showcases 2023-04 | Fokus Inklusion

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Inklusion
und Barrierefreiheit
bei Events
VON KERSTIN HOFFMANN-WAGNER UND GUDRUN JOSTES
Derzeit wird Inklusion zu Recht als eine wichtige Qualitätskomponente
bei Veranstaltungen hervorgehoben – gerade im Zuge
von Nachhaltigkeit bei Events. Dabei bedeutet Inklusion einfach
formuliert, dass alle überall teilnehmen und mitmachen können.
Für Veranstaltungen bedeutet das, Grundlagen zu schaffen,
die eine ungehinderte Teilnahme an Veranstaltungen
ermöglichen und dies ohne fremde Hilfe. Nicht die Teilnehmenden
sollen sich an die Bedingungen anpassen, sondern
die Veranstaltungsplanenden sind in der Verantwortung, die
baulich/technischen sowie organisatorischen Voraussetzungen
dahingehend zu prüfen und Lösungen zu schaffen, dass
alle Interessierten dabei sein können.
VEHIKEL ZUR INKLUSION: BARRIEREFREIHEIT
Das Gelingen einer Veranstaltung beginnt immer in der ersten
Phase der Eventplanung. Dabei spielen barrierefreie Aspekte
schon bei der Auswahl der Location sowie bei der technischen
und organisatorischen Ausgestaltung eine wesentliche
Rolle. Das bedeutet eine professionelle Auseinandersetzung
mit barrierefreien Anforderungen für inklusive Events
von Anfang an, die sich wie ein roter Faden durch die Planung
ziehen. So werden im Übrigen auch unnötige Mehrkosten
durch nachträgliche Implementierung verhindert.
FÜR WEN BARRIEREFREIHEIT WICHTIG IST
Von barrierefreier Eventgestaltung profitieren im Übrigen
alle Beteiligten: Teilnehmende, Dienstleistende und die eigenen
Eventteams. So helfen barrierefrei gestaltete Informations-
und Beschilderungssysteme allen Teilnehmenden,
reibungslos in den richtigen Veranstaltungsort zu kommen.
Für einen Teil ist eine barrierefrei gestaltete Veranstaltung
jedoch essenziell, um überhaupt selbstständig an den Veranstaltungsort
zu gelangen und dort uneingeschränkt teilzunehmen.
Für andere Teilnehmende bedeutet dies oftmals
Qualitätssteigerung mit Gewinn an Komfort.
Es geht immer um Zugänglichkeit, und zwar auf unterschiedlichen
Gebieten.
RÄUMLICHE ZUGÄNGLICHKEIT
Wie können alle Teilnehmenden überhaupt zur Location
gelangen? Sind die Haltestellen barrierefrei und verfügt das
Gebäude über taktile Leit- und Orientierungssysteme, Aufzüge
oder Rampen? Sind die Anforderungen, die die Zugänglichkeit
zum Veranstaltungsgebäude auch für Menschen,
die Hilfsmittel wie Rollator, Rollstuhl oder aber einen Langstock
zur Orientierung nutzen, gewährleistet?
INHALTLICHE ZUGÄNGLICHKEIT
Hierunter fällt die Konzeption der Veranstaltung: Ist der
Event tatsächlich für alle Teilnehmenden gleichermaßen
nutzbar, was z. B. die Sprache betrifft, aber auch die Art und
Weise der geplanten Interaktion?
SENSORISCHE ZUGÄNGLICHKEIT
Können alle Teilnehmenden gleichermaßen am Programm
teilnehmen und teilhaben, auch wenn sie eine Hör- oder
Sehbehinderung haben? Sind Ausschilderungen gut erkennbar
und Vorträge wie auch andere Aktionen für Menschen
mit Hörbeeinträchtigung erlebbar?
HANDLUNGSFELDER BRINGEN KLARHEIT
Wenn Veranstaltungsplanende über das Wissen der Anforderungen
zur Umsetzung barrierefreier Events verfügen,
können sie dieses in jedem Handlungsfeld einer Veranstaltung
wie der Mobilität, der Location, der Technik, dem Catering
oder auch der Kommunikation von Anfang an berücksichtigen.
Inklusion passiert nicht von allein, sondern muss aktiv vorangetrieben
werden. Im Umkehrschluss heißt es aber auch:
Wer nicht aktiv einschließt, schließt (unbewusst) aus.
Foto: events-barrierefrei.de