12 28 » 06 » » - Schenker Deutschland AG - DB Schenker
12 28 » 06 » » - Schenker Deutschland AG - DB Schenker
12 28 » 06 » » - Schenker Deutschland AG - DB Schenker
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
aktuell<br />
Kundenmagazin der <strong>Schenker</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>AG</strong><br />
Nr. 83 | März 2011<br />
<strong>»</strong> <strong>06</strong><br />
Interview<br />
Im Gespräch mit<br />
Dr. Hansjörg Rodi<br />
<strong>»</strong> <strong>12</strong><br />
<strong>»</strong><br />
Reportage<br />
Wohin fährt der<br />
Landverkehr?<br />
<strong>28</strong><br />
PRojektpraxis<br />
Internationales Business<br />
braucht Kundennähe<br />
vor Ort
Fotos: © Grafissimo, istockphoto.com (S. 2); <strong>Schenker</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>AG</strong> (S. 3)<br />
Aloys Winn<br />
Editorial 3<br />
„Es kommen nie<br />
zwei Tage auf einmal.“<br />
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kunden,<br />
der amerikanische Politiker Dean Acheson hat einmal gesagt: „Das Beste an<br />
der Zukunft ist, dass nie zwei Tage auf einmal kommen.“ – Ein motivierender<br />
Gedanke, verspricht er uns doch die erforderliche Zeit, um die Herausforderungen<br />
der Zukunft der Reihe nach abzuarbeiten. Zu tun gibt es für uns genug –<br />
einige Details lesen Sie in unserer Reportage „Wohin fährt der Landverkehr?“<br />
ab Seite <strong>12</strong>.<br />
Der Artikel wagt einen Blick in die Zukunft unseres Geschäftes und kommt<br />
zu dem Schluss, dass uns im Landverkehr keine Revolution ins Haus steht.<br />
Stattdessen werden wir unentwegt an der Optimierung des Vorhandenen<br />
weiterarbeiten. Informationstechnologie und Telematik greifen künftig noch<br />
mehr in die logistischen Prozesse ein, als sie es bislang schon tun; die Infrastruktur<br />
der <strong>Schenker</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>AG</strong> wird sich weiter entwickeln, um noch<br />
mehr Effizienz und Flexibilität in die Gestaltung der Warenströme zu bringen;<br />
der Umweltgedanke wird unser unternehmerisches Handeln verstärkt begleiten,<br />
weil zeitgemäße Logistik immer den schonenden Umgang mit begrenzten<br />
Ressourcen einschließt.<br />
Es stimmt zwar, dass sich künftige Ereignisse der exakten Voraussage entziehen.<br />
Wäre es anders, hätte jeder von uns längst seine LottoMillion auf<br />
dem Konto. Dennoch darf uns die Ungewissheit nicht davon abhalten, die<br />
Zukunft aktiv zu gestalten. Denn es steht durchaus in unserer Macht, heute<br />
die Rahmenbedingungen für Ihren und unseren Erfolg von morgen zu gestalten.<br />
Die <strong>Schenker</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>AG</strong> hat sich schon immer über das operative<br />
Tagesgeschäft hinaus intensiv mit der Gestaltung der Zukunft beschäftigt.<br />
Das wird auch künftig so bleiben.<br />
Ihr<br />
Aloys Winn<br />
Mitglied des Vorstandes der <strong>Schenker</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>AG</strong>
<strong>»</strong> inhalt<br />
10<br />
Editorial<br />
03 Aloys Winn<br />
Mitglied des Vorstandes<br />
der <strong>Schenker</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>AG</strong><br />
09<br />
<strong>12</strong><br />
nEws<br />
<strong>06</strong><br />
Gespräch mit dem Vorstandsvorsitzenden<br />
der <strong>Schenker</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>AG</strong><br />
09 Kostenlose <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong>App<br />
10 FIFA FrauenWeltmeisterschaft 2011<br />
rEPortagE<br />
<strong>12</strong> Wohin fährt der Landverkehr?<br />
logistikPraxis<br />
20 Präzisionsarbeit bei Windstärke 10<br />
22 Kompetent in Szene gesetzt: K 2010 –<br />
die größte Kunststoffmesse der Welt<br />
25 FLEX setzt Maßstäbe für Qualität und Effizienz<br />
34 „Das ist ja gar keine Arbeit“<br />
35 Die Finnland Connection<br />
36 Wechselbrücken in Bewegung<br />
25<br />
ProjEktPraxis<br />
<strong>28</strong> Internationales Business<br />
braucht Kundennähe vor Ort<br />
insidE<br />
<strong>28</strong><br />
38 Personalien<br />
38 Gewinnspiel<br />
39 Auflösung Gewinnspiel aktuell 82<br />
impressum<br />
22<br />
Herausgeber und Redaktionsadresse<br />
<strong>Schenker</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>AG</strong>, Zentrale Frankfurt a. M.<br />
Postanschrift: Langer Kornweg 34 E, 65451 Kelsterbach<br />
Verantwortlich für Inhalt: Oliver Holzwarth<br />
Redaktionsleitung/Chefredaktion: Sherin Ibrahim<br />
Stellvertretende Chefredation: Kerstin Schultze<br />
Redaktionsassistenz: Susanne Smieskol<br />
Redaktion: Ute Bauer, Gesine Bonnet, Maria Fahnemann, Andreas Pietsch<br />
Lektorat: Heribert F. Butterhof<br />
Layout und Satz: Werbeagentur Müller GmbH, Coburg<br />
Auflage: 40.000<br />
erscheinungsweise: 4x jährlich<br />
Foto titel: Thomas Schwörer<br />
Der Umwelt zuliebe: Papier chlorfrei gebleicht<br />
kontakt: redaktion.aktuell@dbschenker.com<br />
36<br />
Werden die Begriffe „Kunde“ oder „Mitarbeiter“ verwendet, geschieht<br />
dies lediglich aus Vereinfachungsgründen und zugunsten des Leseflusses.<br />
Selbstverständlich sprechen wir mit aktuell auch alle Kundinnen und<br />
Mitarbeiterinnen der <strong>Schenker</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>AG</strong> an.
6 nEws<br />
Gespräch mit dem Vorstandsvorsitzenden der <strong>Schenker</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>AG</strong><br />
„Wir reden von fortschreitender<br />
Vernetzung der Verkehrsträger.“<br />
aktuell sprach mit Dr. Hansjörg Rodi über Themen, die 2011 ganz oben auf der Agenda stehen.<br />
aktuell: Herr Rodi, welche Gefühle dominieren<br />
beim Rückblick auf das Jahr 2010?<br />
Dr. Hansjörg Rodi: Die guten. Wir sind auf<br />
den Wachstumspfad zurückgekehrt und dürfen<br />
davon ausgehen, dass sich die positive<br />
Entwicklung auch 2011 fortsetzt. Luftfracht,<br />
Seefracht, Landverkehre über Schiene und<br />
Straße oder auch Kontraktlogistik: In allen<br />
Bereichen bewegt sich die Kurve nach oben.<br />
Worauf führen Sie das zurück?<br />
Wer seine Hausaufgaben erledigt, darf auf<br />
Erfolg hoffen. Wir haben unsere Prozesse<br />
verschlankt und unser Konzept der Qualitätslogistik<br />
weiter verfolgt. Das bedeutet zum<br />
Beispiel, dass wir Zielbranchen definiert<br />
haben, für die wir spezielle Lösungen entwickeln.<br />
Der Markt honoriert das. Dabei<br />
darf man vor allem eines nicht vergessen:<br />
Die Kompetenz eines Unternehmens steht<br />
und fällt mit der Kompetenz seiner Mitarbeiter.<br />
Wir haben auch in schwierigen Zeiten<br />
nicht aufgehört, in unser Personal zu investieren.<br />
Das zahlt sich aus.<br />
Und was steht 2011 ganz oben auf der Agenda?<br />
Dreh und Angelpunkt unserer Strategie sind<br />
und bleiben die Kundenanforderungen. Diese<br />
richten sich nicht so sehr auf den Hauptlauf<br />
beim Transport, sondern auf die zusätzlichen<br />
Leistungen, wie Value Added Services oder<br />
die Steuerung der kompletten Supply Chain.<br />
Im Herbst des vergangenen Jahres haben wir<br />
eine Kundenzufriedenheitsanalyse durchgeführt,<br />
bei der es auch um die künftigen Anforderungen<br />
des Marktes ging. Das Resultat ist<br />
eindeutig: Unsere Kunden fordern uns immer<br />
mehr als Prozessmanager.<br />
Eine Kundenzufriedenheitsanalyse fragt<br />
naturgemäß nach der Zufriedenheit der<br />
Kunden. Wie sieht es da aus?<br />
Die Ergebnisse werden erst in ein paar Wochen<br />
veröffentlicht (Anm. der Red: aktuell 84).<br />
Aber so viel steht fest: Schon bei der Befragung<br />
2008 haben uns die Kunden ein tolles<br />
Zeugnis ausgestellt, das jüngste Resultat bewegt<br />
sich auf dem gleichen Niveau. Damit<br />
das so bleibt, arbeiten wir mit Hochdruck<br />
an der weiteren Verbesserung unseres Angebotes<br />
und unserer Leistung.<br />
Wo setzen Sie da an?<br />
Beispielsweise bauen wir unsere Branchenlösungen<br />
auch 2011 weiter aus. Jede Branche<br />
stellt spezielle Anforderungen an ihre Logistikpartner.<br />
In der Entwicklung branchenspezifischer<br />
Konzepte sind wir heute schon<br />
gut und wollen morgen besser sein. Das schaffen<br />
wir unter anderem dadurch, dass wir ausgewiesene<br />
Spezialisten für unsere Zielbranchen<br />
als Führungskräfte gewinnen. Auch<br />
die Gestaltung von Umschlagplätzen richten<br />
wir an speziellen Branchenbedürfnissen aus.<br />
So wollen wir unsere Infrastruktur dahingehend<br />
verbessern, dass wir CrossDocking dort<br />
„Wenn das politisch Sinnvolle, das unternehmerisch Richtige<br />
und das ökologisch Wünschenswerte ein hohes Maß an<br />
Deckungsgleichheit erzielen, haben wir eine gute Basis für<br />
Fortschritt geschaffen.“<br />
Dr. Hansjörg Rodi, Vorstandsvorsitzender der <strong>Schenker</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>AG</strong><br />
Fotos: © Rüdiger Nehmzow (S. 6-7); <strong>Schenker</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>AG</strong> (S. 7)<br />
ermöglichen, wo es zur Effizienzsteigerung<br />
beiträgt. Gerade die Automotive und die<br />
Baumarktbranche erwarten hier von uns<br />
hocheffiziente Lösungen.<br />
„Effizienzsteigerung“ ist ein häufig bemühtes<br />
Wort. Auch der Aktionsplan<br />
Güterverkehr und Logistik des Verkehrsministeriums<br />
zielt darauf ab.<br />
Und das ist auch gut so. Der Aktionsplan will<br />
Verkehre nicht verhindern, sondern vernünftig<br />
gestalten. Da stimme ich mit der offiziellen<br />
Verkehrspolitik überein. Zu den Schlagwörtern<br />
des Aktionsplanes gehören: Logistikstandort<br />
<strong>Deutschland</strong> stärken, Effizienzsteigerung<br />
aller Verkehrsträger, optimale<br />
Vernetzung der Verkehrswege, Vereinbarkeit<br />
von Verkehrswachstum<br />
einerseits sowie Umwelt und<br />
Klimaschutz andererseits.<br />
Es ist gewiss nicht<br />
die Aufgabe der<br />
<strong>Schenker</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>AG</strong>, den<br />
Aktionsplan des Verkehrsministers<br />
abzuarbeiten. Aber wenn<br />
das politisch Sinnvolle, das unternehmerisch<br />
Richtige und das ökologisch<br />
Wünschenswerte ein hohes<br />
Maß an Deckungsgleichheit erzielen,<br />
haben wir eine gute Basis für<br />
Fortschritt geschaffen.<br />
Der Aktionsplan zielt unter anderem<br />
auf die Förderung des Kombinierten<br />
Verkehrs ab. Wie man hört, will<br />
<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> hier die eigenen Kräfte<br />
weiter bündeln.<br />
7
8 nEws<br />
Wir führen in diesem Jahr unsere schienenaffinen<br />
FullLoadAktivitäten von Hangartner,<br />
Railog (RLF) in <strong>Deutschland</strong> und TRANSA<br />
unter dem Dach der TRANSA zusammen. Das<br />
versetzt uns in die Lage, FullLoadSolutions<br />
aus einer Hand anzubieten – mit einer zentralen<br />
Disposition für die optimale Ausschöpfung<br />
unserer Kapazitäten. Denn unsere Kunden<br />
wünschen die möglichst wirkungsvolle<br />
Verknüpfung der Verkehrsträger.<br />
Nimmt der Zug dem Lkw die Ladung weg?<br />
So sollte man als Logistikdienstleister nicht<br />
denken – ganz gleich, ob man wie wir zur<br />
Deutschen Bahn gehört oder nicht. Wer im<br />
Transportgewerbe heute die Angst vor sogenannten<br />
Kannibalisierungseffekten schürt,<br />
verhält sich nicht zukunftstauglich. Das Bild<br />
ist ohnehin falsch: Schiene und Straße fressen<br />
sich doch nicht gegenseitig auf! Vielmehr<br />
haben wir es hier mit zwei Kräften zu tun,<br />
die in die gleiche Richtung wirken. Sprechen<br />
wir also nicht von Kannibalisierungseffekt,<br />
sondern von Kooperationseffekt zwischen<br />
Schiene und Straße und von ihrer fortschrei<br />
tenden Vernetzung. Alle Prognosen zielen<br />
darauf ab, dass in den kommenden Jahrzehnten<br />
der Güterverkehr – und übrigens auch der<br />
Personenverkehr – größeren Belastungen als<br />
bisher ausgesetzt sein wird. Der Verkehr bewegt<br />
sich schon heute nah an seinen Kapazitätsgrenzen.<br />
Da sollten wir weniger über<br />
Konkurrenz zwischen den Landverkehrsträgern<br />
und stattdessen mehr über ihr koordiniertes<br />
Miteinander reden mit dem Ziel,<br />
das prognostizierte Verkehrswachstum<br />
effizient abzuwickeln.<br />
Wenn wir über Straßen und Schienentransporte<br />
sprechen, dann sollten wir die CO₂<br />
Emissionen und deren Reduzierung nicht<br />
außer Acht lassen.<br />
Das ist richtig, wobei wir beim Thema Emissionen<br />
auch die anderen Verkehrsträger und<br />
natürlich die LogistikImmobilien mit einbeziehen<br />
müssen. In diesem Zusammenhang<br />
verfolgen wir dauerhaft vier GreenLogistics<br />
Projekte: den weltweiten und multimodalen<br />
Einsatz von emissionsärmeren Verkehrsträgern,<br />
den CO₂freien Schienengüterverkehr,<br />
„Bei der <strong>Schenker</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>AG</strong> bewegt<br />
sich in allen Bereichen die Kurve nach oben.“<br />
Dr. Hansjörg Rodi, Vorstandsvorsitzender der <strong>Schenker</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>AG</strong><br />
die Schulung der LkwFahrer in energiesparender<br />
Fahrweise und die Nutzung von grünen<br />
Techniken wie Geothermie bei der Errichtung<br />
neuer Immobilien. Unsere Maßnahmen<br />
streben reale CO₂Einsparungen an. Wir dürfen<br />
in diesem Zusammenhang eines nicht vergessen:<br />
In Zukunft wollen unsere Kunden den<br />
CO₂Footprint ihrer Produkte kennen. Dann<br />
müssen wir als Logistikdienstleister Rede<br />
und Antwort stehen. Wir sehen der Entwicklung<br />
einer europaweit einheitlichen Norm<br />
zur Ermittlung der transportbedingten Treibhausgasemissionen<br />
erwartungsvoll entgegen.<br />
Auch wenn wir darauf wohl noch bis Mitte<br />
20<strong>12</strong> warten müssen.<br />
Wobei der Entwurf dieser EuropaNorm die<br />
Emissionen von Lagern und Umschlaghallen<br />
nicht berücksichtigt.<br />
Das ändert nichts an unserem selbst gesteckten<br />
Unternehmensziel. Und das lautet nach<br />
wie vor: Wir wollen Transportwachstum und<br />
CO₂Emissionen entkoppeln. ■<br />
Fotos: © Rüdiger Nehmzow (S. 8); Werbeagentur Müller GmbH (S.9)<br />
Mobile Sendungsverfolgung per iPhone<br />
Kostenlose <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong>-App<br />
Kunden von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong>-Logistics können ihre Sendungen jetzt unterwegs<br />
mit dem Apple iPhone verfolgen. Die eigens entwickelte<br />
Applikation ermöglicht es, mobil auf Sendungsinformationen zuzugreifen,<br />
wie sie beim Tracking im Internet geboten werden. Damit<br />
können Kunden den Status ihrer Sendungen im Landverkehr sowie<br />
in der Luft- und Seefracht weltweit abrufen.<br />
Weltweite Logistikketten werden immer<br />
differenzierter, was bei Logistikkunden<br />
zu einem gesteigerten Bedürfnis nach Sicherheit<br />
und Transparenz führt. OnlineSendungsverfolgung<br />
nimmt in der Logistik einen immer<br />
höheren Stellenwert ein. Das sogenannte<br />
Tracking ermöglicht es, detaillierte Sendungsinformationen<br />
schnell und einfach online<br />
abzufragen. Der Kunde erfährt in Echtzeit,<br />
wo sich seine Sendung befindet, wann diese<br />
am Bestimmungsort ankommen soll und<br />
weitere Details. Allein in 2010 wurden bei<br />
<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong>Logistics weltweit über 15 Millionen<br />
Trackinganfragen gestellt.<br />
Mit der Entwicklung einer TrackingApp hat<br />
<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> auf das erhöhte Informationsbedürfnis<br />
seiner Kunden reagiert. „Als einer<br />
der ersten Logistikdienstleister weltweit<br />
bieten wir Kunden aus Handel und Industrie<br />
eine mobile Sendungsverfolgung<br />
über ein<br />
Smartphone an.<br />
Die unkomplizierteAnwen<br />
dung liefert unseren Kunden genau die<br />
Funktionalität, Schnelligkeit und Benutzerfreundlichkeit<br />
in der Sendungsverfolgung,<br />
die sie benötigen und von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> erwarten“,<br />
erklärt Lothar Rosenkranz, Vorstand<br />
Systementwicklung der <strong>Schenker</strong><br />
<strong>Deutschland</strong> <strong>AG</strong>.<br />
Die Anwendung ist im Apple iTunesStore *<br />
unter „<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong>“ kostenlos in Deutsch<br />
und Englisch erhältlich. Später folgen weitere<br />
Sprachen wie Chinesisch, Tschechisch,<br />
Spanisch, Türkisch, Portugiesisch, Norwegisch<br />
und Schwedisch. Mit der neuen<br />
TrackingLösung erweitert <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong><br />
Logistics das bestehende Angebot an<br />
ITApplikationen. Eine Lösung für die<br />
mobile Sendungsverfolgung für andere<br />
Betriebssysteme ist in Vorbereitung. ■<br />
* Der Apple iTunesStore ist die offizielle Möglichkeit,<br />
Programme und Spiele<br />
von Drittanbietern auf das<br />
iPhone, iPad oder den<br />
iPod touch zu übertragen.<br />
Was sind Apps?<br />
Tracking<br />
Zur Sendungsverfolgung werden<br />
die Packstücke mit Barcode oder<br />
RFIDChip etikettiert und an allen<br />
Umschlagpunkten der Logistikkette<br />
registriert. Die Etiketten<br />
werden gescannt, die eingelesenen<br />
Daten gespeichert und an den zentralen<br />
Datenserver des Logistikdienstleisters<br />
übermittelt. Dadurch<br />
sind alle wichtigen Sendungsinformationen<br />
wie Adresse, Trackingnummer<br />
sowie Routinginformationen,<br />
d. h. welchen Weg die Ware<br />
vom Absender bis zum Ziel nimmt,<br />
nachvollziehbar. Jedes Packstück<br />
kann zu jedem Zeitpunkt des Transports<br />
eindeutig identifiziert werden.<br />
Da alle Sendungsinformationen<br />
in elektronischer Form<br />
existieren, können diese problemlos<br />
übertragen, gespeichert, aufbereitet<br />
und abgefragt werden.<br />
<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong>Kunden erhalten<br />
einen direkten Zugang zum weltweiten<br />
OnlineTracking ihrer<br />
Land, Luft und Seefrachtsendungen.<br />
Dazu geben sie in der<br />
Auswahlmaske einfach ihre Referenznummer<br />
ein, beispielsweise<br />
die <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong>Auftrags oder<br />
Containernummer. Damit werden<br />
die dazugehörenden anonymisierten<br />
Daten abgerufen, ganz gleich,<br />
wie und wo die Sendung transportiert<br />
wird.<br />
9<br />
App ist die Abkürzung für Application (engl. für Anwendungsprogramm).<br />
Eine App ist ein kleines Hilfsprogramm, das man für<br />
ein internetfähiges Handy wie das iPhone, ein iPad oder den PC<br />
nutzen kann. Außerdem gibt es Webapps, die über das Internet<br />
aufgerufen und dort genutzt werden. Apps sind quasi der Clou der<br />
Smartphones. Es geht darum, das Smartphone durch ein paar Klicks<br />
mit neuen Funktionen, Spielen oder Programmen auszustatten.<br />
Der Name Apps wurde vor allem wegen der beliebten Apps der<br />
Firma Apple bekannt. Apple vertreibt kostenlose und kostenpflichtige<br />
Apps für AppleProdukte, die man im AppStore<br />
erwerben und auf sein Gerät herunterladen kann.
10 nEws<br />
Fotos: © <strong>Schenker</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>AG</strong> (S. 10-11); Deutsche Bahn <strong>AG</strong> (S.10)<br />
Der Kick der Sportlogistik<br />
FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 2011<br />
22 Tage Frauenfußball auf höchstem Niveau werden geboten, wenn ab dem 26. Juni<br />
2011 16 Teams von fünf Kontinenten in <strong>Deutschland</strong> zur Endrunde der FIFA Frauen-<br />
Weltmeisterschaft 2011 antreten. Flankiert werden die Spiele von Logistik auf<br />
höchstem Niveau. Denn die <strong>Schenker</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>AG</strong> ist der offizielle Logistikdienstleister<br />
der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 2011. Dabei sorgen die Experten<br />
von <strong>DB</strong> SCHENKERsportsevents nicht nur dafür, dass von der Eckfahne über die Trikots<br />
bis zum Ball alles vor Ort ist, was beim Match gebraucht wird. Sie stellen auch sicher,<br />
dass Kameras und Übertragungstechnik verfügbar sind, damit die Zuschauer und -hörer<br />
zuhause live mitfiebern können, wenn die Weltklassefrauen um den Pokal spielen.<br />
aktuell fragte Michael Korn,<br />
Vorstand Luft/Seefracht und<br />
Messen/Spezialverkehre der<br />
<strong>Schenker</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>AG</strong>,<br />
nach dem besonderen Kick<br />
der Sportlogistik.<br />
Herr Korn, das Team von<br />
<strong>DB</strong> SCHENKERsportsevents<br />
ist international bei den größten<br />
und glamourösesten Sportereignissen<br />
ganz nah dabei. Ist die FIFA FrauenWeltmeisterschaft<br />
2011 ein Event mit GlamourFaktor?<br />
Michael Korn: Der Frauenfußball hat in den letzten Jahren<br />
deutlich an Popularität gewonnen – völlig zu Recht, wie ich<br />
meine. Hier wird erstklassiger Sport geboten. Die Zeiten, in<br />
denen Fußballfrauen bestenfalls belächelt wurden, gehören<br />
mittlerweile der Vergangenheit<br />
an. Und dass die deutsche<br />
Frauenmannschaft international<br />
so erfolgreich ist, freut<br />
mich natürlich ganz besonders.<br />
Nicht zuletzt Steffi Jones,<br />
als Präsidentin des Organisationskomitees,<br />
hat mit<br />
ihrem Charme und ihrer<br />
Begeisterung viel für ihren<br />
Sport in <strong>Deutschland</strong> getan.<br />
Die FIFA FrauenWeltmeisterschaft<br />
2011 wird in jeder Hinsicht ein Erfolg, da bin ich<br />
ganz sicher. Also, GlamourFaktor: auf jeden Fall!<br />
„Unsere Logistik spezialisten<br />
handhaben hier äußerst<br />
wertvolles und empfindliches<br />
TV- und Medienequipment.“<br />
Michael Korn, Stellvertretender Vorstandsvorsitzender<br />
der <strong>Schenker</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>AG</strong><br />
Was heißt das für die Logistik?<br />
Professionelle Leistungen hängen für uns natürlich nicht<br />
vom GlamourFaktor unserer Projekte ab! Nichtsdestotrotz<br />
möchte ich nicht verhehlen, dass es großen Spaß macht, in<br />
diesem hochklassigen Sportsegment mit unseren Logistikdienstleistungen<br />
zum Erfolg beitragen zu dürfen. Wir freuen<br />
uns auf diese Weltmeisterschaft. Unsere Kunden können sich<br />
da ganz auf uns und unsere weitreichenden Erfahrungen in<br />
der Sport und Eventlogistik verlassen.<br />
Welches ist denn die größte Herausforderung im Rahmen<br />
der Sportlogistik rund um das Turnier?<br />
Ich würde da den Aufbau und die Betreuung des „International<br />
Broadcasting Coordination Centre“ nennen. Von hier<br />
werden sämtliche Übertragungen und LiveBerichte von den<br />
Spielen und dem „Drumherum“ gesteuert. Unsere Logistikspezialisten<br />
handhaben hier äußerst wertvolles und empfindliches<br />
TV und Medienequipment. Dazu braucht man neben<br />
der perfekten Planung auch Erfahrung im Umgang mit HightechGeräten.<br />
Aber auch die Logistik für die neun FIFA<br />
WMStadien und die Transporte der Teamequipments, die<br />
wieder in unseren Händen liegen, sind nicht ohne. In den<br />
Stadien besteht die Herausforderung darin, den Überblick<br />
zu bewahren und viele unterschiedliche Logistikbedürfnisse<br />
gleichzeitig zu erfüllen. Außerdem unterstützen wir die<br />
Teams beim Transport ihrer Ausrüstung von den Hotels zu<br />
den Stadien und zurück und natürlich auch bei Spielortwechsel.<br />
Hier sehen wir unsere Aufgabe auch darin, „unsichtbar“<br />
im Hintergrund zu arbeiten,<br />
damit die Spielerinnen sich<br />
voll auf ihr nächstes Match<br />
konzentrieren können. Es ist<br />
die Gesamtheit des Projektes,<br />
die den Reiz ausmacht.<br />
Werden Sie selber Spiele<br />
besuchen?<br />
Ja, das lasse ich mir nicht<br />
entgehen. Eine Weltmeisterschaft<br />
im eigenen Land ist<br />
immer etwas Besonderes. Wenn dann noch das Wetter mitspielt,<br />
werden die Austragungen wieder ein Highlight des<br />
Sommers werden.<br />
Nun Ihr Tipp: Wer wird denn Weltmeister?<br />
Na, <strong>Deutschland</strong> natürlich! Silvia Neid hat ihr Team super<br />
aufgestellt, die Motivation ist bestens – und wir haben einfach<br />
eine tolle Mannschaft, die es versteht, ihre Leistungen<br />
im Ernstfall abzurufen.<br />
Vielen Dank für das Gespräch! ■<br />
11
<strong>12</strong> rEPortagE 13<br />
Foto: © Don Bayley, istockphoto.com (S. <strong>12</strong>)<br />
Ein vorsichtiger Blick in die Zukunft<br />
Wohin fährt der<br />
Landverkehr?<br />
Die Fracht sucht sich ihren Weg – nach diesem ehernen<br />
Gesetz hat schon Gottfried <strong>Schenker</strong> im ausgehenden<br />
neunzehnten Jahrhundert dem Warentransfer mächtig<br />
auf die Sprünge geholfen. Am Grundsatz selbst hat sich<br />
bis heute nichts geändert und er dürfte – dazu muss man<br />
keine Glaskugel bemühen – auch in Zukunft universelle<br />
Gültigkeit beanspruchen: Die Fracht sucht sich ihren<br />
Weg. Bleibt nur die Frage nach dem Wie. Wie mag er<br />
wohl aussehen, der Landverkehr der Zukunft?<br />
Eines vorweg: Hellseher, ScienceFiction<br />
Autoren und Spinner kommen in diesem<br />
Artikel nicht zu Wort. Stattdessen haben wir<br />
Marktkenner gefragt, welche Entwicklungen<br />
der Landverkehr gerade durchläuft und welche<br />
Trends auf ihn zukommen. Damit verliert<br />
unser Ausblick an spektakulärem Input und<br />
gewinnt dafür an Realitätsnähe. Denn die einhellige<br />
Meinung lautet: Eine Revolution steht<br />
nicht ins Haus. Die Transport und Logistikbranche<br />
wird das Rad vorerst nicht neu erfinden.<br />
Warum auch? Die technischen Entwicklungen<br />
der vergangenen Jahrzehnte haben der<br />
innovationsgetriebenen Branche einen gut<br />
bestückten und noch verhältnismäßig neuen<br />
Werkzeugkasten für das Tuning ihrer Evolution<br />
an die Hand gegeben. Das gilt vor allem<br />
in Hinblick auf die Informationstechnologie.<br />
Ein Logistiker hat einmal gesagt: „Das dicke<br />
Buch der ITgesteuerten Versorgungsketten<br />
hat weit mehr als tausend Seiten. Und wir<br />
sind gegenwärtig gerade einmal auf Seite einhundert<br />
angekommen.“ Deshalb haben die<br />
Entwicklungsmannschaften auf Jahre genug<br />
damit zu tun, die geradezu unendlichen Möglichkeiten<br />
ihrer noch immer recht neuen<br />
Instrumente zu nutzen.
14 rEPortagE<br />
Wann werden Paletten und<br />
Container endlich gebeamt?<br />
Bei Raumschiff Enterprise war es gang<br />
und gäbe, Versorgungsgegenstände und<br />
Menschen per Teleportation hin und<br />
her zu befördern. Im Jargon der Crew<br />
um Captain Kirk und Mr Spock hieß das<br />
„beamen“. Im Horrorfilm „Die Fliege“<br />
hat das jemand mit sich selbst versucht.<br />
Das hat zwar irgendwie geklappt, aber<br />
irgendwie dann doch nicht. Aber lassen<br />
wir das.<br />
Unsere Straßen würden erheblich entlastet,<br />
wenn man Schrauben, Waschmaschinen<br />
und Computer einfach zum<br />
Empfänger beamen könnte. Mit einzelnen<br />
Molekülen ist das schon gelungen.<br />
Aber so ein Molekül besteht aus einer<br />
Handvoll Atomen. Was ist das schon<br />
im Vergleich zu den zehn hoch achtundzwanzig<br />
Atomen, aus denen ein mittelgroßer<br />
Mensch besteht? Und bei einer<br />
Palette Zement sind es noch viel mehr<br />
Kleinstteile. Denken wir also gar nicht<br />
erst daran, Werkzeugmaschinen von<br />
<strong>Deutschland</strong> nach Asien zu beamen!<br />
„Mit Beamen befassen wir uns während<br />
der Arbeitszeit nicht“, sagt Erik Wirsing,<br />
Leiter der Zentrale Systementwicklung.<br />
Und in seiner Stimme liegt noch nicht<br />
einmal Bedauern. Denn wenn man<br />
beamen könnte, würde das Transportgewerbe<br />
in eine ebenso dramatische Krise<br />
fahren wie die Zunft der Hufschmiede<br />
nach der Erfindung des Autos. „Wir bekämen<br />
einen letzten Großauftrag. Nämlich<br />
die Ausstattung aller Firmen mit<br />
Beamstationen. Und danach könnten<br />
wir uns ans Verschrotten der Lkw begeben.“<br />
– Doch das heben wir uns fürs<br />
nächste Jahrtausend auf. Aber wie wäre<br />
es übergangsweise für die Citylogistik<br />
mit einem unterirdischen Zustellsystem?<br />
transparenz und Prozesssteuerung<br />
bleiben die entscheidenden Faktoren<br />
Wohin also fährt der Landverkehr? Gehen<br />
wir das Thema zunächst einmal von der<br />
Marktseite an: Was erwartet der Kunde von<br />
der <strong>Schenker</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>AG</strong>? Jörg Vandersee<br />
muss es wissen, denn der Leiter der Zentrale<br />
Vertrieb Landverkehre ist ganz nah dran<br />
an den Marktbedürfnissen. Seine Prognose:<br />
„Unsere Kunden fordern künftig von uns<br />
noch mehr Optimierungsimpulse, die über<br />
die vereinbarte Dienstleistung hinausgehen.<br />
Sie benötigen einen Partner mit dynamischer<br />
Innovationskraft, der aktiv, schnell und flexibel<br />
auf die sich ständig verändernden Anforderungen<br />
im logistischen Setup reagiert. In<br />
zehn Jahren verlangen unsere Kunden von<br />
uns noch mehr steuernde Einflüsse auf ihre<br />
Supply Chains und gleichzeitig deutlich mehr<br />
Transparenz.“<br />
Mehr Transparenz. Das überrascht. Garantieren<br />
verlässliche Telematiksysteme und ausgeklügelte<br />
Internetplattformen nicht schon<br />
jetzt eine präzise Steuerung der Warenströme?<br />
„Natürlich tun sie das“, entgegnet Vandersee.<br />
„Aber unsere Kunden müssen immer komplexere<br />
Prozesse immer effizienter gestalten.“<br />
Deshalb benötigen sie mittel und langfristig<br />
noch mehr Detailinformationen in Echtzeit.<br />
Das sieht auch Erik Wirsing so. Der Leiter der<br />
Zentrale Systementwicklung geht davon aus,<br />
dass ihn die Lieferkettentransparenz in den<br />
folgenden Jahren noch gut beschäftigt. Er<br />
gehört zu den nimmermüden Antreibern<br />
und Möglichmachern, wenn es um die intensivere<br />
Nutzung bestehender oder um die Einführung<br />
neuer ITTools geht. Heute treffen<br />
bei der <strong>Schenker</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>AG</strong> erst achtzig<br />
Prozent aller Landverkehrsaufträge auf elektronischem<br />
Weg ein. Künftig dürfte sich dieser<br />
Prozentsatz der Einhundert annähern,<br />
weil auch kleinere Auftraggeber verstärkt<br />
von ihren digitalen Möglichkeiten Gebrauch<br />
machen. Zu den Vorteilen gehört es, dass<br />
die Kunden den Sendungsverlauf im Internet<br />
nachhalten oder – ganz neu! – ihn über eine<br />
<strong>Schenker</strong>App via Smartphone im Auge<br />
behalten können.<br />
kunden brauchen informationen –<br />
logistiker auch<br />
So wie die Kunden wollen auch die in die<br />
Systemverkehre eingebundenen Geschäftsstellen<br />
wissen, wann welche Waren bei ihnen<br />
eintreffen. Das wird darauf hinauslaufen,<br />
dass mit Erstellung eines elektronischen<br />
Borderos in der Versandgeschäftsstelle die<br />
Empfangsgeschäftsstelle sofort weiß, was<br />
da konkret auf sie zukommt: Art der<br />
Frachtstücke, Empfänger, spezielle Anforderungen<br />
an die Zustellung. „Auf diese Weise<br />
können die Empfangsgeschäftsstellen lange<br />
vor dem Eintreffen des Lkw den Einsatz ihrer<br />
Personal und Fahrzeugressourcen zielgerichtet<br />
planen“, darin sieht HansJoachim Brockmeyer,<br />
Leiter der Zentrale Produktion, nach<br />
wie vor Entwicklungspotenzial bei der effizienten<br />
Prozessgestaltung. Denn es ist für<br />
die Feinverteilung keineswegs egal, ob der<br />
in einer Stunde eintreffende Lkw temperatursensible<br />
Medikamente, schwere Maschinenkomponenten<br />
oder Plüschtiere geladen hat.<br />
Das führt zu einem weiteren Themenbereich,<br />
dessen Bedeutung in den kommenden Jahren<br />
ebenfalls zunimmt. Stichwort Sensorik.<br />
Immer mehr Verlader fordern Auskünfte in<br />
Echtzeit darüber, wie es der Fracht unterwegs<br />
ergeht: Treten starke Schwankungen bei der<br />
Luftfeuchtigkeit auf? Wird das Frachtgut<br />
übermäßig geschüttelt oder gestoßen? Und<br />
vor allem: Bewegt sich die Fracht während<br />
Transport und Umschlag ständig innerhalb<br />
des zulässigen Temperaturbereichs? Die<br />
<strong>Schenker</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>AG</strong> setzt entsprechende<br />
Überwachungstechnologien schon heute ein.<br />
„Aber hier befinden wir uns noch in den Anfängen“,<br />
erklärt Erik Wirsing: „Momentan<br />
bereiten wir uns darauf vor, die Überwachung<br />
per Sensorikmodul auch auf der Paletten und<br />
Packstückebene durchzuführen.“ Und mehr<br />
noch: Wenn es nach den Vorstellungen der<br />
Entwickler geht, werden künftig sogar alle<br />
Ladungsträger mit einem winzigen RFIDtag<br />
zur weltweit einheitlichen Identifikation<br />
ausgestattet.<br />
das Fahrzeug der Zukunft<br />
Schwenken wir von den kleinen Teilen zu<br />
den ganz großen. Ob der Hauptlauf von<br />
nationalen und internationalen Systemverkehren<br />
künftig auch mit dem EuroCombi<br />
ausgeführt wird, steht derzeit in den Sternen,<br />
weil die politische Entscheidung auf sich<br />
warten lässt. Die <strong>Schenker</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>AG</strong><br />
hat sich in dieser Frage klar positioniert. Sie<br />
stuft den 25,25 Meter langen EuroCombi als<br />
ein hilfreiches Instrument zur Entlastung des<br />
Hauptlaufes im Systemverkehr ein. In einem<br />
Code einscannen ...<br />
Fotos: © Palto, istockphoto.com (S. 14-15); Andrzej Estko, fotolia.de (S. 15)<br />
gemeinsamen Thesenpapier haben der Verband<br />
der Deutschen Automobilindustrie<br />
(VDA) und die Deutsche Bahn <strong>AG</strong> unterstrichen,<br />
dass sie zu diesem Thema in einem<br />
konstruktiven Dialog stehen. Der Verzicht<br />
auf die Teilnahme am bundesweiten Feldversuch<br />
stellt keine generelle Ablehnung des<br />
EuroCombis dar. Aber solange sich die Hälfte<br />
der deutschen Bundesländer beim Feldversuch<br />
ausklinkt, macht es für einen bundes<br />
und europaweit operierenden Transportlogistiker<br />
wenig Sinn, sich einzubringen. Das von<br />
Kritikern gemalte Horrorszenario mit gigantischen<br />
Fahrzeugen in den Innenstädten darf<br />
man getrost ins Gruselkabinett der berufsmäßigen<br />
Pessimisten verbannen: LangLkw<br />
spielen ihre Stärken ausschließlich im TerminalzuTerminalVerkehr<br />
aus. Das bedeutet,<br />
dass sie vornehmlich auf den Autobahnen<br />
und auf den Zufahrtsstraßen zu den Umschlagplätzen<br />
verkehren, aber nicht in der City.<br />
15
16 rEPortagE<br />
Keine Denkverbote!<br />
„Wer die vorhandene Verkehrsinfrastruktur<br />
optimal nutzen will, muss auch über<br />
eine Aufhebung des Sonntagsfahrverbots<br />
für Lkw nachdenken dürfen“, sagt<br />
Aloys Winn, Vorstand Landverkehre der<br />
<strong>Schenker</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>AG</strong>. „Die Lkw-<br />
Ladung, die am Sonntagmorgen auf<br />
leerer Autobahn das Kamener Kreuz<br />
passieren dürfte, käme dem Berufsverkehr<br />
am Montagmorgen nicht mehr<br />
in die Quere. Die Infrastruktur steht<br />
schließlich 24/7/365 zur Verfügung.“<br />
innenstädte entlasten<br />
Dabei machen sich die Logistiker natürlich<br />
auch Gedanken darüber, wie sie den innerstädtischen<br />
Verkehr entlasten können. Mit<br />
einem zwanzig Kilometer abseits gelegenen<br />
Güterverkehrszentrum ist es nicht getan.<br />
Das haben die Erfahrungen der jüngeren<br />
Vergangenheit gezeigt. Denn der Nahverkehr<br />
drängt dann morgens ab sieben Uhr mitsamt<br />
den Berufspendlern in die Stadt hinein – oder<br />
er steht mit ihnen gemeinsam im Stau.<br />
Wer allein „von außen“ eine Metropole wie<br />
Berlin bedienen will, zieht keinen Nutzen<br />
aus dem Standort an der Peripherie. „Da ist<br />
es besser, wenn wir anstelle eines Megaterminals<br />
zwei nicht ganz so große Einheiten<br />
betreiben, über die wir eine Stadt von zwei<br />
Seiten versorgen“, zieht Carsten Rutkowski,<br />
Leiter der derzeit einzigen Berliner LandverkehrGeschäftsstelle,<br />
die richtigen Schlüsse<br />
aus verstopften Zufahrtsstraßen. In der Hauptstadt<br />
münden diese Überlegungen in ein Konzept<br />
der zwei Geschäftsstellen – eine bleibt<br />
wie bisher in Charlottenburg und versorgt<br />
von dort den Berliner Norden sowie den nördlichen<br />
Teil Brandenburgs. Das südliche Pendant<br />
wird derzeit in Großbeeren errichtet und<br />
sorgt ab Ende 2011 für weniger Verkehr durch<br />
Berlins Innenstadt.<br />
Ist das ein zukunftsweisendes Konzept, so<br />
nach dem Motto: Viele kleine Standorte erhalten<br />
den Vorzug vor wenigen großen?<br />
„Ja und nein“, antwortet Aloys Winn salomonisch.<br />
Generell sei zwar davon auszugehen,<br />
dass die Anzahl der Systemgeschäftsstellen<br />
wachse, so der Vorstand Landverkehre<br />
der <strong>Schenker</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>AG</strong>. „Doch eine<br />
Konzeption wie die in Berlin kommt nur für<br />
Ballungsgebiete in Betracht“. Nicht immer<br />
also, aber immer öfter. Bei dem zu erwartenden<br />
steigenden Güteraufkommen dürfte<br />
die <strong>Schenker</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>AG</strong> das Berliner<br />
Modell noch manches Mal zurate ziehen.<br />
Und da wir gerade bei der InnenstadtLogistik<br />
sind: „Bei der Zustellung werden in den kommenden<br />
Jahren die HybridLkw eine immer<br />
größere Rolle spielen“, prognostiziert Marc<br />
Bröcker. Der Leiter der Zentrale Einkauf<br />
dämpft allerdings allzu große Erwartungen:<br />
„Die Kosten für derartige Fahrzeuge liegen<br />
momentan noch weit über denen für konventionelle<br />
Lkw. Aber wir werden es noch erleben,<br />
dass die Hybridtechnik den Lkw<br />
er obert“, was in den Innenstädten zu weniger<br />
Schadstoff und Lärmemissionen führen wird.<br />
Doch ob mit oder ohne Elektroantrieb: Die<br />
<strong>Schenker</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>AG</strong> wird weiter auf<br />
umweltfreundliche Technik setzen, wie Fotos: © Martin Joppen (S. 16); maigi, fotolia.de (S. 16 u.); lynea, fotolia.de (S. 16 u.r.)<br />
Marc Bröcker unterstreicht: „Schon seit Jahren<br />
investieren wir immer in die jeweils modernsten<br />
Standards des Nutzfahrzeugmarktes.“<br />
Das soll auch so bleiben, denn wer weiß:<br />
Vielleicht lassen die Kommunen in gar<br />
nicht allzu ferner Zeit nur noch bestimmte<br />
(Hybrid)Motorentypen in die Städte fahren.<br />
Die aktuelle Definition von Umweltzonen<br />
muss ja nicht das Ende aller Restriktionen<br />
markieren. Auf einen solchen Fall bereitet<br />
man sich am besten mit der Anschaffung von<br />
emissions armen Fahrzeugen vor.<br />
wie viel jit vertragen<br />
Produktion und Verkehr?<br />
Zum Ende des vergangenen Jahrhunderts<br />
lautete der logistische Megatrend: Bestände<br />
senken und dadurch weniger Kapital binden.<br />
Im Bereich der Distribution führte das dazu,<br />
dass regionale Lager aufgelöst und durch<br />
wenige Zentrallager ersetzt wurden. Aber<br />
der Wind scheint sich zu drehen. Schon vor<br />
einem halben Jahrzehnt zeichnete sich in<br />
manchen Industriebranchen ein Strategiewechsel<br />
ab: weg vom gigantischen Europalager,<br />
hin zu mehr SatellitenLagern in den<br />
einzelnen Ländern. Dadurch steigen zwar<br />
wieder die Bestände, aber die Transporte<br />
zum Verbraucher lassen sich verkürzen und<br />
preiswerter gestalten. „Was wir heute im<br />
Bereich der Distribution erleben, könnte<br />
künftig auch ein Vorbild für die Beschaffung<br />
sein“, mutmaßt Aloys Winn. Das wäre nicht<br />
allein der Ökologie oder der Einsparung von<br />
Transportkosten geschuldet. Solange Lieferanten<br />
praktisch in den Lkw hinein produzieren<br />
und dieser dann die Ware just in time<br />
beim OEM abliefert, wächst die Abhängigkeit<br />
vom einzelnen Lieferteil. Wenn in der Transportkette<br />
Störungen auftreten – vielleicht<br />
aufgrund überlasteter Straßen –, kommt der<br />
OEM schnell in die Bredouille. Wer hingegen<br />
auf Vorrat produziert oder einkauft, holt<br />
sich etwas Unabhängigkeit zurück. Und mehr<br />
noch: Bei den Transporten lassen sich größere<br />
Einheiten bilden. Stückgutverkehre sind<br />
naturgemäß mit dem Umweg über Terminals<br />
verbunden und verursachen deshalb mehr<br />
Verkehr auf den Straßen. Dagegen nehmen<br />
Komplettladungen den direkten Weg vom<br />
Lieferanten zum Empfänger. „Ich halte es<br />
nicht für unwahrscheinlich, dass unsere<br />
Kunden in den nächsten Jahren ihre Sendungen<br />
wieder mehr bündeln und beim<br />
Transport verstärkt auf wirtschaftliche und<br />
ressourcenschonende Komplett oder Teilladungen<br />
setzen“, riskiert Winn einen Blick<br />
in die Zukunft. Je höher die Treibstoffkosten<br />
klettern, je häufiger die Verkehrsinfrastruktur<br />
an ihre Belastungsgrenzen stößt, je<br />
schwieriger es wird, die Transportdauer<br />
verlässlich zu kalkulieren, umso mehr suchen<br />
die Marktteilnehmer nach Wegen zu mehr<br />
Effizienz. Eine dieser Lösungen heißt: Optimierung<br />
durch Bündelung.<br />
ladungsverkehr punktet<br />
gegenüber stückgutverkehr<br />
Im Zuge dieser Entwicklung wird der Teil und<br />
Komplettladungsbereich noch stärker als bisher<br />
einen europaweiten Fokus erhalten. Reine<br />
<strong>Deutschland</strong>verkehre wird es zwar auch noch<br />
Trend geht zur prozessorientierten<br />
Geschäftsstelle<br />
17<br />
Eine neue Organisationsstruktur der<br />
Landverkehrsgeschäftsstellen befindet<br />
sich im Anmarsch. An einigen Standorten<br />
realisiert die <strong>Schenker</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>AG</strong><br />
bereits die prozessorientierte Geschäftsstellenstruktur.<br />
Das Ziel dieser Umstellung<br />
besteht darin, alle Aktivitäten des<br />
Unternehmens in Prozessen abzubilden,<br />
für die es jeweils verantwortliche Prozessgruppen<br />
gibt. Dazu gehören Führungsprozesse<br />
(z. B. Personal und Finanzen),<br />
logistische Kernprozesse (z. B. Produktion<br />
und Entwicklung), aber auch Unterstützungsprozesse<br />
(z. B. Kundenkommunikation,<br />
IT) sowie Mess-, Analyse- und<br />
Verbesserungsprozesse (z. B. Controlling,<br />
Audits).
18 rEPortagE<br />
Welchen ökologischen Beitrag<br />
leisten die Geschäftsstellen?<br />
Die <strong>Schenker</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>AG</strong> arbei -<br />
tet nach wie vor daran, Zuwachs zu<br />
gene rieren. Da das Netzwerk schon<br />
heute sehr gut ausgelastet ist, läuft<br />
die Entwicklung auf die Erweiterung<br />
und den Neubau von Geschäftsstellen<br />
hinaus. Derzeit errichtet das Unternehmen<br />
Anlagen in Oldenburg, bei<br />
Bielefeld und in Berlin, weitere wer -<br />
den folgen. „Bei jedem künftigen<br />
Neubau prüfen wir die Möglichkeit<br />
von umwelt- und klimaschonenden<br />
Maßnahmen“, zeigt Vorstand Aloys<br />
Winn, wo es in Sachen Ökologie<br />
langgeht. Schwerpunktmäßig sind<br />
es sechs Maßnahmen, die bei jedem<br />
Neubau in den Fokus rücken:<br />
• Nutzung von Geothermie (Erdwärme)<br />
• Regenwassernutzung<br />
• Maßnahmen zur Regenwasser-<br />
Versickerung<br />
• tageslichtabhängige Steuerung der<br />
Beleuchtung in Büros und Hallen<br />
• Lichtbänder zur Nutzung des<br />
Tageslichts in den Hallen<br />
• Wärmedämmung/Isolierung gemäß<br />
neuestem Stand der Technik<br />
geben, aber der nationale Markt rückt zugunsten<br />
eines EuropaMarktes in den Hintergrund.<br />
Das ruft nach einem ITTool für die Fernverkehrsdisposition,<br />
das dem Disponenten einen<br />
europaweiten Überblick über freie Laderaumkapazitäten<br />
verschafft. Zukunftsmusik? Keineswegs!<br />
Das deutsche Produktmanagement<br />
Ladungsverkehre arbeitet gemeinsam mit anderen<br />
europäischen Landesgesellschaften der<br />
<strong>Schenker</strong> <strong>AG</strong> längst an einem solchen Instrument,<br />
das Ladungen und Laderaum zusammenführt.<br />
Darüber hinaus existieren bereits heute<br />
länderübergreifende Dispositionscenter.<br />
Branchenlogistik profitiert<br />
vom Cross-docking<br />
Eine Möglichkeit, Ladungen für einzelne Empfänger<br />
zusammenzustellen, bietet das Cross<br />
Docking, bei dem direkt von Lkw auf Lkw verladen<br />
wird. Ziel ist es, homogene Ladungen<br />
einzelner Hersteller zu gemischten Ladungen<br />
für den Empfänger zusammenzustellen. Dazu<br />
will <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> künftig verstärkt Complex<br />
Solution Center (CSC) errichten, in denen auch<br />
logistische Zusatzleistungen wie Lagerung und<br />
Kommissionierung möglich sind. Im CSC<br />
können Lkw von beiden Seiten be und entla den<br />
werden, was ein direktes Durchladen vom einen<br />
auf das andere Fahrzeug erleichtert und so auch<br />
für Teilpartien einen effizienten Cross<br />
DockingProzess ermöglicht. Ein Gleisanschluss<br />
erlaubt den Verkehrsträgerwechsel.<br />
Einige Geschäftsstellen arbeiten schon ansatzweise<br />
als CSC, nun soll das Konzept weiter ausgebaut<br />
werden. Zu den Nutznießern der CSC<br />
gehört die Automotivebranche, die schon immer<br />
Vorreiter war, wenn es um innovative<br />
Lösungen für die Beschaffungslogistik geht.<br />
„Aber wir werden mit einem CSC nur dann erfolgreich<br />
sein, wenn es uns gelingt, die Anlagen<br />
optimal auszulasten“, sagt Christian Jeck,<br />
Leiter der Zentrale Automotive Transports &<br />
Systems/Branchenlösungen (Zentrale Branchenlösungen/Projekte),<br />
und verweist auf die<br />
Baumarktbranche, die ebenfalls einen großen<br />
Bedarf sieht, aus mehreren Ladungen neue zu<br />
konsolidieren. Sein Kollege Jochen Wolf, verantwortlich<br />
für die Baumarktlogistik, greift<br />
diese Vorlage auf: „Durch CSC schaffen wir eine<br />
neue Logistikform zwischen Stückgut und<br />
Ladungsverkehren. Wir entlasten unsere Systemverkehre<br />
und bündeln die Lieferungen so,<br />
dass die Warenannahme des Kunden deutlich<br />
weniger Fahrzeuge abfertigen muss und damit<br />
erheblich an Effizienz gewinnt.“<br />
wer lenkt in fünf oder zehn jahren den lkw?<br />
Dabei sollte man sich nicht zu dem Gedanken<br />
versteigen, dass die Zukunft allein von Informationstechnologie,<br />
Infrastruktur und ökologisch<br />
vertretbaren Verkehrsträgern gestaltet<br />
wird. Auch die Ressource Mensch gilt es in die<br />
Planungen mit einzubeziehen. Insbesondere<br />
bei den Berufskraftfahrern beklagt die Branche<br />
seit Jahren einen Fachkräftemangel. So spricht<br />
das Bundesamt für Güterverkehr offen von<br />
einem „Nachwuchsproblem“, und das, obwohl<br />
den Auszubildenden generell gute Übernahmechancen<br />
eingeräumt werden.<br />
Im Jahr 2009 konnten branchenweit nur<br />
54 Prozent der sozialversicherungspflichtig<br />
beschäftigten Fahrzeugführer eine abgeschlossene<br />
Berufsausbildung vorweisen. Oftmals<br />
reicht es den Transportunternehmern,<br />
wenn die Bewerber in Vorstellungsgesprächen<br />
einen LkwFührerschein auf den Tisch legen.<br />
Der Rest ist Learning by driving. Den Schein<br />
hat man früher oft und gerne bei der Bundeswehr<br />
erworben. Das ist heute nicht mehr möglich.<br />
In diesem Punkt hat bei <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> ein<br />
Gegenlenken eingesetzt, wie Axel Kühn, Leiter<br />
Zentrale Personal der <strong>Schenker</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>AG</strong>,<br />
erläutert: „Ab diesem Jahr organisieren wir für<br />
Mitarbeiter zwölfwöchige Fortbildungen zum<br />
Erwerb des LkwFührerscheins. Darüber<br />
hinaus erlernen bei uns aktuell einundzwanzig<br />
Auszubildende den Kraftfahrerberuf.“ Deren<br />
Hauptarbeit wird zwar weiterhin im manuellen<br />
Lenken der Fahrzeuge bestehen. Immer häufiger<br />
werden sie aber auch ITUnterstützung in<br />
Fotos: © auris, fotolia.de (S. 18); Marty Kropp, fotolia.de (S. 19)<br />
Anspruch nehmen: „In Zukunft werden wir<br />
unseren Fahrern über das Telematiksystem<br />
Fleetboard in Echtzeit anzeigen, ob sie ökonomisch<br />
fahren“, blickt ChefEinkäufer Marc<br />
Bröcker ein wenig voraus. Das ist mit einer Verbrauchsanzeige,<br />
wie wir sie vom Pkw kennen,<br />
nicht getan. Denn die Frage lautet weniger, ob<br />
25, 30 oder 35 Liter Diesel auf einhundert Kilometer<br />
ökologisch vertretbar sind. Vielmehr<br />
muss der Verbrauch in ein Verhältnis zur jeweiligen<br />
Ladung gebracht werden. Ein vierzig<br />
Tonnen schwerer Lkw, der die Alpen überquert,<br />
schluckt einfach mehr, als das gleiche<br />
Modell, das mit leichten Gütern beladen über<br />
die norddeutsche Tiefebene fährt. „Um den<br />
Fahrer bei der Einschätzung seines Fahrverhaltens<br />
nicht allein seinem Gefühl zu überlassen,<br />
werden wir bald so weit sein, dass wir ihm über<br />
eine einfache Symbolik jederzeit anzeigen, ob<br />
er sich im grünen Bereich bewegt“, so Bröcker.<br />
Um im Bilde zu sein, muss der Fahrer seinen<br />
Blick dann wohl nicht mehr auf Gerätschaften<br />
im Cockpit richten: Die HeadupDisplays, die<br />
man bislang von Pkw der gehobenen Klasse<br />
kennt, dürften bald den Weg zur ökonomischen<br />
Fahrweise auf die LkwWindschutzscheibe<br />
projizieren – und bei der Gelegenheit auch die<br />
Richtung zum nächsten KVTerminal anzeigen.<br />
Wobei Kombinierter Verkehr nicht immer nur<br />
die Verbindung von Straße und Schiene meinen<br />
muss. Was spricht dagegen, künftig auch die<br />
Wasserstraße stärker einzubeziehen? Da öffnet<br />
sich womöglich ein Betätigungsfeld für kreative<br />
Zukunftsgestalter – zum Beispiel in Hinblick<br />
auf die Kombination von Binnenschiff<br />
und Schiene.<br />
kombinierter Verkehr im aufwind<br />
Schon heute gewinnen integrierte FullLoad<br />
Lösungen mit Schwerpunkt Schiene bei der<br />
<strong>Schenker</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>AG</strong> mehr und mehr an<br />
Bedeutung, was sich auch in organisatorischen<br />
Veränderungen ausdrückt. Alle schienengebundenen<br />
Ladungsverkehre der Marke<br />
<strong>DB</strong> SCHENKERhangartner und <strong>DB</strong> SCHENKERrailog<br />
werden mit Beginn des Jahres 2011 unter<br />
dem Dach der Konzerngesellschaft TRANSA<br />
zusammengefasst und weiter ausgebaut. Das<br />
Ziel dieser Maßnahme besteht darin, die schienenaffinen<br />
FullLoadAktivitäten zusammenzuführen<br />
und die Marktpräsenz in diesem Bereich<br />
weiter zu stärken. „Damit schaffen wir die<br />
Voraussetzungen für nachhaltige Transportlösungen,<br />
die sich bei vergleichbaren Kosten<br />
und Leistungen positiv auf den CO₂Footprint<br />
der Produkte unserer Kunden auswirken“, sagt<br />
Moritz Berger, Leiter der Zentralabteilung Rail<br />
Logistics & Forwarding. Schienenverkehre der<br />
Marke <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> leisten einen wichtigen<br />
Beitrag zum Umweltschutz und zur Entlastung<br />
der Straßen. Auf der europäischen NordSüd<br />
Achse ist der Logistikdienstleister erstklassig<br />
aufgestellt. Was noch fehlt, ist ein attraktives<br />
Angebot an ShuttleVerkehren auf der West<br />
OstAchse, zum Beispiel zwischen der Region<br />
Rhein/Ruhr und Moskau. Aber das könnte sich<br />
bald ändern. „Wir arbeiten an regelmäßigen<br />
DoortoDoorLösungen mit einem integrierten<br />
Schienenhauptlauf zwischen Westdeutschland<br />
und Russland“, gewährt uns Berger einen<br />
Blick in die Karten.<br />
was schafft die schiene?<br />
Perspektive besitzt die Schiene allemal, auch<br />
wenn sich die Geister an der Frage scheiden,<br />
wie groß denn nun ihr langfristiges Potenzial<br />
ist. Eine im Auftrag des Umweltbundesamtes<br />
durchgeführte Studie zeigt auf, dass die<br />
Schiene unter entsprechenden Voraussetzungen<br />
bis 2030 nahezu eine Verdoppelung<br />
ihrer Güter verkehrsleistung auf 213 Milliarden<br />
Tonnen kilometer erzielen kann. Dagegen hält<br />
Uwe Clausen vom Fraunhofer IML bestenfalls<br />
eine Erhöhung auf 140 bis 160 Milliarden<br />
Tonnen kilometer „für realistisch“. Plus<br />
hundert oder gerade mal plus vierzig Prozent –<br />
wer liegt am Ende richtig? Beim Straßenverkehr<br />
gehen die Prognosen übrigens nicht so<br />
weit auseinander. Wissenschaftler und Politiker<br />
sagen einmütig die Verdoppelung der<br />
LkwTransporte bis 2030 voraus.<br />
Aber solche langfristigen Hochrechnungen<br />
nutzen dem Praktiker herzlich wenig. „Wie<br />
viele Tonnen oder Kubikmeter wir bewegen,<br />
wird sich zeigen. Wir stellen uns jedenfalls auf<br />
größere Mengen im Güterverkehr ein und passen<br />
unsere Kapazitäten dem Bedarf an“, geht<br />
Vorstand Winn das Thema Wachstum pragmatisch<br />
an. Zudem wird die <strong>Schenker</strong> <strong>Deutschland</strong><br />
<strong>AG</strong> ihre Prozesse und ihre Landverkehr<br />
Infrastruktur immer so gestalten, dass sie im<br />
Rahmen der jeweiligen Gegebenheiten die<br />
beste Transportlösung findet – ob mit dem<br />
Lkw, der Bahn oder im Kombinierten Verkehr.<br />
Von allem noch etwas mehr<br />
Bleibt die abschließende Frage, wie er wohl aussehen<br />
mag, der Landverkehr der Zukunft? Ein<br />
paar Antworten haben wir gefunden und sie beginnen<br />
alle mit dem Wörtchen „noch“: noch<br />
leistungsfähigere IT, noch schnellere Information,<br />
noch effizientere Infrastruktur, noch mehr<br />
In vestitionen in ökonomische Prozesse und umweltfreundliche<br />
Fahrzeuge – von allem noch<br />
mehr, alles noch besser. Das klingt wenig<br />
spektakulär. Aber herausfordernd.<br />
Die <strong>Schenker</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>AG</strong> ist<br />
vorbereitet auf die Zukunft und<br />
steckt auch schon ein Stück weit<br />
drin. Und ganz sicher behält der alte Grundsatz<br />
seine Gültigkeit: Die Fracht sucht sich ihren<br />
Weg und sie wird ihn auch in Zukunft finden! ■<br />
Man stelle sich vor ...<br />
19<br />
... die Türkei wird 2025 EU-Mitglied.<br />
Das hätte massive Auswirkungen<br />
auf den Landverkehr zwischen<br />
Anatolien und Mitteleuropa. Schon<br />
heute nutzen viele Unternehmen<br />
die Türkei als verlängerte Werkbank.<br />
Wenn lästige Zölle und bremsende<br />
Zollformalitäten wegfallen, wird das<br />
die Logistik noch mehr herausfor -<br />
dern. Eine solche Entwicklung würde<br />
<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> nicht kalt erwischen.<br />
Immerhin ist der Logistikdienstleister<br />
in der Türkei schon heute mit neun<br />
Geschäftsstellen vertreten.
20 logistikPraxis<br />
Schwertransport durch Beckum<br />
Präzisionsarbeit<br />
bei Windstärke 10<br />
So groß wie ein Reihenhaus war der Minenbagger,<br />
den die <strong>Schenker</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>AG</strong> im Auftrag des<br />
Zementherstellers Cemex von einem Steinbruch zu<br />
einem anderen bringen sollte – quer durch den Ort Beckum.<br />
Wie jeder Schwertransport brachte auch dieser<br />
seine eigenen Herausforderungen und ungewissen<br />
Komponenten mit sich, die zu meistern waren. Hier<br />
war es das Orkantief „Carmen“, das über Nordrhein<br />
Westfalen hinwegfegte, als die Arbeiten begannen.<br />
Trotz Windgeschwindigkeiten von bis zu 100 Stundenkilometern<br />
ließen sich die Mitarbeiter der <strong>Schenker</strong><br />
<strong>Deutschland</strong> <strong>AG</strong> in Hagen davon nicht beeindrucken.<br />
Über Nacht legten sie eine sogenannte Hartholztreppe<br />
aus, die der acht Meter hohe und sechs Meter breite<br />
Bagger am nächsten Morgen erklettern sollte. Zur<br />
Erleichterung aller Beteiligten hatte sich der Orkan<br />
zwischenzeitlich beruhigt. Die nächste Herausforderung<br />
bestand darin, den mehr als 220 Tonnen schweren<br />
Stahlkoloss trotz seiner gewaltigen Ausmaße<br />
exakt auf dem 14achsigen Schwerlastanhänger zu<br />
positionieren, der unter die Treppe gefahren war. Dazu<br />
mussten zwei Holzbalken so präzise zugeschnitten<br />
werden, dass sie sich wie Bauteile an die Unterseite des<br />
Baggers fügten. Diese sorgten für eine ausgewogene<br />
Übertragung des Gewichts und für die notwendige<br />
Stabilität. „Da war Zentimeterarbeit gefragt“, berichtet<br />
Karl Hammerschmidt, Leiter Spezialverkehre der<br />
Geschäftsstelle Hagen. Immer wieder mussten die<br />
Balken stückweise verschoben werden, genau behielten<br />
die Mitarbeiter der <strong>Schenker</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>AG</strong><br />
dabei das DruckManometer am Anhänger im Auge.<br />
Nach sechs Stunden Präzisionsarbeit war schließlich<br />
die Position erreicht, die allen statischen Ansprüchen<br />
der Fachleute genügte.<br />
Dunkle Wolken hingen am Himmel und es regnete in<br />
Strömen, als sich der Schwertransport mit seinen 356<br />
Tonnen Gesamtgewicht schließlich auf die sechs Kilometer<br />
lange Fahrt durch Beckum machte. Ständig<br />
stand Karl Hammerschmidt in Kontakt mit der Unwetterzentrale.<br />
Notfalls hätte die Aktion abgebrochen<br />
werden müssen: „Der Bagger bietet eine riskante<br />
Angriffsfläche für den Wind – da gehen die Arbeitssicherheit<br />
und der Schutz des Geräts vor“, erklärt Karl<br />
Hammerschmidt. Im neuen Steinbruch fuhr der Megabagger<br />
über eine weitere Holztreppe schließlich seiner<br />
Arbeit entgegen. ■<br />
Fotos: © <strong>Schenker</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>AG</strong> (S. 20-21)<br />
21
22 logistikPraxis<br />
Foto: © <strong>Schenker</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>AG</strong> (S. 22)<br />
Messelogistik<br />
Kompetent in Szene gesetzt:<br />
K 2010 – die größte Kunststoffmesse der Welt<br />
220.000 Fachbesucher aus mehr<br />
als 100 Ländern, 3.102 Aussteller<br />
auf 164.000 Quadratmetern<br />
Fläche, 19 ausgebuchte Messehallen<br />
– die K 2010 war eine<br />
Messe der Superlative. Vom<br />
27. Oktober bis 3. November<br />
2010 trafen sich in Düsseldorf<br />
Fachleute aus der ganzen Welt,<br />
um aktuelle und zukunftsweisende<br />
Technologien im Maschinenbau,<br />
in der Rohstoffproduktion<br />
und in der Kunststoff- und<br />
Kautschukverarbeitung zu präsentieren<br />
und kennenzulernen.<br />
Kunststoff<br />
Als Kunststoff, umgangssprachlich Plastik oder Plast, bezeichnet man<br />
einen Festkörper, dessen Grundbestandteil synthetisch oder halbsynthetisch<br />
aus organischen Polymeren hergestellt wird. Natürlich vorkommende<br />
Polymere werden von Menschen schon seit Urzeiten verwendet.<br />
Alle Tiere und Pflanzen enthalten in ihren Zellen Polymere.<br />
Birken lieferten den ersten Kunststoff der Menschheitsgeschichte, das<br />
aus Birkenrinde durch Trockendestillation gewonnene Birkenpech,<br />
das sowohl Neandertalern als auch dem steinzeitlichen Homo sapiens<br />
als Klebstoff bei der Herstellung von Werkzeugen diente.<br />
Ein herausragendes Merkmal von Kunststoffen ist, dass sich ihre<br />
technischen Eigenschaften wie Formbarkeit, Härte, Elastizität,<br />
Bruchfestigkeit, Temperatur, Wärmeformbeständigkeit und chemische<br />
Beständigkeit durch die Wahl von Ausgangsmaterial, Her <br />
stel lungs ver fahren und Beimischung von Zusätzen in weiten<br />
Grenzen variieren lassen.<br />
Zahlreiche Unternehmen zeigten ihre<br />
Maschinen im laufenden Betrieb, was<br />
Aus steller und Logistiker vor große Herausforderungen<br />
stellte. Die Exponate mussten<br />
nicht nur auf den Messestand gebracht, sondern<br />
auch während der Messe mit Rohmaterial<br />
beliefert und Produktionsabfälle entsorgt<br />
werden. Viele Aussteller setzten auf das<br />
Knowhow der Messe logistiker der <strong>Schenker</strong><br />
<strong>Deutschland</strong> <strong>AG</strong>. Der Maschinenbauer Arburg<br />
in Loßburg, international einer der führenden<br />
Hersteller von Spritzgießmaschinen für die<br />
Kunststoffverarbeitung, vertraut seit Jahren<br />
auf die Messelogistik der <strong>Schenker</strong> <strong>Deutschland</strong><br />
<strong>AG</strong> – weltweit.<br />
Bevor eine Messe für Veranstalter, Aussteller<br />
und Besucher zum Erfolg werden kann, sind<br />
umfangreiche Vorbereitungen erforderlich.<br />
An der passenden Logistik kommt da kein<br />
Aussteller vorbei. <strong>Schenker</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>AG</strong><br />
setzt in der Messelogistik auf das sogenannte<br />
„OneStopShopping“: die zentrale Steuerung<br />
der immer komplexer werdenden Abläufe<br />
auf den globalen Transportwegen und eine<br />
bedarfs gerechte Rundumbetreuung – von<br />
der Planung über die Durchführung bis hin<br />
zur Abwicklung von Zollformalitäten. Mit<br />
dem logistischen RundumService aus einer<br />
Hand hält <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> seinen Kunden den<br />
Rücken für die eigentliche Messearbeit frei.<br />
Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit und<br />
durchgängige dienstleistungsqualität<br />
Die Vorbereitungen zur K begannen schon<br />
Monate vor Messebeginn. Logistikexperten<br />
von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> arbeiteten an fast allen europäischen<br />
Standorten von Maschinenbauunternehmen<br />
und Kunststoff verarbeitenden Betrieben<br />
auf Hochtouren, um den globalen<br />
Transport der Maschinen und Anlagen abzuwickeln.<br />
An den Aufbautagen waren etwa<br />
7.000 Zufahrten von Transportern nötig; bis<br />
zu 4.500 Lkw steuerten das Messegelände<br />
an – viele davon von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> aus ganz<br />
Europa. „Neben unseren Direktverkehren,<br />
die die europäischen Wirtschaftsregionen<br />
miteinander verbinden, setzen wir Schwerlast<br />
Fahrzeuge unserer Spezialtransportabteilung<br />
ein, um besonders gewichtige Messeexponate<br />
pünktlich zur Messe zu befördern. Rekordhalter<br />
bei den Schwergewichten war eine Spritzgießanlage<br />
aus Italien, deren Kernstück allein<br />
60 Tonnen wiegt. Gemeinsam mit den Messeexperten<br />
in Italien haben wir die Beförderung<br />
geplant und durchgeführt“, erläutert Ulrich<br />
Zähres, der in der Düsseldorfer Messe<br />
Geschäftsstelle für die operative Logistik<br />
zuständig ist.<br />
Während der Messe zählten die Versorgung<br />
von Maschinen mit Produktionsstoffen<br />
23<br />
Kunststoffe und Kautschuk haben mittlerweile den Alltag revolutioniert.<br />
Sie sind so allgegenwärtig, dass man sich oft fragt, wie es früher<br />
ohne sie gehen konnte. Vom Sportschuh bis zur Jacht, von der Zahnbürste<br />
bis zum Computer, von der Einwegspritze bis zum Stoßfänger,<br />
vom Wasserrohr bis zur Frischeverpackung für Lebensmittel – Kunststoffe<br />
sind ein Teil des Lebens. Allein in Europa arbeiten mehr als<br />
1,6 Millionen Menschen in über 50.000 Unternehmen der Kunststoff<br />
Industrie und erwirtschaften einen Jahresumsatz von rund 300 Milliarden<br />
Euro. In <strong>Deutschland</strong> hält die Kunststoffindustrie sechs Prozent<br />
an der heimischen Industrieproduktion. Mit einem Umsatz von über<br />
84 Mrd. Euro und etwa 394.000 Beschäftigten in 3.700 Unternehmen<br />
ist sie einer der wichtigsten Wirtschaftszweige. Noch einmal etwa<br />
10 Mrd. Euro Umsatz trägt die deutsche Kautschukindustrie bei. Der<br />
weltweit wichtigste Treffpunkt der Branche und der unumstrittene<br />
Innovationstermin ist die K in Düsseldorf, die alle drei Jahre stattfindet.
24 logistikPraxis<br />
sowie die Entsorgung von Rückständen zu den<br />
wichtigsten Aufgaben der Messelogistiker.<br />
In einem bewachten Speziallager bewirtschaftete<br />
<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> das Verbrauchs material der<br />
Messekunden. Dort wurde der Nachschub an<br />
Produktionsmaterial, Werbe artikeln oder Broschüren<br />
gelagert und bedarfsgerecht zum Stand<br />
transportiert. Die <strong>Schenker</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>AG</strong><br />
hielt auf der K 2010 zudem zahlreiche Lager<br />
Container vor, um Kunststoffgranulate und<br />
Folien für Produktionsvorführungen zu bevorraten<br />
und Endprodukte aufzunehmen.<br />
Bei allen Aufgaben um die KMesse unterstützten<br />
Fachabteilungen in Friedrichshafen,<br />
Hamburg, Hannover, Köln, Stuttgart und<br />
München die Düsseldorfer Messeexperten.<br />
Die Anforderungen an die Mitarbeiter sind<br />
hoch. Auf sie muss jederzeit Verlass sein, erklärt<br />
Ulrich Manten, Regionalleiter Nord<br />
Messen/Spezialverkehre in Düsseldorf: „Unabhängig<br />
vom Exponat müssen Pünktlichkeit,<br />
Zuverlässigkeit und durchgängige Dienstleistungsqualität<br />
gewährleistet sein – und zwar<br />
an jedem Ort der Welt. Diese Grundvoraussetzungen<br />
werden durch absolutes Expertenwissen<br />
vervollständigt: Mitarbeiter von<br />
<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> wissen auf allen Messeplätzen<br />
über Durchfahrtshöhen, Bodentragfähigkeiten,<br />
Eignung von Schwerlastkränen sowie<br />
regionale Zoll und Einfuhrbestimmungen und<br />
viele andere Gegebenheiten Bescheid. Sie sind<br />
noch weitaus mehr als reine Logistikexperten:<br />
Als mehrsprachig qualifiziertes Personal helfen<br />
sie Ausstellern, sprachliche Hürden zu<br />
überwinden und dienen als Mittler zwischen<br />
Kulturen und Geschäftsgepflogenheiten.“<br />
Hightech-Maschinen für<br />
innovative spritzgießtechnik<br />
Der deutsche Maschinenbauer Arburg GmbH & Co KG gehört weltweit<br />
zu den führenden Herstellern von Spritzgießmaschinen für<br />
die Kunststoffverarbeitung mit Schließkräften zwischen <strong>12</strong>5 kN<br />
und 5.000 kN. Einsatzgebiete sind beispielsweise die Produktion<br />
von Kunststoffteilen für Automobile, Kommunikations und<br />
Unterhaltungselektronik, Medizintechnik, Haushaltsgeräte und<br />
Verpackungen. Vervollständigt wird das Produktprogramm durch<br />
RobotSysteme, komplexe Fertigungsprojekte und weitere Peripherie<br />
wie Einrichtungen des ProduktionsVor und Nachlaufs. Im<br />
Die professionelle Planung und Durchführung<br />
einer Messeveranstaltung wird als wichtigste<br />
Voraussetzung für den wirtschaftlichen Erfolg<br />
und das Image eines Unternehmens gesehen.<br />
Arburg, weltweit einer der führenden Hersteller<br />
von Spritzgießmaschinen für die Kunststoffverarbeitung<br />
in Loßburg, setzt seit über<br />
zehn Jahren auf die Messelogistik der <strong>Schenker</strong><br />
<strong>Deutschland</strong> <strong>AG</strong>. Jahrzehntelange Erfahrung<br />
mit der Betreuung nationaler und internationaler<br />
Messen ist ein Vorteil, den Arburg zu schätzen<br />
weiß: „<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> verfügt über ein hervorragendes<br />
internationales Netzwerk und<br />
eine hohe Konstanz, was die Mitarbeiter betrifft.<br />
Neben der langen Zugehörigkeit zeichnen<br />
sich diese durch eine sehr hohe Kompetenz aus“,<br />
erklärt Matthias Uhl, Leiter Marketing und<br />
Unternehmenskommunikation bei Arburg.<br />
Arburg präsentierte auf der Kunststoffmesse<br />
in Düsseldorf wegweisende Produkte und Anwendungen<br />
im Bereich der Spritzgießtechnik.<br />
Mit zehn anspruchsvollen Exponaten stellte<br />
der Maschinenbauer sein breites Spektrum anwendungsorientierter<br />
und energieeffizienter<br />
Spritzgießtechniken vor. Auf 1.500 Quadratmetern<br />
Ausstellungsfläche begeisterte Arburg<br />
das internationale Fachpublikum mit einem<br />
beeindruckenden Anwendungs und Branchenspektrum,<br />
das diese Maschinen abdecken: von<br />
der anspruchsvollen Herstellung eines Drehwinkelsensors<br />
über den Einsatz eines Sechs<br />
AchsRoboters zum flexiblen Umspritzen von<br />
Kabeln für die Automobilbranche bis hin zur<br />
Fertigung von Mikroteilen, wie etwa Spritzenkörpern<br />
für die Medizintechnik.<br />
„dB schenker und arburg<br />
sprechen eine sprache.“<br />
Ob große, schwere Exponate wie die hybride<br />
Hochleistungsmaschine Allrounder 920 H<br />
oder kleine Mikrospritzmodule: das logistische<br />
Handling dieser HightechMaschinen erfordert<br />
neben Knowhow und dem richtigen Equipment<br />
vor allem Vertrauen in die Zusammenarbeit<br />
zwischen Kunde und Logistikdienstleister.<br />
Matthias Uhl beschreibt es so: „Die Zusammenarbeit<br />
mit <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> war und ist perfekt. Da<br />
viele Messen im DreiJahresRhythmus stattfinden,<br />
ist es für uns sehr wichtig, über lange<br />
Zeit die gleichen Ansprechpartner zu haben.<br />
Dadurch geht kein Wissen verloren und wir<br />
müssen nicht immer wieder bei Null beginnen.<br />
Durch die jahrelange konstante Kooperation<br />
sprechen <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> und Arburg eine Sprache<br />
und können sehr effizient zusammenarbeiten.<br />
Und: Weltweit aufgestellt und vernetzt,<br />
kann <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> Messen auf allen Kontinenten<br />
professionell abwickeln und ist damit<br />
für uns ein Partner, auf den wir uns immer<br />
verlassen können.“ ■<br />
Rahmen eines integrierten Managementsystems ist Arburg nach<br />
DIN EN ISO 9001 und 14001 zertifiziert. Arburg ist mit eigenen<br />
Organisationen in 24 Ländern an 32 Standorten und mit Handelspartnern<br />
in mehr als 50 Ländern vertreten. Produziert wird jedoch<br />
ausschließlich im Stammwerk in Loßburg (<strong>Deutschland</strong>) – mit<br />
dem Qualitätssiegel „made by Arburg – made in Germany“. Von<br />
den insgesamt über 2.000 ArburgMitarbeitern sind rund 1.700<br />
in <strong>Deutschland</strong> beschäftigt, weitere rund 330 in den weltweiten<br />
ArburgOrganisationen.<br />
Fotos: © Arburg (S. 24); Vadimb, idreamstime.com (S. 25); Peter Atkins, fotolia.de (S. 25)<br />
Business Excellence in der Kontraktlogistik<br />
FLEX setzt Maßstäbe für Qualität und Effizienz<br />
Der Trend zum Outsourcing ist ungebrochen, der Markt für globale Kontraktlogistik boomt. Logistiker<br />
stellt dies vor neue Herausforderungen: Sie übernehmen für Kunden immer mehr Aufgaben und entsprechende<br />
Verantwortung. Kontraktlogistik-Geschäfte können die gesamte Lieferkette umfassen,<br />
vom Einkauf der Rohstoffe über ihre Umwandlung in Fertigprodukte bis zur Lieferung an den Endkunden.<br />
Das erfordert außerordentliches Management-Know-how, nicht nur in der Logistik und im<br />
Projektmanagement, sondern auch im General Management. Mit dem Business-Excellence-Programm *<br />
„Flawless execution“ (FLEX) hat <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> Logistics die Grundlage für Kontraktlogistik auf höchstem<br />
Leistungsstand gesichert. FLEX wurde 2007 von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> Logistics initiiert. Dahinter verbirgt<br />
sich ein Qualitäts- und Effizienzprogramm der Kontraktlogistik, das bereits heute an allen <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong><br />
Logistics Standorten wirksam ist – weltweit.<br />
Flawless Execution steht für „Reibungslose<br />
Abwicklung“ – in jeder Phase von<br />
Logistikprojekten. Mit dem Ziel, nachhaltig<br />
Qualität und Effizienz zu verbessern, standardisiert<br />
und optimiert <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> Logistics<br />
weltweit seine Arbeitsmethoden in der<br />
Kontraktlogistik. In jeder Region der Welt,<br />
in der <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> Logistics aktiv ist, koordinieren<br />
sogenannte FLEXVerantwortliche<br />
die einheitliche Implementierung des Programms<br />
mit den zugrunde liegenden Methoden.<br />
Dr. Detlef Trefzger, Vorstand Kontraktlogistik<br />
und Supply Chain Management der<br />
<strong>Schenker</strong> <strong>AG</strong> Essen, ist Mentor des globalen<br />
FLEXProgramms.<br />
kontraktlogistik beeinflusst<br />
wertschöpfungskette<br />
Kostendruck und teilweise rasantes Wachstum<br />
zwingen Industrie und Handel, nach<br />
neuen Lösungen zu suchen. Outsourcing<br />
ist ein Ansatz dafür. Viele Industrie und<br />
Handelsunternehmen konzentrieren sich<br />
nur noch auf ihr Kerngeschäft und lagern<br />
ihre gesamte Logistik und teilweise auch<br />
Produktionsprozesse aus. Dabei übernehmen<br />
Logistikdienstleister sowohl logistische<br />
als auch logistikverwandte Aufgaben.<br />
Neben klassischen Transportaufga <br />
ben gibt es eine ganze Reihe typischer<br />
25<br />
Tätigkeiten für OutsourcingProjekte wie<br />
z. B. Lagerhaltung, Kommissionierung,<br />
Montage, Qualitätsprüfung, Konfek tio <br />
nier ungen sowie Service und Kundenbetreuungsaufgaben.<br />
Die Entscheidung zum<br />
Outsourcing ist von großer Tragweite, da<br />
der Auftraggeber Wertschöpfungsanteile<br />
in die Hände seines Logistikpartners gibt.<br />
Beim Outsourcing muss sich der Kunde<br />
hundertprozentig auf seinen Logistikpartner<br />
verlassen können. Denn dieser hat<br />
großen Einfluss auf die Qualität der Leistungen<br />
und damit auf den Eindruck, den<br />
der Auftraggeber bei seinen Kunden<br />
hinterlässt.
26 logistikPraxis<br />
Die Kunden erwarten komplexe Logistiklösungen<br />
mit konstant hohem Servicegrad<br />
in exzellenter Qualität – das ist die Messlatte<br />
für die moderne Kontraktlogistik.<br />
Knowhow und Kompetenz des Dienstleisters<br />
sind entscheidende Voraussetzungen<br />
dafür, dass die vertraglich geregelten Leistungen<br />
nach den individuellen Erforder <br />
nissen des Kunden erbracht werden – umfassend,<br />
termingerecht und kosteneffizient.<br />
<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> Logistics nimmt seine Verantwortung<br />
als zuverlässiger Outsourcing<br />
Partner ernst.<br />
Thomas Reppahn, Leiter Zentrale Logistics<br />
Practice & Solutions der <strong>Schenker</strong> <strong>Deutschland</strong><br />
<strong>AG</strong>, weiß, worauf es ankommt: „Es ist<br />
enorm wichtig, sich über die Anforderungen<br />
und Erwartungen auf beiden Seiten klar zu<br />
sein. Vor und während der Umsetzung sowie<br />
später im laufenden Betrieb sind viele Punkte<br />
zu berücksichtigen, damit beide Partner des<br />
OutsourcingProjekts davon profitieren. Eine<br />
exakte Bestandsaufnahme der bestehenden<br />
Prozesse und ein sorgfältig ausgearbeitetes<br />
Lastenheft sind im Vorfeld zu gewährleisten.<br />
Während der Umsetzungsphase müssen definierte<br />
Ziele überprüft, Abweichungen identifiziert<br />
und Gegenmaßnahmen eingeleitet<br />
werden. Im laufenden Betrieb ist es wichtig,<br />
Leistungen zu messen, zu kontrollieren und<br />
kontinuierliche Verbesserungen anzustreben.<br />
Hohe Servicequalität und signifikante<br />
Kostenreduzierungen zu erzielen ist nur<br />
möglich, wenn alle Prozesse systematisch<br />
analysiert und optimal aufeinander abgestimmt<br />
werden.“<br />
Masaaki Imai, der in seinem Buch „Kaizen“ [1991] diese Denkweise in<br />
<strong>Deutschland</strong> besonders bekannt machte, beschreibt es so:<br />
„Die Botschaft von Kaizen heißt, es soll<br />
kein Tag ohne irgend eine Verbesserung<br />
im Unternehmen vergehen.“<br />
FlEx: strategisches logistikmanagement<br />
schafft Mehrwert<br />
Um in allen Phasen von Kontraktlogistik<br />
Projekten durch hohe Qualität zu überzeugen,<br />
setzt der Logistikdienstleister darauf,<br />
Prozesse so weit wie möglich zu standardisieren,<br />
diese aber gleichzeitig auf die individuellen<br />
Kundenanforderungen zuzuschneiden.<br />
Denn höhere Wertschöpfung verlangt,<br />
Prozesse extern und intern nachhaltig zu<br />
optimieren: eine innovative Daueraufgabe.<br />
Genau hier setzt FLEX an, als Grundlage für<br />
das BestPracticeManagement in der Kontraktlogistik.<br />
Mit FLEX geht <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong><br />
Logistics bewusst neue Wege. Statt ausschließlich<br />
einzelne Module der Supply Chain<br />
zu optimieren, setzen die Experten auf ganzheitliche<br />
Prozessbetrachtung. Oberstes Ziel<br />
sind perfekt aufeinander abgestimmte Aktivitäten<br />
und Logistikprozesse, die Werte ohne<br />
Verschwendung schaffen. Bestandteil von<br />
FLEX ist der Baustein Workflow Excellence<br />
mit einer spezifischen Contract Logistics<br />
Delivery Methodology (CLDM). Sie repräsentiert<br />
einen standardisierten Prozessab <br />
lauf im Bereich Kontraktlogistik, um eine<br />
einheitliche Herangehensweise für Kundenprojekte<br />
sicherzustellen. Damit wird ein<br />
Logistikprojekt von der Geschäftsanbah <br />
nung bis zur Geschäftsabwicklung nach Vertragsende<br />
detailliert dargestellt, Arbeitsabläufe<br />
werden eindeutig geregelt. Die Vorteile<br />
liegen auf der Hand: Klare Verantwortlichkeiten<br />
und feste Routinen reduzieren die<br />
Implementierungszeit. Diese Methodik gewährleistet<br />
hohe Qualität, Produktivität<br />
und Flexibilität in allen Projektphasen.<br />
jeden tag noch ein stück besser werden.<br />
das ist unser Ziel für unsere kunden<br />
Detlev Lück, Manager Logistics Practice &<br />
Solutions, ist bei der <strong>Schenker</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>AG</strong><br />
verantwortlich für die operative Umsetzung<br />
von FLEX. Sein Kommentar: „Wir wollen in<br />
allen Phasen einer Kundenbeziehung durch<br />
Business Excellence überzeugen. In der Akquisitions<br />
und Angebotsphase, während<br />
der Projektimplementierung und auch im täglichen<br />
Geschäftsprozess. Die systematische<br />
Abbildung des gesamten Kundenzyklus offenbart<br />
Stärken, weist aber auch auf Verbesserungspotenziale<br />
hin. Man muss die Bedürfnisse<br />
der Kunden verstehen, um integrierte<br />
effizientere Abläufe zu finden. Auf Basis dieser<br />
Fakten entsteht eine Lösung, die hilft,<br />
die mit dem Kunden vereinbarten Qualitäts<br />
und Servicelevels zu erreichen und kontinuierlich<br />
zu verbessern.“<br />
Das Erfolgsgeheimnis von FLEX liegt<br />
in der intelligenten Verknüpfung von<br />
Branchenwissen und operativem Knowhow.<br />
Das umfassende Programmpaket<br />
besteht aus vier eng miteinander verzahnten<br />
Bausteinen:<br />
Knowledge Excellence<br />
Mitarbeiterqualifizierung, auch über<br />
ELearning, steht hierbei im Fokus. Die<br />
Bandbreite reicht von Trainings zu Themen<br />
wie Materialflussplanung oder Prozess<br />
Design bis hin zur Schaffung einer weltumspannenden<br />
Wissensdatenbank. Zusätzlich<br />
werden die Aktivitäten durch einen<br />
proaktiven Rekrutierungsprozess ergänzt.<br />
Foto: © imageteam, fotolia.de (S. 26-27)<br />
Operational Excellence<br />
Zur Etablierung einer kontinuierlichen<br />
Verbesserungskultur werden weltweit<br />
anerkannte Methoden geschult und<br />
an allen <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Deutschland</strong><br />
<strong>AG</strong>Standorten angewandt. Mit Hilfe<br />
der 5S/POPMethodik (siehe Kasten)<br />
werden Qualität und Effizienz gesteigert<br />
und Verschwendungen vermieden. Die<br />
hohe Schule der Optimierung bilden<br />
schließlich die SixSigmaProjekte, die<br />
bei besonders komplexen Prozessen<br />
für den Kunden noch mehr Wertschöpfung<br />
bringen.<br />
WorkflowExcellence<br />
Der Baustein Workflow Excellence, der<br />
an den verschiedenen Phasen der gesamten<br />
Geschäftsbeziehung ansetzt, sichert<br />
für alle KontraktlogistikProjekte einheitliche<br />
Abläufe: Von der Geschäftsentwicklung<br />
über Ausschreibung und<br />
Dokumentation bis hin zur Projektplanung<br />
und Umsetzung aller Logistikprojekte.<br />
Projektkontrolle und Risikomanagement<br />
sorgen zudem für eine<br />
ständige Aktualisierung der Prozesse.<br />
EcoExcellence<br />
Der Baustein Eco Excellence befindet<br />
sich derzeit im Aufbau. Lagerhäuser<br />
sollen energieeffizienter werden, um die<br />
CO₂Bilanz von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> Logistics<br />
spürbar zu verbessern. Sieben der größten<br />
Warehouses in <strong>Deutschland</strong> wurden<br />
diesbezüglich schon einem Screening<br />
unterzogen, konkrete Maßnahmen<br />
werden nun eingeleitet.<br />
Flexible standards zur Erfüllung<br />
individueller anforderungen<br />
OutsourcingPartner zu sein, setzt modernste<br />
Infrastruktur, fundiertes LogistikKnowhow<br />
und qualifizierte Mitar beiter voraus – und<br />
das in Verbindung mit ITTechnologien der<br />
jüngsten Generation. <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> tritt mit<br />
dem Anspruch an, die Prozesssteuerung auf<br />
allen Ebenen der Wertschöpfungskette zu<br />
analysieren, optimiert zu planen und erfolgreich<br />
umzusetzen. Egal in welcher Phase der<br />
Kundenbeziehung – sauber definierte Prozesse<br />
reduzieren Fehler auf ein Minimum<br />
und steigern Effi zienz und Produktivität<br />
auf ein Maximum. Dr. Michael A. Kluger,<br />
Vorstand Logistik der <strong>Schenker</strong> <strong>Deutschland</strong><br />
<strong>AG</strong>, erläutert die Vorteile: „Unsere<br />
Stärke liegt besonders darin begründet,<br />
dass wir wie kaum ein anderer Logistiker<br />
Bausteine so weit wie möglich standardisieren<br />
und dennoch die Konfiguration der<br />
Gesamtlösung auf die individuellen Anforderungen<br />
unserer Kunden zuschneiden.<br />
Unsere Systeme sind bereits in hohem Maße<br />
auf die branchentypischen Anforderungen<br />
vorbereitet. Individuell werden dann ge <br />
meinsam mit dem Kunden Prozess und<br />
ITSchnittstellen final angepasst und festgelegt.<br />
Durch den unternehmensweiten Einsatz<br />
von FLEX gelingt es uns zudem, Effizienz<br />
und Geschwindigkeit aller Prozesse kontinuierlich<br />
zu steigern – und das bei gleichbleibend<br />
hoher Prozessstabilität und qualität.“ ■<br />
* QualitätsmanagmentSystem, das eine ganzheitliche<br />
Sicht auf die Organisation ermöglicht, die Menschen,<br />
Prozesse und Ergebnisse einbezieht.<br />
5S/POP – Kaizen<br />
Die 5SMethodik dient dazu, Arbeitsplatz<br />
und Arbeitsabläufe produktiver und effizienter<br />
zu gestalten sowie ein aufgeräumtes<br />
und klar strukturiertes Arbeitsumfeld zu<br />
schaffen. Das Permanente Optimierungsprogramm<br />
(POP) ist <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong>s Variante<br />
von Kaizen beziehunsweise KVP<br />
(Kontinuierlicher Verbesserungsprozess).<br />
POP beinhaltet einfach anzuwendende<br />
Tools zur Analyse von Prozessen und Entwicklung<br />
von effektiven Lösungen sowohl<br />
für den operativen als auch den administrativen<br />
Bereich. Der Begriff Kaizen kommt<br />
aus dem Japanischen. Er setzt sich zusammen<br />
aus Kai = Veränderung, Wandel; Zen =<br />
zum Besseren. Damit ist die schrittweise<br />
und stetige Verbesserung von Abläufen,<br />
Produktionsverfahren oder Produkten<br />
durch alle Mitarbeiter eines Unternehmens<br />
gemeint. In westlichen Unternehmen<br />
wurde Kaizen unter dem Begriff „kontinuierlicher<br />
Verbesserungsprozess (KVP)“<br />
eingeführt. Wenn es darum geht, Prozesse<br />
zu verschlanken, leistet Kaizen einen wichtigen<br />
Beitrag. Zielvorstellung dabei ist aber<br />
nicht, die Arbeitsproduktivität zu erhöhen,<br />
Leistung zu verdichten und Mitarbeiter zu<br />
entlassen: Mit Kaizen soll vor allem Verschwendung<br />
vermieden werden. Kaizen ist<br />
dabei weniger eine konkrete Methode, als<br />
vielmehr eine allgemeine Denkweise, die<br />
alle Mitarbeiter verinnerlichen und bei<br />
ihren Aktivitäten verwirklichen sollen.<br />
Quelle: businesswissen.de<br />
27
<strong>28</strong> ProjEktPraxis 29<br />
„Es verhält sich keineswegs so, dass<br />
Logistik in erster Linie mit Ver kehrs trägern<br />
und Lagern zu tun hat. Logistik<br />
hat vielmehr mit Menschen zu tun –<br />
und die müssen aufeinander<br />
zu gehen und zueinander passen.“<br />
Dieter Kaiser, Geschäftsleiter Chemnitz (Landverkehre, Logistik)<br />
Fotos: © <strong>Schenker</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>AG</strong> (S. <strong>28</strong>-29)<br />
Internationales Business<br />
braucht Kundennähe vor Ort<br />
„Als weltweit operierendes Familienunternehmen brauchen<br />
wir für unsere Logistik einen Partner, der so wie wir mittelständisch<br />
tickt, sich aber sehr wohl als Globalplayer positioniert“,<br />
verrät IKRAGeschäftsführer Horst Jachmann, worauf<br />
es ihm ankommt.<br />
Eigentlich sagt dieses Statement schon alles.<br />
Denn es erklärt zum einen, warum es auf der<br />
menschlichen Seite so gut mit der <strong>Schenker</strong><br />
<strong>Deutschland</strong> <strong>AG</strong> – genauer mit der Geschäftsstelle<br />
Chemnitz (Land, Logistik) – klappt:<br />
Hier redet der Unternehmer mit dem Unternehmer.<br />
Und zum anderen erklärt es, warum<br />
Horst Jachmann seit Jahren an seinem Logistikdienstleister<br />
festhält: Das internationale<br />
Netzwerk von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> schafft optimale<br />
logistische Voraussetzungen für die kontinuierliche<br />
Entwicklung. – Eine Erfolgsgeschichte,<br />
die vordergründig von der Logistik<br />
für einen Gartengerätehersteller handelt.<br />
Tatsächlich aber geht es um typische Anforderungen<br />
mittelständischer Industrie und<br />
Handelsunternehmen.<br />
Die räumliche und persönliche Nähe auf der<br />
einen Seite, die weltweite Ausrichtung auf<br />
der anderen. Es gibt unzählige Beispiele<br />
dafür, wie die <strong>Schenker</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>AG</strong> vor<br />
Ort für mittelständische Unternehmen die<br />
logis tischen Fäden zieht und dabei weder<br />
vor geografischen Grenzen Halt macht noch<br />
einzelne Verkehrsträger oder logistische<br />
Zusatzleis tungen ausklammert. Alles aus<br />
einer Hand weltweit, lautet das Argument.<br />
Nur gut, wenn man diese Hand auch persönlich<br />
zur Begrüßung gereicht bekommt, so<br />
wie IKRA Geschäftsführer Horst Jachmann,<br />
wenn er bei den Leitern der zwei Geschäftsstellen<br />
in Chemnitz vorbeischaut – bei<br />
Klaus Schirmer (Luft/See, Logistik) und bei<br />
Dieter Kaiser (Land, Logistik). Mindestens<br />
einmal pro Jahr treffen sich Chefs, die längst<br />
ein Gespür für die Bedürfnisse und Probleme<br />
des anderen entwickelt haben. Dabei geht es<br />
sowohl um das Alltagsgeschäft als auch um<br />
die ganz allgemeinen Herausforderungen,<br />
die das Logis tikBusiness mit sich bringt. Als<br />
Mitglied des Kundenbeirats, der in Chemnitz<br />
regelmäßig tagt und die Logistikverant wortlichen<br />
von Unternehmen verschiedener<br />
Größe an einem Tisch zusammenbringt,<br />
tauscht sich Jachmann auch mit anderen<br />
Auftraggebern der Geschäftsstelle Chemnitz<br />
aus: „Von diesen Erfahrungen kann man nur<br />
profitieren.“<br />
Eine über jahre gewachsene Partnerschaft<br />
<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> übernimmt die Logistik für<br />
Tausende von motorbetriebenen Garten <br />
ge räten, die IKRAmogatec selbst produ ziert<br />
oder als Importe vertreibt. Der Firmen <br />
name steht für ein „doppeltes Familienunternehmen“,<br />
das Reinhard H. Jachmann 1977<br />
(Ikra) und 1992 (Mogatec) gegründet hat.<br />
Die juristisch eigenständigen Firmen treten<br />
unter dem IKRAmogatecLogo als Einheit<br />
auf. Die Produktion erfolgt in Drebach bei<br />
Chemnitz, während der Vertrieb im hessischen<br />
Münster zwischen Aschaffenburg<br />
und Darmstadt angesiedelt ist (siehe Infokasten<br />
auf Seite 33).<br />
Überall vor Ort:<br />
Think global, act local<br />
In Zeiten der Globalisierung kann<br />
ein Mittelständler nur dann „in<br />
Richtung Welt“ aufbrechen, wenn er<br />
in seinen Zielmärkten die erforderliche<br />
logis tische Infrastruktur findet.<br />
<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> ist in rund 130 Staaten<br />
mit eigenen Landesgesellschaften<br />
vertreten. Für den Kunden bedeutet<br />
das: weltweite Transport- und<br />
Logistiklösungen aus einer Hand.
30 ProjEktPraxis<br />
Die sehr gute Zusammenarbeit zwischen<br />
IKRAmogatec und der <strong>Schenker</strong> <strong>Deutschland</strong><br />
<strong>AG</strong> begann vor mehr als einem Jahrzehnt.<br />
Damals suchte das Unternehmen nach einem<br />
global aufgestellten Logistikdienstleister.<br />
Er sollte zum einen die erforderliche Größe<br />
besitzen, um die Familienunternehmen bei<br />
ihrer interna tionalen Entwicklung effektiv<br />
zu begleiten. Zum anderen<br />
war Flexi<br />
„Wir sind in der Lage,<br />
in kürzester Zeit<br />
einhundert Container<br />
im Wareneingang zu<br />
bearbeiten.“<br />
bilität gefordert,<br />
damit individuelle<br />
Anforderungen<br />
optimal erfüllt<br />
werden. Was für<br />
Anforderungen<br />
das im konkreten<br />
Einzelfall sind? Drei<br />
Beispiele. Erstens:<br />
Geschäftsstelle Chemnitz<br />
IKRAmogatec importiert<br />
Geräte und<br />
Komponenten oder Baugruppen aus Fernost.<br />
Den Transport übernimmt <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong>.<br />
Zweitens: Die Fertigteile sind für den Weiterverkauf<br />
vorge sehen, während die importierten<br />
Komponenten oder Baugruppen in die<br />
eigene Produktion einfließen. Eine weitere<br />
hochwertige Produktgruppe wird mit Komponenten<br />
aus der Region im Werk Drebach bei<br />
Chemnitz mit dem Gütesiegel „Made in Germany“<br />
produziert. Die Zwischenlagerung von<br />
Produkten aus eigener Fertigung und von<br />
Maik Schönfuß, Leiter Logistik der<br />
Handelswaren erfolgt unter anderem in<br />
Chemnitz, den größten Teil der Lageraktivitäten<br />
inklusive Kommissionierung und<br />
Versandvorbereitung steuert die <strong>Schenker</strong><br />
<strong>Deutschland</strong> <strong>AG</strong>. Der Logistikdienstleister<br />
unterhält in Chemnitz ein MultiUserLager,<br />
in dem der Gartengerätespezialist mit zweihundert<br />
verschiedenen Produkten 1.700<br />
bis 2.000 Palettenplätze<br />
belegt. Und<br />
drittens die deutschland,<br />
europa und<br />
weltweite Distri bution.<br />
Auch da sind die Logistikspezialisten<br />
von<br />
<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> gefragt.<br />
den reinen transport<br />
kann jeder<br />
Doch der Reihe nach.<br />
Hersteller in China liefern ihre Waren für<br />
IKRAmogatec im Seehafen ans Schiff,<br />
wo <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> sie übernimmt und bis<br />
Chemnitz transportiert – ein verkehrsträger<br />
und länderübergreifendes Netzwerk macht’s<br />
möglich! Die meisten Importe werden über<br />
Hamburg abgewickelt, der Nachlauf bis<br />
Chemnitz erfolgt größtenteils über die<br />
Schiene, weil es sich wirtschaftlich lohnt und<br />
zudem die Umwelt schont. „Es spricht für unseren<br />
Logistikdienstleister, dass er uns Trans<br />
porte mit allen Verkehrsträgern anbietet und<br />
wir immer die für uns beste Option ziehen<br />
können“, weiß Horst Jachmann die Angebotsvielfalt<br />
seines Logistikdienstleisters zu<br />
schätzen. Sobald die sortenreinen Container<br />
mit un palettierter Importware im Lager<br />
Chemnitz eingetroffen sind, übernimmt<br />
<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> die Eingangskontrolle, Palettierung,<br />
Be labelung und bucht die Ware in<br />
das Lagerverwaltungssystem ein. Jedem<br />
Container entnehmen die fachlich geschul <br />
ten Lagermitarbeiter Testmuster, die IKRAmogatec<br />
einer eingehenden Qualitätskontrolle<br />
unterzieht. Solange die Prüfer noch<br />
kein grünes Licht gegeben haben, bleiben die<br />
Artikel im Lagerverwaltungssystem gesperrt.<br />
Ihre Bestellungen richten die Kunden an die<br />
IKRAmogatecZentrale in Münster, von dort<br />
gelangen die Aufträge online nach Drebach<br />
und weiter nach Chemnitz. Gemäß den täglichen<br />
Abrufen werden die Geräte kommissioniert<br />
und für den Versand vorbereitet. Sofern<br />
Eigenprodukte zusammen mit Exportware<br />
verschickt werden, liefert IKRAmogatec die<br />
jeweiligen Geräte ins <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong>Lager. Sie<br />
werden mit den dort vorgehaltenen Waren zu<br />
einer Versandeinheit zusammengeführt.<br />
Denn der Kunde erwartet, dass er pro Bestellung<br />
nur eine Lieferung, einen Lieferschein<br />
und eine Rechnung erhält. Immer häufiger<br />
Foto: © Kai-Uwe Gundlach (S. 30-31)<br />
machen die Einkaufszentralen großer Ketten<br />
ihre Entscheidung für oder gegen einen<br />
Lieferanten davon abhängig, welche logistischen<br />
Fähigkeiten dieser besitzt. Nur wenn<br />
er die gebündelte Zustellung hinbekommt,<br />
darf er darauf hoffen, gelistet zu werden.<br />
So simpel und hart läuft das Geschäft. Oft<br />
werden die Waren für einen Auftrag von<br />
mehreren Lagerstandorten abgerufen.<br />
<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> kommissioniert sie dann so,<br />
dass am Ende eine Komplettsendung ent <br />
steht. Wenn ein Lieferschein vier Positionen<br />
ausweist, dann gibt es für den Empfänger<br />
auch nur eine Warensendung und nicht etwa<br />
eine pro Tag aus jeweils einer anderen Himmelsrichtung<br />
(Buyers Consolidation).<br />
dB schenker leistet auch das, was in<br />
manchen logistik-definitionen fehlt<br />
Das Gartengerätegeschäft ist nicht nur<br />
saison, sondern auch witterungsabhängig.<br />
Wenn sich im März urplötzlich ein ausge <br />
dehn tes Azorenhoch ankündigt, müssen<br />
Bau märkte und andere Kunden ihre Garten <br />
g eräte möglichst sofort anbieten. Dann<br />
gehen etliche Sendungen, die eigentlich<br />
erst für Mai vorgesehen waren, kurzfristig<br />
raus. Soll das heißen, dass die Großwetter <br />
lage die Planun gen außer Kraft setzen<br />
kann? Ja, in dieser Branche ist das so, was<br />
Horst Jachmann lakonisch mit „fix ist nix“<br />
kommentiert. Unter solchen Voraussetzungen<br />
ist der starke Partner gefragt, der<br />
über ein schlagkräftiges Team verfügt, das<br />
ohne zeitlichen Vorlauf eintausend Produkte<br />
belabelt, kommissioniert oder palettiert.<br />
Logistik heißt immer auch: die richtigen<br />
Leute mit der richtigen Qualifikation und<br />
Motivation am richtigen Ort – ein Gedanke,<br />
der die Personalplanung bei der <strong>Schenker</strong><br />
<strong>Deutschland</strong> <strong>AG</strong> bestimmt, auch wenn er<br />
in den gängigen LogistikDefinitionen fehlt.<br />
„Das Outsourcing unserer Logistikaktivitäten<br />
hat dazu geführt, dass es für uns in<br />
diesem Bereich keine Kapazitätsgrenzen<br />
gibt“, lobt Jachmann die Flexibilität seines<br />
Partners, der auch im Wareneingang vor<br />
großen Mengen nicht zurückschreckt,<br />
wie Maik Schönfuß, Leiter Logistik der<br />
Geschäftsstelle Chemnitz, erläutert.<br />
„Einmal haben wir für unseren Kunden<br />
innerhalb von sechs Wochen mehr als einhundert<br />
Container in Empfang genommen“,<br />
erinnert sich der Leiter Logistik an ein<br />
Großprojekt. „Das hat uns zwar ganz schön<br />
in Atem ge halten, uns aber keineswegs die<br />
Grenzen der Belastbarkeit aufgezeigt.“ –<br />
Wer im nationalen und internationalen<br />
Logistikgeschäft zu den Marktführern<br />
zählt, schafft so etwas!<br />
„Ob Import, Export,<br />
Distribution oder<br />
Lager: Wir haben mit<br />
<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> einen<br />
globalen Logistikdienstleister,<br />
der für<br />
uns in allen Bereichen<br />
aktiv ist.“ – Und das seit<br />
mehr als zehn Jahren!<br />
Horst Jachmann, IKRA-Geschäftsführer<br />
31
32 ProjEktPraxis<br />
„die bekommen das hin“<br />
Den Versand der Pakete mit Ziel <strong>Deutschland</strong><br />
übernimmt DPD, der KEPDienstleister holt<br />
sie gebündelt im Lager ab. Die größeren Sendungen<br />
und alle Exporte wickelt die <strong>Schenker</strong><br />
<strong>Deutschland</strong> <strong>AG</strong> ab – ent weder über das<br />
Stückgutnetz oder als Ladungsverkehre.<br />
Etwa 60 Prozent der Gartengeräte werden<br />
von der <strong>Schenker</strong><br />
<strong>Deutschland</strong> <strong>AG</strong><br />
transportiert,<br />
Tendenz steigend.<br />
Dabei werden Gartengerätehersteller<br />
und Logistikdienstleister<br />
oft mit engen<br />
Zeitfenstern konfrontiert.<br />
So fordert<br />
ein Kunde in England,<br />
dass die Lkw<br />
pünktlich zwischen<br />
elf und zwölf Uhr an<br />
der Rampe vorzufahren haben, ansonsten<br />
droht eine Konventionalstrafe. „Bei solchen<br />
Zeitvorgaben ist es beruhigend, dass wir mit<br />
<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> zusammenarbeiten“, sagt<br />
Horst Jachmann, den anspruchsvolle<br />
Aufgaben stellungen nicht nervös machen.<br />
„Natürlich reden wir<br />
auch über den Preis.<br />
Aber man darf die<br />
Kosten nie los ge löst<br />
von der Qualität einer<br />
logistischen Dienstleistung<br />
betrachten.“<br />
Horst Jachmann, IKRA-Geschäftsführer<br />
Denn er weiß: „Die bekommen das hin.“ Für<br />
dieses punktgenaue Arbeiten hält Dieter<br />
Kaiser, der Chemnitzer Geschäftsleiter für<br />
die Bereiche Landverkehre und Logistik, eine<br />
ebenso plausible wie knappe Erklärung bereit:<br />
„Alles eine Frage der Netzwerkqualität.“<br />
Dessen inter nationale Ausrichtung ist bei<br />
IKRAmogatec heute mehr denn je gefragt.<br />
Zum Beispiel für die<br />
im gehobenen Qualitäts<br />
und Preissegment angesiedelte<br />
Garten geräte<br />
Eigenmarke Tonino<br />
Lamborghini, die sich<br />
weit über die Grenzen<br />
<strong>Deutschland</strong>s hinaus<br />
steigender Beliebtheit<br />
erfreut.<br />
So hat ein Kunde in<br />
Japan Gefallen an<br />
der DesignEdelmarke<br />
gefunden und sie in<br />
sein Standardsortiment aufgenommen.<br />
Ein prächtiger Vertriebserfolg, der sich<br />
allerdings nur dann in klingender Münze<br />
auszahlt, wenn die Logistik mitzieht. Auch in<br />
anderen ÜberseeLändern hat IKRAmogatec<br />
Fuß gefasst – und in ganz Europa sowieso.<br />
Erfolgswege ohne stolpersteine<br />
Hinsichtlich des Vertriebsgebietes muss<br />
IKRAmogatec permanent einen Spagat wagen:<br />
Einerseits will man die mittelständischen<br />
Strukturen nicht aufgeben und deshalb auch<br />
nicht unbegrenzt wachsen – andererseits will<br />
man ein Zusatzgeschäft, das sich jenseits<br />
Europas auftut, nicht einfach so vorbeiziehen<br />
lassen. Aber jeder weiß: Die Wege zu neuen<br />
Märkten sind mit einigen Stolpersteinen gepflastert.<br />
Da lohnt es sich, dass IKRAmogatec<br />
in puncto Transport und Logistik einen verlässlichen<br />
Partner auf der Habenseite verbuchen<br />
kann – selbst bei ExportWeltreisen.<br />
„Die Zusammenarbeit mit der <strong>Schenker</strong><br />
<strong>Deutschland</strong> <strong>AG</strong> haben wir in den vergangenen<br />
Jahren kontinuierlich ausgebaut, sie<br />
ist sowohl im inländischen als auch im internationalen<br />
Geschäft bestens erprobt. Wir<br />
besitzen einen verlässlichen Partner, auf<br />
dessen Unterstützung wir uns jederzeit verlassen<br />
können und bei dem auf allen Hierarchie<br />
ebenen die Kommunikation stimmt.“<br />
Der persönliche Austausch ist Horst Jachmann<br />
sehr wichtig. Und den Geschäftsleitern<br />
der <strong>Schenker</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>AG</strong> ebenfalls. ■<br />
Fotos: © Rüdiger Nehmzow (S. 32-33); ikra GmbH, Mogatec GmbH (S. 33)<br />
IKRAmogatec<br />
Die ikra GmbH und Mogatec GmbH sind<br />
zwei Unternehmen der Familie Jachmann.<br />
Ihr gehören ikra zu einhundert und Mogatec<br />
zu sechzig Prozent. Während Mogatec<br />
die Entwicklung und Produktion von elektrischen<br />
Gartengeräten übernimmt, widmet<br />
sich ikra der Vermarktung von Importware<br />
und von Produkten aus der Fertigung in<br />
Drebach. In der Außendarstellung treten<br />
beide Unternehmen als Einheit auf, was<br />
durch ein gemeinsames Logo „IKRAmogatec“<br />
unterstrichen wird.<br />
IKRAmogatec fertigt und vertreibt motorbetriebene<br />
Gartengeräte nur in Ausnahmefällen<br />
unter eigenem Label. Eine dieser<br />
Ausnahmen bildet die Eigenmarke Tonino<br />
Lamborghini für besonders hochwertige<br />
Geräte. Meistens jedoch gelangen die Produkte<br />
als Handelsmarken europaweit in die<br />
Baumärkte. „Wir sind die Marke der Eigenmarke“,<br />
bringt ikra-Geschäftsführer Horst<br />
Jachmann die Positionierung auf den Punkt.<br />
Darüber hinaus produziert IKRAmogatec<br />
im Auftrag großer Gartengeräte-Markenhersteller,<br />
die die Produkte dann unter<br />
eigenem Firmensignet vertreiben.<br />
Weitere Informationen zu diesem<br />
Kunden der <strong>Schenker</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>AG</strong><br />
unter www.ikra.de<br />
33
34 logistikPraxis<br />
Messelogistik für Intersolar in vier Ländern<br />
„Das ist ja gar keine Arbeit“<br />
Da will man darüber berichten, wie die Zusammenarbeit mit der <strong>Schenker</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>AG</strong><br />
so verläuft – und der Verantwortliche auf Kundenseite antwortet bestens gelaunt:<br />
„Wieso Arbeit? Das ist ja gar keine.“ So geschehen beim Redaktionsgespräch mit<br />
Daniel Strowitzki, dem Prokuristen und Abteilungsleiter Messe von FWTM und FMMI.<br />
Keine Arbeit, aber trotzdem viel miteinander<br />
zu tun: Seit mehr als einem Jahrzehnt<br />
verlässt sich die Messe Freiburg bei<br />
der Inter solar auf Logistikdienstleistungen<br />
der <strong>Schenker</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>AG</strong>. Von 2000 bis<br />
2007 hat die weltweit größte Fachmesse der<br />
Solartechnik im Breisgau stattgefunden und<br />
ist dann wachs tums bedingt im Jahre 2008<br />
nach München umgezogen, wo sie noch<br />
immer in den Händen der Freiburg Wirtschaft<br />
Touristik und Messe (FWTM) und der Solar<br />
Promotion (Pforzheim) liegt. Dabei steht<br />
die Marke Intersolar längst nicht mehr allein<br />
für die deutsche Ausgabe des Branchentreffs,<br />
der im vergangenen Sommer 72.000 Fachbesucher<br />
aus einhundertfünfzig Ländern in<br />
München zusammengeführt hat. Vielmehr<br />
ist die Intersolar zu einer internationalen<br />
Angelegenheit avanciert, die unter dem<br />
gleichen Namen auch auf den Messeplätzen<br />
in San Francisco, Mumbai und Shanghai die<br />
Spezialisten in Sachen Solarthermie und<br />
Photo voltaik anzieht. Die Intersolar außerhalb<br />
<strong>Deutschland</strong>s veranstaltet ein Tochterunternehmen<br />
der FWTM, die Freiburg<br />
Management and Marketing International<br />
GmbH (FMMI).<br />
solarbranche profitiert<br />
von internationalem netzwerk<br />
Daniel Strowitzki weiß in <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> einen<br />
starken Logistikpartner an seiner Seite, der<br />
den IntersolarAusstellern in <strong>Deutschland</strong> und<br />
Übersee wertvolle Dienste erweist: „Reibungslose<br />
logistische Abläufe sind im Messegeschäft<br />
genauso wichtig wie in der Industrie. Da darf<br />
nichts ins Stocken geraten. Aus diesem Grund<br />
kooperieren viele Aussteller mit <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong>,<br />
weil sie über das internationale Netzwerk alle<br />
Dienstleistungen aus einer Hand bekommen.“<br />
Wenige Ansprech partner – das garantiert<br />
durchgängige Prozesse. Ein nicht unerheblicher<br />
Aspekt, wenn man beispielsweise bedenkt,<br />
dass die Veranstaltungen in München<br />
und San Francisco nur ein paar Wochen auseinander<br />
liegen. Viele Aussteller liefern ihr gesamtes<br />
MesseEquipment über die <strong>Schenker</strong><br />
<strong>Deutschland</strong> <strong>AG</strong> in München an, von wo es im<br />
Anschluss ohne Wechsel des Logistikdienstleisters<br />
direkt nach San Francisco weitergeht.<br />
Was die Transporte in Richtung Nordamerika<br />
betrifft, so nimmt das Volumen seit Jahren<br />
kontinuierlich zu. Da aufgrund der knappen<br />
Zeit nur das Flugzeug als Hauptverkehrsträger<br />
Daniel Strowitzki: „Die<br />
Größe des Logistikpartners<br />
ist wichtig. Aber die<br />
persönliche Nähe ebenfalls.<br />
Mit <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong><br />
bekommen wir beides.“<br />
Branchenkompetenz gepaart<br />
mit Branchennähe:<br />
<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> ist auf der<br />
Intersolar regelmäßig<br />
mit einem eigenen Stand<br />
vertreten.<br />
in Betracht kommt, stellt sich in diesem Zusammenhang<br />
sofort die Frage nach den Laderaumkapazitäten.<br />
Aber nur eigentlich. „Ich<br />
habe diesbezüglich noch nie etwas Nachteiliges<br />
von den Ausstellern gehört“, sagt Strowitzki.<br />
Allerdings sind es nicht nur das leistungsstarke<br />
Netzwerk und die internationale Präsenz,<br />
wodurch sich <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> als Messepartner<br />
auszeichnet. Es geht auch um den<br />
direkten Kontakt und das persönliche Miteinander.<br />
Bei Veranstaltungen jenseits von<br />
Europa ist ein Mitarbeiter der MesseGeschäftsstelle<br />
München vor Ort und für die<br />
Kunden von FMMI koordinierend tätig. „Das<br />
sind Mitarbeiter, mit denen wir seit Jahren die<br />
Transporte abwickeln. Man kennt sich und<br />
kann sich aufeinander verlassen“, lobt Daniel<br />
Strowitzki das eingespielte Team. „Da gehen<br />
Abstimmung und Transporte reibungslos und<br />
zuverlässig von der Hand.“ Also ganz ohne<br />
unnötige Anstrengung. Und wohl deshalb<br />
spricht Strowitzki bei der IntersolarLogistik<br />
lieber von Miteinander und Partnerschaft als<br />
von Arbeit. Ein schöneres und aussagekräftigeres<br />
Kompliment kann man sich als Logistikdienstleister<br />
kaum wünschen. ■<br />
Fotos: © <strong>Schenker</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>AG</strong> (S. 34-35); Sandra Kemppainen, dreamstime.com (S. 35)<br />
Seit vielen Jahren vertraut der größte<br />
Kabeltrommelhersteller Europas, die<br />
August Hildebrandt GmbH, bei der Transportlogistik<br />
auf die <strong>Schenker</strong> <strong>Deutschland</strong><br />
<strong>AG</strong>. Jetzt erhielt das Schweriner Familienunternehmen<br />
den Zuschlag für die Produktion<br />
von Stahltrommeln für den Kunden<br />
Prysmian, der im finnischen Pikkala Hochspannungskabel<br />
für den wachsenden Onund<br />
OffshoreMarkt herstellt. Ein maßgeblicher<br />
Baustein für diesen Geschäftserfolg –<br />
der erste Auftrag beläuft sich auf insgesamt<br />
146 Kabeltrommeln – ist das überzeugende<br />
Logistikkonzept der Geschäftsstelle Güstrow<br />
der <strong>Schenker</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>AG</strong> : „Entscheidend<br />
war, dass es uns gelungen ist, eine wirtschaftliche<br />
Lösung für einen Transport<br />
montierter Trommeln nach<br />
Finnland zu entwickeln“,<br />
erklärt der Leiter Vertrieb<br />
Die Finnland Connection<br />
Auf neuen Pfaden zum Business in den hohen Norden.<br />
Ökonomisches Logistikkonzept eröffnet neuen Markt.<br />
der Geschäftsstelle, JensUwe Uhlich. Je<br />
drei der leuchtend roten Stahltrommeln mit<br />
einem Durchmesser von 3,5 Metern und<br />
einem Gewicht von 1,5 Tonnen werden dafür<br />
im Vor und Nachlauf auf einen Sattelschlepper<br />
verladen. Für den eigentlichen Hauptlauf<br />
mit der Fähre von Rostock nach Helsinki<br />
entwickelte <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> gemeinsam mit der<br />
Fährreederei eine platz und kostensparende<br />
Variante mit je vier Trommeln auf einem<br />
MafiTrailer. „Das heißt, im Vergleich mit dem<br />
Landweg haben wir jeden vierten Transport<br />
eingespart“, bilanziert Uhlich. „Das ist nicht<br />
Schwerin<br />
Rostock<br />
35<br />
Pikkala<br />
Helsinki<br />
nur wirtschaftlicher, sondern auch umweltfreundlicher.“<br />
Wären die Trommeln, wie bislang<br />
in der Branche üblich, demontiert geliefert<br />
worden, hätten noch Montagearbeiter die<br />
Reise nach Finnland antreten müssen – auch<br />
das verursacht zusätzliche Kosten und ist<br />
zeitaufwendig. „Dass wir jetzt mit der montierten<br />
Variante auf dem finnischen Markt<br />
vertreten sind, verdanken wir <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong>“,<br />
hält der Logistikleiter von August Hildebrandt,<br />
Wolfgang Zühlke, fest. Weitere Projekte via<br />
Ostsee können sich die beiden Geschäftspartner<br />
gut vorstellen. ■
36 logistikPraxis<br />
RFID war gestern,<br />
die Zukunft gehört der GPSOrtung<br />
Wechselbrücken<br />
in Bewegung<br />
Die <strong>Schenker</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>AG</strong> setzt täglich Tausende<br />
sogenannter Wechselbrücken ein. Das sind<br />
Container, die unterwegs be- und ent laden werden<br />
können. Im Laufe dieses Jahres stellt der Logistikdienstleister<br />
bundesweit seine Pool-Wechselbrücken<br />
auf GPS-Ortung um. Damit lassen sich die<br />
Ladungsträger noch besser verfolgen und schneller<br />
bereitstellen. Für Kunden aus Industrie und Handel<br />
bedeutet dies mehr Planbarkeit, Sicherheit und<br />
Transparenz bei ihren logistischen Prozessen.<br />
Disponenten planen heute keine LkwTouren mehr, sondern Warentransporte<br />
mit Wechselbrücken, die nur noch zur Fort bewegung<br />
eine Zugmaschine brauchen – quasi als Containertaxi. Um Wechselbrücken<br />
zu verfolgen und zu steuern, nutzt <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> bisher ein<br />
Telematiksystem * auf RFIDBasis. Jede Wechselbrücke wird bei Einund<br />
Ausfahrt in den Geschäftsstellen automatisch per RFIDSender<br />
erfasst und identifiziert; die gewonnenen Bewegungsdaten werden<br />
dann in einer Software dargestellt. GPSOrtung für Wechselbrücken<br />
ist eine Weiterentwicklung dieser Systematik, in Funktionalität und<br />
Zuverlässigkeit dem RFIDSystem aber weit überlegen.<br />
* Mit Telematik ist das Zusammenspiel von Telekommunikation und Informatik gemeint.<br />
Das Wort steht als Oberbegriff für integrierte Kommunikationstechnik von<br />
Sprache, Daten und Bildern.<br />
Was ist GPS ?<br />
GPS bedeutet Global<br />
Positioning System.<br />
Ein GPSEmpfänger<br />
ist in der Lage, die<br />
Position eines GPS<br />
Senders auf der Erdoberfläche<br />
und die<br />
Höhe über dem Meer esspiegel<br />
auf wenige<br />
Meter genau zu ermitteln.<br />
Dazu umkreisen<br />
in 20.183 km<br />
Höhe 24 Satelliten<br />
pausenlos die Erde<br />
auf sechs Umlaufbahnen.<br />
Sie senden<br />
ständig Positions<br />
und Zeitsignale, die<br />
sie mit Hilfe einer<br />
hochpräzisen Atomuhr<br />
erzeugen.<br />
Fotos: © Rüdiger Nehmzow (S. 36-37)<br />
intelligente wechselbrückensteuerung<br />
Jede mit GPSModul ausgerüstete Wechselbrücke sendet in bestimmten<br />
Intervallen EchtzeitMeldungen über Position, Geschwindigkeit,<br />
Status oder Störung per Mobilfunk an das Telematiksystem der<br />
<strong>Schenker</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>AG</strong>. Die permanente Aktualisierung der Standortdaten<br />
ermöglicht es Disponenten, Terminüberwachung, Ladekapazitäten<br />
und Fahrzeugeinsatz noch besser zu organisieren und bei Verzögerungen<br />
schnell zu reagieren. GPS wirkt sich auch ökologisch aus:<br />
Be und Entladungsorte können so aufeinander abgestimmt werden,<br />
dass umweltbelastende Umwege und Leerfahrten vermieden werden.<br />
Umweltfreundlich sind auch die eingesetzten GPSModule: ihre Energiezufuhr<br />
kommt aus Solarakkus. Marc Bröcker, Leiter Zentrale Einkauf/Technik<br />
der <strong>Schenker</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>AG</strong>, erläutert die Vorteile<br />
des Systems: „GPSOrtung funktioniert fast überall und jederzeit. Das<br />
sorgt für mehr Planungssicherheit, Überblick und für mehr Effizienz.<br />
Die komplette Abwicklung kann lückenlos nachvollzogen werden und<br />
erlaubt eine sinnvolle Verknüpfung der Aufträge. Kapazitäten werden<br />
bei weniger LkwFahrten besser genutzt. Das spart Zeit, senkt Kosten<br />
und reduziert die CO₂Emissionen. Durch die Systemoptimierung<br />
können wir den gesamten Wechselbrückenpoolbestand reduzieren,<br />
was letztendlich auch den CO₂Footprint positiv beeinflusst. Dass<br />
die eingesetzten Wechselbrücken jederzeit per GPS geortet werden<br />
können, schreckt zudem Diebe ab.“<br />
Fachlicher Partner zur Umsetzung des GPSTelematiksystems ist der<br />
auf Ortungssysteme spezialisierte Anbieter Mecomo <strong>AG</strong>. „Unser Ziel<br />
ist es, bis Jahresende alle Wechselbrücken mit dem GPSModul ausgerüstet<br />
und das System implementiert zu haben. Das erreichen wir,<br />
indem wir unser eigenes Werkstattnetz nutzen, um die erforderlichen<br />
GPSModule zu verbauen“, so Marc Bröcker. Doch das ist erst der Anfang.<br />
In einer weiteren Ausbaustufe sollen zusätzliche Funktionalitäten<br />
wie Zulaufsteuerung, Temperatur und Schocküberwachung sensibler<br />
Güter und eine EchtzeitSendungsverfolgung realisiert werden. ■<br />
37
38 insidE<br />
roland drEsslEr<br />
Regionalleitung Süd (Luft/See, Logistik)<br />
Roland Dressler (44), bisher Leiter der Geschäftsstelle Nürnberg (Luft/See), hat zum 1. Januar 2011 die Leitung<br />
der Region Süd (Luft/See, Logistik) übernommen. Der Speditionskaufmann ist Nachfolger von HansJoachim<br />
Buchholz, der zeitgleich in die Passivphase der Altersteilzeit eingetreten ist.<br />
Telefon +49 911 2005500, roland.dressler@dbschenker.com<br />
Martin grünBauEr<br />
Leiter der Geschäftsstelle Regensburg (Luft/Seefracht, Logistik )<br />
Martin Grünbauer (44), bisher Leiter Operation Luft/See der Geschäftsstelle Regensburg, hat zum 1. Januar 2011<br />
die Leitung der Geschäftsstelle Regensburg (Luft/See) übernommen. Der Speditionskaufmann tritt damit die<br />
Nachfolge von Andreas Kaltschmid an, der seit 1. Februar 2011 die Geschäftsstelle Nürnberg (Luft/See) leitet.<br />
Telefon +49 94<strong>06</strong> <strong>28</strong>480500, martin.gruenbauer@dbschenker.com<br />
diEtEr HaunsCHild<br />
Leiter der Geschäftsstelle Passau (Landverkehre, Logistik )<br />
Dieter Haunschild (54), bisher Leiter Zentrale Produktmanagement Landverkehre, hat zum 1. Januar 2011 die<br />
Leitung der Geschäftsstelle Passau (Landverkehre/Logistik) übernommen. Der Speditionskaufmann ist Nach <br />
folger von Josef Praml, der Ende 2010 aus gesundheitlichen Gründen aus dem Unternehmen ausgeschieden ist.<br />
Telefon +49 8544 9610100, dieter.haunschild@dbschenker.com<br />
andrEas kaltsCHMid<br />
Leiter der Geschäftsstelle Nürnberg ( Luft/See, Logistik)<br />
Andreas Kaltschmid (49), bisher Leiter der Geschäftsstelle Regensburg (Luft/See, Logistik), hat zum 1. Januar 2011<br />
die Leitung der Geschäftsstelle Nürnberg (Luft/See) übernommen. Der Speditionskaufmann folgt damit<br />
Roland Dressler nach, der seit Anfang Januar für die Region Süd verantwortlich ist.<br />
Telefon +49 911 2005800, andreas.kaltschmid@dbschenker.com<br />
GEWINNspiel<br />
Jeder sollte seine Leistung angemessen<br />
präsentieren. Denn „es genügt<br />
nicht, gut zu sein, wenn niemand<br />
davon weiß.“ So lautet einer von<br />
vielen Ratschlägen, die uns Hermann<br />
Scherer mit auf den persönlichen<br />
Erfolgsweg gibt. Wo das Ziel des<br />
Weges liegt, verrät der Buchtitel:<br />
„Jenseits vom Mittelmaß“<br />
Zehn Exemplare dieser spannenden<br />
Lektüre verlosen wir unter den Einsendern<br />
der richtigen Antwort auf<br />
unsere Gewinnspielfrage.<br />
SO GEWINNEN SIE: Beantworten Sie<br />
unsere Frage und senden Sie den richtigen<br />
Lösungsbuchstaben per EMail<br />
an die <strong>Schenker</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>AG</strong>:<br />
redaktion.aktuell@dbschenker.com.<br />
(<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong>Mitarbeiter sind von<br />
der Teilnahme ausgeschlossen.)<br />
FR<strong>AG</strong>E: Am 26. Juni beginnt die FIFA<br />
FrauenWeltmeisterschaft 2011 in<br />
<strong>Deutschland</strong>. Wie bei vielen sportlichen<br />
Großereignissen ist <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong><br />
auch bei diesem FußballHighlight<br />
als offizieller Logistikdienstleister<br />
mit von der Partie. Das WMOrganisationskomitee<br />
wird von einer<br />
ehemaligen TopSportlerin geleitet.<br />
Wie heißt sie?<br />
A) Steffi Jones<br />
B) Steffi Nerius<br />
C) Steffi Graf<br />
Einsendeschluss:<br />
30.04.2011<br />
Fotos: © <strong>Schenker</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>AG</strong> (S. 38-39)<br />
arndt kirtZECk<br />
Leiter Zentrale Produktmanagement Landverkehre<br />
Arndt Kirtzeck (42), bisher Leiter KeyAccountManagement in der Zentrale Vertrieb Landverkehre, hat zum 1. Januar 2011<br />
die Leitung der Zentrale Produkt/TradelaneManagement Landverkehre übernommen. Der Speditionskaufmann und<br />
Betriebswirt folgt damit Dieter Haunschild nach, der zeitgleich die Leitung der Geschäftsstelle Passau übernommen hat.<br />
Telefon +49 6107 7457, arndt.kirtzeck@dbschenker.com<br />
jEns koCk<br />
Leiter der Geschäftsstelle München (Landverkehre/Logistik)<br />
Jens Kock (52), Leiter der Geschäftsstelle Schweinfurt (Landverkehre/Logistik) leitet seit 1. September 2010 in<br />
Personalunion die Geschäftsstelle München (Landverkehre/Logistik). Der gelernte Speditionskaufmann folgte<br />
Roland Kreitmayr nach, der inzwischen für den Bereich Messen/Spezialverkehre der Region Süd verantwortlich ist.<br />
Telefon +49 8165 605100, jens.kock@dbschenker.com<br />
roland krEitMayr<br />
Leiter Region Süd Messen/Spezialverkehre<br />
Roland Kreitmayr (40), bisher Leiter der Geschäftsstelle München (Landverkehre/Logistik) sowie (Messen/Spezialverkehre),<br />
hat zum 1. Januar 2011 die Leitung der Region Süd Messen/Spezialverkehre übernommen. Die Regionalisierung<br />
des Produktbereichs Messen/Spezialverkehre wurde 2010 vom Vorstand der <strong>Schenker</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>AG</strong> entschieden.<br />
Telefon +49 89 94924318, roland.kreitmayr@dbschenker.com<br />
ulriCH MantEn<br />
Leiter Region Nord Messen/Spezialverkehre<br />
Ulrich Manten, Leiter der Geschäftsstelle Düsseldorf (Messen/Spezialverkehre), hat in Personalunion zum<br />
1. Januar 2011 die Leitung der Region Nord Messen/Spezialverkehre übernommen. Die Regionalisierung des<br />
Produktbereichs Messen/Spezialverkehre wurde 2010 vom Vorstand der <strong>Schenker</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>AG</strong> entschieden.<br />
Telefon +49 211 65045910, ulrich.manten@dbschenker.com<br />
gunnar sCHoltZ<br />
Leiter der Geschäftsstelle Güstrow (Landverkehre/Logistik)<br />
Gunnar Scholtz (39), bisher Leiter Ladungsverkehre, hat zum 1. Januar 2011 die Leitung der Geschäftsstelle<br />
Güstrow (Landverkehre/Logistik) übernommen. Der DiplomVerkehrswirtschaftler tritt die Nachfolge von<br />
Winfried PalmenDréan an, der sich seit Ende 2010 in der Passivphase der Altersteilzeit befindet.<br />
Telefon +49 38452 307100, gunnar.scholtz@dbschenker.com<br />
AUFLöSUNG GEWINNspiel aktuell 82<br />
Zum Gewinnspiel der letzten Ausgabe<br />
haben uns wieder viele richtige Antworten<br />
erreicht. Die aktuellRedaktion musste<br />
Glücksfee spielen und gratuliert zehn<br />
Teilnehmern zum Gewinn eines Kugelschreibers<br />
„Urban“ der Marke Parker.<br />
UNSERE FR<strong>AG</strong>E LAUTETE:<br />
Wie heißt der branchenübliche Hilfe<br />
ruf, der die Logistikexperten von<br />
<strong>DB</strong> SCHENKERmarineparts erreicht,<br />
wenn ein Schiff im Hafen oder auf hoher<br />
See dringend ein Ersatzteil benötigt?<br />
DIE RIChTIGE ANTWORT LAUTET:<br />
Vessel off Hire<br />
hERZLIChEN GLüCKWUNSCh<br />
DEN GEWINNERN!<br />
39
Foto: © <strong>DB</strong> SCHENKERsportsevents<br />
Wir sind am Ball.<br />
Kein internationales Spitzensportevent findet ohne<br />
perfekte Logistik statt. Ganz gleich ob Sportler, Veranstalter,<br />
Sponsoren, Lieferanten oder Medienvertreter,<br />
<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> ist Ihr Partner für individuell gestaltete<br />
Konzepte im Bereich der Sport- und Eventlogistik.<br />
Und Sie können sich voll auf Ihre eigentlichen Aufgaben<br />
konzentrieren. Selbst die Zuschauer müssen<br />
nur noch jubeln … Schuss, Tor und Sieg!<br />
Auch für die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 2011<br />
in <strong>Deutschland</strong> ist die <strong>Schenker</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>AG</strong> als<br />
offi zieller Logistikdienstleister am Ball.<br />
Mit logistischer Taktik zum Erfolg.<br />
<strong>Schenker</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>AG</strong><br />
Zentrale Frankfurt a. M.<br />
Langer Kornweg 34 E<br />
65451 Kelsterbach<br />
Telefon +49 6107 74-00<br />
Telefax +49 6107 74-199<br />
service.line@dbschenker.com<br />
www.dbschenker.com/de