Gastro 2023-2
Das Fach- und Verbandsmagazin von GastroGraubünden
Das Fach- und Verbandsmagazin von GastroGraubünden
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>Gastro</strong><br />
Das Fach- und Verbandsmagazin von <strong>Gastro</strong>Graubünden Dezember'23<br />
Einzelverkaufspreis CHF 6.-<br />
Künstliche Intelligenz<br />
Wie damit umgehen?<br />
Himmlischer Whisky<br />
Wo Leidenschaft brennt
AUF SAVIVA.CH<br />
Individuelle<br />
Arbeitsmodelle<br />
EDITORIAL<br />
HERVÉ<br />
EYLEM<br />
SAVIVA-<br />
CHAUFFEURE<br />
ALS<br />
BEWEGEN SIE DIE BRANCHE &<br />
ERLEBEN EINIGES…<br />
Mit Hervé, Eylem und vielen weiteren Persönlichkeiten.<br />
Die Studie der Fachhochschule Graubünden zeigt auf, dass die<br />
Arbeitnehmenden im Bündner Tourismus grundsätzlich zufrieden sind.<br />
Das ist erfreulich. Gleichzeitig sollten sich Arbeitgebende jedoch nicht<br />
zurücklehnen. Wir motivieren unsere Mitglieder, ihren Arbeitnehmenden<br />
nicht nur ein einziges Arbeitsmodell anzubieten, sondern ein<br />
vielfältiges Menü mit verschiedenen Modellen. Damit können Sie<br />
das Bedürfnis der Mitarbeitenden nach mehr Individualität und<br />
Flexibilität besser erfüllen. Erfahren Sie mehr auf Seite 6.<br />
Um attraktiv zu bleiben, empfehlen wir auch, den Einsatz von KI und<br />
der Digitalisierung zu prüfen. Roboter können Teller tragen, währenddem<br />
Mitarbeitende Gäste beraten. Ein Destibot kann die Reservationen<br />
automatisch entgegennehmen, während sich Mitarbeitende auf das Mise<br />
en Place fokussieren. Viele weitere Möglichkeiten, wie Sie Mitarbeitende<br />
dank der Digitalisierung entlasten, den Jobinhalt aufwerten und<br />
damit für mehr Freude sorgen können, erfahren Sie ab Seite 11.<br />
Die Interessenvertretung auf politischer Ebene ist für unsere Branche<br />
sehr wichtig. Dass dies auch als <strong>Gastro</strong>nom erfolgreich möglich ist, lebt<br />
unser Präsident Franz Sepp Caluori vor. Wir sind stolz, dass er im August<br />
zum höchsten Bündner gewählt wurde. Als Standespräsident setzt er<br />
sich für die Anliegen der Hotellerie, <strong>Gastro</strong>nomie und des Tourismus ein.<br />
Sein Motto ist, die Bündner Gastfreundschaft nach aussen zu tragen.<br />
Unterstützen Sie ihn mit dem Foto-Bock-Wettbewerb auf Seite 47.<br />
FRANZ SEPP CALUORI<br />
Präsident <strong>Gastro</strong>Graubünden<br />
MARC TISCHHAUSER<br />
Geschäftsführer <strong>Gastro</strong>Graubünden<br />
WATCH<br />
& WIN
MAGAZIN 2I<strong>2023</strong><br />
Inhalt<br />
GASTROGRAUBÜNDEN<br />
Tourismusallianz | Studie zum Arbeitskräftemangel 6<br />
DV <strong>Gastro</strong>Suisse | Impressionen 9<br />
<strong>Gastro</strong>Graubünden Leiterlispiel | Spielen und gewinnen 29<br />
Foto-Bock-Wettbewerb | Knipsen und gewinnen 47<br />
—<br />
BETRIEB & ENTWICKLUNG<br />
<strong>Gastro</strong><br />
Das Fach- und Verbandsmagazin von<br />
<strong>Gastro</strong>Graubünden. Die Zeitschrift für<br />
<strong>Gastro</strong>nomen, <strong>Gastro</strong>nominnen, Hoteliers,<br />
Hotelières, Lernende und Interessierte.<br />
IMPRESSUM<br />
11<br />
Die künstliche Intelligenz ist auf dem Vormarsch und Roboter<br />
sollen zunehmend Arbeiten übernehmen. Wir haben uns<br />
mit Experten unterhalten, ob und wie diese Entwicklungen die<br />
<strong>Gastro</strong>nomie und Hotellerie betreffen.<br />
Fokusthema | KI und Roboter 11<br />
Künstliche Intelligenz | Interview mit Mauro Gotsch 12<br />
Destibot | KI aus Chur 14<br />
Roboter | Schnurrende Katzen im Service 17<br />
—<br />
Auflage<br />
1900 Exemplare<br />
Erscheinungsweise<br />
2x jährlich<br />
Herausgeber<br />
<strong>Gastro</strong>Grau bünden, Loëstrasse 161,<br />
7000 Chur, Tel. 081 354 96 96,<br />
www.gastrogr.ch, info@gastrogr.ch<br />
RECHT & POLITIK<br />
Kaffeepause | Standespräsident Franz Sepp Caluori 19<br />
Projektleitung/Redaktion<br />
Martin Hoch, 7158 Waltensburg,<br />
Tel. 078 740 01 40, mh@gastrogr.ch<br />
—<br />
SPEIS & TRANK<br />
Layout<br />
LehmannVisual, 7015 Tamins,<br />
info@lehmann-visual.ch, lehmann-visual.ch<br />
Orma-Whisky | Ein himmlisch guter Brand 20<br />
Après-Ski | Erst Piste, dann Party 26<br />
Druck/Vertrieb<br />
Druckerei Landquart, 7302 Landquart<br />
Zu Gast im | Hotel Restaurant Greina 33<br />
—<br />
HOTELGESCHICHTEN<br />
Abonnemente<br />
Sie können <strong>Gastro</strong> auch abonnieren,<br />
kaufen und verschenken:<br />
Ein Jahresabonnement kos tet Fr. 12.–,<br />
Ausland Fr. 17.–, Einzelverkaufs preis Fr. 6.–,<br />
für <strong>Gastro</strong>Grau bün den-Mitglieder kostenlos.<br />
20<br />
Auf dem 3303 Meter hohen Piz<br />
Corvatsch im Engadin brennen<br />
zwei clevere Unternehmer mit viel<br />
Gespür ihr Erfolgsprodukt Orma.<br />
34<br />
Einst ein Bauernhaus mit Beizli, heute ein<br />
4-Sterne-Hotel mit Spitzengastronomie: Die Familie<br />
Pazeller blickt auf die 111-jährige Geschichte ihres<br />
Schlosshotels Chastè in Tarasp.<br />
Schlosshotel Chastè | 111 Jahre Gastfreundschaft 34<br />
Swiss Historic Hotels | 20-Jahr-Jubiläum 38<br />
«Guarda Val» | Alles neu? 41<br />
—<br />
DIES & DAS<br />
Informiert | News aus der Branche 42<br />
Abo-Bestellungen<br />
<strong>Gastro</strong>Graubünden, Te l. 081 354 96 96,<br />
info@gastrogr.ch<br />
Papier<br />
Munken Kristall<br />
Titelbild<br />
Pascal Mittner, einer der beiden Gründer<br />
von Orma-Whisky, in der Destillerie auf dem<br />
Corvatsch. Foto: Filip Zuan<br />
4<br />
5<br />
GASTRO 2|<strong>2023</strong><br />
GASTRO 2|<strong>2023</strong>
Text MARC TISCHHAUSER Foto LIVIA MAUERHOFER / SÜDOSTSCHWEIZ<br />
GASTROGRAUBÜNDEN<br />
Menükarte gegen den<br />
Fachkräftemangel<br />
Die Tourismusallianz Graubünden engagiert sich gemeinsam<br />
mit den Gewerkschaften und dem Kanton gegen den<br />
Arbeitskräftemangel. Erstmals zeigt nun eine Studie<br />
die Bedürfnisse der Mitarbeitenden und Arbeitgebenden:<br />
ein Gesamtpaket mit mehr individuellem Spielraum.<br />
Marc Tischhauser, Geschäftsführer von<br />
<strong>Gastro</strong>Graubünden, Anke Gähme, Leiterin<br />
Unia Ostschweiz-Graubünden und Frieder<br />
Voll präsentieren die Menükarte gegen den<br />
Fach- und Arbeitskräftemangel.<br />
Die Studie<br />
—<br />
Mehr Informationen zur Studie und den<br />
26 Massnahmen finden Sie unter:<br />
gastrogr.ch/menue-gegen-<br />
Fachkraeftemangel<br />
Der Fach- und Arbeitskräftemangel ist ein<br />
äusserst aktuelles Thema, das auch den<br />
Bündner Tourismus in den nächsten Jahren<br />
intensiv beschäftigen wird. Dazu gab<br />
das Amt für Wirtschaft und Tourismus<br />
Graubünden (AWT) in Zusammenarbeit<br />
mit Arbeitgeber- und Arbeitnehmerverbänden<br />
eine Studie in Auftrag. Die Arbeitgebenden<br />
wurden durch die Tourismusallianz<br />
Graubünden (<strong>Gastro</strong>Graubünden,<br />
HotellerieSuisse Graubünden und Bergbahnen<br />
Graubünden) vertreten. Die Arbeitnehmenden<br />
waren mit dem Gewerkschaftsbund<br />
Graubünden, der Dachorganisation<br />
der Bündner Gewerkschaften,<br />
beteiligt. Für die Studie führte die Fachhochschule<br />
Graubünden (FHGR) eine Online-Befragung<br />
zu den Bedürfnissen von<br />
2'000 Mitarbeitenden in den touristischen<br />
Leitbranchen Hotellerie, <strong>Gastro</strong>nomie<br />
und Bergbahnen durch.<br />
Handlungsempfehlungen<br />
für drei Bereiche<br />
Die Studie zeigt, dass die Zufriedenheit<br />
der Arbeitnehmenden im Bündner Tourismus<br />
mit 4.1 von 5 Punkten hoch ist.<br />
Gleichzeitig bringt sie Erkenntnisse zu<br />
den wichtigsten Kriterien bezüglich der<br />
Mitarbeiterzufriedenheit und zeigt auf,<br />
wo sich der Bündner Tourismus als Arbeitgeber<br />
noch verbessern kann. Aus der<br />
Differenz zwischen Wichtigkeit und Zufriedenheit<br />
wurden gemäss Co-Projektleiterin<br />
Dr. Frieder Voll von der FHGR Handlungsempfehlungen<br />
für drei Bereiche abgeleitet.<br />
Dazu gehören mehr individuelle<br />
Arbeitsmodelle, die Förderung der innerbetrieblichen<br />
Zufriedenheit sowie verbesserte<br />
Rahmenbedingungen wie bezahlbarer<br />
Wohnraum und die Imagepflege für<br />
die Tourismusberufe.<br />
Basis für diese Handlungsempfehlungen<br />
war die Einschätzung der einzelnen<br />
Faktoren der Arbeitsbedingungen. Die<br />
Mitarbeitenden wurden nach der Wichtigkeit<br />
von 19 Faktoren und ihrer Zufriedenheit<br />
dazu gefragt. Bei der Wichtigkeit der<br />
Faktoren überrascht, dass der Lohn und<br />
die Arbeitszeiten erst an neunter und<br />
zehnter Stelle genannt werden.<br />
Gemeinsam Massnahmen umsetzen<br />
«Die Zufriedenheit der<br />
Arbeitnehmenden im<br />
Bündner Tourismus<br />
ist hoch.»<br />
Anke Gäme, Präsidentin Unia Ostschweiz-<br />
Graubünden, hielt fest, dass alle am Projekt<br />
beteiligten Organisationen die Studienergebnisse<br />
als sehr wertvoll erachten<br />
und daraus konkrete, gemeinsame Projekte<br />
entwickeln wollen. So wurden 26<br />
Massnahmen ausgearbeitet. Acht davon<br />
befinden sich bereits in Planung bzw. in<br />
der Umsetzung. Gemäss Marc Tischhauser,<br />
Geschäftsführer <strong>Gastro</strong>Graubünden,<br />
übernimmt die Tourismusallianz die Koordination<br />
dieser Massnahmen, freut sich<br />
aber auch, dass die Gewerkschaften ebenfalls<br />
Verantwortung für die Weiterentwicklung<br />
der Projekte, punktuell unterstützt<br />
vom Kanton, tragen.<br />
Individuelle Menükarte<br />
Bei der Thematik der individuellen Arbeitsmodelle<br />
möchte die Tourismusallianz<br />
Unternehmen motivieren, ihren Arbeitnehmenden<br />
ein vielfältiges Menü mit<br />
verschiedenen Modellen anzubieten. Wie<br />
bei einer Menükarte im Restaurant sind<br />
diese Menüs unterschiedlich – je nach Art<br />
des Betriebes und der Bedürfnisse der<br />
Mitarbeitenden. Solche individuellen Arbeitsmodelle<br />
zeigen auch die Grenzen der<br />
Regulatorien. Und sie seien dem gesellschaftlichen<br />
Wandel anzupassen, erklärt<br />
Marc Tischhauser.<br />
Bei der innerbetrieblichen Zufriedenheit<br />
gilt der Fokus der Weiterbildung und<br />
der Stärkung der Attraktivität der Branche.<br />
Und bei den Rahmenbedingungen<br />
liegt ein Hauptaugenmerk auf der Förderung<br />
der Verfügbarkeit von bezahlbarem<br />
Wohnraum. Marc Tischhauser: «Hier muss<br />
es eine partnerschaftliche Zusammenarbeit<br />
zwischen der öffentlichen Hand und<br />
den Unternehmen geben.» Bei der Imageförderung<br />
wie auch der Nachwuchsförderung<br />
sind bereits erste Massnahmen in<br />
der Umsetzung. Weitere Massnahmen<br />
werden sich zudem auf überbetriebliche<br />
Kooperationen, die Rolle von Tourismusorganisationen,<br />
Entlastungen im bürokratischen<br />
Bereich mit Behörden sowie rechtliche<br />
Rahmenbedingungen fokussieren.<br />
All in one<br />
Stellvertretend für die Massnahmen, welche<br />
bereits in Planung oder der Umsetzung<br />
sind, stehen laut Marc Tischhauser<br />
die Projekte «All in One», «NextGen Tourism<br />
Board» sowie das Weiterbildungsangebot<br />
zu Führung, Team- und Organisationsentwicklung.<br />
Das Projekt «All in One» verfolgt das<br />
Ziel, die Attraktivität der touristischen<br />
Arbeitsstellen in Graubünden zu erhöhen,<br />
um im Wettbewerb gegenüber anderen<br />
Alpendestinationen und Tourismusregionen<br />
einen Vorteil zu erringen. Potenzielle<br />
Mitarbeitende sollen in Graubünden<br />
nicht nur «Jobs», sondern ein einzigartiges<br />
Bündel an Leistungen rund um Arbeiten,<br />
Freizeit und Wohnen erhalten. Die<br />
genauen Bestandteile des «Jobbündels»<br />
werden in der Phase 1 des Projekts erarbeitet.<br />
Diese Phase wird durch den Kanton<br />
Graubünden finanziell unterstützt und ist<br />
bis im Sommer 2024 abgeschlossen.<br />
Next Generation<br />
Mit dem NextGen Tourism Board hat die<br />
Tourismusallianz Graubünden ein Netzwerk<br />
aus engagierten, initiativen und kreativen<br />
Berufsleuten aus der Hotellerie,<br />
<strong>Gastro</strong>nomie und den Bergbahnen gebildet.<br />
Junge Menschen im Alter bis 35 Jahren<br />
gestalten ihre Zukunft im Tourismus<br />
aktiv mit. Die Webserie «<strong>Gastro</strong> Story»<br />
zeigt auf frische Weise auf, welche Berufschancen<br />
es für junge Talente in der Hotellerie<br />
und <strong>Gastro</strong>nomie gibt. In Bezug auf<br />
die Softfaktoren wie Teamklima, Unternehmenskultur,<br />
Verhalten von Vorgesetzten,<br />
Wertschätzung etc. spielt Führung<br />
und Leadership eine entscheidende Rolle.<br />
Hierzu bietet <strong>Gastro</strong>Graubünden an der<br />
Hotel- und <strong>Gastro</strong>nomie-Fachschule ein<br />
breites Angebot an Weiterbildung, mit<br />
dem sich Gastgeber sowie Führungsverantwortliche<br />
entsprechend weiterentwickeln<br />
können. Nebst dem <strong>Gastro</strong>-Betriebsleiterseminar<br />
und dem 3-tägigen Leadership-Kurs<br />
hat <strong>Gastro</strong>Graubünden auf 2024<br />
gemeinsam mit <strong>Gastro</strong>Suisse im Rahmen<br />
des 5-Punkte-Plans das Webinar «Quick-<br />
Check Führung» sowie den zweitägigen<br />
Kurs «Update Führung» entwickelt.<br />
6<br />
7<br />
GASTRO 2|<strong>2023</strong><br />
GASTRO 2|<strong>2023</strong>
Text MARC TISCHHAUSER Foto TOMM GADIENT<br />
Versichern Sie Ihre<br />
Mitarbeitenden<br />
bei der Nummer 1.<br />
Einfach unkompliziert Krankentaggeldversicherung abschliessen.<br />
DV <strong>Gastro</strong>Suisse<br />
Anlässlich der 132. Delegiertenversammlung von <strong>Gastro</strong>Suisse<br />
zelebrierten in Arosa über 520 Gäste während drei Tagen die Bündner<br />
Gastfreundschaft und Kulinarik auf höchstem Niveau. Der diesjährige<br />
Gastgeber <strong>Gastro</strong>Graubünden hat den Anlass zusammen mit<br />
<strong>Gastro</strong>Arosa und Arosa Tourismus organisiert. Gemeinsam bewiesen<br />
die Partner, dass unterschiedliche Leistungsträger, als Team vereint,<br />
erfolgreich das touristische Eventbusiness prägen können.<br />
GASTROGRAUBÜNDEN<br />
oekk.ch/ktg<br />
Musikalische Unterhaltung mit<br />
Karin Niederberger, Präsidentin des<br />
Eidgenössischen Jodelverbandes,<br />
während des Apéros auf der «AlpArosa».<br />
Bündner Singkreis<br />
unter der Leitung von<br />
Andrea Kuratle eröffnet<br />
den Galaabend.<br />
<strong>Gastro</strong>Suisse-Präsident Casimir<br />
Platzer (links), Gemeindepräsidentin<br />
Arosa Yvonne Altmann (Mitte) und<br />
<strong>Gastro</strong>Graubünden-Präsident Franz<br />
Sepp Caluori (rechts) auf der «AlpArosa».<br />
Humorvolle Unterhaltung auf der Bühne mit dem<br />
Komiker-Duo Lapsus (links), <strong>Gastro</strong>Graubünden-Präsident<br />
Franz Sepp Caluori (Mitte) und Nationalratspräsident<br />
Martin Candinas (rechts).<br />
Weitere Infos<br />
und Bilder<br />
—<br />
gastrogr.ch/dvgastrosuisse<br />
9<br />
GASTRO 2|<strong>2023</strong>
Text MARTIN HOCH Foto KI GENERIERT, MIDJOURNEY<br />
Im Fokus: Künstliche<br />
Intelligenz und Roboter<br />
BETRIEB & ENTWICKLUNG<br />
SORGENFREIER<br />
VERSICHERUNGS-<br />
SCHUTZ FÜR DIE<br />
GASTRONOMIE.<br />
Als Verbandversicherungspartner von <strong>Gastro</strong>Suisse bietet SWICA erstklassige<br />
und L-GAV-konforme Krankentaggeld- und Unfall-Versicherungslösungen an.<br />
Dank der Partnerschaft mit <strong>Gastro</strong>Social reduziert SWICA Ihren administrativen<br />
Aufwand, damit Sie sich sorglos Ihren Gästen widmen können.<br />
FÜR SIE DA.<br />
Telefon 0800 80 90 80 oder gastroversicherungen.ch<br />
Manchmal könnte es einem schwindlig werden ab all den neuen<br />
digitalen Entwicklungen der letzten Monate. Wir haben uns mit<br />
den brennendsten Fragen auseinandergesetzt und bieten auf<br />
den nächsten Seiten eine Übersicht zu den Themen künstliche<br />
Intelligenz und Roboter in der <strong>Gastro</strong>nomie und Hotellerie.<br />
Was hat es mit der künstlichen Intelligenz<br />
auf sich? Sollten <strong>Gastro</strong>nomen und Hoteliers<br />
Anwendungen, die auf künstlicher<br />
Intelligenz beruhen, lieber heute als morgen<br />
integrieren? Oder ist es einmal mehr<br />
so, dass nichts so heiss gegessen wie gekocht<br />
wird? Diese und weitere Fragen<br />
stellten wir Mauro Gotsch vom Institut<br />
für Tourismus und Freizeit (ITF) der Fachhochschule<br />
Graubünden.<br />
Zum selben Thema besuchten wir Fabio<br />
Aresu und Samuel Rhyner, die Entwickler<br />
des Destibots. Es handelt sich um eine<br />
KI-Anwendung, die Tourismusdestinationen,<br />
aber auch Playern der Hospitality-<br />
Branche Arbeit abnehmen wird. Die beiden<br />
Unternehmer aus Chur haben uns<br />
erklärt, wie das funktionieren soll, und<br />
sagten klar, dass künstliche Intelligenz<br />
nicht mehr verschwinden wird.<br />
Und schliesslich haben wir uns noch mit<br />
dem Thema Roboter, die im Service Unterstützung<br />
bieten können, auseinandergesetzt.<br />
Wir besuchten einen <strong>Gastro</strong>betrieb,<br />
der sie einsetzt, und sind nicht auf<br />
kalt wirkende Maschinen, sondern auf<br />
schnurrende Katzen getroffen. Doch während<br />
sie bei einem <strong>Gastro</strong>nomen auf Gegenliebe<br />
stiessen, gab sie ein anderer nach<br />
einer Probephase wieder zurück.<br />
Seite 12 Seite 14 Seite 17<br />
11<br />
GASTRO 2|<strong>2023</strong>
Text MARTIN HOCH Foto ZVG / KI GENERIERT, MIDJOURNEY<br />
BETRIEB & ENTWICKLUNG<br />
«Das kann wie<br />
Zauberei ausschauen»<br />
Was ist künstliche Intelligenz? Muss die bei mir im Betrieb<br />
auch bald mitdenken? Wir haben uns zu diesem Thema<br />
mit Mauro Gotsch, der sich an der Fachhochschule<br />
Graubünden mit dem Thema der digitalen Transformation<br />
auseinandersetzt, zu einem Gespräch getroffen.<br />
Mauro Gotsch<br />
—<br />
Dr. oec. HSG Mauro Gotsch ist wissenschaftlicher<br />
Projektleiter am Institut<br />
für Tourismus und Freizeit (ITF) der<br />
Fachhochschule Graubünden. In Forschung<br />
und Industriekooperationen<br />
beschäftigt er sich schwerpunktmässig<br />
mit Datenstrategien und ande-<br />
ren Herausforderungen der digitalen<br />
Transformation im Tourismus.<br />
«<br />
Die künstliche Intelligenz ist in aller<br />
Munde – was ist künstliche Intelligenz?<br />
Tatsächlich handelt es sich um einen<br />
weit gefassten Begriff. Aktuell versteht<br />
man darunter Systeme, die versuchen,<br />
menschliches Lernverhalten nachzuahmen.<br />
Dabei handelt es sich meist um mit<br />
Daten gefütterte und trainierte Programme,<br />
die immer besser darin werden, spezifische<br />
Aufgaben auszuüben. Eine künstliche<br />
Intelligenz, die wie unser Hirn funktioniert,<br />
heisst Dinge von sich aus erlernt,<br />
gibt es bis jetzt aber noch nicht.<br />
Menschen suchen im Tourismus authentische<br />
Erlebnisse. Müssen sich Hoteliers<br />
und <strong>Gastro</strong>nomen überhaupt<br />
mit dem Thema der künstlichen Intelligenz<br />
auseinandersetzen?<br />
Eine Auseinandersetzung mit dem<br />
Thema macht Sinn, denn es ist in der Realität<br />
der Menschen angekommen. Speziell<br />
während der Corona-Krise lernten<br />
viele Unternehmen, dass Interaktionen<br />
nicht nur von Mensch zu Mensch funktionieren.<br />
Das heisst, künstliche Intelligenz wird<br />
nicht wieder verschwinden?<br />
Sie wird bleiben. Der Hype, der vor<br />
rund einem Jahr mit ChatGPT begann,<br />
war derart explosiv, dass er darauf<br />
schliessen lässt, dass viele den Nutzen<br />
dieser neuen Technologie erkannt haben.<br />
Was wir gleichzeitig auch beobachten<br />
können, ist, dass sich diese erste Begeisterung<br />
weiterentwickelt. Anwender möchten<br />
nicht mehr nur mit einer KI-Anwendung<br />
spielen und Dinge ausprobieren,<br />
sondern diese für ihre Arbeit einsetzen.<br />
Sie haben ChatGPT erwähnt, eine Anwendung,<br />
die in den Medien bereits viel<br />
Aufmerksamkeit erhielt. Was kann<br />
ChatGPT?<br />
ChatGPT ist ein Sprachmodell, das<br />
darauf trainiert ist, menschenähnliche<br />
Textantworten zu generieren. Stellt man<br />
ihm eine Frage, prognostiziert er, welches<br />
die passendste Antwort auf die gestellte<br />
Frage ist. Das kann wie Zauberei ausschauen<br />
– aber es ist wichtig, zu betonen,<br />
dass GPT nicht wirklich «versteht», was es<br />
sagt.<br />
Wo kann mir ChatGPT im Betrieb Arbeit<br />
abnehmen?<br />
Überall da, wo man eine direkte Interaktion<br />
mit Gästen hat, sehe ich bis jetzt<br />
wenig Anwendungsmöglichkeiten. Aber<br />
im Hintergrund, in der Administration<br />
eines Betriebes, kann eine KI-Anwendung<br />
wie ChatGPT helfen – sei es bei Kundenanfragen,<br />
im Bereich Social Media oder<br />
auch bei der Umgestaltung der Menükarte.<br />
Ebenfalls spannend ist, auf welch hohem<br />
Niveau ChatGPT sprachliche Übersetzungen<br />
vornimmt. So kann man internationalen<br />
Gästen mit wenig Aufwand<br />
Informationen in den verschiedensten<br />
Sprachen zur Verfügung stellen.<br />
«Im familiären<br />
Ferienhotel bleibt der<br />
Mensch von zentraler<br />
Bedeutung.»<br />
Uns Menschen wird die künstliche Intelligenz<br />
demnach nicht so schnell ersetzen?<br />
Im familiär geführten Ferienhotel<br />
wird der Mensch von zentraler Bedeutung<br />
bleiben. Anders schaut es beispielsweise<br />
bei Geschäftshotels aus. Da sucht der<br />
Gast einen effizienten Ablauf von Checkin<br />
bis zum Check-out und nicht unbedingt<br />
eine menschliche Interaktion. Aber ja,<br />
zumindest in unserem Kanton wird der<br />
Mensch in nächster Zeit kaum von künstlicher<br />
Intelligenz ersetzt werden. Auf der<br />
Alp möchte man auch in Zukunft mit dem<br />
Wirt sprechen.<br />
Welche weiteren KI-Anwendungen sollte<br />
man kennen?<br />
Das grösste Potenzial sehe ich bei Copilot<br />
von Microsoft 365. Diese KI-Lösung,<br />
ähnlich der von ChatGPT, wird in den<br />
Microsoft-Dienstprogrammen wie Excel,<br />
Word oder Powerpoint in Zukunft direkt<br />
integriert sein.<br />
Und wie hilft einem das?<br />
Beispielsweise könnte man direkt im<br />
Word das Programm auffordern, ein Dokument<br />
zu strukturieren und einen Briefkopf<br />
zu erstellen. Man muss somit nicht<br />
mehr zwischen einem Dienstprogramm<br />
von Microsoft und externen Anwendungen<br />
wie ChatGPT hin und her wechseln.<br />
Ein grosses Thema ist der Datenschutz.<br />
Hier sollte man Vorsicht walten lassen.<br />
Gerade Gästedaten dürfen keinesfalls<br />
ohne Weiteres an ChatGPT oder andere<br />
KI-Anwendungen weitergegeben<br />
werden. Eine Falle, in die man schneller<br />
tappt, als man denkt. Beispielsweise<br />
wenn man seine Excelliste mit den Gästedaten<br />
von einer KI-Anwendung neu ordnen<br />
oder Geburtstagsgrüsse an Gäste von<br />
einer KI-Anwendung schreiben lassen<br />
möchte. Und beim Thema Datensicherheit<br />
ist zu erwähnen, dass unsere Daten<br />
die Schweiz meist verlassen.<br />
Welche weiteren Probleme sehen Sie bei<br />
der Nutzung von KI-Anwendungen?<br />
Wir stehen am Anfang einer Entwicklung<br />
und sind uns noch nicht im Klaren<br />
darüber, wie die Beziehung von Mensch<br />
und Maschine funktionieren soll. Darf<br />
nun beispielsweise ein Angestellter eine<br />
Entscheidung gegen einen von einer KI-<br />
Anwendung geplanten Prozess treffen.<br />
Oder umgeht er damit eine Anweisung<br />
seines Vorgesetzten? Auch ist eine künstliche<br />
Intelligenz auf Effizienz getrimmt<br />
und berücksichtigt menschliche Faktoren<br />
nicht. Dies sieht man bereits bei Unternehmen<br />
wie Amazon oder bei sogenannten<br />
Gig-Arbeitern, hier wird auf optimierte<br />
Prozesse gesetzt – da steht das<br />
Wohlergehen einer Arbeitskraft zu oft<br />
hinten an.<br />
—<br />
fhgr.ch<br />
Werden KI-Tools eine Antwort auf den<br />
akuten Arbeitskräftemangel sein?<br />
Mittelfristig halte ich es für unwahrscheinlich,<br />
dass in der Hotellerie oder<br />
<strong>Gastro</strong>nomie komplette Jobs durch künstliche<br />
Intelligenz ersetzt werden können.<br />
Das verhält sich ähnlich wie beim autonomen<br />
Fahren von Autos. Auch da meinte<br />
man, das ginge alles viel schneller. Die<br />
Systeme haben sich wohl verbessert. Aber<br />
man findet auch immer wieder neue Fehler,<br />
die es zu beheben gilt. Auch beim Umgang<br />
mit der künstlichen Intelligenz werden<br />
noch viele Fragen zu klären sein.<br />
Aber bei Routinearbeiten wird die<br />
künstliche Intelligenz Zeit sparen?<br />
Ja, und im Idealfall setzt man die gewonnene<br />
Zeit dazu ein, den Gästen einen<br />
noch besseren Service zu bieten.<br />
Und erzielt damit einen höheren Umsatz?<br />
Es ist so, ein verbesserter Service kann<br />
und wird wahrscheinlich Zusatzverkäufe<br />
generieren.<br />
Wie sollen <strong>Gastro</strong>unternehmer und Hoteliers<br />
mit diesen neuen Themen umgehen?<br />
Trotz aller rasanten Entwicklungen<br />
darf man dem Thema auch mit einer gewissen<br />
Lockerheit begegnen. Die Branche<br />
ist gut vernetzt. Wenn etwas funktioniert,<br />
wenn sich eine Integration von KI lohnt,<br />
wird man das erfahren. Es lohnt sich,<br />
Branchenanlässe zu besuchen, Augen<br />
und Ohren offen zu halten.<br />
»<br />
12<br />
13<br />
GASTRO 2|<strong>2023</strong><br />
GASTRO 2|<strong>2023</strong>
Text MARTIN HOCH Foto KI GENERIERT, MIDJOURNEY<br />
«Die künstliche Intelligenz ist<br />
gekommen, um zu bleiben.»<br />
BETRIEB & ENTWICKLUNG<br />
Eine Arbeitskraft,<br />
die nie müde wird<br />
Alle sprechen von künstlicher Intelligenz.<br />
Zwei innovative Macher aus Chur sprechen<br />
nicht nur darüber, sondern entwickelten<br />
einen Chatbot für die Hospitality-Branche.<br />
«Der Mensch nimmt<br />
alles an, was das<br />
Leben bequemer und<br />
einfacher macht.»<br />
Nach einem Gespräch über künstliche<br />
Intelligenz mit Fabio Aresu und Samuel<br />
Rhyner kann einem durchaus etwas wirr<br />
im Kopf sein. Die beiden beschäftigen sich<br />
privat und beruflich bereits seit mehreren<br />
Jahren mit dem Thema und reden über<br />
Funktionsweisen und Anwendungsmöglichkeiten<br />
der künstlichen Intelligenz, als<br />
sei es das Normalste der Welt. Der Programmierer<br />
Samuel Rhyner und der Branding-Experte<br />
Fabio Aresu, beides Unternehmer,<br />
teilen mit ihren zwei Firmen<br />
Code Crush und Markenkern die Büroräumlichkeiten<br />
in Chur. So kam es, dass<br />
sie sich immer mal wieder über die Chancen<br />
der künstlichen Intelligenz unterhielten<br />
und schliesslich gemeinsam einen<br />
Chatbot entwickelten: den Destibot.<br />
Was ist der Destibot?<br />
Grosses Potenzial sahen Aresu und Rhyner<br />
in der digital automatisierten Kommunikation.<br />
Und da die beiden in einem<br />
Tourismuskanton wohnen, setzten sie genau<br />
da an. Der Destibot ist ein Programm,<br />
das eine Tourismusdestination beispielsweise<br />
auf ihrer Webseite platzieren kann,<br />
damit Gäste ihm Fragen stellen können.<br />
Dabei werden die Gästefragen nicht von<br />
einem Menschen, sondern von einem<br />
Chatbot beantwortet. Fabio Aresu definiert<br />
den Destibot wie folgt: «Der Destibot<br />
ist ein smarter KI-Chatbot, der fähig<br />
ist, auf alle möglichen Fragen die richtige<br />
Antwort zu geben, wenn die dafür notwendigen<br />
Informationen hinterlegt sind.»<br />
Ein konkretes Beispiel: Rufen heute<br />
täglich rund zehn Personen beim Infopoint<br />
einer Tourismusdestination an, um<br />
zu fragen, ob man Schlitten an der Taloder<br />
Bergstation mieten und abholen<br />
muss, wird man die Frage in Zukunft dem<br />
auf der Webseite integrierten Destibot<br />
stellen. «Angestellte können sich in Zukunft<br />
auf wichtige Dinge konzentrieren,<br />
anstatt mehrmals am Tag dieselben Fragen<br />
zu beantworten», sagt Aresu.<br />
«Wenn man sich<br />
nicht anpasst,<br />
wird man ganze<br />
Gästegruppen<br />
verlieren.»<br />
Und auch wenn der Chatbot den Namen<br />
Destibot trägt, wird er in Zukunft in<br />
den verschiedensten Branchen eingesetzt<br />
werden. Auch bei Hotels und <strong>Gastro</strong>betrieben<br />
wird der Destibot Unterstützung<br />
bieten. Er kann mit Kunden kommunizieren,<br />
darüber hinaus aber noch mehr.<br />
Mehr als nur Blabla<br />
Samuel Rhyner hat eine Vision. Die schaut<br />
so aus. Es ist früher Samstagmorgen, der<br />
junge Programmierer fährt in Richtung<br />
seines liebsten Skigebiets. Im Auto spricht<br />
er zum Destibot, der auf Whatsapp installiert<br />
ist, und bittet diesen, ihm eine Tageskarte<br />
zu lösen. Im Hintergrund wird der<br />
Kauf automatisch getätigt, seine Keycard<br />
mit der Tageskarte aufgeladen. Mit nur einer<br />
Instruktion ist der Handel abgeschlossen<br />
und Samuel Rhyner kann ohne Weiteres<br />
im Skigebiet durchs Drehkreuz gehen.<br />
Vorbei sind die Zeiten, als man sich mühsam<br />
auf einer App oder Webseite einloggen<br />
musste, um einen digitalen Token einzugeben,<br />
damit die Keycard funktioniert.<br />
Bereits jetzt ist es beispielsweise einem<br />
Restaurant möglich, den Destibot über<br />
eine Schnittstelle mit seinem Reservationssystem<br />
zu verbinden. «Oder man hinterlegt<br />
die Menükarte und der Gast kann,<br />
ohne anzurufen, nachfragen, ob heute<br />
Abend Wild serviert wird», ergänzt Aresu.<br />
Dabei beherrscht der Destibot nicht nur<br />
Deutsch, sondern eine Vielzahl an Sprachen.<br />
Er ist sozusagen ein Angestellter mit<br />
aussergewöhnlich guten Sprachkenntnissen,<br />
«und einer, der 24 Stunden lang nicht<br />
müde wird», ergänzt Fabio Aresu. Und das<br />
sei erst der Beginn der Entwicklung.<br />
Apropos Entwicklung – nicht nur die<br />
Technik hat sich entwickelt, auch das Verhalten<br />
der Konsumenten. «Speziell die<br />
jüngere Zielgruppe mag nicht mehr anrufen,<br />
sie kommunizieren vorwiegend via<br />
Messenger-Dienste», weiss Aresu. Wer<br />
schon bald auf diese neue Art der Kommunikation<br />
setze, binde somit die jüngere<br />
Zielgruppe an sein Unternehmen. Oder<br />
noch deutlicher gesprochen: «Wenn man<br />
sich nicht anpasst, wird man ganze Gästegruppen<br />
verlieren.» Nicht zu unterschätzen<br />
sei zudem, dass sich auch die älteren<br />
Generationen diesen neuen Möglichkeiten<br />
zuwenden werden. «Der Mensch<br />
nimmt alles an, was das Leben bequemer<br />
und einfacher macht.»<br />
Woher hat der Destibot sein Wissen?<br />
Damit Gäste die richtigen Antworten erhalten,<br />
benötigt ein Chatbot, wie der Destibot,<br />
Informationen. «Das ist die Achillesferse<br />
eines Chatbots», sagt Samuel<br />
Rhyner. Für qualitativ gute Antworten<br />
benötigt der Destibot einen stimmigen<br />
Datensatz. Doch es klingt komplizierter,<br />
als es ist. Viele Daten sind meist bereits<br />
vorhanden – beispielsweise auf der Webseite<br />
eines Unternehmens. Zusätzlich könne<br />
man den Destibot laufend mit neuen<br />
Informationen füttern, ihn mit externen<br />
Diensten verknüpfen oder durch Schnittstellen<br />
bereits eingesetzte Software integrieren.<br />
«Je mehr Daten vorhanden sind,<br />
desto präziser sind die Antworten des Destibots»,<br />
sagt Rhyner.<br />
Betrifft das mein Unternehmen?<br />
Fabio Aresu sagt klar: «Die künstliche Intelligenz<br />
ist gekommen, um zu bleiben.»<br />
Als Unternehmer sollte man sich dieser<br />
neuen Entwicklung nicht verschliessen.<br />
Sie wird einem in Zukunft viel repetitive<br />
Arbeit abnehmen können. Das macht<br />
wirtschaftlich Sinn und entlastet Angestellte<br />
bei Arbeiten, die meist wenig Spass<br />
bereiten. Dass diese neue Technologie auf<br />
den ersten Blick fürs Individuum überfordernd<br />
sein kann, sei klar. «Aber sich jetzt<br />
damit auseinandersetzen, ist ein Investment<br />
in die Zukunft», sagt Aresu. Und als<br />
Firma wolle man den Kunden in diesem<br />
Prozess zur Seite stehen. Aber was, wenn<br />
man schlicht kein Interesse daran hat?<br />
Da müssen die beiden schmunzeln, Aresu<br />
sagt: «Es gab wahrscheinlich auch bei den<br />
Neandertalern Stämme, die meinten, dass<br />
Feuer etwas Überflüssiges sei.»<br />
Destibot<br />
—<br />
Fabio Aresu und Samuel Rhyner entwickelten<br />
mit ihren Firmen Code Crush<br />
und Markenkern den KI-Chatbot Destibot.<br />
Dieser wird in der Kundenkommunikation<br />
im Tourismus, in der Hotellerie,<br />
<strong>Gastro</strong>nomie und anderen Branchen<br />
eingesetzt.<br />
—<br />
destibot.ai<br />
14<br />
15<br />
GASTRO 2|<strong>2023</strong><br />
GASTRO 2|<strong>2023</strong>
Text MARTIN HOCH Foto ZVG<br />
Schnurrende Katzen<br />
Auf der Rheintal-Raststätte in Buchs arbeiten<br />
KI-Roboter im Service. Ein Sonderfall oder<br />
werden schon bald in den meisten <strong>Gastro</strong>betrieben<br />
Maschinen im Service tätig sein?<br />
BETRIEB & ENTWICKLUNG<br />
Feldschlösschen Hopfenperle<br />
Das feine Genussvolle<br />
FELDSCHLÖSSCHEN VERBINDET.<br />
MEHR<br />
UMSATZ?<br />
BEQUEMER FÜR<br />
IHRE GÄSTE<br />
Über 9000 <strong>Gastro</strong>nomiebetriebe in<br />
der ganzen Schweiz haben Lunch-<br />
Check schon für sich entdeckt.<br />
Weshalb sich die Zusammenarbeit<br />
auch für Sie lohnt?<br />
Entdecken Sie alle Vorteile<br />
auf unserer Website:<br />
Peter Hofstetter streichelt eine seiner zwei<br />
Katzen. Sie dankt es ihm mit Miauen. «Sie<br />
heisst Bella», sagt er. Hofstetter spricht jedoch<br />
nicht von einer vierbeinigen Katze,<br />
sondern von seinem Servierroboter, dem<br />
BellaBot.<br />
Wohl um bei Gästen Sympathiepunkte<br />
zu sammeln, schauen einen die Roboter<br />
mit den grossen Kulleraugen einer Katze<br />
an und miauen, wenn man sie streichelt.<br />
Beim Raststätten-Leiter Hofstetter punkten<br />
die Servierroboter aber vor allem<br />
durch Wirtschaftlichkeit. Nicht, weil er<br />
nun weniger Angestellte braucht. «Bei uns<br />
arbeiten noch immer gleich viele Angestellte»,<br />
sagt er und fährt gleich fort: «Aber<br />
meine Mitarbeiter haben nun mehr Zeit<br />
für die Gäste, dadurch können sie Zusatzverkäufe<br />
tätigen.»<br />
Der Ablauf funktioniert wie folgt. Setzt<br />
sich ein Gast an einen Tisch, nimmt ein<br />
Servicemitarbeiter die Getränkebestellung<br />
auf. Das Getränk serviert noch der<br />
Servicemitarbeiter und nimmt in diesem<br />
Moment die Essensbestellung auf. Diese<br />
wird in der Küche verarbeitet und schliesslich<br />
vom Roboter an den Tisch gebracht.<br />
Alsbald der Roboter den Tisch erreicht<br />
hat, serviert der Servicemitarbeiter das<br />
Essen. «So funktioniert es in der Theorie<br />
– meist aber freuen sich die Gäste derart<br />
über die Ankunft des Roboters, dass sie<br />
ihre Gerichte selbst vom Roboter nehmen.»<br />
In jedem Fall aber geht der Servicemitarbeiter<br />
noch kurz an den Tisch, denn<br />
nun kann er den Gästen einen guten Appetit<br />
wünschen und beiläufig nachfragen,<br />
ob man beispielsweise zum Burger noch<br />
eine Portion Pommes wünsche. «So gelingen<br />
die Zusatzverkäufe auf sympathische<br />
Art und Weise», sagt Hofstetter. Dazu<br />
prognostiziert er, dass man in Zukunft<br />
wohl weniger Ausfälle beim Personal haben<br />
werde. Wenn man als Team täglich<br />
500 Essen serviere, sei das viel Gewicht.<br />
Serviere man gleichzeitig vier Pizzen, trage<br />
man 12 kg zum Tisch. Das fordere auch<br />
die Gesundheit.<br />
Eine gute Lösung – aber nicht<br />
für jeden Betrieb<br />
Ebenfalls Erfahrungen mit Robotern<br />
machte der Hotelier Remo Fehlmann vom<br />
Hotel Krone in Churwalden. Nach einer<br />
Testphase von rund drei Monaten gab er<br />
sie jedoch wieder zurück. Und das, obwohl<br />
er sich neuen Technologien nicht<br />
verschliesse. «Aber für den Einsatz von<br />
Robotern benötigt es einen strategischen<br />
und konzeptionellen Ansatz.» So müsse<br />
beispielsweise die Infrastruktur auch auf<br />
solche Roboter ausgelegt sein. Es könne<br />
nicht sein, dass sich das Servicepersonal<br />
und die Roboter ständig im Weg stehen.<br />
«Und es fehlte mir eine Schnittstelle zur<br />
Kasse», ergänzt Fehlmann. Im Gespräch<br />
wird schnell klar, bei einem Betrieb mit<br />
komplexeren Abläufen oder auch bei bau-<br />
17<br />
lichen Gegebenheiten stossen Roboter an<br />
ihre Grenzen. «Ich stellte fest, dass oft die<br />
Details nicht stimmten.» Aber er beobachte<br />
die Entwicklung weiter und schliesse<br />
nicht aus, dass in Zukunft wieder Roboter<br />
durch die «Krone» kurven werden.<br />
Und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter?<br />
Eine sei begeistert gewesen – sie<br />
vermisse den Roboter nun. Das Gros der<br />
Mitarbeiter jedoch konnte sich wenig für<br />
die Roboter erwärmen. Es zeigt, es spielt<br />
auch eine Rolle, wie technikaffin das Servicepersonal<br />
ist.<br />
Hier gibt’s den<br />
Servierroboter<br />
—<br />
Jeder Betrieb hat seine Eigenheiten –<br />
ob und für welchen Einsatz ein Roboter<br />
Sinn macht, sollte vorab gut abgeklärt<br />
werden. Die in der Schweiz sesshafte<br />
Firma Sebotics vertreibt verschiedene<br />
Robotermodelle und berät interessierte<br />
Betriebe.<br />
—<br />
sebotics.com<br />
GASTRO 2|<strong>2023</strong>
Text MARTIN HOCH Foto NICOLA PITARO<br />
• Beeindruckendes Sortiment mit rund 30’000 Artikeln<br />
• Grosse Frische-Welt mit knackigem (Winter-)Gemüse und feinen Früchten<br />
• Weinabteilung mit rund 1’000 Weinen – darunter zahlreiche Raritäten und Exklusivitäten<br />
• Bediente Metzgerei mit den besten (Fleisch-)Stücken<br />
• Vielfältige Auswahl an Molkerei-Artikeln, jetzt mit vielen Raclette- und Fondue-Produkten inkl. Zubehör<br />
• Persönliche Beratung durch unsere Verkaufsberater<br />
Infos: 0800 800 070 (gratis) |<br />
info@topcc.ch | www.topcc.ch<br />
<br />
DIE UMWELTFREUNDLICHE REVOLUTION IN DER REINIGUNG<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
UNSERE SPEZIALITÄT: PERSÖNLICHER SERVICE,<br />
DER FREU(N)DE MACHT.<br />
<br />
WÄNDE | TEPPICHE | BÖDEN | RAUMDECKEN | KÜHLRÄUME | VORRATSKAMMERN | EDELSTAHLOBERFLÄCHEN | GERÄ TE<br />
MASCHINEN | SITZFLÄCHEN | FENSTER | GLASFLÄCHEN | FLIESEN | AUTO | FUGEN | ECKEN | KANTEN | ABZUGSHAUBEN<br />
<br />
GENERALIMPORTEUR<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
«<br />
Was ist für Sie Genuss?<br />
Ich wiederhole ein früheres Zitat, das<br />
damals für viele Reaktionen sorgte: feines<br />
Essen, guter Wein, schöne Musik und eine<br />
spannende Sexualität.<br />
Wie fühlt man sich als höchster Bündner?<br />
Puddelwohl. Es ist für mich eine Freude,<br />
all die Talschaften des Kantons zu besuchen,<br />
mit den Menschen zu sprechen<br />
und mir anzuhören, was sie in ihren unterschiedlichsten<br />
Lebenssituationen umtreibt.<br />
Sie sind demnach ein Menschenfreund?<br />
Ja, alleine in einer abgelegenen Berghütte<br />
hielte ich es gerade mal drei Tage<br />
aus.<br />
Wie bringen Sie Job und Politik unter<br />
einen Hut?<br />
Bestens. Denn ich konzentriere mich<br />
jeweils auf die Dinge, die es hier und heute<br />
zu erledigen gibt, und nicht auf Termine<br />
oder Pendenzen, die weit in der Zukunft<br />
liegen.<br />
Taten statt Worte. Wie und wo leben Sie<br />
das?<br />
Bei <strong>Gastro</strong>Graubünden leben Marc<br />
Tischhauser und ich genau diese Mentalität.<br />
Haben wir eine gute Idee, reden wir<br />
nicht lange, sondern setzen diese um.<br />
Was haben die Bündner <strong>Gastro</strong>nomen<br />
und Hoteliers von Ihnen?<br />
Exemplarisch dafür war unser Engagement<br />
während der Corona-Krise. Unsere<br />
Mitglieder erhielten von uns wöchentliche<br />
Updates: Welche Massnahmen gibt<br />
es, wie wehren wir uns, wo suchen wir mit<br />
der Regierung nach Lösungen? Wir waren<br />
in dieser schwierigen Zeit stets an der<br />
Seite unserer Mitglieder.<br />
Kaffeepause<br />
mit Franz Sepp Caluori<br />
Standespräsident Graubünden<br />
Was hat Sie zuletzt auf die Palme gebracht?<br />
Am Galaabend der Delegiertenversammlung<br />
von <strong>Gastro</strong>Suisse wurde uns<br />
Bündnern ein Vortrag gehalten, weshalb<br />
wir damit falsch lagen, die Ja-Parole fürs<br />
Klimagesetz herauszugeben. Ein Galaabend<br />
ist für eine solche Rede das falsche<br />
Podium.<br />
Was machen die Bündner Gastgeber<br />
goldrichtig?<br />
Sie leben die Gastfreundschaft in allen<br />
Facetten. Sie verwöhnen Gäste, bauen<br />
Brücken, haben offene Türen und setzen<br />
damit die Menschen ins Zentrum. Und<br />
viele sind innovativ. Sie spüren Trends<br />
schnell, nehmen diese auf und justieren<br />
ihre Angebote.<br />
Was könnte man im Bündnerland besser<br />
machen?<br />
Es wird mir während meines Präsidialjahres<br />
ein Anliegen sein, im Kanton bei<br />
der Bevölkerung die Werbetrommel für<br />
die Gastfreundschaft zu rühren. Wir dürfen<br />
nicht vergessen, dass wir alle direkt<br />
oder indirekt vom Tourismus leben.<br />
Was sind Ihrer Meinung nach aktuell<br />
die grössten Herausforderungen in der<br />
<strong>Gastro</strong>nomie und Hotellerie?<br />
Das ist ganz klar der Arbeitskräftemangel.<br />
Und wie soll man dieses Problem lösen?<br />
Die Lösung besteht aus einer Summe<br />
von Massnahmen. Sicher ist, wir müssen<br />
lernen, mit weniger Arbeitskräften zu<br />
wirtschaften. Dafür gilt es die Abläufe<br />
zu optimieren. Zudem sollten wir unseren<br />
Mitarbeitern mit Wertschätzung begegnen.<br />
19<br />
GASTRO 2|<strong>2023</strong><br />
Weshalb begeistert Sie Ihr Job in der<br />
<strong>Gastro</strong>nomie bis heute?<br />
Ich arbeite seit 39 Jahren in dieser<br />
Branche, weil ich gerne Menschen um<br />
mich habe.<br />
»<br />
Zur Person<br />
—<br />
Franz Sepp Caluori betreibt das Café<br />
und Confiserie Caluori in Chur und<br />
steht <strong>Gastro</strong>Graubünden seit 2015 als<br />
Präsident vor. Mit seiner Frau Monika<br />
hat er drei Kinder (24, 27, 29). Seit 2014<br />
sitzt er für die Mitte im Grossen Rat und<br />
amtet <strong>2023</strong>/24 als Standespräsident.<br />
RECHT & POLITIK
Text ROLAND FALK Foto FILIP ZUAN<br />
SPEIS & TRANK<br />
Wahrhaft<br />
himmlischer Whisky<br />
Auf dem 3303 Meter hohen Piz Corvatsch<br />
brennen zwei clevere Unternehmer mit<br />
viel Gespür ihr Erfolgsprodukt Orma.<br />
Der prüfende Blick<br />
eines Kenners:<br />
Rinaldo Willy und<br />
Pascal Mittner wissen,<br />
worauf es beim<br />
Whisky ankommt.<br />
Nichts ist Zufall bei den beiden, alles erfühlt<br />
und bedacht. Pascal Mittner, 46, und<br />
Rinaldo Willy, 43, sind ein Duo, das dem<br />
Ungewöhnlichen verpflichtet ist – und<br />
dem Genuss auf höchstem Level. Was sich<br />
in Geografie übersetzen lässt, denn die<br />
zwei Bündner brennen ihren eigenen<br />
Whisky seit dem 1. Oktober 2020 auf dem<br />
Piz Corvatsch. «Unsere Destillerie auf<br />
3303 Meter über Meer ist die höchstgelegene<br />
der Welt», sagt Mittner, und man<br />
spürt aus jeder Silbe das Feuer für sein<br />
Tun in eisiger Höhe.<br />
Tiefgründige Philosophie<br />
Whisky, sagen Kenner, ist nicht einfach<br />
Alkohol, sondern Wasser mit Seele. Rätoromanisch<br />
heisst diese Orma, und das<br />
ist auch der Name des Edelprodukts von<br />
Mittner und Willy, dem sie unendlich viel<br />
Zeit widmen. «Die Seele kennt keine Zeit,<br />
doch die Zeit gibt der Seele wertvolle<br />
Momente», steht als Philosophie auf jeder<br />
Flasche. Oberflächliches, nein, gibt<br />
es nicht von den Unternehmern: Ihr Denken<br />
ist tiefgründig, und dennoch sind sie<br />
joviale und unverkopfte Zeitgenossen.<br />
Solche mit Durchsetzungsvermögen, was<br />
die zwei Steinböcke im Logo von Orma<br />
verdeutlichen, in denen sie sich sehen.<br />
«Die imposanten Tiere sind auch eine Reverenz<br />
an unseren Kanton.»<br />
Zwei Quereinsteiger<br />
Bevor das Gespann auf dem Corvatsch<br />
produzierte, arbeitete es im Flachland mit<br />
zwei Lohnbrennereien. Die Idee zu Orma<br />
hatten Willy und Mittner 2009, ein paar<br />
Monate später füllten sie ihr erstes Fass.<br />
Zu haben ist ihr Whisky aber erst seit<br />
2015, weil er mindestens drei Jahre reifen<br />
muss. Bis zur Corona-Pandemie kannten<br />
die Brenner jeden Kunden persönlich,<br />
seither wird hauptsächlich via Internet<br />
bestellt. «Wir waren anfänglich komplett<br />
branchenfremd. Jedes Detail mussten wir<br />
erfragen und bei intensivem Zugucken<br />
verinnerlichen», sagt Mittner, der als Brotjob<br />
eine Firma für die IT-Sicherheit von<br />
KMU betreibt. «Nur mit dem Whisky hätten<br />
wir kein Auskommen.» Sein Partner<br />
hat ebenfalls einen eigenen Betrieb – einen,<br />
der Erinnerungsdiamanten aus der<br />
Asche von Verstorbenen herstellt. Was<br />
enorm viel mit Emotionen zu tun hat, die<br />
den zwei Innovativen wesentlich sind: «Jeder<br />
Tropfen Orma soll welche wecken.<br />
Und zudem gute Erinnerungen.»<br />
Kennen lernten sich die Brenner aus<br />
Leidenschaft in der jungen Wirtschaftskammer<br />
JCI in Chur. «Uns ging sofort auf,<br />
dass wir ähnlich ticken.» Zusammen sinnierten<br />
sie an diversen Projekten herum.<br />
Mal dachten sie an einen Weinberg, mal<br />
«für ein paar Sekunden» auch an eine eigene<br />
Zigarrenmarke. «Dieser Markt schien<br />
uns aber zu dicht besetzt, und ausserdem<br />
Fortsetzung Seite 23<br />
20<br />
GASTRO 2|<strong>2023</strong>
Himmlischer Whisky<br />
VOLLWASCHSERVICE<br />
MIETWÄSCHE<br />
IHR PROFESSIONELLER DIENSTLEISTER<br />
FÜR DIE GEHOBENE GASTRONOMIE<br />
wäre der Anbau von tauglichem Tabak<br />
vermutlich zu herausfordernd gewesen».<br />
Der Whisky war dann die Glanzidee.<br />
«Mittlerweile verkaufen wir ihn sogar<br />
nach Schottland, obwohl das Getränk dort<br />
ja nicht knapp ist», sagt Mittner, der schon<br />
beim Büffeln als Student immer gerne<br />
von einem goldgelben Geistöffner genippt<br />
hatte. «Der war aber um einiges billiger als<br />
unserer», fügt er bei – die Orma-Flaschen<br />
werden zwischen 160 und 290 Franken<br />
gehandelt.<br />
Höhenluft und Quellwasser<br />
Pulvermühlestrasse 84 | 7000 Chur<br />
Fon 081 286 03 03 | info@zwc.ch<br />
UNSERE TISCHWÄSCHE<br />
MACHT JEDEN TISCH ZUR TAFEL …<br />
www.zwc.ch<br />
Untergebracht ist die Destillerie in der<br />
Bergstation der Engadiner Corvatsch-<br />
Seilbahn. Durch riesige Panoramafenster<br />
geht der Blick raus zum Biancograt, Bernina-Gletscher<br />
und Monte-Rosa-Massiv.<br />
«Ein wahrhaft himmlischer Arbeitsplatz»,<br />
sagt Mittner, der wie Willy «bis zu 40 Mal<br />
pro Jahr» an den zwei Kupferhafen hantiert,<br />
von denen einer 880 und der grössere<br />
1080 Liter fasst. Seit einem Jahr haben<br />
die zwei Pioniere einen Angestellten,<br />
und auf dem «grossen Raben» – so heisst<br />
deutsch der Corvatsch – fühlt sich das<br />
Trio «wie in einer andern Welt, total privilegiert».<br />
Gelegentlich bleiben die Männer<br />
länger als beabsichtigt oben, zwangsweise<br />
dann, wenn Wind von bis zu 120<br />
Stundenkilometern um den Bau fegt, Hagel<br />
«wie Maschinengewehrfeuer» gegen<br />
die Scheiben prasselt und die Seilbahn<br />
nicht mehr fahren kann. «Für solche Fälle<br />
haben wir in der Destillerie Notproviant<br />
und Kajütenbetten.»<br />
Einen kleinen Nachteil hat der entlegene<br />
Produktionsort, einen aber, den die<br />
Unternehmer mit Nonchalance akzeptieren:<br />
«Jede Zutat unseres Orma muss hochgefahren<br />
werden und jeder fertige Liter<br />
schliesslich runter.» Das Wasser kommt<br />
aus Quellen der Mittelstation, das Malz<br />
liefert eine inländische Mälzerei und eine<br />
im deutschen Bamberg. «Rund 44 Tonnen<br />
brauchten wir im vergangenen Jahr.»<br />
Aufwand scheuen Mittner und Willy<br />
auch bezüglich Lagerstätten ihres Whiskys<br />
nicht. Übers Land verteilt sind es vierzehn,<br />
eine skurriler als die andere, «weil<br />
das eine breite Palette von Geschmacksnuancen<br />
garantiert». Orma reift unter an-<br />
Fortsetzung Seite 25<br />
Findiges Duo<br />
—<br />
Die Firma Orma Swiss Whisky von Pascal<br />
Mittner und Rinaldo Willy existiert<br />
seit 2010. Pro Jahr produziert sie mittlerweile<br />
rund 100 Fässer ihres High-<br />
End-Getränks. Einen Namen gemacht<br />
hat sie sich in der ganzen Schweiz, in<br />
Österreich, Deutschland, Norditalien<br />
und den Benelux-Ländern. Angestrebt<br />
wird auch der asiatische Markt.<br />
—<br />
ormawhisky.ch<br />
23<br />
GASTRO 2|<strong>2023</strong>
Himmlischer Whisky<br />
«GOHN DU<br />
DIINA WÄG !»<br />
Nino Niederreiter<br />
NHL Spieler<br />
lehre-gr.ch ist ein Produkt der Mediadschungel GmbH<br />
derem in einem alten Sprengstoffdepot,<br />
in einer ehemaligen Bankfiliale, im Berner<br />
Nägelihaus, dem ältesten Gebäude der<br />
Stadt, und in einem Erdkeller aus dem 15.<br />
Jahrhundert. Mindestens fünf Jahre entwickelt<br />
sich der Whisky, den Mittner zum<br />
«König der Destillate» adelt, in Holzfässern.<br />
«In dieser Zeit bilden sich verblüffende<br />
Aromen von fruchtig bis schokoladig.»<br />
Nebst Whisky auch Gin<br />
Feinsinnig ist alles, was die beiden Brenner<br />
über Orma erzählen. Subtilität, sagt<br />
Mittner, hätten er und sein Freund intensiv<br />
entwickelt, als sie beide in ihren Zwanzigerjahren<br />
an Krebs erkrankten. «Das<br />
änderte alles in uns, es war eine Zäsur.<br />
Und wir entdeckten, dass zum Wichtigsten<br />
im Leben zählt, was auch für unsern<br />
Whisky wesentlich ist – nämlich Zeit.»<br />
Von der, ahnt man, vergeuden die beiden<br />
Enthusiasten keine Minute. Jede ist gut<br />
investiert, wie die eine Million Franken,<br />
die das Duo einst in einem Crowdfunding<br />
bei «friends, fools and family» zusammengetrommelt<br />
hatte.<br />
Das Mini-Unternehmen entwickelt<br />
sich stetig. Seit Dezember 2021 ist nebst<br />
Whisky auch Gin vom Corvatsch zu haben.<br />
«Kurz nach Weihnachten waren die<br />
ersten 888 Flaschen verkauft.» Degustieren<br />
kann man beide Exquisitäten bei<br />
Führungen, die Mittner und Willy an<br />
Frei- und Samstagen für maximal 16 Personen<br />
anbieten. Gefragt ist jeweils vor allem<br />
der erste Orma, der hochalpin produziert<br />
wurde. Die 303 abgefüllten Flaschen<br />
sind eine Hommage an die Gipfelhöhe<br />
des Lieblingsbergs der Orma-Väter.<br />
«Das Ziel sind 3303», sagt Mittner verschmitzt.<br />
Mediadschungel GmbH<br />
Rheinstrasse 71 · 7012 Felsberg · +41 81 356 77 77<br />
info@mediadschungel.ch · info@lehre-gr.ch<br />
www.mediadschungel.ch · www.lehre-gr.ch<br />
www.dongeorge.ch<br />
25<br />
GASTRO 2|<strong>2023</strong>
Text FRANZISKA HIDBER Foto KRAIFK DESIGN / MARCO HARTMANN<br />
SPEIS & TRANK<br />
Davos: Erst Piste,<br />
dann Party<br />
Auf der Jatzhütte wird jeweils<br />
bis Pistenschluss gefeiert.<br />
Während sich bei den österreichischen Nachbarn ein<br />
Après-Ski-Hotspot an den andern reiht, zeigt sich<br />
Graubünden zurückhaltender. Anders Davos – in der<br />
Alpenmetropole hat Après-Ski eine lange Tradition.<br />
Nebst der Jatzhütte zelebrieren in Davos das Restaurant Bolgen Plaza,<br />
das Chalet Bello oder auch die Montana Bar ein gepflegtes Après-Ski.<br />
«Après-Ski hat in Davos<br />
eine lange Tradition.»<br />
Neulich war Calvin Bachmann im tiefsten<br />
Thurgau unterwegs. Plötzlich rief jemand<br />
von der anderen Strassenseite: «Hey,<br />
dich kenne ich! Du bist von der Jatzhütte<br />
auf dem Jakobshorn Davos, oder?» – Calvin<br />
lacht, als er diese Szene erzählt: «Man<br />
kennt uns bis ins Unterland!»<br />
Kein Wunder: Die Bachmanns sind<br />
das Gesicht der Jatzhütte. Den Grundstein<br />
dafür haben Calvins Eltern 1988 bei der<br />
Pachtübernahme gelegt: Zu einer Zeit,<br />
als Après-Ski ein Synonym für Musik aus<br />
dem Lautsprecher bedeutete, sorgten Barbara<br />
und Kurt Bachmann mit Palmen,<br />
Whirlpool und Liegestühlen für Furore.<br />
Das sprach sich rasch herum – und die<br />
Mundpropaganda spielt bis heute.<br />
Pistenschluss heisst Partyschluss<br />
An einem sonnigen Tag sind auf der Jatzhütte<br />
gut und gerne 600 Leute gleichzeitig<br />
anzutreffen. Ein Vielfaches davon sind<br />
es an den Events von der Vollmondparty<br />
über die Nagel-WM bis zum JatzLove Festival.<br />
Calvin und sein Bruder Luca als Co-<br />
Geschäftsleiter setzen wie ihre Eltern auf<br />
einen familiären Umgang: «Selbst wenn<br />
es rappelvoll ist, versuchen wir, möglichst<br />
viele Gäste persönlich zu begrüssen.»<br />
Mit Exzessen, wie sie der Fotograf Lois<br />
Hechenblaikner in Ischgl dokumentiert<br />
hat, sei man in der Jatzhütte bisher nicht<br />
konfrontiert worden. Die Gründe für das<br />
«chillige und friedliche Miteinander» sehen<br />
die Brüder beim frühen Partyschluss<br />
bei Pistenschluss um 17 Uhr, in der Altersbandbreite<br />
der Gäste und den unterteilten<br />
Musikbereichen: Schlager hier, Elektrosound<br />
dort. Zudem behalte das Team<br />
den Alkoholkonsum der Gäste im Blick:<br />
«Wir wollen, dass alle heil den Berg hinunterkommen»,<br />
sagt Luca Bachmann.<br />
Partys in der Altjahreswoche<br />
Die Jatzhütte ist nur eines der Davoser<br />
Aushängeschilder für Party und Fun nach<br />
dem Wintersport. Weshalb geniesst ausgerechnet<br />
Davos den Ruf als Après-Ski-<br />
Destination in Graubünden? Darauf hat<br />
Samuel Rosenast, Kommunikationsleiter<br />
bei Destination Davos Klosters, eine Antwort:<br />
«Als Alpenmetropole mit sechs Skigebieten<br />
haben wir mehr Möglichkeiten<br />
als eine kleine Destination. Après-Ski hat<br />
in Davos eine lange Tradition.» Dabei spiele<br />
auch der Spengler Cup eine Rolle: «Wo<br />
sonst in der Schweiz kann man in der Altjahreswoche<br />
so viele Partys feiern?»<br />
Wie hoch der Anteil des Après-Skis<br />
am Gesamtumsatz sei, lasse sich nicht beziffern,<br />
sagt Rosenast. Augenfällig sei, dass<br />
das Angebot vom klassischen Après-Ski<br />
und Clubbing bis zu einem Besuch im Casino<br />
von Jung bis Alt geschätzt werde.<br />
Skifahren bleibt Nummer eins<br />
Samuel Rosenast bezweifelt, dass Gäste<br />
ausschliesslich wegen des Après-Skis nach<br />
Davos kommen. Zahlen werden hierzu<br />
zwar keine erhoben, aber: «Skifahren ist<br />
bei uns immer noch die Nummer eins.<br />
Das haben wir gerade im letzten schneearmen<br />
Winter gesehen: Als andere Skigebiete<br />
schliessen mussten, waren unsere<br />
schneesicheren Pisten begehrter<br />
denn je.»<br />
«Bester AprèsSki<br />
in Graubünden»<br />
—<br />
Das Prädikat «Place to be für den besten<br />
Après-Ski in Graubünden» nimmt<br />
nicht Davos, sondern Arosa für sich in<br />
Anspruch. Konkreter: die Kuhbar in der<br />
Tschuggenhütte. Nach der Wiedereröffnung<br />
am 2. Dezember werden DJs<br />
täglich einheizen, auf einer speziellen<br />
Bühne, die sich drinnen und draussen<br />
bespielen lässt. «Wird es kühler, wechseln<br />
DJ und Publikum einfach ins Innere»,<br />
erklärt Reto Wyss, Leiter Gästeservice,<br />
Marketing und Events bei der<br />
Arosa Bergbahnen AG. Der «Place to<br />
be» habe noch ein anderes Ass im Ärmel:<br />
«Egal, wer aufspielt – jedes Konzert<br />
ist kostenlos.»<br />
26<br />
GASTRO 2|<strong>2023</strong><br />
27<br />
GASTRO 2|<strong>2023</strong>
order<br />
Text MARTIN HOCH Foto ZVG / LORENA PATERLINI<br />
Scannen. Bestellen. Bezahlen.<br />
Mit GG+order.<br />
Das digitale Bestell- und Bezahlsystem für Restaurants, Hotels<br />
und Take-Aways. Einfach. Schnell. Kontaktlos.<br />
Neuer Redaktor<br />
Gewinne beim<br />
<strong>Gastro</strong>Graubünden<br />
Leiterlispiel<br />
Habt ihr einen erfolgreichen Abendservice<br />
im Team gemeistert? Ist der grosse<br />
Check-out-Tag an der Reception reibungslos<br />
verlaufen? Und in der Küche ist kein<br />
einziges Gericht angebrannt?<br />
GASTROGRAUBÜNDEN<br />
Dann ist jetzt genau der richtige Zeitpunkt, um im Team «zusammenzuhöcklen»,<br />
einen Schwatz zu halten und das <strong>Gastro</strong>-<br />
Graubünden-Leiterlispiel zu spielen! In der Beilage dieses Magazins<br />
findet ihr das von der Bündnerin Lorena Paterlini exklusiv<br />
illustrierte <strong>Gastro</strong>-Graubünden-Leiterlispiel. Es soll in<br />
eurem Team für Spiel und Spass sorgen. Auf der Rückseite findet<br />
ihr überdies unser komplettes Weiterbildungsangebot 2024.<br />
Ihr habt es nun mit<br />
mir zu tun.<br />
Meine grosse Leidenschaft war über Jahre das Reisen. So zog<br />
ich Mitte zwanzig von Basel aus los, um während einer einjährigen<br />
Auszeit die Welt zu entdecken. Mit einem Rucksack,<br />
der das Nötigste enthielt, ging’s auf dem Landweg nach Südostasien.<br />
Aus einem Jahr wurden acht Jahre des Reisens. Ich<br />
konnte nicht genug kriegen von Landschaften, Begegnungen<br />
und diesem freien Lebensgefühl. Nicht zuletzt aber auch von<br />
all den kulinarischen Köstlichkeiten, die mich auf Reisen beglückten,<br />
und von den Gasthäusern, in denen ich absteigen<br />
konnte – von einfachen Hütten am Strand bis hin zu schicken<br />
Hotels. Ich wusste immer, dass mein Reiseabenteuer irgendwann<br />
zu Ende sein würde. Die Hoffnung aber war, dass ich<br />
bis dahin meinen schönsten Ort auf Erden gefunden haben<br />
würde. Dass ich dafür von Basel aus nicht um die ganze Welt,<br />
sondern nur wenige Stunden den Rhein aufwärts in die Surselva<br />
hätte fahren müssen, ahnte ich damals nicht.<br />
Auf die Plätze, fertig, los: Schnappt euch die Spielfiguren, den<br />
Würfel und die Krone und legt sofort los! Der Verliererin oder<br />
dem Verlierer der Woche oder des Monats setzt ihr die Krone<br />
auf und teilt das Foto unter gastrogr.ch/leiterlispiel. Unter<br />
allen hochgeladenen Fotos verlosen wir grossartige Preise!<br />
Sehen Sie GG+order in Betrieb.<br />
Im Winterparadies<br />
St. Moritz.<br />
Heute wohne und arbeite ich als freischaffender Journalist in<br />
Waltensburg. Dabei widme ich mich hauptsächlich Reise-,<br />
Tourismus- und <strong>Gastro</strong>themen, die in den verschiedensten<br />
Zeitungen, Magazinen und Onlinemedien erscheinen. Noch<br />
immer zieht es mich für Reportagen raus in die weite Welt.<br />
Doch mindestens so gerne erkundige ich die Bergdörfer und<br />
Talschaften Graubündens – auf der Suche nach spannenden<br />
Themen und genussvollen Orten. Ab nun auch fürs <strong>Gastro</strong>.<br />
Ideal für Terrassenbetriebe<br />
in Skigebieten.<br />
Gehrig Group AG | www.gehriggroup.ch<br />
GO DIGITAL. GO SMART.<br />
Jetzt mehr erfahren und Demo testen.<br />
www.ggplus.ch<br />
Es ist mir eine Freude, Sie in Zukunft mit interessanten und<br />
unterhaltsamen Artikeln inspirieren zu dürfen.<br />
Martin Hoch<br />
29<br />
GASTRO 2|<strong>2023</strong>
PUBLIREPORTAGE<br />
Der Koch-Nachwuchs<br />
im Rampenlicht<br />
Mit «gusto» engagiert sich<br />
Transgourmet/Prodega seit<br />
2005 für den Kochnachwuchs.<br />
Die Schweizer Meisterschaft<br />
für Kochlernende im 2. und 3.<br />
Aus bildungsjahr hat sich zu einem<br />
renommierten Event entwickelt<br />
und ist fest verankert.<br />
Junior Card<br />
Die Prodega-Kundenkarten<br />
für junge Erwachsene<br />
Junge Talente tauchen bei Prodega in die<br />
Welt der Profis ein, erweitern während dem<br />
Einkauf die Produktekenntnisse und<br />
profitieren von unschlagbaren Angeboten.<br />
Mit der Junior Card bietet Prodega jungen<br />
Berufsleuten die Möglichkeit, in den<br />
schweizweit 31 Märkten einzukaufen.<br />
Junior Card ist eine persönliche Kundenkarte<br />
und ist für alle Lernenden im<br />
<strong>Gastro</strong>nomie-, Hotel- und Bäckerbereich<br />
erhältlich. Ob direkt vor oder bereits<br />
während der Berufslehre: Prodega<br />
unterstützt die junge Berufstalente und<br />
erleichtert mit einem attraktiven Starterset<br />
den Einstieg in die Berufslehre.<br />
Das Set enthält ein paar wichtige Utensilien,<br />
die im Berufsalltag benötigt werden.<br />
Wer die Ausbildung bereits gestartet<br />
hat, profitiert selbstverständlich<br />
auch nachträglich noch vom persönlichen<br />
Geschenkset.<br />
Young Member Card<br />
Nach erfolgreich abgeschlossener Ausbildung<br />
erhalten Inhaberinnen und Inhaber<br />
der Junior Card automatisch eine<br />
Young Member Card. So können junge<br />
Berufsleute weiterhin von den Angeboten<br />
bei Prodega profitieren.<br />
Selbstverständlich können auch junge<br />
Berufsleute, die nicht im Besitz der Junior<br />
Card waren, eine Young Member<br />
Card anfordern.<br />
Alle Informationen zu den<br />
Kundenkarten für junge<br />
Berufsleute und den persönlichen<br />
Startersets gibt es unter …<br />
Die drei Erstplatzierten von «gusto23».<br />
«gusto23»-Siegerin Angela Künzler unter Beobachtung.<br />
Jedes Jahr stellen sich mittlerweile<br />
über 90 Teilnehmende aus der ganzen<br />
Schweiz den anspruchsvollen Herausforderungen<br />
und kreieren ihre Vor- und<br />
Hauptspeise nach Vorgabe. Wer es ins<br />
Finale schafft, hat eine intensive Vorbereitungszeit<br />
vor sich. Aber der Aufwand<br />
zahlt sich aus, denn «gusto» wurde bereits<br />
für viele Teilnehmende zur ausserordentlichen<br />
Vorbereitung für das Qualifikationsverfahren.<br />
Bei «gusto24» winken den drei Erstplatzierten<br />
grossartige Preise. Der Gewinner<br />
oder die Gewinnerin hat die einmalige<br />
Gelegenheit, während zwei Wochen bei<br />
und mit Yannick Hollenstein in der Küche<br />
des L’Arôme by the Sea auf Phuket zu<br />
stehen. Wer sich auf den zweiten Platz<br />
kocht, darf während einer Woche im einzigartigen<br />
«Eatrenalin» im Europa-Park<br />
Rust bei Juliana Clementz und Ties van<br />
Oosten lernen, wie die Gäste mit allen<br />
Sinnen Kulinarik erleben. Und der oder<br />
die Drittplatzierte darf sich auf eine Woche<br />
Einblick im Restaurant Valrose bei<br />
Benoît Carcenat, an der Seite vom Goldenen<br />
Koch <strong>2023</strong>-Sieger Shaun Rollier<br />
freuen. Alle Finalteilnehmenden erhalten<br />
zudem ein hochwertiges, persönlich<br />
graviertes Messerset von sknife.<br />
Zusätzlich haben alle Teilnehmenden die<br />
Möglichkeit, sich für eine Genussreise<br />
nach Salzburg anzumelden, bei einer Kaviarernte<br />
im Tropenhaus Frutigen dabei<br />
zu sein oder an einem Messer-Workshop<br />
in Biel teilzunehmen. Darüber hinaus<br />
erhalten alle Teilnehmenden ein KAI<br />
Santoku-Messer und einen Prodega-<br />
Gutschein im Wert von 200 Schweizer<br />
Franken.<br />
«gusto24»<br />
—<br />
Alle Infos rund um<br />
«gusto24» gibt es unter:<br />
transgourmet.ch/gusto<br />
—<br />
30<br />
GASTRO 2|<strong>2023</strong><br />
31<br />
GASTRO 2|<strong>2023</strong>
Text MARTIN HOCH Foto TINA STURZENEGGER / DANIEL AMMANN<br />
Gast<br />
8<br />
Zu<br />
8 im…<br />
Hotel Restaurant<br />
Greina<br />
SPEIS & TRANK<br />
Rabius<br />
Sie kümmern sich<br />
ums Geschäft.<br />
Wir um den Kaffee.<br />
www.dallmayr.ch<br />
Folgen Sie uns auf LinkedIn ® :<br />
Dallmayr Vending & Office Switzerland<br />
#dallmayrswitzerland<br />
ATELIER SHOP<br />
SCHWEIZERHOF<br />
Einen runden Stammtisch sucht man in<br />
dieser Gaststube vergebens. «Unser Stammtisch<br />
ist lang und eckig», das passe besser<br />
zur Innenarchitektur, sagt Andreas Baselgia-Dermon,<br />
der das Hotel und Restaurant<br />
Greina in Rabius gemeinsam mit seiner<br />
Frau Barbara führt. Als die beiden den Familienbetrieb<br />
2018 in 4. Generation übernahmen,<br />
verpassten sie dem Haus zusammen<br />
mit dem Architekten Conrad Pally aus<br />
Curaglia moderne, schicke und doch heimelige<br />
Räume. Im hinteren Teil des Restaurants<br />
befindet sich ein spezielles Bijou,<br />
ein Weinkeller mit einem Backsteingewölbe<br />
– auch hier darf man sich zu Tisch setzen.<br />
Der Hausherr steht zudem selber als<br />
Küchenchef am Herd. Bei ihm müsse das<br />
Essen «eifach guat» sein. Dies trifft tatsächlich<br />
auf zweierlei Art und Weise zu. Zum<br />
einen tischt er Schmackhaftes auf – vorwiegend<br />
Bündner Gerichte. Zum anderen<br />
mail@lorenapaterlini.ch<br />
Verlaufen sich die Gäste in Deinem Hotel? Die<br />
Wände in Deinem Restaurant sind viel zu nackt?<br />
Deine Getränkekarte benötigt längst einen<br />
neuen Anstrich? Hast Du noch immer keine<br />
Weihnachtskarte für Deine Mitarbeiter?<br />
Dafür gibt es Illustration, dafür gibt es mich.<br />
Ich visualisiere Dein verwinkeltes Hotel, ich gestalte<br />
Deine Wände einmalig, ich illustriere Dir<br />
verrückte Cocktails und ich zeichne Deinen Mitarbeitern<br />
eine humorvolle Karte.<br />
In meinem Online Shop findest Du<br />
alles mögliche an Prints und Karten:<br />
www.lorenapaterlini.ch/shop<br />
Einkaufen im Herzen der Lenzerheide. Der Atelier Shop<br />
Schweizerhof das sind wir: Claudia Züllig, absolute Powerfrau<br />
und Herzblut-Gastgeberin des Hotels Schweizerhof.<br />
Franziska Bründler, kreativer Kopf und Gründerin vom<br />
Luzerner Label Fidea Design sowie Lorena Paterlini,<br />
Illustratorin und Älplerin mit Leib und Seele.<br />
Bei uns kriegst Du Nachhaltige Produkte, gutes Design<br />
und eine rechte Portion Wortwitz.<br />
www.lorenapaterlini.ch | www.fideadesign.com<br />
www.schweizerhof-lenzerheide.ch<br />
Am 8. Dezember öffnen wir unsere Türen für die<br />
Wintersaison <strong>2023</strong>/24. Der Eröffnungsevent am Samstag<br />
9. Dezember steht dann ganz unter dem Motto:<br />
Cupcakes und Kinderhocker kreativ gestalten.<br />
Schau vorbei in unserem<br />
Atelier Shop!<br />
Dienstag - Samstag<br />
10 - 12 | 14 - 18 Uhr<br />
«Ein Schmorgericht steht immer auf der<br />
Karte – das ist noch richtig schönes Kochen.»<br />
schafft er den Spagat zwischen einfacher<br />
Kost und Feinschmeckerküche gekonnt.<br />
Gastgeberin Barbara Baselgia-Dermon<br />
sagt dazu: «Wir dürfen hier ein breites<br />
Spektrum abdecken – die einen möchten<br />
auf der Terrasse einen Wurstsalat essen,<br />
andere kommen vorbei, um eine hochwertige<br />
Küche mit gutem Service zu geniessen.»<br />
Was in der Surselva längst kein<br />
Geheimnis mehr ist: Im Herbst pflegt das<br />
Gasthaus eine weitum beliebte Wildküche.<br />
Bien appetit!<br />
Die Gastgeber<br />
—<br />
Hotel und Restaurant Greina<br />
Via Sursilvana 34<br />
7172 Rabius<br />
081 943 11 68<br />
Gastgeber: Andreas und<br />
Barbara Baselgia-Dermon<br />
Auszeichnungen: Gilde-Betrieb,<br />
Gault Millau 13 Punkte<br />
Service: Terrasse, Parkplätze,<br />
Hotelzimmer<br />
—<br />
hotelgreina.ch<br />
33<br />
GASTRO 2|<strong>2023</strong>
Text FRANZISKA HIDBER Foto PHILIPPE HAHN / NATASCHA WAGNER-BERGER / ZVG<br />
HOTELGESCHICHTEN<br />
Schlosshotel Chastè:<br />
111 bewegte Jahre<br />
Einst ein Bauernhaus mit Beizli,<br />
heute ein 4-Sterne-Hotel mit<br />
Spitzengastronomie: Hinter dieser<br />
Erfolgsgeschichte steht eine Familie,<br />
die an das Neue glaubt. Mit Gian-<br />
Andrea Pazeller schreibt die vierte<br />
Generation das nächste Kapitel.<br />
Die Stube sieht noch aus wie damals. Hier<br />
hat Rudolf Pazeller schon als Kind mit seinen<br />
Schwestern auf dem Ofenbänkli gesessen.<br />
Und hier hat er einst seinem Vater<br />
seinen Wunsch anvertraut.<br />
«Ich will Kunstmaler werden.»<br />
«Bub, das ist kein richtiger Beruf.»<br />
Später: «Innenarchitektur würde<br />
mich interessieren.»<br />
«Du weisst nicht, was du willst.<br />
Ich schlage vor, dass du nach<br />
Saint-Maurice ins Wallis gehst und<br />
Französisch lernst. Das kannst<br />
du immer brauchen.»<br />
Im Wallis leidet der junge Mann unter<br />
Heimweh. Sein Klassenlehrer bemerkt es,<br />
nimmt ihn mit auf Skitouren. Im Gegenzug<br />
soll Rudolf ihm beim Kochen helfen.<br />
Eines Nachts hat der Engadiner einen<br />
Traum: Er steht in einer Küche, umgeben<br />
von 10 Köchen, alle tragen sie einen Toque.<br />
Es ist mehr als ein Traum, es ist ein Ruf,<br />
und Rudolf Pazeller folgt seiner Bestimmung:<br />
absolviert die Kochlehre, die Hotelfachschule,<br />
Sprachaufenthalte obendrein,<br />
arbeitet bei Felix Real in Vaduz.<br />
In seiner Tasche knistern verheis-<br />
Die Pazellers: Gian-Andrea,<br />
Daniela und Rudolf.<br />
sungsvoll zwei Verträge: einer als Koch<br />
auf einem norwegischen Kreuzfahrtschiff,<br />
einer für das «Maxim’s» in Paris. Doch der<br />
Vater, der das Hotel Restorant Chastè in<br />
zweiter Generation führt, ruft ihn nach<br />
Hause: «Du wirst im Betrieb gebraucht.<br />
Für deine Träume ist später noch Zeit.»<br />
Kochen auf dem Holzherd<br />
Rudolf Pazeller, 22 Jahre jung, gehorcht.<br />
Kehrt zurück nach Tarasp, bindet sich die<br />
Schürze um und bekocht auf dem privaten<br />
Holzherd die Gäste. Vier Jahre zuvor hat<br />
die Familie nach 400 Jahren die Landwirtschaft<br />
aufgegeben, und Vater Robert<br />
ist nun als Chef-Concierge im «Palace» in<br />
St.Moritz angestellt. Auf dem Kalender<br />
steht das Jahr 1968.<br />
Zurück in die Gegenwart: An der Rezeption<br />
warten zwei Stammgäste geduldig,<br />
bis Rudolf Pazeller Zeit findet. Er begrüsst<br />
die Gäste auf Französisch, drückt<br />
Hände, umarmt. In seinen insgesamt 55<br />
Jahren im Betrieb sind aus unzähligen<br />
Stammgästen Freunde geworden, mehr<br />
noch, Teil der Familie.<br />
Seit 1979 haben Rudolf und Daniela<br />
Pazeller («Schreiben Sie ruhig, dass ich<br />
ohne meine Frau nie so viel erreicht hätte!»)<br />
das Schlosshotel Chastè geleitet,<br />
vom Drei- zum Viersternehaus geführt,<br />
eine Wellness-Oase gestaltet, fast im<br />
Jahrestakt ein Bauvorhaben realisiert.<br />
Das Verrückteste von allen? Die Antwort<br />
kommt pfeilschnell: «Der grosse Umbau<br />
1985, mit 13 Baustellen parallel während<br />
zehn Wochen.» Es war der Preis für den<br />
vierten Stern.<br />
Eine Familie, die an das Neue glaubt<br />
Noch diesen Frühling hat der 77-Jährige<br />
mitgeholfen, die Granitplatten auf den<br />
Nordost-Terrassen zu verlegen. Die Ge-<br />
Fortsetzung Seite 37<br />
34<br />
35<br />
GASTRO 2|<strong>2023</strong><br />
GASTRO 2|<strong>2023</strong>
Schlosshotel Chastè<br />
Jetzt reWork-<br />
Supporter werden<br />
Engagement als Unternehmen<br />
für den gesunden Wiedereinstieg<br />
sichtbar machen.<br />
Meilensteine einer<br />
Baugeschichte<br />
—<br />
1912<br />
Anton Pazeller eröffnet im klobigen<br />
Patrizierhaus die «Pension zum<br />
Schloss» mit vier Gästezimmern<br />
1961<br />
Umbau des Jugendstilhauses zum<br />
Engadinerhaus «Hotel Restorant<br />
Chastè»<br />
Eine Familiengeschichte über mehrere Generationen: Die Vorgänger der<br />
heutigen Pazellers 1916 bei der Eröffnung des Restaurants.<br />
1985<br />
Umbau zum Viersternehaus: neue<br />
Heizung, Garage, Aufenthaltsräume<br />
und Grotta, erste Wellnessanlage,<br />
die Lärchenstube wird durch eine<br />
Arvenstube ersetzt<br />
WIR BLEIBEN<br />
IHR REGIONALER<br />
PARTNER FÜR<br />
GEBÄUDETECHNIK<br />
Disentis/<br />
Mustér<br />
Breil/<br />
Brigels<br />
Trun<br />
Obersaxen<br />
Buchs<br />
Sargans<br />
Flims Trin Chur<br />
Ilanz<br />
Vignogn<br />
Thusis<br />
Davos<br />
St. Moritz<br />
schichte des Schlosshotels Chastè ist auch<br />
eine Baugeschichte. Und vor allem ist es<br />
die Geschichte einer Familie, die an das<br />
Neue glaubt, so sagt es Rudolf Pazeller.<br />
111 Jahre sind es her, seit Anton Pazeller<br />
die «Pension zum Schloss» eröffnet hat,<br />
mit vier einfachen Zimmern. Heute sind<br />
es 18 Zimmer und Suiten, und im Jahr<br />
2000 konnten die Pazellers die «Welcome<br />
Trophy» am Relais & Châteaux-Weltkongress<br />
in Neapel entgegennehmen.<br />
Seit der offiziellen Schlüsselübergabe<br />
im Juni <strong>2023</strong> an Sohn Gian-Andrea könnte<br />
Rudolf Pazeller es ruhiger nehmen.<br />
Aber das sei so eine Sache. «Ich versuche,<br />
nicht zu viel im Weg zu stehen», sagt er<br />
und lacht. Gian-Andrea Pazeller eilt in die<br />
Stube, leicht ausser Atem, er kommt direkt<br />
vom Einpacken der Bündner Nusstorten.<br />
Die «goldenen Jahre» sind vorbei<br />
ihre ganzen Ferien im «Juwel des Engadins»<br />
genossen: «Gerade junge Leute buchen<br />
drei, vier Tage und ziehen dann weiter»,<br />
stellt Gian-Andrea Pazeller fest.<br />
Unverändert sei der wichtigste Grund,<br />
weshalb sie herkommen: das Essen. Die<br />
Auszeichnungen sprechen für sich: 16<br />
Gault-Millau-Punkte, Mitglied bei der Gilde<br />
etablierter Köche, bei Chaine des Rôtisseurs,<br />
in der Tafelgesellschaft zum Goldenen<br />
Fisch, in der Vereinigung Grandes<br />
tables de Suisse und beim Club Prosper<br />
Montagné.<br />
Rudolf Pazeller bereut seine Rückkehr<br />
an den heimischen Herd damals bis heute<br />
nicht. Auch Gian-Andrea kam wieder zurück<br />
– aus New York. Keineswegs auf Geheiss<br />
des Vaters: «In New York gibt es alles»,<br />
sagt er und blickt aus dem Fenster.<br />
«Ausser dieser Natur, dieser guten Luft,<br />
dieser Ruhe.»<br />
1989<br />
Neue Küche, Ausbau des<br />
Heustadels, Museumswohnküche<br />
und Mitarbeiterwohnhaus<br />
1990-1991<br />
Hotel-Neubau mit Suiten, Foyer und<br />
neue Wellness-Oase<br />
1996<br />
Bau Tiefgarage und damit<br />
verknüpft die Mitgliedschaft bei<br />
«Relais & Château»<br />
× =<br />
Ein Unternehmen der Bouygues-Gruppe<br />
Anders als bei seinen Eltern in den «goldenen<br />
Jahren» liegt der Fokus nun auf<br />
dem Erhalt. «Der wirtschaftliche Wind<br />
bläst rauer», sagt Gian-Andrea Pazeller.<br />
«Viele der langjährigen Stammgäste sind<br />
leider nicht mehr unter uns, das Gästeverhalten<br />
hat sich verändert.» Vorbei die<br />
Zeiten, als Familien Sommer für Sommer<br />
Ein Stockwerk tiefer, in der Arven stube,<br />
hängt ein Bild. Es zeigt Segelschiffe im<br />
Sturm, inmitten sich kräuselnder Gischt.<br />
Gemalt hat es Rudolf Pazeller, es war der<br />
Schlusspinselstrich unter seinem Kunstmalertraum.<br />
Doch die Hotelgeschichte im<br />
500-jährigen Haus geht weiter.<br />
37<br />
GASTRO 2|<strong>2023</strong>
Text MARTIN HOCH Foto ZVG<br />
Wo man sich in einem Palazzo<br />
aus dem 17. Jahrhundert zuprostet:<br />
Hotel Albrici in Poschiavo.<br />
HOTELGESCHICHTEN<br />
«Ich habe Geschichte,<br />
auf die ich stolz bin»<br />
Die Swiss Historic Hotels feiern – im Jahr<br />
2024 kann die Marketing-Kooperation auf ihr<br />
20-jähriges Bestehen zurückblicken.<br />
Begonnen hat der Verein der Swiss Historic<br />
Hotels mit fünf Hotels. «Es war den<br />
Gründern ein Anliegen, den Wert historischer<br />
Hotels hervorzuheben», sagt Christof<br />
Steiner, der Präsident der Swiss Historic<br />
Hotels, die heute 62 Hotels vereinen.<br />
Dabei sind hiesige Hotels stark vertreten.<br />
Mehr als jedes vierte, insgesamt 18 Gasthäuser,<br />
stehen im Kanton Graubünden.<br />
Dazu zählen mitunter das Badrutt’s Palace<br />
in St. Moritz, das B&B Türmlihus in Fideris<br />
oder seit neustem auch das Hotel<br />
Chalavaina in der Val Müstair.<br />
Der gemeinsame Nenner<br />
Auffallend ist die Diversität der Betriebe.<br />
So gehören zu den Swiss Historic Hotels<br />
genauso einfache Gasthäuser wie auch<br />
5-Sterne-Hotels dazu. Christof Steiner,<br />
der mit dem Kurhaus Bergün selber auch<br />
ein historisches Hotel führt, sagt: «Nicht<br />
Sterne, sondern die Authentizität, die<br />
denkmalpflegerische Relevanz und die<br />
hohe Gastlichkeit sind die gemeinsamen<br />
Nenner der Betriebe.» Bei den Mitgliedertreffen<br />
würden die Hoteliers der verschiedensten<br />
Gasthäuser über die Reparatur<br />
von historischen Armaturen, Holzböden<br />
oder Stuckaturen fachsimpeln. «Geht es<br />
um die Bausubstanz, haben die Betriebe<br />
unabhängig ihrer Sterne dieselben Herausforderungen»,<br />
sagt Steiner.<br />
Gütesiegel für historische Hotels<br />
In den vergangenen zwanzig Jahren arbeitete<br />
der Verein konsequent an der Marke<br />
«Swiss Historic Hotels». Ein guter, weil<br />
einprägsamer Name. Er sagt in nur drei<br />
Worten, für was jedes einzelne Hotel steht.<br />
Und das sei das grosse Plus für ein Hotel,<br />
sagt Steiner: «Es ist ein Gütesiegel, das besagt:<br />
Ich bin ein historisches Haus, ich habe<br />
Geschichte, auf die ich stolz bin.»<br />
Dazu lebt der Verein den Netzwerkgedanken.<br />
Man trifft sich zweimal im Jahr<br />
zu einer Tagung. Hier wird Marketing-,<br />
aber auch denkmalpflegerisches Wissen<br />
vermittelt und es findet jeweils ein angeregter<br />
Austausch zwischen den Gastgeberinnen<br />
und Gastgebern statt. Es sei wie in<br />
jedem Verein: «Es profitieren die Hotels<br />
am meisten, die sich aktiv einbringen.»<br />
Christof Steiner erhebt in seinem Betrieb<br />
regelmässig, woher seine Gäste das<br />
Hotel kennen, weshalb sie im Kurhaus<br />
Bergün absteigen. «Rund zehn Prozent<br />
nennen dabei die Swiss Historic Hotels.»<br />
Es gäbe durchaus Gäste, die von einem<br />
historischen Hotel zum nächsten reisen.<br />
Für diese Gäste kreierte der Verein einen<br />
Pass, mit dem man in jedem besuchten<br />
Swiss Historic Hotel einen Stempel abholen<br />
kann. Eine kleine Trophäenjagd, eine<br />
Spielerei, die gut ankomme.<br />
Eine wilde Assemblage<br />
Im Jubiläumsjahr soll gefeiert werden. Als<br />
Hommage an die Hotels werden die Swiss<br />
Historic Hotels 2024 ein Buch publizieren,<br />
das gespickt mit spannenden Geschichten<br />
aus all den 62 Hotels sein wird.<br />
Dafür besuchten Journalistinnen und<br />
Journalisten des Passaport-Verlags alle<br />
Häuser und suchten nach Trouvaillen, die<br />
es wert sind, erzählt zu werden. Entstanden<br />
ist eine reichhaltige, unterhaltsame<br />
Geschichtensammlung.<br />
Zusätzlich sicherte man sich die Unterstützung<br />
der Jungwinzer Schweiz, die<br />
einen Jubiläumswein keltern werden.<br />
Aber nicht irgendeinen. Christof Steiner<br />
verrät: «Geplant ist eine Assemblage aus<br />
den verschiedensten Weinanbaugebieten<br />
der Schweiz.» Der Wein solle, wie die Swiss<br />
Historic Hotels, eine grosse Diversität abbilden.<br />
Gleichzeitig zeige die Zusammenarbeit<br />
mit den Jungwinzern, dass der Verein,<br />
auch wenn er für historische Bausubstanz<br />
stehe, keineswegs verstaubt sei.<br />
Neue Ide en sollen Raum haben – so<br />
möchte der Verein in Zukunft den Community-Gedanken<br />
noch stärker fördern<br />
und wei ter hin an der Marke arbeiten. Dabei<br />
setzt man sich hohe Ziele. Christof<br />
Steiner sagt: «Wir wollen die erfolgreichste<br />
und attraktivste Hotelkooperation der<br />
Schweiz sein.»<br />
Die Hotels<br />
—<br />
Seit 2004 haben sich über 60 historische<br />
Hotels und Gasthäuser in der<br />
Schweiz zur Marketing-Kooperation<br />
Swiss Historic Hotels zusammengeschlossen.<br />
Mit ihrer echten historischen<br />
Substanz bieten die historischen Originale<br />
der Schweizer Hotellerie eine<br />
unvergleichliche Fülle an Geschichten,<br />
Erlebnissen und Traditionen.<br />
—<br />
swiss-historic-hotels.ch<br />
Wo einst auch Thomas Mann nächtigte:<br />
Schatzalp oberhalb von Davos.<br />
Wo früher Säumer abstiegen:<br />
Das Hotel Weiss Kreuz in Splügen.<br />
38<br />
GASTRO 2|<strong>2023</strong><br />
39<br />
GASTRO 2|<strong>2023</strong>
Text MARTIN HOCH Foto SUNDROINA PICTURES<br />
Erfrischend süffig.<br />
Calanda Original<br />
Alles neu im<br />
«Guarda Val»?<br />
Das Maiensäss-Hotel gilt als eines der schönsten<br />
Hotels im Land. Doch auch das prächtigste Hotel<br />
kann sich nicht auf seinen Lorbeeren ausruhen.<br />
HOTELGESCHICHTEN<br />
Das Maiensäss-<br />
Hotel empfängt<br />
Gäste ab sofort in<br />
neu renovierten<br />
Zimmern.<br />
Löscht jeden Durst:<br />
Unser erfrischend süffiges Lager mit feinen Malznoten.<br />
Gebraut mit reinem Wasser aus den Bündner Bergen. Viva!<br />
Etwas höher als die Lenzerheide, weg vom<br />
Zentrum, dort findet man den Weiler<br />
Sporz. Und da steht das Maiensäss-Hotel<br />
Guarda Val. In den letzten 15 Jahren<br />
räumte das Hotel so manchen Preis ab.<br />
Doch auch erfolgreiche Hotels sollten<br />
sich nicht auf ihren Lorbeeren ausruhen.<br />
So machte sich das Hotel unter der Direktion<br />
von Bettina Arpagaus und Philip Arnold<br />
zwischen Juni und Dezember an die<br />
Renovation aller fünfzig Zimmer. Doch<br />
wie renoviert man ein Hotel, dass die Gäste<br />
bereits wegen seines Interieurs lieben?<br />
Kann schön noch schöner werden?<br />
Die Bauherrschaft verfolgte gemeinsam<br />
mit dem für die Renovation zuständigen<br />
Architekturbüro Grego aus Zürich<br />
den Ansatz einer sanften Renovation.<br />
Oder wie Projektleiterin Nadine Tschudi<br />
sagt: «Das Ziel war es, die Atmosphäre des<br />
Ortes zu erhalten, damit die Gäste den<br />
Stil, den sie so sehr schätzen, weiterhin<br />
vorfinden werden.» Und doch wollte man<br />
neue Akzente setzen. Dazu entwickelte<br />
man verschiedene Farbwelten, als Hommage<br />
an die das Hotel umgebende Natur.<br />
Während Grego beim Umbau 2007 vorwiegend<br />
mit erdigen Tönen gearbeitet hat,<br />
sollten die Zimmer nun jeweils durch eine<br />
Farbe zusätzlichen Charakter erhalten.<br />
Jedes der elf Häuser erhielt eine Farbe zugeteilt<br />
– Orange, Rosa, Blau und weitere.<br />
Innerhalb einer Farbwelt spielte man<br />
mit dem Farbspektrum, setzte die gleiche<br />
Farbe in verschiedenen Intensitäten und<br />
Tönen ein. Ebenfalls wurden unterschiedlichste<br />
Oberflächen und Strukturen, Optiken<br />
und Haptiken verwendet. Bestehendes<br />
Mobiliar wurde aufgefrischt, Sessel<br />
neu gepolstert und die sanitären Anlagen<br />
wurden renoviert.<br />
Renovation bei laufendem Betrieb<br />
Die Renovationsarbeiten fanden in Etappen<br />
statt. Sabrina Locher, Front Office<br />
Managerin, die bei der Logistik tatkräftig<br />
mithalf, sagt: «Der Vorteil für uns war, dass<br />
41<br />
die fünfzig Zimmer des Maiensässhotels<br />
auf verschiedene Häuser verteilt sind.» So<br />
konnte man während des laufenden Betriebs<br />
ein Haus nach dem anderen renovieren,<br />
ohne dass die Gäste von den Arbeiten<br />
oder dem Lärm gestört wurden.<br />
Das Resultat ist stimmig. Subtile Veränderungen<br />
führten dazu, dass die Zimmer<br />
tatsächlich noch einen Tick schicker<br />
daherkommen, der Charakter der Räume<br />
jedoch erhalten blieb. Nebst den neu renovierten<br />
Zimmern punktet das Hotel<br />
seit diesem Sommer auch kulinarisch mit<br />
neuen Akzenten: Paul Berberich, der ehemalige<br />
Sous-Chef von Peter Knogl im<br />
Cheval Blanc in Basel, verwöhnt Gäste mit<br />
seiner Spitzenküche, die alpine Produkte,<br />
wie Rehrücken oder Alpschwein, auf<br />
höchstem Level zelebriert. Ein Gedicht<br />
ist seine Bio-Geflügelleber mit Onsen-Ei,<br />
Kartoffelschaum und Spinat.<br />
Also alles neu im «Guarda Val»? Zum<br />
Glück nicht – aber alles in neuem Glanz<br />
mit neuen Akzenten.<br />
GASTRO 2|<strong>2023</strong>
Text MARTIN HOCH Foto ZVG<br />
DIES & DAS<br />
Weil Hausgemachtes<br />
besser schmeckt<br />
Das Label «Fait Maison», 2017 in der Westschweiz lanciert, setzt<br />
sich für hausgemachte Kost ein. Gegründet haben es <strong>Gastro</strong>Suisse,<br />
Slow Food Schweiz, die Genusswoche sowie der Westschweizer<br />
Konsumentenverband. Zertifizieren lassen können sich Betriebe,<br />
die ihre Gerichte vollständig oder zum grössten Teil in<br />
ihren Küchen frisch zubereiten. Industrielle Produkte sind die<br />
Ausnahme und werden deklariert. «Wir möchten mit dem Label<br />
für eine maximale Transparenz sorgen», sagt Manuela Lavanchy<br />
von Fait Maison. Das Handwerk und damit die Qualität der<br />
Schweizer <strong>Gastro</strong>nomie soll gefördert werden. «Gleichzeitig dient<br />
das Label den Kunden als Orientierungshilfe», ergänzt Lavanchy.<br />
Im Kanton Graubünden liessen sich bereits vier <strong>Gastro</strong>betriebe<br />
zertifizieren. Auch weil es als Nachweis beim Nachhaltigkeitsprogramm<br />
Swisstainable von Schweiz Tourismus akzeptiert wird.<br />
labelfaitmaison.ch<br />
Arbeit und Erholung<br />
unter einem Dach<br />
In Thusis wird seit diesem Herbst eine neue Geschichte geschrieben:<br />
die der Story Thusis. Dabei handelt es sich um ein junges<br />
Konzept, das verschiedenste Elemente kombiniert und damit ein<br />
jung(gebliebenes), aktives Publikum anspricht. Die Lodge bietet<br />
12 moderne Zimmer und eine Gemeinschaftsküche. Das Frühstück<br />
wird in der Lounge serviert, wo abends Drinks und kleine<br />
Speisen über die Theke gehen und Kulturanlässe stattfinden.<br />
Wer tagsüber arbeiten möchte, bucht sich im Coworking ein, und<br />
wer sich lieber aufs Bike schwingt oder die nahegelegenen Skigebiete<br />
besuchen möchte, kann sich das Equipment in der Sportwerkstatt<br />
mieten.<br />
story-thusis.ch<br />
«Grace la Margna»<br />
Ein Fest<br />
kulinarischer Vielfalt<br />
Die EHL Hotelfachschule Passugg lud auch dieses Jahr, am 16.<br />
September <strong>2023</strong>, wieder zum Foodfestival auf ihren Campus ein.<br />
Dabei verwöhnten einen die Schülerinnen und Schüler des ersten<br />
Semesters unter der Leitung ihrer Ausbildner mit Köstlichkeiten<br />
aus den verschiedensten Teilen der Welt. Gleichzeitig hatten<br />
Gäste die Möglichkeit, sich bei einer Führung die Räumlichkeiten<br />
der Schule anzusehen und mehr über den Schulbetrieb zu<br />
erfahren. Wer den Anlass verpasst hat, kommt neuerdings in den<br />
Genuss, die verschiedenen Restaurants mittags von Montag bis<br />
Donnerstag zu besuchen. In jedem der Restaurants hält die<br />
Schule einen Tisch für externe Gäste frei. Einen Tisch kann man<br />
sich online auf der Website der Hotelfachschule reservieren.<br />
Viel Spass bei einem Fine-Dining im «The Essence» oder beim<br />
Genuss der asiatischen Küche im «Umami».<br />
ssth.ehl.edu<br />
400 kg Lebensmittel<br />
gerettet<br />
Am 15. September <strong>2023</strong> fand in Chur auf dem Theaterplatz das<br />
3. Foodsave Bankett statt. Der Anlass, der schweizweit in verschiedensten<br />
Städten durchgeführt wurde, soll auf genussvolle Art<br />
und Weise die Foodwaste-Problematik thematisieren. Der Andrang<br />
war gross. Zu essen gab es eine würzige Kürbissuppe, ein<br />
schmackhaftes Randenrisotto und knusprige Pouletflügeli. Über<br />
20 freiwillige Helferinnen und Helfer sowie Schülerinnen und<br />
Schüler der Gewerblichen Berufsschule Chur trugen zum Erfolg<br />
des Events bei und schöpften insgesamt 650 Menus. Die Stimmung<br />
war prächtig – auch dank dem sonnigen Wetter und dem<br />
Rahmenprogramm mit Live-Musik. Um 20.30 waren die Töpfe<br />
leergegessen und damit insgesamt 400 kg Lebensmittel gerettet.<br />
Im vergangenen Sommer eröffnete in St.Moritz ein neues<br />
Luxushotel – das «Grace La Margna» nennt sich selber das<br />
erste luxuriöse Boutique-Hotel von St.Moritz. Es befindet<br />
sich im Haus «La Mar gna», das zu Beginn des 20. Jahrhunderts<br />
im Jugendstil erbaut wurde. Es bietet 74 moderne, helle<br />
Zimmer und Suiten, dazu drei Restaurants, eine Bar und<br />
eine Lounge mit Kamin und Blick auf den St.Moritzersee.<br />
Erholen können sich Gäste im 700 m 2 grossen Spa. Das Hotel<br />
hat den Anspruch an sich, angesagt und modern aufzutreten,<br />
gleichzeitig der Historie des Hauses gerecht zu werden.<br />
gracehotels.com<br />
foodsave-bankette.ch<br />
42<br />
GASTRO 2|<strong>2023</strong><br />
43<br />
GASTRO 2|<strong>2023</strong>
WEITERBILDEN<br />
Besuchen Sie jetzt eine Weiterbildung im<br />
Bereich Führung und Leadership.<br />
Mitglieder von <strong>Gastro</strong>Graubünden profitieren<br />
von attraktiven Vergünstigungen.<br />
Jetzt kostenlose<br />
Beratung<br />
vereinbaren<br />
Wie Phoenix aus<br />
der Asche<br />
Am 30. Dezember 2016 brannte das «Posthotel» in Arosa<br />
nieder. Sieben Jahre später eröffneten auf diese Wintersaison<br />
der Ostschweizer Bauunternehmer und Geschäftsmann<br />
Marcel Niederer und der sechsfache Davoser Eishockey-<br />
Meistertrainer Arno Del Curto ein neues, luxuriöses Suiten-<br />
Hotel auf dem Bauland des ehemaligen «Posthotels». Dabei<br />
verweist das Haus mit Blick auf den Obersee auf seine Geschichte<br />
– es trägt den Namen «Postresidenz am See». Die<br />
Suiten können erworben und von den Eigentümern jährlich<br />
während sechs Wochen genutzt werden. In der restlichen<br />
Zeit werden die Suiten im Hotelbetrieb vermietet, die Eigentümer<br />
erhalten eine Rendite.<br />
postresidenzamsee.ch<br />
www.ibw.ch<br />
So alt wie die Schweizer<br />
Bundesverfassung<br />
Gleich zwei Hotels feierten dieses Jahr ihr 175-Jahr-Jubiläum:<br />
das Grand Hotel Kronenhof in Pontresina und das Hotel Weiss<br />
Kreuz in Thusis. Damit teilen sie mit ihrem Geburtsjahr 1848 das<br />
der Schweizer Bundesverfassung. Doch verstaubt kommen beide<br />
nicht daher. Davon überzeugen kann man sich beispielsweise bei<br />
einem Besuch in den hellen, mit viel Geschmack eingerichteten<br />
Restaurants oder auf der Sonnenterrasse des Hotels Weiss Kreuz<br />
in Thusis. Wir gratulieren beiden Hotels zum Jubiläum.<br />
weisskreuz.ch / kronenhof.com<br />
Grossmutters Küche<br />
in Arosa<br />
www.drucki.ch<br />
Das The Basement Restaurant im Tschuggen Grand Hotel<br />
verpasst sich auf diese Wintersaison ein neues Konzept. Anstatt<br />
wie bisher auf Fine Fast Food setzt das neue Konzept auf<br />
Zeitgeist: auf eine ehrliche Küche, wie man sie von Grossmutter<br />
kennt, mit Produkten lokaler Bergbauern und Käser. So<br />
stammt beispielweise das Rindfleisch vom Aroser Bio-Bergbauern<br />
Lütscher, die Kartoffel vom Bio-Bauernhof La Sorts<br />
aus dem benachbarten Albulatal und die schön zur Schau<br />
gestellten Käselaibe von der ortsansässigen Sennerei Maran.<br />
tschuggencollection.ch<br />
45<br />
GASTRO 2|<strong>2023</strong>
Die Nr. 1 für alle Sozialversicherungen<br />
in der Hotellerie<br />
und <strong>Gastro</strong>nomie<br />
Als grösste Sozialversicherung<br />
für die Hotellerie und<br />
<strong>Gastro</strong>nomie beraten wir Sie<br />
zu allen Fragen rund um die<br />
obligatorischen Versicherungen<br />
der 1. und 2. Säule sowie<br />
zu unseren weiterführenden<br />
Vorsorgelösungen. Profitieren<br />
Sie von unserer Erfahrung<br />
und Kompetenz – seit über<br />
70 Jahren versichern wir unsere<br />
Kundschaft und holen<br />
überall das Beste für sie raus.<br />
Text MARC TISCHHAUSER Foto YANIK BUERKLI<br />
Foto-Bock-Wettbewerb<br />
GASTROGRAUBÜNDEN<br />
gastrosocial.ch/angebot<br />
<strong>Gastro</strong>Graubuenden_Inserat_12_<strong>2023</strong>.indd 1 18.07.<strong>2023</strong> 14:33:21<br />
Die erste<br />
technische<br />
Beratung<br />
ist kostenlos<br />
für Kälteliebhaber<br />
Anlässlich seines Präsidialjahres als Standespräsident<br />
des Kanton Graubündens<br />
schickt Seppo Caluori das Steinbock-Gehörn,<br />
das er von der Bündner Regierung<br />
als Geschenk für sein Amt erhielt, als<br />
Wanderpokal auf Reisen. Und zwar dorthin,<br />
wo sich die Menschen täglich begegnen:<br />
in unsere <strong>Gastro</strong>betriebe. Denn als<br />
Standespräsident ist es dem Präsidenten<br />
von <strong>Gastro</strong>Graubünden ein Anliegen, für<br />
den Tourismus, die Hotellerie und die<br />
<strong>Gastro</strong>nomie zu werben. Er sagt: «Wir le-<br />
ben in unserem Kanton vom Tourismus,<br />
wir von <strong>Gastro</strong>Graubünden setzen uns<br />
täglich mit Herzblut für die Gastfreundschaft<br />
ein und benötigen daher von der<br />
Bevölkerung, wie auch der Politik, Rückendeckung.»<br />
Das Steinbock-Gehörn soll symbolisch<br />
für die Bündner Gastfreundschaft<br />
stehen. Es wird bis Ende August 2024 jeweils<br />
rund eineinhalb Monate in einem<br />
<strong>Gastro</strong>betrieb im Kanton hängen. Dabei<br />
werden sie die verschiedenen Sprachre-<br />
gionen und Tourismusdestinationen besuchen.<br />
Wer es erblickt, ist dazu aufgefordert<br />
ein Foto von sich mit dem Steinbock-<br />
Gehörn im Hintergrund zu schiessen.<br />
Dieses darf man auf der Website von <strong>Gastro</strong>Graubünden<br />
hochladen und mit etwas<br />
Glück einen Preis gewinnen. Es wartet ein<br />
Hauptpreis sowie weitere Preise, die für<br />
genussvolle Momente sorgen und nicht<br />
zuletzt den <strong>Gastro</strong>betrieben des Kantons<br />
zugute kommen werden.<br />
www.gastrogr.ch/fotobock<br />
47<br />
GASTRO 2|<strong>2023</strong>