Wohnen Plus Ausgabe Herbst 2023
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OKTOBER <strong>2023</strong><br />
<strong>Wohnen</strong> <strong>Plus</strong><br />
DAS MAGAZIN RUND UM HAUS UND GARTEN<br />
Willkommen <strong>Herbst</strong>!<br />
Jetzt mögen wir es kuschelig<br />
Der Sommer ist vorüber und es beginnt die<br />
Zeit, in der wir es uns drinnen gemütlich<br />
machen. Möbel mit Boucléstoffen und<br />
Teddyfell schenken Geborgenheit. Seite 6<br />
FOTO: LEIKA PRODUCTION / ADOBESTOCK<br />
FLAUSCHIGER FLOR<br />
Der Teppichboden kommt<br />
zurück und bringt Wärme und<br />
Wohlbefinden ins Haus.<br />
Seite 5<br />
WOHLFÜHLKÜCHEN<br />
Lieblingsstücke und<br />
Details spiegeln die<br />
Individualität wider.<br />
Seite 8<br />
SAISON VERLÄNGERN<br />
Ein Wintergarten schafft<br />
Sommerfeeling und<br />
Wohnqualität im ganzen Jahr.<br />
Seite 13
FOTO:DJD/SCHÖNER WOHNEN FARBE
EDITORAL 3<br />
Inhalt<br />
Beleuchtung<br />
Die Wohnung im<br />
besten Licht<br />
Mit den richtigen Sichtverhältnissen wird<br />
es auch in kleineren Zimmern wohnlich und<br />
gemütlich. Seite 4<br />
Für ein echtes<br />
Kuschelfeeling<br />
Die neuen Sofas und Sessel umhüllen<br />
wie ein Kokon und<br />
verleihen<br />
Geborgenheit.<br />
Seite 6<br />
Moderne Wohnküchen:<br />
Mix aus Funktionalität<br />
und Gemütlichkeit<br />
Seite 8<br />
Jetzt mögen wir es<br />
wieder kuschelig<br />
Was für ein September! So sonnenverwöhnt<br />
wurden wir in diesem<br />
Monat selten. Auch der Oktober<br />
wird uns noch einige goldene<br />
Tage bescheren, trotzdem<br />
verlagert sich unser Leben immer<br />
mehr nach drinnen.<br />
Weiche Kissen und warme Decken<br />
sind dann unsere liebsten<br />
Kuschelaccessoires. Die neuen<br />
Sofas und Sessel umhüllen mit<br />
Boucléstoffen und Teddyfell, Tische<br />
mit Marmorplatten und<br />
mächtigen Beinen schenken Stabilität<br />
in den aktuell unsicheren<br />
Zeiten. | Seite 6<br />
Wer sein Haus sanieren möchte,<br />
stellt sich sicher die Frage, wie<br />
teuer das werden wird. Denn obwohl<br />
später Einsparungen ab 50<br />
Prozent möglich sind, kosten die<br />
Maßnahmen erst einmal viel<br />
Geld. Manche Schritte kann man<br />
aber auch erst einmal hinten anstellen.<br />
| Seite 12<br />
05 Das Comeback des<br />
Teppichbodens<br />
Der Bodenbelag bringt viel<br />
Wärme und Gestaltungsmöglichkeiten<br />
ins Haus.<br />
11 Für ein gesundes<br />
Wohnklima<br />
Schadstoffe im Haus<br />
können vielfältige<br />
Beschwerden verursachen.<br />
13 Ein Gartenzimmer<br />
für das ganze Jahr<br />
Mit einem Wintergarten<br />
lässt sich die Freiluftsaison<br />
prima verlängern.<br />
Groß im Trend sind Naturmaterialien<br />
und Nachhaltigkeit, beim<br />
Bodenbelag wie bei den Möbeln.<br />
Und eine Blumenwiese statt eines<br />
Rasens erleichtert nicht nur<br />
die Gartenarbeit, sondern bietet<br />
Nahrung für Insekten. | Seite 14<br />
Ich wünsche Ihnen einen<br />
bunten und sonnigen <strong>Herbst</strong>!<br />
10 Warme Hölzer unter<br />
den Füßen<br />
Im Wohnzimmer kommt<br />
edles Parkett besonders gut<br />
zur Geltung.<br />
12 Energetische<br />
Sanierung<br />
Wo fängt man an und<br />
welche Schritte folgen im<br />
Anschluss?<br />
14 Blumenwiese<br />
statt Rasen<br />
Jetzt eine Fläche voller<br />
insektenfreundlicher<br />
Pflanzen ansäen.<br />
Claudia Linz<br />
Redakteurin<br />
Impressum<br />
<strong>Wohnen</strong><strong>Plus</strong> & Gartenlust<br />
Sonderveröffentlichung von<br />
Haller Tagblatt, Hohenloher<br />
Tagblatt und Rundschau<br />
Gaildorf, 10. Oktober <strong>2023</strong><br />
Verlag & Herausgeber<br />
SÜDWEST PRESSE<br />
Hohenlohe GmbH & Co. KG<br />
Verlagsbetrieb<br />
Haller Tagblatt<br />
Haalstraße 5 + 7<br />
74523 Schwäbisch Hall<br />
Verlagsbetrieb<br />
Hohenloher Tagbatt<br />
Ludwigstraße 6-7<br />
74564 Crailsheim<br />
Verlagsbetrieb<br />
Rundschau<br />
Grabenstraße 14<br />
74405 Gaildorf<br />
Redaktion<br />
Heribert Lohr (verantw.),<br />
Adina Bauer, Claudia Linz,<br />
Eileen Schirle<br />
Fotos<br />
Titelbild: Leika Production/<br />
Adobe Stock; Archiv- und<br />
Agenturfotos, Adobe Stock<br />
(wie bei den Fotos angegeben)<br />
Grafik<br />
mediaservice ulm,<br />
Franziska Oblinger<br />
Anzeigen<br />
Vera Epple (verantw.)<br />
Druck<br />
DHO Druckzentrum<br />
Hohenlohe-Ostalb<br />
GmbH & Co. KG<br />
Ludwig-Erhard-Straße 109<br />
74564 Crailsheim
4<br />
BELEUCHTUNG<br />
Das eigene Zuhause muss immer eine Wohlfühloase<br />
für die Bewohner sein. Das richtige Licht spielt dabei<br />
eine entscheidende Rolle. Foto: licht.de/Paulmann<br />
So wird es<br />
wohnlich und<br />
gemütlich<br />
Beleuchtung Licht-Tipps für die erste eigene Bleibe oder kleine Wohnungen erleichtern<br />
den Start und sorgen überfall für gute Sichtverhältnisse.<br />
Das Zimmer in einer<br />
Wohngemeinschaft<br />
(WG) oder die erste<br />
eigene Wohnung sind<br />
meist nicht sehr<br />
großzügig bemessen. Da will jeder<br />
Quadratmeter optimal genutzt<br />
sein. Wer sich die erste eigene<br />
Bleibe in Zonen aufteilt,<br />
strukturiert den Raum, und er<br />
wirkt trotz des schmalen Platzangebots<br />
optisch kaum beengt.<br />
Eine geschickte Beleuchtung betont<br />
die räumliche Anordnung<br />
und schafft überall gute Sichtverhältnisse,<br />
erklärt die Brancheninitiative<br />
licht.de.<br />
Beleuchtung hat drei<br />
Funktionen<br />
Eine gut komponierte Beleuchtung<br />
berücksichtigt unterschiedliche<br />
Raumzonen und erfüllt drei<br />
Aufgaben: Die Grundbeleuchtung,<br />
auch Allgemeinbeleuchtung<br />
oder Raumlicht genannt,<br />
dient der Orientierung. Einzelne<br />
Bereiche erhellt das Zonenlicht,<br />
etwa beim Lesen oder der<br />
Arbeit am Bildschirm. Stimmungslicht<br />
setzt Highlights und<br />
schafft spannende Akzente.<br />
1. Hack – Zonen schaffen<br />
Lichtplanung beginnt immer mit<br />
der Frage: Wie viel Licht wird zu<br />
welchem Zweck an welchem<br />
Platz gebraucht? Lese-Ecke und<br />
Schreibtisch brauchen ein nüchterneres<br />
Licht als Kuschelsofa<br />
und Bett. Warmweiße Lichtquellen<br />
sind ideal zum Entspannen.<br />
Beim Lesen oder bei der Arbeit<br />
am Bildschirm müssen unsere<br />
Augen mehr leisten und brauchen<br />
zusätzliches Licht. Für den<br />
Lesebereich oder die Arbeitsfläche<br />
sind verstellbare Steh- oder<br />
Schreibtischleuchten eine gute<br />
Wahl. Der beste Ort für eine Leseleuchte<br />
ist seitlich oder hinter<br />
dem Lesenden.<br />
Auch Deckenfluter mit integriertem<br />
Schwenkarm haben<br />
sich bewährt: Sie geben nach<br />
oben indirektes Raumlicht ab<br />
und nach unten Lese- und Arbeitslicht.<br />
Wichtig ist ein Mix<br />
aus Allgemein- und Platzbeleuchtung<br />
– so müssen sich die<br />
Augen nicht immer wieder anstrengen<br />
und etwa vom hellen<br />
Bildschirm an einen unbeleuchteten<br />
Raum anpassen. Das gilt<br />
übrigens auch beim Fernsehen:<br />
Zur Aufhellung der Wandpartien<br />
rund um den Flachbildschirm<br />
eignen sich etwa hinter dem Gerät<br />
angebrachte Wandleuchten,<br />
für den Möbelanbau geeignete<br />
LED-Streifen oder seitlich platzierte,<br />
gut entblendete Tischleuchten.<br />
Verursachen andere<br />
Leuchten Reflexe, sollten sie gedimmt<br />
oder ausgeschaltet werden.<br />
2. Hack – so wirken kleine<br />
Räume größer<br />
Für kleine Zimmer sind helle<br />
Farben für Decken und Wände<br />
die richtige Wahl: Sie reflektieren<br />
Licht und lassen einen Raum<br />
größer erscheinen, als er tatsächlich<br />
ist. Kühle Farbtöne beruhigen<br />
und weiten Räume, warme<br />
Farben scheinen auf den Betrachter<br />
zuzukommen. Auch Deckenfluter<br />
oder Wandleuchten,<br />
die ihr Licht auf den oberen Bereich<br />
einer Wand strahlen, lassen<br />
ein Zimmer höher wirken.<br />
Mehrere Leuchten sind besser,<br />
weil ein einziges Deckenlicht<br />
den Raum kleiner wirken lässt.<br />
3. Hack – Akzente kreieren<br />
Eine Lichterkette allein reicht<br />
zur Beleuchtung nicht aus – setzt<br />
aber einen schönen Akzent. Angenehmes<br />
indirektes Licht geben<br />
Strahler oder Klemmleuchten an<br />
Möbeln, die auf ein Bild oder auf<br />
die Wand ausgerichtet sind.<br />
LED-Streifen an Möbeln schaffen<br />
spannende Effekte und helfen,<br />
das Zimmer in Zonen einzuteilen.<br />
licht.de
TEPPICHBODEN 5<br />
Das Comeback<br />
des Teppichbodens<br />
Bodenbelag Er bringt viel Wärme ins Haus und es gibt ihn in<br />
unterschiedlichen Texturen, Farben und Dessins.<br />
Lange war er von der Bildfläche<br />
verschwunden,<br />
doch nun kommt der Teppichboden<br />
zurück. Bei<br />
der Wohnungseinrichtung könne<br />
man die Vorteile von Teppichboden<br />
einfach nicht übersehen,<br />
meint der Zentralverband<br />
Raum und Ausstattung (ZVR).<br />
Kein anderer Fußbodenbelag<br />
bringe so viel Wärme und Stimmung<br />
ins Haus. Und es gebe ihn<br />
in den unterschiedlichsten Texturen,<br />
Farben und Dessins, sodass<br />
er perfekt mit den Tapeten,<br />
Übergardinen und Wandfarben<br />
harmonieren könne.<br />
Wer das Fußgefühl eines kuscheligen<br />
Flors mag, kann sich<br />
je nach persönlichem Geschmack<br />
zwischen Teppichbahnen,<br />
-dielen, -fliesen oder einem<br />
abgepassten Teppich entscheiden.<br />
Die Unterschiede liegen<br />
hauptsächlich in Größe und Format.<br />
Die großen Teppichbahnen<br />
eignen sich besonders für Menschen,<br />
die einen Fußboden einfarbig<br />
mögen – egal ob mutig in<br />
Teppichböden bieten mannigfache Gestaltungsmöglichkeiten.<br />
Rot oder Grün oder dezent in<br />
Erdtönen. Teppichdielen haben,<br />
ähnlich wie die bekannten Terrassendielen,<br />
eine schmale, längliche<br />
Form und erlauben eine<br />
kontrastreichere Fußbodengestaltung.<br />
Mit ihnen ist es möglich,<br />
den angesagten Streifenlook<br />
zu kreieren. Eine Mischung<br />
verschiedener Blautöne etwa<br />
bringt Frische ins Zimmer. Ein<br />
ganz individuelles Muster dagegen<br />
lässt sich mit quadratischen<br />
Teppichfliesen erzielen. Zimmerböden<br />
erstrahlen damit lebendig<br />
in den Lieblingsfarben.<br />
Das hat auch Annette Blumenstock,<br />
Obermeisterin der<br />
Raumausstatter-Innung<br />
aus<br />
Kreßberg, erfahren. „Lange Zeit<br />
waren fast nur glatte Böden gefragt,<br />
doch inzwischen schätzen<br />
die Kunden auch den fußwarmen<br />
Teppichboden wieder.“<br />
Grundsätzlich spricht sie sich<br />
bei der Verwandlung von Räumen<br />
gegen ein Nacheifern von<br />
Trends aus. Vielmehr müssten<br />
die Räume so umgestaltet werden,<br />
dass neue Elemente zu den<br />
vorhandenen Möbeln, aber vor<br />
allem zu den Bewohnern passen.<br />
„Diese sollen sich schließlich in<br />
ihren eigenen vier Wänden<br />
wohlfühlen.“ Aus ihrer Erfahrung<br />
weiß sie: Auch kleine Veränderungen,<br />
zum Beispiel das<br />
neue Aufpolstern von Sofas, Sesseln<br />
oder Stühlen, sowie ein frischer<br />
Wandanstrich oder eine<br />
neue Fensterverkleidung können<br />
viel bewirken.<br />
pm/dia<br />
FOTOS: TRETFORD<br />
Die Bergbäuerin tischt Köstliches auf<br />
Vea Carpi ist Bergbäuerin, Gärtnerin<br />
und leidenschaftliche Köchin.<br />
Mit ihrer Familie lebt sie<br />
auf dem Hof Mas del Saro im<br />
Trentino. In ihrem neuesten<br />
Werk „Cucina e giardino“<br />
nimmt sie die Leserschaft mit<br />
auf einen Streifzug durch ihr<br />
Territorium. Dabei lernt der Leser<br />
Carpis einfaches Leben kennen<br />
und lieben. Die Autorin<br />
führt durch Gemüse- und Obstgarten,<br />
Hühnerstall, über Wiesen<br />
und Wälder. Carpis 80<br />
überwiegend vegetarische Rezepte<br />
sind nach Jahreszeiten geordnet.<br />
Das, was der Garten<br />
und die Wälder im Jahreskreislauf<br />
hervorbringen, wird verarbeitet.<br />
Der Frühling lockt etwa<br />
mit Fichtenwipfelpesto, der<br />
Sommer mit Carpaccio aus<br />
Wurzelgemüse. Im <strong>Herbst</strong><br />
schmecken Kürbisauflauf mit<br />
Mais-Haselnuss-Crumble, im<br />
Winter wird das verarbeitet, was<br />
die Vorratskammer hergibt. Auf<br />
sympathische Weise gelingt es<br />
Cucina e giardino, ·Edition<br />
Raetia, ISBN 978-8872838341.<br />
VERLAGSFOTO<br />
Vea Carpi, die Leserschaft in ihren<br />
Bann zu ziehen und die Lust<br />
am einfachen, naturnahen Leben<br />
in den italienischen Alpen zu<br />
wecken. Für ihr Werk erhielt sie<br />
die Silbermedaille des 57. kulinarisch-literarischen<br />
Wettbewerbs<br />
der Gastronomischen Akademie<br />
Deutschlands.<br />
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6<br />
WOHNZIMMER<br />
Kuschelmöbel von<br />
weich bis wuchtig<br />
Möbel Sofas mit Teddyfell, Tische mit Marmorplatten und mächtigen Beinen bieten<br />
Geborgenheit zum Wohlfühlen und Stabilität in unsicheren Zeiten.<br />
Weicher Bouclé-<br />
Stoff ist der große<br />
Trend für<br />
Sitzmöbel. Er erinnert<br />
an einen<br />
jahrelang abgekuschelten Teddybären,<br />
der nicht mehr so flauschig-weich<br />
wie am Anfang ist,<br />
dafür aber das Gefühl vertrauter<br />
Nähe vermittelt. Die plüschigen<br />
Textilien „stillen unsere Sehnsucht<br />
nach Geborgenheit in diesen<br />
doch recht unsicheren Zeiten“,<br />
erklärt die Trendanalystin<br />
Gabriela Kaiser. „Das Kuschelige<br />
ist aber auch die Gegenbewegung<br />
zu all den cleanen superglatten<br />
Oberflächen, von denen<br />
wir täglich über unsere technischen<br />
Equipments wie Smart-<br />
Gestatten: Kelly Bouclé. So heißt das neue Sofa von Kare, bezogen mit flauschigem Stoff.<br />
phone und Co. umgeben sind.“ sind Bouclé und ähnliche Stoffe<br />
Diesen Trend gab es zuvor mit Schlingen, Schlaufen und<br />
schon bei der Bekleidung. Modefans<br />
wickelten sich in Jacken bietet solche Bezüge nicht an.<br />
Knötchen. Kaum ein Einrichter<br />
und Mäntel aus Bouclé oder dem Auch farblich bleibt es sanft.<br />
noch weicheren Teddyplüsch. Die große Zahl der Sofas und<br />
Letzterer kommt nun auch auf Sessel trägt Eierschalen-Weiß<br />
Möbel. Der größere Trend aber oder sehr helles Beige, ab und an<br />
Matratzen<br />
bequem und ergonomisch richtig.<br />
sieht man auch noch – klassische<br />
Kuscheltierfarbe – ein helles<br />
Braun. Bei den Stühlen findet<br />
man mehr melierte Farbstrukturen,<br />
auch in knalligen Tönen.<br />
Übrigens: Das Gefühl, das diese<br />
Möbel haptisch vermitteln,<br />
wird in vielen Fällen von ihrer<br />
Form unterstützt. Die Sitzmöbel<br />
sind überwiegend gerundet. Sessel<br />
wirken oft auch so, als würden<br />
sie ihre Lehnen und Körper<br />
zu einer Umarmung ausbreiten.<br />
Foto: Kare<br />
Stabilität vermitteln<br />
Noch etwas bemerkt man bei<br />
den Sofas und Sesseln: Vor kurzem<br />
stellten die Hersteller sie oft<br />
auf dünne Beinchen, sodass sie<br />
wirkten, als schwebten sie über<br />
dem Boden. Jetzt fehlen die Beine<br />
oder sie sind so kurz, dass<br />
wohl zwar Staub, aber kein<br />
Staubsauger unter das Sitzmöbel<br />
kommt.<br />
Auch die Tische geben sich<br />
unerschütterlich: Ihre Beine er-<br />
Auch mit<br />
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Wenig Holz, viel weicher Stoff und mit rundlichem Sitz:<br />
Sessel Calin von Porada.<br />
Foto: Porada/dpa-tmn
WOHN- UND SCHLAFZIMMER 7<br />
Eine gute<br />
Nacht für alle<br />
Schlafen Massivholzbetten unterstützen<br />
eine erholsame Nacht. Allergiker können<br />
aufatmen und ätherische Öle wirken<br />
beruhigend auf den Körper.<br />
Kuschlige Mantelstoffe schmeicheln jetzt Sitzmöbeln und<br />
Besitzern.<br />
Foto: Quinti x Max Mara/dpa-tmn<br />
Egal, ob Langschläfer oder<br />
nicht – Schlafdauer-,<br />
-verhalten und -bedürfnis<br />
fallen sehr unterschiedlich<br />
aus. Andreas Ruf, Geschäftsführer<br />
der Initiative Pro<br />
Massivholz (IPM), erklärt: „Darüber<br />
hinaus gibt es eine Reihe<br />
von Faktoren, die eine erholsame<br />
Nachtruhe fördern. Ein gemütliches<br />
Massivholzbett bietet<br />
ein natürliches Schlafumfeld, in<br />
dem Körper und Geist sehr gut<br />
regenerieren können.“ Natürliche<br />
Inhaltsstoffe wie ätherische<br />
Öle im Holz wirken beim Einatmen<br />
beruhigend auf den Körper<br />
und unterstützen dabei, zur<br />
Ruhe zu kommen. Die Inhaltsstoffe<br />
im Holz besitzen darüber<br />
hinaus eine antibakterielle Wirkung<br />
gegen Viren und Keime.<br />
„Auch Allergiker können dank<br />
Massivholzmöbeln aufatmen,<br />
denn das Holz besitzt außerdem<br />
eine antistatische Wirkung und<br />
zieht somit keinen Staub oder<br />
Schmutz an“, so Ruf. IPM/RS<br />
FOTO: MÖBELWERKE A.DECKER<br />
innern an Elefantenfüße, Brückenpfeiler<br />
oder Gebirgszüge.<br />
So stämmig, so stabil. Sie stehen<br />
im Kontrast zu den Vorstellungen<br />
vor ein paar Jahren. Damals<br />
überschlugen sich die Möbeldesigner<br />
förmlich darin, möglichst<br />
große Tafeln zu kreieren, die auf<br />
sehr dünnen Beinen stehen können.<br />
Jetzt setzen sie allerdings<br />
zunehmend auf solide Tischbeine,<br />
die betonen: Hier wird Last<br />
getragen. Auch das ist eine Folge<br />
des aktuellen Zeitgefühls, so<br />
die Trendforscherin Gabriela<br />
Kaiser. „Die dickeren Beine<br />
schenken uns buchstäblich stabile<br />
Sicherheit.“<br />
Möbel mit Marmor<br />
Neue Ess- und Beistelltische und<br />
oft auch Kommoden tragen stabile<br />
Marmor- oder andere Steinplatten.<br />
Wie so mancher Trend<br />
brauchte diese Entwicklung ein<br />
paar Jahre. Es fing an mit den<br />
kleinen Beistell- und Couchtischen,<br />
die zunehmend in Gruppen<br />
aus verschiedenen Materialien<br />
zusammengestellt wurden.<br />
Neben Holz, Glas und Kunststoff<br />
war auch Stein darunter. Der<br />
ging über auf die Esstische und<br />
ist nun angekommen bei allen<br />
Möbeln mit Auflagen zum Arbeiten<br />
und Abstellen.<br />
Simone Andrea Mayer, dpa<br />
Auch draußen muss es manchmal kuschelig sein, zum Beispiel in<br />
diesem Outdoor-Sessel mit Plüsch. Foto: Simone A. Mayer/dpa-mag
8<br />
DIE MODERNE KÜCHE<br />
Attraktive<br />
Living-<br />
Elemente<br />
für Lifestyle-<br />
Küchen<br />
Wohlfühlwelten Details, Lieblingsmöbelstücke<br />
und Exponate – von nostalgisch<br />
bis außergewöhnlich – bringen<br />
Individualität in die Küche.<br />
Kochen, Essen, <strong>Wohnen</strong>,<br />
Arbeiten, Wäschepflege,<br />
Bevorraten – heute<br />
sind ganzheitliche<br />
Wohlfühlwelten gefragt. „Ganz<br />
außergewöhnlich, sehr schön<br />
und individuell demonstrieren<br />
das die neuen Lifestyle-Küchen<br />
und offen geplanten Wohnküchen,<br />
ergänzt um attraktive<br />
Wohnelemente“, sagt Volker Irle,<br />
Geschäftsführer der AMK – Arbeitsgemeinschaft<br />
Die Moderne<br />
Küche e.V.<br />
Living-Elemente, das sind stilvolle<br />
Details, Lieblingsmöbelstücke,<br />
Exponate – von außergewöhnlich<br />
und superb bis nostalgisch<br />
oder klassisch. Vor allem<br />
aber sind sie individuell und perfekt<br />
auf die Wohn- und weiteren<br />
Lebensbereiche ihrer Bewohner<br />
abgestimmt. Möglich ist<br />
dabei alles, was persönlich<br />
Freude macht.<br />
Nicht zusammengewürfelt<br />
Viele bevorzugen ein möglichst<br />
zeitloses Design.<br />
Manche mögen einen Mix<br />
aus Altem und Neuen, bei-<br />
spielsweise Retro-Look<br />
kombiniert mit Moderne,<br />
andere ein cooles, minima-<br />
listisches Wohninterieur<br />
oder ein sehr naturnahes<br />
oder traditionelles bis rusti-<br />
gemeinsam: höchst indivi-<br />
duell soll das eigene Wohl-<br />
kales Umfeld.<br />
Doch eines ist heute allen<br />
fühl-Lebensumfeld sein und<br />
auch nachhaltig.<br />
Ein flexibles Möbel mit versteckten Funktionen – wie dieser<br />
multifunktionale Schrank mit Einschubtüren – beherbergt in<br />
diesem Fall eine elegante Homebar.<br />
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Die Wohngebäudeversicherung der WGV.<br />
Die mit dem guten Preis-Leistungs-Verhältnis.<br />
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DIE MODERNE KÜCHE 9<br />
Raumteiler oder um Räume individuell<br />
zu strukturieren –,<br />
moderne oder nostalgische<br />
Beistellmöbel, genussvolle, gemütliche<br />
Esstheken und Essplätze,<br />
schicke Sitzmöbel und<br />
Hocker, kreative Homeoffice-<br />
Lösungen, zusätzliche, hochfunktionale<br />
Hauswirtschaftsbereiche<br />
und vieles mehr.<br />
Was in der Küche seinen Anfang findet (großes Bild), setzt sich<br />
individuell und ganzheitlich im Wohnbereich fort – zum Beispiel<br />
mit einem Lieblingsplatz im modernen Landhaus-Look in<br />
Nordisch Blau (kleines Bild). Fotos: AMK<br />
Wie sich Räume aufteilen und neu strukturieren lassen, zeigt diese<br />
Planung am Beispiel eines attraktiven, freistehenden Elements:<br />
einem Glas-Regal sowie eines Sideboards mit goldenen Akzenten.<br />
Denn die hochwertigen, h modularen<br />
und sehr gut kombinierbaren<br />
Wohnelemente wollen fachkundig<br />
zu jenem attraktiven Ensemble<br />
zusammengestellt werden,<br />
das es für jeden<br />
Küchenkäufer so nur ein einziges<br />
Mal gibt.<br />
Beispiele hierfür sind auf<br />
Maß gefertigte Sideboards, innovative<br />
Pocketsysteme (multifunktionale<br />
Schränke mit komplett<br />
versenkbaren Einschubtüren),<br />
flexible und erweiterbare<br />
Regalsysteme, elegante Wohnwände<br />
und hochwertige Glasvitrinen<br />
– beispielsweise auch als<br />
Die Beleuchtung setzt die<br />
Lieblingsmöbel in Szene<br />
„Dies alles entspricht dem<br />
Trend zu fließend, harmonisch<br />
und ästhetisch ineinander<br />
übergehenden Wohn- und Arbeitslandschaften<br />
statt starrer<br />
Raumstrukturen. Die neuen Lösungen<br />
bestehen aus modularen,<br />
flexiblen und optimal an individuelle<br />
Vorstellungen, Wünsche<br />
und Vorgaben anpassbaren Möbelsystemen<br />
und Wohnelementen,<br />
da sie so etwas überhaupt<br />
erst möglich machen“, erläutert<br />
Volker Irle.<br />
Ein ausgeklügeltes Lichtdesign<br />
unterstreicht die attraktiven<br />
Living-Elemente und persönlichen<br />
Lieblingsmöbel und<br />
setzt sie dabei meisterhaft in<br />
Szene.<br />
AMK<br />
Traumküchen<br />
nach deinem Geschmack!<br />
Ganzheitlich geplant und<br />
durchgängig im Design<br />
Ob nun offen geplante Wohnküche<br />
oder separate Küche, Wohnzimmer,<br />
Esszimmer, Bad, Schlafzimmer,<br />
Homeoffice oder auch<br />
funktionaler Hauswirtschaftsbereich:<br />
Heute ist jedes Detail<br />
sorgfältig durchdacht, alles<br />
ganzheitlich geplant und durchgängig<br />
im Design. Nichts wird<br />
beliebig zusammengewürfelt,<br />
denn die Wohngenuss-, Lebensund<br />
Arbeitsräume sollen wie ein<br />
Daumenabdruck zu ihren Bewohnern<br />
passen, damit sich diese<br />
darin behaglich, sicher und<br />
geborgen fühlen.<br />
„Gut und schön wohnen bedeutet<br />
heute so individuell wie<br />
möglich wohnen. Der persönliche<br />
Lifestyle und die eigenen Lebensmaximen<br />
sollen sich in unserem<br />
gesamten Wohnumfeld<br />
wiederfinden. Beispielsweise in<br />
einer offen und individuell geplanten<br />
Wohnküche, wie sie viele<br />
Menschen begehren. Für ein<br />
tägliches Rundum-Wohlgefühl“,<br />
sagt AMK-Geschäftsführer Volker<br />
Irle. Die außerordentliche<br />
Programm-, Material-, Formenund<br />
Designvielfalt erfordert heute<br />
eine planerische Expertise wie<br />
es sie in anderen Epochen nicht<br />
gab, da dies auch nicht nötig war.<br />
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10<br />
HOLZBAU/BODENBELÄGE<br />
Dieser Parkettboden mit lebhafter Sortierung sorgt im Wohnzimmer<br />
für eine angenehme Atmosphäre. Foto: Bauwerk Parkett/vdp<br />
Dunkle Farbgebungen des Parketts, hier in französischem Fischgrät<br />
verlegt, schaffen ein reizvolles Ambiente.<br />
Foto: Kährs/vdp<br />
Barfuß mit warmen<br />
Hölzern unter den Füßen<br />
Holzboden Parkett sieht in jedem Raum gut aus. Doch im Wohnzimmer mit seinen meist<br />
großzügigen Abmessungen kommt der edle Belag besonders gut zur Geltung.<br />
Wärme und Natürlichkeit,<br />
die Parkett ausstrahlt,<br />
sind für viele<br />
Menschen der<br />
wichtigste Grund für einen<br />
Holzfußboden. Nicht umsonst<br />
ist Parkett gerade auch bei Barfuß-Laufenden<br />
in den eigenen<br />
vier Wänden so beliebt. Für die<br />
Haut ist das Holz ein ansprechender<br />
Bodenbelag. „Mit Parkett<br />
erhält man sich ein Stück<br />
Urlaubs- und Strandlaune auch<br />
in der dunkleren Jahreszeit“, sagt<br />
Michael Schmid, Vorsitzender<br />
des Verbandes der Deutschen<br />
Parkettindustrie (vdp). Wem<br />
„nur“ Parkett für warme Füße<br />
noch nicht reicht, der kann den<br />
Boden auch mit einer Fußbodenheizung<br />
und -kühlung kombinieren,<br />
auch bekannt als Fußbodentemperierung.<br />
Nicht zuletzt bei<br />
einem Heizungstausch lohnt es<br />
sich, darüber nachzudenken.<br />
Holz und Heizungstausch<br />
„Sanieren im Innern mit einem<br />
Holzfußboden aus nachhaltiger<br />
Produktion von Herstellern aus<br />
Deutschland gepaart mit einer<br />
Heizung auf Basis heimischer erneuerbarer<br />
Energien ergibt viele<br />
<strong>Plus</strong>punkte für Raumklima<br />
und Klimaschutz“, betont<br />
Schmid. Im Wohnzimmer mit<br />
seinen meist großzügigen Abmessungen<br />
mag die Investition<br />
besonders interessant sein.<br />
„Doch für das perfekte Barfuß-<br />
Erlebnis und Klimaschutz rundum<br />
sollte man auch die anderen<br />
Räume mit Parkett ausstatten,<br />
von der Küche bis zum Bad“, rät<br />
er. Einmal verlegt, lebt und atmet<br />
das Holz als lebendiger<br />
Werkstoff auch nach der Verarbeitung<br />
weiter. Dabei reagiert<br />
der Holzboden auf die Raumtemperatur<br />
und die schwankende<br />
Raumluftfeuchtigkeit. Je nach<br />
den klimatischen Bedingungen<br />
können sich die Poren zusammenziehen<br />
oder ausdehnen. „So<br />
nimmt das Holz bei hoher Luftfeuchtigkeit<br />
feuchte Raumluft<br />
auf und gibt diese in trockeneren<br />
Phasen wieder in den Raum<br />
ab. Beispielsweise im <strong>Herbst</strong> und<br />
Winter, wenn viel geheizt wird“,<br />
erläutert Schmid. „Auf diese<br />
Weise hilft Holz, das Raumklima<br />
auf natürliche Weise zu regulieren.“<br />
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HOLZBAU/BODENBELÄGE 11<br />
In seinem neuen Haus sollte man sich<br />
rundum wohlfühlen können.<br />
FOTO: WEBER HAUS<br />
Wohngesund mit Holz<br />
Neubau Ein besonderes Augenmerk sollten potenzielle Bauherren auf hochwertige, geprüft<br />
schadstoffarme Materialien und Baustoffe achten.<br />
Im eigenen Zuhause verbringt<br />
man Zeit mit der Familie,<br />
findet Entspannung<br />
und tankt Kraft. Immer häufiger<br />
wird dort auch gearbeitet.<br />
Homeoffice und mobiles Arbeiten<br />
haben sich in Deutschland<br />
etabliert. Umso wichtiger ist es<br />
daher, dass man sich im eigenen<br />
Heim auch wohlfühlt. Ein gutes<br />
Raumklima spielt dabei eine große<br />
Rolle.<br />
Holz für ein gesundes<br />
Wohnklima<br />
Schadstoffe im Haus können<br />
vielfältige Beschwerden verursachen,<br />
etwa Schwindel, permanente<br />
Müdigkeit oder Kopfschmerzen.<br />
Wer darüber nachdenkt,<br />
neu zu bauen, sollte daher<br />
ein besonderes Augenmerk<br />
auf hochwertige, geprüft schadstoffarme<br />
Materialien und Baustoffe<br />
sowie eine fachgerechte,<br />
kontrollierte Verarbeitung der<br />
Produkte achten. Zertifizierungen<br />
durch unabhängige Prüfinstitute<br />
und seriöse Prüfsiegel geben<br />
Anhaltspunkte.<br />
Holz als natürlicher Baustoff<br />
trägt wesentlich zu einem gesunden<br />
Wohnklima bei. Auch eine<br />
moderne Lüftungsanlage gehört<br />
dazu, am besten mit Wärmerückgewinnung.<br />
Neben der Regulierung<br />
der Raumluft schützen<br />
die Filter der Anlage vor Feinstaub<br />
und Pollen, was besonders<br />
für Allergiker wichtig ist. Außerdem:<br />
Eine Lüftungsanlage verhindert<br />
eine Lärmbelästigung<br />
von außen – ideal für das Arbeiten<br />
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12<br />
BAUEN/ARCHITEKTUR<br />
Wo fängt man an und wie<br />
geht es schrittweise weiter?<br />
Energetische Sanierung Wie ist es richtig: Gehe ich als erstes den Heizungstausch an?<br />
Oder besser erst die Dämmung? Experten geben Tipps zur Reihenfolge.<br />
Das energetische Sanieren<br />
älterer Häuser lohnt<br />
sich. „Es sind Einsparungen<br />
ab 50 Prozent<br />
des vorherigen Energiebedarfs<br />
drin“, sagt Alexander Steinfeldt,<br />
Sprecher der gemeinnützigen<br />
Beratungsgesellschaft co2online.<br />
Schafft ein Gebäude den<br />
Passivhausstandard, seien es sogar<br />
100 Prozent.<br />
Aber die Maßnahmen dafür<br />
sind teuer – zu teuer für viele.<br />
Vor allem zu teuer, um mehrere<br />
Punkte oder gar alles auf einmal<br />
anzugehen. Aber wo fängt man<br />
dann am besten an, und welchen<br />
Schritt stellt man vielleicht<br />
sogar mehrere Jahre hinten an?<br />
Die Antwort kann von Haus zu<br />
Haus anders ausfallen und ist außerdem<br />
abhängig vom Budget<br />
der Besitzerinnen und Besitzer,<br />
inklusive aktuell möglicher<br />
staatlicher Förderung.<br />
Es gibt ein Ideal – aber<br />
nicht für alle Fälle<br />
Trotzdem gibt es grundsätzlich<br />
eine ideale Reihenfolge für die<br />
energetische Sanierung: erst<br />
Dach und Fassade dämmen,<br />
dann die Heizung erneuern.<br />
Denn die Dämmung verändert<br />
den Energiebedarf eines Gebäudes,<br />
und das Volumen der Heizung<br />
kann erst perfekt darauf abgestimmt<br />
werden, wenn der Bedarf<br />
bekannt ist.<br />
Ein Faktor, der gegen das Ideal<br />
spricht, ist etwa das Alter einer<br />
Heizung. „Wenn die Heizung<br />
zum Beispiel 35 Jahre alt ist, ist<br />
Eine energetische Sanierung sollte von Energieberatern geplant<br />
werden. Dann werden sie gefördert. Foto: Christin Klose/dpa-mag<br />
Das neue Heizungsgesetz<br />
die Wahrscheinlichkeit recht<br />
hoch, dass sie in absehbarer Zeit<br />
ausfällt“, sagt Andreas Skrypietz<br />
von der Deutschen Bundesstiftung<br />
Umwelt (DBU) in Osnabrück.<br />
Es ergebe dann Sinn, zunächst<br />
die Anlage zu erneuern,<br />
obwohl zu der Zeit noch nicht<br />
Noch monatelangen Beratungen<br />
wurde das Gebäudeenergiegesetz<br />
(GEG) vom Bundestag<br />
beschlossen. Das Wichtigste<br />
im Überblick:<br />
» Neu eingebaute Heizungen<br />
sollen ab 1. Januar 2024 mit<br />
mindestens 65 Prozent erneuerbaren<br />
Energien betrieben<br />
werden können.<br />
» Die Regelung gilt vorerst nur<br />
für Neubaugebiete.<br />
» Für Bestandsbauten soll erst<br />
eine kommunale Wärmeplanung<br />
erarbeitet werden.<br />
» Es gibt keine sofortige Austauschpflicht<br />
für bestehende<br />
Heizungen.<br />
» Defekte Gas- oder Ölheizungen<br />
dürfen repariert werden,<br />
bei Havarien gibt es Übergangsfristen<br />
von bis zu 13<br />
Jahren.<br />
» Der Staat kann 30 bis 70<br />
Prozent der Kosten durch<br />
Förderung übernehmen.<br />
» Holzheizungen bleiben weiterhin<br />
erlaubt.<br />
kalkuliert werden kann, wie<br />
hoch der Bedarf ist, wenn<br />
Dämmmaßnahmen umgesetzt<br />
wurden. Die gute Nachricht:<br />
„Die heutigen Heizungen haben<br />
einen Leistungsbereich, in dem<br />
sie ohne Verlust genutzt werden<br />
können“, erklärt Skrypietz, der<br />
die DBU-Initiative „Zukunft zuhause<br />
– nachhaltig sanieren“ leitet.<br />
Sein Rat mit Blick auf die politischen<br />
Regelungen für Gasund<br />
Ölheizungen: „Man sollte<br />
aktuell auf jeden Fall eine Heizungsanlage<br />
auf der Basis erneuerbarer<br />
Energien einbauen.“<br />
Energieberater sichern<br />
staatliche Förderung<br />
Einen ersten Überblick, was<br />
an ihrem Gebäude zu tun ist,<br />
können sich Hausbesitzer über<br />
den Modernisierungscheck von<br />
„co2online“ verschaffen. Aber<br />
für die konkrete Planung und<br />
Umsetzung muss ein Energieberater<br />
beauftragt werden. Er überblickt,<br />
welche Maßnahmen sinnvoll<br />
sind, wo das meiste Einsparpotenzial<br />
besteht und erarbeitet<br />
einen individuellen Sanierungsfahrplan<br />
für das Haus. „Ohne<br />
Energieberater erhält man keinen<br />
Kredit von der Kreditanstalt<br />
für Wiederaufbau (KfW) und in<br />
den meisten Fällen auch keine<br />
Förderung vom Bundesamt<br />
für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle<br />
(Bafa)“, sagt Alexander<br />
Steinfeldt. Die Kosten für die<br />
Energieberatung werden zu 80<br />
Prozent vom Bafa übernommen.<br />
Marie-Luise Braun, dpa<br />
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WINTERGARTEN / ROLLADEN 13<br />
Einzigartiges Gartenzimmer<br />
für das ganzeJahr<br />
Wintergarten Grundsätzlich unterscheidet man beheizbare warme und weniger<br />
aufwändige unbeheizte kalte Varianten.<br />
Besitzer eines Balkons<br />
oder einer Terrasse stellen<br />
sich jeden <strong>Herbst</strong><br />
dieselbe Frage: Wohin<br />
mit den Gartenmöbeln, auf denen<br />
es sich die Familie an warmen<br />
Tagen und nach Feierabend<br />
gemütlich gemacht hat? Wer für<br />
seine Tische, Stühle, Liegen, Kissen<br />
und frostempfindlichen<br />
Pflanzen einen ganzjährig sicheren<br />
und nutzbaren Platz sucht,<br />
kann die Freiluftsaison mit einem<br />
Wintergarten vom Fachmann<br />
verlängern.<br />
„Wintergärten unterscheidet<br />
man je nach ihrer Ausstattung<br />
grundsätzlich in beheizbare<br />
Warmwintergärten und unbeheizte<br />
Kaltwintergärten. Während<br />
letztere vor allem als Winterquartier<br />
für empfindliche<br />
Pflanzen und Aussichtsplatz bei<br />
sonnigem Wetter dienen, ist ein<br />
Warmwintergarten ein vollwertiger<br />
Wohnraum und ganzjährig<br />
nutzbar“, erläutert Björn Kuhnke,<br />
Technikexperte des Bundesverbands<br />
Rollladen + Sonnenschutz<br />
e.V. (BVRS). Ein Kaltwintergarten<br />
ist entweder gar nicht<br />
oder nur minimal beheizt. So<br />
verursacht er keine Heizkosten,<br />
er spart welche. Wenn die Sonne<br />
die Luft in ihm aufheizt, wird<br />
ein Teil dieser Wärme an die angrenzenden<br />
Wohnräume abgegeben.<br />
Damit ein Wintergarten<br />
hält, was er verspricht, rät der<br />
BVRS-Experte zur Beratung<br />
Ein Wintergarten ist ganzjährig nutzbar.<br />
durch einen Rollladen- und Sonnenschutz-Fachbetrieb<br />
(R+S-<br />
Fachbetrieb).<br />
Trotzt jedem Wetter<br />
Der individuelle und passgenaue<br />
Bau eines beheizten Warmwintergartens<br />
ist deutlich aufwändiger<br />
als der eines Kaltwintergartens.<br />
Dafür bietet er einen<br />
Komfort, der mit anderen Räumen<br />
des Hauses vergleichbar ist<br />
– vorausgesetzt, er wurde fachgerecht<br />
errichtet, gut isoliert<br />
und verfügt über eine Lüftung<br />
und eine Verschattung, die ein<br />
übermäßiges Aufheizen verhindern.<br />
Dann können es sich seine<br />
Besitzer selbst bei Schnee und<br />
Eis dort gemütlich machen und<br />
einzigartige Ausblicke nach<br />
draußen genießen. Ob Warmoder<br />
Kaltwintergarten, für beide<br />
gilt: Er muss nicht nur absolut<br />
regendicht sein, sondern<br />
auch zuverlässig vor kalter Zugluft<br />
schützen.<br />
Die Profis aus den R+S-Fachbetrieben<br />
kümmern sich von<br />
Anfang an um alle Details: Wie<br />
Foto: Archiv/Wintergarten Fachverband<br />
soll der Wintergarten genutzt<br />
werden, in welche Himmelsrichtung<br />
ist er ausgerichtet, ist eine<br />
innen- oder eine außenliegende<br />
Verschattung sinnvoll?<br />
In jedem Fall garantieren sie<br />
nicht nur für eine perfekte handwerkliche<br />
Ausführung, sondern<br />
auch für die hochwertige Qualität<br />
sämtlicher Bauteile. Außerdem<br />
achten sie darauf, dass der<br />
Wintergarten auch im Frühling<br />
und im Sommer alle Komfortwünsche<br />
der Hausbewohner erfüllt.<br />
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14<br />
GARTEN<br />
Statt des Rasens lieber eine<br />
Blumenwiese anlegen<br />
Naturgarten Wer seinen Rasen im kommenden Jahr in eine blühende Fläche voller<br />
insektenfreundlicher Pflanzen verwandeln will, sollte bald tätig werden.<br />
Ein saftig grüner Rasen<br />
braucht viel Pflege, die<br />
arbeitsärmere Alternative<br />
ist eine Blumenwiese.<br />
Diese werden<br />
im <strong>Herbst</strong> ausgesät. Dafür<br />
streut man Samen auf die vorher<br />
oberflächlich aufgelockerte<br />
Rasennarbe, rät Norbert<br />
Kühn, Pflanzenforscher an der<br />
Technischen Universität Berlin.<br />
„Danach streut man Sand<br />
drüber und gießt an. Über den<br />
Winter haben die Pflanzen<br />
dann eine gute Chance, zu keimen<br />
und sich zu etablieren.“<br />
Kühns Tipp: Saatgutmischungen<br />
ohne zu viele sogenannte<br />
Akzeptanzarten wählen.<br />
„Das sind einjährige Pflanzenarten,<br />
die im ersten Jahr<br />
blühen“, erläutert der Pflanzenforscher.<br />
„Die Wiese entwickelt<br />
sich nämlich erst nach<br />
zwei, drei Jahren und viele<br />
Leute sind enttäuscht, wenn<br />
sie im ersten Jahr nichts sehen.“<br />
Daher mischen die Saatgut-Anbieter<br />
Akzeptanzarten wie<br />
Kornblume oder Mohn bei, die<br />
aber nicht mehr gedeihen werden,<br />
wenn die anderen Wiesenpflanzen<br />
dicht heranwachsen.<br />
„Die guten Mischungen garantieren,<br />
dass auch genügend langlebige<br />
Wiesenarten enthalten<br />
sind“, so Kühn.<br />
Eine Wiese bietet vielen Insekten<br />
und Vögeln Nahrung und<br />
Unterschlupf. Außerdem ist eine<br />
Wiese laut Kühn viel pflegeleichter.<br />
Man muss sie nur zwei- bis<br />
dreimal pro Jahr mähen. Gießwasser<br />
benötigen die Pflanzen<br />
nur bis maximal das zweite Jahr<br />
über. „Ich wässere meine Wiesen<br />
gar nicht und da macht es<br />
auch nichts, wenn die Wiese mal<br />
Sieht schön aus und unterstützt die Artenvielfalt:<br />
Schmetterlinge kommen gern zu Besuch auf der Blumenwiese.<br />
ein bisschen strohig aussieht“, so<br />
der Pflanzenforscher. „Das gehört<br />
dazu und dann kommen<br />
auch die trockenheitsverträglichen<br />
Arten besser zum Vorschein.“<br />
Wiese mit Rasenwegen<br />
Norbert Kühn hat auch noch einen<br />
besonderen Gestaltungstipp:<br />
Die Wiese mit Rasenwegen<br />
zu durchschneiden.<br />
„Das sieht sehr schön aus,<br />
weil man im Vordergrund den<br />
grünen Rasenteppich hat und<br />
dahinter die hohe Struktur der<br />
Gräser, die ein bisschen naturalistischer<br />
aussieht“, so der Professor.<br />
„Das kann einen sehr<br />
schönen Kontrast bilden und<br />
eine ästhetische Qualität besitzen.“<br />
dpa/tmn<br />
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Deutschland (Nabu) gibt es<br />
die Möglichkeit, den Rasen<br />
durch Zuwanderung zur Wiese<br />
umzugestalten: Dazu wird der<br />
Rasen nicht mehr gedüngt<br />
und nur noch wenige Male im<br />
Jahr gemäht sowie der Rasenschnitt<br />
nicht als Mulch zurückgelassen.<br />
So senkt sich<br />
langsam der Nährstoffgehalt<br />
des Bodens und herbeifliegende<br />
Samen von Wiesen aus der<br />
Umgebung können sich ansiedeln.<br />
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