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EWKE 23-36

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9. September 20<strong>23</strong> Regional<br />

7<br />

AUFGESPIESST<br />

Die Glosse der Woche<br />

Von Stefan Hackenberg<br />

Knut Kokkelink von NPorts (l.) informierte Teile der SPD-Kreistagsfraktion über die mögliche Entwicklung<br />

des Hafens<br />

Foto: sh<br />

Nicht nur ein Schiff wird kommen<br />

SPD Kreistagsfraktion informierte sich über Hafen<br />

LANDKREIS sh ∙ Nicht<br />

auf Schusters Rappen, sondern<br />

von See aus verschaffte<br />

sich eine Vertretung der<br />

SPD-Kreistagsfraktion einen<br />

Überblick über mögliche<br />

und wahrscheinliche Entwicklungen<br />

im Cuxhavener<br />

Hafen. Da der größte Eigentümer<br />

des Hafengeländes,<br />

Niedersachsen Ports<br />

(NPorts), dazu ein Perspektivpapier<br />

entwickelt hat,<br />

wurde Knut Kokkelink von<br />

NPorts gebeten, dieses vor<br />

Ort zu erläutern. So ging es<br />

an Bord eines Schiffes raus<br />

auf die Elbe und gedanklich<br />

rein ins Hafengeschehen.<br />

Zwei große Baustellen waren<br />

von See schnell auszumachen.<br />

Zum einen das Fehlen<br />

der längst beschlossenen<br />

Liegeplätze fünf bis acht sowie<br />

die zu geringe Logistikfläche.<br />

Der Hafen, so Knut<br />

Kokkelink, muss wachsen.<br />

Da scheint man sich mit der<br />

SPD-Kreistagsfraktion einig.<br />

Gunnar Wegener wies da-<br />

Amerika, und kein Urlaub<br />

Warum Ringelnatz auch heute noch aktuell ist<br />

CUXHAVEN sh ∙ Da haben<br />

sich Erika Fischer und Florian<br />

Rogge vom Ringelnatz-Museum<br />

und Inga-Kristin Thom<br />

und Martin Struwe von der<br />

Seemannsmission Cuxhaven<br />

ein ganz besonderes Konzept<br />

einfallen lassen, um deutlich<br />

zu machen: früher war doch<br />

nicht alles besser. Oder andersherum<br />

formuliert: heute<br />

stehen die Seeleute noch<br />

immer vor den gleichen<br />

oder ähnlichen Problemen,<br />

wie Ringelnatz sie in seinen<br />

Büchern schon beschrieb.<br />

Das Konzept versprach einen<br />

spannenden Abend in<br />

der Shanty Chor-Messe in<br />

Cuxhaven, sah es doch die<br />

Lesung einzelner Stellen aus<br />

dem Ringelnatz-Buch „Mein<br />

Schiffsjungentagebuch“ im<br />

Vergleich zur heutigen Situation,<br />

erläutert durch Martin<br />

Struwe und Inga-Kristin<br />

Thom vor. Unterstützt wurden<br />

sie dabei vom Shantychor<br />

Cuxhaven, der auch musikalische<br />

Interpretationen<br />

von Ringelnatz-Gedichten<br />

vortrug.<br />

Thematisch ging es vom Anheuern<br />

bis zum Abmustern,<br />

um Einsamkeit, Vertragstreue<br />

und schlechtem Essen, um Telefonkarten<br />

und mobiles Internet.<br />

Wobei, zugegeben, die<br />

letzten beiden Punkte keine<br />

Rolle bei Ringelnatz spielten.<br />

Einsamkeit und schlechtes<br />

Essen umso mehr. So schrieb<br />

Ringelnatz: „Als der Koch<br />

eines Tages den Reis für die<br />

Mannschaft wieder besonders<br />

schlecht zubereitet hatte,<br />

rauf hin, dass man überlegen<br />

muss, wie sich der Kreis, aber<br />

auch die Stadt in die Hafenentwicklung<br />

besser einbinden<br />

lasse. Ob finanziell oder<br />

durch Strukturmaßnahmen<br />

wie beim Wohnungsbau<br />

sei mit allen Beteiligten zu<br />

diskutieren. Fünf Leitlinien<br />

des Perspektivpapiers von<br />

NPorts stellte Kokkelink<br />

dazu vor. Es muss eine bedarfsgerechte<br />

Entwicklung<br />

der Angebotsstruktur des<br />

Hafens geben. Zweitens, und<br />

das ist der Platzfrage geschuldet,<br />

müsse die interne<br />

Optimierung vor einer externen<br />

Erweiterung geschehen.<br />

Die Konsolidierung und<br />

Clusterung von Funktionen<br />

müsse mit gleichwertigem<br />

Ersatz bei Verlagerungen geschehen<br />

und es müsse eine<br />

strategische Sicherung des<br />

Hafenstandortes erfolgen.<br />

Dazu kämen die Baustellen<br />

Steubenhöft, Seglerhafen,<br />

Neuer Fischereihafen,<br />

die für die Sicherung beim<br />

Florian Rogge trug die Ringelnatz-Texte so vor, dass deren Aktualität<br />

sichtbar wurde<br />

Foto: sh<br />

ging Jahn mit der Schüssel<br />

zum Kapitän, hielt ihm den<br />

Reis vor und sagte in seiner<br />

trotzigen Art: ‚Captain, son<br />

(Neger)fraß kann man doch<br />

nicht fretten!‘. Die Folge war,<br />

dass es seitdem kein warmes<br />

Frühstück mehr gab.“ Dass<br />

solche Situationen auch heute<br />

noch vorkommen, bestätigte<br />

Martin Struwe. Auch beim<br />

Abmustern habe sich nicht<br />

viel getan. Vertragstreue ist<br />

auch heute noch Voraussetzung,<br />

um überhaupt wieder<br />

einen Job als Seemann zu<br />

kriegen. Und wenn Ringelnatz<br />

von der Einsamkeit an<br />

Bord berichtete, so stellte<br />

Inga-Kristin Thom fest, das<br />

Heute sei keinen Deut besser<br />

als das Gestern.<br />

Und so konnten alle beim<br />

wichtigen Punkt der Berufswahl<br />

feststellen: im Grunde<br />

hat sich nicht viel getan. Auf<br />

die Frage „ist der Beruf erstrebenswert?“,<br />

lässt sich dem<br />

Tourismus und, viel wichtiger,<br />

bei der Sicherung der<br />

Fischereiwirtschaft, Beachtung<br />

fänden. Gerade<br />

das Hafenhintergelände<br />

brauche eine moderne Infrastruktur,<br />

auch um den<br />

Fährhafen zu reaktivieren.<br />

Ein Punkt, der Knut Kokkelink<br />

zudem Sorgen bereitet,<br />

ist die immense Bürokratie.<br />

Das ginge von Bauanträgen<br />

bis zur Ausweisung des<br />

Schwerlastverkehrs. „Momentan<br />

können behördlich<br />

genehmigt nur maximal 24<br />

Schwerlasttransporte den<br />

Hafen verlassen“, berichtete<br />

Knut Kokkelink. Das seien<br />

eindeutig zu wenig, um<br />

nicht unnötig Logistikplätze<br />

zu blockieren. Die Vertreter<br />

der Kreistagsfraktion, unter<br />

ihnen Gunnar Wegener,<br />

Claus Johannssen und Gunnar<br />

Böltes, werden diese<br />

Eindrücke, so versicherten<br />

sie, mit in ihre politische Tätigkeit<br />

nehmen. Ein Ausflug<br />

auf See, der es in sich hatte.<br />

Ringelnatz-Zitat „Der Steuermann<br />

gefiel mir. Er priemte,<br />

spuckte und lachte viel und<br />

riet mir davon ab Seemann zu<br />

werden“ Martin Struwes Erfahrung<br />

„Seeleute empfehlen<br />

selten den Kindern den Beruf<br />

zu ergreifen“ entgegensetzen.<br />

Ein Ringelnatz-Auszug beschreibt<br />

die Einsamkeit der<br />

Seeleute, heute wie gestern.<br />

„So manches Mal, wenn ich<br />

in der Zeit des Nachts auf<br />

Posten stand, litt ich schwer<br />

unter dem Gedanken, dass<br />

ich unter diesen rohen Menschen<br />

bei so harten Verhältnissen<br />

nicht einen einzigen<br />

Menschen um mich hatte,<br />

dem ich mich anvertrauen,<br />

dem gegenüber ich mich einmal<br />

so richtig aussprechen<br />

konnte“. Zumindest diesen<br />

Abend bestand bei den Gästen<br />

für dieses Gefühl kein<br />

Grund. Zu gut, zu spannend<br />

und zu überzeugend war<br />

diese Veranstaltung.<br />

Als vor zwei Jahren das<br />

Ahrtal absoff, war allen<br />

klar, so nicht. Das darf sich<br />

nicht wiederholen. Das<br />

wird sich nicht wiederholen.<br />

Nun, das Ahrtal ist<br />

nicht wieder abgesoffen.<br />

Warum eigentlich nicht?<br />

Darauf gibt es eine einfache<br />

Antwort. Weil es<br />

andere getroffen hat und<br />

trifft. Diese Erfahrung haben<br />

dieses Jahr<br />

die<br />

Griechen,<br />

die Türken, die<br />

Bulgaren, diverse<br />

asiatische ten und auch<br />

die Amis gemacht.<br />

Die<br />

Chronisten berichten noch<br />

von weiteren betroffenen<br />

Regionen. Doch lassen wir<br />

es hier erst einmal gut sein.<br />

Was überhaupt nicht gut<br />

Staa-<br />

ist.<br />

Denn, wenn es anderswo<br />

„starkregnet“ und<br />

nicht nur stark regnet,<br />

ist das auch unsere Sache.<br />

Was die Griechen dieses<br />

Jahr durchgemacht haben,<br />

ist dafür bestes Beispiel.<br />

Nein, nicht weil es dabei<br />

auch einige Urlauber getroffen<br />

hat, sondern weil<br />

den Menschen dort innerhalb<br />

eines Monats erst mit<br />

Feuer, dann mit Wasser<br />

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21684 Stade 10<br />

Am Steinkamp 4 a<br />

sehr deutlich vor Augen<br />

geführt wurde, warum<br />

wir von Klimawandel<br />

sprechen.<br />

Steter Tropfen höhlt den<br />

Stein. Das mag früher gegol-<br />

ten haben, nun sind es<br />

ein paar Tropfen<br />

zu viel. Der Stein<br />

w i r d nicht gehölt,<br />

sondern, s c h w u p p<br />

die wupp, einfach fort-<br />

gespült. Die Aufgabe lautet<br />

daher, sich richtig auf das<br />

Falsche vorzubereiten.<br />

Wobei es natürlich Grenzen<br />

gibt. Gegen einen<br />

Taifun kann man keinen<br />

Zaun ziehen, gegen einen<br />

steigenden Meeresspiegel<br />

hilft es nicht, den Stöpsel<br />

vor Fehmarn ziehen.<br />

27432 Bremervörde 10<br />

Rudolf-Diesel-Straße 1<br />

Aber es hilft auch nicht, so<br />

zu tun, als gäbe es nichts zu<br />

tun. Es braucht Initiative.<br />

Dafür gibt es an vielen<br />

Orten schon die richtigen<br />

Ansätze. An vielen Orten<br />

heißt aber nicht an allen.<br />

Selbst so geschundene<br />

Regionen wie das Ahrtal<br />

kämpfen mehr mit den<br />

Unentschlossenen,<br />

den<br />

Paragraphen, der Bürokratie<br />

und dem allzu<br />

menschlichen<br />

Grundbedürfnis<br />

nach<br />

möglichst<br />

wenig<br />

Verände-<br />

rung.<br />

Erschwert<br />

wird die Sache, wenn<br />

zeitraubend und völlig<br />

an der Sache vorbei gestritten<br />

wird, wer denn nun die<br />

Schuld am Klimawandel<br />

trägt. Denn Diskussionen,<br />

ob Menschen gemacht<br />

oder nicht verbieten sich.<br />

Das mag an anderer Stelle<br />

interessieren, beim Katas-<br />

trophenschutz geht es um<br />

Lösungen.<br />

Übrigens, in den Amtstuben<br />

im Cuxland ist man<br />

emsig am planen, organisieren<br />

und vorbereiten. Das<br />

verspricht was zu werden.<br />

Fehlt nur noch der Rest der<br />

Welt.<br />

27472 Cuxhaven 10<br />

Abschnede 209<br />

10<br />

Niederlassung der Hammer Fachmärkte für Heim-Ausstattung GmbH & Co. KG Nord, Oehrkstraße 1, 32457 Porta Westfalica<br />

HS<strong>36</strong>_20<strong>23</strong>

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