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Patientenratgeber Chronische Wunden

Wenn Wunden einfach nicht heilen wollen, stellt dies meist eine große Belastung dar, sowohl für den Körper als auch für die Psyche des oder der Betroffenen. Dieser Patientenratgeber informiert Sie über die Ursachen und Behandlung chronischer Wunden. Sie erhalten wertvolle Hintergrundinformationen und praktische Tipps für einen positiven Heilungsverlauf.

Wenn Wunden einfach nicht heilen wollen, stellt dies meist eine große Belastung dar, sowohl für den Körper als auch für die
Psyche des oder der Betroffenen. Dieser Patientenratgeber informiert Sie über die Ursachen und Behandlung chronischer
Wunden. Sie erhalten wertvolle Hintergrundinformationen und praktische Tipps für einen positiven Heilungsverlauf.

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<strong>Patientenratgeber</strong><br />

<strong>Chronische</strong> <strong>Wunden</strong>


Liebe Patientin, lieber Patient, liebe Angehörige,<br />

wenn <strong>Wunden</strong> einfach nicht heilen wollen,<br />

stellt dies meist eine große Belastung dar,<br />

sowohl für den Körper als auch für die<br />

Psyche des oder der Betroffenen. Dieser<br />

<strong>Patientenratgeber</strong> informiert Sie über die<br />

Ursachen und Behandlung chronischer<br />

<strong>Wunden</strong>. Sie erhalten wertvolle Hintergrundinformationen<br />

und praktische Tipps<br />

für einen positiven Heilungsverlauf. So<br />

möchten wir Ihnen helfen, die Belastungen<br />

für Körper und Seele zu minimieren.<br />

Bei der GHD GesundHeits GmbH Deutschland<br />

steht Ihnen jederzeit und deutschlandweit<br />

ein erfahrenes und kompetentes<br />

Netzwerk aus Ärzten, examinierten Fachpflegefachkräften,<br />

Therapeuten und vielen<br />

weiteren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

zur Seite. Unser Anspruch ist eine<br />

hochwertige und optimale Versorgung,<br />

ausgerichtet auf Ihre Bedürfnisse. Denn<br />

im Mittelpunkt unserer Arbeit steht immer<br />

der Mensch – und damit Sie als Patient.<br />

Alles Gute für Sie!<br />

Ihre GHD GesundHeits GmbH Deutschland<br />

Inhalt<br />

<strong>Chronische</strong> <strong>Wunden</strong><br />

1. Was sind chronische <strong>Wunden</strong>? 4<br />

2. Wie entstehen chronische <strong>Wunden</strong>? 5<br />

3. Häufige Erscheinungsformen 6 – 7<br />

Behandlung<br />

3. Phasen der Wundheilung 8<br />

4. Phasengerechte Wundtherapie und Produktauswahl 9<br />

5. Unterstützung der Wundheilung 10<br />

6. Ihr persönlicher Wundpass 10 – 11<br />

3


<strong>Chronische</strong> <strong>Wunden</strong><br />

Was sind chronische <strong>Wunden</strong>?<br />

2. Wie entstehen chronische <strong>Wunden</strong>?<br />

Jeder hat sich schon mal z. B. in den Finger<br />

geschnitten oder das Bein aufgeschürft.<br />

Dank unserer Selbstheilungskräfte heilen<br />

diese Verletzungen meist innerhalb von<br />

einigen Tagen oder wenigen Wochen ab.<br />

Manchmal ist aber der natürliche Ablauf<br />

der Wundheilung gestört und eine Wunde<br />

will einfach nicht heilen. Wenn sich innerhalb<br />

von vier bis zwölf Wochen 1 nach Entstehung<br />

der Wunde – hier spielen Wundart<br />

und Kontext eine wichtige Rolle – unter<br />

fachgerechter Therapie keine Heilungstendenzen<br />

zeigen, dann wird die Wunde<br />

als chronisch bezeichnet.<br />

<strong>Chronische</strong> <strong>Wunden</strong> entstehen überwiegend<br />

dann, wenn bestehende Grunderkrankungen,<br />

z. B. Diabetes mellitus, ein Druckgeschwür<br />

oder Durchblutungsstörungen,<br />

die natürliche Grundheilung stören. Die<br />

Erkrankung verursacht unter anderem eine<br />

Mangeldurchblutung der betroffenen Haut-<br />

stelle. Die Zellen können nicht ausreichend<br />

mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt<br />

werden. Die Folge ist ein Hautdefekt. Der<br />

natürliche Wundheilungsprozess verläuft<br />

deutlich verzögert oder wird komplett<br />

unterbrochen. Das unterversorgte Gewebe<br />

droht abzusterben.<br />

Neben den meist ursächlichen Grunderkrankungen gibt es weitere<br />

Faktoren, die die Wundheilung maßgeblich beeinträchtigen<br />

und die für die Entstehung chronischer <strong>Wunden</strong> verantwortlich<br />

sein oder diese zusätzlich fördern können 2 :<br />

♦♦<br />

Schmerzen<br />

♦♦<br />

Infektionen<br />

♦♦<br />

Mobilitäts- und Aktivitätseinschränkungen<br />

♦♦<br />

Schlafstörungen<br />

♦♦<br />

Mangelnder Hautschutz oder Hautpflege<br />

♦♦<br />

Mangelhafte Ernährung<br />

Literatur: Deutsches Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege (Hrsg.), Expertenstandard Pflege von<br />

Menschen mit chronischen <strong>Wunden</strong>. 1. Aktualisierung 2015 einschließlich Kommentierung und Literaturstudie.<br />

1 S.19, 2 S.16/S.21<br />

4 5


<strong>Chronische</strong> <strong>Wunden</strong><br />

Häufige Erscheinungsformen<br />

Venöses Unterschenkelgeschwür (Ulcus cruris venosum):<br />

Unter einem Ulcus cruris venosum versteht man eine schlecht heilende<br />

Wunde am Unterschenkel, oft auch „offenes Bein“ genannt. Ursache ist eine<br />

Mangeldurchblutung der betroffenen Stelle aufgrund eines eingeschränkten<br />

Venensystems. Das Gewebe wird nicht ausreichend mit Nährstoffen versorgt.<br />

Selbst eine zunächst kleine Wunde heilt schlecht und kann schnell größer<br />

werden.<br />

Druckgeschwür (Dekubitus):<br />

Das Druckgeschwür entsteht, wenn Druck über eine längere Zeit auf die Haut und<br />

die darunterliegenden Knochen- und Gewebeschichten einwirkt. Das ist meist<br />

bei Patienten mit Mobilitäts- und Aktivitätseinschränkung bzw. bei bettlägerigen<br />

Patienten die Ursache für chronische <strong>Wunden</strong>. Das Gewebe wird punktuell nicht<br />

ausreichend durchblutet, es kann nicht mit genügend Sauerstoff und Nährstoffen<br />

versorgt werden. Das kann dazu führen, dass das Gewebe abstirbt.<br />

Arterielles Unterschenkelgeschwür (Ulcus cruris arteriosum):<br />

Das Ulcus cruris arteriosum ist häufig eine Folge der peripheren arteriellen<br />

Verschlusskrankheit (pAVK) – auch „Schaufensterkrankheit“ genannt. Die<br />

Blutversorgung der Beine ist gestört. Ursache ist eine zunehmende Verkalkung<br />

der Bein- und Armarterien. Aufgrund dieser schlechten Durchblutung können<br />

auch kleine Verletzungen nur sehr schlecht heilen.<br />

Diabetische Fußwunde (Diabetisches Fußsyndrom):<br />

Der Diabetes mellitus – auch „Zuckerkrankheit“ genannt – ist meist verantwortlich<br />

für krankhafte Veränderungen an den Füßen, die unter dem Namen Diabetisches<br />

Fußsyndrom zusammengefasst werden. Hauptfaktoren für chronische<br />

<strong>Wunden</strong> dieser Art sind Nervenstörungen (Polyneuropathie) und die Durchblutungsstörung<br />

(Angiopathie) durch zunehmende Verengung der Arterien.<br />

6 7


Behandlung<br />

Phasen der Wundheilung<br />

1<br />

2 3<br />

Exsudation Granulation Epithelisierung<br />

Die Wundheilung besteht aus mehreren Phasen, die meist nacheinander, aber auch<br />

überlappend angestoßen werden. Sie verläuft grob in drei Phasen:<br />

1. Exsudation, auch Entzündungsphase<br />

oder Reinigungsphase genannt:<br />

Reinigung der Wunde und Abwehr<br />

von Infekten.<br />

2. Granulation oder auch<br />

Proliferationsphase genannt:<br />

Auffüllung von neuem Bindegewebe.<br />

3. Epithelisierung, auch Regenerationsoder<br />

Reparative Phase genannt:<br />

Neubildung von Oberflächenzellen<br />

zum Wundverschluss.<br />

Kommt es zu einer Störung in diesem<br />

Prozess, können die einzelnen Phasen<br />

der Wundheilung nicht abgeschlossen<br />

werden, da die Zellen nicht ausreichend<br />

mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt<br />

werden. Die Wundheilung ist deutlich verzögert<br />

oder sogar komplett unterbrochen.<br />

Man könnte auch sagen, es fehlen ein oder<br />

mehrere Puzzleteile, um die Wunde zu<br />

reparieren und neu zu verschließen.<br />

Phasengerechte Wundtherapie und Produktauswahl<br />

Analyse und Dokumentation<br />

Zu Beginn der Wundtherapie wird der<br />

Zustand einer chronischen Wunde ausführlich<br />

begutachtet und dokumentiert.<br />

Die Ergebnisse werden in Ihrem Wundpass<br />

festgehalten.<br />

Vorbereitung<br />

Nach der Dokumentation wird die Wunde<br />

für die Therapie vorbereitet. Dazu gehört<br />

z. B. eine gründliche Reinigung, bei der<br />

Beläge und abgestorbene Hautschichten<br />

entfernt werden.<br />

Verbandsmittel<br />

Im Wesentlichen unterscheidet man zwischen<br />

Primär- und Sekundärverbänden.<br />

Mit dem Primärverband wird der Wundgrund<br />

aufgefüllt bzw. bedeckt. Der Sekundärverband<br />

dient meist der Fixierung und<br />

bietet zusätzlichen Schutz. Je nach Wundheilungsphase<br />

werden unterschiedliche<br />

Verbandmittel benötigt. Unsere Fachkrankenschwestern<br />

und -pfleger sind sowohl<br />

in der Auswahl als auch in der Anwendung<br />

der Verbandmittel exzellent geschult. Für<br />

die Behandlung steht eine Vielzahl an<br />

Produkten zur Verfügung:<br />

♦♦<br />

♦♦<br />

♦♦<br />

♦♦<br />

♦♦<br />

Hydrogele – Anfeuchten der Wunde,<br />

Lösen von Belägen<br />

Auflagen mit antibakteriellen Wirkstoffen<br />

– Infektionsbekämpfung<br />

Schaumverbände und Superabsorber<br />

– Exsudataufnahme, Sekundärverband<br />

Alginat und Hydrofaser – Exsudataufnahme<br />

und Reinigung<br />

Folien, Hydrokolloide – dienen meist<br />

als Sekundärverband<br />

Die GHD GesundHeits GmbH Deutschland<br />

versorgt Sie mit allen Produkten, die für<br />

eine phasengerechte Wundheilung nötig<br />

sind, unabhängig und herstellerneutral.<br />

Wichtig bei der phasengerechten Wundheilung:<br />

• Bakterienreduktion und Bakterienkontrolle<br />

• Aufnahme von Wundexsudat<br />

• Schutz der umliegenden Haut und des Wundrandes<br />

8 9


Behandlung<br />

Unterstützung der Wundheilung<br />

Wir von der GHD GesundHeits GmbH Deutschland können viel für Sie tun. Und auch<br />

Sie selbst können für einen positiven Verlauf der Behandlung einiges beitragen und<br />

Ihre Wundheilung unterstützen:<br />

♦♦<br />

♦♦<br />

Achten Sie auf eine vollwertige und<br />

vitaminreiche Ernährung (siehe dazu<br />

auch unsere Patientenbroschüre<br />

„Wunde und Ernährung“).<br />

Helfen Sie mit, die intakte Haut und<br />

den Wundrand zu schützen und zu<br />

pflegen.<br />

♦♦<br />

♦♦<br />

♦♦<br />

Nutzen Sie Hilfsmittel, Einlagen und<br />

orthopädisches Schuhwerk zur<br />

Wundheilung, vor allem auch zur<br />

Druckentlastung. Fragen Sie uns!<br />

Bitte nicht rauchen! Nikotin verengt<br />

die Gefäße und erschwert damit die<br />

Wundheilung.<br />

Steigern Sie Ihre Lebensqualität!<br />

Sie haben Beschwerden wie Schmerzen, Wundgeruch, nässende Verbände oder keinen<br />

Appetit? Dann sprechen Sie uns an. Wir helfen Ihnen gerne weiter. – Ein starkes Team<br />

ist deutschlandweit für Sie im Einsatz.<br />

Ihr persönlicher Wundpass<br />

Wir unterstützen Sie dabei, Ihren Wundpass mit Ihren persönlichen<br />

Daten auszufüllen. Darin sind dann alle wichtigen<br />

Informationen über Ihre Wunde enthalten. Sollten Sie nun<br />

ärztliche Unterstützung in der Klinik oder einer Arztpraxis<br />

benötigen, ist schnell für alle an der Versorgung beteiligten<br />

Therapeuten klar, wie und mit welchen Produkten Ihre Wunde<br />

versorgt werden sollte.<br />

10


Ihr Ansprechpartner:<br />

Hotline 0800 – 51 67 110 (gebührenfrei)<br />

Stand: November 2019 / 19-231 PZN: 8390597<br />

GHD GesundHeits GmbH Deutschland<br />

Fritz-Reuter-Straße 2 · 22926 Ahrensburg<br />

kundenservice@gesundheitsgmbh.de<br />

www.gesundheitsgmbh.de<br />

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