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Linzer Bibelsaat 166 | September 2023

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Vorwort<br />

Liebe Leserinnen und Leser der <strong>Linzer</strong> <strong>Bibelsaat</strong>!<br />

Familie, Freunde, Bekannte und zufällige Begegnungen bereichern<br />

unseren Alltag und machen jeden Tag besonders. Überlegen Sie<br />

kurz: Wie vielen Menschen sind Sie in den vergangenen Wochen<br />

über den Weg gelaufen? Welche Begegnung fällt Ihnen spontan<br />

ein? In welcher Beziehung stehen Sie zueinander?<br />

Aus einer Fortbildung habe ich vor einiger Zeit zwei bedenkenswerte Sätze mitgenommen:<br />

„Wo Nähe ist, entsteht Reibung. Und Reibung erzeugt Wärme.“ Wärme<br />

ist angenehm, doch wenn sie zu viel Kraft bekommt und Raum einnimmt, wird sie<br />

unangenehm. Kleine Unstimmigkeiten können zu großen Konflikten anwachsen. Dies<br />

gilt für partnerschaftliche Beziehungen ebenso wie für eine große Gemeinde, wie<br />

eine Pfarre, einen Verein oder das gesellschaftliche Zusammenleben. Konflikte in den<br />

Gemeinschaften deuten zugleich darauf hin, dass sie lebendig sind: Das Thema ist so<br />

wichtig, dass es „Funken sprüht“. Es ist ein anstrengender Prozess, doch wenn der<br />

Konflikt bewältigt wurde, geht die Gemeinschaft gestärkt aus der Auseinandersetzung<br />

hervor. Eine Ansammlung von Menschen ist noch keine Gemeinschaft. Erst wenn sie<br />

sich Regeln gibt, deren Einhaltung die Identität nach innen stärkt und nach außen<br />

abgrenzt, wird sie für Außenstehende als Gemeinschaft erkennbar. Sie kann über<br />

Jahrhunderte fortbestehen. Doch was, wenn die Regeln nicht mehr in die Zeit passen,<br />

„aus der Zeit gefallen“ wirken und aktualisiert werden (müssen)? Dieser Aufgabe stellt<br />

sich Jesus in der Bergpredigt in einer besonders brisanten Frage, die im Leitartikel (ab<br />

S. 6) ausführlich beleuchtet wird.<br />

Etwas früher als das Matthäusevangelium darf sich Paulus einer besonderen Herausforderung<br />

widmen. Er wird mit dem Ausspruch „Alles ist mir erlaubt“ konfrontiert,<br />

der das Leitmotiv für das Handeln einer religiösen Gruppe in Korinth darstellt. Paulus<br />

bezieht eine klare Position und beantwortet eine ganze Reihe weiterer konfliktreicher<br />

Anliegen der dortigen jungen christlichen Gemeinde. Im nächsten Jahr wollen wir unseren<br />

inhaltlichen Schwerpunkt auf die Erfolge, Probleme und Konflikte der Gemeinde<br />

in Korinth, mit denen sich Paulus im Ersten Korintherbrief auseinandersetzt, legen, die<br />

erstaunliche Ähnlichkeiten zu Fragestellungen unserer Zeit besitzen. Dazu nehmen<br />

wir Sie schon in dieser <strong>Bibelsaat</strong> gedanklich in die antike Hafenstadt Korinth mit (S.<br />

10). Starten wir gemeinsam in das neue Schul- und Arbeitsjahr! Wir freuen uns auf<br />

einen reich gefüllten biblischen Herbst, dessen Früchte wir mit Ihnen teilen möchten:<br />

Veranstaltungen (S. 38), Neuerscheinungen (S. 30) – Weihnachten rückt mit großen<br />

Schritten näher! – und Überraschungsinhalte warten auf Sie!<br />

2<br />

Das Bekenntnis zu Jesus Christus<br />

hat euer Leben auf ein solides Fundament gestellt.<br />

(1 Kor 1,6)<br />

Magdalena Görtler<br />

Referentin im Bibelwerk Linz

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