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Gastro 2023-2

Das Fach- und Verbandsmagazin von GastroGraubünden

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<strong>Gastro</strong><br />

Das Fach- und Verbandsmagazin von <strong>Gastro</strong>Graubünden Dezember'23<br />

Einzelverkaufspreis CHF 6.-<br />

Künstliche Intelligenz<br />

Wie damit umgehen?<br />

Himmlischer Whisky<br />

Wo Leidenschaft brennt


AUF SAVIVA.CH<br />

Individuelle<br />

Arbeitsmodelle<br />

EDITORIAL<br />

HERVÉ<br />

EYLEM<br />

SAVIVA-<br />

CHAUFFEURE<br />

ALS<br />

BEWEGEN SIE DIE BRANCHE &<br />

ERLEBEN EINIGES…<br />

Mit Hervé, Eylem und vielen weiteren Persönlichkeiten.<br />

Die Studie der Fachhochschule Graubünden zeigt auf, dass die<br />

Arbeitnehmenden im Bündner Tourismus grundsätzlich zufrieden sind.<br />

Das ist erfreulich. Gleichzeitig sollten sich Arbeitgebende jedoch nicht<br />

zurücklehnen. Wir motivieren unsere Mitglieder, ihren Arbeitnehmenden<br />

nicht nur ein einziges Arbeitsmodell anzubieten, sondern ein<br />

vielfältiges Menü mit verschiedenen Modellen. Damit können Sie<br />

das Bedürfnis der Mitarbeitenden nach mehr Individualität und<br />

Flexibilität besser erfüllen. Erfahren Sie mehr auf Seite 6.<br />

Um attraktiv zu bleiben, empfehlen wir auch, den Einsatz von KI und<br />

der Digitalisierung zu prüfen. Roboter können Teller tragen, währenddem<br />

Mitarbeitende Gäste beraten. Ein Destibot kann die Reservationen<br />

automatisch entgegennehmen, während sich Mitarbeitende auf das Mise<br />

en Place fokussieren. Viele weitere Möglichkeiten, wie Sie Mitarbeitende<br />

dank der Digitalisierung entlasten, den Jobinhalt aufwerten und<br />

damit für mehr Freude sorgen können, erfahren Sie ab Seite 11.<br />

Die Interessenvertretung auf politischer Ebene ist für unsere Branche<br />

sehr wichtig. Dass dies auch als <strong>Gastro</strong>nom erfolgreich möglich ist, lebt<br />

unser Präsident Franz Sepp Caluori vor. Wir sind stolz, dass er im August<br />

zum höchsten Bündner gewählt wurde. Als Standespräsident setzt er<br />

sich für die Anliegen der Hotellerie, <strong>Gastro</strong>nomie und des Tourismus ein.<br />

Sein Motto ist, die Bündner Gastfreundschaft nach aussen zu tragen.<br />

Unterstützen Sie ihn mit dem Foto-Bock-Wettbewerb auf Seite 47.<br />

FRANZ SEPP CALUORI<br />

Präsident <strong>Gastro</strong>Graubünden<br />

MARC TISCHHAUSER<br />

Geschäftsführer <strong>Gastro</strong>Graubünden<br />

WATCH<br />

& WIN


MAGAZIN 2I<strong>2023</strong><br />

Inhalt<br />

GASTROGRAUBÜNDEN<br />

Tourismusallianz | Studie zum Arbeitskräftemangel 6<br />

DV <strong>Gastro</strong>Suisse | Impressionen 9<br />

<strong>Gastro</strong>Graubünden Leiterlispiel | Spielen und gewinnen 29<br />

Foto-Bock-Wettbewerb | Knipsen und gewinnen 47<br />

—<br />

BETRIEB & ENTWICKLUNG<br />

<strong>Gastro</strong><br />

Das Fach- und Verbandsmagazin von<br />

<strong>Gastro</strong>Graubünden. Die Zeitschrift für<br />

<strong>Gastro</strong>nomen, <strong>Gastro</strong>nominnen, Hoteliers,<br />

Hotelières, Lernende und Interessierte.<br />

IMPRESSUM<br />

11<br />

Die künstliche Intelligenz ist auf dem Vormarsch und Roboter<br />

sollen zunehmend Arbeiten übernehmen. Wir haben uns<br />

mit Experten unterhalten, ob und wie diese Entwicklungen die<br />

<strong>Gastro</strong>nomie und Hotellerie betreffen.<br />

Fokusthema | KI und Roboter 11<br />

Künstliche Intelligenz | Interview mit Mauro Gotsch 12<br />

Destibot | KI aus Chur 14<br />

Roboter | Schnurrende Katzen im Service 17<br />

—<br />

Auflage<br />

1900 Exemplare<br />

Erscheinungsweise<br />

2x jährlich<br />

Herausgeber<br />

<strong>Gastro</strong>Grau bünden, Loëstrasse 161,<br />

7000 Chur, Tel. 081 354 96 96,<br />

www.gastrogr.ch, info@gastrogr.ch<br />

RECHT & POLITIK<br />

Kaffeepause | Standespräsident Franz Sepp Caluori 19<br />

Projektleitung/Redaktion<br />

Martin Hoch, 7158 Waltensburg,<br />

Tel. 078 740 01 40, mh@gastrogr.ch<br />

—<br />

SPEIS & TRANK<br />

Layout<br />

LehmannVisual, 7015 Tamins,<br />

info@lehmann-visual.ch, lehmann-visual.ch<br />

Orma-Whisky | Ein himmlisch guter Brand 20<br />

Après-Ski | Erst Piste, dann Party 26<br />

Druck/Vertrieb<br />

Druckerei Landquart, 7302 Landquart<br />

Zu Gast im | Hotel Restaurant Greina 33<br />

—<br />

HOTELGESCHICHTEN<br />

Abonnemente<br />

Sie können <strong>Gastro</strong> auch abonnieren,<br />

kaufen und verschenken:<br />

Ein Jahresabonnement kos tet Fr. 12.–,<br />

Ausland Fr. 17.–, Einzelverkaufs preis Fr. 6.–,<br />

für <strong>Gastro</strong>Grau bün den-Mitglieder kostenlos.<br />

20<br />

Auf dem 3303 Meter hohen Piz<br />

Corvatsch im Engadin brennen<br />

zwei clevere Unternehmer mit viel<br />

Gespür ihr Erfolgsprodukt Orma.<br />

34<br />

Einst ein Bauernhaus mit Beizli, heute ein<br />

4-Sterne-Hotel mit Spitzengastronomie: Die Familie<br />

Pazeller blickt auf die 111-jährige Geschichte ihres<br />

Schlosshotels Chastè in Tarasp.<br />

Schlosshotel Chastè | 111 Jahre Gastfreundschaft 34<br />

Swiss Historic Hotels | 20-Jahr-Jubiläum 38<br />

«Guarda Val» | Alles neu? 41<br />

—<br />

DIES & DAS<br />

Informiert | News aus der Branche 42<br />

Abo-Bestellungen<br />

<strong>Gastro</strong>Graubünden, Te l. 081 354 96 96,<br />

info@gastrogr.ch<br />

Papier<br />

Munken Kristall<br />

Titelbild<br />

Pascal Mittner, einer der beiden Gründer<br />

von Orma-Whisky, in der Destillerie auf dem<br />

Corvatsch. Foto: Filip Zuan<br />

4<br />

5<br />

GASTRO 2|<strong>2023</strong><br />

GASTRO 2|<strong>2023</strong>


Text MARC TISCHHAUSER Foto LIVIA MAUERHOFER / SÜDOSTSCHWEIZ<br />

GASTROGRAUBÜNDEN<br />

Menükarte gegen den<br />

Fachkräftemangel<br />

Die Tourismusallianz Graubünden engagiert sich gemeinsam<br />

mit den Gewerkschaften und dem Kanton gegen den<br />

Arbeitskräftemangel. Erstmals zeigt nun eine Studie<br />

die Bedürfnisse der Mitarbeitenden und Arbeitgebenden:<br />

ein Gesamtpaket mit mehr individuellem Spielraum.<br />

Marc Tischhauser, Geschäftsführer von<br />

<strong>Gastro</strong>Graubünden, Anke Gähme, Leiterin<br />

Unia Ostschweiz-Graubünden und Frieder<br />

Voll präsentieren die Menükarte gegen den<br />

Fach- und Arbeitskräftemangel.<br />

Die Studie<br />

—<br />

Mehr Informationen zur Studie und den<br />

26 Massnahmen finden Sie unter:<br />

gastrogr.ch/menue-gegen-<br />

Fachkraeftemangel<br />

Der Fach- und Arbeitskräftemangel ist ein<br />

äusserst aktuelles Thema, das auch den<br />

Bündner Tourismus in den nächsten Jahren<br />

intensiv beschäftigen wird. Dazu gab<br />

das Amt für Wirtschaft und Tourismus<br />

Graubünden (AWT) in Zusammenarbeit<br />

mit Arbeitgeber- und Arbeitnehmerverbänden<br />

eine Studie in Auftrag. Die Arbeitgebenden<br />

wurden durch die Tourismusallianz<br />

Graubünden (<strong>Gastro</strong>Graubünden,<br />

HotellerieSuisse Graubünden und Bergbahnen<br />

Graubünden) vertreten. Die Arbeitnehmenden<br />

waren mit dem Gewerkschaftsbund<br />

Graubünden, der Dachorganisation<br />

der Bündner Gewerkschaften,<br />

beteiligt. Für die Studie führte die Fachhochschule<br />

Graubünden (FHGR) eine Online-Befragung<br />

zu den Bedürfnissen von<br />

2'000 Mitarbeitenden in den touristischen<br />

Leitbranchen Hotellerie, <strong>Gastro</strong>nomie<br />

und Bergbahnen durch.<br />

Handlungsempfehlungen<br />

für drei Bereiche<br />

Die Studie zeigt, dass die Zufriedenheit<br />

der Arbeitnehmenden im Bündner Tourismus<br />

mit 4.1 von 5 Punkten hoch ist.<br />

Gleichzeitig bringt sie Erkenntnisse zu<br />

den wichtigsten Kriterien bezüglich der<br />

Mitarbeiterzufriedenheit und zeigt auf,<br />

wo sich der Bündner Tourismus als Arbeitgeber<br />

noch verbessern kann. Aus der<br />

Differenz zwischen Wichtigkeit und Zufriedenheit<br />

wurden gemäss Co-Projektleiterin<br />

Dr. Frieder Voll von der FHGR Handlungsempfehlungen<br />

für drei Bereiche abgeleitet.<br />

Dazu gehören mehr individuelle<br />

Arbeitsmodelle, die Förderung der innerbetrieblichen<br />

Zufriedenheit sowie verbesserte<br />

Rahmenbedingungen wie bezahlbarer<br />

Wohnraum und die Imagepflege für<br />

die Tourismusberufe.<br />

Basis für diese Handlungsempfehlungen<br />

war die Einschätzung der einzelnen<br />

Faktoren der Arbeitsbedingungen. Die<br />

Mitarbeitenden wurden nach der Wichtigkeit<br />

von 19 Faktoren und ihrer Zufriedenheit<br />

dazu gefragt. Bei der Wichtigkeit der<br />

Faktoren überrascht, dass der Lohn und<br />

die Arbeitszeiten erst an neunter und<br />

zehnter Stelle genannt werden.<br />

Gemeinsam Massnahmen umsetzen<br />

«Die Zufriedenheit der<br />

Arbeitnehmenden im<br />

Bündner Tourismus<br />

ist hoch.»<br />

Anke Gäme, Präsidentin Unia Ostschweiz-<br />

Graubünden, hielt fest, dass alle am Projekt<br />

beteiligten Organisationen die Studienergebnisse<br />

als sehr wertvoll erachten<br />

und daraus konkrete, gemeinsame Projekte<br />

entwickeln wollen. So wurden 26<br />

Massnahmen ausgearbeitet. Acht davon<br />

befinden sich bereits in Planung bzw. in<br />

der Umsetzung. Gemäss Marc Tischhauser,<br />

Geschäftsführer <strong>Gastro</strong>Graubünden,<br />

übernimmt die Tourismusallianz die Koordination<br />

dieser Massnahmen, freut sich<br />

aber auch, dass die Gewerkschaften ebenfalls<br />

Verantwortung für die Weiterentwicklung<br />

der Projekte, punktuell unterstützt<br />

vom Kanton, tragen.<br />

Individuelle Menükarte<br />

Bei der Thematik der individuellen Arbeitsmodelle<br />

möchte die Tourismusallianz<br />

Unternehmen motivieren, ihren Arbeitnehmenden<br />

ein vielfältiges Menü mit<br />

verschiedenen Modellen anzubieten. Wie<br />

bei einer Menükarte im Restaurant sind<br />

diese Menüs unterschiedlich – je nach Art<br />

des Betriebes und der Bedürfnisse der<br />

Mitarbeitenden. Solche individuellen Arbeitsmodelle<br />

zeigen auch die Grenzen der<br />

Regulatorien. Und sie seien dem gesellschaftlichen<br />

Wandel anzupassen, erklärt<br />

Marc Tischhauser.<br />

Bei der innerbetrieblichen Zufriedenheit<br />

gilt der Fokus der Weiterbildung und<br />

der Stärkung der Attraktivität der Branche.<br />

Und bei den Rahmenbedingungen<br />

liegt ein Hauptaugenmerk auf der Förderung<br />

der Verfügbarkeit von bezahlbarem<br />

Wohnraum. Marc Tischhauser: «Hier muss<br />

es eine partnerschaftliche Zusammenarbeit<br />

zwischen der öffentlichen Hand und<br />

den Unternehmen geben.» Bei der Imageförderung<br />

wie auch der Nachwuchsförderung<br />

sind bereits erste Massnahmen in<br />

der Umsetzung. Weitere Massnahmen<br />

werden sich zudem auf überbetriebliche<br />

Kooperationen, die Rolle von Tourismusorganisationen,<br />

Entlastungen im bürokratischen<br />

Bereich mit Behörden sowie rechtliche<br />

Rahmenbedingungen fokussieren.<br />

All in one<br />

Stellvertretend für die Massnahmen, welche<br />

bereits in Planung oder der Umsetzung<br />

sind, stehen laut Marc Tischhauser<br />

die Projekte «All in One», «NextGen Tourism<br />

Board» sowie das Weiterbildungsangebot<br />

zu Führung, Team- und Organisationsentwicklung.<br />

Das Projekt «All in One» verfolgt das<br />

Ziel, die Attraktivität der touristischen<br />

Arbeitsstellen in Graubünden zu erhöhen,<br />

um im Wettbewerb gegenüber anderen<br />

Alpendestinationen und Tourismusregionen<br />

einen Vorteil zu erringen. Potenzielle<br />

Mitarbeitende sollen in Graubünden<br />

nicht nur «Jobs», sondern ein einzigartiges<br />

Bündel an Leistungen rund um Arbeiten,<br />

Freizeit und Wohnen erhalten. Die<br />

genauen Bestandteile des «Jobbündels»<br />

werden in der Phase 1 des Projekts erarbeitet.<br />

Diese Phase wird durch den Kanton<br />

Graubünden finanziell unterstützt und ist<br />

bis im Sommer 2024 abgeschlossen.<br />

Next Generation<br />

Mit dem NextGen Tourism Board hat die<br />

Tourismusallianz Graubünden ein Netzwerk<br />

aus engagierten, initiativen und kreativen<br />

Berufsleuten aus der Hotellerie,<br />

<strong>Gastro</strong>nomie und den Bergbahnen gebildet.<br />

Junge Menschen im Alter bis 35 Jahren<br />

gestalten ihre Zukunft im Tourismus<br />

aktiv mit. Die Webserie «<strong>Gastro</strong> Story»<br />

zeigt auf frische Weise auf, welche Berufschancen<br />

es für junge Talente in der Hotellerie<br />

und <strong>Gastro</strong>nomie gibt. In Bezug auf<br />

die Softfaktoren wie Teamklima, Unternehmenskultur,<br />

Verhalten von Vorgesetzten,<br />

Wertschätzung etc. spielt Führung<br />

und Leadership eine entscheidende Rolle.<br />

Hierzu bietet <strong>Gastro</strong>Graubünden an der<br />

Hotel- und <strong>Gastro</strong>nomie-Fachschule ein<br />

breites Angebot an Weiterbildung, mit<br />

dem sich Gastgeber sowie Führungsverantwortliche<br />

entsprechend weiterentwickeln<br />

können. Nebst dem <strong>Gastro</strong>-Betriebsleiterseminar<br />

und dem 3-tägigen Leadership-Kurs<br />

hat <strong>Gastro</strong>Graubünden auf 2024<br />

gemeinsam mit <strong>Gastro</strong>Suisse im Rahmen<br />

des 5-Punkte-Plans das Webinar «Quick-<br />

Check Führung» sowie den zweitägigen<br />

Kurs «Update Führung» entwickelt.<br />

6<br />

7<br />

GASTRO 2|<strong>2023</strong><br />

GASTRO 2|<strong>2023</strong>


Text MARC TISCHHAUSER Foto TOMM GADIENT<br />

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DV <strong>Gastro</strong>Suisse<br />

Anlässlich der 132. Delegiertenversammlung von <strong>Gastro</strong>Suisse<br />

zelebrierten in Arosa über 520 Gäste während drei Tagen die Bündner<br />

Gastfreundschaft und Kulinarik auf höchstem Niveau. Der diesjährige<br />

Gastgeber <strong>Gastro</strong>Graubünden hat den Anlass zusammen mit<br />

<strong>Gastro</strong>Arosa und Arosa Tourismus organisiert. Gemeinsam bewiesen<br />

die Partner, dass unterschiedliche Leistungsträger, als Team vereint,<br />

erfolgreich das touristische Eventbusiness prägen können.<br />

GASTROGRAUBÜNDEN<br />

oekk.ch/ktg<br />

Musikalische Unterhaltung mit<br />

Karin Niederberger, Präsidentin des<br />

Eidgenössischen Jodelverbandes,<br />

während des Apéros auf der «AlpArosa».<br />

Bündner Singkreis<br />

unter der Leitung von<br />

Andrea Kuratle eröffnet<br />

den Galaabend.<br />

<strong>Gastro</strong>Suisse-Präsident Casimir<br />

Platzer (links), Gemeindepräsidentin<br />

Arosa Yvonne Altmann (Mitte) und<br />

<strong>Gastro</strong>Graubünden-Präsident Franz<br />

Sepp Caluori (rechts) auf der «AlpArosa».<br />

Humorvolle Unterhaltung auf der Bühne mit dem<br />

Komiker-Duo Lapsus (links), <strong>Gastro</strong>Graubünden-Präsident<br />

Franz Sepp Caluori (Mitte) und Nationalratspräsident<br />

Martin Candinas (rechts).<br />

Weitere Infos<br />

und Bilder<br />

—<br />

gastrogr.ch/dvgastrosuisse<br />

9<br />

GASTRO 2|<strong>2023</strong>


Text MARTIN HOCH Foto KI GENERIERT, MIDJOURNEY<br />

Im Fokus: Künstliche<br />

Intelligenz und Roboter<br />

BETRIEB & ENTWICKLUNG<br />

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Aufwand, damit Sie sich sorglos Ihren Gästen widmen können.<br />

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Telefon 0800 80 90 80 oder gastroversicherungen.ch<br />

Manchmal könnte es einem schwindlig werden ab all den neuen<br />

digitalen Entwicklungen der letzten Monate. Wir haben uns mit<br />

den brennendsten Fragen auseinandergesetzt und bieten auf<br />

den nächsten Seiten eine Übersicht zu den Themen künstliche<br />

Intelligenz und Roboter in der <strong>Gastro</strong>nomie und Hotellerie.<br />

Was hat es mit der künstlichen Intelligenz<br />

auf sich? Sollten <strong>Gastro</strong>nomen und Hoteliers<br />

Anwendungen, die auf künstlicher<br />

Intelligenz beruhen, lieber heute als morgen<br />

integrieren? Oder ist es einmal mehr<br />

so, dass nichts so heiss gegessen wie gekocht<br />

wird? Diese und weitere Fragen<br />

stellten wir Mauro Gotsch vom Institut<br />

für Tourismus und Freizeit (ITF) der Fachhochschule<br />

Graubünden.<br />

Zum selben Thema besuchten wir Fabio<br />

Aresu und Samuel Rhyner, die Entwickler<br />

des Destibots. Es handelt sich um eine<br />

KI-Anwendung, die Tourismusdestinationen,<br />

aber auch Playern der Hospitality-<br />

Branche Arbeit abnehmen wird. Die beiden<br />

Unternehmer aus Chur haben uns<br />

erklärt, wie das funktionieren soll, und<br />

sagten klar, dass künstliche Intelligenz<br />

nicht mehr verschwinden wird.<br />

Und schliesslich haben wir uns noch mit<br />

dem Thema Roboter, die im Service Unterstützung<br />

bieten können, auseinandergesetzt.<br />

Wir besuchten einen <strong>Gastro</strong>betrieb,<br />

der sie einsetzt, und sind nicht auf<br />

kalt wirkende Maschinen, sondern auf<br />

schnurrende Katzen getroffen. Doch während<br />

sie bei einem <strong>Gastro</strong>nomen auf Gegenliebe<br />

stiessen, gab sie ein anderer nach<br />

einer Probephase wieder zurück.<br />

Seite 12 Seite 14 Seite 17<br />

11<br />

GASTRO 2|<strong>2023</strong>


Text MARTIN HOCH Foto ZVG / KI GENERIERT, MIDJOURNEY<br />

BETRIEB & ENTWICKLUNG<br />

«Das kann wie<br />

Zauberei ausschauen»<br />

Was ist künstliche Intelligenz? Muss die bei mir im Betrieb<br />

auch bald mitdenken? Wir haben uns zu diesem Thema<br />

mit Mauro Gotsch, der sich an der Fachhochschule<br />

Graubünden mit dem Thema der digitalen Transformation<br />

auseinandersetzt, zu einem Gespräch getroffen.<br />

Mauro Gotsch<br />

—<br />

Dr. oec. HSG Mauro Gotsch ist wissenschaftlicher<br />

Projektleiter am Institut<br />

für Tourismus und Freizeit (ITF) der<br />

Fachhochschule Graubünden. In Forschung<br />

und Industriekooperationen<br />

beschäftigt er sich schwerpunktmässig<br />

mit Datenstrategien und ande-<br />

ren Herausforderungen der digitalen<br />

Transformation im Tourismus.<br />

«<br />

Die künstliche Intelligenz ist in aller<br />

Munde – was ist künstliche Intelligenz?<br />

Tatsächlich handelt es sich um einen<br />

weit gefassten Begriff. Aktuell versteht<br />

man darunter Systeme, die versuchen,<br />

menschliches Lernverhalten nachzuahmen.<br />

Dabei handelt es sich meist um mit<br />

Daten gefütterte und trainierte Programme,<br />

die immer besser darin werden, spezifische<br />

Aufgaben auszuüben. Eine künstliche<br />

Intelligenz, die wie unser Hirn funktioniert,<br />

heisst Dinge von sich aus erlernt,<br />

gibt es bis jetzt aber noch nicht.<br />

Menschen suchen im Tourismus authentische<br />

Erlebnisse. Müssen sich Hoteliers<br />

und <strong>Gastro</strong>nomen überhaupt<br />

mit dem Thema der künstlichen Intelligenz<br />

auseinandersetzen?<br />

Eine Auseinandersetzung mit dem<br />

Thema macht Sinn, denn es ist in der Realität<br />

der Menschen angekommen. Speziell<br />

während der Corona-Krise lernten<br />

viele Unternehmen, dass Interaktionen<br />

nicht nur von Mensch zu Mensch funktionieren.<br />

Das heisst, künstliche Intelligenz wird<br />

nicht wieder verschwinden?<br />

Sie wird bleiben. Der Hype, der vor<br />

rund einem Jahr mit ChatGPT begann,<br />

war derart explosiv, dass er darauf<br />

schliessen lässt, dass viele den Nutzen<br />

dieser neuen Technologie erkannt haben.<br />

Was wir gleichzeitig auch beobachten<br />

können, ist, dass sich diese erste Begeisterung<br />

weiterentwickelt. Anwender möchten<br />

nicht mehr nur mit einer KI-Anwendung<br />

spielen und Dinge ausprobieren,<br />

sondern diese für ihre Arbeit einsetzen.<br />

Sie haben ChatGPT erwähnt, eine Anwendung,<br />

die in den Medien bereits viel<br />

Aufmerksamkeit erhielt. Was kann<br />

ChatGPT?<br />

ChatGPT ist ein Sprachmodell, das<br />

darauf trainiert ist, menschenähnliche<br />

Textantworten zu generieren. Stellt man<br />

ihm eine Frage, prognostiziert er, welches<br />

die passendste Antwort auf die gestellte<br />

Frage ist. Das kann wie Zauberei ausschauen<br />

– aber es ist wichtig, zu betonen,<br />

dass GPT nicht wirklich «versteht», was es<br />

sagt.<br />

Wo kann mir ChatGPT im Betrieb Arbeit<br />

abnehmen?<br />

Überall da, wo man eine direkte Interaktion<br />

mit Gästen hat, sehe ich bis jetzt<br />

wenig Anwendungsmöglichkeiten. Aber<br />

im Hintergrund, in der Administration<br />

eines Betriebes, kann eine KI-Anwendung<br />

wie ChatGPT helfen – sei es bei Kundenanfragen,<br />

im Bereich Social Media oder<br />

auch bei der Umgestaltung der Menükarte.<br />

Ebenfalls spannend ist, auf welch hohem<br />

Niveau ChatGPT sprachliche Übersetzungen<br />

vornimmt. So kann man internationalen<br />

Gästen mit wenig Aufwand<br />

Informationen in den verschiedensten<br />

Sprachen zur Verfügung stellen.<br />

«Im familiären<br />

Ferienhotel bleibt der<br />

Mensch von zentraler<br />

Bedeutung.»<br />

Uns Menschen wird die künstliche Intelligenz<br />

demnach nicht so schnell ersetzen?<br />

Im familiär geführten Ferienhotel<br />

wird der Mensch von zentraler Bedeutung<br />

bleiben. Anders schaut es beispielsweise<br />

bei Geschäftshotels aus. Da sucht der<br />

Gast einen effizienten Ablauf von Checkin<br />

bis zum Check-out und nicht unbedingt<br />

eine menschliche Interaktion. Aber ja,<br />

zumindest in unserem Kanton wird der<br />

Mensch in nächster Zeit kaum von künstlicher<br />

Intelligenz ersetzt werden. Auf der<br />

Alp möchte man auch in Zukunft mit dem<br />

Wirt sprechen.<br />

Welche weiteren KI-Anwendungen sollte<br />

man kennen?<br />

Das grösste Potenzial sehe ich bei Copilot<br />

von Microsoft 365. Diese KI-Lösung,<br />

ähnlich der von ChatGPT, wird in den<br />

Microsoft-Dienstprogrammen wie Excel,<br />

Word oder Powerpoint in Zukunft direkt<br />

integriert sein.<br />

Und wie hilft einem das?<br />

Beispielsweise könnte man direkt im<br />

Word das Programm auffordern, ein Dokument<br />

zu strukturieren und einen Briefkopf<br />

zu erstellen. Man muss somit nicht<br />

mehr zwischen einem Dienstprogramm<br />

von Microsoft und externen Anwendungen<br />

wie ChatGPT hin und her wechseln.<br />

Ein grosses Thema ist der Datenschutz.<br />

Hier sollte man Vorsicht walten lassen.<br />

Gerade Gästedaten dürfen keinesfalls<br />

ohne Weiteres an ChatGPT oder andere<br />

KI-Anwendungen weitergegeben<br />

werden. Eine Falle, in die man schneller<br />

tappt, als man denkt. Beispielsweise<br />

wenn man seine Excelliste mit den Gästedaten<br />

von einer KI-Anwendung neu ordnen<br />

oder Geburtstagsgrüsse an Gäste von<br />

einer KI-Anwendung schreiben lassen<br />

möchte. Und beim Thema Datensicherheit<br />

ist zu erwähnen, dass unsere Daten<br />

die Schweiz meist verlassen.<br />

Welche weiteren Probleme sehen Sie bei<br />

der Nutzung von KI-Anwendungen?<br />

Wir stehen am Anfang einer Entwicklung<br />

und sind uns noch nicht im Klaren<br />

darüber, wie die Beziehung von Mensch<br />

und Maschine funktionieren soll. Darf<br />

nun beispielsweise ein Angestellter eine<br />

Entscheidung gegen einen von einer KI-<br />

Anwendung geplanten Prozess treffen.<br />

Oder umgeht er damit eine Anweisung<br />

seines Vorgesetzten? Auch ist eine künstliche<br />

Intelligenz auf Effizienz getrimmt<br />

und berücksichtigt menschliche Faktoren<br />

nicht. Dies sieht man bereits bei Unternehmen<br />

wie Amazon oder bei sogenannten<br />

Gig-Arbeitern, hier wird auf optimierte<br />

Prozesse gesetzt – da steht das<br />

Wohlergehen einer Arbeitskraft zu oft<br />

hinten an.<br />

—<br />

fhgr.ch<br />

Werden KI-Tools eine Antwort auf den<br />

akuten Arbeitskräftemangel sein?<br />

Mittelfristig halte ich es für unwahrscheinlich,<br />

dass in der Hotellerie oder<br />

<strong>Gastro</strong>nomie komplette Jobs durch künstliche<br />

Intelligenz ersetzt werden können.<br />

Das verhält sich ähnlich wie beim autonomen<br />

Fahren von Autos. Auch da meinte<br />

man, das ginge alles viel schneller. Die<br />

Systeme haben sich wohl verbessert. Aber<br />

man findet auch immer wieder neue Fehler,<br />

die es zu beheben gilt. Auch beim Umgang<br />

mit der künstlichen Intelligenz werden<br />

noch viele Fragen zu klären sein.<br />

Aber bei Routinearbeiten wird die<br />

künstliche Intelligenz Zeit sparen?<br />

Ja, und im Idealfall setzt man die gewonnene<br />

Zeit dazu ein, den Gästen einen<br />

noch besseren Service zu bieten.<br />

Und erzielt damit einen höheren Umsatz?<br />

Es ist so, ein verbesserter Service kann<br />

und wird wahrscheinlich Zusatzverkäufe<br />

generieren.<br />

Wie sollen <strong>Gastro</strong>unternehmer und Hoteliers<br />

mit diesen neuen Themen umgehen?<br />

Trotz aller rasanten Entwicklungen<br />

darf man dem Thema auch mit einer gewissen<br />

Lockerheit begegnen. Die Branche<br />

ist gut vernetzt. Wenn etwas funktioniert,<br />

wenn sich eine Integration von KI lohnt,<br />

wird man das erfahren. Es lohnt sich,<br />

Branchenanlässe zu besuchen, Augen<br />

und Ohren offen zu halten.<br />

»<br />

12<br />

13<br />

GASTRO 2|<strong>2023</strong><br />

GASTRO 2|<strong>2023</strong>


Text MARTIN HOCH Foto KI GENERIERT, MIDJOURNEY<br />

«Die künstliche Intelligenz ist<br />

gekommen, um zu bleiben.»<br />

BETRIEB & ENTWICKLUNG<br />

Eine Arbeitskraft,<br />

die nie müde wird<br />

Alle sprechen von künstlicher Intelligenz.<br />

Zwei innovative Macher aus Chur sprechen<br />

nicht nur darüber, sondern entwickelten<br />

einen Chatbot für die Hospitality-Branche.<br />

«Der Mensch nimmt<br />

alles an, was das<br />

Leben bequemer und<br />

einfacher macht.»<br />

Nach einem Gespräch über künstliche<br />

Intelligenz mit Fabio Aresu und Samuel<br />

Rhyner kann einem durchaus etwas wirr<br />

im Kopf sein. Die beiden beschäftigen sich<br />

privat und beruflich bereits seit mehreren<br />

Jahren mit dem Thema und reden über<br />

Funktionsweisen und Anwendungsmöglichkeiten<br />

der künstlichen Intelligenz, als<br />

sei es das Normalste der Welt. Der Programmierer<br />

Samuel Rhyner und der Branding-Experte<br />

Fabio Aresu, beides Unternehmer,<br />

teilen mit ihren zwei Firmen<br />

Code Crush und Markenkern die Büroräumlichkeiten<br />

in Chur. So kam es, dass<br />

sie sich immer mal wieder über die Chancen<br />

der künstlichen Intelligenz unterhielten<br />

und schliesslich gemeinsam einen<br />

Chatbot entwickelten: den Destibot.<br />

Was ist der Destibot?<br />

Grosses Potenzial sahen Aresu und Rhyner<br />

in der digital automatisierten Kommunikation.<br />

Und da die beiden in einem<br />

Tourismuskanton wohnen, setzten sie genau<br />

da an. Der Destibot ist ein Programm,<br />

das eine Tourismusdestination beispielsweise<br />

auf ihrer Webseite platzieren kann,<br />

damit Gäste ihm Fragen stellen können.<br />

Dabei werden die Gästefragen nicht von<br />

einem Menschen, sondern von einem<br />

Chatbot beantwortet. Fabio Aresu definiert<br />

den Destibot wie folgt: «Der Destibot<br />

ist ein smarter KI-Chatbot, der fähig<br />

ist, auf alle möglichen Fragen die richtige<br />

Antwort zu geben, wenn die dafür notwendigen<br />

Informationen hinterlegt sind.»<br />

Ein konkretes Beispiel: Rufen heute<br />

täglich rund zehn Personen beim Infopoint<br />

einer Tourismusdestination an, um<br />

zu fragen, ob man Schlitten an der Taloder<br />

Bergstation mieten und abholen<br />

muss, wird man die Frage in Zukunft dem<br />

auf der Webseite integrierten Destibot<br />

stellen. «Angestellte können sich in Zukunft<br />

auf wichtige Dinge konzentrieren,<br />

anstatt mehrmals am Tag dieselben Fragen<br />

zu beantworten», sagt Aresu.<br />

«Wenn man sich<br />

nicht anpasst,<br />

wird man ganze<br />

Gästegruppen<br />

verlieren.»<br />

Und auch wenn der Chatbot den Namen<br />

Destibot trägt, wird er in Zukunft in<br />

den verschiedensten Branchen eingesetzt<br />

werden. Auch bei Hotels und <strong>Gastro</strong>betrieben<br />

wird der Destibot Unterstützung<br />

bieten. Er kann mit Kunden kommunizieren,<br />

darüber hinaus aber noch mehr.<br />

Mehr als nur Blabla<br />

Samuel Rhyner hat eine Vision. Die schaut<br />

so aus. Es ist früher Samstagmorgen, der<br />

junge Programmierer fährt in Richtung<br />

seines liebsten Skigebiets. Im Auto spricht<br />

er zum Destibot, der auf Whatsapp installiert<br />

ist, und bittet diesen, ihm eine Tageskarte<br />

zu lösen. Im Hintergrund wird der<br />

Kauf automatisch getätigt, seine Keycard<br />

mit der Tageskarte aufgeladen. Mit nur einer<br />

Instruktion ist der Handel abgeschlossen<br />

und Samuel Rhyner kann ohne Weiteres<br />

im Skigebiet durchs Drehkreuz gehen.<br />

Vorbei sind die Zeiten, als man sich mühsam<br />

auf einer App oder Webseite einloggen<br />

musste, um einen digitalen Token einzugeben,<br />

damit die Keycard funktioniert.<br />

Bereits jetzt ist es beispielsweise einem<br />

Restaurant möglich, den Destibot über<br />

eine Schnittstelle mit seinem Reservationssystem<br />

zu verbinden. «Oder man hinterlegt<br />

die Menükarte und der Gast kann,<br />

ohne anzurufen, nachfragen, ob heute<br />

Abend Wild serviert wird», ergänzt Aresu.<br />

Dabei beherrscht der Destibot nicht nur<br />

Deutsch, sondern eine Vielzahl an Sprachen.<br />

Er ist sozusagen ein Angestellter mit<br />

aussergewöhnlich guten Sprachkenntnissen,<br />

«und einer, der 24 Stunden lang nicht<br />

müde wird», ergänzt Fabio Aresu. Und das<br />

sei erst der Beginn der Entwicklung.<br />

Apropos Entwicklung – nicht nur die<br />

Technik hat sich entwickelt, auch das Verhalten<br />

der Konsumenten. «Speziell die<br />

jüngere Zielgruppe mag nicht mehr anrufen,<br />

sie kommunizieren vorwiegend via<br />

Messenger-Dienste», weiss Aresu. Wer<br />

schon bald auf diese neue Art der Kommunikation<br />

setze, binde somit die jüngere<br />

Zielgruppe an sein Unternehmen. Oder<br />

noch deutlicher gesprochen: «Wenn man<br />

sich nicht anpasst, wird man ganze Gästegruppen<br />

verlieren.» Nicht zu unterschätzen<br />

sei zudem, dass sich auch die älteren<br />

Generationen diesen neuen Möglichkeiten<br />

zuwenden werden. «Der Mensch<br />

nimmt alles an, was das Leben bequemer<br />

und einfacher macht.»<br />

Woher hat der Destibot sein Wissen?<br />

Damit Gäste die richtigen Antworten erhalten,<br />

benötigt ein Chatbot, wie der Destibot,<br />

Informationen. «Das ist die Achillesferse<br />

eines Chatbots», sagt Samuel<br />

Rhyner. Für qualitativ gute Antworten<br />

benötigt der Destibot einen stimmigen<br />

Datensatz. Doch es klingt komplizierter,<br />

als es ist. Viele Daten sind meist bereits<br />

vorhanden – beispielsweise auf der Webseite<br />

eines Unternehmens. Zusätzlich könne<br />

man den Destibot laufend mit neuen<br />

Informationen füttern, ihn mit externen<br />

Diensten verknüpfen oder durch Schnittstellen<br />

bereits eingesetzte Software integrieren.<br />

«Je mehr Daten vorhanden sind,<br />

desto präziser sind die Antworten des Destibots»,<br />

sagt Rhyner.<br />

Betrifft das mein Unternehmen?<br />

Fabio Aresu sagt klar: «Die künstliche Intelligenz<br />

ist gekommen, um zu bleiben.»<br />

Als Unternehmer sollte man sich dieser<br />

neuen Entwicklung nicht verschliessen.<br />

Sie wird einem in Zukunft viel repetitive<br />

Arbeit abnehmen können. Das macht<br />

wirtschaftlich Sinn und entlastet Angestellte<br />

bei Arbeiten, die meist wenig Spass<br />

bereiten. Dass diese neue Technologie auf<br />

den ersten Blick fürs Individuum überfordernd<br />

sein kann, sei klar. «Aber sich jetzt<br />

damit auseinandersetzen, ist ein Investment<br />

in die Zukunft», sagt Aresu. Und als<br />

Firma wolle man den Kunden in diesem<br />

Prozess zur Seite stehen. Aber was, wenn<br />

man schlicht kein Interesse daran hat?<br />

Da müssen die beiden schmunzeln, Aresu<br />

sagt: «Es gab wahrscheinlich auch bei den<br />

Neandertalern Stämme, die meinten, dass<br />

Feuer etwas Überflüssiges sei.»<br />

Destibot<br />

—<br />

Fabio Aresu und Samuel Rhyner entwickelten<br />

mit ihren Firmen Code Crush<br />

und Markenkern den KI-Chatbot Destibot.<br />

Dieser wird in der Kundenkommunikation<br />

im Tourismus, in der Hotellerie,<br />

<strong>Gastro</strong>nomie und anderen Branchen<br />

eingesetzt.<br />

—<br />

destibot.ai<br />

14<br />

15<br />

GASTRO 2|<strong>2023</strong><br />

GASTRO 2|<strong>2023</strong>


Text MARTIN HOCH Foto ZVG<br />

Schnurrende Katzen<br />

Auf der Rheintal-Raststätte in Buchs arbeiten<br />

KI-Roboter im Service. Ein Sonderfall oder<br />

werden schon bald in den meisten <strong>Gastro</strong>betrieben<br />

Maschinen im Service tätig sein?<br />

BETRIEB & ENTWICKLUNG<br />

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Peter Hofstetter streichelt eine seiner zwei<br />

Katzen. Sie dankt es ihm mit Miauen. «Sie<br />

heisst Bella», sagt er. Hofstetter spricht jedoch<br />

nicht von einer vierbeinigen Katze,<br />

sondern von seinem Servierroboter, dem<br />

BellaBot.<br />

Wohl um bei Gästen Sympathiepunkte<br />

zu sammeln, schauen einen die Roboter<br />

mit den grossen Kulleraugen einer Katze<br />

an und miauen, wenn man sie streichelt.<br />

Beim Raststätten-Leiter Hofstetter punkten<br />

die Servierroboter aber vor allem<br />

durch Wirtschaftlichkeit. Nicht, weil er<br />

nun weniger Angestellte braucht. «Bei uns<br />

arbeiten noch immer gleich viele Angestellte»,<br />

sagt er und fährt gleich fort: «Aber<br />

meine Mitarbeiter haben nun mehr Zeit<br />

für die Gäste, dadurch können sie Zusatzverkäufe<br />

tätigen.»<br />

Der Ablauf funktioniert wie folgt. Setzt<br />

sich ein Gast an einen Tisch, nimmt ein<br />

Servicemitarbeiter die Getränkebestellung<br />

auf. Das Getränk serviert noch der<br />

Servicemitarbeiter und nimmt in diesem<br />

Moment die Essensbestellung auf. Diese<br />

wird in der Küche verarbeitet und schliesslich<br />

vom Roboter an den Tisch gebracht.<br />

Alsbald der Roboter den Tisch erreicht<br />

hat, serviert der Servicemitarbeiter das<br />

Essen. «So funktioniert es in der Theorie<br />

– meist aber freuen sich die Gäste derart<br />

über die Ankunft des Roboters, dass sie<br />

ihre Gerichte selbst vom Roboter nehmen.»<br />

In jedem Fall aber geht der Servicemitarbeiter<br />

noch kurz an den Tisch, denn<br />

nun kann er den Gästen einen guten Appetit<br />

wünschen und beiläufig nachfragen,<br />

ob man beispielsweise zum Burger noch<br />

eine Portion Pommes wünsche. «So gelingen<br />

die Zusatzverkäufe auf sympathische<br />

Art und Weise», sagt Hofstetter. Dazu<br />

prognostiziert er, dass man in Zukunft<br />

wohl weniger Ausfälle beim Personal haben<br />

werde. Wenn man als Team täglich<br />

500 Essen serviere, sei das viel Gewicht.<br />

Serviere man gleichzeitig vier Pizzen, trage<br />

man 12 kg zum Tisch. Das fordere auch<br />

die Gesundheit.<br />

Eine gute Lösung – aber nicht<br />

für jeden Betrieb<br />

Ebenfalls Erfahrungen mit Robotern<br />

machte der Hotelier Remo Fehlmann vom<br />

Hotel Krone in Churwalden. Nach einer<br />

Testphase von rund drei Monaten gab er<br />

sie jedoch wieder zurück. Und das, obwohl<br />

er sich neuen Technologien nicht<br />

verschliesse. «Aber für den Einsatz von<br />

Robotern benötigt es einen strategischen<br />

und konzeptionellen Ansatz.» So müsse<br />

beispielsweise die Infrastruktur auch auf<br />

solche Roboter ausgelegt sein. Es könne<br />

nicht sein, dass sich das Servicepersonal<br />

und die Roboter ständig im Weg stehen.<br />

«Und es fehlte mir eine Schnittstelle zur<br />

Kasse», ergänzt Fehlmann. Im Gespräch<br />

wird schnell klar, bei einem Betrieb mit<br />

komplexeren Abläufen oder auch bei bau-<br />

17<br />

lichen Gegebenheiten stossen Roboter an<br />

ihre Grenzen. «Ich stellte fest, dass oft die<br />

Details nicht stimmten.» Aber er beobachte<br />

die Entwicklung weiter und schliesse<br />

nicht aus, dass in Zukunft wieder Roboter<br />

durch die «Krone» kurven werden.<br />

Und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter?<br />

Eine sei begeistert gewesen – sie<br />

vermisse den Roboter nun. Das Gros der<br />

Mitarbeiter jedoch konnte sich wenig für<br />

die Roboter erwärmen. Es zeigt, es spielt<br />

auch eine Rolle, wie technikaffin das Servicepersonal<br />

ist.<br />

Hier gibt’s den<br />

Servierroboter<br />

—<br />

Jeder Betrieb hat seine Eigenheiten –<br />

ob und für welchen Einsatz ein Roboter<br />

Sinn macht, sollte vorab gut abgeklärt<br />

werden. Die in der Schweiz sesshafte<br />

Firma Sebotics vertreibt verschiedene<br />

Robotermodelle und berät interessierte<br />

Betriebe.<br />

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sebotics.com<br />

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«<br />

Was ist für Sie Genuss?<br />

Ich wiederhole ein früheres Zitat, das<br />

damals für viele Reaktionen sorgte: feines<br />

Essen, guter Wein, schöne Musik und eine<br />

spannende Sexualität.<br />

Wie fühlt man sich als höchster Bündner?<br />

Puddelwohl. Es ist für mich eine Freude,<br />

all die Talschaften des Kantons zu besuchen,<br />

mit den Menschen zu sprechen<br />

und mir anzuhören, was sie in ihren unterschiedlichsten<br />

Lebenssituationen umtreibt.<br />

Sie sind demnach ein Menschenfreund?<br />

Ja, alleine in einer abgelegenen Berghütte<br />

hielte ich es gerade mal drei Tage<br />

aus.<br />

Wie bringen Sie Job und Politik unter<br />

einen Hut?<br />

Bestens. Denn ich konzentriere mich<br />

jeweils auf die Dinge, die es hier und heute<br />

zu erledigen gibt, und nicht auf Termine<br />

oder Pendenzen, die weit in der Zukunft<br />

liegen.<br />

Taten statt Worte. Wie und wo leben Sie<br />

das?<br />

Bei <strong>Gastro</strong>Graubünden leben Marc<br />

Tischhauser und ich genau diese Mentalität.<br />

Haben wir eine gute Idee, reden wir<br />

nicht lange, sondern setzen diese um.<br />

Was haben die Bündner <strong>Gastro</strong>nomen<br />

und Hoteliers von Ihnen?<br />

Exemplarisch dafür war unser Engagement<br />

während der Corona-Krise. Unsere<br />

Mitglieder erhielten von uns wöchentliche<br />

Updates: Welche Massnahmen gibt<br />

es, wie wehren wir uns, wo suchen wir mit<br />

der Regierung nach Lösungen? Wir waren<br />

in dieser schwierigen Zeit stets an der<br />

Seite unserer Mitglieder.<br />

Kaffeepause<br />

mit Franz Sepp Caluori<br />

Standespräsident Graubünden<br />

Was hat Sie zuletzt auf die Palme gebracht?<br />

Am Galaabend der Delegiertenversammlung<br />

von <strong>Gastro</strong>Suisse wurde uns<br />

Bündnern ein Vortrag gehalten, weshalb<br />

wir damit falsch lagen, die Ja-Parole fürs<br />

Klimagesetz herauszugeben. Ein Galaabend<br />

ist für eine solche Rede das falsche<br />

Podium.<br />

Was machen die Bündner Gastgeber<br />

goldrichtig?<br />

Sie leben die Gastfreundschaft in allen<br />

Facetten. Sie verwöhnen Gäste, bauen<br />

Brücken, haben offene Türen und setzen<br />

damit die Menschen ins Zentrum. Und<br />

viele sind innovativ. Sie spüren Trends<br />

schnell, nehmen diese auf und justieren<br />

ihre Angebote.<br />

Was könnte man im Bündnerland besser<br />

machen?<br />

Es wird mir während meines Präsidialjahres<br />

ein Anliegen sein, im Kanton bei<br />

der Bevölkerung die Werbetrommel für<br />

die Gastfreundschaft zu rühren. Wir dürfen<br />

nicht vergessen, dass wir alle direkt<br />

oder indirekt vom Tourismus leben.<br />

Was sind Ihrer Meinung nach aktuell<br />

die grössten Herausforderungen in der<br />

<strong>Gastro</strong>nomie und Hotellerie?<br />

Das ist ganz klar der Arbeitskräftemangel.<br />

Und wie soll man dieses Problem lösen?<br />

Die Lösung besteht aus einer Summe<br />

von Massnahmen. Sicher ist, wir müssen<br />

lernen, mit weniger Arbeitskräften zu<br />

wirtschaften. Dafür gilt es die Abläufe<br />

zu optimieren. Zudem sollten wir unseren<br />

Mitarbeitern mit Wertschätzung begegnen.<br />

19<br />

GASTRO 2|<strong>2023</strong><br />

Weshalb begeistert Sie Ihr Job in der<br />

<strong>Gastro</strong>nomie bis heute?<br />

Ich arbeite seit 39 Jahren in dieser<br />

Branche, weil ich gerne Menschen um<br />

mich habe.<br />

»<br />

Zur Person<br />

—<br />

Franz Sepp Caluori betreibt das Café<br />

und Confiserie Caluori in Chur und<br />

steht <strong>Gastro</strong>Graubünden seit 2015 als<br />

Präsident vor. Mit seiner Frau Monika<br />

hat er drei Kinder (24, 27, 29). Seit 2014<br />

sitzt er für die Mitte im Grossen Rat und<br />

amtet <strong>2023</strong>/24 als Standespräsident.<br />

RECHT & POLITIK


Text ROLAND FALK Foto FILIP ZUAN<br />

SPEIS & TRANK<br />

Wahrhaft<br />

himmlischer Whisky<br />

Auf dem 3303 Meter hohen Piz Corvatsch<br />

brennen zwei clevere Unternehmer mit<br />

viel Gespür ihr Erfolgsprodukt Orma.<br />

Der prüfende Blick<br />

eines Kenners:<br />

Rinaldo Willy und<br />

Pascal Mittner wissen,<br />

worauf es beim<br />

Whisky ankommt.<br />

Nichts ist Zufall bei den beiden, alles erfühlt<br />

und bedacht. Pascal Mittner, 46, und<br />

Rinaldo Willy, 43, sind ein Duo, das dem<br />

Ungewöhnlichen verpflichtet ist – und<br />

dem Genuss auf höchstem Level. Was sich<br />

in Geografie übersetzen lässt, denn die<br />

zwei Bündner brennen ihren eigenen<br />

Whisky seit dem 1. Oktober 2020 auf dem<br />

Piz Corvatsch. «Unsere Destillerie auf<br />

3303 Meter über Meer ist die höchstgelegene<br />

der Welt», sagt Mittner, und man<br />

spürt aus jeder Silbe das Feuer für sein<br />

Tun in eisiger Höhe.<br />

Tiefgründige Philosophie<br />

Whisky, sagen Kenner, ist nicht einfach<br />

Alkohol, sondern Wasser mit Seele. Rätoromanisch<br />

heisst diese Orma, und das<br />

ist auch der Name des Edelprodukts von<br />

Mittner und Willy, dem sie unendlich viel<br />

Zeit widmen. «Die Seele kennt keine Zeit,<br />

doch die Zeit gibt der Seele wertvolle<br />

Momente», steht als Philosophie auf jeder<br />

Flasche. Oberflächliches, nein, gibt<br />

es nicht von den Unternehmern: Ihr Denken<br />

ist tiefgründig, und dennoch sind sie<br />

joviale und unverkopfte Zeitgenossen.<br />

Solche mit Durchsetzungsvermögen, was<br />

die zwei Steinböcke im Logo von Orma<br />

verdeutlichen, in denen sie sich sehen.<br />

«Die imposanten Tiere sind auch eine Reverenz<br />

an unseren Kanton.»<br />

Zwei Quereinsteiger<br />

Bevor das Gespann auf dem Corvatsch<br />

produzierte, arbeitete es im Flachland mit<br />

zwei Lohnbrennereien. Die Idee zu Orma<br />

hatten Willy und Mittner 2009, ein paar<br />

Monate später füllten sie ihr erstes Fass.<br />

Zu haben ist ihr Whisky aber erst seit<br />

2015, weil er mindestens drei Jahre reifen<br />

muss. Bis zur Corona-Pandemie kannten<br />

die Brenner jeden Kunden persönlich,<br />

seither wird hauptsächlich via Internet<br />

bestellt. «Wir waren anfänglich komplett<br />

branchenfremd. Jedes Detail mussten wir<br />

erfragen und bei intensivem Zugucken<br />

verinnerlichen», sagt Mittner, der als Brotjob<br />

eine Firma für die IT-Sicherheit von<br />

KMU betreibt. «Nur mit dem Whisky hätten<br />

wir kein Auskommen.» Sein Partner<br />

hat ebenfalls einen eigenen Betrieb – einen,<br />

der Erinnerungsdiamanten aus der<br />

Asche von Verstorbenen herstellt. Was<br />

enorm viel mit Emotionen zu tun hat, die<br />

den zwei Innovativen wesentlich sind: «Jeder<br />

Tropfen Orma soll welche wecken.<br />

Und zudem gute Erinnerungen.»<br />

Kennen lernten sich die Brenner aus<br />

Leidenschaft in der jungen Wirtschaftskammer<br />

JCI in Chur. «Uns ging sofort auf,<br />

dass wir ähnlich ticken.» Zusammen sinnierten<br />

sie an diversen Projekten herum.<br />

Mal dachten sie an einen Weinberg, mal<br />

«für ein paar Sekunden» auch an eine eigene<br />

Zigarrenmarke. «Dieser Markt schien<br />

uns aber zu dicht besetzt, und ausserdem<br />

Fortsetzung Seite 23<br />

20<br />

GASTRO 2|<strong>2023</strong>


Himmlischer Whisky<br />

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wäre der Anbau von tauglichem Tabak<br />

vermutlich zu herausfordernd gewesen».<br />

Der Whisky war dann die Glanzidee.<br />

«Mittlerweile verkaufen wir ihn sogar<br />

nach Schottland, obwohl das Getränk dort<br />

ja nicht knapp ist», sagt Mittner, der schon<br />

beim Büffeln als Student immer gerne<br />

von einem goldgelben Geistöffner genippt<br />

hatte. «Der war aber um einiges billiger als<br />

unserer», fügt er bei – die Orma-Flaschen<br />

werden zwischen 160 und 290 Franken<br />

gehandelt.<br />

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Untergebracht ist die Destillerie in der<br />

Bergstation der Engadiner Corvatsch-<br />

Seilbahn. Durch riesige Panoramafenster<br />

geht der Blick raus zum Biancograt, Bernina-Gletscher<br />

und Monte-Rosa-Massiv.<br />

«Ein wahrhaft himmlischer Arbeitsplatz»,<br />

sagt Mittner, der wie Willy «bis zu 40 Mal<br />

pro Jahr» an den zwei Kupferhafen hantiert,<br />

von denen einer 880 und der grössere<br />

1080 Liter fasst. Seit einem Jahr haben<br />

die zwei Pioniere einen Angestellten,<br />

und auf dem «grossen Raben» – so heisst<br />

deutsch der Corvatsch – fühlt sich das<br />

Trio «wie in einer andern Welt, total privilegiert».<br />

Gelegentlich bleiben die Männer<br />

länger als beabsichtigt oben, zwangsweise<br />

dann, wenn Wind von bis zu 120<br />

Stundenkilometern um den Bau fegt, Hagel<br />

«wie Maschinengewehrfeuer» gegen<br />

die Scheiben prasselt und die Seilbahn<br />

nicht mehr fahren kann. «Für solche Fälle<br />

haben wir in der Destillerie Notproviant<br />

und Kajütenbetten.»<br />

Einen kleinen Nachteil hat der entlegene<br />

Produktionsort, einen aber, den die<br />

Unternehmer mit Nonchalance akzeptieren:<br />

«Jede Zutat unseres Orma muss hochgefahren<br />

werden und jeder fertige Liter<br />

schliesslich runter.» Das Wasser kommt<br />

aus Quellen der Mittelstation, das Malz<br />

liefert eine inländische Mälzerei und eine<br />

im deutschen Bamberg. «Rund 44 Tonnen<br />

brauchten wir im vergangenen Jahr.»<br />

Aufwand scheuen Mittner und Willy<br />

auch bezüglich Lagerstätten ihres Whiskys<br />

nicht. Übers Land verteilt sind es vierzehn,<br />

eine skurriler als die andere, «weil<br />

das eine breite Palette von Geschmacksnuancen<br />

garantiert». Orma reift unter an-<br />

Fortsetzung Seite 25<br />

Findiges Duo<br />

—<br />

Die Firma Orma Swiss Whisky von Pascal<br />

Mittner und Rinaldo Willy existiert<br />

seit 2010. Pro Jahr produziert sie mittlerweile<br />

rund 100 Fässer ihres High-<br />

End-Getränks. Einen Namen gemacht<br />

hat sie sich in der ganzen Schweiz, in<br />

Österreich, Deutschland, Norditalien<br />

und den Benelux-Ländern. Angestrebt<br />

wird auch der asiatische Markt.<br />

—<br />

ormawhisky.ch<br />

23<br />

GASTRO 2|<strong>2023</strong>


Himmlischer Whisky<br />

«GOHN DU<br />

DIINA WÄG !»<br />

Nino Niederreiter<br />

NHL Spieler<br />

lehre-gr.ch ist ein Produkt der Mediadschungel GmbH<br />

derem in einem alten Sprengstoffdepot,<br />

in einer ehemaligen Bankfiliale, im Berner<br />

Nägelihaus, dem ältesten Gebäude der<br />

Stadt, und in einem Erdkeller aus dem 15.<br />

Jahrhundert. Mindestens fünf Jahre entwickelt<br />

sich der Whisky, den Mittner zum<br />

«König der Destillate» adelt, in Holzfässern.<br />

«In dieser Zeit bilden sich verblüffende<br />

Aromen von fruchtig bis schokoladig.»<br />

Nebst Whisky auch Gin<br />

Feinsinnig ist alles, was die beiden Brenner<br />

über Orma erzählen. Subtilität, sagt<br />

Mittner, hätten er und sein Freund intensiv<br />

entwickelt, als sie beide in ihren Zwanzigerjahren<br />

an Krebs erkrankten. «Das<br />

änderte alles in uns, es war eine Zäsur.<br />

Und wir entdeckten, dass zum Wichtigsten<br />

im Leben zählt, was auch für unsern<br />

Whisky wesentlich ist – nämlich Zeit.»<br />

Von der, ahnt man, vergeuden die beiden<br />

Enthusiasten keine Minute. Jede ist gut<br />

investiert, wie die eine Million Franken,<br />

die das Duo einst in einem Crowdfunding<br />

bei «friends, fools and family» zusammengetrommelt<br />

hatte.<br />

Das Mini-Unternehmen entwickelt<br />

sich stetig. Seit Dezember 2021 ist nebst<br />

Whisky auch Gin vom Corvatsch zu haben.<br />

«Kurz nach Weihnachten waren die<br />

ersten 888 Flaschen verkauft.» Degustieren<br />

kann man beide Exquisitäten bei<br />

Führungen, die Mittner und Willy an<br />

Frei- und Samstagen für maximal 16 Personen<br />

anbieten. Gefragt ist jeweils vor allem<br />

der erste Orma, der hochalpin produziert<br />

wurde. Die 303 abgefüllten Flaschen<br />

sind eine Hommage an die Gipfelhöhe<br />

des Lieblingsbergs der Orma-Väter.<br />

«Das Ziel sind 3303», sagt Mittner verschmitzt.<br />

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25<br />

GASTRO 2|<strong>2023</strong>


Text FRANZISKA HIDBER Foto KRAIFK DESIGN / MARCO HARTMANN<br />

SPEIS & TRANK<br />

Davos: Erst Piste,<br />

dann Party<br />

Auf der Jatzhütte wird jeweils<br />

bis Pistenschluss gefeiert.<br />

Während sich bei den österreichischen Nachbarn ein<br />

Après-Ski-Hotspot an den andern reiht, zeigt sich<br />

Graubünden zurückhaltender. Anders Davos – in der<br />

Alpenmetropole hat Après-Ski eine lange Tradition.<br />

Nebst der Jatzhütte zelebrieren in Davos das Restaurant Bolgen Plaza,<br />

das Chalet Bello oder auch die Montana Bar ein gepflegtes Après-Ski.<br />

«Après-Ski hat in Davos<br />

eine lange Tradition.»<br />

Neulich war Calvin Bachmann im tiefsten<br />

Thurgau unterwegs. Plötzlich rief jemand<br />

von der anderen Strassenseite: «Hey,<br />

dich kenne ich! Du bist von der Jatzhütte<br />

auf dem Jakobshorn Davos, oder?» – Calvin<br />

lacht, als er diese Szene erzählt: «Man<br />

kennt uns bis ins Unterland!»<br />

Kein Wunder: Die Bachmanns sind<br />

das Gesicht der Jatzhütte. Den Grundstein<br />

dafür haben Calvins Eltern 1988 bei der<br />

Pachtübernahme gelegt: Zu einer Zeit,<br />

als Après-Ski ein Synonym für Musik aus<br />

dem Lautsprecher bedeutete, sorgten Barbara<br />

und Kurt Bachmann mit Palmen,<br />

Whirlpool und Liegestühlen für Furore.<br />

Das sprach sich rasch herum – und die<br />

Mundpropaganda spielt bis heute.<br />

Pistenschluss heisst Partyschluss<br />

An einem sonnigen Tag sind auf der Jatzhütte<br />

gut und gerne 600 Leute gleichzeitig<br />

anzutreffen. Ein Vielfaches davon sind<br />

es an den Events von der Vollmondparty<br />

über die Nagel-WM bis zum JatzLove Festival.<br />

Calvin und sein Bruder Luca als Co-<br />

Geschäftsleiter setzen wie ihre Eltern auf<br />

einen familiären Umgang: «Selbst wenn<br />

es rappelvoll ist, versuchen wir, möglichst<br />

viele Gäste persönlich zu begrüssen.»<br />

Mit Exzessen, wie sie der Fotograf Lois<br />

Hechenblaikner in Ischgl dokumentiert<br />

hat, sei man in der Jatzhütte bisher nicht<br />

konfrontiert worden. Die Gründe für das<br />

«chillige und friedliche Miteinander» sehen<br />

die Brüder beim frühen Partyschluss<br />

bei Pistenschluss um 17 Uhr, in der Altersbandbreite<br />

der Gäste und den unterteilten<br />

Musikbereichen: Schlager hier, Elektrosound<br />

dort. Zudem behalte das Team<br />

den Alkoholkonsum der Gäste im Blick:<br />

«Wir wollen, dass alle heil den Berg hinunterkommen»,<br />

sagt Luca Bachmann.<br />

Partys in der Altjahreswoche<br />

Die Jatzhütte ist nur eines der Davoser<br />

Aushängeschilder für Party und Fun nach<br />

dem Wintersport. Weshalb geniesst ausgerechnet<br />

Davos den Ruf als Après-Ski-<br />

Destination in Graubünden? Darauf hat<br />

Samuel Rosenast, Kommunikationsleiter<br />

bei Destination Davos Klosters, eine Antwort:<br />

«Als Alpenmetropole mit sechs Skigebieten<br />

haben wir mehr Möglichkeiten<br />

als eine kleine Destination. Après-Ski hat<br />

in Davos eine lange Tradition.» Dabei spiele<br />

auch der Spengler Cup eine Rolle: «Wo<br />

sonst in der Schweiz kann man in der Altjahreswoche<br />

so viele Partys feiern?»<br />

Wie hoch der Anteil des Après-Skis<br />

am Gesamtumsatz sei, lasse sich nicht beziffern,<br />

sagt Rosenast. Augenfällig sei, dass<br />

das Angebot vom klassischen Après-Ski<br />

und Clubbing bis zu einem Besuch im Casino<br />

von Jung bis Alt geschätzt werde.<br />

Skifahren bleibt Nummer eins<br />

Samuel Rosenast bezweifelt, dass Gäste<br />

ausschliesslich wegen des Après-Skis nach<br />

Davos kommen. Zahlen werden hierzu<br />

zwar keine erhoben, aber: «Skifahren ist<br />

bei uns immer noch die Nummer eins.<br />

Das haben wir gerade im letzten schneearmen<br />

Winter gesehen: Als andere Skigebiete<br />

schliessen mussten, waren unsere<br />

schneesicheren Pisten begehrter<br />

denn je.»<br />

«Bester AprèsSki<br />

in Graubünden»<br />

—<br />

Das Prädikat «Place to be für den besten<br />

Après-Ski in Graubünden» nimmt<br />

nicht Davos, sondern Arosa für sich in<br />

Anspruch. Konkreter: die Kuhbar in der<br />

Tschuggenhütte. Nach der Wiedereröffnung<br />

am 2. Dezember werden DJs<br />

täglich einheizen, auf einer speziellen<br />

Bühne, die sich drinnen und draussen<br />

bespielen lässt. «Wird es kühler, wechseln<br />

DJ und Publikum einfach ins Innere»,<br />

erklärt Reto Wyss, Leiter Gästeservice,<br />

Marketing und Events bei der<br />

Arosa Bergbahnen AG. Der «Place to<br />

be» habe noch ein anderes Ass im Ärmel:<br />

«Egal, wer aufspielt – jedes Konzert<br />

ist kostenlos.»<br />

26<br />

GASTRO 2|<strong>2023</strong><br />

27<br />

GASTRO 2|<strong>2023</strong>


order<br />

Text MARTIN HOCH Foto ZVG / LORENA PATERLINI<br />

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Neuer Redaktor<br />

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<strong>Gastro</strong>Graubünden<br />

Leiterlispiel<br />

Habt ihr einen erfolgreichen Abendservice<br />

im Team gemeistert? Ist der grosse<br />

Check-out-Tag an der Reception reibungslos<br />

verlaufen? Und in der Küche ist kein<br />

einziges Gericht angebrannt?<br />

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Dann ist jetzt genau der richtige Zeitpunkt, um im Team «zusammenzuhöcklen»,<br />

einen Schwatz zu halten und das <strong>Gastro</strong>-<br />

Graubünden-Leiterlispiel zu spielen! In der Beilage dieses Magazins<br />

findet ihr das von der Bündnerin Lorena Paterlini exklusiv<br />

illustrierte <strong>Gastro</strong>-Graubünden-Leiterlispiel. Es soll in<br />

eurem Team für Spiel und Spass sorgen. Auf der Rückseite findet<br />

ihr überdies unser komplettes Weiterbildungsangebot 2024.<br />

Ihr habt es nun mit<br />

mir zu tun.<br />

Meine grosse Leidenschaft war über Jahre das Reisen. So zog<br />

ich Mitte zwanzig von Basel aus los, um während einer einjährigen<br />

Auszeit die Welt zu entdecken. Mit einem Rucksack,<br />

der das Nötigste enthielt, ging’s auf dem Landweg nach Südostasien.<br />

Aus einem Jahr wurden acht Jahre des Reisens. Ich<br />

konnte nicht genug kriegen von Landschaften, Begegnungen<br />

und diesem freien Lebensgefühl. Nicht zuletzt aber auch von<br />

all den kulinarischen Köstlichkeiten, die mich auf Reisen beglückten,<br />

und von den Gasthäusern, in denen ich absteigen<br />

konnte – von einfachen Hütten am Strand bis hin zu schicken<br />

Hotels. Ich wusste immer, dass mein Reiseabenteuer irgendwann<br />

zu Ende sein würde. Die Hoffnung aber war, dass ich<br />

bis dahin meinen schönsten Ort auf Erden gefunden haben<br />

würde. Dass ich dafür von Basel aus nicht um die ganze Welt,<br />

sondern nur wenige Stunden den Rhein aufwärts in die Surselva<br />

hätte fahren müssen, ahnte ich damals nicht.<br />

Auf die Plätze, fertig, los: Schnappt euch die Spielfiguren, den<br />

Würfel und die Krone und legt sofort los! Der Verliererin oder<br />

dem Verlierer der Woche oder des Monats setzt ihr die Krone<br />

auf und teilt das Foto unter gastrogr.ch/leiterlispiel. Unter<br />

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Im Winterparadies<br />

St. Moritz.<br />

Heute wohne und arbeite ich als freischaffender Journalist in<br />

Waltensburg. Dabei widme ich mich hauptsächlich Reise-,<br />

Tourismus- und <strong>Gastro</strong>themen, die in den verschiedensten<br />

Zeitungen, Magazinen und Onlinemedien erscheinen. Noch<br />

immer zieht es mich für Reportagen raus in die weite Welt.<br />

Doch mindestens so gerne erkundige ich die Bergdörfer und<br />

Talschaften Graubündens – auf der Suche nach spannenden<br />

Themen und genussvollen Orten. Ab nun auch fürs <strong>Gastro</strong>.<br />

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in Skigebieten.<br />

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Es ist mir eine Freude, Sie in Zukunft mit interessanten und<br />

unterhaltsamen Artikeln inspirieren zu dürfen.<br />

Martin Hoch<br />

29<br />

GASTRO 2|<strong>2023</strong>


PUBLIREPORTAGE<br />

Der Koch-Nachwuchs<br />

im Rampenlicht<br />

Mit «gusto» engagiert sich<br />

Transgourmet/Prodega seit<br />

2005 für den Kochnachwuchs.<br />

Die Schweizer Meisterschaft<br />

für Kochlernende im 2. und 3.<br />

Aus bildungsjahr hat sich zu einem<br />

renommierten Event entwickelt<br />

und ist fest verankert.<br />

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Die Prodega-Kundenkarten<br />

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Welt der Profis ein, erweitern während dem<br />

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Berufsleuten die Möglichkeit, in den<br />

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Junior Card ist eine persönliche Kundenkarte<br />

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erhältlich. Ob direkt vor oder bereits<br />

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den Einstieg in die Berufslehre.<br />

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die im Berufsalltag benötigt werden.<br />

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hat, profitiert selbstverständlich<br />

auch nachträglich noch vom persönlichen<br />

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Nach erfolgreich abgeschlossener Ausbildung<br />

erhalten Inhaberinnen und Inhaber<br />

der Junior Card automatisch eine<br />

Young Member Card. So können junge<br />

Berufsleute weiterhin von den Angeboten<br />

bei Prodega profitieren.<br />

Selbstverständlich können auch junge<br />

Berufsleute, die nicht im Besitz der Junior<br />

Card waren, eine Young Member<br />

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Kundenkarten für junge<br />

Berufsleute und den persönlichen<br />

Startersets gibt es unter …<br />

Die drei Erstplatzierten von «gusto23».<br />

«gusto23»-Siegerin Angela Künzler unter Beobachtung.<br />

Jedes Jahr stellen sich mittlerweile<br />

über 90 Teilnehmende aus der ganzen<br />

Schweiz den anspruchsvollen Herausforderungen<br />

und kreieren ihre Vor- und<br />

Hauptspeise nach Vorgabe. Wer es ins<br />

Finale schafft, hat eine intensive Vorbereitungszeit<br />

vor sich. Aber der Aufwand<br />

zahlt sich aus, denn «gusto» wurde bereits<br />

für viele Teilnehmende zur ausserordentlichen<br />

Vorbereitung für das Qualifikationsverfahren.<br />

Bei «gusto24» winken den drei Erstplatzierten<br />

grossartige Preise. Der Gewinner<br />

oder die Gewinnerin hat die einmalige<br />

Gelegenheit, während zwei Wochen bei<br />

und mit Yannick Hollenstein in der Küche<br />

des L’Arôme by the Sea auf Phuket zu<br />

stehen. Wer sich auf den zweiten Platz<br />

kocht, darf während einer Woche im einzigartigen<br />

«Eatrenalin» im Europa-Park<br />

Rust bei Juliana Clementz und Ties van<br />

Oosten lernen, wie die Gäste mit allen<br />

Sinnen Kulinarik erleben. Und der oder<br />

die Drittplatzierte darf sich auf eine Woche<br />

Einblick im Restaurant Valrose bei<br />

Benoît Carcenat, an der Seite vom Goldenen<br />

Koch <strong>2023</strong>-Sieger Shaun Rollier<br />

freuen. Alle Finalteilnehmenden erhalten<br />

zudem ein hochwertiges, persönlich<br />

graviertes Messerset von sknife.<br />

Zusätzlich haben alle Teilnehmenden die<br />

Möglichkeit, sich für eine Genussreise<br />

nach Salzburg anzumelden, bei einer Kaviarernte<br />

im Tropenhaus Frutigen dabei<br />

zu sein oder an einem Messer-Workshop<br />

in Biel teilzunehmen. Darüber hinaus<br />

erhalten alle Teilnehmenden ein KAI<br />

Santoku-Messer und einen Prodega-<br />

Gutschein im Wert von 200 Schweizer<br />

Franken.<br />

«gusto24»<br />

—<br />

Alle Infos rund um<br />

«gusto24» gibt es unter:<br />

transgourmet.ch/gusto<br />

—<br />

30<br />

GASTRO 2|<strong>2023</strong><br />

31<br />

GASTRO 2|<strong>2023</strong>


Text MARTIN HOCH Foto TINA STURZENEGGER / DANIEL AMMANN<br />

Gast<br />

8<br />

Zu<br />

8 im…<br />

Hotel Restaurant<br />

Greina<br />

SPEIS & TRANK<br />

Rabius<br />

Sie kümmern sich<br />

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Wir um den Kaffee.<br />

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ATELIER SHOP<br />

SCHWEIZERHOF<br />

Einen runden Stammtisch sucht man in<br />

dieser Gaststube vergebens. «Unser Stammtisch<br />

ist lang und eckig», das passe besser<br />

zur Innenarchitektur, sagt Andreas Baselgia-Dermon,<br />

der das Hotel und Restaurant<br />

Greina in Rabius gemeinsam mit seiner<br />

Frau Barbara führt. Als die beiden den Familienbetrieb<br />

2018 in 4. Generation übernahmen,<br />

verpassten sie dem Haus zusammen<br />

mit dem Architekten Conrad Pally aus<br />

Curaglia moderne, schicke und doch heimelige<br />

Räume. Im hinteren Teil des Restaurants<br />

befindet sich ein spezielles Bijou,<br />

ein Weinkeller mit einem Backsteingewölbe<br />

– auch hier darf man sich zu Tisch setzen.<br />

Der Hausherr steht zudem selber als<br />

Küchenchef am Herd. Bei ihm müsse das<br />

Essen «eifach guat» sein. Dies trifft tatsächlich<br />

auf zweierlei Art und Weise zu. Zum<br />

einen tischt er Schmackhaftes auf – vorwiegend<br />

Bündner Gerichte. Zum anderen<br />

mail@lorenapaterlini.ch<br />

Verlaufen sich die Gäste in Deinem Hotel? Die<br />

Wände in Deinem Restaurant sind viel zu nackt?<br />

Deine Getränkekarte benötigt längst einen<br />

neuen Anstrich? Hast Du noch immer keine<br />

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Am 8. Dezember öffnen wir unsere Türen für die<br />

Wintersaison <strong>2023</strong>/24. Der Eröffnungsevent am Samstag<br />

9. Dezember steht dann ganz unter dem Motto:<br />

Cupcakes und Kinderhocker kreativ gestalten.<br />

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Dienstag - Samstag<br />

10 - 12 | 14 - 18 Uhr<br />

«Ein Schmorgericht steht immer auf der<br />

Karte – das ist noch richtig schönes Kochen.»<br />

schafft er den Spagat zwischen einfacher<br />

Kost und Feinschmeckerküche gekonnt.<br />

Gastgeberin Barbara Baselgia-Dermon<br />

sagt dazu: «Wir dürfen hier ein breites<br />

Spektrum abdecken – die einen möchten<br />

auf der Terrasse einen Wurstsalat essen,<br />

andere kommen vorbei, um eine hochwertige<br />

Küche mit gutem Service zu geniessen.»<br />

Was in der Surselva längst kein<br />

Geheimnis mehr ist: Im Herbst pflegt das<br />

Gasthaus eine weitum beliebte Wildküche.<br />

Bien appetit!<br />

Die Gastgeber<br />

—<br />

Hotel und Restaurant Greina<br />

Via Sursilvana 34<br />

7172 Rabius<br />

081 943 11 68<br />

Gastgeber: Andreas und<br />

Barbara Baselgia-Dermon<br />

Auszeichnungen: Gilde-Betrieb,<br />

Gault Millau 13 Punkte<br />

Service: Terrasse, Parkplätze,<br />

Hotelzimmer<br />

—<br />

hotelgreina.ch<br />

33<br />

GASTRO 2|<strong>2023</strong>


Text FRANZISKA HIDBER Foto PHILIPPE HAHN / NATASCHA WAGNER-BERGER / ZVG<br />

HOTELGESCHICHTEN<br />

Schlosshotel Chastè:<br />

111 bewegte Jahre<br />

Einst ein Bauernhaus mit Beizli,<br />

heute ein 4-Sterne-Hotel mit<br />

Spitzengastronomie: Hinter dieser<br />

Erfolgsgeschichte steht eine Familie,<br />

die an das Neue glaubt. Mit Gian-<br />

Andrea Pazeller schreibt die vierte<br />

Generation das nächste Kapitel.<br />

Die Stube sieht noch aus wie damals. Hier<br />

hat Rudolf Pazeller schon als Kind mit seinen<br />

Schwestern auf dem Ofenbänkli gesessen.<br />

Und hier hat er einst seinem Vater<br />

seinen Wunsch anvertraut.<br />

«Ich will Kunstmaler werden.»<br />

«Bub, das ist kein richtiger Beruf.»<br />

Später: «Innenarchitektur würde<br />

mich interessieren.»<br />

«Du weisst nicht, was du willst.<br />

Ich schlage vor, dass du nach<br />

Saint-Maurice ins Wallis gehst und<br />

Französisch lernst. Das kannst<br />

du immer brauchen.»<br />

Im Wallis leidet der junge Mann unter<br />

Heimweh. Sein Klassenlehrer bemerkt es,<br />

nimmt ihn mit auf Skitouren. Im Gegenzug<br />

soll Rudolf ihm beim Kochen helfen.<br />

Eines Nachts hat der Engadiner einen<br />

Traum: Er steht in einer Küche, umgeben<br />

von 10 Köchen, alle tragen sie einen Toque.<br />

Es ist mehr als ein Traum, es ist ein Ruf,<br />

und Rudolf Pazeller folgt seiner Bestimmung:<br />

absolviert die Kochlehre, die Hotelfachschule,<br />

Sprachaufenthalte obendrein,<br />

arbeitet bei Felix Real in Vaduz.<br />

In seiner Tasche knistern verheis-<br />

Die Pazellers: Gian-Andrea,<br />

Daniela und Rudolf.<br />

sungsvoll zwei Verträge: einer als Koch<br />

auf einem norwegischen Kreuzfahrtschiff,<br />

einer für das «Maxim’s» in Paris. Doch der<br />

Vater, der das Hotel Restorant Chastè in<br />

zweiter Generation führt, ruft ihn nach<br />

Hause: «Du wirst im Betrieb gebraucht.<br />

Für deine Träume ist später noch Zeit.»<br />

Kochen auf dem Holzherd<br />

Rudolf Pazeller, 22 Jahre jung, gehorcht.<br />

Kehrt zurück nach Tarasp, bindet sich die<br />

Schürze um und bekocht auf dem privaten<br />

Holzherd die Gäste. Vier Jahre zuvor hat<br />

die Familie nach 400 Jahren die Landwirtschaft<br />

aufgegeben, und Vater Robert<br />

ist nun als Chef-Concierge im «Palace» in<br />

St.Moritz angestellt. Auf dem Kalender<br />

steht das Jahr 1968.<br />

Zurück in die Gegenwart: An der Rezeption<br />

warten zwei Stammgäste geduldig,<br />

bis Rudolf Pazeller Zeit findet. Er begrüsst<br />

die Gäste auf Französisch, drückt<br />

Hände, umarmt. In seinen insgesamt 55<br />

Jahren im Betrieb sind aus unzähligen<br />

Stammgästen Freunde geworden, mehr<br />

noch, Teil der Familie.<br />

Seit 1979 haben Rudolf und Daniela<br />

Pazeller («Schreiben Sie ruhig, dass ich<br />

ohne meine Frau nie so viel erreicht hätte!»)<br />

das Schlosshotel Chastè geleitet,<br />

vom Drei- zum Viersternehaus geführt,<br />

eine Wellness-Oase gestaltet, fast im<br />

Jahrestakt ein Bauvorhaben realisiert.<br />

Das Verrückteste von allen? Die Antwort<br />

kommt pfeilschnell: «Der grosse Umbau<br />

1985, mit 13 Baustellen parallel während<br />

zehn Wochen.» Es war der Preis für den<br />

vierten Stern.<br />

Eine Familie, die an das Neue glaubt<br />

Noch diesen Frühling hat der 77-Jährige<br />

mitgeholfen, die Granitplatten auf den<br />

Nordost-Terrassen zu verlegen. Die Ge-<br />

Fortsetzung Seite 37<br />

34<br />

35<br />

GASTRO 2|<strong>2023</strong><br />

GASTRO 2|<strong>2023</strong>


Schlosshotel Chastè<br />

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Meilensteine einer<br />

Baugeschichte<br />

—<br />

1912<br />

Anton Pazeller eröffnet im klobigen<br />

Patrizierhaus die «Pension zum<br />

Schloss» mit vier Gästezimmern<br />

1961<br />

Umbau des Jugendstilhauses zum<br />

Engadinerhaus «Hotel Restorant<br />

Chastè»<br />

Eine Familiengeschichte über mehrere Generationen: Die Vorgänger der<br />

heutigen Pazellers 1916 bei der Eröffnung des Restaurants.<br />

1985<br />

Umbau zum Viersternehaus: neue<br />

Heizung, Garage, Aufenthaltsräume<br />

und Grotta, erste Wellnessanlage,<br />

die Lärchenstube wird durch eine<br />

Arvenstube ersetzt<br />

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Ilanz<br />

Vignogn<br />

Thusis<br />

Davos<br />

St. Moritz<br />

schichte des Schlosshotels Chastè ist auch<br />

eine Baugeschichte. Und vor allem ist es<br />

die Geschichte einer Familie, die an das<br />

Neue glaubt, so sagt es Rudolf Pazeller.<br />

111 Jahre sind es her, seit Anton Pazeller<br />

die «Pension zum Schloss» eröffnet hat,<br />

mit vier einfachen Zimmern. Heute sind<br />

es 18 Zimmer und Suiten, und im Jahr<br />

2000 konnten die Pazellers die «Welcome<br />

Trophy» am Relais & Châteaux-Weltkongress<br />

in Neapel entgegennehmen.<br />

Seit der offiziellen Schlüsselübergabe<br />

im Juni <strong>2023</strong> an Sohn Gian-Andrea könnte<br />

Rudolf Pazeller es ruhiger nehmen.<br />

Aber das sei so eine Sache. «Ich versuche,<br />

nicht zu viel im Weg zu stehen», sagt er<br />

und lacht. Gian-Andrea Pazeller eilt in die<br />

Stube, leicht ausser Atem, er kommt direkt<br />

vom Einpacken der Bündner Nusstorten.<br />

Die «goldenen Jahre» sind vorbei<br />

ihre ganzen Ferien im «Juwel des Engadins»<br />

genossen: «Gerade junge Leute buchen<br />

drei, vier Tage und ziehen dann weiter»,<br />

stellt Gian-Andrea Pazeller fest.<br />

Unverändert sei der wichtigste Grund,<br />

weshalb sie herkommen: das Essen. Die<br />

Auszeichnungen sprechen für sich: 16<br />

Gault-Millau-Punkte, Mitglied bei der Gilde<br />

etablierter Köche, bei Chaine des Rôtisseurs,<br />

in der Tafelgesellschaft zum Goldenen<br />

Fisch, in der Vereinigung Grandes<br />

tables de Suisse und beim Club Prosper<br />

Montagné.<br />

Rudolf Pazeller bereut seine Rückkehr<br />

an den heimischen Herd damals bis heute<br />

nicht. Auch Gian-Andrea kam wieder zurück<br />

– aus New York. Keineswegs auf Geheiss<br />

des Vaters: «In New York gibt es alles»,<br />

sagt er und blickt aus dem Fenster.<br />

«Ausser dieser Natur, dieser guten Luft,<br />

dieser Ruhe.»<br />

1989<br />

Neue Küche, Ausbau des<br />

Heustadels, Museumswohnküche<br />

und Mitarbeiterwohnhaus<br />

1990-1991<br />

Hotel-Neubau mit Suiten, Foyer und<br />

neue Wellness-Oase<br />

1996<br />

Bau Tiefgarage und damit<br />

verknüpft die Mitgliedschaft bei<br />

«Relais & Château»<br />

× =<br />

Ein Unternehmen der Bouygues-Gruppe<br />

Anders als bei seinen Eltern in den «goldenen<br />

Jahren» liegt der Fokus nun auf<br />

dem Erhalt. «Der wirtschaftliche Wind<br />

bläst rauer», sagt Gian-Andrea Pazeller.<br />

«Viele der langjährigen Stammgäste sind<br />

leider nicht mehr unter uns, das Gästeverhalten<br />

hat sich verändert.» Vorbei die<br />

Zeiten, als Familien Sommer für Sommer<br />

Ein Stockwerk tiefer, in der Arven stube,<br />

hängt ein Bild. Es zeigt Segelschiffe im<br />

Sturm, inmitten sich kräuselnder Gischt.<br />

Gemalt hat es Rudolf Pazeller, es war der<br />

Schlusspinselstrich unter seinem Kunstmalertraum.<br />

Doch die Hotelgeschichte im<br />

500-jährigen Haus geht weiter.<br />

37<br />

GASTRO 2|<strong>2023</strong>


Text MARTIN HOCH Foto ZVG<br />

Wo man sich in einem Palazzo<br />

aus dem 17. Jahrhundert zuprostet:<br />

Hotel Albrici in Poschiavo.<br />

HOTELGESCHICHTEN<br />

«Ich habe Geschichte,<br />

auf die ich stolz bin»<br />

Die Swiss Historic Hotels feiern – im Jahr<br />

2024 kann die Marketing-Kooperation auf ihr<br />

20-jähriges Bestehen zurückblicken.<br />

Begonnen hat der Verein der Swiss Historic<br />

Hotels mit fünf Hotels. «Es war den<br />

Gründern ein Anliegen, den Wert historischer<br />

Hotels hervorzuheben», sagt Christof<br />

Steiner, der Präsident der Swiss Historic<br />

Hotels, die heute 62 Hotels vereinen.<br />

Dabei sind hiesige Hotels stark vertreten.<br />

Mehr als jedes vierte, insgesamt 18 Gasthäuser,<br />

stehen im Kanton Graubünden.<br />

Dazu zählen mitunter das Badrutt’s Palace<br />

in St. Moritz, das B&B Türmlihus in Fideris<br />

oder seit neustem auch das Hotel<br />

Chalavaina in der Val Müstair.<br />

Der gemeinsame Nenner<br />

Auffallend ist die Diversität der Betriebe.<br />

So gehören zu den Swiss Historic Hotels<br />

genauso einfache Gasthäuser wie auch<br />

5-Sterne-Hotels dazu. Christof Steiner,<br />

der mit dem Kurhaus Bergün selber auch<br />

ein historisches Hotel führt, sagt: «Nicht<br />

Sterne, sondern die Authentizität, die<br />

denkmalpflegerische Relevanz und die<br />

hohe Gastlichkeit sind die gemeinsamen<br />

Nenner der Betriebe.» Bei den Mitgliedertreffen<br />

würden die Hoteliers der verschiedensten<br />

Gasthäuser über die Reparatur<br />

von historischen Armaturen, Holzböden<br />

oder Stuckaturen fachsimpeln. «Geht es<br />

um die Bausubstanz, haben die Betriebe<br />

unabhängig ihrer Sterne dieselben Herausforderungen»,<br />

sagt Steiner.<br />

Gütesiegel für historische Hotels<br />

In den vergangenen zwanzig Jahren arbeitete<br />

der Verein konsequent an der Marke<br />

«Swiss Historic Hotels». Ein guter, weil<br />

einprägsamer Name. Er sagt in nur drei<br />

Worten, für was jedes einzelne Hotel steht.<br />

Und das sei das grosse Plus für ein Hotel,<br />

sagt Steiner: «Es ist ein Gütesiegel, das besagt:<br />

Ich bin ein historisches Haus, ich habe<br />

Geschichte, auf die ich stolz bin.»<br />

Dazu lebt der Verein den Netzwerkgedanken.<br />

Man trifft sich zweimal im Jahr<br />

zu einer Tagung. Hier wird Marketing-,<br />

aber auch denkmalpflegerisches Wissen<br />

vermittelt und es findet jeweils ein angeregter<br />

Austausch zwischen den Gastgeberinnen<br />

und Gastgebern statt. Es sei wie in<br />

jedem Verein: «Es profitieren die Hotels<br />

am meisten, die sich aktiv einbringen.»<br />

Christof Steiner erhebt in seinem Betrieb<br />

regelmässig, woher seine Gäste das<br />

Hotel kennen, weshalb sie im Kurhaus<br />

Bergün absteigen. «Rund zehn Prozent<br />

nennen dabei die Swiss Historic Hotels.»<br />

Es gäbe durchaus Gäste, die von einem<br />

historischen Hotel zum nächsten reisen.<br />

Für diese Gäste kreierte der Verein einen<br />

Pass, mit dem man in jedem besuchten<br />

Swiss Historic Hotel einen Stempel abholen<br />

kann. Eine kleine Trophäenjagd, eine<br />

Spielerei, die gut ankomme.<br />

Eine wilde Assemblage<br />

Im Jubiläumsjahr soll gefeiert werden. Als<br />

Hommage an die Hotels werden die Swiss<br />

Historic Hotels 2024 ein Buch publizieren,<br />

das gespickt mit spannenden Geschichten<br />

aus all den 62 Hotels sein wird.<br />

Dafür besuchten Journalistinnen und<br />

Journalisten des Passaport-Verlags alle<br />

Häuser und suchten nach Trouvaillen, die<br />

es wert sind, erzählt zu werden. Entstanden<br />

ist eine reichhaltige, unterhaltsame<br />

Geschichtensammlung.<br />

Zusätzlich sicherte man sich die Unterstützung<br />

der Jungwinzer Schweiz, die<br />

einen Jubiläumswein keltern werden.<br />

Aber nicht irgendeinen. Christof Steiner<br />

verrät: «Geplant ist eine Assemblage aus<br />

den verschiedensten Weinanbaugebieten<br />

der Schweiz.» Der Wein solle, wie die Swiss<br />

Historic Hotels, eine grosse Diversität abbilden.<br />

Gleichzeitig zeige die Zusammenarbeit<br />

mit den Jungwinzern, dass der Verein,<br />

auch wenn er für historische Bausubstanz<br />

stehe, keineswegs verstaubt sei.<br />

Neue Ide en sollen Raum haben – so<br />

möchte der Verein in Zukunft den Community-Gedanken<br />

noch stärker fördern<br />

und wei ter hin an der Marke arbeiten. Dabei<br />

setzt man sich hohe Ziele. Christof<br />

Steiner sagt: «Wir wollen die erfolgreichste<br />

und attraktivste Hotelkooperation der<br />

Schweiz sein.»<br />

Die Hotels<br />

—<br />

Seit 2004 haben sich über 60 historische<br />

Hotels und Gasthäuser in der<br />

Schweiz zur Marketing-Kooperation<br />

Swiss Historic Hotels zusammengeschlossen.<br />

Mit ihrer echten historischen<br />

Substanz bieten die historischen Originale<br />

der Schweizer Hotellerie eine<br />

unvergleichliche Fülle an Geschichten,<br />

Erlebnissen und Traditionen.<br />

—<br />

swiss-historic-hotels.ch<br />

Wo einst auch Thomas Mann nächtigte:<br />

Schatzalp oberhalb von Davos.<br />

Wo früher Säumer abstiegen:<br />

Das Hotel Weiss Kreuz in Splügen.<br />

38<br />

GASTRO 2|<strong>2023</strong><br />

39<br />

GASTRO 2|<strong>2023</strong>


Text MARTIN HOCH Foto SUNDROINA PICTURES<br />

Erfrischend süffig.<br />

Calanda Original<br />

Alles neu im<br />

«Guarda Val»?<br />

Das Maiensäss-Hotel gilt als eines der schönsten<br />

Hotels im Land. Doch auch das prächtigste Hotel<br />

kann sich nicht auf seinen Lorbeeren ausruhen.<br />

HOTELGESCHICHTEN<br />

Das Maiensäss-<br />

Hotel empfängt<br />

Gäste ab sofort in<br />

neu renovierten<br />

Zimmern.<br />

Löscht jeden Durst:<br />

Unser erfrischend süffiges Lager mit feinen Malznoten.<br />

Gebraut mit reinem Wasser aus den Bündner Bergen. Viva!<br />

Etwas höher als die Lenzerheide, weg vom<br />

Zentrum, dort findet man den Weiler<br />

Sporz. Und da steht das Maiensäss-Hotel<br />

Guarda Val. In den letzten 15 Jahren<br />

räumte das Hotel so manchen Preis ab.<br />

Doch auch erfolgreiche Hotels sollten<br />

sich nicht auf ihren Lorbeeren ausruhen.<br />

So machte sich das Hotel unter der Direktion<br />

von Bettina Arpagaus und Philip Arnold<br />

zwischen Juni und Dezember an die<br />

Renovation aller fünfzig Zimmer. Doch<br />

wie renoviert man ein Hotel, dass die Gäste<br />

bereits wegen seines Interieurs lieben?<br />

Kann schön noch schöner werden?<br />

Die Bauherrschaft verfolgte gemeinsam<br />

mit dem für die Renovation zuständigen<br />

Architekturbüro Grego aus Zürich<br />

den Ansatz einer sanften Renovation.<br />

Oder wie Projektleiterin Nadine Tschudi<br />

sagt: «Das Ziel war es, die Atmosphäre des<br />

Ortes zu erhalten, damit die Gäste den<br />

Stil, den sie so sehr schätzen, weiterhin<br />

vorfinden werden.» Und doch wollte man<br />

neue Akzente setzen. Dazu entwickelte<br />

man verschiedene Farbwelten, als Hommage<br />

an die das Hotel umgebende Natur.<br />

Während Grego beim Umbau 2007 vorwiegend<br />

mit erdigen Tönen gearbeitet hat,<br />

sollten die Zimmer nun jeweils durch eine<br />

Farbe zusätzlichen Charakter erhalten.<br />

Jedes der elf Häuser erhielt eine Farbe zugeteilt<br />

– Orange, Rosa, Blau und weitere.<br />

Innerhalb einer Farbwelt spielte man<br />

mit dem Farbspektrum, setzte die gleiche<br />

Farbe in verschiedenen Intensitäten und<br />

Tönen ein. Ebenfalls wurden unterschiedlichste<br />

Oberflächen und Strukturen, Optiken<br />

und Haptiken verwendet. Bestehendes<br />

Mobiliar wurde aufgefrischt, Sessel<br />

neu gepolstert und die sanitären Anlagen<br />

wurden renoviert.<br />

Renovation bei laufendem Betrieb<br />

Die Renovationsarbeiten fanden in Etappen<br />

statt. Sabrina Locher, Front Office<br />

Managerin, die bei der Logistik tatkräftig<br />

mithalf, sagt: «Der Vorteil für uns war, dass<br />

41<br />

die fünfzig Zimmer des Maiensässhotels<br />

auf verschiedene Häuser verteilt sind.» So<br />

konnte man während des laufenden Betriebs<br />

ein Haus nach dem anderen renovieren,<br />

ohne dass die Gäste von den Arbeiten<br />

oder dem Lärm gestört wurden.<br />

Das Resultat ist stimmig. Subtile Veränderungen<br />

führten dazu, dass die Zimmer<br />

tatsächlich noch einen Tick schicker<br />

daherkommen, der Charakter der Räume<br />

jedoch erhalten blieb. Nebst den neu renovierten<br />

Zimmern punktet das Hotel<br />

seit diesem Sommer auch kulinarisch mit<br />

neuen Akzenten: Paul Berberich, der ehemalige<br />

Sous-Chef von Peter Knogl im<br />

Cheval Blanc in Basel, verwöhnt Gäste mit<br />

seiner Spitzenküche, die alpine Produkte,<br />

wie Rehrücken oder Alpschwein, auf<br />

höchstem Level zelebriert. Ein Gedicht<br />

ist seine Bio-Geflügelleber mit Onsen-Ei,<br />

Kartoffelschaum und Spinat.<br />

Also alles neu im «Guarda Val»? Zum<br />

Glück nicht – aber alles in neuem Glanz<br />

mit neuen Akzenten.<br />

GASTRO 2|<strong>2023</strong>


Text MARTIN HOCH Foto ZVG<br />

DIES & DAS<br />

Weil Hausgemachtes<br />

besser schmeckt<br />

Das Label «Fait Maison», 2017 in der Westschweiz lanciert, setzt<br />

sich für hausgemachte Kost ein. Gegründet haben es <strong>Gastro</strong>Suisse,<br />

Slow Food Schweiz, die Genusswoche sowie der Westschweizer<br />

Konsumentenverband. Zertifizieren lassen können sich Betriebe,<br />

die ihre Gerichte vollständig oder zum grössten Teil in<br />

ihren Küchen frisch zubereiten. Industrielle Produkte sind die<br />

Ausnahme und werden deklariert. «Wir möchten mit dem Label<br />

für eine maximale Transparenz sorgen», sagt Manuela Lavanchy<br />

von Fait Maison. Das Handwerk und damit die Qualität der<br />

Schweizer <strong>Gastro</strong>nomie soll gefördert werden. «Gleichzeitig dient<br />

das Label den Kunden als Orientierungshilfe», ergänzt Lavanchy.<br />

Im Kanton Graubünden liessen sich bereits vier <strong>Gastro</strong>betriebe<br />

zertifizieren. Auch weil es als Nachweis beim Nachhaltigkeitsprogramm<br />

Swisstainable von Schweiz Tourismus akzeptiert wird.<br />

labelfaitmaison.ch<br />

Arbeit und Erholung<br />

unter einem Dach<br />

In Thusis wird seit diesem Herbst eine neue Geschichte geschrieben:<br />

die der Story Thusis. Dabei handelt es sich um ein junges<br />

Konzept, das verschiedenste Elemente kombiniert und damit ein<br />

jung(gebliebenes), aktives Publikum anspricht. Die Lodge bietet<br />

12 moderne Zimmer und eine Gemeinschaftsküche. Das Frühstück<br />

wird in der Lounge serviert, wo abends Drinks und kleine<br />

Speisen über die Theke gehen und Kulturanlässe stattfinden.<br />

Wer tagsüber arbeiten möchte, bucht sich im Coworking ein, und<br />

wer sich lieber aufs Bike schwingt oder die nahegelegenen Skigebiete<br />

besuchen möchte, kann sich das Equipment in der Sportwerkstatt<br />

mieten.<br />

story-thusis.ch<br />

«Grace la Margna»<br />

Ein Fest<br />

kulinarischer Vielfalt<br />

Die EHL Hotelfachschule Passugg lud auch dieses Jahr, am 16.<br />

September <strong>2023</strong>, wieder zum Foodfestival auf ihren Campus ein.<br />

Dabei verwöhnten einen die Schülerinnen und Schüler des ersten<br />

Semesters unter der Leitung ihrer Ausbildner mit Köstlichkeiten<br />

aus den verschiedensten Teilen der Welt. Gleichzeitig hatten<br />

Gäste die Möglichkeit, sich bei einer Führung die Räumlichkeiten<br />

der Schule anzusehen und mehr über den Schulbetrieb zu<br />

erfahren. Wer den Anlass verpasst hat, kommt neuerdings in den<br />

Genuss, die verschiedenen Restaurants mittags von Montag bis<br />

Donnerstag zu besuchen. In jedem der Restaurants hält die<br />

Schule einen Tisch für externe Gäste frei. Einen Tisch kann man<br />

sich online auf der Website der Hotelfachschule reservieren.<br />

Viel Spass bei einem Fine-Dining im «The Essence» oder beim<br />

Genuss der asiatischen Küche im «Umami».<br />

ssth.ehl.edu<br />

400 kg Lebensmittel<br />

gerettet<br />

Am 15. September <strong>2023</strong> fand in Chur auf dem Theaterplatz das<br />

3. Foodsave Bankett statt. Der Anlass, der schweizweit in verschiedensten<br />

Städten durchgeführt wurde, soll auf genussvolle Art<br />

und Weise die Foodwaste-Problematik thematisieren. Der Andrang<br />

war gross. Zu essen gab es eine würzige Kürbissuppe, ein<br />

schmackhaftes Randenrisotto und knusprige Pouletflügeli. Über<br />

20 freiwillige Helferinnen und Helfer sowie Schülerinnen und<br />

Schüler der Gewerblichen Berufsschule Chur trugen zum Erfolg<br />

des Events bei und schöpften insgesamt 650 Menus. Die Stimmung<br />

war prächtig – auch dank dem sonnigen Wetter und dem<br />

Rahmenprogramm mit Live-Musik. Um 20.30 waren die Töpfe<br />

leergegessen und damit insgesamt 400 kg Lebensmittel gerettet.<br />

Im vergangenen Sommer eröffnete in St.Moritz ein neues<br />

Luxushotel – das «Grace La Margna» nennt sich selber das<br />

erste luxuriöse Boutique-Hotel von St.Moritz. Es befindet<br />

sich im Haus «La Mar gna», das zu Beginn des 20. Jahrhunderts<br />

im Jugendstil erbaut wurde. Es bietet 74 moderne, helle<br />

Zimmer und Suiten, dazu drei Restaurants, eine Bar und<br />

eine Lounge mit Kamin und Blick auf den St.Moritzersee.<br />

Erholen können sich Gäste im 700 m 2 grossen Spa. Das Hotel<br />

hat den Anspruch an sich, angesagt und modern aufzutreten,<br />

gleichzeitig der Historie des Hauses gerecht zu werden.<br />

gracehotels.com<br />

foodsave-bankette.ch<br />

42<br />

GASTRO 2|<strong>2023</strong><br />

43<br />

GASTRO 2|<strong>2023</strong>


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Bereich Führung und Leadership.<br />

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Wie Phoenix aus<br />

der Asche<br />

Am 30. Dezember 2016 brannte das «Posthotel» in Arosa<br />

nieder. Sieben Jahre später eröffneten auf diese Wintersaison<br />

der Ostschweizer Bauunternehmer und Geschäftsmann<br />

Marcel Niederer und der sechsfache Davoser Eishockey-<br />

Meistertrainer Arno Del Curto ein neues, luxuriöses Suiten-<br />

Hotel auf dem Bauland des ehemaligen «Posthotels». Dabei<br />

verweist das Haus mit Blick auf den Obersee auf seine Geschichte<br />

– es trägt den Namen «Postresidenz am See». Die<br />

Suiten können erworben und von den Eigentümern jährlich<br />

während sechs Wochen genutzt werden. In der restlichen<br />

Zeit werden die Suiten im Hotelbetrieb vermietet, die Eigentümer<br />

erhalten eine Rendite.<br />

postresidenzamsee.ch<br />

www.ibw.ch<br />

So alt wie die Schweizer<br />

Bundesverfassung<br />

Gleich zwei Hotels feierten dieses Jahr ihr 175-Jahr-Jubiläum:<br />

das Grand Hotel Kronenhof in Pontresina und das Hotel Weiss<br />

Kreuz in Thusis. Damit teilen sie mit ihrem Geburtsjahr 1848 das<br />

der Schweizer Bundesverfassung. Doch verstaubt kommen beide<br />

nicht daher. Davon überzeugen kann man sich beispielsweise bei<br />

einem Besuch in den hellen, mit viel Geschmack eingerichteten<br />

Restaurants oder auf der Sonnenterrasse des Hotels Weiss Kreuz<br />

in Thusis. Wir gratulieren beiden Hotels zum Jubiläum.<br />

weisskreuz.ch / kronenhof.com<br />

Grossmutters Küche<br />

in Arosa<br />

www.drucki.ch<br />

Das The Basement Restaurant im Tschuggen Grand Hotel<br />

verpasst sich auf diese Wintersaison ein neues Konzept. Anstatt<br />

wie bisher auf Fine Fast Food setzt das neue Konzept auf<br />

Zeitgeist: auf eine ehrliche Küche, wie man sie von Grossmutter<br />

kennt, mit Produkten lokaler Bergbauern und Käser. So<br />

stammt beispielweise das Rindfleisch vom Aroser Bio-Bergbauern<br />

Lütscher, die Kartoffel vom Bio-Bauernhof La Sorts<br />

aus dem benachbarten Albulatal und die schön zur Schau<br />

gestellten Käselaibe von der ortsansässigen Sennerei Maran.<br />

tschuggencollection.ch<br />

45<br />

GASTRO 2|<strong>2023</strong>


Die Nr. 1 für alle Sozialversicherungen<br />

in der Hotellerie<br />

und <strong>Gastro</strong>nomie<br />

Als grösste Sozialversicherung<br />

für die Hotellerie und<br />

<strong>Gastro</strong>nomie beraten wir Sie<br />

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obligatorischen Versicherungen<br />

der 1. und 2. Säule sowie<br />

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70 Jahren versichern wir unsere<br />

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GASTROGRAUBÜNDEN<br />

gastrosocial.ch/angebot<br />

<strong>Gastro</strong>Graubuenden_Inserat_12_<strong>2023</strong>.indd 1 18.07.<strong>2023</strong> 14:33:21<br />

Die erste<br />

technische<br />

Beratung<br />

ist kostenlos<br />

für Kälteliebhaber<br />

Anlässlich seines Präsidialjahres als Standespräsident<br />

des Kanton Graubündens<br />

schickt Seppo Caluori das Steinbock-Gehörn,<br />

das er von der Bündner Regierung<br />

als Geschenk für sein Amt erhielt, als<br />

Wanderpokal auf Reisen. Und zwar dorthin,<br />

wo sich die Menschen täglich begegnen:<br />

in unsere <strong>Gastro</strong>betriebe. Denn als<br />

Standespräsident ist es dem Präsidenten<br />

von <strong>Gastro</strong>Graubünden ein Anliegen, für<br />

den Tourismus, die Hotellerie und die<br />

<strong>Gastro</strong>nomie zu werben. Er sagt: «Wir le-<br />

ben in unserem Kanton vom Tourismus,<br />

wir von <strong>Gastro</strong>Graubünden setzen uns<br />

täglich mit Herzblut für die Gastfreundschaft<br />

ein und benötigen daher von der<br />

Bevölkerung, wie auch der Politik, Rückendeckung.»<br />

Das Steinbock-Gehörn soll symbolisch<br />

für die Bündner Gastfreundschaft<br />

stehen. Es wird bis Ende August 2024 jeweils<br />

rund eineinhalb Monate in einem<br />

<strong>Gastro</strong>betrieb im Kanton hängen. Dabei<br />

werden sie die verschiedenen Sprachre-<br />

gionen und Tourismusdestinationen besuchen.<br />

Wer es erblickt, ist dazu aufgefordert<br />

ein Foto von sich mit dem Steinbock-<br />

Gehörn im Hintergrund zu schiessen.<br />

Dieses darf man auf der Website von <strong>Gastro</strong>Graubünden<br />

hochladen und mit etwas<br />

Glück einen Preis gewinnen. Es wartet ein<br />

Hauptpreis sowie weitere Preise, die für<br />

genussvolle Momente sorgen und nicht<br />

zuletzt den <strong>Gastro</strong>betrieben des Kantons<br />

zugute kommen werden.<br />

www.gastrogr.ch/fotobock<br />

47<br />

GASTRO 2|<strong>2023</strong>

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