17. Spieltag | HBW Balingen-Weilstetten

ASKLEPIOS-BLOG „INSIDE HSVH“
KINESIOTAPES – VOODOO-MEDIZIN
ODER SINNVOLLE UNTERSTÜTZUNG?
Modischer Schnickschnack oder tatsächlich wirkungsvoll? Viele Sportler:innen
schwören auf die bunten Tapes. HSVH-Mannschaftsarzt Prof. Dr.
Michael Hoffmann berichtet, was dahintersteckt.
Handballer:innen tragen sie häufig am
Knie oder im Schulterbereich. Auch
viele Leichtathlet:innen und Beachvolleyballer:innen
setzen auf die
Wirkung sogenannter Kinesiotapes.
Die bunten Bänder schmücken u. a.
Rücken, Nacken, Beine, Bauch – und
wurden vor allem zwecks Unterstützung
der Muskulatur und Linderung
von Schmerzen entwickelt. Anders als
starre Tapes, die der Stabilisierung
von Gelenken dienen und
deren Bewegungsfreiheit gezielt
einschränken, handelt
es sich bei Kinesiotapes
um bewegungselastische
und atmungsaktive
Tapes, die insbesondere
über Hautreize
aktiviert werden. Man
unterscheidet dabei
drei verschiedene Anwendungstechniken:
die
Faszien-, die Muskel- sowie
die Lymphtechnik.
UNTERSCHIEDLICHE TECH-
NIKEN
Mithilfe der Faszientechnik
wirkt man Schmerzen in der
Bindegewebsstruktur des Körpers
entgegen. Bei Sportler:innen, die
z. B. über Schmerzen an der Außenseite
des Oberschenkels klagen, wird
das Tape just auf dem Schmerzpunkt
angebracht, sodass die Bindegewebsfasern
entlastet werden und weniger
Druck auf die Schmerzrezeptoren ausgeübt
wird. Die Folge: Die Beschwerden
regulieren sich, die Beweglichkeit
steigt.
Die Muskeltechnik wird indes bei
erhöhter oder verminderter Muskelspannung
angewandt. Wichtig: Die
Tapes werden im Dehnungszustand
aufgeklebt, in der neutralen Position
werfen sie Falten. Hierbei handelt
es sich also nicht um eine fehlerhafte
Anwendung, sondern um die
korrekte Positionierung. Mithilfe dieser
Taping-Technik wird die Durchblutung
der Muskulatur gefördert. Gleichzeitig
verspricht sie einen besseren
Heilungsansatz.
Last but not least wird die Lymphtechnik
praktiziert – etwa nach einer
Kreuzband-OP, durch welche der
Lymphabfluss eingeschränkt sein und
ein Anschwellen des Unterschenkels
zur Folge haben kann. Die Tapes
werden in diesem Fall in schmalen
Streifen angebracht und unterstützen
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MANNSCHAFTSARZT DES HANDBALL SPORT VEREIN HAMBURG
Prof. Dr. Michael Hoffmann, Chefarzt der Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie
und Sportorthopädie, Zentrum für Muskuloskelettale und Plastische Chirurgie
an der Asklepios Klinik St. Georg