04.10.2023 Aufrufe

showcases 2023-04 | Fokus Inklusion

Worum Generationen jahrzehntelang kämpften, scheint vor allem in den letzten Jahren einen deutlichen Aufschwung zu erleben: Diversität und Inklusion. Dabei kommt es nicht nur auf funktionelle Maßnahmen wie Aufzüge, Rampen und Live-Übersetzungen an, sondern insbesondere aufs Mindset. Dafür sensibilisiert die neue Ausgabe von showcases. Unser Redaktionsteam portraitiert inspirierende Künstlerinnen und Künstler mit Handicap, darunter den Schauspieler und Speaker Samuel Koch. Darüber hinaus kommen Expert:innen mit ihren Impulsen und Tipps zu inklusiven Veranstaltungen zu Wort, u. a. Poetry Slammer Kai Bosch, Artistin Silke Pan, Agentin Elisabeth Plum, Regisseur Giorgio Madia und Michael Pigl, Gründer des inklusiven Circus Sonnenstich. Im Themenspecial stellen wir dir wieder eine Auswahl an außergewöhnlichen Projekten, Suppliern, Locations und Künstler:innen vor, die auf ihre Weise einen Beitrag zu den Themen Diversität und Inklusion leisten.

Worum Generationen jahrzehntelang kämpften, scheint vor allem in den letzten Jahren einen deutlichen Aufschwung zu erleben: Diversität und Inklusion. Dabei kommt es nicht nur auf funktionelle Maßnahmen wie Aufzüge, Rampen und Live-Übersetzungen an, sondern insbesondere aufs Mindset. Dafür sensibilisiert die neue Ausgabe von showcases. Unser Redaktionsteam portraitiert inspirierende Künstlerinnen und Künstler mit Handicap, darunter den Schauspieler und Speaker Samuel Koch. Darüber hinaus kommen Expert:innen mit ihren Impulsen und Tipps zu inklusiven Veranstaltungen zu Wort, u. a. Poetry Slammer Kai Bosch, Artistin Silke Pan, Agentin Elisabeth Plum, Regisseur Giorgio Madia und Michael Pigl, Gründer des inklusiven Circus Sonnenstich. Im Themenspecial stellen wir dir wieder eine Auswahl an außergewöhnlichen Projekten, Suppliern, Locations und Künstler:innen vor, die auf ihre Weise einen Beitrag zu den Themen Diversität und Inklusion leisten.

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12/13 14/15 BEST CASE<br />

memo-media.de<br />

Brücken bauen<br />

& konservative Normen<br />

durchbrechen<br />

VON TABEA LETTAU<br />

Parkour-Performance mit bewegender Message<br />

Mauern einreißen, Trennendes überwinden,<br />

Verbindungen schaffen – mit diesem Leitsatz prägten<br />

die evangelische und katholische Kirche sowie die<br />

Diakonie und Caritas den diesjährigen Rheinland-<br />

Pfalz-Tag in Bad Ems. Unter dem Motto »Brücken bauen«<br />

veranstalteten die Institutionen ein dreitägiges<br />

Programm voller Street-Art, Akrobatik, Comedy,<br />

Tanzperformances, Talkrunden und Musik und<br />

setzten damit ein klares Zeichen für<br />

mehr Miteinander.<br />

Zu einem besonderen Publikumsmagneten entpuppte sich die Parkour-<br />

Performance der Artistengruppe Flyguys. Seit 2005 sind die Athleten europaweit<br />

auf Straßen, Dächern und für namhafte Marken und Filmproduktionen<br />

unterwegs. Der Kontakt zu der Artistengruppe kam über Kerstin<br />

Meisner, Herausgeberin <strong>showcases</strong> und Initiatorin von www.eventbranchenverzeichnis.de,<br />

dem wohl größten Netzwerk für die Veranstaltungsplanung<br />

im deutschsprachigen Raum. Der international bekannte Komponist,<br />

Sounddesigner und Filmproduzent Parviz Mir-Ali, der als Projektmanager<br />

des Rheinland-Pfalz-Tages mit der evangelischen Kirche<br />

kooperiert, kam auf sie zu: »Parviz fragte mich, ob ich einen zum Thema<br />

passenden Act empfehlen könne«, so Kerstin. »Und nur kurze Zeit zuvor<br />

hatten wir die Flyguys in unser Netzwerk aufgenommen. Mit ihrem<br />

Können vermitteln die Akrobaten nicht nur physisch, sondern auch im<br />

metaphorischen Sinne, was es bedeutet, Abgründe zu überwinden und<br />

Brücken zu schlagen. So konnten wir gemeinsam ein Konzept für den<br />

RLP-Tag erarbeiten!«<br />

Über ein Dutzend Mal traten die Athleten an den drei Tagen<br />

vor der EKHN-Bühne in Bad Ems auf. Mit ihrer speziell<br />

für die Veranstaltung choreografierten Show sorgten sie<br />

nicht nur für staunende Gesichter und viel Beifall seitens<br />

des Publikums. Auch die Veranstalter und Projektmanager<br />

Parviz Mir-Ali waren begeistert von der thematischen Umsetzung<br />

und dem reibungslosen organisatorischen Ablauf:<br />

»Alles war so gut durchdacht, dass sämtliche Probleme, die<br />

hätten entstehen können, schon in der konzeptionellen<br />

Phase gelöst wurden.« Sebastian Gies von den Flyguys: »Unsere<br />

Leidenschaft ist es, individuelle Parkour-Performances<br />

abgestimmt auf die Location und Message der Veranstaltung<br />

zu kreieren. Daher entwickelten wir zwei verschiedene<br />

Konzeptvorschläge. Am Ende ist es eine Mischung aus<br />

beiden geworden.« Das Ergebnis war ein rund achtminütiger<br />

Act, der mit einer Mischung aus Breakdance, Parkour,<br />

Schauspiel und vor allem einer emotionalen Storyline inspirierte.<br />

»Wir wollen mit dem Bild aufräumen, dass Parkour<br />

nur mit akrobatischem Können begeistert. Mit unseren<br />

Nummern zeigen wir, dass es möglich ist, mit Parkour bewegende<br />

Geschichten zu erzählen. Das verleiht unseren Shows<br />

viel mehr Tiefe«, ergänzt Sebastian. Und genau das stellten<br />

die Flyguys am Rheinland-Pfalz-Tag unter Beweis. Ihre Performance<br />

vermittelte auf nonverbale und emotionale Weise,<br />

dass es möglich ist, selbst die größten Lücken zu schließen,<br />

wenn man gemeinsam nach Lösungen sucht und neue Wege<br />

kreiert – und zwar Hand in Hand.<br />

Ein Moment, der Sebastian von der Veranstaltung besonders<br />

im Kopf geblieben ist, war die Sondershow während<br />

des ökumenischen Gottesdienstes: »Es war ein verrücktes<br />

Fotos: Flyguys Parkour Creatives

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