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Aus der „Odelgrube“ auf die Kabarettbühne Helmfried von Lüttichau mit Soloprogramm „Plugged“ auf Tour So wie er es im Film geschafft hat, aus einer stinkenden „Odelgrube“ herauszukommen, hat Schauspieler Helmfried von Lüttichau auch den Ausstieg nach 116 Folgen und sieben Jahren aus „Hubert und Staller“, einer der erfolgreichsten Vorabendsendungen, geschafft, ohne künstlerisch unterzugehen. Statt vor der Kamera agiert er nun auf den Kleinbühnen dieser Welt. „Plugged“ heißt sein Soloprogramm, mit dem er am 9. Dezember im Kulturboden in Hallstadt auftritt. Ein sehr persönliches, echtes und musikalisches Kabarett. Also nicht nur was für „Hubert und Staller“-Serienjunkies, sondern für alle, die den Künstler in seiner ganzen Vielfältigkeit erleben möchten. „Besser ist’s doch, wie gar nichts.“ – die <strong>FN</strong> wollte wissen, was Staller, pardon: von Lüttichau, mit diesem Spruch von Karl Valentin verbindet. Foto: Susie Knoll Oft kann man als Schauspieler machen, was man will. Für viele sind Sie trotz des Ausstiegs aus „Hubert und Staller“ immer noch der schräge Polizist. Ärgert oder freut Sie das eher? Helmfried von Lüttichau: Das freut mich eher. So eine TV-Welle hat man vielleicht nur einmal im Leben. Und gerade diese Welle hat mir auch vieles Andere ermöglicht. Ich schaue meist in lachende Gesichter, wenn mich Leute auf die Rolle als Staller ansprechen. Was war für Sie der kurioseste Fall, den Sie mit Ihrem Kollegen Hubert zu bearbeiten hatten? Ich glaube, das war die Folge, in der ich in der Odelgrube, also in der Jauchegrube, stand und Hubert anrief. Hubsi hat dann ordentlich in die Pedale getreten, um mich zu retten. Bei der Odelgrube hat man vorher versucht, alles abzupumpen. Aber so schnell wird aus einer Odelgrube ja kein Schwimmbad. Obwohl man sie mit einer Art Schlamm angefüllt hatte und ich quasi nur mit den Knien in ihr stand, was die Zuschauer aber nicht sahen. Es war vor allem der Geruch, der mir in die Nase stieg. Schauen Sie sich noch „Hubert ohne Staller“, also ohne Sie, an? Ab und zu gerate ich in eine solche Folge hinein und bleibe hängen. Dann schaue ich ein bisschen und schalte auch nicht so schnell ab. Rechnen Sie dann noch mit Ihrem Auftritt? In der ersten Zeit - ja! Inzwischen nicht mehr. Kann der Schauspieler-Profi, wenn er seine Serie anschaut, über seine Film-Gags herzhaft lachen? Manchmal schon, weil man ja auch weiß, wie Szenen entstanden sind. Wir hatten beim Dreh großen Spaß. Einmal musste sich Christian Tramitz, der den Hubert spielt, auf ein Furzkissen setzen. Nicht das Furzkissen war komisch, sondern das Gesicht, als mein Kollege sich daraufgesetzt hat. Ich musste jedes Mal so herzhaft lachen, dass die Szene wohl schneller ohne mich im Kasten gewesen wäre. 2018 sind Sie aus einer der erfolgreichsten Vorabendserien ausgestiegen – eine späte Midlifekrise? Eine Krise war das sicherlich nicht, eher der Wunsch, nicht mit der Serie in Rente zu gehen, sondern nochmal etwas ganz Neues zu machen. Ich wusste allerdings nicht, was dieses Neue genau sein sollte. Schreiben, Bühne, Gitarre lernen - ich hatte nur eine ungefähre Ahnung. Mir war nur klar: Wenn ich etwas ändern will, dann muss ich jetzt springen, dann ist das der richtige Zeitpunkt. Ein Sprung ins kalte Wasser ohne Rettungsweste... Genau. Und der Sprung ins kalte Wasser kann ja kälter sein, als man vermutet hat. Immer wieder stellen die Fans fest, dass ihre Stars neben der Schauspielerei noch ganz andere Talente haben - manche malen, schreiben, andere spielen Gitarre oder machen Kabarett. Wie erklären Sie sich diese künstlerische Vielfalt? Schauspielerei hat viel mit Dienstleistung zu tun. Vielleicht ist man in diesem Beruf manchmal etwas unterfordert. Als Schauspieler hat man noch andere Fantasie, Kreativität oder Energie, die man ausleben möchte. Deswegen entstehen neben der Schauspielerei noch weitere Dinge. 4 www.fraenkische-nacht.de
Helmfried von Lüttichau Es bleibt immer Zeit für etwas Spontanes. Mir gefällt der unmittelbare Kontakt zum Publikum wahnsinnig gut. Sie sind jetzt mit dem Soloprogramm „Plugged“ unterwegs. Wie viel Arbeit steckt in einem solchen Projekt, bis es sitzt? Jede Menge. Man arbeitet an allen Disziplinen, die in einem solchen Programm vorkommen - Text, Musik, Instrumentenspiel, Stand up. Ich habe im Gegensatz zur Schauspielerei vorab keinen gelernten und mir vorgegebenen Text, muss aber dennoch so lange an einer Geschichte und an einer Dramaturgie arbeiten, bis es dann hoffentlich so aussieht, als würde ich aus dem Stegreif etwas erzählen. Was erwartet die Fans bei Ihrem Auftritt im Hallstadter Kulturboden? Ein wahnsinniger Spaß. Zumindest von meiner Seite aus, der sich dann hoffentlich auch auf das Publikum überträgt. Vielleicht singt es sogar an einigen Stellen mit mir mit. Es ist jedenfalls eine abwechslungsreiche Show, die auch autobiographisch geprägt ist - eben meine ganz eigene Art von Entertainment. Und ihre Gitarrensoli sind inzwischen so weit, dass sie das Publikum ertragen kann? (lacht) Ich hoffe sehr. Der Mut zum Scheitern gehört auch zu meinem Programm. Wenn man das weiß, kann man jede Menge ertragen. Sie haben ja schon einige Auftritte hinter sich. Kommen die Zuschauer und Zuschauerinnen mit Ihrer neuen Rolle klar oder gibt es den einen oder anderen, der mehr den Staller erwartet hat? Das Publikum kommt gut ohne Staller klar. Ein lokaler Radiosender hat mal eine Drei-Generationen-Familie gefragt, was ihr denn nun besser gefallen würde - Staller oder Bühne? Es gab eine kurze Zeit des Nachdenkens, dann die trockene, niederbayerische Antwort: Jo, scho die Bühne! Ich habe noch nie gehört, toi toi, toi: „Als Staller hast du mir besser gefallen.“ Sie haben nicht mehr das Millionenpublikum - Fluch oder Segen auf kleineren Bühnen zu spielen? KABARETT-Szene Wegen des unmittelbaren Feedbacks, das man vom Publikum bekommt, ein Segen. Es bleibt immer Zeit für etwas Spontanes. Mir gefällt der unmittelbare Kontakt zum Publikum wahnsinnig gut. Bedeutet Glück für Sie, mal etwas ganz Eigenes ohne Drehbuch, Kollegen und Regisseur zu machen? Ja! Ein großes Ja! Der Erfolg von „Hubert und Staller“ war sicherlich für viele überraschend. „Besser ist’s doch, wie gar nichts!“ So zitieren Sie auf Ihrem Veranstaltungsplakat Karl Valentin. Ist das eine optimistische Resignation, dass Ihre Solokarriere unspektakulärer verläuft? Resignation ist es gar nicht, das ist auch etwas, das ich überhaupt nicht mag. Nein, die Latte hängt einfach nur tiefer. Man ist eben nicht der allgegenwärtige TV-Star oder Rockstar, sondern muss jedes Mal das Publikum wieder für sich gewinnen. Beim Merchandising gibt es von mir ja auch T-Shirts mit der Aufschrift „Kein Rockstar!“ Ich habe mit dem Soloprogramm in einer Nische angefangen und bin froh über die Fahrt, die es aufgenommen hat. Der Publikumszuspruch macht mich optimistisch. Diese Frage muss natürlich kommen: Kehrt Staller noch mal zu seinem Hubert zurück? Nein. Also eine Scheidung auf alle Zeiten? Ich hoffe, dass der Christian und ich mal etwas zusammendrehen. Ich könnte mir auch ein temporäres Comeback im Rahmen eines „Hubert und Staller“-Special-Films vorstellen, aber in die Serie kann der Staller nicht zurückkehren. Sie treten in Hallstadt, einem Vorort von Bamberg, auf. Trauen Sie sich denn den Genuss eines Rauchbieres, dem Böswillige eine Geschmacksnuance zwischen Salami und geräuchertem Schinken geben, zu? Ich bin für alles offen. Als Vegetarier würde ich dann den Geschmack zwischen Kräutertee und geräuchertem Tofu definieren. Ich lasse mich Schluck für Schluck überraschen. Thomas Pregl Rosen-Apotheke Ahorn-Apotheke Hof-Apotheke Unser Shop für Vorbestellung und Lieferung in Bamberg! Super!! Ein paar Klicks... Und schon finde ich wichtige Infos rund um das Thema Gesundheit... Und kann bequem online bestellen! Rosen-Apotheke, Troppauplatz 1A, 96052 Bamberg, Tel. 0951-9 37 04 50 5
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