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NJW 47/23 IT-Special

In diesem IT-Special „Legal Tech Tools für Anwaltskanzleien“ dreht sich alles rund um den Einsatz moderner Kanzeleiprogramme und insbesondere um das Thema „KI“. Welche Anforderungen sind dabei an Legal Tech Tools zu stellen? Kann eine juristisch angelernte KI in der Lage dazu sein, wie ein Jurist zu agieren? Und wie wird der sichere Einsatz von KI ermöglicht, um dann die damit einhergehenden Vorteile vollends zu nutzen? Unter anderem diesen Fragen, gehen die Autoren in diesem IT-Special nach.

In diesem IT-Special „Legal Tech Tools für Anwaltskanzleien“ dreht sich alles rund um den Einsatz moderner Kanzeleiprogramme und insbesondere um das Thema „KI“. Welche Anforderungen sind dabei an Legal Tech Tools zu stellen? Kann eine juristisch angelernte KI in der Lage dazu sein, wie ein Jurist zu agieren? Und wie wird der sichere Einsatz von KI ermöglicht, um dann die damit einhergehenden Vorteile vollends zu nutzen? Unter anderem diesen Fragen, gehen die Autoren in diesem IT-Special nach.

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<strong>IT</strong>-<strong>Special</strong> – Branchencheck:<br />

Legal Tech Tools für Kanzleien<br />

Kluge Lösungen für JuristInnen<br />

© wladimir1804/stock.adobe.com<br />

Anzeigenschwerpunkt


Anzeigenschwerpunkt <strong>IT</strong>-<strong>Special</strong> – Branchencheck: Legal Tech Tools für Kanzleien<br />

Anforderungen an Legal Tech Tools in der Anwaltskanzlei –<br />

Digitale Transformation am Beispiel Automatisiertes Verkehrsrecht<br />

Legal Tech Tools sind in einer erfolgreich wirtschaftenden<br />

Anwaltskanzlei in der heutigen Zeit nicht mehr wegzudenken.<br />

Die Vorteile liegen dabei klar auf der Hand. Insbesondere die<br />

Zeitersparnis durch effizientere, fehlerunanfälligere juristische Arbeit<br />

und die daraus resultierende Kostensenkung stehen bei der Betrachtung<br />

im Vordergrund. Standardisierte Vorgänge erlauben dabei einen<br />

wesentlich höheren Aktendurchsatz bei ähnlich gelagerten Fällen, wie<br />

dies z.B. im Bereich Verkehrsrecht häufig der Fall ist. Somit können<br />

im gleichen Zeitraum deutlich mehr Fälle bearbeitet und der Gewinn<br />

maximiert werden.<br />

Hat eine Kanzlei ihre Anforderungen an ein Legal Tech Tool klar<br />

erkannt und bei der Auswahl der Software konsequent berücksichtigt,<br />

so übersteigen die Vorteile des Einsatzes eines modernen<br />

Kanzleiprogramms die denklogisch auch damit einhergehenden<br />

Nachteile um ein Vielfaches. Die zu beachtenden Anforderungen<br />

an Legal Tech Tools im automatisierten Verkehrsrecht stellen sich<br />

wie folgt dar:<br />

Produktiver Kanzleialltag dank digitaler<br />

Aktenführung<br />

Gerade bei Kanzleien, die auf Rechtsgebiete mit hohem jährlichen<br />

Aktenaufkommen spezialisiert sind, bedarf es der Bewältigung der<br />

damit einhergehenden Vielzahl an Aufgaben. Um „Aktenbergen“<br />

gerecht zu werden, ist ein entsprechender Personalapparat unumgänglich,<br />

welcher gegebenenfalls eine Buchhaltung und/oder<br />

Verwaltung der Kanzlei umfasst. Die Verwendung einer (Cloud-)<br />

Software, die speziell auf die Anforderungen der Kanzlei ausgerichtet<br />

ist, ermöglicht es beispielsweise, Gerichtstermine lediglich<br />

mit einem mobilen Device wahrzunehmen und dank der Führung<br />

digitaler Akten Kosten für die Archivierung der Altpapierakten<br />

sowie personellen Aufwand einzusparen. Die Kosten für die<br />

Anschaffung notwendiger Endgeräte, Cyberversicherung, ggf.<br />

Server und Lizenzen o.ä. soll dabei nicht unberücksichtigt bleiben.<br />

Vor dem Hintergrund der effizienteren Ausrichtung des Arbeitsalltags<br />

und der Steigerung der Produktivität ergibt sich hier jedoch<br />

ein deutlicher Vorteil. Greift die Kanzlei auf eine Cloud-Software<br />

zurück, kann sie zudem auf eine eigene Serverinfrastruktur<br />

verzichten und reduziert damit das gebundene Kapital, was sie<br />

weiterhin flexibel agieren lässt.<br />

Schnellere Fallbearbeitung durch Software-Tools –<br />

Erkennen wiederkehrender Sachverhalte und automatische<br />

Dokumentenerstellung<br />

Auch eine Automatisierung der sich regelmäßig in einer überwiegenden<br />

Anzahl der Akten wiederholenden Abläufe trägt zu einer<br />

effizienteren Bearbeitung der Fälle bei. Durch die Verwendung<br />

einer solchen Software ergibt sich im besten Fall ein individuelles<br />

und auf die auftretenden Bedürfnisse angefertigtes Lösungskonzept<br />

für Kanzlei- und Aktenmanagement aus einer Hand. Neben<br />

der Automatisierung der Abläufe sollte zudem die Möglichkeit<br />

bestehen, atypische Sachverhalte entsprechend den individuellen<br />

Vorkommnissen dennoch nach eigenen Vorstellungen anzulegen<br />

und zu bearbeiten. Für ein performanceorientiertes Programm<br />

ist es ein Leichtes, nach einmaliger Einrichtung von Textbausteinen<br />

in der integrierten Dokumentenerstellung binnen weniger<br />

Minuten eine vollständige Klageschrift aus der Akte heraus zu<br />

erstellen und an das Gericht zu übermitteln. Dabei ist jedoch<br />

zu bedenken, dass jeder Verkehrsunfall individuell und die<br />

genaue Betrachtung der Sach- und Rechtslage durch Expert:innen<br />

weiterhin unerlässlich ist. Eine schnelle Generierung ähnlich<br />

gelagerter Dokumente unterstützt Anwält:innen in ihrem<br />

Tagesgeschäft im Verkehrsrecht von Grund auf, um auch der<br />

gängigen Versicherungspraxis umfangreich entgegentreten zu<br />

können.<br />

Effiziente interne Kommunikation und professioneller<br />

Dokumentenversand<br />

Eine nahtlose Integration von Kommunikationstools wie bspw.<br />

E-Mails, beA-Ein- und Ausgängen sowie digitale Faxe ermöglichen<br />

im weiteren Verlauf den schnellen, fallspezifischen und weitgehend<br />

automatisierten Versand von Dokumenten und Informationen.<br />

Wird jegliche Korrespondenz dabei in den Akten in einem<br />

chrono logischen und übersichtlichen Bereich dargestellt, erleichtert<br />

dies die effiziente Kommunikation der Kanzlei nach außen<br />

sowie innerhalb der Belegschaft.<br />

Verwaltung der Finanzen –<br />

Kanzleikonten und Sammelüberweisungen<br />

Weitere zu bedenkende Themen sind die Möglichkeit des<br />

Abrufs der Akten-Buchhaltung sowie der Kanzleikonten,<br />

um sämtliche Zahlen sofort im Blick zu haben und rechtssicher<br />

zu dokumentieren. Neben der Fremdgeldverwaltung ist aus<br />

der täglichen Erfahrung heraus zudem die nicht zu unterschätzende<br />

Funktion von Sammelüberweisungen ein wichtiger<br />

Aspekt. Die Einzelüberweisungen werden innerhalb der Akten<br />

im Laufe des Tages angelegt und sodann durch Eingabe einer<br />

TAN an sämtliche Empfänger freigegeben. Allein diese Funktion<br />

gewährleistet eine schnelle Aktenbearbeitung und vermeidet<br />

einen nicht zu umgehenden Zeitverlust durch Einzelüberweisungen.<br />

Anzeigenschwerpunkt <strong>IT</strong>-<strong>Special</strong> – Branchencheck: Legal Tech Tools für Kanzleien


Anzeigenschwerpunkt <strong>IT</strong>-<strong>Special</strong> – Branchencheck: Legal Tech Tools für Kanzleien<br />

Unterstützung bei der Kontakt- und Terminverwaltung<br />

Die Verwaltung von Kontakten und Terminen in einem ebenfalls<br />

integrierten und von überall abrufbarem Kalender sind Standardfunktionen<br />

eines Legal Tech Tools. Die Führung eines digitalen<br />

Fristenbuches sollte ebenfalls umfasst sein. Um die den eigenen<br />

Erfordernissen entsprechende Lösung zu finden, bedarf es vorab<br />

eigener Recherche und Tests, welche bei einer Vielzahl von<br />

Anbietern problemlos für mehrere Wochen durchgeführt werden<br />

können. Die Spreu vom Weizen trennt sich aber erfahrungsgemäß<br />

gerade bei der Performance der Software, da sich aus<br />

den über die Jahre anhäufenden, sehr großen Datenmengen<br />

gegebenenfalls Probleme im Arbeitsalltag durch ein immer<br />

langsamer werdendes Programm ergeben. Ein solches Szenario<br />

gilt es bei einer Vielzahl von täglich zu erstellenden Dokumenten<br />

langfristig zu vermeiden.<br />

Fazit<br />

Nur wenige Softwareanbieter decken die vorstehend genannten<br />

Funktionen, welche den Arbeitsalltag erheblich erleichtern<br />

und effizienter gestalten, mit sämtlichen damit einhergehenden<br />

Vorteilen in einem Programm ab. Vor dem Wechsel oder der<br />

Erstanschaffung einer Software muss sich die spezialisierte Kanzlei<br />

daher die Fragen stellen, ob sie für diese Umstellung bereit und<br />

ihren bisherigen Arbeitsalltag den Erfordernissen der modernen<br />

Mandats- und Aktenbearbeitung sowie -verwaltung anpassen kann<br />

und möchte. Schlussendlich ist aber die stetige Weiterentwicklung<br />

dieser Tools entsprechend des variierenden Anforderungsprofils<br />

von Mandant:innen der größte Vorteil der Verwendung einer<br />

Legal Tech Software, da diese – entgegen der Papieraktenbearbeitung<br />

– stets anpassbar ist und eine individuelle Gestaltung<br />

erlaubt.<br />

Über den Autor:<br />

Fabian Barde<br />

betreut als angestellter Rechtsanwalt bei der<br />

Rischmüller & Seide Rechtsanwaltskanzlei<br />

PartG mbB bundesweit Fälle im Verkehrsrecht.<br />

Die Kanzlei setzt bereits seit 7 Jahren<br />

auf die Automatisierung und Digitalisierung ihrer Fälle.<br />

Die Namensgeber der Kanzlei haben zu diesem Zweck die<br />

pro|nodes GmbH mitgegründet, in welcher die Kanzleisoftware<br />

jur|nodes entwickelt wurde.<br />

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Anzeigenschwerpunkt <strong>IT</strong>-<strong>Special</strong> – Branchencheck: Legal Tech Tools für Kanzleien<br />

Die Grundlagen des Legal Prompt Engineering –<br />

Wie die Enigma mit dem juristischen Einsatz von Künstlicher Intelligenz<br />

(KI) zusammenhängt<br />

Die Enigma galt einst als die fähigste Dechiffriermaschine<br />

der Welt. Deren Entschlüsselung wurde lange Zeit für<br />

unmöglich gehalten; zu viel Komplexität und Variabilität<br />

wies das System auf. Ähnlich herausfordernd erscheint oft auch das<br />

Rechtswesen, was ausdifferenzierte Rahmenbedingungen zur Verfügung<br />

stellt und auf die ganze Bandbreite an Lebensvielfalt anzuwenden<br />

ist. Maßgeblich zur Entschlüsselung der Enigma beigetragen hat Alan<br />

Turing, der auch als einer der Vordenker von Künstlicher Intelligenz<br />

(KI) gilt. In seinem Grundlagenwerk „Computing Machinery and<br />

Intelligence“ von 1950 beschäftigt er sich mit der seinerzeit ebenfalls<br />

für unmöglich gehaltenen Frage: „Können Maschinen denken?“<br />

(Oxford 1950, in deutscher Übersetzung bei Reclam 2021).<br />

Imitationsspiel –<br />

KI als Abbild des Menschen?<br />

„Wenn der Mensch versuchen sollte, so zu tun, als sei er die<br />

Maschine, würde er zweifellos einen miserablen Eindruck machen.<br />

Er würde sich sofort durch seine Langsamkeit und seine rechnerische<br />

Ungenauigkeit verraten“ (ebd. S. 12 [13]). In umgekehrten<br />

Rollen gedacht, entwickelte Turing die Anforderung für eine KI,<br />

dass „eine Maschine konstruiert werden kann, die das Imitationsspiel<br />

befriedigend zu spielen vermag“, also menschliches Verhalten<br />

imitieren kann (auch Turing-Test für KI bezeichnet). Das Problem<br />

für Maschinen sei es dabei, nicht die menschliche Gehirnleistung<br />

zu replizieren, insbesondere die Speicherkapazität des<br />

Gehirns nachzustellen oder dessen Arbeitsgeschwindigkeit: „Teile<br />

moderner Maschinen, die als Analoga von Nervenzellen angesehen<br />

werden können, arbeiten etwa tausendmal schneller als letztere“.<br />

(ebd. S. 86 [87], wohlgemerkt im Jahre 1950).<br />

Die lernfähige „Kind-Maschine“ –<br />

KI im stetigen Ausbildungsprozess<br />

„Bei dem Versuch, den Geist eines erwachsenen Menschen nachzuahmen,<br />

müssen wir uns eingehend über den Prozess Gedanken<br />

machen, der zu seinem gegenwärtigen Zustand geführt hat. […]<br />

Warum versuchen wir nicht, ein Programm zu erstellen, das nicht<br />

den Geist eines Erwachsenen, sondern den eines Kindes simuliert?“<br />

(ebd. S. 88 [89]). In der Konsequenz besteht eine KI aus einer<br />

„Kind-Maschine“ und einer Lernumgebung. Damit der „Ausbildungsprozess<br />

zügiger verläuft als die Evolution“, begleitet ein<br />

„Experimentator“ das Lernverhalten, bewertet und steuert es.<br />

Die Kind-Maschine ist demnach Voraussetzung für eine lernende<br />

Maschine und lässt damit maschinell denkende Prozesse entstehen.<br />

„Das steht deutlich im Gegensatz zu der üblichen Vorgehensweise,<br />

wenn man eine Maschine zum Rechnen benutzt.“ (ebd. S. 98 [99])<br />

Maschine gegen Maschine –<br />

Enigma-Entschlüsselung durch maschinelles Lernsystem<br />

Die Entschlüsselung der Enigma gelang Turing conditio sine qua<br />

non mit diesen Prinzipien: Unter damaligen Umständen waren<br />

Kryptographen, Linguisten und Mathematiker nicht in der Lage,<br />

den sich täglich ändernden Schlüssel der Enigma schnell genug zu<br />

entschlüsseln, um in Klarschrift mitzulesen. Die damals vorhandenen<br />

Mittel mussten sich weiterentwickeln, was Turing mit der<br />

Konstruktion einer Maschine tat. Im Zusammenhang mit den Besonderheiten<br />

der übermittelten Nachrichten gelang schließlich die<br />

Entschlüsselung. Das lernende System übertrug Turing auf Maschinen:<br />

„Die Ansicht, dass ‚die Maschine‘ nur das tun kann, wofür wir<br />

die entsprechenden Befehle kennen, erscheint angesichts dessen<br />

seltsam […] Wir dürfen hoffen, dass Maschinen letztlich auf allen<br />

rein intellektuellen Gebieten mit dem Menschen konkurrieren werden.<br />

Doch mit welchen Gebieten fangen wir an?“ (ebd. S. 101 ff.)<br />

Anwendung auf juristische Texte –<br />

Neues Ausbildungskorpus für die KI<br />

Das Rechtswesen erscheint dafür prädestiniert. Die Ausgangslage<br />

bilden Rechtstexte, die den rechtlichen Rahmen vorgeben. „Die<br />

Meinungen darüber, welche Komplexität für eine Kind-Maschine<br />

angemessen ist, mögen auseinander gehen“ (ebd. S. 94 [95]). So<br />

können vor allem Gerichtsentscheidungen und Auslegungsgrundsätze<br />

Teil des juristischen Ausbildungsprozesses sein. So verstanden,<br />

kann sich eine juristische Lernumgebung entwickeln, die in der<br />

Lage ist, Sachverhalte (anonymisiert) entgegenzunehmen und<br />

anhand des Erlernten dem Juristen gleich zu beurteilen.<br />

Niemand ist unfehlbar –<br />

Auch KI lernt aus ihren Fehlern<br />

Von entscheidender Bedeutung ist dabei die Einordnung von<br />

vermeintlichen „Fehlern“, welche von der KI produziert werden:<br />

„Intelligentes Verhalten besteht wahrscheinlich im Abweichen von<br />

dem völlig disziplinierten Verhalten, das mit Rechenvorgängen<br />

einhergeht. […] Erlernte Prozesse führen nicht zu Ergebnissen, die<br />

hundertprozentig sicher sind.“ (ebd. S. 100 [101]). Das Lernen aus<br />

Fehlern hat gewissermaßen die Enigma entschlüsselt und sollte auch<br />

als Teil des juristischen Ausbildungsprozesses verstanden werden.<br />

Mensch und Maschine im Diskurs –<br />

Wie KI das Verhalten von Juristen imitiert<br />

Die als Sprachmodell zur Verfügung stehende KI „Chat-GTP“ muss<br />

und kann entsprechend dafür eingesetzt werden. Bereits Turings<br />

Grundlagenwerk sagte voraus: „Die Frage-Antwort-Methode<br />

scheint geeignet zu sein, fast jeden gewünschten Bereich mensch-<br />

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Anzeigenschwerpunkt <strong>IT</strong>-<strong>Special</strong><br />

lichen Verhaltes abzudecken“ (ebd. S. 12 [13]). So verstanden,<br />

mag die Juristerei auch noch so komplex wie die Enigma sein, ist<br />

eine juristisch angelernte KI in der Lage, wie ein Jurist zu agieren,<br />

was letztlich zum Gedanken des Imitationsspiel zurückführt.<br />

cloudbased legal practice management<br />

Über den Autor:<br />

Dr. Stefan Rinke<br />

arbeitet als Rechtsanwalt in Berlin und ist<br />

als Justiziar für einen Kanzleisoftwarehersteller<br />

tätig. Bereits vor dem Jurastudium<br />

belegte er Programmierkurse zur Kleinstroboterprogrammierung<br />

und Mensch-Computer-Interaktion,<br />

heute ist er auf Legal Tech und Law Tech spezialisiert.<br />

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Erleichterung bei der Dokumentenverarbeitung –<br />

Wie Künstliche Intelligenz Juristen bei der Arbeit unterstützen kann<br />

Der Einsatz von künstlicher Intelligenz innerhalb der Justiz<br />

und dem öffentlichen Sektor wird aufgrund des stark<br />

steigenden Arbeitsaufkommens immer dringlicher. Ein<br />

kontrollierter und sicherer Einsatz von künstlicher Intelligenz kann<br />

Arbeitsprozesse beschleunigen und eine nachhaltige Digitalisierung<br />

ermöglichen.<br />

Erhöhte Arbeitsbelastung für Juristen durch<br />

KI-unterstützte Massenverfahren?<br />

Die stetig steigende Arbeitsbelastung pro Mitarbeitenden ist in<br />

nahezu allen juristischen Arbeitsbereichen sichtbar. Massenverfahren<br />

werden zu einem immer größeren Problem für Juristen<br />

allgemein, insbesondere aber für Richter. Beispiele für Massenverfahren<br />

sind etwa die Schadensersatzansprüche bei Dieselfahrzeugen<br />

oder die Geltendmachung von Fluggastrechten. Dabei<br />

sorgen KI-unterstützende Online-Plattformen für ein immer<br />

größer werdendes Klageaufkommen in immer kürzerer Zeit.<br />

Hinzu kommt, dass oftmals die gleichen Schriftsätze verwendet<br />

werden, ohne den Einzelfallbezug zu betrachten. Es entstehen<br />

umfangreiche Schriftsätze mit vielen Anlagen, bei denen nur ein<br />

kleiner Teil für den Fall relevant ist. Solche Fälle können zumeist<br />

schon jetzt standardisiert verarbeitet werden. All das muss innerhalb<br />

gesetzter Fristen erledigt werden und so steigt neben der<br />

meist monotonen Arbeit die Arbeitsbelastung. Zusätzlich zum<br />

Fachkräftemangel ist das eine Kombination, welche die Juristen<br />

stark herausfordert.<br />

Standardisierte KI-Textverarbeitung im<br />

Prozessmanagement<br />

Abhilfe kann hier durch künstliche Intelligenz (KI) geschaffen<br />

werden, indem das Prozessmanagement erleichtert wird. Dabei<br />

sind Massenverfahren prädestiniert für Anwendungen mit KI,<br />

denn hier treten gehäuft immer wieder gleiche oder ähnlich<br />

gelagerte Fälle auf, die standardisiert bearbeitet werden – eine<br />

hervorragende Grundlage zur Erstellung einer KI, die dann sogar<br />

unterstützend tätig sein kann, indem sie Dokumente analysiert<br />

und aufarbeitet. Da es sich um Textdokumente handelt, können<br />

hier Techniken aus der Textverarbeitung (Natural Language<br />

Processing, kurz NLP) genutzt werden.<br />

Von Anonymisierung bis Zusammenfassung –<br />

Verschiedene Funktionen und Einsatzmöglichkeiten<br />

der KI<br />

KI kann dabei für unterschiedliche Zwecke genutzt werden. Zum<br />

einen kann eine semantische Textanalyse stattfinden, welche die<br />

Texte lesen und Informationen aus einem Text herausfiltern und<br />

Kategorien zuordnen kann (Name Entity Recognition, kurz NER).<br />

Die Texte können am Ende auch durch KI zusammengefasst werden.<br />

So können PDF-Dateien, gescannte Dokumente oder XJustiz-<br />

Dateien analysiert werden und Kategorien zugeordnet werden<br />

(Klageformblatt, Antwortformblatt, Urteil, Rechtsgebiet usw.). Eine<br />

effiziente Zuordnung zu den zuständigen Personen, Akten oder<br />

Datenbanken kann dann automatisiert stattfinden. In diesem Prozess<br />

können auch sogenannte Schlagwörter herausgefiltert werden<br />

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und den Dokumenten zugeführt werden, was bei einer späteren<br />

Suchanfrage eine große Unterstützung sein kann.<br />

Des Weiteren können Verfahrens- und Prozessinformation aus<br />

Dokumenten extrahiert werden, wie z.B. Beteiligte mit Namen<br />

und Adressen, der Streitwert, Sachgebiet und das Aktenzeichen.<br />

Basierend darauf kann neben der Aktenzuordnung auch eine<br />

Fallübersicht erfolgen, die es Juristen erlaubt, einen schnellen<br />

Überblick zu erhalten. Hat man erst einmal die Verfahrens- und<br />

Prozessinformationen herausgefiltert, können diese auch zur<br />

Anonymisierung/Pseudonymisierung der Urteile genutzt werden.<br />

Aktuell werden nur bis zu ca. 5 % der Urteile veröffentlicht, denn<br />

die manuelle Anonymisierung ist zeitaufwändig und trotz aller<br />

Sorgfalt können hier Fehler entstehen. Eine KI-Unterstützung<br />

könnte mit einer ähnlichen oder besseren Trefferquote weitaus<br />

schneller agieren. Anonymisierte Urteile können dann die Basis<br />

weiterer KI-Innovationen sein.<br />

Einheitliche KI-Lösungen für Gericht, Anwaltskanzlei<br />

und Notariat –<br />

Ähnliche Anforderungen bei allen Juristen<br />

Der Vorteil der KI-gestützten Dokumentaufarbeitung ist, dass sich<br />

der Anwendungsfall auf alle juristischen Tätigkeiten bezieht. Dabei<br />

kann KI nicht nur eine starke Arbeitserleichterung für Gerichte<br />

sein, sondern auch in Notariaten und Anwaltskanzleien effizienzsteigernd<br />

genutzt werden. Ist z.B. die Dokumentenaufarbeitung an<br />

die elektronischen Postfächer (beA, beN) angeschlossen, kann dann<br />

eine effiziente Veraktung, Dokumentenzuordnung und -suche<br />

erfolgen. Das führt zu einer enormen Erleichterung der Arbeitsprozesse<br />

und erhöht den Digitalisierungsgrad juristischer Prozesse.<br />

Dabei kann man feststellen, dass die Anforderungen an die KI-<br />

Technologie von Seiten der Kanzleien, Notariate und Gerichte sehr<br />

ähnlich gelagert sind. Technologische KI-Insellösungen können<br />

somit vermieden werden und der Fokus kann und muss sogar auf<br />

die Adaptierbarkeit an unterschiedliche Systeme gelegt werden.<br />

Fazit<br />

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass der gezielte Einsatz<br />

von KI die Herausforderungen der steigenden Arbeitsbelastung im<br />

juristischen Bereich angehen kann. Die semantische Textanalyse<br />

und die Extraktion von Verfahrensinformationen bieten eine effiziente<br />

Lösung, um Arbeitsprozesse zu beschleunigen. Dies ermöglicht<br />

eine effektivere und nachhaltige Dokumentenverarbeitung in einer<br />

Zeit, in der der Bedarf an Entlastung dringender denn je ist.<br />

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Über die Autorin:<br />

Dr. Maria Börner<br />

ist promovierte Physikerin mit langjähriger<br />

Erfahrung in KI-Produktentwicklung und<br />

KI-Expertin für die Bereiche Legal Tech,<br />

Justiz und Ethik. Sie ist im Business<br />

Development AI bei Westernacher Solutions tätig, außerdem<br />

Leiterin der KI-Expertengruppe des Legal Tech Verbandes sowie<br />

Leiterin des Berlin Teams von Women in AI.<br />

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