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Das Magazin der Hochschule Anhalt

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#campuskoethen

einblick

Virtual Reality

Bioreaktor steht Pate

für das Logo

Prof. Dr. Jana Rödig

Rong Huang

möglich, praktisches Prozesswissen wird mit theoretischem

Unterricht verbunden – übrigens unabhängig von Ort und

Zeit.

Wo steht das Haus der Biotechnologie?

In der Wolke.

Ein virtuelles Biotechnologie-Haus? Wer hat’s gebaut?

Das BioTech-Haus ist ein virtuelles Angebot der Hochschule

Anhalt, das in Teamarbeit entstanden ist. Maßgeblich beteiligt

am Entwurf und der Programmierung waren Professorin

Jana Rödig (Fachbereich Angewandte Biowissenschaften

und Prozesstechnik), Professor Johannes Tümler (Fachbereich

Elektrotechnik, Maschinenbau und Wirtschaftsingenieurwesen)

und die ehemalige Masterstudentin Rong

Huang (Fachbereich Informatik und Sprachen).

Wer bildete das Kernteam?

Professorin Jana Rödig wollte während der Coronapandemie

»Virtual Reality« (VR, virtuelle Wirklichkeit) für Lehrveranstaltungen

zur Wissensvermittlung im Bereich

Biotechnologie einsetzen. Durch den Einsatz von VR können

komplexe Sachverhalte erlebbar und anschaulich gemacht

werden und stellen so eine sinnvolle Ergänzung zu traditionellen

Lernmethoden dar. Für die Umsetzung der VR-Idee,

insbesondere für die Programmierung, suchte sie Partner

und sprach ihren Kollegen Professor Johannes Tümler an.

Der Experte für »Augmented & Virtual Reality« ließ sich sofort

für das Projekt gewinnen. Mit Rong Huang, die im November

2021 erfolgreich ihren Master im gemeinsamen

Hochschulstudiengang Interaktive Medien der Hochschule

Anhalt und der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

beendete, holten sie sich eine enthusiastische AR-/VR-Entwicklerin

im Bereich der Bildungsanwendungen dazu.

Rong Huang ist inzwischen als Informatikerin im Projekt

»PraxWerk« der Hochschule Anhalt tätig. In diesem Projekt

werden interdisziplinär fachspezifische Lehrkonzepte

entwickelt, die Praxisvermittlung in digitalen Werkstätten

ermöglichen.

Was passiert im BioTech-Haus?

Wer die VR-Brille aufsetzt und eintritt, bekommt selbst als

Laie schnell eine Ahnung davon, wo Biotechnologie im Alltag

eine Rolle spielt. Besucherinnen und Besucher schauen

sich im Haus um, schlendern vom Wohnzimmer in die Küche

oder ins Bad und können in jedem Raum typische Gegenstände

interaktiv ausprobieren – wer mag, kann in der Küche

Joghurt selbst herstellen und virtuell verkosten.

Wie in einem Computerspiel?

Es ist kein Spiel, sondern ein Ort des Wissens und ein

Trainingsplatz. Spielerische Elemente werden allerdings

eingesetzt, um zu vermitteln, dass die naturwissenschaftlichen

Fächer Biologie, Chemie und Verfahrenstechnik

zugänglicher sind, als vielleicht vermutet. Durch das virtuelle

Eintauchen in die Simulation wird ein nachhaltiges Erleben

Prof. Dr. Johannes Tümler

Lernen also mit spielerischen Elementen?

Neue Welten und Interaktionsmechanismen sowie »Gamification«-Elemente

motivieren Studierende dazu, sich selbst

Wissen anzueignen. So wird das intrinsische Lernen gefördert.

Es gibt unterschiedliche Niveaus für Anfängerinnen und

Anfänger sowie für Fortgeschrittene. Das Haus ermöglicht

es, explorativ zu lernen.

Ersetzt das BioTech-Haus reale Praktika?

Nein, das nicht. Aber es bereitet darauf vor. Virtuell kann

mehr ausprobiert werden als im echten Leben. Havarien

zum Beispiel – um das richtige Handeln in Gefahrensituationen

einzuüben und zu verinnerlichen.

Was kann man noch alles machen im virtuellen Bio-

Tech-Haus?

Mehrere Studierende arbeiten daran, das Haus auszubauen

und noch schöner, größer, vielfältiger und spannender

weiterzuentwickeln. Wer will, kann Abwasser reinigen,

Pflanzen züchten, erneuerbare Kraftstoffe oder Impfstoffe

und Antibiotika herstellen.

Gibt es Pläne für die Zukunft?

Schön wäre es, wenn eines Tages auch große Firmen einziehen.

Sodass man vom BioTech-Haus in eine zusätzliche

virtuelle Ebene wechseln kann, in der Labore, viele interaktive

Anwendungen und die Produktion, quasi im industriellen

Maßstab, abgebildet sind. So lassen sich etwa die Besonderheiten

der großtechnischen Produktion kennenlernen und

Nutzende kommen in den Genuss einer virtuellen Schulung.

Wie viele Räume kann das BioTech-Haus bekommen?

Wird es ein Wolkenkratzer?

Das wird die Zukunft zeigen. Momentan handelt es sich um

ein klassisches Einfamilienhaus. Der Gestaltung und Weiterentwicklung

sind jedoch nur Leitplanken und damit wenige

Grenzen gesetzt, sodass jeder (zukünftige) Mitarbeiter mit

seinen Expertisen und Ideen das Haus mitgestalten wird.

Ein Bioreaktor diente als Inspiration für das Logo des

BioTech-Hauses. Sehr vereinfacht gesagt, ist ein

Bioreaktor ein Gefäß, in dem Parameter wie z.B. die

Temperatur, der pH-Wert, die Sauerstoffkonzentration

in der Flüssigphase gemessen und geregelt werden,

um optimale Bedingungen für das biologische Produktionssystem

sicherzustellen. Bei dem biologischen

Produktionssystem kann es sich um speziell herangezüchtete

Mikroorganismen, tierische Zellen oder

Bestandteile von ihnen wie Enzyme – das sind spezifische

biologische Katalysatoren – handeln.

Selbstgemachter Joghurt – direkt aus der Küche!

Weitere Informationen

www.hs-anhalt.de/

biotech-haus

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