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STADTMAGAZIN Bremen Dezember 2023

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LOKALES<br />

AUF DIE<br />

OHREN!<br />

PODCASTS AUS<br />

BREMEN<br />

„<strong>Bremen</strong> ist eine Begegnungsstätte der Literatur“<br />

Das Literaturhaus <strong>Bremen</strong> spricht in seinem Podcast mit Buchmenschen und Buchmacher:innen offen,<br />

persönlich und aktuell über die bunte Vielfalt in der Hansestadt<br />

Foto: Rieke Oehlerking<br />

12<br />

Unsere Hansestadt ist von der<br />

UNESCO offiziell zur „City of<br />

Literature“ ernannt worden –<br />

überzeugt war die Jury unter anderem<br />

von den vielen kreativen Projekten<br />

der Stadt, die zusammengenommen eine<br />

bunte Vielfalt des Literaturbetriebs in <strong>Bremen</strong><br />

ergeben. Dazu gehört seit 2021 auch<br />

der Literaturhaus Podcast, der anschaulich<br />

und abwechslungsreich über das aktuelle<br />

literarische Geschehen in <strong>Bremen</strong> informiert.<br />

Zum Gespräch lädt das Redaktionsteam<br />

nicht nur regionale und nationale<br />

Autor:innen, sondern auch unterschiedliche<br />

Lesegenerationen, Buchhändler:innen,<br />

Verlagsvertreter:innen sowie Mitarbeitende<br />

sämtlicher Einrichtungen,<br />

die sich um die Vermittlung literarischer<br />

Inhalte, Themen und Ausdrucksformen<br />

kümmern. Im Gespräch verraten Heike<br />

Müller, Leiterin des virtuellen Literaturhauses,<br />

und Silke Behl, Journalistin und<br />

Redaktionschefin des Podcasts, was die<br />

Bremer Literaturszene im bundesweiten<br />

Vergleich so besonders macht, wen sie sich<br />

als Gesprächspartner:innen vor das Mikro<br />

holen und was sie sich für die literarische<br />

Zukunft der Hansestadt wünschen.<br />

Wann und wie ist die Idee eines literarischen<br />

Podcasts entstanden?<br />

Heike Müller: Wir sind mit dem Podcast<br />

2021 gestartet, zeitgleich zum Launch des<br />

digitalen Literaturmagazins, mit dem wir<br />

uns damals zum Ziel gesetzt hatten, die<br />

vielfältige Bremer Literaturszene abzubilden<br />

und das literarische Leben in unserer<br />

Stadt zu porträtieren. Der Podcast ist das<br />

Audioformat zu diesem Magazin. Wir wollen<br />

Stimmen aus der Bremer Szene hörbar<br />

machen, aber auch Autor:innen und Gästen<br />

aus der Buch- und Literaturbranche von<br />

außerhalb eine Plattform bieten.<br />

Silke Behl: <strong>Bremen</strong> ist auch deshalb „City of<br />

Literature“ geworden, weil wir hier eine unglaublich<br />

bunt gemischte Szene haben, mit<br />

vielen engagierten und buchaffinen Leuten<br />

und spannenden Projekten. Wir brauchen<br />

uns literarisch nicht zu verstecken. Diese<br />

abwechslungsreiche Literaturszene zugänglich<br />

zu machen und die verschiedenen<br />

Ebenen aufzuzeigen, auf denen <strong>Bremen</strong><br />

literarisch wirkt, ist die Hintergrundidee<br />

unseres Audioprojekts.<br />

Wie nehmen Sie die abwechslungsreiche<br />

Literaturszene in <strong>Bremen</strong> denn wahr?<br />

Behl: <strong>Bremen</strong> ist dreifach stark vertreten:<br />

regional, national und sogar international.<br />

Auf regionaler Ebene sind einige der<br />

erfolgreichsten Schriftsteller:innen der<br />

Gegenwartsliteratur wie Nora Bossong,<br />

Sven Regener oder auch der Slam-Poet<br />

Bas Böttcher zu nennen, die von der Weser<br />

kommen und teilweise noch immer stark<br />

vernetzt und leidenschaftlich im lokalen<br />

Literaturbetrieb engagiert sind. Nicht zuletzt<br />

dank der Bremer Literaturfestivals<br />

„Globale“ und „Poetry on the Road“ haben<br />

wir zudem zahlreiche internationale Künstler<br />

und Künstlerinnen bei uns zu Gast. Vor<br />

Kurzem hatten wir zum Beispiel die ukrainische<br />

Schriftstellerin Tanja Maljartschuk<br />

vor dem Mikro, die als Gast der „Globale“<br />

sehr berührend über die Bedeutung von<br />

Literatur in Krisenzeiten berichtet hat und<br />

über ihr eigenes Erleben des Kriegs, der<br />

seit zwei Jahren in ihrem Heimatland tobt.<br />

Übrigens ist das eine meiner Lieblingsfolgen<br />

über eine ganz starke und sehr inspirierende<br />

junge Frau. Aber auch nationale<br />

Autor:innen kommen immer wieder zu uns<br />

nach <strong>Bremen</strong>. Judith Herman, Trägerin des<br />

Bremer Literaturpreises 2022, wird im Januar<br />

zum Beispiel die „Literarische Woche“<br />

eröffnen. <strong>Bremen</strong> ist eine Begegnungsstätte<br />

der Literatur, ein Treffpunkt für Buchmenschen<br />

und Buchmacher:innen zum gemeinsamen<br />

Austausch und Entwickeln.<br />

Müller: Nicht zu vergessen ist auch die<br />

starke Nachwuchsszene in <strong>Bremen</strong>, die<br />

den literarischen Stellenwert und die Bedeutung<br />

der jungen regionalen Literatur<br />

auf bundesweiter Ebene stärkt. Seit Jahren<br />

organisieren wir vom Literaturhaus in Zusammenarbeit<br />

mit lokalen Autor:innen den<br />

Bremer „Schulhausroman“, bei dem Schüler<br />

und Schülerinnen gemeinsam mit erfahrenen<br />

Schriftsteller:innen eine eigene Geschichte<br />

verfassen, die dann bei einem Bremer<br />

Verlag als Buch veröffentlicht wird. In<br />

den Workshops haben Kinder und Jugendliche<br />

die Möglichkeit, ihre eigenen Themen<br />

in einer kreativen Atmosphäre umzusetzen.<br />

Das Projekt ist jedes Mal eine Entdeckung<br />

verborgener Geschichten und Talente.<br />

Neben Autor:innen laden Sie auch Verleger:innen<br />

und Buchhändler:innen ein.<br />

Geht es ausschließlich um Literatur?<br />

Müller: Im weitesten Sinne immer. Zu<br />

einem literarischen Leben in der Stadt<br />

gehören neben den Schriftsteller:innen<br />

schließlich auch die Buchläden, die Buchhändler:innen<br />

und die Verlage. Wir haben<br />

so viele unterschiedliche inhabergeführte<br />

Buchhandlungen in <strong>Bremen</strong>, ob linksgerichtete,<br />

traditionell aufgebaute oder solche<br />

speziell für Kinder. Die „Schwarze Kinderbibliothek“<br />

ist bundesweit die erste Kinderbibliothek<br />

für diversitätsbewusste Kinderund<br />

Jugendliteratur. All diese Stimmen,<br />

Projekte und Veranstaltungen tragen zu<br />

unserer lebendigen Szene bei.<br />

Behl: Und dann hört man, dass der Bremer

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