />
HDW tätigen Firma», sagt Vetterli.<br />
In ihrer Freizeit ist Sandra Vetterli mit ihrem<br />
Mann und ihrem Nachwuchs viel sportlich<br />
unterwegs. Die 4 und 7 Jahre alten Söhne wollen<br />
beide einmal Roboterbauer werden. «Sollten<br />
in einigen Jahren noch Zweifel aufkommen,<br />
freue ich mich schon jetzt, sie durch unseren<br />
Berufslehre-Erlebnisraum zu führen», sagt Sandra<br />
Vetterli.<br />
Reto Anklin<br />
ANZEIGE<br />
Bild: iwf
10 | <strong>Standpunkt</strong> der Wirtschaft DIGITAL <strong>7.</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2023</strong><br />
«DIGITAL-WORLD» <strong>2023</strong> – Der Fachkräftemangel ist eine branchenübergreifende Herausforderung, für welche es sich zu rüsten gilt.<br />
Am 24. August <strong>2023</strong> findet daher die Business-Konferenz «Digital-World», mit Fokus auf Digital Recruiting, im Haus der Wirtschaft<br />
in Pratteln statt.<br />
Dem Fachkräftemangel entgegenwirken<br />
Bei «Digital-World» erhalten Teilnehmende<br />
Lösungsansätze sowie Inspiration<br />
rund um die digitale Rekrutierung.<br />
Die Teilnehmenden erfahren<br />
die neusten Trends aus dem digitalen<br />
Marketing und lernen die Bedürfnisse<br />
der Arbeitnehmenden von morgen<br />
kennen. Mit der Teilnahme an «Digital-World»<br />
sagen die Teilnehmenden<br />
dem Fachkräftemangel den<br />
Kampf an und rüsten sich für den<br />
«War for Talents». Mit spannenden<br />
Keynotes von Bernhard Heusler und<br />
Yaël Meier lernen die Teilnehmenden<br />
von den besten ihres Fachs gepaart<br />
mit hohem Unterhaltungswert. In abwechslungsreichen<br />
«Breakout Sessions»<br />
erhalten sie von Unternehmen<br />
wie PastaHR, mtchbx und vielen<br />
mehr, Einblicke in das Recruiting der<br />
Zukunft. Die Veranstaltung bietet<br />
eine ideale Möglichkeit, um neue<br />
Kontakte zu knüpfen und bestehende<br />
Beziehungen zu pflegen.<br />
Was bieten die «Breakout Sessions»?<br />
Am 24. August <strong>2023</strong> erhalten Teilnehmende<br />
einen Einblick in spannende<br />
Praxisbeispiele von verschiedenen<br />
Unternehmen. Sie erfahren<br />
zum Beispiel von mtchbx die neusten<br />
Methoden, sich auf eine Stelle<br />
zu bewerben bzw. eine Stelle zu besetzen<br />
oder sie lernen von PastaHR,<br />
wie sie ihren Rekrutierungsprozess<br />
mit der Digitalisierung vereinfachen<br />
können. Bei den «Breakout Sessions»<br />
soll der Austausch gefördert und die<br />
Diskussion angeregt werden. Exklusive<br />
und spannende Insights von innovativen<br />
Start-ups und Unternehmen<br />
erhalten die Teilnehmenden nur<br />
bei «Digital-World».<br />
PastaHR: Whats App-Rekrutierung<br />
Was wäre, wenn Unternehmen eine<br />
Rekrutierung direkt über Whats App<br />
abwickeln würden? Durch PastaHR<br />
können Unternehmen mehr qualifi<br />
zierte Bewerbungen erhalten ohne<br />
einen Mehraufwand betreiben zu<br />
müssen. Bei PastaHR gilt das Motto<br />
«Mobile first», weshalb das Recruiting<br />
direkt über Chat-Plattformen wie<br />
WhatsApp stattfindet. Die «Software<br />
as a Service (SaaS)»-Plattform von<br />
PastaHR erlaubt es Unternehmen, Bewerbungen<br />
sowie die Interaktion mit<br />
Bewerbenden über verschiedene<br />
Chat-Plattformen abzuwickeln.Das<br />
Start-up konzentriert sich auf Fachkräfte<br />
in Blue-Collar- und Frontline-<br />
Jobs und hilft Unternehmen, ihre Rekrutierungsprozesse<br />
an diese Zielgruppe<br />
anzupassen. Schon mehrere<br />
Monate nach der Gründung bedient<br />
das Start-up namhafte Kunden wie<br />
das Schweizer Paraplegiker-Zentrum,<br />
Autogrill oder den Gebäudetechnikkonzern<br />
Meier Tobler.<br />
Mtchbx: «Tinder» für Jobs<br />
Mtchbx ist ein Technologie-Start-up,<br />
welches eine innovative SaaS-Soft<br />
ware im Bereich der Rekrutierung<br />
entwickelt hat.<br />
Mit mtchbx wird der Rekrutierungsprozess<br />
aus zeitlicher, administrativer<br />
und finanzieller Perspektive<br />
massiv vereinfacht und optimiert.<br />
Die Architektur und das Design<br />
von mtchbx sind so aufgesetzt, dass<br />
mtchbx als Whitelabel einfach skalierbar<br />
ist und durch weitere Firmen,<br />
Verbände oder andere Organisationen<br />
genutzt werden kann.<br />
Die Datenebene von mtchbx ist dabei<br />
einheitlich und mit jedem neuen<br />
Partner wird die User- sowie Stellenund<br />
Firmen basis vergrössert.<br />
Der Ausschreibungs- und Bewerbungsprozess<br />
wird mit der Anwendung<br />
von mtchbx so einfach wie<br />
Online-Dating, sodass der Stellenwechsel<br />
und die Rekrutierung Spass<br />
machen – das «Tinder» für Jobs. Bei<br />
der «Breakout Session» erhalten die<br />
Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />
Einblicke in die Praxis, die sie begeistern<br />
werden.<br />
«Breakout Session» mit «iCop»<br />
Im November 2019 startete die<br />
Kantons polizei Basel-Stadt das Pilotprojekt<br />
«iCop». Das Ziel war es, auf<br />
Social Media über den Arbeitsalltag<br />
der Polizei zu berichten und im Austausch<br />
mit der Bevölkerung zu sein.<br />
Das ist der Polizei Basel-Stadt spätestens<br />
dann gelungen, als das Tanzvideo<br />
der Polizistin Tosca Stucki,<br />
zum Hit «Friday», viral ging. Heute<br />
ist Tosca Stucki als Internet-Community-Polizistin<br />
in Basel unterwegs<br />
und berichtet über den Polizeialltag<br />
in den sozialen Medien.<br />
Sie versucht dabei insbesondere<br />
die jüngeren Generationen anzusprechen<br />
und das Image der Polizei<br />
aufzubessern. Auf kreative Art und<br />
Weise leistet Sie Aufklärungsarbeit<br />
und erwirkt durch eine einfache<br />
Kommunikation über die digitalen<br />
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Möchten Sie in die digitale Welt<br />
eintauchen und das neuste aus erster<br />
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Ein Einzelticket in der Early-Bird-<br />
Phase kann bereits für 99 Franken<br />
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Marketing im August als auch<br />
am Digital Business-Event im Oktober<br />
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Die Mitglieder der Wirtschaftskammer<br />
Baselland profitieren von<br />
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Kanäle, dass Jugendliche an den<br />
Polizeiberuf herangeführt werden.<br />
Bei «Digital-World» erfahren die<br />
Teilnehmenden die strategischen<br />
Gedanken hinter der Schaffung der<br />
«iCops» und erhalten konkrete Einblicke<br />
und Anwendungsbeispiele<br />
aus der Praxis. Patrick Gross<br />
WEBSEITEN, DIE SPASS MACHEN – Gami fication und Micro Animations sorgen dafür, dass die Verweildauer auf einer Webseite<br />
gesteigert wird und das Unternehmen sowie dessen Produkte in Erinnerung bleiben.<br />
Gamification und Micro Animations als Erfolgsfaktor<br />
Webseiten sind für viele potenzielle<br />
Kunden eine wichtige Informationsquelle.<br />
Das bedeutet nicht, dass die<br />
Webseitennutzung keinen Spass machen<br />
darf und langweilig sein muss.<br />
Genau da kommen Gami fication und<br />
Micro Animations ins Spiel. Diese<br />
sorgen dafür, dass die Verweildauer<br />
auf einer Webseite gesteigert wird<br />
und das Unternehmen sowie dessen<br />
Produkte in Erinnerung bleiben. Um<br />
in der Masse der Content-Angebote<br />
nicht unterzugehen und die Aufmerksamkeit<br />
der Konsumenten aufrecht<br />
zu erhalten, hat sich der Einsatz von<br />
Gamification bewährt.<br />
Wieso Gamification integrieren?<br />
Im Kontext von Webseiten und der<br />
Webentwicklung zielt Gamification<br />
darauf ab, das Benutzererlebnis zu<br />
verbessern, das Engagement der Benutzer<br />
zu erhöhen und das gewünschte<br />
Benutzerverhalten zu fördern.<br />
Dabei werden Elemente wie<br />
Punkte, Abzeichen, Bestenlisten, Herausforderungen,<br />
Belohnungen, Fortschrittsverfolgung<br />
und Wettbewerbe<br />
eingesetzt, um ein intensiveres und<br />
angenehmeres Erlebnis zu schaffen.<br />
Die zugrundeliegende Idee besteht<br />
darin, durch spielerische Anreize das<br />
Benutzerverhalten zu beeinflussen<br />
Gamification will durch spielerische Anreize das Benutzerverhalten<br />
beeinflussen.<br />
Bild: zVg<br />
DIESE DREI FAKTOREN GILT ES ZU BEACHTEN<br />
Die Möglichkeiten und Chancen<br />
bei der Nutzung von Gamification<br />
und Micro Animations sind vielseitig.<br />
Dennoch gibt es einige Faktoren,<br />
die zu berücksichtigen sind, wenn der<br />
Onlineauftritt mit Gamification und<br />
Micro Animations optimiert werden<br />
soll.<br />
Um zu erfahren, auf welche drei Faktoren<br />
Sie achten müssen, scannen Sie<br />
den QR-Code ein:<br />
und gewünschte Aktionen zu fördern.<br />
Durch das Hinzufügen von<br />
spielähnlichen Funktionen zu Webseiten<br />
können Entwickler und Designer<br />
Aufgaben oder Aktivitäten attraktiver<br />
gestalten, das Engagement der<br />
Benutzer erhöhen, das Gefühl der<br />
Erfüllung fördern und gewünschte<br />
Ergebnisse unterstützen.<br />
Wie Gamification einsetzen?<br />
Gamification auf Webseiten kann auf<br />
verschiedene Weise eingesetzt werden,<br />
zum Beispiel um die Beteiligung<br />
der Benutzer an Online-Communities<br />
zu fördern, sie zu motivieren,<br />
Aufgaben zu erledigen oder Meilensteine<br />
zu erreichen, Anreize für den<br />
sozialen Austausch oder Empfehlungen<br />
zu schaffen, das Lernen und die<br />
Entwicklung von Fähigkeiten zu fördern<br />
oder E-Commerce-Erfahrungen<br />
durch das Angebot von Prämien oder<br />
Treueprogrammen zu verbessern.<br />
Letztendlich will Gamification im<br />
Webseiten-Design eine ansprechende<br />
und interaktive Umgebung schaffen,<br />
welche die Benutzer fesselt, sie<br />
dazu anregt, mehr Zeit auf der Webseite<br />
zu verbringen, und sie zu bestimmten<br />
Aktionen motiviert, die<br />
mit den Zielen der Webseite übereinstimmen.<br />
Patrick Gross<br />
IWF-BLOGGER<br />
Der Autor Patrick Gross ist<br />
CEO der IWF AG und Mitglied der<br />
Geschäftsleitung der Wirtschaftskammer<br />
Baselland. Sein Blog erscheint<br />
monatlich auf der Website<br />
der IWF und hier im <strong>Standpunkt</strong> der<br />
Wirtschaft.<br />
Patrick Gross erreichen Sie unter:<br />
E-Mail: p.gross@iwf.ch<br />
Telefon: 061 927 64 76
<strong>7.</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2023</strong> RATGEBER <strong>Standpunkt</strong> der Wirtschaft | 11<br />
POLIT-KOLUMNE<br />
«Den ganz besonderen Reiz der Schweiz bietet Genf ...»<br />
Da Spionage im Verborgenen gedeiht, ist der Umfang sämtlicher<br />
Spionageaktivitäten in der Schweiz keinem der Akteure<br />
bekannt. Wenigstens diese Gewissheit darf man dem<br />
neuesten Lagebericht des Bundes zum düsteren Thema<br />
entnehmen. Aber es gibt allerhand Hinweise, um das Ausmass<br />
der Spionage grob einzuschätzen.<br />
Der Nachrichtendienst des Bundes (NDB) sieht klar Genf<br />
als Brennpunkt des verbotenen Nachrichtendienstes in der<br />
Schweiz. Warum?<br />
Im interkantonalen Vergleich wohnen im Kanton Genf<br />
am meisten ausländische Nachrichtendienstoffiziere. Die<br />
Mehrzahl ist auch dort aktiv. Offiziell verbergen sie sich<br />
hinter diplomatischem Schutz (Immunität), den die zahlreichen<br />
Botschaften in Bern und die vielen Konsulate<br />
überall im Land gewährleisten. Der NDB schätzt, dass an<br />
diplomatischen und konsularischen Vertretungen Russlands<br />
in Genf mehrere Dutzend Offiziere aktiv sind: «Bei<br />
vielen Nachrichtendienstoffizieren dürfte es sich um Quellenführer<br />
handeln. Deren Hauptaufgabe besteht darin,<br />
geeignete Leute mit Zugang zu wichtigen Informationen<br />
oder zu anderen Personen anzuwerben.<br />
Neben den Nachrichtendienstoffizieren arbeiten zahlreiche<br />
mutmassliche Quellen und Unterstützer ausländischer<br />
Nachrichtendienste in Genf und Umgebung. Bekannt<br />
ist auch, dass sich pensionierte und ehemalige<br />
Mitarbeiter ausländischer Nachrichtendienste mit ihren<br />
Familien in Genf und Umgebung niedergelassen haben.<br />
Der überwiegende Teil der Aktivitäten mit nachrichtendienstlichem<br />
Hintergrund auf Schweizer Territorium findet<br />
in den Städten statt.<br />
Hauptgrund für die hohe Präsenz ausländischer Nachrichtendienstoffiziere<br />
und zahlreicher nachrichtendienstlicher<br />
Aktivitäten in Genf ist die Vielzahl internationaler<br />
Organisationen, die als lohnende Spionageziele gelten.<br />
Weiter gehören diplomatische Vertretungen, Nichtregierungsorganisationen,<br />
Universitäten, Privatunternehmen<br />
«STAATENÜBERGREIFENDE AKTIONEN<br />
SIND FÜR DIE SPIONAGE ABWEHR<br />
SCHWIERIG AUFZUKLÄREN.»<br />
Peter Amstutz*<br />
insbesondere im Finanz-, Rohstoff-, Handels- und Hochtechnologiesektor<br />
sowie Denkfabriken und Forschungseinrichtungen<br />
mit entsprechendem Personal dazu. Diese<br />
Organisationen produzieren und verwalten eine Vielzahl<br />
von Informationen, die für Nachrichtendienste wertvoll<br />
sind. Deren Beschaffung aus dem Ausland mit technischen<br />
Mitteln ist je nach Ziel, Umstand und taktischen<br />
Überlegungen gar nicht möglich, nicht opportun oder nur<br />
eine von mehreren weiteren Vorgehensweisen.<br />
Als Diplomaten getarnte Nachrichendienstler geniessen<br />
bevorzugten Zugang zu Gebäuden, Veranstaltungen und<br />
Personen. Sie nehmen in angeblich offizieller Funktion<br />
an multilateralen Verhandlungen teil. Dadurch hat der<br />
jeweilige Auftraggeber die Möglichkeit, direkten Einfluss<br />
auf Verhandlungen zu nehmen. Da Spionage im Verborgenen<br />
gedeiht. Dies dürfte nicht zuletzt mit der verstärkten<br />
Konkurrenz der Grossmächte und einiger Regionalmächte<br />
zu tun haben. Deren Bedeutung steigt in<br />
Kriegszeiten. Genf liegt im Schengenraum und ist über<br />
den internationalen Flughafen gut erreichbar. Deshalb<br />
treffen sich im Ausland wohnhafte Quellenführer und<br />
Quellen dort gern auf Schweizerboden.<br />
Die unmittelbare Nähe zu Frankreich bedeutet zudem,<br />
dass ausländische Nachrichtendienste heikle Aktionen –<br />
zum Beispiel die Übergabe von Dokumenten, Informationen<br />
und Bildmaterial – sehr einfach auf einem gut erreichbaren<br />
fremden Staatsgebiet durchführen können.<br />
Staatenübergreifende Aktionen sind für die Spionageabwehr<br />
schwierig aufzuklären. Der NDB sagt es so: «Solange<br />
Genf eine Stadt mit weltweiter Bedeutung bleibt<br />
und vor allem weiterhin die UNO-Organisationen beheimatet,<br />
werden Spionageaktivitäten auf hohem Niveau<br />
weitergeführt und intensiviert.»<br />
Als Reaktion auf die russische Invasion in die Ukraine<br />
haben mehrere europäische Staaten zahlreiche Offiziere<br />
russischer Nachrichtendienste ausgewiesen. Gelingt es zu<br />
verhindern, dass neue Offiziere unter diplomatischer Tarnung<br />
aktiv werden, so wird das russische Nachrichtendienstdispositiv<br />
nachhaltig geschwächt. Dieses Szenario<br />
veranlasst die Nachrichtendienste, ihre Kräfte in anderen<br />
Staaten einzusetzen.<br />
Fazit des NDB: «Zu diesen kann auch die Schweiz gehören,<br />
weshalb die verfügbaren Instrumente ausgeschöpft<br />
werden müssen, um die Einreise solcher Nachrichtendienstoffiziere<br />
zu verhindern.»<br />
Peter Amstutz, ehemaliger Leiter der Bundeshaus-Redaktion der<br />
«Basler Zeitung».<br />
Der Autor gibt seine eigene Meinung wieder. Diese muss sich nicht mit<br />
jener der Wirtschaftskammer decken.<br />
RATGEBER RECHT – Das neue Beschaffungsrecht ermöglicht den Verfahrensausschluss eines Anbieters wegen<br />
früherer mangelhafter Vertragserfüllung. Aber nicht jede negative Erfahrung legitimiert einen solchen Ausschluss.<br />
Neue gesetzliche Bestimmungen im Beschaffungsrecht<br />
Dr. Dominik Rieder Andreas Dürr Alexander Heinzelmann David Hug Markus Prazeller Philipp Rupp<br />
LEGAL-TEAM<br />
Die Wirtschaftskammer Baselland<br />
steht ihren Mitgliedern für eine juristische<br />
Erstberatung zur Verfügung.<br />
Nachdem das Government Procurement<br />
Agreement (GPA) im Jahr 2012<br />
revidiert und das Bundesgesetz über<br />
das öffentliche Beschaffungsrecht<br />
(BöB) an das revidierte GPA angepasst<br />
und am 1. Januar 2021 in Kraft<br />
getreten ist, befindet sich nunmehr<br />
auch die Ratifizierung der revidierten<br />
interkantonalen Vereinbarung<br />
über das öffentliche Beschaffungsrecht<br />
(IVöB) in einzelnen Kantonen<br />
auf der Zielgerade.<br />
Zweite Hälfte <strong>2023</strong><br />
In den Kantonen Basel-Landschaft<br />
und Basel-Stadt ist damit zu rechnen,<br />
dass die neuen Bestimmungen<br />
in der zweiten Hälfte dieses Jahres<br />
in Kraft gesetzt werden.<br />
Neu sieht sowohl das BöB auf<br />
Bundesebene (Art. 44 Abs. 1 lit. h)<br />
als auch die revidierte IVöB (ebenfalls<br />
Art. 44 Abs. 1 lit. h) explizit vor,<br />
dass Anbieter von einem Vergabeverfahren<br />
ausgeschlossen oder von<br />
einer Liste gestrichen werden können,<br />
wenn festgestellt wird, dass sie<br />
frühere öffentliche Aufträge mangelhaft<br />
erfüllt haben.<br />
Voraussetzungen<br />
Nicht jede negative Erfahrung mit<br />
einem Anbieter erlaubt es der öffentlichen<br />
Hand, die Auftragserfüllung<br />
als «mangelhaft» zu brandmarken<br />
und einen Anbieter vom Verfahren<br />
auszuschliessen.<br />
Vielmehr müssen solche Erfahrungen<br />
objektiv fassbar und schwerwiegend<br />
gewesen sein, um einen<br />
Ausschluss zu rechtfertigen. In der<br />
Regel dürfte auch vorausgesetzt werden,<br />
dass eine erfolglose, schriftliche<br />
Abmahnung vorausgegangen ist.<br />
Empfehlungen<br />
Wo gearbeitet wird, fliegen Späne.<br />
Oder anders gesagt: Wo gearbeitet<br />
wird, können sich Fehler einschleichen.<br />
Damit solche Fehler im Rahmen<br />
eines Auftrags nicht zu einem<br />
künftigen Ausschluss führen, sind besonders<br />
zwei Schritte zu empfehlen:<br />
1. Eruierung der Fehlerursache: Zusammen<br />
mit der öffentlichen Hand<br />
ist die Ursache des Fehlers zu prüfen.<br />
Bei Unklarheiten/Unsicherheiten<br />
kann es empfehlenswert sein,<br />
einen Fachexperten hinzuzuziehen<br />
und dessen Kosten nach dem Verursacherprinzip<br />
oder dem Verschulden<br />
zu verteilen.<br />
2. Ist Ursache des Fehlers geklärt,<br />
ist in sachlicher, zeitlicher und finanzieller<br />
Hinsicht die Behebung<br />
desselben zu vereinbaren. So können<br />
weitere Missverständnisse oder<br />
Schwierigkeiten in der Vertragsausführung<br />
vermieden werden.<br />
Dadurch, dass die Ursache des<br />
Fehlers geklärt und die Behebung<br />
desselben geregelt wird, werden die<br />
Voraussetzungen dafür geschaffen,<br />
dass der Anbieter als verlässlicher<br />
und vertrauenswürdiger Vertragspartner<br />
erkannt wird und der (behobene)<br />
Mangel in späteren Verfahren<br />
nicht zum Damoklesschwert<br />
wird.<br />
Philipp Rupp ist Mitglied des Legal-Teams<br />
der Wirtschaftskammer Baselland.<br />
Das Legal-Team von sechs Rechtsanwälten<br />
im Haus der Wirtschaft<br />
in Pratteln wird von Dr. Dominik<br />
Rieder geleitet und besteht weiter<br />
aus Markus Prazeller und<br />
David Hug (Wagner Prazeller Hug<br />
AG), Alexander Heinzelmann<br />
(Heinzel mann & Levy), Philipp<br />
Rupp (Rupp Meier Rechtsanwälte)<br />
und Andreas Dürr (Battegay Dürr<br />
AG). Sie schreiben regelmässig in<br />
der Rubrik «Ratgeber Recht» über<br />
aktuelle rechtliche Themen.<br />
Kontakt zum Legal-Team:<br />
Wirtschaftskammer Baselland<br />
KMU-Dienstleistungen<br />
Dr. Dominik Rieder<br />
Head Legal Wirtschaftskammer<br />
Hardstrasse 1<br />
4133 Pratteln<br />
Telefon: 061 927 66 70<br />
E-Mail: d.rieder@kmu.org<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber ⁄ Verlag: Schweizerischer Gewerbeverband sgv,<br />
Schwarztorstrasse 26, Postfach 8166, 3001 Bern,<br />
Tel. 031 380 14 14, verlag@sgv-usam.ch<br />
Redaktion sgz: Schwarztorstrasse 26, 3007 Bern<br />
Tel. 031 380 14 14, redaktion@sgv-usam.ch<br />
Regionalbund «<strong>Standpunkt</strong>»<br />
Herausgeber: Wirtschaftskammer Baselland<br />
Arbeitgeber Baselland, Unabhängiges Podium für eine<br />
liberale Wirtschaft und Gesellschaft, Haus der Wirtschaft,<br />
Hardstrasse 1, 4133 Pratteln<br />
Tel. 061 927 64 64, Fax 061 927 65 50<br />
www.kmu.org, standpunkt@kmu.org<br />
Verantwortung: Christoph Buser, Direktor<br />
Redaktion/Umbruch: Reto Anklin, Patrick<br />
Herr, Adrian Jäggi<br />
Produktion: IWF, Hardstrasse 1, 4133 Pratteln<br />
Abonnement im Mitgliederbeitrag inbegriffen<br />
Adressänderungen: standpunkt@kmu.org<br />
Der Abdruck von Textbeiträgen mit vollständiger<br />
Quellenangabe ist erlaubt.
12 | <strong>Standpunkt</strong> der Wirtschaft FIRMENREGISTER | NÜTZLICHE ADRESSEN <strong>7.</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2023</strong><br />
Bauunternehmen<br />
Fenster<br />
Informatik<br />
Schreinereien<br />
Treuhand/Revision<br />
Rofra Bau AG<br />
Weidenring 34, 4147 Aesch<br />
www.rofrabaut.ch, rofra@rofrabaut.ch<br />
061 756 94 94<br />
Beratung/Coaching<br />
www.adlatus-nordwestschweiz.ch<br />
Für KMU: Strategie, Marketing,<br />
Finanzen, Nachfolge, Startup,<br />
Interim-/Projekt-Management<br />
079 452 00 21<br />
Bodenbeläge<br />
Glatt & Fankhauser AG<br />
Oristalstrasse 85, 4410 Liestal<br />
info@glatt-fankhauser.ch/www.glatt-fankhauser.ch<br />
061 921 94 35<br />
Brandschutz<br />
Schneider System AG<br />
Wannenweg 6<br />
4133 Pratteln<br />
www.schneider-system.ch<br />
061 826 90 90<br />
Brandschutz/Wasserschutz<br />
Torbau Sissach<br />
Brandschutztore/-türen<br />
Brandschutzvorhänge<br />
Wasserschutztore/-türen<br />
www.torbau-sissach.ch<br />
061 971 89 80<br />
Briefkästen & Reparaturen<br />
ALUDESIGN AG<br />
Briefkästen, Paketboxen, Sonderanfertigungen<br />
www.aludesign.ch, info@aludesign.ch<br />
061 487 00 17<br />
Digital-, Sieb-, Offset- und Textildruck<br />
Druckerei Dietrich AG<br />
Pfarrgasse 11, 4019 Basel<br />
www.druckerei-dietrich.ch<br />
061 061 639 90 39<br />
Druckerei & Lettershop<br />
DICAD GmbH<br />
Ribigasse 5, 4434 Hölstein<br />
www.dicad.ch, info@dicad.ch<br />
061 953 00 22<br />
Gerber-Vogt AG<br />
Fenster- und Fassadenbau<br />
www.gerber-vogt.ch<br />
061 487 00 00<br />
Schneider System AG<br />
Wannenweg 6<br />
4133 Pratteln<br />
www.schneider-system.ch<br />
061 826 90 90<br />
Flachdach/Abdichtungen<br />
A + B Flachdach AG<br />
Reinach<br />
www.abflachdach.ch<br />
061 381 70 00<br />
Floristik & Gastronomie<br />
Blumen Hug AG<br />
Hohenrainstrasse 2, 4133 Pratteln<br />
www.blumenhug.ch<br />
061 821 51 84<br />
Garten & Umgebung<br />
Frey-Gärten GmbH<br />
Altbrunnweg 2, 4410 Liestal<br />
www.frey-garten.ch<br />
061 922 12 20<br />
Haushaltgeräte<br />
M. Wagner & Co. AG<br />
Schlossstrasse 21, 4133 Pratteln<br />
www.wagnerhaushalt.ch<br />
061 821 11 12<br />
Immobilien Management<br />
Rofra Immobilien AG<br />
Weidenring 34, 4147 Aesch<br />
www.rofrabaut.ch, rofra@rofrabaut.ch<br />
061 756 94 94<br />
SIGNUM AG – Rund um Immobilien<br />
Hauptstrasse 50, 4102 Binningen<br />
wwww.signum.ch<br />
061 426 96 96<br />
SOWACOM «Your all-in-one IT-Partner»<br />
Schönmattstrasse 4, 4153 Reinach<br />
www.sowacom.ch<br />
061 406 14 14<br />
Innenausbau<br />
Domino Möbel AG<br />
Homburgerstrasse 24, 4132 Muttenz<br />
www.dominoag.ch, info@dominoag.ch<br />
061 461 44 40<br />
Integrationsfragen<br />
Ausländerdienst Baselland<br />
Bahnhofstrasse 16<br />
4133 Pratteln<br />
www.ald-bl.ch, info@ald-bl.ch<br />
061 827 99 00<br />
Internet/Telefonie<br />
ImproWare AG – Breitband.ch<br />
Zurlindenstrasse 29, 4133 Pratteln<br />
www.breitband.ch<br />
061 826 93 07<br />
SOWACOM «Ihr Swisscom Gold-Partner»<br />
Schönmattstrasse 4, 4153 Reinach<br />
www.sowacom.ch<br />
061 406 14 14<br />
Parkettbeläge<br />
Glatt & Fankhauser AG<br />
Oristalstrasse 85, 4410 Liestal<br />
info@glatt-fankhauser.ch/www.glatt-fankhauser.ch<br />
061 921 94 35<br />
Patent- und Markenanwälte<br />
BOHEST AG<br />
Holbeinstrasse 36–38, 4051 Basel<br />
www.bohest.ch, mail@bohest.ch<br />
061 295 57 00<br />
Reinigungsunternehmen<br />
Top Clean<br />
Reinigungen / Hauswartungen<br />
Bottmingerstrasse 52, 4102 Binningen<br />
www.top-clean.ch<br />
061 422 11 50<br />
Sanierung & Renovation<br />
Schneider System AG<br />
Wannenweg 6<br />
4133 Pratteln<br />
www.schneider-system.ch<br />
061 826 90 90<br />
Schwimmbad & Naturpool<br />
Frey-Gärten GmbH<br />
Altbrunnweg 2, 4410 Liestal<br />
www.frey-garten.ch<br />
061 922 12 20<br />
Transport & Logistik<br />
Alpha Sped AG<br />
Fabrikmattenweg 8, 4144 Arlesheim<br />
www.alpha-sped.ch, Schweiz und Europa<br />
061 705 25 25<br />
Felix Transport AG<br />
Talstrasse 47, 4144 Arlesheim<br />
www.felixtransport.ch<br />
061 766 10 10<br />
Lamprecht Transport AG<br />
4052 Basel / 4133 Pratteln<br />
www.lamprecht.ch<br />
061 284 74 74<br />
Treuhand/Beratung<br />
ARBEST Treuhand AG<br />
AbschlussRevisionBeratungEvaluationSteuernTreuhand<br />
Bahnhofstr. 64, 4313 Möhlin<br />
www.arbest.ch, kontakt@arbest.ch<br />
061 855 20 00<br />
Treuhand/Revision<br />
BDO AG<br />
Gestadeckplatz 2, 4410 Liestal<br />
www.bdo.ch<br />
061 927 87 00<br />
BDO AG<br />
Münchensteinerstr. 43, 4052 Basel<br />
www.bdo.ch<br />
061 317 37 77<br />
BDO AG<br />
Baselstrasse 160, 4242 Laufen<br />
www.bdo.ch<br />
061 766 90 60<br />
ONLINE TREUHAND AG<br />
Nenzlingerweg 5, 4153 Reinach<br />
www.onlinetreuhand.ch<br />
061 717 81 91<br />
Ramseier Treuhand AG<br />
Krummeneichstrasse 34,<br />
4133 Pratteln, www.rta.ch<br />
061 826 60 60<br />
Testor Treuhand AG<br />
Holbeinstrasse 48, 4002 Basel<br />
www.testor.ch<br />
061 205 45 45<br />
TRETOR AG<br />
Industriestrasse 7, 4410 Liestal<br />
www.tretor.ch<br />
061 926 83 83<br />
TRETOR AG<br />
Aeschenplatz 4, 4052 Basel<br />
www.tretor.ch<br />
061 270 10 70<br />
Treuhand Böhi<br />
Schützenweg 3, 4102 Binningen<br />
www.treuhandboehi.ch<br />
076 507 07 67<br />
Vermessung<br />
Jermann Ing. + Geometer AG<br />
Arlesheim, Sissach, Zwingen<br />
www.jermann-ag.ch<br />
061 706 93 93<br />
Versicherungen & Vorsorge<br />
Die Mobiliar, 4147 Aesch<br />
Generalagentur Stephan Hohl<br />
www.mobiaesch.ch<br />
061 756 56 56<br />
Webdesign & Online-Marketing<br />
Business2Web GmbH<br />
Wölferstrasse 5, 4414 Füllinsdorf<br />
www.business2web.ch<br />
061 274 10 10<br />
Weine und Destillate<br />
Rofra Baumanagement AG<br />
Weidenring 34, 4147 Aesch<br />
www.rofrabaut.ch, rofra@rofrabaut.ch<br />
061 756 94 94<br />
Duttweiler Treuhand AG<br />
Arisdörferstrasse 2, 4410 Liestal<br />
www.duttweiler-treuhand.ch<br />
061 927 97 11<br />
Siebe Dupf Kellerei AG<br />
Kasernenstrasse 25, 4410 Liestal<br />
www.siebe-dupf.ch<br />
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