04.10.2023 Aufrufe

showcases 2023-04 | Fokus Inklusion

Worum Generationen jahrzehntelang kämpften, scheint vor allem in den letzten Jahren einen deutlichen Aufschwung zu erleben: Diversität und Inklusion. Dabei kommt es nicht nur auf funktionelle Maßnahmen wie Aufzüge, Rampen und Live-Übersetzungen an, sondern insbesondere aufs Mindset. Dafür sensibilisiert die neue Ausgabe von showcases. Unser Redaktionsteam portraitiert inspirierende Künstlerinnen und Künstler mit Handicap, darunter den Schauspieler und Speaker Samuel Koch. Darüber hinaus kommen Expert:innen mit ihren Impulsen und Tipps zu inklusiven Veranstaltungen zu Wort, u. a. Poetry Slammer Kai Bosch, Artistin Silke Pan, Agentin Elisabeth Plum, Regisseur Giorgio Madia und Michael Pigl, Gründer des inklusiven Circus Sonnenstich. Im Themenspecial stellen wir dir wieder eine Auswahl an außergewöhnlichen Projekten, Suppliern, Locations und Künstler:innen vor, die auf ihre Weise einen Beitrag zu den Themen Diversität und Inklusion leisten.

Worum Generationen jahrzehntelang kämpften, scheint vor allem in den letzten Jahren einen deutlichen Aufschwung zu erleben: Diversität und Inklusion. Dabei kommt es nicht nur auf funktionelle Maßnahmen wie Aufzüge, Rampen und Live-Übersetzungen an, sondern insbesondere aufs Mindset. Dafür sensibilisiert die neue Ausgabe von showcases. Unser Redaktionsteam portraitiert inspirierende Künstlerinnen und Künstler mit Handicap, darunter den Schauspieler und Speaker Samuel Koch. Darüber hinaus kommen Expert:innen mit ihren Impulsen und Tipps zu inklusiven Veranstaltungen zu Wort, u. a. Poetry Slammer Kai Bosch, Artistin Silke Pan, Agentin Elisabeth Plum, Regisseur Giorgio Madia und Michael Pigl, Gründer des inklusiven Circus Sonnenstich. Im Themenspecial stellen wir dir wieder eine Auswahl an außergewöhnlichen Projekten, Suppliern, Locations und Künstler:innen vor, die auf ihre Weise einen Beitrag zu den Themen Diversität und Inklusion leisten.

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<strong>showcases</strong><br />

MAGAZIN FÜR DIE EVENT- UND UNTERNEHMENSKOMMUNIKATION<br />

AUSGABE 4/<strong>2023</strong> – WWW.MEMO-MEDIA.DE<br />

INCLUDES<br />

ENGLISH<br />

SUMMARIES<br />

feature<br />

inklusiv<br />

Kein Hindernis für Kreativität<br />

portrait<br />

sein oder nichtsein<br />

Die Karriere des Schauspielers<br />

Samuel Koch<br />

talking heads<br />

zugang schaffen für alle<br />

Das große <strong>showcases</strong>-Fachgespräch<br />

special<br />

besonders ist, was anders ist<br />

Initiativen und Projekte, die sämtliche Normen<br />

auf den Kopf stellen


BOE INTERNATIONAL<br />

17.– 18. JAN. 2024<br />

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EDITORIAL<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

eine Gesellschaft muss sich immer daran<br />

messen, wie sie mit Minderheiten umgeht.<br />

Dass <strong>Inklusion</strong> und Diversität ins gesellschaftliche<br />

Rampenlicht gerückt werden,<br />

hat klar auch damit zu tun, dass mit dem<br />

Fachkräftemangel endlich auffällt, dass zu<br />

viele ausgeschlossen wurden, deren Beschäftigung<br />

als zu abwegig, aufwendig und<br />

kostenintensiv betrachtet wurde.<br />

Drei Prozent der Menschen in Deutschland haben eine leichte geistige<br />

Behinderung, 0,5 Prozent müssen mit einer schweren geistigen<br />

Behinderung klarkommen. Geistige Behinderungen wie das Down-<br />

Syndrom zählen, nach den körperlichen Handicaps, zu den häufigsten<br />

Arten von Beeinträchtigungen. Rund 50.000 Menschen sind davon<br />

in Deutschland betroffen. Das ist eine Stadt. 1,7 Prozent der<br />

Deutschen sitzen im Rollstuhl. Das sind 1,5 Millionen. Eine Metropole.<br />

7,8 Prozent der Menschen gelten insgesamt als schwerbehindert.<br />

Das sind 6,5 Millionen und entspricht dem Bundesland Hessen.<br />

Wir müssen die Türen zu unserer Gesellschaft und zu unseren Veranstaltungen<br />

weit öffnen! Schon lange gibt es lobenswerte Initiativen,<br />

die hervorragende inklusive Arbeit leisten. Sie tragen die Debatte<br />

auch in die Gesellschaft, Wirtschaft und Politik. Kai Bosch bringt<br />

es im Glossary auf den Punkt: Wir alle sind Individuen mit Tausenden<br />

von Merkmalen.<br />

1.dezember 2O23 - 7.januar 2O24<br />

Lasst uns alle einander miteinbeziehen!<br />

A society must always measure itself by how it treats minorities.<br />

The fact that inclusion and diversity are being thrust into the social spotlight<br />

clearly has something to do with the fact that, with the shortage of skilled<br />

workers, it is finally becoming apparent that too many have been excluded,<br />

whose employment was considered too outlandish, time-consuming and<br />

cost-intensive. Three percent of the German population have a mild mental<br />

disability, 0.5 percent have to cope with a severe mental disability. After<br />

physical handicaps, mental disabilities such as the Down-Syndrome are<br />

among the most common types of impairment. Around 50,000 people are<br />

affected in Germany. That's an entire city. 1.7 percent of Germans need a<br />

wheelchair, which amounts to 1.5 million: a metropolis. 7.8 percent of people<br />

are overall considered severely disabled. That’s 6.5 million individuals and<br />

corresponds to the state of Hesse. We must open wide the doors to our society<br />

and to our events! For a long time now, there have been commendable initiatives,<br />

which do excellent inclusive work. They also carry the debate into society,<br />

business and politics. Kai Bosch sums it up in the Glossary: We are all<br />

individuals with thousands of characteristics. Let's all include each other!<br />

dinner<br />

& show<br />

Kerstin Meisner<br />

Herausgeberin <strong>showcases</strong><br />

Ein Magazin der memo-media Verlags-GmbH<br />

tickets an allen vvk-stellen hotels und kurverwaltungen<br />

tickethotline O383o3 444 6o6


<strong>04</strong>/05<br />

memo-media.de<br />

FEATURE<br />

Gelungene <strong>Inklusion</strong><br />

INHALT<br />

06 BIG PICTURE<br />

07 FACTS & FACES<br />

08<br />

BEST CASE<br />

Die Flyguys beim<br />

Rheinland-Pfalz-Tag<br />

08 FEATURE<br />

INKLUSIV<br />

Kein Hindernis für Kreativität<br />

12 GLOSSARY<br />

INDIVIDUUM MIT TAUSENDEN MERKMALEN<br />

Nicht teilnehmen, sondern teilhaben<br />

14 BEST CASE<br />

BRÜCKEN BAUEN & KONSERVATIVE<br />

NORMEN DURCHBRECHEN<br />

Parkour-Performance mit bewegender Message<br />

16 TALKING HEADS<br />

14<br />

ZUGANG SCHAFFEN FÜR ALLE<br />

Das große showcaces-Fachgespräch<br />

20 REPORT<br />

PORTRAIT<br />

Karriere im Rollstuhl<br />

26<br />

BUNDESKONFERENZ VERANSTALTUNGS-<br />

WIRTSCHAFT GEWINNT IMMER MEHR<br />

GEHÖR BEI DER POLITIK<br />

Backstage-Tour während der Aufbauphase<br />

des Lollapalooza Berlin<br />

22 OPINION<br />

TOTAL NORMAL!<br />

Applaus für die vielen<br />

24 FACTS & FACES<br />

Fotos: Sandra Schuck, Flyguys Parkour Creatives, Sergej Falk, Laura Hoffmann


memo-media.de<br />

28<br />

PORTRAIT<br />

Boden- und Luftartistik mit<br />

dem Duo monalaura<br />

26 PORTRAIT<br />

SEIN ODER NICHTSEIN<br />

Die Karriere des Schauspielers Samuel Koch<br />

28 PORTRAIT<br />

WIR SIND GENAU DA,<br />

WO WIR IMMER HINWOLLTEN!<br />

Luft- und Bodenartistik vom Duo monalaura<br />

30 TECHNICAL RIDER<br />

BARRIEREFREIE KOMMUNIKATION<br />

FÜR BLINDE<br />

Interview mit Robert Landsberg<br />

32 SPECIAL<br />

BESONDERS IST, WAS ANDERS IST<br />

Initiativen und Projekte, die sämtliche Normen<br />

auf den Kopf stellen<br />

36 SERVICES<br />

INKLUSION UND BARRIEREFREIHEIT<br />

BEI EVENTS<br />

Zwei Begriffe, die unbedingt zusammengehören!<br />

38 ARTISTS – DIE KÜNSTLERLISTE<br />

42 AUSBLICK UND IMPRESSUM<br />

Ihre Besucherzahlen in Echtzeit .. . .<br />

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06/07 BIG PICTURE<br />

memo-media.de<br />

TOR!<br />

Foto: BKMF e. V./Michael Bause<br />

VON KATJA KAUL<br />

Dass deutsche Fußballmannschaften noch Turniere gewinnen können, zeigte das<br />

Team der Kleinwüchsigen bei den World Dwarf Games, der Multi-Sportveranstaltung<br />

für kleinwüchsige Menschen, in diesem Sommer in Köln. Bei diesem weltweit<br />

ausgerichteten Sport-Event zeigten 511 kleinwüchsige Sportler:innen aus 25 Nationen<br />

Topleistungen und hatten sehr viel Freude daran, sich miteinander zu messen.<br />

Ausrichter war erstmalig der deutsche Bundesverband Kleinwüchsige Menschen<br />

und ihre Familien (BKMF) e. V. Er kämpft seit 1988 für die Interessen kleinwüchsiger<br />

Menschen, berät Betroffene und setzt sich für eine inklusive Gesellschaft ein.<br />

The team of footballers with dwarfism showed that German soccer teams can<br />

still win tournaments; they displayed their winning skills at the World Dwarf Games,<br />

the multi-sport event for dwarf people staged in Cologne this summer. At this worldwide<br />

sports event, 511 dwarf athletes from 25 nations showed top performances and had a<br />

lot of fun competing against each other. The event for the first time was organized by the<br />

German Federal Association of People of Small Stature and their Families (BKMF). Since<br />

1988, the BKMF has been fighting for the interests of people of small stature, advising<br />

those affected and campaigning for an inclusive society.


FACTS & FACES<br />

DATES<br />

memo-media.de<br />

GEMEINSAM FÜR MEHR NACHHALTIGKEIT IN DER<br />

KONZERT- UND VERANSTALTUNGSWIRTSCHAFT<br />

Der bisherige Beauftragte für Nachhaltigkeit beim BDKV Mike Keller geht und<br />

übergibt das Thema Nachhaltigkeit im BDKV in beste Hände: Mit Sarah Lüngen und<br />

Katrin Wipper von The Changency übernehmen zwei visionäre Expertinnen. Für<br />

die Mitglieder des BDKV und die gesamte Konzert- und Veranstaltungswirtschaft<br />

bedeutet dies: Der BDKV hält seinen Kurs beim wesentlichen Thema Nachhaltigkeit<br />

und knüpft weiter Verbindungen für ein wachsendes Nachhaltigkeitsnetzwerk und<br />

mehr Bewusstsein in der Kulturbranche. Johannes Everke, Geschäftsführer des BDKV,<br />

betont: »Es ist uns ein Anliegen, unsere knapp 500 Mitgliedsunternehmen auch für<br />

die ökonomische Relevanz des Themas zu sensibilisieren: Wer sich heute nicht in<br />

puncto Nachhaltigkeit weiterentwickelt, wird es bald schwer haben – schauen wir<br />

zum Beispiel auf den Green Deal der EU. Kurzfristig stellen wir unseren<br />

Mitgliedern deshalb ein aktuelles Informations- und Weiterbildungsangebot<br />

zur Verfügung – mittelfristig zielen wir auf<br />

ein praktikables Nachhaltigkeits-Zertifikat für die Konzert-<br />

und Veranstaltungswirtschaft. Die Handlungsfelder<br />

sind zahlreich und vielgestaltig – daher danken<br />

wir Mike herzlich für die sehr gute Arbeit bis hier<br />

hin und freuen uns auf deren Fortsetzung mit unseren<br />

neuen Nachhaltigkeitspartnerinnen, den fachkundigen und<br />

engagierten Expertinnen von The Changency.«<br />

REKORDZAHL AN<br />

EINREICHUNGEN<br />

FÜR DEN BRANDEX<br />

AWARD2024<br />

Am 31. August <strong>2023</strong> endete die Einreichungsfrist<br />

für die sechste BrandEx<br />

Award-Verleihung mit einem neuen Rekord.<br />

Mit insgesamt 176 Projekten gab<br />

es so viele Einreichungen wie noch nie<br />

zuvor bei dem Wettbewerb, der herausragende<br />

Leistungen der Kreativbranche<br />

in unterschiedlichen Clustern würdigt.<br />

Diese Rekordzahl an Einreichungen<br />

spiegelt deutlich die erfolgreiche Akzeptanz<br />

des neuen BrandEx-Prinzips<br />

wider, das als überarbeitetes Konzept<br />

von den Teilnehmenden begeistert aufgenommen<br />

wurde. Die Bewertung der eingereichten<br />

Projekte erfolgt in diesem Jahr<br />

in drei Phasen. In der ersten Phase entscheidet<br />

die Jury anhand der bereits eingereichten<br />

Unterlagen, welche Einreichungen<br />

zur nächsten Stufe zugelassen<br />

werden. In der zweiten Stufe sind zusätzliche<br />

Unterlagen abzugeben. Anschließend<br />

trifft die international besetzte Jury<br />

die Entscheidung, welche Projekte mit<br />

einem Preis ausgezeichnet werden. In der<br />

letzten Stufe werden die besten Einreichungen<br />

während der Veranstaltung am<br />

17. Januar 2024 in Dortmund live bewertet.<br />

Dabei entscheidet sich, ob die Projekte<br />

mit Gold, Silber oder Bronze ausgezeichnet<br />

werden.<br />

17.10.<strong>2023</strong> – 19.10.<strong>2023</strong> / Hamburg<br />

LEAT CON <strong>2023</strong><br />

Auf der LEaT con trifft sich das Who is Who der Veranstaltungstechnik:<br />

ob technischer Planer, FOH-Techniker, Creative<br />

Designer, Bühnenbauer – vom Azubi bis zum CEO sind Branchenakteure<br />

als Ausstellende, Speaker, Guide oder einfach als<br />

Gast vor Ort. Sie bündelt wichtige Branchentrends und -themen<br />

sowohl in einer Ausstellungsfläche als auch in einem umfangreichen<br />

Rahmenprogramm.<br />

6.11.<strong>2023</strong> / Hannover<br />

LOCATION AWARD<br />

Der Location Award findet unter dem Motto »Seconds to<br />

WOW«im Karriere-Campus Hannover statt. Erstmals in der<br />

13-jährigen Geschichte gibt es vor der Preisverleihung einen<br />

Tagesevent mit Keynotes, Interviews und interaktiven Think<br />

Tanks zum Thema »Seconds to WOW«. Am Abend findet die<br />

Preisverleihung mit geladenen Gästen statt.<br />

14.11.<strong>2023</strong> – 16.11.<strong>2023</strong> / Dortmund<br />

STRUCTURES INTERNATIONAL <strong>2023</strong><br />

Die neue Fachmesse Structures International, die international<br />

ausgerichtete Businessplattform für temporäre Bauten,<br />

Industrie-, Lager- und Eventzelte, geht vom 14. bis 16. November<br />

<strong>2023</strong> in der Messe Dortmund in die zweite Runde. Sie<br />

zeigt eine breitgefächerte Leistungsschau, die auch für die Innengestaltung<br />

und funktionale Ausstattung temporärer Räume<br />

vielfältige Designvarianten und Wahloptionen bereithält.<br />

Begleitend zur Messe gibt es zudem ein Rahmenprogramm<br />

mit vielen Highlights.<br />

24.11.<strong>2023</strong> – 25.11.<strong>2023</strong> / Berlin<br />

FUTURE OF FESTIVALS <strong>2023</strong><br />

Das Branchentreffen für Veranstalter:innen, Dienstleistende,<br />

Verbände, Entscheider:innen und Auszubildende aus dem Festivalbereich<br />

in der Arena in Berlin-Kreuzberg. Während der<br />

zwei Tage wird in Panels, Workshops und Vorträgen darüber<br />

diskutiert, was die neue Saison bringt und wie man sich – angesichts<br />

der neuesten Entwicklungen – darauf vorbereiten sollte.<br />

ZAV-Künstlervermittlung<br />

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08/09<br />

FEATURE<br />

memo-media.de<br />

IN<br />

KLU<br />

SIV


memo-media.de<br />

Bei der <strong>Inklusion</strong> geht es darum, Menschen mit Beeinträchtigungen<br />

oder Assistenzbedarf gleichberechtigten Zugang zu verschaffen: auch zu Kunst,<br />

Kultur, Events. Der Gesetzgeber nennt diese Beeinträchtigung Behinderung.<br />

Im bundesdeutschen Recht wird die im Sozialgesetzbuch definiert: »Menschen<br />

mit Behinderungen sind Menschen, die körperliche, seelische, geistige oder<br />

Sinnesbeeinträchtigungen haben, die sie in Wechselwirkung mit einstellungsund<br />

umweltbedingten Barrieren an der gleichberechtigten Teilhabe an<br />

der Gesellschaft mit hoher Wahrscheinlichkeit länger als sechs Monate<br />

hindern können.«<br />

VON ANDREAS SCHÄFER<br />

Es gab übrigens immer schon Künstler:innen, die trotz Beeinträchtigung<br />

durch eine Behinderung Weltkarrieren gemacht haben. Der Maler Henri de<br />

Toulouse-Lautrec war durch eine Erbkrankheit kleinwüchsig, aber als Gigant<br />

der Malerei aus der Belle Époque nicht wegzudenken. Der Jazzer Rahsaan Roland<br />

Kirk, ein weltbekannter Multiinstrumentalist, bereiste die Bühnen der<br />

weiten Welt schon vor 60 Jahren, ebenso andere blinde Stars wie Stevie Wonder<br />

oder Ray Charles. Der contergangeschädigte Bassbariton Thomas Quasthoff<br />

sang in der Wiener Staatsoper und in Salzburg. Bei den dortigen Festspielen<br />

spielen in diesem Jahr geistig Behinderte im »Kaukasischen Kreidekreis«.<br />

Fotos: Johann Bentele, Jim Rakete, CC BY-SA 2.0/Del de la Haye<br />

AUF AUGENHÖHE<br />

ChrisTine Urspruch hat mit ihren 1,32 Metern Körperhöhe<br />

eine tolle Schauspielkarriere hingelegt. Bekannt<br />

wurde sie durch Filmrollen wie das Sams zu Anfang des<br />

neuen Jahrtausends. Zum Publikumsliebling wurde sie<br />

dann mit dem Münsteraner Tatort, in dem sie als<br />

Rechtsmedizinerin Silke Haller zum Ermittlungstrio<br />

gehört. Im Sommer gab es Aufregung um den Tatort.<br />

ChrisTine Urspruch wurde missverstanden. Die üblichen<br />

Verdächtigen sahen sogar Cancel Culture am<br />

Werk. Dabei hatte ChrisTine Urspruch nur darauf<br />

aufmerksam gemacht, dass die Drehbuchschreiber:innen<br />

ihren Rollennamen nicht mehr mit dem<br />

Rollenspitznamen Alberich, sondern mit dem Rollenklarnamen<br />

Silke Haller bezeichnen wollten.<br />

Viel Aufregung um nichts. Alberich (laut Sage ein<br />

Zwerg) bleibt dem Tatort erhalten und nimmt die<br />

spöttisch-liebevolle Ansprache durch ihren Vorgesetzten<br />

Professor Boerne weiter mit Humor.<br />

Nicht nur bei Film und Fernsehen macht die gebürtige<br />

Remscheiderin eine gute Figur. Am Theater<br />

Bonn gab sie die Ophelia im »Hamlet«. An der<br />

Volksbühne Berlin spielte sie bei Herbert Fritsch<br />

und am Residenztheater München wie auch am<br />

Landestheater Bregenz. Am Volkstheater Wien war<br />

sie Ensemblemitglied. Sie macht Lesungen. Seit<br />

2022 ist sie mit dem Schlagzeuger Stefan Weinzierl<br />

in einer Konzertlesungs-Adaption von Lewis Carolls<br />

»Alice im Wunderland« unterwegs. Sie ist ein<br />

gefragter Talkshowgast und würde auch, wenn es<br />

der dichte Terminkalender erlaubt, moderieren.<br />

Aktuell ist sie in der neuen Serie »Einspruch,<br />

Schatz!« als Anwältin Eva Schatz einschließlich<br />

turbulentem Privatleben auf dem Bildschirm. Ach<br />

ja, ein Bodenseeschifferpatent hat die selbstbewusste<br />

Schauspielerin auch.


10/11<br />

FEATURE<br />

memo-media.de<br />

IN<br />

KLU<br />

SIV<br />

DIE AKTIVISTIN<br />

Für Lisette Reuter ist »Access«, also die Zugänglichkeit<br />

für wirklich alle und alles, eine<br />

Herzensangelegenheit. Das wurde der<br />

einstigen Sonderpädagogikstudentin quasi<br />

vom Papa in die Wiege gelegt. Der hatte<br />

1984 ein Theaterfestival mit Behinderten ins Leben gerufen und<br />

gemanagt. Lisette schloss das Studium mit einem Diplom in Pädagogik<br />

ab, wusste aber, dass das enge Korsett des Schuldienstes<br />

nicht das ihre war. Sieben Jahre lang hat sie dann für einen Kölner<br />

Verein EU-Projekte zur Förderung von jungen Künstler:innen<br />

in ganz Europa durchgeführt.<br />

2013 gründete sie Un-Label, dieses Herzensding von <strong>Inklusion</strong><br />

und Barrierefreiheit oder Access, das produziert, unterstützt und<br />

fortbildet. Ihre Grundphilosophie ist einfach. Kunst und Kultur<br />

soll für jeden Menschen zugänglich sein: »Jeder Mensch hat das<br />

Recht, sich künstlerisch auszudrücken, und jeder hat ebenso das<br />

Recht, Kunst und Kultur zu rezipieren.« So arbeitet und kämpft Lisette<br />

mit Un-Label dafür, dass sich vor allem auch politisch und<br />

gesellschaftlich etwas verändert, dass Kunst und Kultur für alle,<br />

die es möchten, zugänglich wird und dass von kultureller Teilhabe<br />

wirklich niemand ausgeschlossen ist. Un-Label bietet Workshops<br />

an und führt alle zwei Jahre in Kooperation mit Kubia, dem<br />

Kompetenzzentrum für Kulturelle Bildung im Alter und inklusive<br />

Kultur ein großes, internationales Symposium durch. Dadurch ist<br />

ein großes Netzwerk zum Austausch von Kulturschaffenden auf<br />

europäischer Ebene entstanden.<br />

Beachtlich sind auch ihre Theaterprojekte. 2021 machte »(We<br />

don’t) [kehr]« im Kölner Fantasiegarten Odonien auf sich aufmerksam.<br />

Welche Bilder von Care-Arbeit haben wir verinnerlicht und<br />

welche Beziehungsdynamiken gehen damit einher? Aktuell treffen<br />

sich Lolo und Tiki in einer U-Bahn. Sie reisen durch ihre Vorstellungskraft,<br />

während sie verschiedene Arten der Anziehung<br />

tänzerisch erleben. »Gravity (and other attractions)« ist eine zeitgenössische<br />

Tanztheater-Performance, die von einem gehörlosen<br />

Tänzer (Tiki) und einer hörenden Tänzerin (Lolo) aufgeführt wird<br />

und mit ganz vielen audiovisuellen und körperlichen Zugängen<br />

zu der Produktion brilliert.<br />

DIE SIEGERIN<br />

Kristina Vogel war auf dem Höhepunkt ihrer Karriere, als sie ein<br />

Trainingsunfall hart stoppte. Dabei zählte sie zu den allerbesten<br />

Bahnradfahrerinnen der Welt. Jetzt ist die Querschnittsgelähmte<br />

auf den Rollstuhl angewiesen. Ganze elf Weltmeisterinnentitel<br />

hatte sie auf der Habenseite, 21 nationale Titel. 2012 erfuhr sie<br />

Gold im Teamsprint in London und 2016 Gold als erste Deutsche<br />

im Einzelsprint in Rio unter dem Zuckerhut und dazu einmal<br />

Bronze im Team-Sprint. Mehrfach brach sie Weltrekorde und war<br />

die schnellste Frau auf der 500-Meter-Strecke. 2009 hatte sie schon<br />

einmal eine schweren Trainingsunfall auf der Straße. Kristina Vogel<br />

wurde beim Straßentraining von einem Zivilfahrzeug der Thüringer<br />

Polizei erfasst und erlitt schwere Verletzungen. Sie kam<br />

nicht nur zurück, sondern errang danach ihre größten Erfolge.<br />

2018 dann stürzte Vogel beim Training im Cottbuser Radstadion<br />

nach einer Kollision mit einem Fahrer und zog sich einen<br />

Trümmerbruch des Brustbeins sowie eine schwere Wirbelsäulenverletzung<br />

zu. Im Unfallkrankenhaus Berlin wurde sie operiert<br />

und konnte nach vier Wochen Intensivmedizin die Klinik<br />

verlassen, aber nicht mehr auf eigenen Füßen. Seitdem macht sie<br />

eine Trainerinnenausbildung und arbeitet als TV-Expertin für<br />

das ZDF. Daneben steht sie regelmäßig und gerne als Keynote<br />

Speakerin auf der Bühne. Auch auf Englisch. Sie berichtet packend,<br />

wie sie es geschafft hat, die besondere Challenge ihres Lebens<br />

anzunehmen, nach dem Unfall wieder aufzustehen und<br />

wieder Mut zu fassen. Denn das Leben war auch zuvor nicht einfach.<br />

Ihre Familie kam in ihrem ersten Lebensjahr mit nichts aus<br />

Kirgisistan nach Deutschland. Sie tanzte gerne und fuhr Rad.<br />

Als Leistungssportlerin hat sie in London und Rio Gold gefunden,<br />

aber sie besitzt noch Wertvolleres: Optimismus und den<br />

Willen, Ziele mit harter Arbeit zu erreichen.<br />

Fotos: Johann Bentele, Adam Kroll, ZDF/Jule Roehr, Jean Ferry, Sandra Schuck


memo-media.de<br />

Behinderung im Zirkus zu schaffen. Das Zentrum für bewegte Kunst e. V. ist<br />

auch erfolgreicher Gestaltungspartner für die Eventbranche, wenn diese sich<br />

dem Thema <strong>Inklusion</strong> und Empowerment öffnet. In.Zirque ® ist die sich zur<br />

eingetragenen Marke entwickelte inklusive Didaktik für Bewegungskünste: eine<br />

künstlerisch gedachte Pädagogik.<br />

DER GEBÄRDENDE<br />

Okan Seese ist taub. Er ist türkischstämmig und schwul. Diverser<br />

geht kaum. Und er ist echt komisch. Er ist laut Selbstauskunft der<br />

einzige taube Komiker, der auch für Hörende auftritt. Er ist außerdem<br />

Schauspieler, Musikübersetzer, Gebärdensprachpoet und Moderator.<br />

Damit die Stand-up-Show auch für Hörende funktioniert,<br />

hat er sich den Comedian Archie Clapp ins Boot geholt, der seine<br />

Gebärdenwitze für Hörende zeitgleich in Sprechsprache übersetzt.<br />

Dass das Ganze sehr, sehr lustig ist, konnte man beim ZDF Comedy<br />

Sommer verfolgen. Dort trat er mit Abdelkarim und Atze Schröder<br />

auf. Er hatte die Lachbereiten schnell auf seiner Seite.<br />

Dabei eröffnet er eine ungewohnte Perspektive: Ob Taube etwas<br />

mit Musik anfangen können? Wie sie ihren Wecker hören?<br />

Oder ob sie überhaupt Auto fahren dürfen? Wie telefonieren eigentlich<br />

taube Menschen? Können sie den Notruf wählen? Und<br />

törnt sie Stöhnen beim Sex an? Okan Seese klärt also auf. Sein erstes<br />

Programm heißt »Lieber taub als gar kein Vogel«. Außer beim<br />

ZDF ist er auch schon bei »NightWash« und den »Mitternachtsspitzen«<br />

aufgetreten, wo ihm die Lacher ebenfalls sicher waren.<br />

Humor ist doch die schönste gemeinsame Sprache.<br />

Der Circus Sonnenstich im Chamäleon Theater ist der lebenslustige Kern des<br />

Ganzen, über den die Schauspielerin Katharina Wackernagel 2012 die Schirmfrauschaft<br />

übernahm. Zum 18. Jubiläum haben wir (www.memo-media.de/blog/<br />

circus-sonnenstich-feiert-18-geburtstag) berichtet: »Mit tiefer Konzentration<br />

und erfrischender Leichtigkeit, mit poetischem Ernst und sinnlicher Hingabe<br />

schaffen es die Künstlerinnen und Künstler letztlich etwas Außergewöhnliches:<br />

die Zuschauenden vom ersten Moment an direkt in ihren Herzen zu berühren.«<br />

Es gibt viele Menschen, die sich seit Jahrzehnten darum bemühen, dass Menschen<br />

mit einer Beeinträchtigung nicht außen vor bleiben und die, die trotz einer<br />

Beeinträchtigung in einem anderen Bereich Großes leisten. Auch bevor Diversität<br />

und <strong>Inklusion</strong> als gesamtgesellschaftliches Thema nach vorne kamen.<br />

ChrisTine Urspruch hat eine große Fangemeinde und agiert mit ihren viel geachteten<br />

Schauspielkolleg:innen trotz ihrer Kleinwüchsigkeit auf Augenhöhe.<br />

Kristina Vogel war vor ihrem Trainingsunfall eine mit doppeltem Olympiagold<br />

geehrte Sportlerin. Nach der Querschnittslähmung kämpfte sie sich im Rollstuhl<br />

ins Berufsleben zurück und berichtet spannend, wie sie diese besondere<br />

Challenge angenommen und bewältigt hat.<br />

Lisette Reuter und Un-Label sind in Köln eine Institution und ein bundesweiter<br />

Partner, wenn es um den Zugang für alle zu Kunst und Kultur geht. Okan Seese<br />

macht auch im Fernsehen erfolgreiche Comedy in Gebärdensprache. Für Hörende<br />

gibt es diesmal die Übersetzung. Also mal andersherum. Michael Pigl, das<br />

Zentrum für bewegte Kunst und der Circus Sonnenstich sind die Berliner Drehscheibe<br />

für »Inklusive Methoden und Körperkommunikation«, denen es immer<br />

wieder gelingt, die Herzen der Teilnehmenden zu erreichen.<br />

IM ZENTRUM<br />

Der Berliner Circus Sonnenstich hat im letzten Jahr sein Silver<br />

Jubilee gefeiert. Michael Pigl ist dessen Gründer und hat aus dem<br />

Zirkus heraus als Mitgründer 2011 auch das Zentrum für bewegte<br />

Kunst e. V. aus der Taufe gehoben. Der Zirkus ist eine gefragte Institution<br />

für Artist:innen mit Behinderung.<br />

Ebenso das Zentrum für »Inklusive Methoden und Körperkommunikation«.<br />

Pigl lehrt Zirkuskünste sowie Kommunikation<br />

und Empowerment mit dem Ziel, künstlerische und soziale<br />

Persönlichkeiten zu stärken und Arbeitsplätze für Menschen mit<br />

There are numerous people who have been working for decades to ensure<br />

that individuals with an impairment are not left out and there are those who, despite<br />

having an impairment in one field, go on to achieve remarkable things in another,<br />

even before diversity and inclusion came to the fore as an overall social issue.<br />

ChrisTine Urspruch has a large fan base and is at eye level with her much respected<br />

acting colleagues despite her short stature. Prior to her training accident,<br />

Kristina Vogel was a cycling athlete winning two Olympic gold medals. Stricken<br />

by paraplegia, she fought her way back into professional life in a wheelchair and<br />

gives an exciting account of how she accepted and mastered this special challenge.<br />

Lisette Reuter and Un-Label are an institution in Cologne and a nationwide<br />

partner when it comes to access for all to art and culture. Okan Seese also does successful<br />

comedy in sign language on television. This time there is a translation for<br />

hearing people, so it's the other way around. Michael Pigl, the Center for Moving<br />

Art, and Circus Sonnenstich are Berlin's hub for "inclusive methods and body communication",<br />

who always manage to reach the hearts of participants. to lose humor.<br />

It gives hope. Just always look on the bright side of life!<br />

INFO<br />

Kontaktdaten auf www.eventbranchenverzeichnis.de


12/13 GLOSSARY<br />

NACHTEILSAUSGLEICH An Schulen und an der Uni erhalten<br />

Menschen, die langsamer schreiben, einen Ausgleich, zum<br />

Beispiel in Form einer Zeitzugabe. Auch außerhalb der Bildungseinrichtungen<br />

gibt es an vielen Stellen Nachteilsausgleiche.<br />

Ein lobenswerter Ansatz, allerdings funktioniert dieser<br />

in der Umsetzung oftmals maximal ansatzweise. Ein Beispiel:<br />

Menschen mit Behinderungen erhalten bei der Deutschen<br />

Bahn eine kostenfreie Sitzplatzreservierung. Allerdings<br />

ist es nicht möglich, diese gratis online zu buchen. Also müssen<br />

sich Menschen mit Behinderung zum Schalter begeben<br />

und sich anstellen. Thank you for the Umweg. Dadurch spare<br />

ich 4,90 Euro. Top, schließlich bin ich Schwabe. Greife ich<br />

durch diese augenzwinkernde Zeile gerade selbst ein Vorur-<br />

memo-media.de<br />

Individuum<br />

mit Tausenden von<br />

Merkmalen<br />

VON KAI BOSCH<br />

ASSISTENZBEDARF Die Assistenz ersetzt die Motorik des<br />

Menschen mit Behinderung, sie führt die Anweisungen aus.<br />

Vielleicht überrascht es Sie, aber auch Menschen mit Assistenzbedarf<br />

treffen eigene Entscheidungen.<br />

INKLUSION <strong>Inklusion</strong> bedeutet, dass jede:r aus jeder gesellschaftlichen<br />

Gruppe mit einbezogen wird. Zahlreiche Firmen<br />

werben mit einem »exklusiven Angebot«, doch mir wäre<br />

ein gesellschaftliches Inklusiv-Angebot lieber. In diesem<br />

Glossar wird verstärkt auf die <strong>Inklusion</strong> von Menschen mit<br />

sichtbaren und unsichtbaren Behinderung eingegangen.<br />

Menschen mit Behinderung werden behindert, im Alltag,<br />

durch die Reaktion ihrer Mitmenschen, durch bauliche,<br />

räumliche und gedankliche Barrieren. In zahlreichen Situationen<br />

werden Menschen auf das Merkmal der Behinderung<br />

reduziert, anstatt als Individuum mit Tausenden von Merkmalen<br />

gesehen zu werden. Lasst uns einander einbeziehen.<br />

Lasst uns geduldig und respektvoll unsere unterschiedlichen<br />

Standpunkte erläutern und verstehen.<br />

MEHRAUFWAND Ist häufig der erste Gedanke von Menschen<br />

in Entscheider:innen-Positionen, wenn es darum geht, <strong>Inklusion</strong><br />

umzusetzen. Wenn jeder Mensch stattdessen als erstes<br />

»Bereicherung« denkt, ist die <strong>Inklusion</strong> überall in der<br />

Gesellschaft angekommen.<br />

Fotos: Yasmin Abbas


memo-media.de<br />

teil auf? Zweimal im Jahr begebe ich mich zum Schalter und ordere<br />

gefühlt 78 Sitzplatzreservierungen für meine anstehenden Reisen.<br />

Dadurch helfe ich den in der Schlange hinter mir stehenden Menschen<br />

bei der Vorbereitung auf lange Wartezeiten.<br />

STOTTERN Das Stottern ist eine motorische Sprechauffälligkeit, die<br />

nicht »geheilt« werden kann. Stotternde können die Sprechauffälligkeiten<br />

durch Übungen jedoch besser kontrollieren. Ich komme<br />

mit meinem Sprechen super zurecht und betrachte es als einen Teil<br />

von mir. Wenn die Wörter ins Stolpern geraten, stolpere ich jedoch<br />

gelegentlich über die Reaktionen meiner Mitmenschen. Zum Beispiel<br />

am Telefon, wenn der:die Gesprächspartner:in aufgrund der<br />

Sprechblockade ein paar Sekunden lang nichts hört und genervt<br />

auflegt. Oder wenn ich im Club brüllend »eine Maracujaschorle«<br />

bestelle, und eine Cola erhalte. Kleiner Verhörer, kann passieren.<br />

TEILHABE Viele Menschen denken, um am gesellschaftlichen Leben<br />

teilzunehmen, wären Menschen mit Behinderung abhängig von anderen.<br />

Ja, wir sind abhängig, denn wir hängen oft ab. Gern mit anderen.<br />

Aber wir möchten nicht nur am Leben teilnehmen, sondern<br />

teilhaben. Wenn wir bereits haben, müssen wir nicht mehr nehmen.<br />

Das Leben ist nicht wie die Bundesjugendspiele. Es gibt keine<br />

Teilnehmerurkunde – »Toll, du warst auch dabei« – für die, welche<br />

in den Augen der Gesellschaft nicht als Sieger:innen oder ehrenvoll<br />

abgeschnitten haben. Lasst uns teilhaben!<br />

FÄLSCHLICHERWEISE VERWENDETE BEGRIFFLICHKEITEN Ein Beispiel<br />

dafür ist die Behauptung, Rollstuhlfahrer:innen seien »an den Rollstuhl<br />

gefesselt.« Rollstuhlfahrer:innen fühlen sich nicht gefesselt.<br />

Der Rollstuhl trägt schließlich maßgeblich dazu bei, dass sie am gesellschaftlichen<br />

Leben teilhaben können. Ein weiterer weit verbreiteter,<br />

aber unbeliebter Begriff lautet »Taubstumm«. Nicht hörende<br />

Menschen drücken sich mit Hilfe der Gebärdensprache aus.<br />

Unser gesamtes Portfolio und Referenzen auf<br />

jochen-schweizer-showacts.com<br />

JOCHEN<br />

SCHWEIZER<br />

SHOWACTS<br />

Künstler | Eventmodule & Showacts<br />

für ihr Firmenevent<br />

Kontakt<br />

Etienne Herr<br />

herr@jochen-schweizer-gruppe.com<br />

+49 89 452 445 562 0<br />

Kai Bosch lebt mit einer Stottersymptomatik und einer Tetraspastik.<br />

Seit 2014 steht er auf Bühnen. Der Poetry Slammer und Comedian<br />

tritt sowohl mit seinem abendfüllenden Soloprogramm auf, als<br />

auch gemeinsam mit Nikolai Striebel, dem Deutschen Meister im<br />

Zaubern. Zudem leitet Kai Bosch Poetry-Slam-Workshops und verfasst<br />

Auftragstexte. 2022 wurde er Baden-Württembergischer Meister<br />

im Poetry Slam. Dieses Jahr erhält der <strong>Inklusion</strong>sbotschafter den<br />

Förderpreis des Kleinkunstpreises Baden-Württemberg.<br />

Kai Bosch has learned to live with a stuttering symptomatology<br />

and tetraspasticity; he has been performing on stages since 2014. The poetry<br />

slammer and comedian performs both with his full-length solo program<br />

and together with Nikolai Striebel, the German champion in performing<br />

magic. In addition, Kai Bosch conducts poetry slam workshops<br />

and writes commissioned texts. In 2022, he became Baden-Württemberg<br />

poetry slam champion, and this year the inclusion ambassador will receive<br />

the sponsorship award of the Baden-Württemberg Kleinkunstpreis.<br />

Fahrgeschäfte Simulatoren Sport & Action<br />

Klettersport Bullriding Hüpfburgen<br />

Nostalgie-<br />

Jahrmarkt<br />

Foto-Fun,<br />

Popcorn, uvm.<br />

Zelte und<br />

Schirme<br />

INFO<br />

Eine Welt voller Ideen und Events<br />

Kai Bosch, 70372 Stuttgart<br />

Kontaktdaten auf www.eventbranchenverzeichnis.de<br />

www.g-s-events.de | 06725 - 30960


12/13 14/15 BEST CASE<br />

memo-media.de<br />

Brücken bauen<br />

& konservative Normen<br />

durchbrechen<br />

VON TABEA LETTAU<br />

Parkour-Performance mit bewegender Message<br />

Mauern einreißen, Trennendes überwinden,<br />

Verbindungen schaffen – mit diesem Leitsatz prägten<br />

die evangelische und katholische Kirche sowie die<br />

Diakonie und Caritas den diesjährigen Rheinland-<br />

Pfalz-Tag in Bad Ems. Unter dem Motto »Brücken bauen«<br />

veranstalteten die Institutionen ein dreitägiges<br />

Programm voller Street-Art, Akrobatik, Comedy,<br />

Tanzperformances, Talkrunden und Musik und<br />

setzten damit ein klares Zeichen für<br />

mehr Miteinander.<br />

Zu einem besonderen Publikumsmagneten entpuppte sich die Parkour-<br />

Performance der Artistengruppe Flyguys. Seit 2005 sind die Athleten europaweit<br />

auf Straßen, Dächern und für namhafte Marken und Filmproduktionen<br />

unterwegs. Der Kontakt zu der Artistengruppe kam über Kerstin<br />

Meisner, Herausgeberin <strong>showcases</strong> und Initiatorin von www.eventbranchenverzeichnis.de,<br />

dem wohl größten Netzwerk für die Veranstaltungsplanung<br />

im deutschsprachigen Raum. Der international bekannte Komponist,<br />

Sounddesigner und Filmproduzent Parviz Mir-Ali, der als Projektmanager<br />

des Rheinland-Pfalz-Tages mit der evangelischen Kirche<br />

kooperiert, kam auf sie zu: »Parviz fragte mich, ob ich einen zum Thema<br />

passenden Act empfehlen könne«, so Kerstin. »Und nur kurze Zeit zuvor<br />

hatten wir die Flyguys in unser Netzwerk aufgenommen. Mit ihrem<br />

Können vermitteln die Akrobaten nicht nur physisch, sondern auch im<br />

metaphorischen Sinne, was es bedeutet, Abgründe zu überwinden und<br />

Brücken zu schlagen. So konnten wir gemeinsam ein Konzept für den<br />

RLP-Tag erarbeiten!«<br />

Über ein Dutzend Mal traten die Athleten an den drei Tagen<br />

vor der EKHN-Bühne in Bad Ems auf. Mit ihrer speziell<br />

für die Veranstaltung choreografierten Show sorgten sie<br />

nicht nur für staunende Gesichter und viel Beifall seitens<br />

des Publikums. Auch die Veranstalter und Projektmanager<br />

Parviz Mir-Ali waren begeistert von der thematischen Umsetzung<br />

und dem reibungslosen organisatorischen Ablauf:<br />

»Alles war so gut durchdacht, dass sämtliche Probleme, die<br />

hätten entstehen können, schon in der konzeptionellen<br />

Phase gelöst wurden.« Sebastian Gies von den Flyguys: »Unsere<br />

Leidenschaft ist es, individuelle Parkour-Performances<br />

abgestimmt auf die Location und Message der Veranstaltung<br />

zu kreieren. Daher entwickelten wir zwei verschiedene<br />

Konzeptvorschläge. Am Ende ist es eine Mischung aus<br />

beiden geworden.« Das Ergebnis war ein rund achtminütiger<br />

Act, der mit einer Mischung aus Breakdance, Parkour,<br />

Schauspiel und vor allem einer emotionalen Storyline inspirierte.<br />

»Wir wollen mit dem Bild aufräumen, dass Parkour<br />

nur mit akrobatischem Können begeistert. Mit unseren<br />

Nummern zeigen wir, dass es möglich ist, mit Parkour bewegende<br />

Geschichten zu erzählen. Das verleiht unseren Shows<br />

viel mehr Tiefe«, ergänzt Sebastian. Und genau das stellten<br />

die Flyguys am Rheinland-Pfalz-Tag unter Beweis. Ihre Performance<br />

vermittelte auf nonverbale und emotionale Weise,<br />

dass es möglich ist, selbst die größten Lücken zu schließen,<br />

wenn man gemeinsam nach Lösungen sucht und neue Wege<br />

kreiert – und zwar Hand in Hand.<br />

Ein Moment, der Sebastian von der Veranstaltung besonders<br />

im Kopf geblieben ist, war die Sondershow während<br />

des ökumenischen Gottesdienstes: »Es war ein verrücktes<br />

Fotos: Flyguys Parkour Creatives


memo-media.de<br />

Gefühl, innerhalb eines Gottesdienstes mit unserer Performance<br />

eingebunden zu sein. Es fühlte sich an, als würden wir in dem Moment<br />

konservative Normen durchbrechen«, so der Künstler.<br />

Neben den kreativen und musikalischen Programm-Punkten<br />

fanden auf der Bühne zudem spannende Talks mit geladenen Gästen<br />

aus Politik, Gesellschaft und Kirche statt. Landesdiakoniepfarrer<br />

Albrecht Bähr sprach auf der » Blauen Couch« u. a. mit Ministerpräsidentin<br />

Malu Dreyer, Kirchenpräsident Volker Jung und<br />

Bischof Georg Bätzing über aktuelle Themen. Mit ihrem Schaffen<br />

waren die Flyguys Teil einer Veranstaltung, die auf verschiedenen<br />

Wegen kommunizierte, dass gesellschaftliches Miteinander wichtiger<br />

denn je ist. Und dass es in unseren eigenen Händen liegt,<br />

selbst zu Brückenbauerinnen und Brückenbauern zu werden.<br />

Der 1967 geborene Parviz Mir-Ali ist als<br />

deutsch-iranischer Komponist, Sounddesigner<br />

und Filmproduzent international für<br />

sein Schaffen bekannt. Bereits im Alter von<br />

sechs Jahren erhielt er seine ersten Klavierstunden.<br />

Es folgten ein Studium der Komposition,<br />

Tonsatz und Klavier in seiner Geburtsstadt<br />

Frankfurt am Main und später die Ausbildung<br />

zum Toningenieur am Soundmaster<br />

Recording Institute Los Angeles. Nachdem er<br />

ein paar Jahre in den USA lebte und arbeitete, zog es ihn zurück in<br />

seine Heimatstadt, wo er 1998 eigene Unternehmen gründete.<br />

Besonders bekannt ist der Sohn eines iranischen Arztes und einer<br />

deutschen Ärztin für die Oper »Deutschland, Deine Lieder«,<br />

die er 2002 komponierte. Ein weiteres bekanntes Schaffenswerk ist<br />

die Komposition und Produktion des Soundtracks zur Eröffnung<br />

der Fußball-WM in Frankfurt am Main im Juni 2006. Der Soundtrack<br />

wurde vom Sinfonieorchester und der Big Band des Hessischen<br />

Rundfunks im Rahmen eines cineastischen Ereignisses<br />

eingespielt. Circa eine Million Menschen erlebten diesen Moment<br />

live mit. In 2007 wurde ihm für dieses Werk der Designpreis der<br />

Bundesrepublik Deutschland verliehen. Heute wirkt Parviz Mir-<br />

Ali an verschiedenen internationalen Bühnenprojekten und Produktionen<br />

mit. So auch an der Projektgestaltung des Rheinland-<br />

Pfalz-Tages in Bad Ems.<br />

www.sand.theater<br />

tickethotline o341 248 31 075<br />

Tearing down walls, overcoming divides, creating connections –<br />

with this guiding principle, the Protestant and Catholic churches as well<br />

as church welfare organizations shaped this year’s Rhineland-Palatinate<br />

Day in Bad Ems. Under the motto “Building Bridges”, the institutions organized<br />

a three-day program full of street art, acrobatics, comedy, dance<br />

performances, panel discussions and music, setting a clear signal for more<br />

togetherness. and creating organizational solutions so that everyone<br />

who is interested can take part.<br />

INFO<br />

Flyguys Parkour Creatives,<br />

42105 Wuppertal<br />

Kontaktdaten auf<br />

www.eventbranchenverzeichnis.de<br />

Lassen Sie Ihre Veranstaltung<br />

zu einem Erlebnis werden!<br />

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www.stadthalle-troisdorf.de<br />

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16/17 TALKING HEADS<br />

memo-media.de<br />

ZUGANG<br />

SCHAFFEN<br />

FÜR ALLE<br />

Im Uhrzeigersinn: Giorgio Madia,<br />

Michael Pigl, Elisabeth Plum<br />

und Silke Pan<br />

<strong>Inklusion</strong> heißt, Kultur und Events für alle zugänglich zu<br />

machen. Und das von allen Seiten. Also vor und auf der Bühne<br />

und auch in den organisatorischen Strukturen. Wie sieht es<br />

darum aus und was muss noch getan werden? Fragen, die wir<br />

vier Expert:innen stellten.<br />

VON ANDREAS SCHÄFER<br />

Silke Pan ist Artistin und das ist sie auch noch nach einem Unfall, der sie in<br />

den Rollstuhl zwang. Mit Handstandartistik begeistert sie in den Manegen<br />

Europas. Gerade steht Zirkus in Italien an. Elisabeth Plum ist ebenfalls Rollstuhlfahrerin.<br />

Sie konzentriert sich in ihrem Beruf auf das Wirken hinter<br />

den Kulissen: Sie ist Agentin der Kabarettisten Jürgen Becker und Konrad<br />

Beikircher. Der in Wien lebende Regisseur und Choreograf Giorgio Madia inszeniert<br />

nicht nur Ballett und die große Oper, sondern auch die »Parieté-Gala«<br />

mit behinderten und nichtbehinderten Artistinnen. Michael Pigl ist<br />

Gründer des inklusiven Circus Sonnenstich in Berlin und Mitgründer des<br />

Zentrum für bewegte Kunst, das auch ein guter Partner für Events ist.<br />

Fotos: Yan Ravazov, Sandra Schuck, Hagen Willsch


memo-media.de<br />

Wie beurteilst Du die Sichtbarkeit von Menschen mit<br />

Behinderung in Film, Fernsehen und auf Bühnen?<br />

Giorgio Madia: Ich kann die Aufführungen, die ich auf der<br />

ganzen Welt gesehen habe und in denen <strong>Inklusion</strong> in Mainstream-Theatern<br />

gezeigt wird, an einer Hand abzählen. Der<br />

wunderbare Thomas Quasthoff und einige andere in den Hauptrollen<br />

bleiben aber Randfiguren. Weit davon entfernt, ähnlich<br />

wie bei der »Geschlechterquote« für Behinderungen eine gesetzliche<br />

Quote zu fordern, sollten sie meiner Meinung nach<br />

dennoch mindestens so oft dargestellt werden, wie sie in der Gesellschaft<br />

existieren. In meiner persönlichen Perspektive, eine<br />

kreative Sicht, spielt die Einzigartigkeit eine herausragende Rolle.<br />

Die faszinierenden Entdeckungen, die ich in den letzten Jahren<br />

beim Schaffen von <strong>Inklusion</strong>stheater mit Künstlerinnen<br />

und Künstlern unterschiedlicher Fähigkeiten gemacht habe, inspirieren<br />

und motivieren mich.<br />

»Ich kann die Aufführungen, die ich auf<br />

der ganzen Welt gesehen habe und in denen<br />

<strong>Inklusion</strong> in Mainstream-Theatern gezeigt<br />

wird, an einer Hand abzählen.«<br />

Silke Pan: Bei einer ersten Begegnung mit behinderten Künstlerinnen<br />

und Künstlern gibt es oft eine gewisse Spannung. Das liegt<br />

wahrscheinlich daran, dass man die Behinderung dieser Person<br />

nicht kennt und dann vielleicht mit etwas Furcht oder Abneigung<br />

reagiert. Ich denke aber, dass die Öffentlichkeit oder die<br />

Medien intelligent genug sind, um das Talent von Künstlerinnen<br />

und Künstlern zu erkennen, unabhängig davon, ob eine Behinderung<br />

vorliegt oder nicht. In erster Linie müssen Künstlerinnen<br />

und Künstler ja durch ihr Können und ihre Ausstrahlung überzeugen.<br />

Allerdings sind manche Talente aufgrund einer Behinderung<br />

sublimiert und durch die Überwindung der Behinderung<br />

können starke Emotionen geschaffen werden. Die Zuschauenden<br />

genießen es auch, den Kampf, die Willenskraft und<br />

die Entschlossenheit der Künstlerinnen und Künstler mit Behinderung<br />

zu sehen.<br />

Elisabeth Plum: Sagen wir mal so, es gibt heute mehr behinderte<br />

Menschen im Film und auf Bühnen. Wer den Münsteraner<br />

Tatort liebt, für den ist Kleinwüchsigkeit quasi eine normale<br />

Spielart des menschlichen Seins geworden, so selbstverständlich<br />

und kompetent agiert die Rechtsmedizinerin Silke<br />

Haller (gespielt von ChrisTine Urspruch) neben dem eitlen Pathologie<br />

Professor Boerne (Jan Josef Liefers). Auch Tan C˛ ag˘ lar<br />

ist als Comedian bundesweit unterwegs und als erster rollstuhlnutzender<br />

Fernseharzt in der populären TV-Serie »In aller<br />

Freundschaft« ist das ein Schritt in die richtige Richtung.<br />

Vielfältige Einsatzmöglichkeiten<br />

Gala, Bühne, Messe, Festival<br />

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18/19<br />

TALKING HEADS<br />

memo-media.de<br />

»Menschen mit Behinderungen und<br />

diversen Lebenshintergründen müssen<br />

selbstverständlich in Film- und<br />

Fernsehrollen mitbesetzt werden.«<br />

Das sollte allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass behinderte<br />

Menschen auf Bühnen und in Fernsehstudios prozentual<br />

viel seltener zu sehen sind – gemessen an der Anzahl in<br />

der Bevölkerung. Da sind es dann doch noch ein paar Schritte<br />

zur gleichberechtigten Teilhabe.<br />

Michael Pigl: Die Special Olympics World Games waren für<br />

mich in diesem Sommer eine wunderbare Vorlage. Insbesondere<br />

der Fernsehsender Sky war für mich ein Vorbild: Die Berichterstattung<br />

lag vollkommen selbstverständlich in den Händen<br />

eines Tandems von einem Menschen mit und einem Menschen<br />

ohne Behinderung, das gemeinsam die Sportveranstaltungen<br />

kommentiert hat. Damit sind unterschiedliche Kompetenzen<br />

und Sichtweisen ganz selbstverständlich und gleichzeitig sehr<br />

unterhaltsam zusammengeflossen. Was für eine Lebendigkeit!<br />

Das kann beispielhaft für die Zukunft sein.<br />

Was sind die wichtigsten Schritte für den Zugang<br />

des Publikums?<br />

EP: Es ist langweilig, es immer zu wiederholen, aber: Rampen<br />

und Aufzüge, Rollstuhltoiletten, taktile Leitysteme für Blinde,<br />

Induktionsschleifen für Hörgeschädigte in Veranstaltungsstätten<br />

und Untertitel im Kino sind wichtige Schritte zur <strong>Inklusion</strong>.<br />

Mindestens genauso wichtig finde ich aber das Mindset.<br />

Wird echte Teilhabe wirklich angestrebt? Dann darf man<br />

zum Beispiel nicht Rollstuhlplätze mit nur einer Begleitperson<br />

definieren, sondern man akzeptiert, dass auch Rollstuhlfahrer:innen<br />

mit mehreren Freunden eine Veranstaltung besuchen<br />

und zusammensitzen möchten. Und wenn der Aufzug<br />

kaputt ist, trägt man auch mal einen Rollstuhl hoch. Fast alles<br />

ist möglich, wenn viele es wollen.<br />

GM: Barrierefreiheit in jeder Hinsicht: in Bezug auf die Architektur<br />

und besonders auch bei der Kommunikation. Da müssen<br />

konsequent neue Wege beschritten werden.<br />

Was sind die wichtigsten Schritte für die <strong>Inklusion</strong> auf<br />

Bühnen, vor der Kamera und auf der Leinwand?<br />

GM: Auch wenn es auf der Leinwand etwas besser ist als im Theater,<br />

liegt die Sichtbartkeit inklusiver Darstellerinnen und Darsteller<br />

in den Händen der Regisseur:innen und Produktionsfirmen.<br />

Teilweise schlagen sie selbst ihre Vision vor, teilweise gehen sie<br />

auf die Nachfrage des Publikums ein. Wir hatten das Glück, uns<br />

bei der gemeinnützigen Organisation VIA Berlin zu treffen, die<br />

als Institution beschließt, in inklusive Kunst zu investieren, um<br />

mit meiner Hilfe eine Botschaft zu vermitteln, die sich alle zu<br />

Herzen nehmen sollten.<br />

EP: Hier gilt dasselbe wie für die <strong>Inklusion</strong> im Publikum. Viele<br />

Bühnen, Theater und Fernsehstudios sind nicht barrierefrei<br />

und mit dieser Begründung werden behinderte Schauspielerinnen<br />

und Schauspieler immer wieder abgelehnt, weil der<br />

»Betreuungsaufwand« zu groß sei.<br />

MP: Menschen mit Behinderungen und diversen Lebenshintergründen<br />

müssen selbstverständlich in Film- und Fernsehrollen<br />

mitbesetzt werden. Und zwar nicht mit dem <strong>Fokus</strong>,<br />

dass sie »trotz besonderer Einschränkungen« ihr Leben meistern,<br />

sondern kraft ihrer Persönlichkeit ihren Lebensweg gehen.<br />

Und auch nicht – wie es leider immer noch oft passiert –<br />

dafür herhalten müssen, um mit Positiv-Stereotypen wie die<br />

von stets gut gelaunten Down-Syndrom-Menschen, unempathische,<br />

verknöcherte Menschen zu retten. Herausragend ist<br />

für mich die argentinische Serie »1 Meter 20«, die in sechs Teilen<br />

der 17-jährigen Hauptdarstellerin Juana folgt, die ganz frei<br />

und aktiv ihre Sexualität erleben will. Dabei lässt sie sich<br />

nicht behindern – auch nicht von ihrem Rollstuhl. Gleichzeitig<br />

engagiert sie sich schulpolitisch im Kampf um Sexualkundeunterricht.<br />

Aus der Perspektive einer jungen Frau werden<br />

die Zuschauenden auf eine selbstverständliche Reise zu den<br />

Themen <strong>Inklusion</strong>, diverse Körperbilder, einvernehmlicher<br />

Sex und Selbstfindung mitgenommen. Ein wunderbarer<br />

Selbstermächtigungsprozess!<br />

SP: <strong>Inklusion</strong> bedeutet nicht, dass Künstlerinnen und Künstler,<br />

die ein durchschnittliches Niveau haben, als besonders<br />

dargestellt werden, nur weil sie eine Behinderung haben. Die<br />

Schwierigkeit für Künstlerinnen und Künstler mit Behinderung<br />

ist die gleiche wie für Nichtbehinderte: Sie müssen den<br />

Stil und die Performance finden, die den Erwartungen der Regie<br />

entsprechen, um damit die Qualität der Aufführung oder<br />

des Films zu erhöhen. Ein Regisseur oder eine Regisseurin<br />

wird Künstlerinnen und Künstler engagieren, wenn er bzw.<br />

sie an ihnen ein Interesse findet. Daraufhin wird man Lösungen<br />

suchen, um Zugänglichkeit zu schaffen, falls die Behinderung<br />

der Künstlerinnen oder Künstler dies erfordert.<br />

Welche gesellschaftlichen und politischen<br />

Forderungen stellst Du?<br />

SP: Die Zugänglichkeit sollte kein Hindernis mehr sein. Wenn<br />

eine Direktion an den Qualitäten einer Künstlerin oder eines<br />

Künstlers mit Behinderung interessiert ist, sollte diese in diesem<br />

Moment Barrierefreiheit herstellen können. Wenn man<br />

die <strong>Inklusion</strong> fördern will, sollte man die Unternehmer:innen<br />

nicht entmutigen, indem man sie alleine lässt. Man sollte ihnen<br />

Lösungen zur Verfügung stellen, um Künstlerinnen und<br />

Künstler mit Behinderung einstellen zu können.<br />

»<strong>Inklusion</strong> bedeutet nicht, dass<br />

Künstlerinnen und Künstler, die ein durchschnittliches<br />

Niveau haben, als besonders<br />

dargestellt werden, nur weil sie eine<br />

Behinderung haben.«


memo-media.de<br />

EP: Der Abbau diskriminierender Vorschriften der Versammlungsstättenverordnung<br />

wäre ein Punkt. Die Umsetzung des Artikel 30<br />

der UN-Behindertenrechtskonvention zur kulturellen Teilhabe. Dieser<br />

Artikel ist seit dem 26. März 2009 geltendes Recht in Deutschland.<br />

Hier geht es um die Auflösung der Unterscheidung von Betroffenen<br />

(Menschen mit Behinderung) und Nichtbetroffenen (Menschen<br />

ohne Behinderung), denn <strong>Inklusion</strong> kann allen nutzen.<br />

GM: Eine stärkere institutionelle finanzielle Unterstützung würde<br />

die »gläserne Decke« durchbrechen, sodass in Zukunft gar keine<br />

Unterstützung mehr notwendig wäre, wenn die Praxis zur Selbstverständlichkeit<br />

wird.<br />

MP: Der Name Sonnen-STICH ist Programm. Die Artistinnen und<br />

Artisten fordern mit Humor und großem Ernst ihre Rechte ein.<br />

Sie wünschen sich RESPEKT – und definieren das mit großer inhaltlicher<br />

Tiefe und Weisheit von ihren eigenen Worten. Und sie<br />

sehen sich als STICH für die Gesellschaft. Sie wissen um ihre<br />

Rechte – auf Bildung, Beruf, Anerkennung und Mitgestaltung.<br />

Zentral ist die räumliche und finanzielle Ausstattung von Bildungs-<br />

und Kulturinstitutionen, die es ermöglicht, dass alle Menschen<br />

einen Schulabschluss und eine Ausbildung entlang ihrer<br />

Potenziale und Kompetenzen machen können. In unserem Zentrum<br />

für bewegte Kunst sind wir mit dem Projekt »Die Bewegungsbotschafter«<br />

mitten in der Durchführung eines vierjährigen<br />

beruflichen Qualifizierungsmodells für Menschen mit Trisomie<br />

21. Dabei stehen wir kurz davor, einer 25-jährigen Artistin<br />

mit Trisomie 21 bereits ab Oktober <strong>2023</strong> eine feste Arbeitsstelle<br />

auf dem ersten Arbeitsmarkt einzurichten. Und wir arbeiten daran,<br />

für weitere Sonnenstich-Artist:innen Arbeitsplätze in unserem<br />

Zentrum für bewegte Kunst zu schaffen.<br />

nonsenso<br />

Animationen<br />

LivingSculptures<br />

Die<br />

Klassiker des<br />

Decotainments<br />

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mobile 0163 4205919<br />

Inclusion means making culture and events accessible to all, and<br />

that from all sides. That means in front of and on stage, and also in organizational<br />

structures. What is the current status and what still needs to<br />

be done? These are the questions we asked four experts. Silke Pan is an<br />

artist, even after an accident that forced her into a wheelchair. Her handstand<br />

artistry is an inspiration to all in European arenas; circus in Italy<br />

is on her present agenda. Elisabeth Plum is also a wheelchair user. In her<br />

profession, she concentrates on the work behind the scenes: she is the<br />

agent of cabaret artists Jürgen Becker and Konrad Beikircher. The Vienna-based<br />

director and choreographer Giorgio Madia stages not only ballet<br />

and grand opera but also the “Parieté Gala” with disabled and nondisabled<br />

artists. Michael Pigl is founder of the inclusive Circus Sonnenstich<br />

in Berlin and co-founder of the Zentrum für bewegte Kunst, which is<br />

also a valuable partner for events.<br />

INFO<br />

Giorgio Madia, A-1180 Vienna<br />

Silke Pan, CH-1860 Aigle<br />

Michael Pigl, c/o Zentrum für bewegte Kunst e. V., 10119 Berlin<br />

Kulturbüro Plum, 50999 Köln<br />

Kontaktdaten auf www.eventbranchenverzeichnis.de<br />

Das Glücksrad der Artistik<br />

Magie, Artistik, Improvisation<br />

Ganz nah, ganz Überraschend.<br />

*<br />

Eine Produktion von Jens Heuwinkel.


20/21<br />

REPORT<br />

memo-media.de<br />

BUNDESKONFERENZ<br />

VERANSTALTUNGS-<br />

WIRTSCHAFT<br />

GEWINNT IMMER<br />

MEHR GEHÖR BEI<br />

DER POLITIK<br />

SAVE<br />

THE DATE<br />

14.11.<strong>2023</strong><br />

Bundeskonferenz<br />

Veranstaltungswirtschaft<br />

in<br />

Berlin<br />

Backstage-Tour während der Aufbauphase<br />

des Lollapalooza Berlin macht die Herausforderungen<br />

der Veranstaltungswirtschaft deutlich<br />

VON KERSTIN MEISNER<br />

Welche Herausforderungen hat die Veranstaltungswirtschaft?<br />

Mit welchen Unsicherheiten hat sie zu kämpfen? Wie viele Gewerke<br />

braucht es, die abgestimmt wie ein Uhrwerk zusammenarbeiten,<br />

um beispielsweise ein Festival wie das Lollapalooza in Berlin<br />

auf die Beine zu stellen? Am 7. September <strong>2023</strong> nahmen auf<br />

Einladung der Bundeskonferenz Veranstaltungswirtschaft die Parlamentarische<br />

Geschäftsführerin der SPD-Bundestagsfraktion<br />

Josephine Ortleb, MdB Manuel Gava (SPD), MdB Lena Werner<br />

(SPD), Mitarbeiter der MdB-Büros von Jens Teutrine (FDP), Dr. Petra<br />

Sitte (Die Linke) und Maria-Lena Weiss (CDU/CSU) an der<br />

Backstage-Tour während der Aufbauphase eines der größten Musikfestivals<br />

Europas, das Lollapalooza Berlin, teil.<br />

EINZIGARTIGER EINBLICK IN DIE<br />

HERAUSFORDERUNGEN DER BRANCHE<br />

Der Rundgang mit drei Vertreter:innen der Bundeskonferenz<br />

Veranstaltungswirtschaft während der Aufbauphase des Festivals,<br />

zu dem am 9. und 10. September rund 75.000 Besucher:innen<br />

erwartet wurden, vermittelte den Politiker:innen und ihren<br />

Mitarbeitenden einen einzigartigen praxisnahen Einblick<br />

in die Herausforderungen und Besonderheiten der Branche.<br />

Marcel Fery, Vorstand TSE AG und im Rat der Vertreter:innen<br />

der Bundeskonferenz: »Die Komplexität unserer Arbeit ist mehr<br />

als deutlich geworden: Wie viele Gewerke in solch einem Event<br />

vereint sind, wie modern die Technik ist, mit der wir arbeiten,<br />

und warum die deutsche Veranstaltungswirtschaft weltweit einen<br />

Spitzenplatz einnimmt.« David Eickelberg aus dem Rat der<br />

Vertreter:innen schließt ab: »Die Politik hat mehr und mehr<br />

verstanden, dass es ihre Pflicht abseits von Wahlkämpfen ist,<br />

uns bei der Bewältigung der gegenwärtigen und zukünftigen<br />

Herausforderungen mit aller Kraft zu unterstützen.«<br />

FORDERUNG: RECHTSSICHERE<br />

BEAUFTRAGUNG VON SELBSTSTÄNDIGEN<br />

Während des Rundgangs wurden eine Vielzahl<br />

von Themen besprochen. Darunter die Fach- und<br />

Arbeitskräftesituation der Veranstaltungswirtschaft,<br />

die rechtssichere Beauftragung von Selbstständigen,<br />

die branchenspezifische inhaltliche<br />

Ausweitung der Weiterbildungsförderung, das<br />

Arbeitszeitgesetz, die rechtliche Lage für Soloselbstständige<br />

und vor allem die nicht hinreichende<br />

Anhebung des Freibetrags für Betriebsveranstaltungen<br />

im geplanten Wachstumschancengesetz.<br />

FORDERUNG: ANHEBUNG DES FREIBETRAGS<br />

FÜR BETRIEBSVERANSTALTUNGEN<br />

Der Rat der Vertreter:innen der Bundeskonferenz<br />

Veranstaltungswirtschaft vertritt die Position,<br />

dass die veranschlagte Erhöhung auf 150 Euro<br />

anstatt der bisher 110 Euro nicht hinreichend ist.<br />

Dieser Betrag ist seit 2001 nicht angepasst worden<br />

und bereits 2012 war eine Erhöhung von der<br />

Finanzverwaltung des Bundesfinanzhofs angemahnt<br />

worden. Die minimale Erhöhung um 40<br />

Euro nach 22 Jahren kann noch nicht einmal als<br />

Inflationsausgleich gelten.<br />

14. NOVEMBER <strong>2023</strong>: BUNDESKONFERENZ<br />

VERANSTALTUNGSWIRTSCHAFT IN BERLIN –<br />

JETZT ANMELDEN<br />

Diese Forderung ist nur eine der Forderungen, die<br />

bei der nächsten Bundeskonferenz am 14. November<br />

in Berlin mit der Branche abgestimmt und mit<br />

Politiker:innen diskutiert werden. Der Forderungskatalog<br />

ist einsehbar auf der Website der Bundeskonferenz<br />

Veranstaltungswirtschaft unter www.<br />

bundeskonferenz.org.


memo-media.de<br />

BARRRRRRRRIIEEERRRREEEFRRRREEEII<br />

Lena Werner (MdB, SPD), Manuel Gava<br />

(MdB, SPD) und Josefine Rückert beim Backstage-<br />

Rundgang Lollapalooza Berlin<br />

Die Bundeskonferenz Veranstaltungswirtschaft vernetzt die Akteur:innen<br />

der Branche – von Soloselbstständigen über Technikdienstleister,<br />

Eventagenturen und Caterer bis hin zu großen Verbänden<br />

und Initiativen. Die Bundeskonferenz gilt als organisationsübergreifende<br />

breite Plattform, in der die Branche in einem Teilhabeprozess<br />

ihre gemeinsamen Interessen bündelt und gemeinsame politische<br />

Forderungen formuliert.<br />

On September 7, <strong>2023</strong>, at the invitation of the Federal Conference<br />

of the Event Industry, various politicians took part in the backstage<br />

tour during the set-up phase of one of Europe's largest music festivals,<br />

Lollapalooza Berlin. During the tour, a variety of topics were discussed.<br />

These included various aspects of the labor situation in the event<br />

industry, the legally compliant commissioning of free-lancers, the industry-specific<br />

expansion of the content of further training subsidies, the<br />

Working Hours Act, the legal situation for self-employed suppliers and,<br />

above all, the insufficient increase in the tax-free allowance for company<br />

events in the planned Growth Opportunities Act.<br />

FASZINIEREND FLEXIBEL TAGEN<br />

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INFO<br />

Bundeskonferenz Veranstaltungswirtschaft,<br />

33378 Rheda-Wiedenbrück<br />

Kontaktdaten auf www.eventbranchenverzeichnis.de<br />

congresscentrum-pforzheim.de


12/13 22/23<br />

OPINION<br />

memo-media.de<br />

T O T A L<br />

normal!<br />

VON ANDREAS SCHÄFER<br />

Erzieher:innen auf die Kinder aufpassen. Die schwerbehinderte<br />

Pförtnerin uns den Weg weist. Die Schornsteinfeger:innen<br />

dafür sorgen, dass der Kamin raucht. Dass die<br />

Pfleger:innen sich um unsere Angehörigen kümmern und<br />

dass die Verkäufer:innen die Regale für unsere Einkäufe vollräumen<br />

oder die Markthändler:innen ihren Stand im Morgengrauen<br />

aufbauen. Und sie zahlen die Steuern, die viele<br />

Kulturangebote erst ermöglichen.<br />

Und auch bei uns in den Künsten gibt es die vielen, die<br />

auf kleinen Bühnen an der Basis arbeiten ohne das ganz<br />

große Rampenlicht. Die den »Tannhäuser« in Hagen singen<br />

und nicht auf dem Hügel in Bayreuth, die beim Kinderfest<br />

in Monheim jonglieren und nicht unter der großen Kuppel<br />

beim Zirkusfestival in Monte Carlo. Die proben und üben<br />

mit dem gleichen Verve wie die großen Nummern. Applaus,<br />

Applaus! Anstrengung muss belohnt werden. Das muss<br />

auch die Politik lernen. Denn zu lange hat sie nur den Erfolg<br />

gefeiert. Ich bin all diesen Normalen unendlich dankbar,<br />

dass sie den Laden am Laufen halten.<br />

Für Sportsfreunde war der Sommer <strong>2023</strong> keine große Freude.<br />

Lange Gesichter im Fußball und erstmalig sogar keine<br />

Medaille bei den deutschen Leichtathlet:innen bei der WM in<br />

Budapest. Das hat es in vierzig Jahren nicht gegeben. Andere<br />

Länder holen uns ein und überholen uns. Auf dem Rasen,<br />

selbst beim Hockey und auf der Tartanbahn. Anstatt zu klagen,<br />

sollten wir den <strong>Fokus</strong> verschieben. Meine sportliche Heldin<br />

des Sommers, neben den Basketballern und Darja Varfolomeev<br />

in der Rhythmischen Sportgymnastik, ist Christina<br />

Hering. Sie ist zwar nur Vorletzte im Halbfinale des 800-Meter-Laufes<br />

in Budapest geworden und das Edelmetall wurde<br />

anderen um den Hals gehängt, aber Christina Hering hat im<br />

Training wie in ihren Läufen alles gegeben. Und das tut sie<br />

von klein an, obwohl sie nie Weltmeisterin werden wird. Dafür<br />

reichen ihre Zeiten trotz aller Anstrengungen nicht. Das<br />

ist groß. Weitere Sporthelden des Sommers <strong>2023</strong> sind für<br />

mich die Kleinwüchsigen, die in Köln die »World Dwarf<br />

Games« austrugen. Deren fantastische sportliche Leistungen<br />

waren gepaart mit großer Lebensfreude.<br />

Im System der Clickbaits geht das unter. Da geht es um<br />

absolute Rekorde, schlechte Nachrichten, Abstrusitäten und<br />

Hass. Das, was Deutschland dem entgegenzusetzen hat, ist<br />

seine Mitte und Normalität. Auch wenn die blauroten Rattenfänger<br />

gerade in diesem Teich zu fischen versuchen. Für<br />

die meisten Menschen ist es normal, dass ein Mann einen<br />

Mann lieben kann oder eine Frau eine Frau, dass die neue<br />

Nachbarin mit ihren Kindern aus der Ukraine kommt oder<br />

der Kollege einen Migrationshintergrund aus der Türkei hat<br />

oder Rollstuhlfahrer ist. Sie haben ein gutes Gespür, wie der<br />

Alltag gelingen kann.<br />

Dass wir Künstlerinnen und Künstler unserer Berufung<br />

folgen können, liegt daran dass die Bäcker:innen um drei<br />

Uhr morgens aufstehen, um unsere Brötchen zu backen. Die<br />

Andreas Schäfer ist Nachachtundsechziger.<br />

Er ist Autor und Regisseur<br />

und seit 2009 meinungsstarker Co-<br />

Chefredakteur der <strong>showcases</strong>. Seine<br />

Projekte waren immer schon politisch<br />

und um Diversität bemüht. Vor<br />

mehr als vierzig Jahren holte er farbige<br />

Blues-Musiker in die Provinz, gab<br />

internationalen Frauenbands Auftrittsmöglickeiten<br />

und produzierte<br />

Theaterstücke mit People of Color und migrantischen<br />

Schauspieler:innen. Seit mehr als dreißig Jahren gehören<br />

Kunst und Verfolgung zu seinen Schwerpunktthemen.<br />

In the world of arts, there are the many who perform on<br />

small stages at the grassroots level without enjoying limelight<br />

glamour. They sing “Tannhäuser” in Hagen and not in the Opera<br />

House in Bayreuth, they juggle at kiddies’ funtime in Monheim<br />

and not under the big dome at the circus festival in Monte<br />

Carlo. They rehearse and practice with the same verve as do the<br />

big acts. Applause, applause! Effort must be rewarded. Politicians<br />

must also learn this. For too long, they have only celebrated<br />

success. I am infinitely grateful to all these ordinary people for<br />

keeping things running.<br />

INFO<br />

Andreas Schäfer, 42657 Solingen<br />

Kontaktdaten auf www.eventbranchenverzeichnis.de<br />

Foto: Christian Beier


Suonno d´Ajere, Tim Höfel, Fabrizio Rosselli © Ellen Schmauss<br />

NEW<br />

DATE!<br />

Internationale Fachmesse für Bühnenproduktionen, Musik und Events.<br />

International Trade Fair for Stage Productions, Music and Events.


12/13 24/25<br />

FACTS & FACES<br />

urbanatix – das ist die einzigartige Show, bei der Street-<br />

Artists aus der Metropole Ruhr auf internationale Weltklasse-<br />

Artist:innen treffen. Zwischen Weihnachten und Silvester<br />

ist urbanatix mit elf Live-Auftritten im Herzen des Ruhrgebiets<br />

in der Grugahalle Essen zu sehen.<br />

Die Fans von urbanatix erwartet ein actionreiches Crossover aus<br />

urbaner Bewegungskunst wie Biking, Tricking oder Tanz, Weltklasse-Artistik,<br />

Livemusik und multimedialer Performance: aber völlig<br />

neu interpretiert und inszeniert. Initiator Christian Eggert: »urbanatix<br />

wird sich einmal mehr komplett neu erfinden, die Grugahalle<br />

liefert dafür einen grandiosen Rahmen.« Auch Thomas Kufen,<br />

Oberbürgermeister der Stadt Essen, freut sich: »Das Ruhrgebiet gilt<br />

als Hochburg für urbane Künste sowie als aufstrebender Standort<br />

für Video- und Musikkunst. urbanatix gelingt es auf authentische<br />

Weise, das künstlerische Ausdruckspotenzial von jungen Menschen<br />

mit moderner, internationaler Artistik zu verbinden.«<br />

Das Ensemble bei urbanatix kommt weit überwiegend aus dem<br />

Ruhrgebiet und besteht aus rund 30 Street-Artists zwischen 20 und<br />

30 Jahren. Gemeinsam mit rund 15 international renommierten<br />

Künstlerinnen und Künstlern aus aller Welt kreieren sie ein unverwechselbares<br />

Erlebnis für ein breites Publikum. Tickets für die<br />

Shows zwischen dem 25. und 31. Dezember sind ab sofort verfügbar.<br />

Endlich:<br />

urbanatix<br />

ist zurück!<br />

memo-media.de<br />

Im Rahmen ihrer Mikroförderung<br />

»Barrierefreiheit« unterstützt die Aktion<br />

Mensch kleine Vorhaben, die Menschen<br />

mit Behinderung die Teilhabe am<br />

gesellschaftlichen Leben ermöglichen,<br />

mit bis zu 5.000 Euro. Hierzu zählen kleine bauliche Maßnahmen<br />

sowie Anschaffungen von technischen Gebrauchsgegenständen<br />

wie zum Beispiel:<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

Veranstaltungen<br />

barrierefrei<br />

gestalten<br />

Aktion Mensch fördert mit<br />

bis zu 5.000 Euro<br />

Rampen für einen rollstuhlgerechten Zugang<br />

Automatische Türöffner<br />

Taktile Bodenleitsysteme<br />

Akustische und visuelle Informationsquellen wie<br />

beispielsweise digitale Anzeigetafeln oder Schilder<br />

Behindertengerechte Sanitäreinrichtungen<br />

Einsatz von Gebärdensprachdolmetscher:innen,<br />

Schriftdolmetscher:innen oder Beschreiber:innen<br />

Barrierefreie Umgestaltung von Webseiten<br />

Die Aktion Mensch fördert Vorhaben von freien gemeinnützigen<br />

Organisationen, Kirchengemeinden, Stiftungen,<br />

Vereinen, Genossenschaften, Ordensgemeinschaften<br />

und gemeinnützigen Gesellschaften mit beschränkter Haftung.<br />

Die Projekte müssen sich an Menschen richten, die<br />

durch Barrieren in der Umwelt in ihrer Bewegungsfreiheit<br />

oder Teilhabemöglichkeit eingeschränkt werden. Seniorenund<br />

Pflegeeinrichtungen gemäß Pflegeversicherungsgesetz<br />

(SGBXI), Vorhaben in Werkstätten für Menschen mit Behinderung<br />

(WfbM), Vorhaben in Förderkindergärten und<br />

Förderschulen können durch die Aktion Mensch nicht gefördert<br />

werden. Die Förderungshöchstdauer beträgt zwölf<br />

Monate. Pro Einrichtung oder Dienst ist nur eine Förderung<br />

pro Jahr möglich.<br />

Detaillierte Informationen zur Mikroförderung Barrierefreiheit<br />

sowie die richtigen Ansprechpartner:innen für Fragen<br />

finden sich auf den Webseiten der Aktion Mensch unter<br />

folgendem Link: www.aktion-mensch.de/foerderung/<br />

antrag/foerderfinder<br />

The Aktion Mensch charity supports projects of independent<br />

non-profit organizations, church congregations, foundations,<br />

associations, cooperatives, religious congregations and non-profit<br />

limited liability companies. The projects must be aimed at people<br />

whose freedom of movement or ability to participate is restricted<br />

by barriers in their environment.<br />

INFO<br />

Aktion Mensch e. V., 53175 Bonn<br />

Kontaktdaten auf www.eventbranchenverzeichnis.de


LIVE VIDEO PRODUCTION<br />

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12/13 26/27 PORTRAIT<br />

memo-media.de<br />

VON KATJA KAUL<br />

Samuel Koch ist vielleicht Deutschlands bekanntester Rollstuhlfahrer.<br />

Das liegt daran, dass sein katastrophaler Unfall live vor Millionen Fernsehzuschauern<br />

und Fernsehzuschauerinnen stattfand. Er nimmt es mit Humor: »Ich Holzkopf bin mit<br />

dem Kopf gegen ein Auto gerannt und habe mir viermal das Genick gebrochen.«.<br />

Grund war eine spektakuläre Wette bei Thomas Gottschalk. Am 4. Dezember 2010<br />

wollte er bei »Wetten, dass...?« mit speziellen Sprungstiefeln über ein fahrendes Auto<br />

jumpen, das ausgerechnet sein Vater steuerte. Das ging dann gewaltig schief.<br />

Der Schock saß. Das ZDF beendete die Live-Übertragung. Seitdem ist der ehemalige<br />

Turner vom Hals an abwärts querschnittgelähmt.<br />

Dabei begann Koch gerade mal zwei Monate vor<br />

seinem Unfall ein Schauspielstudium an der<br />

Hochschule für Musik, Theater und Medien<br />

Hannover. Nach einem Jahr voller Behandlungen<br />

in einer Spezialklinik in der<br />

Schweiz konnte er das Schauspielstudium<br />

dort, jetzt im Rollstuhl, fortsetzen<br />

und im Februar 2014 abschließen. Alles<br />

in allem hatte er Glück im Unglück.<br />

Nach Beendigung seiner<br />

Ausbildung wurde er Ensemblemitglied<br />

am Staatstheater Darmstadt<br />

und schlüpfte gleich in die<br />

Titelrolle von Kleists »Prinzen<br />

von Homburg«. Auch das Fernsehen blieb ihm treu. Er<br />

spielte eine Rolle in einer Telenovela sowie anschließend einen<br />

kleineren Part in Til Schweigers Kinofilm »Honig im<br />

Kopf«. Ab 2019 spielte er am Nationaltheater Mannheim:<br />

im »Steppenwolf«, im »Würgeengel« und »Warten auf Godot«.<br />

Er arbeitet als Sprecher für Voice-over und überraschte<br />

die Zuschauer:innen bei Masked Singer bezeichnenderweise<br />

als Phönix. Für die Bundesgartenschau <strong>2023</strong> entwickelte er<br />

ein Programm mit eigenen Texten gemischt mit der Lyrik<br />

des großen Dichters Rainer Maria Rilke »Du musst das Leben<br />

nicht verstehen« mit Live-Musik und eindrucksvollen<br />

berührenden poetischen Antworten auf dieses Leben. Im<br />

Moment probt er im Team von Leander Haußmann beim<br />

Theater RambaZamba in Berlin.<br />

Fotos: Sregej Falk, Allendorf und Maurer GmbH


memo-media.de<br />

Unser gesamtes Portfolio und Referenzen auf<br />

jochen-schweizer-arena.de/firmenveranstaltungen<br />

Samuel Koch erzählt aber auch von sich und seiner Challenge:<br />

»Leider gibt es keine universelle Betriebsanleitung im Umgang mit<br />

schweren Zeiten und weil ich erfahren habe, dass Ratschläge auch<br />

Schläge sein können, verstehe ich mich nicht als Ratgeber.« Wenn<br />

aber jemand etwas über seinen Weg wissen möchte, dann teilt er<br />

seine Einsichten und Erkenntnisse sehr gerne in Form von Vorträgen<br />

und in Live-Shows. Mit »Schön, dass du da bist! Aber warum eigentlich?«<br />

hat er seinen eigenen Podcast mit Prominenten wie Jürgen<br />

Klopp, der Autorin Stefanie Stahl oder Peter Maffay. Im Podcast<br />

mit dem Rollstuhlfahrer Leeroy Matata erzählt er offen darüber,<br />

wie er als fitter Kunstturner zu seiner gefährlichen Wette kam. Gemeinsam<br />

lachen findet er sehr heilsam. Und auch das Schöne hat er<br />

wiederentdeckt. Es gibt eben viele Dinge da draußen, die schön und<br />

angenehm sind: »Selbst wenn 99 Prozent im Leben kacke sind, gibt<br />

es das eine Prozent, das schön sein kann.« Samuel Koch vermittelt<br />

Zuversicht und gibt eine gehörige Portion Mut zu leben!<br />

JOCHEN<br />

SCHWEIZER<br />

ARENA<br />

Die wohl spektakulärste<br />

B2C- und B2B-Eventlocation Europas<br />

Kontakt<br />

Peter Hofer<br />

event@jochen-schweizer-arena.de<br />

+49 (0) 89 452 44 55 983<br />

Samuel Koch is perhaps Germany’s best-known wheelchair user;<br />

that’s because his horrible accident happened live in front of millions of<br />

TV viewers. The reason was a spectacular bet on German television. On<br />

December 4, 2010, he wanted to use special jump boots to vault over a<br />

moving car on “Wetten, dass...” reality game show; that car was driven<br />

by his father, of all people. It all went terribly wrong. The shock was deep;<br />

the live broadcast immediately went off the air. Since then, the former<br />

gymnast has been paralyzed from the neck down. But Samuel Koch has<br />

this to say about himself and his challenge: ˝Unfortunately, there is no universal<br />

operating manual for dealing with difficult times, and because I<br />

have experienced that well-meant advice can also be a slap in the face, I<br />

don't see myself as an advisor.” But if anyone wants to know about his<br />

journey, he is very happy to share his insights and findings in the form of<br />

lectures and in live shows!<br />

INFO<br />

Samuel Koch<br />

c/o Allendorf und Maurer GmbH, 46325 Borken-Weseke<br />

Kontaktdaten auf www.eventbranchenverzeichnis.de


28/29 PORTRAIT<br />

memo-media.de<br />

Wir sind<br />

genau da,<br />

wo wir immer<br />

hinwollten!<br />

VON TABEA LETTAU<br />

Der Ursprung der emotionalen Luft- & Bodenartistik vom Duo monalaura liegt bereits in<br />

der Kindheit in Hamburg. Bereits früh entdeckten die Artistinnen ihre Begeisterung für das Einradfahren.<br />

»Das Einrad war in Hamburg damals so ein Ding. Alle coolen Kids fuhren damit rum«, schmunzelt<br />

Laura. Mit acht Jahren landeten dann beide im selben Kinderzirkus »TriBühne«.<br />

So richtig lernten sie sich aber erst ein Jahr später während<br />

eines Sommercamps des Zirkus kennen. »Das war der Start unserer<br />

Freundschaft«, erzählt Mona. Die Begeisterung für die Artistik<br />

wuchs über die Jahre immer weiter über das Freizeithobby<br />

hinaus. Sodass sie sich schließlich damit beschäftigten, wie<br />

es professionell weitergehen könnte. Ihr Ziel wurde die Staatliche<br />

Artistenschule in Berlin. »Wir hatten keinen Plan B. Also<br />

trainierten wir während unserer Abi-Zeit auch nachts, um an<br />

der Artistenschule angenommen zu werden«, erinnert sich Laura.<br />

Ihre große Disziplin zahlte sich aus. Nachdem Mona und<br />

Laura das Abitur in der Tasche hatten, starteten sie die dreijährige<br />

Ausbildung in Berlin. Dort erlebten sie jedoch zunächst einen<br />

ordentlichen Dämpfer. »Bislang kannten wir nur den Hobbyzirkus<br />

und bekamen in diesem Umfeld oft Komplimente.<br />

Nun festzustellen, wie weit uns die Schülerinnen und Schüler<br />

der Staatlichen Artistenschule voraus waren, war echt hart«, so<br />

Mona. Plötzlich war die Artistik nicht mehr nur noch unbeschwerte<br />

Freude. Beide standen unter Leistungsdruck. Ein Privatleben?<br />

Nicht existent zu dieser Zeit. »Wir haben natürlich<br />

mitbekommen, dass unsere Freunde aus Hamburg auf Reisen<br />

gingen und Partys feierten. Das fiel für uns alles flach, sagten<br />

uns aber immer wieder: Wenn wir etwas wollen, können wir<br />

das schaffen!«, ergänzt Mona.<br />

Selbst nach ihrem Abschluss auf der Artistenschule sahen<br />

sich die beiden mit zweifelnden Stimmen konfrontiert. »Als wir<br />

2016 beim ›European Youth Circus‹ in Wiesbaden unseren ersten<br />

größeren Preis gewonnen hatten, bekamen wir von einigen<br />

Menschen gesagt, sie hätten uns den Gewinn nicht zugetraut.<br />

Das war schon heftig«, offenbart das Duo. Davon haben sich die<br />

beiden aber nicht runterziehen lassen. Ganz im Gegenteil.<br />

Fotos: Lukas Stelter, Laura Hoffmann


memo-media.de<br />

Seitdem spüren beide besonders, dass der ganze Fleiß<br />

fruchtet. »Wir bekommen die Aufträge, die wir uns immer<br />

schon gewünscht haben und es kommt auch vor, dass wir Anfragen<br />

ablehnen müssen. Ein besonderer Moment war es, auf<br />

der Gauklerfestung in Koblenz dieses Jahr Teil der Gala-Show<br />

zu sein und den ›memo-media-Sonderpreis‹ zu gewinnen.<br />

Wir können noch gar nicht realisieren, was gerade alles passiert«,<br />

ergänzt Laura.<br />

Neuartigkeit ist, was ihre Performance ausmacht. Die Artistinnen<br />

lassen sich ganz bewusst auf den Lauf der Dinge ein<br />

und öffnen sich dafür, Momente und Inspirationen zu empfangen.<br />

»Wir gehen einfach mit dem Flow, haben hundertprozentiges<br />

Vertrauen in die andere und funktionieren auch<br />

in Drucksituationen perfekt miteinander – und das sogar<br />

nonverbal«, offenbaren die Artistinnen.<br />

monalaura sind vielseitig. Sie bieten in sich geschlossene<br />

Darbietungen in der Luft und am Boden. Die Nummern funktionieren<br />

auch zusammen in einer Show. Es sind der unermüdliche<br />

Glaube an ihre Vision sowie die vielen gemeinsamen<br />

Jahre, die das Duo »monalaura« einzigartig machen.<br />

»Wir sind genau da, wo wir immer hinwollten«, sagen beide.<br />

Und es ist Selbstvertrauen sowie Dankbarkeit für den bisherigen<br />

gemeinsamen Weg zu spüren. Genau das lassen sie ihr<br />

Publikum erleben, wenn sie auf der Bühne stehen. Mona und<br />

Laura machen keine Kunst – monalaura sind Kunst.<br />

monalaura are versatile: they perform artistic acts in the air and<br />

on the ground. It is the tireless belief in their vision as well as the many years<br />

together that make the duo "monalaura" so unique. "We are exactly<br />

where we always wanted to be," they both say. And that reflects self-confidence<br />

as well as gratitude for their journey together so far. This is exactly<br />

what they let their audience experience when they are on stage. Mona and<br />

Laura don't make art – monalaura are art.<br />

INFO<br />

Go for! Artists, 51545 Waldbröl<br />

Buchbar auf www.gfa.events<br />

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30/31 TECHNICAL RIDER<br />

memo-media.de<br />

Barrierefreie<br />

Kommunikation<br />

für Blinde<br />

Interview mit dem Vorsitzenden des Blinden- und Sehbehindertenvereins<br />

Bonn/Rhein-Sieg e.V., Robert Landsberg, zu Barrieren, No-Gos und Ansprüchen<br />

von blinden und sehbehinderten Menschen bei Veranstaltungen.<br />

VON WALTER WEHRHAN<br />

Robert, wenn blinde und sehbehinderte Menschen an einer<br />

Veranstaltung bzw. an einem Kongress teilnehmen möchten,<br />

was sollte im Vorfeld der Veranstaltung in puncto Informationen<br />

von den Veranstaltenden beachtet werden?<br />

Die Informationen oder auch Einladungen sollten auch für blinde<br />

und sehbehinderte Menschen zugänglich sein. Klingt simpel,<br />

ist aber aufgrund von einigen Parametern, die für blinde und sehbehinderte<br />

Menschen gelten, sehr wichtig. Wir nennen es die<br />

Nutzung von barrierefreien Kommunikationsmitteln im Internet,<br />

auf dem Handy oder auch via E-Mail. Blinde und sehbehinderte<br />

Menschen sind auf assistive Technologien, insbesondere<br />

auf Audio-Funktionen, angewiesen.<br />

Nehmen wir einmal an, dass blinde oder sehbehinderte Personen<br />

die Location einer Veranstaltung erreicht haben. Was hilft<br />

blinden und sehbehinderten Menschen bei der Orientierung?<br />

Innerhalb einer Location sollte ein funktionierendes Leitsystem<br />

existieren. Sogenannte Bodenindikatoren haben sich bisher bestens<br />

bewährt. In der DIN-Norm 32984 werden die Anforderungen<br />

für Bodenindikatoren und sonstige Leitelemente auch in Gebäuden<br />

beschrieben und festgelegt. Im Bonner Raum gibt es mit<br />

dem Landesmuseum und der Bundeskunsthalle zwei gute Beispiele<br />

von öffentlichen Gebäuden, bei denen die Bodenindikatoren<br />

gut funktionieren. Auch auf den Flughäfen Köln/Bonn und<br />

Düsseldorf funktionieren die Bodenindikatoren sehr gut. Mit dieser<br />

Orientierungshilfe erreicht man zielsicher die Support-Säulen<br />

für uns. Als Negativbeispiel ist unter anderem die Lanxess-Arena<br />

in Köln zu nennen. Da wird die Orientierung zum Horror. Für<br />

viele, aber nicht für alle aus unserem Personenkreis, helfen aber<br />

auch taktile Pläne bei der Orientierung.<br />

Über eine ausgezeichnete Sprachverständlichkeit brauchen<br />

wir nicht zu diskutieren, die muss natürlich gegeben sein …<br />

Eine erstklassige Sprachverständlichkeit bildet selbstverständlich<br />

das A & O einer Veranstaltung für uns. Das heißt aber auch,<br />

dass Techniker vor Ort im Einsatz sein sollten, um die Systeme<br />

einzustellen und zu überwachen sowie etwaige Störungen beheben<br />

zu können.<br />

Bedeuten Audio-Guides eine Hilfe?<br />

Wenn man diese bedienen kann, ja … (lacht) Wir haben die Erfahrung<br />

gemacht, dass immer mehr Audio-Guides mit Touchscreens<br />

ausgerüstet werden. Das bedeutet für uns von vorneherein<br />

das Aus. Das gilt auch für Tools, die oft bei Veranstaltungen<br />

oder Kongressen zur Meinungsbildung oder zu Abstimmungen<br />

eingesetzt werden. Für blinde oder sehbehinderte Menschen<br />

sollten in diesen Fällen Tools oder Audio-Guides mit Tastenfunktionen<br />

bereitgestellt werden.<br />

Deine Frau Manuela und Du lassen Euch von ausgebildeten<br />

Blindenführhunden im öffentlichen Verkehr leiten. Hattet<br />

Ihr schon einmal Erfahrungen gemacht, dass Euch die Blindenführhunde<br />

auf eine Veranstaltung innerhalb einer Gebäude-Location<br />

begleiten konnten?<br />

Laut dem neusten Assistenzhundegesetz sollten unsere Hunde<br />

nahezu überall Zutrittsrechte haben. Das ist aber graue Theorie,


memo-media.de<br />

da immer wieder fadenscheinige Argumente vorgebracht werden,<br />

wie eine Hundeallergie. An dieser Stelle lässt die <strong>Inklusion</strong> doch<br />

noch sehr zu wünschen übrig.<br />

Der Blinden- und Sehbehindertenverein Bonn/Rhein-Sieg war im<br />

Rahmen seiner 100-Jahr-Feier im letzten Jahr ja selbst Veranstalter<br />

einer Jubiläumsveranstaltung. Für wie viele Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer war die Veranstaltung geplant?<br />

Die Jubiläumsveranstaltung war für ca. 200 Personen geplant. Es<br />

war schwierig, eine geeignete Location zu finden, die für unseren<br />

Personenkreis auch gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen<br />

ist. Nach langer Suche entschieden wir uns dann für das Hotel<br />

Hilton in Bonn.<br />

Auf welche Highlights für blinde und sehbehinderte Personen<br />

bezüglich des Programms bzw. des Veranstaltungsverlaufs hast<br />

Du besonders viel Wert gelegt?<br />

Es sollte eine für die Öffentlichkeit wirksame Veranstaltung sein –<br />

mit einem Festakt, in dem die Geschichte des Blindenwesens von<br />

einem Festredner sehr anschaulich dargelegt wurde. Außerdem gab<br />

es eine Ausstellung von Hilfsmitteln von gestern bis heute. Am<br />

Abend konnten wir uns dann bei einem bunten Programm – unter<br />

anderem aus eigenen Reihen gestaltet – entspannt zurücklehnen.<br />

Robert, vielen Dank für das Interview.<br />

Robert Landsberg ist von Geburt an erblindet<br />

und seit über 25 Jahren Vorsitzender des<br />

Blinden- und Sehbehindertenvereins Bonn/<br />

Rhein-Sieg e. V. Er wurde im April 1995 mit<br />

großer Mehrheit zum Vorsitzenden gewählt<br />

und hat seit dieser Zeit einiges für blinde<br />

und sehbehinderte Menschen bewegt. In seiner<br />

Funktion als Vorsitzender wird er von<br />

seiner sehbehinderten Frau Manuela unterstützt.<br />

Dafür wurden die beiden 2011 mit<br />

dem Bundesverdienstkreuz am Bande geehrt. Neben seiner Tätigkeit<br />

als Vorsitzender ist Robert Landsberg auch als hervorragender Keyboarder<br />

und Drummer bekannt, was durch eine Vielzahl von überregionalen<br />

Auftritten mit verschiedenen Bands dokumentiert wird.<br />

Fotos: Pixabay/Mabel Amber, Walter Wehrhan<br />

Robert Landsberg has been blind from birth and for more than 25<br />

years has been chairman of the Blind and Visually Impaired Association<br />

Bonn/Rhein-Sieg e. V. In his function as chairman, he is supported by his visually<br />

impaired wife Manuela. For this achievement, the duo in 2011 was<br />

honored with the Federal Cross of Merit. In addition to his work as chairman,<br />

Robert Landsberg is also known as an outstanding keyboarder and<br />

drummer, as is manifested by a large number of widely acclaimed performances<br />

with various bands.<br />

INFO<br />

Blinden- und Sehbehindertenverein Bonn/<br />

Rhein-Sieg e. V., 53225 Bonn<br />

Kontaktdaten auf www.eventbranchenverzeichnis.de<br />

BPE Events & Services GmbH<br />

St. Huberter Straße 69a • 47906 Kempen<br />

+49 (0) 2152 – 89 25 440 • info@bpe-event.de<br />

www.bpe-event.de


32/33 SPECIAL<br />

memo-media.de<br />

Wir befinden uns inmitten in einer kollektiven Zeit, in der sich die Türen zu einer bunteren Welt<br />

immer weiter öffnen und eine neue Art des Miteinanders entsteht. Damit geht auch für die<br />

Eventbranche eine wichtige Aufgabe einher: den Raum zu schaffen, in dem sich diese Transformation<br />

entfalten und wo sie wachsen kann. Denn wo ist es schon normaler, anders zu sein als die breite<br />

Masse als in der Kunst und Kultur? Im Themenspecial stellen wir Künstler:innen, Initiativen und<br />

Projekte vor, die sämtliche Normen auf den Kopf stellen und als inspirierendes Beispiel dafür<br />

vorangehen, wie <strong>Inklusion</strong> und Diversität erfolgreich gelebt und kommuniziert werden können.<br />

Besonders ist,<br />

was anders ist.<br />

VON TABEA LETTAU ..<br />

KULTURELLE TEILHABE –<br />

EIN RECHT FÜR ALLE<br />

Das verbriefte Recht für Menschen mit Behinderungen<br />

auf kulturelle Teilhabe ist noch lange nicht überall Realität.<br />

<strong>Inklusion</strong> und Barrierefreiheit müssen in die Köpfe<br />

der Menschen. Genau das hat sich der gemeinnützige<br />

Verein Handiclapped – Kultur Barrierefrei e. V. zur Mission<br />

gemacht. Seit 2008 veranstaltet Handiclapped Konzerte,<br />

Workshops und Kongresse in Berlin und Brandenburg.<br />

Die Besonderheit des Konzepts: Auf den Konzerten<br />

spielt immer sowohl eine inklusive als auch eine »normalverrückte«<br />

Band. Das schafft Begegnung und hilft,<br />

Berührungsängste abzubauen. Wichtige Eckpfeiler sind<br />

zudem barrierefreie Locations, günstige Eintrittspreise,<br />

frühe Anfangszeiten, Werbung in unkomplizierter Sprache,<br />

Assistenz vor Ort und Live-Streams für Menschen,<br />

die nicht mobil sind.


memo-media.de<br />

TRANSKULTURELLE MUSIK<br />

IM KONZERTSAAL<br />

Diversität hörbar machen – mit dieser Mission<br />

vereint das Bridges-Kammerorchester Musiker:innen<br />

und ihre Instrumente aus den verschiedensten<br />

Weltregionen. Die Mitglieder des Orchesters<br />

sind Expert:innen für europäische Klassik,<br />

klassische arabische und persische Musik, Jazz,<br />

zeitgenössische Musik, osteuropäische Folklore<br />

sowie für verschiedene Formen von zentralasia-<br />

tischer und lateinamerikanischer<br />

Musik. Von ihrer Individualität<br />

ausgehend komponiert und arrangiert<br />

das Orchester seine Stücke<br />

selbst. Was dabei entsteht, ist transkulturelle<br />

Musik. »Unser transkultureller<br />

Musikstil bringt Diversität<br />

auf die Bühne, ins Programm<br />

und ins Publikum«, so das Orchester.<br />

Eine akkustische Reise in eine<br />

Welt des Miteinander.<br />

GRENZÜBERSCHREITUNG<br />

MIT AUGENZWINKERN<br />

Er ist TV-Moderator beim MDR, Schauspieler,<br />

Buchautor, Kolumnist – und er ist asymmetrischer<br />

Komiker. Bei Martin Fromme gibt’s Comedy<br />

mit einer klaren Haltung: »Nicht-Behinderte«<br />

werden auf die vorhandenen Arme genommen,<br />

Behinderte aber auch. Er wirft einen<br />

Blick auf Anomalitäten aller Couleur, die das<br />

Publikum so noch nie gesehen hat – auch für<br />

Blinde. Und das Ganze ohne erhobenen Zeigefinger,<br />

sondern es wird miteinander übereinander<br />

gelacht.<br />

RUHRPOTT-BALKAN MIT INKLUSION<br />

In 2014 wurde Claudia Schmidt, Leiterin beim Gesamtkunstwerk<br />

e. V. in Dortmund, angefragt, mit<br />

einer Band für ein <strong>Inklusion</strong>s-Festival zu spielen.<br />

Der Verein fördert die gleichberechtigte Beteiligung<br />

von Menschen mit Behinderung am kulturellen Le-<br />

ben der Gesellschaft und konnte so<br />

endlich eine Idee umsetzen, die Claudia<br />

Schmidt schon lange vorschwebte:<br />

das Tanzorchester Paschulke. Der<br />

blinde Sänger Carsten Schnathorst<br />

teilt sich mit Bastian Ostermann als<br />

»Herr Paschulke« den Platz als Frontsänger.<br />

Rapper Mike mit Downsyndrom<br />

überzeugt am Mikro und Linda<br />

Fiesahn, ebenfalls mit Downsyndrom,<br />

bereichert die Tanzcrew. In den letzten<br />

Jahren war das Ruhrpott-Balkan-<br />

Orchester immer wieder Gast auf diversen<br />

<strong>Inklusion</strong>s-Festivals in ganz<br />

Deutschland. »Wir lieben professionelle<br />

Programme, bereichernde Begegnungen<br />

und kreative Grenzüberschreitungen«,<br />

so Claudia Schmidt.<br />

Fotos: Jens Kaufmann, Olli Haas, Marc Pawlowski, Ellen Schmauss<br />

Martin Fromme baut Berührungsängste ab und<br />

es gibt es keine Samthandschuhe, von denen<br />

Menschen mit Behinderung oftmals erwürgt<br />

werden. Stattdessen erlebt das Publikum Begegnung<br />

auf Augenhöhe. Oder anders gesagt: Er<br />

bringt einen Schuss Normalität ins vermeintlich<br />

Unnormale. Aber was ist schon normal?<br />

EIN THEATER FÜR ALLE<br />

Das Theater Tempus fugit aus Lörrach versteht<br />

sich als ein Theater für alle. Dieser Grundsatz spiegelt<br />

sich nicht nur im Programm wider, sondern<br />

zieht sich durch sämtliche Bereiche. Aktuell sind<br />

drei Arbeitsplätze von Menschen mit einer Behinderung<br />

besetzt, die dabei helfen, die inklusiven<br />

Ansätze zu überprüfen. Das Theater bietet unter<br />

anderem Stückaufführungen mit einer Live-Audiodeskription<br />

(Live-Kommentierung über Kopfhörer<br />

während des Bühnengeschehens), ein<br />

hörbares Programmheft und sogar<br />

eine störungsfreie Übertragung der<br />

Inszenierungen auf Hörgeräte oder<br />

Cochlea-Implantate an. Um den Bedürfnissen<br />

eines diversen Publikums<br />

gerecht zu werden, bildet sich<br />

das Theater-Team beständig weiter.<br />

Zum Beispiel absolviert ein Theaterpädagoge<br />

aktuell eine Ausbildung in<br />

Gebärdensprache.


34/35<br />

SPECIAL<br />

INKLUSIVES KLANGERLEBNIS<br />

DURCH VIBRATION<br />

Im September erlebte das Publikum<br />

der Hamburger Band MEUTE im Nikolaisaal<br />

in Potsdam ein inklusives<br />

Techno-Konzert zum Sehen, Hören<br />

und Fühlen: Der Feelbelt ermöglichte<br />

insbesondere den gehörlosen<br />

und hörbeeinträchtigten Menschen<br />

eine besondere Konzerterfahrung.<br />

Denn bei dem Feelbelt handelt es sich um einen haptischen Gürtel, der<br />

um den Bauch getragen alle Töne in Vibrationen umwandelt. Wer den<br />

Feelbelt nutzt, kann Sounds somit direkt am Körper spüren. Das Gerät<br />

unterscheidet dabei zwischen hohen Tönen, die in der Bauchregion abgebildet<br />

werden, und tiefen Tönen, die sich vor allem in der Rückenregion<br />

spüren lassen. Mittels eingebautem Joystick können die Gäste selbst<br />

bestimmen, wie intensiv sie die Vibrationen am Körper spüren wollen.<br />

Musik ist eben nicht nur ein Erlebnis für die Ohren, sondern geht auch<br />

über haptisches Feedback unter die Haut.<br />

DIVERSITÄT IST PROGRAMM<br />

Seien es die bunten Protagonist:innen der Sesamstrasse oder der<br />

große Löwenzahn-Bauwagen, der einen Ort für niedrigschwelligen Zugang<br />

zu Natur und Technik bietet. Offenheit und Neugierde zeichnen<br />

das Angebot der Agentur Himmel und Erde aus und sie möchte zunehmend<br />

auch das Publikum mit Beeinträchtigungen besser unterhalten.<br />

In 2022 wurde daher zuerst die Löwenzahn-Show erfolgreich von Gebärdendolmetscher:innen<br />

begleitet, der nun alle weiteren Bühnenshows<br />

folgen. Ein besonderes Erlebnis wird künftig die Integration von<br />

Gebärdensprache mit nonverbalen Walk-Acts. Dafür studieren die<br />

Puppenspielenden derzeit einzelne Redewendungen ein. »Das ist nicht<br />

ganz so einfach, da die Puppen Gesichter ohne Mimik und nur vier Finger<br />

an den Händen haben, und sicher noch lange nicht perfekt, aber<br />

Himmel und Erde ist auf dem Weg«, so die Agentur.<br />

MUSIK<br />

ÜBERWINDET<br />

BARRIEREN<br />

Die Förderung von <strong>Inklusion</strong> und Diversität<br />

in der Eventbranche nimmt einen immer<br />

bedeutenderen Stellenwert ein. Einer,<br />

der sich seit über zwei Jahrzehnten leidenschaftlich<br />

dafür engagiert, ist Eddy Ebeling,<br />

ein erfahrener Vollblutmusiker. Besonders<br />

am Herzen liegt ihm seine Zusammenarbeit<br />

mit der inklusiven Band »Die Lennys« des<br />

Lebenshilfe Remscheid e. V., die bereits seit<br />

mehr als drei Jahrzehnten existiert. »Wir<br />

sind stolz darauf, diese talentierten Musiker<br />

in unserer Mitte zu haben«, so Eddy Ebeling.<br />

In einer Zeit, in der die Eventbranche verstärkt<br />

auf <strong>Inklusion</strong> und Diversität setzt, sind<br />

Menschen wie Eddy Ebeling und Projekte<br />

wie »Die Lennys« wahre Vorreiter. Sie sind<br />

ein Symbol für <strong>Inklusion</strong> und die Fähigkeit,<br />

durch Musik Menschen zu verbinden.<br />

FEIERN GEHT NUR GEMEINSAM<br />

Egal, ob auf einem Firmenevent, einer<br />

Hochzeitsfeier oder Geburtstagsparty – weder<br />

die Veranstalter:innen noch die Gäste<br />

sollten sich Gedanken darüber machen<br />

müssen, ob die Teilnahme für alle möglich<br />

ist. Mit dem Leitsatz »Feiern geht nur gemeinsam«<br />

ermöglicht die ManuFaktur, Restaurant<br />

und Eventlocation im Oberbergischen,<br />

Events für alle. Dazu zählen neben<br />

barrierefreien Räumlichkeiten auch Park-<br />

INKLUSIVES OPEN-AIR-<br />

GASTSPIEL AM WANNSEE<br />

Schon seit mehreren Jahren kooperieren die<br />

Artistokraten mit VIA, dem Verband für interkulturelle<br />

Arbeit e. V. Ein Teil seines Wirkens<br />

geschieht über verschiedene Werkstätten, mit<br />

denen sich der Verband für Menschen mit Beeinträchtigungen<br />

einsetzt – so zum Beispiel mit der<br />

Werkstatt VIA Blumenfisch in Berlin, die den<br />

beruflichen Ein- oder Wiedereinstig unterstützt.<br />

Einmal im Jahr findet im Garten der Werkstatt<br />

ein Open-Air-Gastspiel statt, gemeinsam organisiert<br />

mit dem Team der Artistokraten. Nicht nur<br />

die Lage direkt am Wannsee macht die Veranstaltung<br />

zu einem außergewöhnlichen Erlebnis.<br />

Vor allem die liebevolle Betreuung durch das<br />

Service-Team, das sich aus den dort arbeitenden<br />

Menschen mit Beeinträchtigungen zusammensetzt,<br />

verdeutlicht die Vision des Verbands: eine<br />

friedliche Gesellschaft der Vielfalt auf demokratischer<br />

Grundlage.<br />

plätze in der direkten Nähe, ein gut ausgestattetes<br />

WC für Menschen mit Einschränkungen und geschultes<br />

Personal. Die ManuFaktur weiß: Inklusive<br />

Veranstaltungen erfordern ein harmonisches<br />

Zusammenspiel sämtlicher<br />

Faktoren, die dafür<br />

sorgen, dass sich alle<br />

Teilnehmenden wohlfühlen.<br />

Das ist für das<br />

Team der Location keine<br />

Frage, sondern eine<br />

Selbstverständlichkeit.<br />

SICHTBARKEIT FÜR<br />

INKLUSIVE MUSIK-ACTS<br />

Verzeichnisseiten gibt es im Internet viele. Wer<br />

allerdings gezielt nach einer übersichtlichen<br />

Auswahlmöglichkeit nach Musikerinnen und<br />

Musikern mit Beeinträchtigungen sucht , wird<br />

feststellen: Hier gibt es Optimierungspotenzial.<br />

Genau das haben sich auch die Initiatoren<br />

von Pinc Music gedacht: »Musiker:innen mit<br />

Behinderung und inklusive Bands sind in den<br />

meisten Line-ups stark unterrepräsentiert. Das<br />

muss sich ändern.« Auf ihrer Internet-Plattform<br />

stellen sie Acts mit und von Musiker:innen<br />

mit Beeinträchtigungen aus ganz Deutschland<br />

vor – von Bands und DJs über Chöre und Solo-<br />

Musiker:innen bis hin zu Orchestern. Ziel von<br />

Pinc Music ist es, den Musiker:innen Sichtbarkeit<br />

zu geben und damit möglichst viele Auftrittsmöglichkeiten.


memo-media.de<br />

BARRIEREFREIE<br />

VERANSTALTUNGSFLÄCHEN<br />

IN DINSLAKEN<br />

Die eingeschränkte Freiheit, die Menschen mit mobilen<br />

oder anderen Beeinträchtigungen im öffentlichen Leben<br />

noch immer erfahren, ist mehr als Anlass genug, in Eventlocations<br />

für das Gegenteil zu sorgen. Genau darauf legt das Team<br />

der Kathrin-Türks-Halle in Dinslaken viel Wert und ergriff<br />

sämtliche Umbaumaßnahmen, um die Zugänge zu den Veranstaltungsräumen<br />

so zu gestalten, dass sie ohne besondere Erschwernis<br />

und fremde Hilfe auffindbar, zugänglich und nutzbar<br />

sind. Neben den barrierefreien Veranstaltungsflächen gibt<br />

es im Saal der Kathrin-Türks-Halle zudem eine induktive Höranlage<br />

und im Open-Air-Bereich eine eigene Fläche, die bis zu<br />

zehn Menschen im Rollstuhl einen optimalen Platz auf Konzerten<br />

bietet.<br />

BLIND FOUNDATION<br />

BRINGT KINDERN MUSIK NÄHER<br />

Der Name der Band war keine willkürliche Idee: Zwei der vier Musiker<br />

sind blind. Die im Jahr 20<strong>04</strong> durch die Frankfurter Stiftung für Blinde und<br />

Sehbehinderte initiierte Gruppe setzt jedoch weder auf Mitleideffekte<br />

noch handelt es sich um eine Beschäftigungsmaßnahme. Blind Foundation<br />

stellt die Musik in den Vordergrund. Seit 2008 gehen die Musiker zudem<br />

einem besonderen Projekt nach: »Blind Foundation in der Schule«.<br />

Im Rahmen des Projekts besucht die Band Grundschulen und bereitet den<br />

Kindern eine unterhaltsame und nachhaltig wirkende Unterrichtsstunde.<br />

Sie stellt die unterschiedlichen Instrumente vor, skizziert den Aufbau<br />

eines Songs und spielt verschiedene Stilistiken vor. Die Blindheit wird<br />

hierbei berücksichtigt, aber nicht als Problem thematisiert, sondern als<br />

»Normalität« behandelt.<br />

Examples of how inclusion and diversity can be<br />

successfully lived and communicated.<br />

Fotos: Sensit! (Marius Claßen), Olli Haas, Handiclapped (Martin Sommer), Björn Stork<br />

»ES IST NORMAL, VERSCHIEDEN ZU SEIN«<br />

Der integrativen Kunst ein besonderes Forum zu bieten, das ist das Ziel des<br />

gemeinnützigen Vereins Art Obscura e. V. aus Mülheim an der Ruhr. Entstanden<br />

ist die Initiative 1996 zunächst als Projekt von Künstler:innen und Kulturschaffenden.<br />

Seit 2000 ist Art Obscura ein eingetragener Verein, der die<br />

Kunst und Kultur fördert – insbesondere die, die im Schatten der Gesellschaft<br />

entsteht und dringlich ins Licht gerückt werden sollte. Dabei steht immer<br />

die künstlerische Arbeit im Mittelpunkt, nicht die Beeinträchtigungen. Der<br />

Verein hat auch eigene Produktionen im Portfolio wie zum Beispiel »The Flying<br />

Wheelchair«. Der Rollstuhl ist für viele das Symbol für Unbeweglichkeit.<br />

Mit dieser Performance setzt er ebensolche Vorurteile außer Kraft und wird<br />

zur Requisite eines beflügelnden Acts, der hoch über den Köpfen des Publikums<br />

stattfindet.<br />

INFO<br />

Art Obscura e. V. c/o Gert Rudolph, D-45468 Mülheim an der Ruhr<br />

Blind Foundation c/o Frankfurter Stiftung für Blinde<br />

und Sehbehinderte, D-60318 Frankfurt am Main<br />

Bridges – Musik verbindet gGmbH, D-60599 Frankfurt am Main<br />

Die Artistokraten, D-10777 Berlin<br />

Eddy Ebeling & »Die Lennys«, D-42477 Radevormwald<br />

Feelbelt c/o Sensit! GmbH, D-14482 Potsdam<br />

Handiclapped-Kultur Barrierefrei e. V., D-10317 Berlin<br />

Himmel und Erde e.K., D-44805 Bochum<br />

Kathrin-Türks-Halle, c/o DIN-EVENT GmbH, D-46535 Dinslaken<br />

ManuFaktur – Das Restaurant, D-51588 Nümbrecht<br />

Martin Fromme, D-44649 Herne<br />

Pinc Music c/o Handiclapped-Kultur Barrierefrei e. V., D-10317 Berlin<br />

Tanzorchester Paschulke c/o Gesamtkunstwerk e. V.<br />

D-44137 Dortmund<br />

Theater Tempus fugit e. V., D-79539 Lörrach<br />

Kontaktdaten auf www.eventbranchenverzeichnis.de


12/13 36/37 SERVICES<br />

memo-media.de<br />

<strong>Inklusion</strong><br />

und Barrierefreiheit<br />

bei Events<br />

VON KERSTIN HOFFMANN-WAGNER UND GUDRUN JOSTES<br />

Derzeit wird <strong>Inklusion</strong> zu Recht als eine wichtige Qualitätskomponente<br />

bei Veranstaltungen hervorgehoben – gerade im Zuge<br />

von Nachhaltigkeit bei Events. Dabei bedeutet <strong>Inklusion</strong> einfach<br />

formuliert, dass alle überall teilnehmen und mitmachen können.<br />

Für Veranstaltungen bedeutet das, Grundlagen zu schaffen,<br />

die eine ungehinderte Teilnahme an Veranstaltungen<br />

ermöglichen und dies ohne fremde Hilfe. Nicht die Teilnehmenden<br />

sollen sich an die Bedingungen anpassen, sondern<br />

die Veranstaltungsplanenden sind in der Verantwortung, die<br />

baulich/technischen sowie organisatorischen Voraussetzungen<br />

dahingehend zu prüfen und Lösungen zu schaffen, dass<br />

alle Interessierten dabei sein können.<br />

VEHIKEL ZUR INKLUSION: BARRIEREFREIHEIT<br />

Das Gelingen einer Veranstaltung beginnt immer in der ersten<br />

Phase der Eventplanung. Dabei spielen barrierefreie Aspekte<br />

schon bei der Auswahl der Location sowie bei der technischen<br />

und organisatorischen Ausgestaltung eine wesentliche<br />

Rolle. Das bedeutet eine professionelle Auseinandersetzung<br />

mit barrierefreien Anforderungen für inklusive Events<br />

von Anfang an, die sich wie ein roter Faden durch die Planung<br />

ziehen. So werden im Übrigen auch unnötige Mehrkosten<br />

durch nachträgliche Implementierung verhindert.<br />

FÜR WEN BARRIEREFREIHEIT WICHTIG IST<br />

Von barrierefreier Eventgestaltung profitieren im Übrigen<br />

alle Beteiligten: Teilnehmende, Dienstleistende und die eigenen<br />

Eventteams. So helfen barrierefrei gestaltete Informations-<br />

und Beschilderungssysteme allen Teilnehmenden,<br />

reibungslos in den richtigen Veranstaltungsort zu kommen.<br />

Für einen Teil ist eine barrierefrei gestaltete Veranstaltung<br />

jedoch essenziell, um überhaupt selbstständig an den Veranstaltungsort<br />

zu gelangen und dort uneingeschränkt teilzunehmen.<br />

Für andere Teilnehmende bedeutet dies oftmals<br />

Qualitätssteigerung mit Gewinn an Komfort.<br />

Es geht immer um Zugänglichkeit, und zwar auf unterschiedlichen<br />

Gebieten.<br />

RÄUMLICHE ZUGÄNGLICHKEIT<br />

Wie können alle Teilnehmenden überhaupt zur Location<br />

gelangen? Sind die Haltestellen barrierefrei und verfügt das<br />

Gebäude über taktile Leit- und Orientierungssysteme, Aufzüge<br />

oder Rampen? Sind die Anforderungen, die die Zugänglichkeit<br />

zum Veranstaltungsgebäude auch für Menschen,<br />

die Hilfsmittel wie Rollator, Rollstuhl oder aber einen Langstock<br />

zur Orientierung nutzen, gewährleistet?<br />

INHALTLICHE ZUGÄNGLICHKEIT<br />

Hierunter fällt die Konzeption der Veranstaltung: Ist der<br />

Event tatsächlich für alle Teilnehmenden gleichermaßen<br />

nutzbar, was z. B. die Sprache betrifft, aber auch die Art und<br />

Weise der geplanten Interaktion?<br />

SENSORISCHE ZUGÄNGLICHKEIT<br />

Können alle Teilnehmenden gleichermaßen am Programm<br />

teilnehmen und teilhaben, auch wenn sie eine Hör- oder<br />

Sehbehinderung haben? Sind Ausschilderungen gut erkennbar<br />

und Vorträge wie auch andere Aktionen für Menschen<br />

mit Hörbeeinträchtigung erlebbar?<br />

HANDLUNGSFELDER BRINGEN KLARHEIT<br />

Wenn Veranstaltungsplanende über das Wissen der Anforderungen<br />

zur Umsetzung barrierefreier Events verfügen,<br />

können sie dieses in jedem Handlungsfeld einer Veranstaltung<br />

wie der Mobilität, der Location, der Technik, dem Catering<br />

oder auch der Kommunikation von Anfang an berücksichtigen.<br />

<strong>Inklusion</strong> passiert nicht von allein, sondern muss aktiv vorangetrieben<br />

werden. Im Umkehrschluss heißt es aber auch:<br />

Wer nicht aktiv einschließt, schließt (unbewusst) aus.<br />

Foto: events-barrierefrei.de


memo-media.de<br />

DIRK DENZERS NEUE SHOW<br />

Kerstin Hoffmann-Wagner und<br />

Gudrun Jostes sind Expertinnen für<br />

inklusive Events<br />

VARIETÉ &<br />

SPIRIT MUSIC<br />

JETZT<br />

TICKETS<br />

SICHERN<br />

wintervariete-fulda.de<br />

ananda-show.com<br />

Seit 2015 kooperieren Kerstin Hoffmann-<br />

Wagner, Eventberaterin und zertifizierte<br />

Trainerin, und Gudrun Jostes, Dipl.-Ing.,<br />

zertifizierte Fachplanerin und Sachverständige<br />

für barrierefreies Bauen, im Bereich<br />

barrierefreie Events und Messen.<br />

Mit ihren Vorträgen und gezielten Beratungs-<br />

und Weiterbildungsangeboten zur<br />

<strong>Inklusion</strong> und Barrierefreiheit bieten sie<br />

Veranstaltern, Eventplanern und Locationbetreibern<br />

aus Unternehmen, Verbänden<br />

und Institutionen Begleitung und aktuelle<br />

Informationen. Sie sind Autorinnen des gemeinsamen Praxisbuchs<br />

»Barrierefreie Events« (Springer Gabler, 2021) sowie Fachautorinnen<br />

weiterer Fachliteratur.<br />

Live beim<br />

3. Winter Varieté<br />

Fulda<br />

Orangerie Schloss Fulda<br />

26.–30.12.<strong>2023</strong><br />

TICKETS & INFO:<br />

www.wintervariete-fulda.de • www.ananda-show.com<br />

DDAV23 Inserat Sponsorenbuch 98x128.indd 1 21.09.23 20:27<br />

Inclusivity means that everyone can participate and take part<br />

everywhere. Applied to events, this means that the basic conditions are in<br />

place to enable unhindered participation in our events, without any outside<br />

assistance. It is not the participants who should adapt to the conditions,<br />

but the event planners who are responsible for checking the structural/technical<br />

conditions and creating organizational solutions so that<br />

everyone who is interested can take part.<br />

INFO<br />

events-barrierefrei.de, 63165 Mühlheim am Main<br />

Kontaktdaten auf www.eventbranchenverzeichnis.de


38/39 ARTISTS<br />

memo-media.de<br />

WALK-ACTS / MASKENTHEATER<br />

BESONDERE AKTIONEN FÜR JEDEN ANLASS<br />

Straßenfegende Raben, Trolle auf Wanderschaft, flirtende Barockadelige,<br />

tierische Ganoven, eitle Designer, die Passanten<br />

in Kunstobjekte umwandeln. Ob Walk-Acts, performative Installationen,<br />

Freilichttheater oder Bühne: R.A.B. setzt ihre unverkennbaren<br />

Masken mit unterhaltsamem Witz und Können<br />

ein.<br />

Theater R.A.B. -<br />

Random Acts of Beauty<br />

Tel.: +49 761 – 202 12 03<br />

Mobil: +49 179 – 458 32 39<br />

info@theater-rab.de<br />

www.randomactsofbeauty.de<br />

EVENT / BÜHNE / MESSE / OPEN-AIR<br />

FOOLPOOL - »DAS MÜSSEN SIE GESEHEN HABEN!«<br />

Die heutige Empfehlung: Die Gentlemen! Edel, elegant. Ein<br />

Hingucker und Blickfang für viele Anlässe. Gentlemen eben.<br />

Die anderen Programme von foolpool sind natürlich auch<br />

Weltklasse! Keine Agentur – Direktkontakt zum Künstler. Keine<br />

Diven – kein Stress im Backstage.<br />

foolpool -<br />

performance.show.walkact<br />

Piko Patrik Leins<br />

Mobil: +49 171 - 682 43 86<br />

info@foolpool.de<br />

www.foolpool.de<br />

MUSIKALISCHER WALK-ACT<br />

DANCEPARADER<br />

Eine einzigartige Live-Performance, die Walk-Act, Schauspiel,<br />

Tanz und Musik mitreißend vereint. Das Ensemble aus DJ, Tänzerinnen<br />

und Securitys bringt Bewegung in jeden Event, versprochen!<br />

Die kleinste mobile Disco der Welt – der außergewöhnliche<br />

»Drive-Act«!<br />

Danceparader<br />

Mobil: +49 163 - 420 59 19<br />

dance@danceparader.de<br />

www.danceparader.de<br />

MUSIKALISCHER WALK-ACT<br />

NONSENSO VENEZIANISCHE GONDELN<br />

Diese fahrbaren nonsenso-Gondeln erschaffen romantische<br />

Stimmung mit venezianischem Flair; Gondolieri mit Witz und<br />

italienischem Charme – die schönsten italienischen Canzoni<br />

schmetternd – transportieren »Liebespärchen« in den 7. Himmel.<br />

Jede Straße, jeder Hallengang wird zum Canal Grande.<br />

nonsenso<br />

Mobil: +49 163 - 420 59 19<br />

write@nonsenso.de<br />

www.nonsenso.de<br />

LUFTARTISTIK / STRASSENTHEATER<br />

JANA KORB – NARRATIVER ZIRKUS<br />

»If I can’t dance to it, it's not my revolution.« Doch wie kann ich<br />

Teil der Revolution sein, wenn ich zu verletzt zum Tanzen bin?<br />

Wie die Welt verändern? Mich interessieren Körper im Spannungsfeld<br />

zwischen Fitness und Verletzung, zwischen Adrenalin-Rausch<br />

und Schmerz. Luftartistische Performance mit hängenden<br />

Steinen und Trapez.<br />

Jana Korb / korb + stiefel<br />

Mobil: +49 157 - 859 556 61<br />

produktion@janakorb.de<br />

www.luftartistin.de<br />

www.mosaique-info.de


memo-media.de<br />

WALK-ACT<br />

MARIANNE, DIE TANNE<br />

Marianne, die Tanne rezitiert Gedichte, nadelt nicht und sorgt<br />

für weihnachtliche Stimmung und Gelächter unter den Gästen.<br />

Neben Weihnachtsgedichten gehören u. a. Tannenzapfen, fröhliches<br />

Weihnachtsliederraten, Christbaumkugel- und Heiligenscheinjonglage<br />

zum Programm. Für drinnen und draußen.<br />

Nicole Bäumer<br />

Mobil: +49 177 - 545 70 60<br />

info@lucy-lou.de<br />

www.glanz-und-glitter.de<br />

WALK-ACT / STELZEN / MUSIK / THEATER / ORAKEL<br />

MLLE PRRRR’S MOBILE ACTS – WOLKE<br />

Wohltuend und lebendig wie eine frische Brise schwebt die<br />

Wolke vorbei und hinterlässt eine gute Atmosphäre. Mit Musik<br />

und vielen luftigen Überraschungen. »Eine weiße Tuba-Wolke,<br />

die Tuba spielt, geht vorbei. Meteorologen hätten ihre Freude an<br />

diesem Walk-Act von Anita Fricker, die damit viele Besuchende<br />

zum Lächeln bringt.« (FAZ)<br />

Mlle Prrrr<br />

Anita Fricker<br />

Mobil: +49 176 – 231 758 06<br />

mlle@prrrr.de<br />

www.prrrr.de<br />

VARIETÉ / SHOW / ARTISTIK<br />

DIE ARTISTOKRATEN<br />

DIE ARTISTOKRATEN sind Open-Air-Spezialisten und Publikumsmagnet.<br />

Die Artisten aus der Berliner Varieté-Szene bieten einen<br />

originellen Mix aus Artistik und Clownerie. Veranstaltungsort<br />

und Publikum spielen mit in den Inszenierungen, die nie gleich<br />

sind, aber immer vor Lebensfreude nur so sprühen. Die Bühne ist<br />

dort, wo das Publikum ist. Echtes Volkstheater für alle!<br />

DIE ARTISTOKRATEN<br />

Tel.: +49 30 – 285 067 88<br />

office@artistokraten.de<br />

www.artistokraten.de<br />

DAMENBAND / MUSIK-ACT<br />

DAMEN-STREICHQUARTETT »MANON & CO.«<br />

Man kann sie für Firmenfeiern, Festakte, Galas und überall, wo<br />

ein hochwertiger musikalischer Wow-Effekt gewünscht ist, buchen;<br />

und sie sind alles andere als klassisch! Das Besondere: Die<br />

Musikerinnen stehen nicht nur auf der Bühne, sondern sind mobil<br />

und interaktiv – sie sorgen dabei für stilvolle Unterhaltung<br />

auf hohem musikalischen Niveau.<br />

DAMENBAND MANON & CO<br />

Mobil: +49 177 - 575 86 71<br />

info@manonmusic.de<br />

www.manonmusic.de<br />

WALK-ACT MIT LICHT<br />

RIESEN - UNÜBERSEHBAR<br />

Aufgrund eines missglückten Zaubers haben sich drei Riesen<br />

aus den nordischen Wäldern in die Zivilisation verirrt. Sie versuchen,<br />

sich in der unbekannten Welt zurechtzufinden. In<br />

langsamer Art begegnen sie voller Neugier den Menschen. Das<br />

Publikum erlebt ein Wechselbad aus Schauer, Freude und Geborgenheit.<br />

live on street<br />

Tamara Tschikowani<br />

Mobil: +49 173 – 647 87 85<br />

tt@live-on-street.de<br />

www.live-on-street.de


40/41 ARTISTS<br />

memo-media.de<br />

STRASSENTHEATER / GALA / VARIETÉ<br />

NATALIE RECKERT - HANDSTANDARTISTIN<br />

Natalie Reckert ist Handstandartistin. Sie balanciert nicht nur sich<br />

selbst, sondern auch schräge Ideen. Als akrobatische Superheldin<br />

gibt sie Einblicke in das Leben einer Artistin. Natalie studierte am<br />

»National Centre for Circus Arts« in London, wo sie aktuell auch<br />

lebt und arbeitet. Sie war u. a. im GOP Varieté zu sehen.<br />

Gert Rudolph – Künstlervermittlung<br />

und Veranstaltungsorganisation<br />

Tel.: +49 208 - 301 66 66<br />

info@gertrudolph.de<br />

www.strassentheater.de<br />

MINI-ZELTSHOW FÜR DRAUSSEN UND DRINNEN<br />

DAS KLEINSTE VARIETÉ DER WELT<br />

Fünf Minuten – acht Gäste – jede Vorstellung ausverkauft! Outdoor<br />

und indoor geeignete Zeltshow mit drei Akteuren auf vier<br />

Quadratmeter. Großes Entertainment in einem winzigen Zelt –<br />

mit allem, was ein Varieté braucht: Stars, Stunts, Humor und<br />

sogar eine Pause. Mehr Show pro Quadratmeter geht nicht.<br />

Duo Diagonal Produktion<br />

Deana Ehrich<br />

Mobil: +49 172 – 567 08 70<br />

info@duodiagonal.de<br />

www.duodiagonal.de<br />

MUSIK / PARTY / CLUB / LIVE-BAND<br />

PLAY WITH JAY BRINGT DEN BELIEBTEN CLUB-SOUND AUF IHRE BÜHNE<br />

Frisch, frech und funky. Mit den besten Hits aus den Bereichen<br />

Charts, Clubmusic und House schaffen PLAY WITH JAY geniale<br />

Live-Mashups und fließende Übergänge. Wie ein DJ, nur besser!<br />

Machen Sie sich gefasst auf eine energiegeladene Show, die begeistert.<br />

There‘s only ONE way to play ... PLAY WITH JAY!<br />

PLAY WITH JAY<br />

by DIE TONKÖPFE<br />

Tel.: +49 221 - 692 026 60<br />

booking@playwithjay.de<br />

www.playwithjay.de<br />

STRASSENTHEATER / LUFTARTISTIK<br />

OMNIVOLANT - »ANGST VERDIRBT DEN CHARAKTER«<br />

Ein luftartistisches Solo am Vertikal- und Schwungseil mit vielen<br />

Worten, das sich unterhaltsam, spektakulär und ernsthaft gegen<br />

den Rechtsruck unserer Gesellschaft wendet. Ein sehr persönliches<br />

Stück von Omnivolant – zwischen Straßentheater, Circus<br />

und politischer Performance.<br />

Omnivolant<br />

Julia Knaust & Nils Wollschläger<br />

Mobil: +49 160 - 977 295 07<br />

info@omnivolant.de<br />

www.omnivolant.de<br />

HOCHSEIL<br />

HOCHSEIL AUF DIE FEINE ART<br />

Oliver Zimmermann bietet ein poetisches Erlebnis für Ihr Publikum.<br />

Er lädt es zum Träumen und Staunen ein und scheint, sich<br />

mit seiner Performance von der Schwerkraft zu befreien. Alles<br />

kommt aus einer Hand und ist individuell auf Ihr Event z u -<br />

geschnitten, mit Sorgfalt vorbereitet und mit Sicherheit ausgeführt.<br />

OLIVER ZIMMERMANN<br />

Mobil DE: +49 172 - 698 98 88<br />

Mobil FR: +33 66 - 311 88 44<br />

oliver@seiltanzen.com<br />

www.seiltanzen.com


memo-media.de<br />

ZIRZENSISCHES LUFTAKROBATIK-THEATER<br />

2GOLD MIT FLUGROST<br />

Die Mutmacher ist ein rasantes und umwerfend ehrliches Luftakrobatik-Theater,<br />

das das Altern persönlich, gesellschaftlich und<br />

den Bereich der Show-Branche unter die Lupe nimmt. Eine moderne<br />

Show mit Tiefgang, Witz und wunderschöner Luftakrobatik.<br />

Pure Leidenschaft gezeigt von zwei Ausnahmekünstlerinnen.<br />

SHOSHA LILIENTHAL<br />

Mobil: +49 172 – 395 14 53<br />

lilienthal@shosha.de<br />

www.2gold.info<br />

www.luftakrobatikshow.de<br />

STRASSENSHOWS / ZIRKUS & THEATER IM ÖFFENTLICHEN RAUM / LASTERBÜHNE<br />

LA TANIK - DIESE FRAU IST IHR EIGENER ZIRKUS.<br />

Bucht doch, was ihr wollt! La Tanik hat viel zur Auswahl. Zum<br />

Beispiel »Salon Desastre«. Diese Show verwandelt die Straße<br />

in einen glamourösen Salon. Hier gibt die mondäne Diva den<br />

Ton an. Nimmt dabei kein Blatt vor den Mund. Trinkt und<br />

turnt sich, im Glanz früherer Zeiten, die konventionellsten Geschlechterrollen<br />

schön. Zum Beispiel. Mehr Auswahl im Web.<br />

La Tanik<br />

Mobil: +49 157 - 337 240 68<br />

carmen@latanik.net<br />

www.latanik.net<br />

MEET US /<br />

STRUCTURES 14.-16.11.<br />

FOF 24.-25.11.<br />

Foto: MAHÜ 10-18<br />

Mariahilferstraße, Wien


42<br />

AUSBLICK<br />

IMPRESSUM<br />

TEAM+<br />

HR+<br />

KI=<br />

ERFOLG<br />

Wie funktioniert das Gefüge von Teams am besten? Wie gedeiht die menschliche<br />

Ressource am ersprießlichsten? Und wie wird sie zukünftig mit Künstlicher Intelligenz<br />

verknüpft? Diesen vermeintlichen Science-Fiktion-Fragen, die eigentlich<br />

längst unseren Arbeitsalltag bestimmen, gehen wir in der nächsten <strong>showcases</strong> intensiv<br />

nach und stellen die aktuellsten Teambuildingmaßnahmen vor.<br />

How does the fabric of teams work best? How does the human resource thrive<br />

most fruitfully? And how will it be linked with artificial intelligence in the future? In<br />

the next <strong>showcases</strong>, we will take an in-depth look at these supposedly science fiction<br />

questions, which have actually long determined our everyday working lives, and we<br />

will present the latest team-building measures.<br />

<strong>showcases</strong> – das memo-media-Magazin<br />

für die Event- und Unternehmenskommunikation<br />

memo-media Verlags-GmbH, Rölefeld 31, 51545 Waldbröl<br />

Tel.: +49 2296 – 900 946<br />

info@memo-media.de, www.memo-media.de<br />

www.eventbranchenverzeichnis.de; ISSN 1866-5527<br />

Herausgeber: Kerstin Meisner, memo-media Verlags-GmbH<br />

Chefredaktion: Kerstin Meisner, Andreas Schäfer (V. i. S. d. P.)<br />

Gestaltung: cream. büro für gestaltung<br />

Autor:innen: Kai Bosch, Kerstin Hoffmann-Wagner,<br />

Gudrun Jostes, Katja Kaul, Tabea Lettau, Kerstin Meisner,<br />

Andreas Schäfer, Walter Wehrhan<br />

Anzeigenleitung: Jens Kahnert<br />

Anzeigenverkauf: Robin Henze, Jens Kahnert<br />

Titelbild: Samuel Koch fotografiert von Jürgen Tap<br />

Erscheinungsweise: 4 Ausgaben pro Jahr<br />

Druck: Welpdruck GmbH, 51674 Wiehl<br />

Auflage: 6.000<br />

Namentlich oder mit Initialen gekennzeichnete Artikel stellen nicht un be dingt die<br />

Meinung der Redaktion dar. Dieses Magazin und alle in ihm ent haltenen einzelnen<br />

Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich ge schützt. Jede Verwertung außerhalb<br />

der engen Grenzen des Ur he ber ge setzes bedarf der Zustimmung des Verlags. Dies<br />

gilt auch für die Ver viel fältigung per Kopie, die Aufnahme in elektronische Datenban<br />

ken und für die Vervielfältigung auf CD-ROM. Bei unverlangt eingeschickten<br />

Manuskripten, Briefen etc. behält sich der Verlag das Recht zur ganzen oder teilweisen<br />

Verö≠entlichung vor. Mit der Annahme zur Ver ö≠ ent lichung überträgt der Autor<br />

dem Ver lag das ausschließliche Verlagsrecht für die Zeit bis zum Ablauf des Urheberrechts.<br />

Diese Rechteübertragung bezieht sich insbesondere auf das Recht des Verlags,<br />

das Werk zu gewerblichen Zwecken per Kopie (Mi krofilm, Fotokopie, CD-ROM<br />

oder andere Verfahren) zu vervielfältigen und/oder in elektronische oder andere Datenbanken<br />

zu übernehmen. Keine Haftung für unverlangt eingesandte Manuskripte.<br />

Die Traumfabrik<br />

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