Patientenratgeber Chronische Wunden

Chronische Wunden
Was sind chronische Wunden?
2. Wie entstehen chronische Wunden?
Jeder hat sich schon mal z. B. in den Finger
geschnitten oder das Bein aufgeschürft.
Dank unserer Selbstheilungskräfte heilen
diese Verletzungen meist innerhalb von
einigen Tagen oder wenigen Wochen ab.
Manchmal ist aber der natürliche Ablauf
der Wundheilung gestört und eine Wunde
will einfach nicht heilen. Wenn sich innerhalb
von vier bis zwölf Wochen 1 nach Entstehung
der Wunde – hier spielen Wundart
und Kontext eine wichtige Rolle – unter
fachgerechter Therapie keine Heilungstendenzen
zeigen, dann wird die Wunde
als chronisch bezeichnet.
Chronische Wunden entstehen überwiegend
dann, wenn bestehende Grunderkrankungen,
z. B. Diabetes mellitus, ein Druckgeschwür
oder Durchblutungsstörungen,
die natürliche Grundheilung stören. Die
Erkrankung verursacht unter anderem eine
Mangeldurchblutung der betroffenen Haut-
stelle. Die Zellen können nicht ausreichend
mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt
werden. Die Folge ist ein Hautdefekt. Der
natürliche Wundheilungsprozess verläuft
deutlich verzögert oder wird komplett
unterbrochen. Das unterversorgte Gewebe
droht abzusterben.
Neben den meist ursächlichen Grunderkrankungen gibt es weitere
Faktoren, die die Wundheilung maßgeblich beeinträchtigen
und die für die Entstehung chronischer Wunden verantwortlich
sein oder diese zusätzlich fördern können 2 :
♦♦
Schmerzen
♦♦
Infektionen
♦♦
Mobilitäts- und Aktivitätseinschränkungen
♦♦
Schlafstörungen
♦♦
Mangelnder Hautschutz oder Hautpflege
♦♦
Mangelhafte Ernährung
Literatur: Deutsches Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege (Hrsg.), Expertenstandard Pflege von
Menschen mit chronischen Wunden. 1. Aktualisierung 2015 einschließlich Kommentierung und Literaturstudie.
1 S.19, 2 S.16/S.21
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