lausitz_programmheft 2023
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Stefan Zweig: »Die<br />
Welt von Gestern –<br />
Erinnerungen eines<br />
Europäers«<br />
01.09.<br />
Freitag<br />
In seinem letzten, kurz vor seinem Freitod entstandenen autobiographischen<br />
Werk beschreibt Stefan Zweig die Kultur vor, zwischen und während der beiden<br />
Weltkriege.<br />
In einer Welt, die sukzessive alle Kompasse zu verlieren scheint, lotet Zweig dabei<br />
die Frage nach Relevanz und Wirksamkeit von im europäischen Kontext erwachsenen<br />
Werten aus. Er beleuchtet die Rolle der Kunst, die nicht nur den Einzelnen<br />
trösten kann, sondern auch die Hoffnung auf eine neue Wirklichkeit in sich trägt.<br />
Aus seinem Werk wird nicht nur gelesen und rezitiert, sondern Regisseur Yaron<br />
David Müller-Zach setzt einzelne Sequenzen auch kaleidoskopartig künstlerisch<br />
in Szene. Angereichert mit Gedichtexzerpten von Kollegen wie Karl Kraus, Jura<br />
Soyfer und Émile Verhaeren, Musikstücken der klassischen Moderne von unter<br />
anderem Richard Strauss, Arnold Schönberg und Viktor Ullmann sowie einigen<br />
zeitgenössischen Fragmenten, wird sich der Abend in einem sinnlich-narrativen<br />
Bogen auf die bis heute relevante Suche nach Sonnenhelligkeit in einer dunklen<br />
Welt begeben, denn – wie Zweig erkennt – »jeder Schatten ist im letzten doch<br />
auch Kind des Lichts«.<br />
Mitwirkende: Yaron David Müller-Zach (Regie), Marius Zernatto (Schauspiel),<br />
Volker Hanisch (Lesung), Talia Or (Sopran), Doriana Tchakarova (Klavier)<br />
19:30<br />
Gerhart-Hauptmann-Theater,<br />
Zittau<br />
10–23 €