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FN-Ausgabe-November 2023-Alles

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asketball<br />

unser Verein Halt und ein Gemeinschaftsgefühl.<br />

Wichtig ist auch:<br />

Aussehen, Religion, Herkunft, Alter,<br />

Gewicht, Intellekt - das spielt<br />

in unserem Verein keine Rolle. Uns<br />

vereint die Liebe zum Basketball.<br />

Jeder ist in unserer Gemeinschaft<br />

willkommen. Viele einsame Menschen<br />

haben durch uns wieder eine<br />

Teilnahme am Leben. Wir haben<br />

auch Mitglieder von der Lebenshilfe,<br />

die bei uns einen sehr schönen<br />

Ausgleich finden und gewertschätzt<br />

werden. So ein Fanclub hat<br />

damit auch eine soziale Funktion,<br />

die leider oft unterschätzt wird.<br />

Im Vorfeld der Saison gab es<br />

Streit um die Namensänderung.<br />

Die Fans schlugen „Bamberg Riders“<br />

oder „Bamberg Brewers“<br />

vor. Hauptsponsor Michael Stoschek<br />

setzte sich aber mit „Bamberg<br />

Baskets“ sehr zum Ärger<br />

der Fans durch. Sind die Wunden<br />

inzwischen verheilt?<br />

Marco: Der Name spielt keine große<br />

Rolle, weil der sportliche Erfolg<br />

ausbleibt. Der Fan sagt: Wir müssen<br />

zunächst mal in der Liga bleiben,<br />

da ist der Name zweitrangig.<br />

Ronni: Ich sehe das etwas anders.<br />

Mich beschäftigt die Namensänderung,<br />

weil ich in meinem Ehrenamt<br />

monatelang mit Brose Baskets und<br />

den anderen Fanclubvertretern an<br />

dem Namen gebastelt und Konzepte<br />

entwickelt habe. Man hätte<br />

Kante zeigen müssen. Es gibt keinen<br />

Vertrag für die Namensänderung<br />

- der Hauptsponsor kann so<br />

auch nicht einfach den Namen vorgeben.<br />

Man ist eingeknickt. Wäre<br />

man das nicht, hätte Herr Stoschek<br />

als Hauptsponsor vermutlich kein<br />

Geld mehr gegeben. Fragt sich: Wo<br />

liegt die Grenze beim Einknicken?<br />

Wenn einer sagt, ihr tragt ab sofort<br />

alle lilafarbene Röcke - machen<br />

wir das dann auch?<br />

Ronni Arendt<br />

Wir sind rund um die<br />

Uhr für die Fans da.<br />

24 Stunden am Tag,<br />

sieben Tage die Woche.<br />

Wie viel Einfluss hast du als<br />

Fan-Vorsitzende auf die Geschicke<br />

des Clubs?<br />

Ronni: Wir haben viel Einfluss. Der<br />

Geschäftsführer würde das sicherlich<br />

verneinen. Wenn wir sagen:<br />

Heute boykottieren wir ein Spiel aus<br />

dem oder dem Grund, dann blieben<br />

die Ränge leer. Wir wollen allerdings<br />

nicht dem schlechten Verhalten der<br />

Fußballszene folgen. Da haben die<br />

Fans eine unheimliche Macht. Wir<br />

führen lieber eine sachliche Diskussion,<br />

wir versuchen mit einem offenen<br />

Wort, Probleme zu lösen.<br />

Marco: Der Verein darf uns als<br />

Fans auch nicht unterschätzen. Die<br />

Halle ist schon längere Zeit nicht<br />

mehr ausverkauft. Es stehen keine<br />

Schlangen mehr am Einlass. Die<br />

Zeiten mit 6000 Zuschauern sind<br />

vorbei. Wir haben im Schnitt vielleicht<br />

2500 Zuschauer. Da sind die<br />

Fan-Clubs enorm wichtig, denn die<br />

kommen mit ihren Mitgliedern.<br />

Wenn du auf deine Funktionärstätigkeiten<br />

zurückblickst:<br />

Was waren die Höhepunkte und<br />

was die bitteren Erfahrungen?<br />

Ronni: Die bitteren Erfahrungen<br />

sind natürlich das Nichterreichen<br />

von sportlichen Zielen oder das<br />

wiederholte, knappe Verpassen,<br />

europäisch unter die Top 8 zu<br />

kommen. Zu schaffen macht mir<br />

auch, dass wir nach 20 erfolgreichen<br />

Jahren nicht einmal mehr in<br />

die Playoffs gekommen sind. Zu<br />

den schönsten Momenten gehörten<br />

sicherlich unsere Auslandsreisen.<br />

Athen, Istanbul, Barcelona -<br />

das waren tolle Erfahrungen.<br />

Die fetten Jahre im Bamberger<br />

Basketball scheinen vorbei<br />

zu sein. Wie gehen Fans wie du<br />

mit dieser Situation um?<br />

Ronni: Wir versuchen mit einer<br />

intensiven Vereinsarbeit gegenzusteuern.<br />

Trotz Corona haben wir<br />

steigende Mitgliederzahlen.<br />

Nicht nur im Basketball bestimmen<br />

Einzelpersonen oder Firmen<br />

die Geschicke der Clubs: Ist<br />

das mehr Fluch oder mehr Segen?<br />

Ronni: Mir ist ein Gesellschafter<br />

lieber als fünf. Fünf haben zwölf<br />

verschiedene Meinungen. Ich weiß<br />

nicht, ob Schraner Group so richtig<br />

basketballaffin ist. Von daher muss<br />

man abwarten, ob der neue Gesellschafter<br />

Fluch oder Segen ist.<br />

Was ist in dieser Saison möglich?<br />

Ronni: Wir werden die Playoffs<br />

nicht erreichen, haben aber gute<br />

Chancen im Pokal. Thomas Pregl<br />

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