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125 Jahre Sülzle - SSK Gruppe

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1 2 5 JAHRE<br />

1880-2005<br />

1880-2005<br />

Firma SÜLZLE<br />

Rosenfeld<br />

S Ü L Z L E<br />

C H R O N I K


Impressum:<br />

Helmut <strong>Sülzle</strong> GmbH<br />

Hauffstr. 14<br />

72348 Rosenfeld<br />

Tel.: 0 74 28 / 94 14 -0<br />

Fax.: 0 74 28 / 94 14 -20<br />

info@helmut-suelzle.de<br />

www.helmut-suelzle.de<br />

Gestaltung:<br />

Werbe Design Arnold<br />

72250 Freudendstadt<br />

Tel.: 0 74 43 / 28 28 29


<strong>Sülzle</strong>-Haus um 1930<br />

das<br />

S Ü L Z L E<br />

H A U S<br />

<strong>Sülzle</strong>-Haus 2005


I N H A L T S V E R Z E I C H N I S<br />

1. Vorwort Edith Kuret, geb. <strong>Sülzle</strong><br />

2. <strong>125</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Sülzle</strong> in Rosenfeld<br />

von Thomas Miller (Bürgermeister der Stadt Rosenfeld)<br />

3. Rückblick und Entwicklung in <strong>125</strong> <strong>Jahre</strong>n <strong>Sülzle</strong><br />

4. Die Chronik der Familie <strong>Sülzle</strong> von Walther <strong>Sülzle</strong> sen.<br />

5. Chronik in Bildern<br />

6. Firmenentwicklung in den letzten 15 <strong>Jahre</strong>n<br />

von Heinrich <strong>Sülzle</strong> (Geschäftsführender Gesellschafter)<br />

7. Kundenanforderung heute im Stahlgroßhandel und der Eisenbiegerei<br />

von Andreas <strong>Sülzle</strong> (Geschäftsführender Gesellschafter)<br />

8. Entwicklung und Perspektiven im Eisenwarenhandel<br />

von Hartmut <strong>Sülzle</strong> (Geschäftsführender Gesellschafter)<br />

9. <strong>Sülzle</strong>-Partner für Generationen<br />

von Klaus Mayer (Inhaber des Baugeschäftes Ernst Mayer GmbH<br />

Rosenfeld)<br />

10. <strong>Sülzle</strong> gestern und heute aus der Sicht langjähriger Mitarbeiter<br />

von Gisela Sandrock, Ralf Völkle und Gerhard Reich


Vorwort:<br />

Sehr geehrte Leserinnen und Leser,<br />

liebe Freunde und Angehörige,<br />

vor Ihnen liegt unsere Jubiläums-<br />

Chronik, die anlässlich des <strong>125</strong>-jährigen<br />

Bestehens der Firmengruppe<br />

<strong>Sülzle</strong> mit Stammsitz in Rosenfeld erstellt<br />

wurde. Begleiten Sie uns durch<br />

mehr als ein Jahrhundert Geschichte<br />

der Familien und Firmen <strong>Sülzle</strong> und<br />

damit auch der Stadt Rosenfeld.<br />

Unsere Familien waren sich schnell darüber<br />

einig, einen solchen Rückblick zu<br />

erstellen. Es ist uns Verpflichtung und<br />

Ehre zugleich, unsere Vorfahren, insbesondere<br />

unsere Großeltern Wilhelm-<br />

Karl und seine Frau Maria sowie unsere<br />

Eltern, Helmut und Edith, zu würdigen.<br />

Wir wollen mit dieser Broschüre ihre<br />

großartige Leistung beschreiben und<br />

eine bleibende Erinnerung für uns und<br />

kommende Generationen schaffen.<br />

<strong>125</strong> <strong>Jahre</strong> – das waren natürlich nicht<br />

immer einfache Zeiten: Das Ende der<br />

Monarchie, die Wirren zweier Weltkriege,<br />

das Ende der Weimarer Republik,<br />

die schweren <strong>Jahre</strong> während<br />

des Dritten Reiches, die Gründung<br />

der BRD und letztlich die Wiedervereinigung<br />

Deutschlands brachten viele<br />

politische, wirtschaftliche und soziale<br />

Probleme mit sich.<br />

Um in solchen Zeiten als Unternehmer<br />

zu bestehen, waren Gottvertrauen und<br />

Mut neben Fleiß, Ausdauer, Sparsamkeit<br />

und Weitblick sowie Rückhalt in<br />

der Familie notwendig.<br />

Diese Tradition wollen wir weiterhin in<br />

unseren Firmen und Familien fortsetzen<br />

und die nächste Generation auf<br />

die Aufgaben vorbereiten.<br />

Wir freuen uns,<br />

wenn Sie mit uns<br />

<strong>125</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Sülzle</strong><br />

in Rosenfeld feiern.<br />

Ihre<br />

Edith Kuret geb. <strong>Sülzle</strong>


<strong>125</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Sülzle</strong> in Rosenfeld<br />

Die Firma Wilhelm <strong>Sülzle</strong> wurde in<br />

Rosenfeld vor <strong>125</strong> <strong>Jahre</strong>n gegründet.<br />

Um die unternehmerische Leistung<br />

dieser Firmengründung würdigen zu<br />

können, muss man sich ein Bild von<br />

der wirtschaftlichen Lage der Stadt im<br />

Jahr 1880 machen. Das ist nicht ganz<br />

leicht, denn die Gemeindeakten dieser<br />

Zeit enthalten nur wenige Wirtschaftsdaten.<br />

Eine wichtige Quelle für wirtschaftliche<br />

Strukturfragen ist das „Gewerbesteuer-Kataster“,<br />

das von der Stadt<br />

geführt wurde. Eine andere (auch andersartige)<br />

Quelle ist die wöchentliche<br />

Lokal- und Regionalzeitung, die „Sulzer<br />

Chronik“, die den Behörden als<br />

Amtsblatt diente, hauptsächlich aber<br />

Berichte über örtliche Ereignisse, Veranstaltungen<br />

usw. brachte und wirtschaftliche<br />

Kleinanzeigen abdruckte.<br />

Landespolitische, reichspolitische oder<br />

gar internationale Themen kamen eher<br />

selten zur Sprache.<br />

Wirtschaftliche Themen hat man in<br />

der „Sulzer Chronik“ dieser <strong>Jahre</strong> sehr<br />

nüchtern behandelt, Zukunftsvermutungen<br />

wurden selten angestellt und<br />

meist eher skeptisch formuliert. Das<br />

zehnjährige Jubiläum der Reichsgründung,<br />

das 1880/81 zu feiern gewesen<br />

wäre, wurde nur mit wenigen offiziellen<br />

Verlautbarungen gewürdigt.<br />

Die Ursache der depressiven Stimmung<br />

dieser Zeit ist in jedem Geschichtsbuch<br />

nachzulesen, das die Anfänge des<br />

Deutschen Reiches im 19. Jahrhundert<br />

behandelt. Der schnelle Sieg über<br />

Frankreich 1870 und die Gründung des<br />

neuen Deutschen Kaiserreiches unter<br />

preußischer Führung 1871 hatten<br />

zunächst eine patriotische Euphorie,<br />

aber auch einen wirtschaftlichen Boom<br />

ausgelöst, den man als „Gründerjahre“<br />

oder als „Gründerzeit“ bezeichnete.<br />

Dieser Aufschwung erfasste vor allem<br />

die damaligen industriellen Ballungszentren<br />

und Hauptstädte, kaum aber<br />

die ländlichen Gebiete. Der Boom<br />

mündete in einer überhitzten Spekulationswelle,<br />

die 1884 zerplatzte und in<br />

einer Massenpleite endete. Außerdem<br />

kam die deutsche Landwirtschaft mit<br />

dem zunächst eingerichteten Freihandelssystem<br />

nicht zurecht und musste<br />

vom Reich mit Schutzzöllen unterstützt<br />

werden.<br />

Reichskanzler Bismarck war zwar außenpolitisch<br />

erfolgreich, verwickelte<br />

sich aber in innere Konflikte, auf der<br />

einen Seite mit der katholischen Kirche<br />

(„Kulturkampf“), auf der anderen<br />

Seite mit der Arbeiterbewegung („Sozialistengesetze“).<br />

Ob und wie die Krisen der großen Politik<br />

die Menschen in Rosenfeld erreichten<br />

und beeinflussten, ist im<br />

einzelnen nicht feststellbar. Bezeichnend<br />

ist aber die Tatsache, dass die<br />

Auswanderungsbewegung,die die ganze<br />

Region seit den Hungersnöten des<br />

frühen 19. Jahrhunderts erfasst hatte,<br />

in den achtziger <strong>Jahre</strong>n ungebro-<br />

chen anhielt. In der „Sulzer Chronik“<br />

inserierten ständig transatlantische<br />

Schifffahrtslinien, die jede Woche<br />

nord- und südamerikanische Häfen<br />

anfuhren und in ihren Anzeigen ausdrücklich<br />

„Auswanderer“ ansprachen.<br />

Es inserierten aber auch einheimische<br />

Vermittler, die Auswanderern preisgünstige<br />

Hilfestellungen anboten.<br />

Der Rosenfelder Stadtschultheiß Kipp<br />

wird z.B. als stellvertretender Bevollmächtigter<br />

der Hamburg-Amerika-Linie<br />

(später „Hapag“) für Württemberg<br />

annonciert. Ein Rosenfelder Tierarzt<br />

bot sich gleichzeitig als Vermittler einer<br />

anderen Schifffahrtslinie an. Die<br />

„Sulzer Chronik“ veröffentlichte immer<br />

wieder Meldungen, welche namentlich<br />

genannten Schiffe gut in Amerika gelandet<br />

waren. Die Zeitung warnte aber<br />

auch auswanderungswillige Leser vor<br />

allzu optimistischen Erwartungen.<br />

Rosenfeld stand in den siebziger <strong>Jahre</strong>n<br />

auch unter dem Eindruck einer<br />

lokalen Katastrophe. Am 9. Februar<br />

1868 brach in der Hauptstraße ein verheerendes<br />

Großfeuer aus und legte 45<br />

Häuser in Asche. Da nur beschränkte<br />

Mittel für den Wiederaufbau zur Verfügung<br />

standen, wurde der Stadt erlaubt,<br />

Steine des teilweise zum Abriss<br />

freigegebenen Klosters Kirchberg zu<br />

verwenden. Es könnte damit zu tun haben,<br />

dass nach Ausweis des Gewerbe-<br />

Steuer-Katasters noch Ende der siebziger<br />

<strong>Jahre</strong> 17 Steinhauer in Rosenfeld<br />

beschäftigt waren.<br />

Das Gewerbekataster belegt, dass in<br />

Rosenfeld 35 Gewerbeberufe von über<br />

130 Personen ausgeübt werden. 23<br />

Berufe (also etwa zwei Drittel) werden


von 1 bis 3 Personen ausgeübt. 10<br />

weitere Berufe, hauptsächlich aus der<br />

Lebensmittelbranche, haben 4 bis 6<br />

Vertreter.<br />

Aus der Durchschnittsverteilung fallen<br />

neben den genannten Steinhauern 6<br />

Leinenweber, 6 Messerschmiede und<br />

über 20 Schuhmacher heraus, was auf<br />

größere Produktionsbetriebe schließen<br />

lässt.<br />

Die Situation der metallverarbeitenden<br />

Berufe war hier noch nicht auf<br />

dem Stand des 19. Jahrhunderts.<br />

Messerschmiede und Hufschmiede<br />

waren vorindustriell geprägt. Vorboten<br />

der kommenden Metallberufe waren<br />

damals in Rosenfeld 3 Schlosser<br />

und 3 Zeugmacher, einer unter ihnen<br />

Wilhelm <strong>Sülzle</strong>, der den Eisenwarenhandel<br />

als ein Bindeglied zwischen<br />

dem industriellen Fortschritt und einer<br />

Vielzahl handwerklicher Berufe vor Ort<br />

konzipierte. Er muss von seinem Konzept<br />

überzeugt gewesen sein, so dass<br />

er sich von der gedämpften Stimmung<br />

seiner Zeit und seiner Umgebung nicht<br />

hatte beeinflussen lassen. Auf der anderen<br />

Seite überzeugte er durch kaufmännische<br />

Solidität, eine Tugend, die<br />

auch seinen Nachfolgern immer wieder<br />

bescheinigt wurde.<br />

In den neunziger <strong>Jahre</strong>n des neunzehnten<br />

Jahrhunderts begann der<br />

Aufschwung moderner Techniken auch<br />

die kleinen Städte und das flache<br />

Land zu erreichen. Die sachlichen<br />

und personellen Investitionen Wilhelm<br />

<strong>Sülzle</strong>s erwiesen sich von nun an als<br />

vorausschauende unternehmerische<br />

Leistungen.<br />

Bis heute sind die Familien <strong>Sülzle</strong> und<br />

Blickle mit der Stadt und den Menschen<br />

des Kleinen Heubergs in vielfältiger<br />

Weise verbunden. Dafür möchte<br />

ich meinen Dank und meine Anerkennung<br />

aussprechen.<br />

Dem Unternehmen und den Veranwortlichen<br />

gratuliere ich im Namen des<br />

Gemeinderates der Stadt Rosenfeld,<br />

aber auch persönlich zum Firmenjubiläum!<br />

Ihr <strong>125</strong>-jähriges Jubiläum unterstreicht<br />

Ihr Bekenntnis zum Standort<br />

Rosenfeld und zu Ihren Wurzeln.<br />

Vielen Dank!<br />

Ihr<br />

Thomas Miller<br />

Bürgermeister der Stadt Rosenfeld


1880<br />

1890<br />

1922<br />

1929<br />

1935/1936<br />

1939<br />

1953<br />

1955<br />

1956<br />

1957<br />

1960<br />

1961<br />

1970<br />

1972<br />

1980<br />

1988<br />

1990<br />

Rückblick und Entwicklung in <strong>125</strong> <strong>Jahre</strong>n<br />

Wilhelm Christian und Rosine Margarete <strong>Sülzle</strong> eröffnen am Marktplatz in Rosenfeld<br />

eine Zeugschniede. Sie hatten mehrere Gesellen und bildeten Lehrlinge aus<br />

Eröffnung eines Ladengeschäftes mit Eisen- und Haushaltswaren<br />

Übernahme der Firma Wilhelm <strong>Sülzle</strong> durch Sohn Wilhelm Karl im heutigen SÜLZLE-HAUS<br />

Bau der Werkstatt neben dem heutigen Rathaus. (1. Industriebau in Rosenfeld)<br />

Umbau und Vergrößerung des Ladengeschäftes<br />

Bau des Lagerhauses, zwischen Fruchtkasten und altem Rathaus<br />

Wilhelm Karl <strong>Sülzle</strong> teilte seine Firma in drei Teile auf:<br />

- Helmut <strong>Sülzle</strong> Eisenwaren<br />

- Wilhelm <strong>Sülzle</strong> Landmaschinen und Riemenverbinder<br />

- Heinrich Blickle Süro Gerätebau<br />

Kauf und Abriss des Hauses Traub, zwischen SÜLZLE-HAUS und Lagerhaus<br />

Kauf des Rosenfelder Fruchtkastens durch Helmut <strong>Sülzle</strong> und seinem Schwager Heinrich Blickle<br />

Tod von Wilhelm Karl <strong>Sülzle</strong><br />

Verlegung der Firma Wilhelm <strong>Sülzle</strong> in die Leidringer Str. 40<br />

Helmut <strong>Sülzle</strong> heiratet Edith <strong>Sülzle</strong>, geb. Mayer. Bau des <strong>Sülzle</strong>-Hofes in Rosenfeld<br />

Neubau einer Lagerhalle für Eisen und Stahl in der Hauffstraße<br />

Erweiterung der Lagerhalle<br />

Neu- und Umbau des Wohn- und Geschäftshauses in der Balinger Straße am Markplatz,<br />

heutiges <strong>Sülzle</strong> Haus<br />

Tod von Helmut <strong>Sülzle</strong>. Edith <strong>Sülzle</strong> führt mit ihren Mitarbeitern und unter der Mithilfe<br />

der gesamten Familie den Betrieb weiter<br />

Heinrich <strong>Sülzle</strong>, ältester Sohn, tritt nach erfolgreich absolviertem Betriebswirtschaftsstudium<br />

in die Firma ein und leitet das Unternehmen gemeinsam mit seiner Mutter


1995<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2004/2005<br />

2005<br />

2005<br />

Erweiterung der Lagerhalle und Ausbau der Eisenbiegerei<br />

C H R O N I K<br />

Hartmut <strong>Sülzle</strong>, jüngster Sohn, tritt in die Firma nach erfolgreich absolviertem Betriebswirtschaftsstudium<br />

(Eisenwaren-Fachschule in Wuppertal) ein. Er übernimmt fortan die Leitung der Eisenwarenabteilung<br />

Eröffnung des Fachmarktes in der Hauffstraße 15<br />

Andreas <strong>Sülzle</strong> tritt nach erfolgreich absolviertem Maschinenbaustudium und als ausgebildeter<br />

Schweißfachingenieur in die Firma ein und übernimmt die Produktions- und Betriebsleitung im Stahlhandel<br />

und der Eisenbiegerei<br />

Aufspaltung der Firma Helmut <strong>Sülzle</strong> KG in folgende Bereiche:<br />

- Stahlhandel und Eisenbiegerei<br />

- Eisenwarenhandel Groß- und Einzelhandel<br />

- Haushaltswaren<br />

Edith <strong>Sülzle</strong> zieht sich aus der Geschäftsleitung zurück und überlässt diese ihren Kindern<br />

Gründung und Eröffnung der Firma Stahlpartner Dornstetten durch Heinrich <strong>Sülzle</strong> und seinen Partner<br />

Hanspeter Verfürden<br />

Übernahme der Firma Steim Eisenhandel Dußlingen (heute <strong>Sülzle</strong> Stahlhandel Dußlingen) durch die<br />

Firma Helmut <strong>Sülzle</strong> GmbH<br />

Gründung der Firma <strong>Sülzle</strong> Stahlhandel GmbH Pforzheim<br />

Bezug der neuen Büroräume in der Hauffstraße 15 (ehemals Fachmarkt)<br />

Erweiterung der Lager- und Produktionshallen in der Hauffstaße und Anbau der Eisenbiegerei<br />

Umzug des Eisenwarengeschäftes von der Frauenberggasse (Fruchtkasten) in die Hauffstraße 16<br />

Gründung der Firma <strong>Sülzle</strong> Stahlhandel GmbH Denkendorf


C H R O N I K<br />

der Familie S Ü L Z L E<br />

Diese Chronik widme ich meinen Eltern<br />

Wilhelm Karl <strong>Sülzle</strong>, Mechanikermeister 1895 – 1957<br />

Maria <strong>Sülzle</strong>, geb.Schneider, Kauffrau 1900 – 1985<br />

„Mutter Rosenfelds“ genannt<br />

In Bewunderung ihrer großen Verdienste beim<br />

Auf- und Ausbau der Firma Wilhelm <strong>Sülzle</strong> Rosenfeld.<br />

Besonders erwähnenswert ist ihr humanitärer Einsatz gegenüber Einheimischen und Fremden<br />

während des Dritten Reiches sowie der Kriegs- als auch der Nachkriegszeit!<br />

Balingen, im Jahr 2005<br />

Walther <strong>Sülzle</strong> sen.


Der von Lateinschullehrer G. Bertsch 1905 erstellte Stammbaum der Familie <strong>Sülzle</strong> beginnt mit einem Anastasius, der um<br />

1530 in einer Urkunde erwähnt wird. Der ursprüngliche Name war »Siltzlin«, was aus heutiger Sicht »Kleiner Salzmann«<br />

heißt. Salz war in jener Zeit ein kostbares Gut.<br />

Am unteren Rand des Stammbaumes ist folgende Bemerkung notiert: »Die Familie <strong>Sülzle</strong> ist eine der ältesten von Rosenfeld<br />

und war vor dem Dreißigjährigen Krieg zahlreich. Alle verwendeten Daten stammen aus den Rosenfelder Kirchenbüchern.«<br />

Als erstes Ehepaar wird Hans genannt, gestorben 1575, Geistlicher Rat und Verwalter in Rosenfeld. Seine Frau Othild<br />

ist ohne Nachname genannt. Sein Sohn Hans-Ulrich war wahrscheinlich Nachfolger seines Vaters als Verwalter. Danach<br />

beginnt ein exakter Nachweis mit Mädchennamen der Ehefrauen, Anzahl der Kinder samt Geburts- und Sterbetagen.<br />

Die folgende Aufstellung zeigt in gerader Linie die Stammhalter, welchen 36 männliche und 28 weibliche Kinder geboren<br />

wurden, bis zum Jahr 1936.<br />

Name Beruf von – bis Ehefrau Kinder<br />

Hans Geistl.Rat u.Verwalter -1575 Othild nicht bekannt<br />

Hans-Ulrich Verwalter 1550-1617 Magdalena u.<br />

Barbara Heinzelmann<br />

Mathias Schreiner 1586-1625 Maria Schmid 5<br />

Hans-Ulrich Weber 1619-1707 Maria v. Onstmettingen 8<br />

Johann Georg Weber 1649-1707 Elisabeth 6<br />

Johann Michael Tuchmacher 1685-1763 Eva Müller 4<br />

Johann Georg Tuchmacher 1711-1788 Anna Magdalena Hauser 6<br />

Johann Georg Tuchmacher 1778-1817 Rosine Seemann und<br />

Anna Magdalena Stotz<br />

Johann Martin Zeugschmied 1823-1886 Johanna Friederike Letters 3<br />

Wilhelm Christian Zeugschmied 1854-1930 Rosine Margarete Schmid 6<br />

Wilhelm Karl Mechanikermeister 1895-1957 Maria Schneider 7<br />

Der Beruf des Webers war im Mittelalter vergleichbar mit dem eines heutigen Heimarbeiters. Die Wolle oder das Leinen<br />

wurde von einem Tuchhändler gestellt mit bestimmten Vorgaben wie Länge, Breite und Dichte des Gewebes.<br />

Nach zwei Generationen Webern wurden drei Generationen Tuchmacher verzeichnet. Diese kauften das Rohmaterial auf<br />

eigene Rechnung und konnten damit kreativ sein. Wie Johann Martin als erster <strong>Sülzle</strong>-Zeugschmied zu seinem Beruf kam,<br />

ist nicht bekannt. Wahrscheinlich waren es die Umwälzungen im 19. Jahrhundert. Er heiratete Johanna Friederike Letters,<br />

deren Vater zu jener Zeit in Rottweil eine größere Zeugschmiede betrieb. Vielleicht hat er auch dort gelernt und gearbeitet.<br />

Seinen eigenen Betrieb samt Landwirtschaft begann er im elterlichen Haus in der Balinger Straße 92 (Leidig-Haus).<br />

10<br />

10


Als Wilhelm Christian <strong>Sülzle</strong> am<br />

18.11.1854 geboren wurde, konnte<br />

ihm niemand voraussagen, welchen<br />

Grundstein er sowohl in der Familiengeschichte<br />

»<strong>Sülzle</strong>« als auch in der<br />

Entwicklung der Stadt Rosenfeld legen<br />

würde. Nach dem Schulbesuch lernte<br />

er bei seinem Vater dessen Handwerk<br />

gründlich, war auch mehrere <strong>Jahre</strong><br />

»auf der Walz« und beim Militär.<br />

Als 26-Jähriger kaufte er das heutige<br />

»<strong>Sülzle</strong>-Haus« am Marktplatz, das<br />

mitgeprägt wird vom Marktbrunnen,<br />

der mit einem schönen Ritterstandbild<br />

geschmückt ist. Im gleichen Jahr heiratete<br />

er die Seifensiedertochter Rosine<br />

Margarete Schmid aus Rosenfeld.<br />

Aus dieser Ehe gingen fünf Töchter<br />

und nach 15 <strong>Jahre</strong>n der Stammhalter<br />

Wilhelm Karl hervor:<br />

1881 • Elise, verheiratet mit Oberlehrer<br />

Mayer, der vielen Rosenfelder<br />

Jahrgängen Lesen, Schreiben, Rechnen<br />

und das Grundwissen beigebracht<br />

hat. Weiter unterrichtete er sämtliche<br />

gewerblichen Lehrlinge, wie Zimmerleute,<br />

Schreiner, Schlosser, Schmiede<br />

usw. in Abendkursen in Mathematik,<br />

Geometrie und Materialkunde.<br />

1882 • Frieda, ledig geblieben; sie<br />

arbeitete später als Verkäuferin im elterlichen<br />

Laden und erledigte die Büroarbeiten.<br />

1885 • Martha, ledig geblieben; eine<br />

resolute, fleißige Frau, die in Küche,<br />

Haus und der Landwirtschaft das Kommando<br />

führte. Zu dieser Zeit war es<br />

Sitte, dass die unverheirateten Gesellen<br />

sowie die Lehrlinge im Meisterhaus<br />

wohnten und verköstigt wurden.<br />

1888 • Anna Margarete, verheiratet<br />

mit Karl Fischer, Sonnenwirt und Brauer.<br />

Während ihres Wirkens in der »Sonne«<br />

wurde es das beste Wirtshaus,<br />

in dem alle Hochzeiten und sonstige<br />

Feste stattfanden. Zur »Sonne« gehörte<br />

einer der größten landwirtschaftlichen<br />

Betriebe; neben Rindvieh und<br />

Schweinen hatte man dort immer zwei<br />

bis drei Pferde.<br />

1892 • Mathilde Emma, starb mit 4<br />

<strong>Jahre</strong>n.<br />

1895 • Wilhelm Karl, der ersehnte<br />

Stammhalter, welcher 1922 den elterlichen<br />

Betrieb übernahm und ausbaute.<br />

Er heiratete am 1. August 1922<br />

die schöne Metzgermeistertochter Maria,<br />

geb. Schneider aus Rosenfeld.<br />

Schon in der »Eisenzeit« schmolz man<br />

aus eisenhaltigem Gestein Roheisen.<br />

Daraus wurde dann in der Weiterverarbeitung<br />

Gusseisen gewonnen, was ausschließlich<br />

in fürstlichen Werken verarbeitet<br />

werden durfte. Eine aus dieser<br />

Zeit stammende Handwerkskunst waren<br />

die bebilderten Ofenplatten, wie<br />

diese heute im Heinrich-Blickle-Museum<br />

gezeigt werden. Die älteste Platte<br />

trägt die <strong>Jahre</strong>szahl 1551 und stammt<br />

aus dem Brenztal.<br />

Da Gusseisen durch seinen hohen Kohlenstoffgehalt<br />

sehr brüchig war, wurde<br />

der Kohlenstoff durch weiteres Glühen<br />

und Schmieden abgebaut. Es entstand<br />

Stahl, der elastisch war, geformt und<br />

gehärtet werden konnte. Der Schmiedeberuf<br />

war entstanden! Wahrscheinlich<br />

waren die Waffenschmiede, die<br />

Schwerter, Lanzen, Schilde, Rüstungen<br />

und sonstiges Kriegsgerät herstellten,<br />

die ersten dieser Zunft!<br />

Je nach Bedarf des Umlandes, entwickelten<br />

sich die verschiedensten<br />

Schmiedeberufe, wie z.B. der Huf-,<br />

der Wagen-, der Zeug-, der Messerschmied.<br />

Im Gegensatz zu ländlichen Gebieten<br />

gab es in den Städten Gold-, Silber-<br />

und Kunstschmiede. Bis ins 20. Jahrhundert<br />

war die Schmiedezunft im<br />

ländlichen wie im städtischen Bereich<br />

eine der angesehensten Handwerkszünfte,<br />

welche großen Einfluss auf<br />

das Wohlergehen der Menschen hatte<br />

– denken wir nur an den Hammer, die<br />

Zange, das Schloss oder den Pflug.<br />

Was war die Aufgabe des Zeugschmieds?<br />

Er stellte alle Gegenstände<br />

her, die aus Stahl gefertigt wurden<br />

und die in Haus und Hof notwendig<br />

waren. Dazu gehörten beispielsweise<br />

das Langband und die Kloben für das<br />

Scheunentor oder der geschmiedete<br />

Nagel, mit dem dieses im Holz befestigt<br />

wurde. Des Weiteren fertigte<br />

der Zeugschmied Gabeln, Schaufeln,<br />

Hacken, bis hin zu Fensterbeschlägen<br />

sowie die Gebrauchsgegenstände für<br />

Haus und Hof.<br />

Wilhelm Christian <strong>Sülzle</strong> hatte in seinem<br />

Vater einen guten Lehrmeister. Da<br />

die Lehrlinge vor dem Frühstück den<br />

Stall versorgen mussten – das bedeutete<br />

füttern, misten und melken – war


ein 12-Stunden-Tag normal. Auch bei<br />

der Feldarbeit wurden sie eingesetzt,<br />

da mit dieser der größte Teil der Ernährung<br />

von ungefähr 15 Personen gesichert<br />

wurde.<br />

Wilhelm Christian war ein moderner<br />

Unternehmer, der sich auch an Neuartiges<br />

wagte. So baute er zum Beispiel<br />

Göppelanlagen auf, welche die beginnende<br />

Mechanisierung vorantrieben.<br />

Durch ein Zugtier, das im Kreis lief,<br />

wurde ein großes Zahnrad von drei bis<br />

vier Metern Durchmesser, das waagrecht<br />

auf einer großen Welle gelagert<br />

war, in Bewegung gesetzt. Darauf befand<br />

sich ein Zahnradritzel, welches<br />

direkt auf einer waagrecht liegenden,<br />

stabil gelagerten Welle befestigt war.<br />

Es wurde eine 500-fache Übersetzung<br />

erreicht. Die entstandene Kraft wurde<br />

über Riemenscheiben und Ledertreibriemen<br />

auf andere Maschinen übertragen.<br />

Diese Krafterzeugung wurde dort<br />

eingesetzt, wo Wasserkraft fehlte.<br />

Um einen größeren Kundenkreis<br />

schneller zu erreichen, ließ sich Wilhelm<br />

Christian mehrere Laufräder bauen,<br />

die vom Grafen Trodinee erfunden<br />

wurden. So baute er beispielsweise bei<br />

Glatt (Oberamt Sulz) über die Glatt<br />

eine der ersten Stahlbrücken. Weiter<br />

war er beim Wasserleitungsbau in verschiedenen<br />

Orten der Umgebung der<br />

Auftragsnehmer.<br />

Ein Ladengeschäft, in welchem sowohl<br />

die eigenen Produkte als auch in Fabriken<br />

hergestellte Bedarfsgüter wie<br />

Nägel, Schrauben und Sägen verkauft<br />

wurden, wurde 1890 eingerichtet. Neben<br />

Erd-, Terpentin- und Leinöl verkaufte<br />

man auch die verschiedensten<br />

Naturfarben. Dem Haus- und Küchenbedarf<br />

wurde besondere Aufmerksamkeit<br />

gewidmet, da gusseiserne Töpfe<br />

und Pfannen verschleißarm waren.<br />

Auch emaillierte Gefäße und Behälter<br />

kamen in Mode und verdrängten zum<br />

großen Teil die Produkte des Hafners.<br />

Mitte des 19. Jahrhunderts begann<br />

langsam die Industrialisierung. Durch<br />

die schnell wachsende Bevölkerung<br />

entstand eine größere Nachfrage<br />

nach Gebrauchsgütern. Es entstanden<br />

Fabriken, welche einige Artikel<br />

rationell herstellten und diese auch<br />

preisgünstig anbieten konnten. Bis auf<br />

Huf- und Wagenschmied konnte sich<br />

keines der ursprünglichen Handwerke<br />

bis ins 21. Jahrhundert halten. Es entwickelten<br />

sich dadurch neue Berufe,<br />

wie der Schlosser, der Mechaniker, der<br />

Werkzeugmacher und der Flaschner.<br />

Das Sprichwort sagt: »Handwerk hat<br />

goldenen Boden.« Die Begründung<br />

hierfür liegt in der Tatsache, dass jedes<br />

Handwerk von Grund auf gelernt und<br />

praktiziert werden musste. Die Zünfte<br />

achteten streng darauf, dass Anstand,<br />

Fleiß, Ausdauer und Ehrlichkeit oberste<br />

Priorität hatten.<br />

Wilhelm Karl <strong>Sülzle</strong> wuchs im Elternhaus<br />

mit seinen vier Schwestern, mehreren<br />

Gesellen und Lehrlingen auf.<br />

Nach der Volksschule besuchte er die<br />

Latein-Schule, die erstmals 1551 in<br />

Urkunden erwähnt ist. Auch ein Gedicht<br />

von Präzeptor Haselstock über<br />

das Schuljahr 1893/94 zeigt, wie es<br />

damals zuging.<br />

Dann kam das Wasser aus der Leitung<br />

nach Rosenfeld und bald darauf folgte<br />

die Elektrizität. Es dauerte einige Zeit,<br />

bis diese Erleichterungen von der Bevölkerung<br />

angenommen wurden.<br />

Wilhelm Karl hatte einen der »neuen»<br />

Berufe, Mechaniker, bei einer Firma<br />

in Biberach gelernt. Dort war er auch<br />

bei den christlichen Pfadfindern. Bei<br />

Beginn des Ersten Weltkrieges, 1914,<br />

meldete er sich als Freiwilliger und kam<br />

an die Front nach Galizien, wo er verwundet<br />

wurde und das Glück hatte, ins<br />

Lazarett nach Berlin zu kommen. Dort<br />

besuchte ihn die Rosenfelderin Elise<br />

Rehm, die Hausbeschließerin in einem<br />

Generalshaushalt war. Anlässlich eines<br />

Besuches von Kaiserin Viktoria in diesem<br />

Krankenhaus wurde er von »Ihrer<br />

Majestät« persönlich begrüßt, was für<br />

Rosenfeld eine Sensation war. Nach<br />

der Genesung wurde er zum Württembergischen<br />

Armee-Kraftwagenpark Nr.<br />

16 versetzt, wo er in einer Kraftfahrzeug-Reparaturkompanie<br />

sowohl an<br />

der Front, als auch in der Etappe als<br />

Mechaniker eingesetzt wurde.<br />

Ab und zu erzählte er von seinen Erlebnissen<br />

an der Front und der Etappe.<br />

Zum Beispiel, wie damals ein Differential<br />

an der Hinterachse von Hand<br />

mit Schmirgel und Öl eingeschliffen<br />

wurde: hundert Mal links herum und<br />

hundert Mal rechts herum und so weiter,<br />

bis es gleichmäßig arbeitete. Auch<br />

von mit Ketten getriebenen, vollgummibereiften<br />

Lastwagen mit Rutschkupplungen<br />

anstatt einem Differential<br />

konnte er berichten. Ferner erzählte er,<br />

wie seine Kameraden eine angehängte<br />

Haubitze zum Umkippen brachten.<br />

Der Krieg ging verloren. Auf einem<br />

Foto, das kurz nach dem Waffenstillstand<br />

gemacht wurde, sieht man ihm


und seinen Kameraden die Enttäuschung<br />

und Erniedrigung förmlich an.<br />

Am 19. Dezember 1918 wurde er in<br />

Bruchsal aus der Armee entlassen, mit<br />

15 Reichsmark Marschgeld und 50<br />

Reichsmark Entlassungsgeld. Weihnachten<br />

1918 war er wieder zu Hause.<br />

Später erzählte er oft, dass das, was<br />

er in dieser Zeit bei der Armee gelernt<br />

und erlebt hatte, sein damaliges<br />

Mechanikerleben stark beeinflusst<br />

und bereichert hatte. Wahrscheinlich<br />

stammen aus dieser Zeit seine geflügelten<br />

Worte: »A Tröpfle Öl duat Wonder«<br />

oder »Do isch es ja fuarzdrucka«.<br />

Mit vier großen Schwestern groß zu<br />

werden war auch in damaliger Zeit<br />

keine Kleinigkeit. Er war für damalige<br />

Begriffe »a schmächtigs Maole«. Bis<br />

zu seiner Verheiratung am Dienstag,<br />

dem 1. August 1922, mit der schönen<br />

Metzgermeistertochter Maria, geborene<br />

Schneider, lebte er im Elternhaus.<br />

Noch vor seiner Eheschließung zogen<br />

die Eltern und Geschwister ins heutige<br />

»Haus Leidig«, Balinger Str. 92, wo sie<br />

ihre Landwirtschaft umtrieben.<br />

Im Lauf seiner Ehe wurden folgende<br />

Kinder geboren:<br />

1923 Sohn Reinhold,<br />

1944 in Russland gefallen<br />

1925 Tochter Elisabeth, verheiratet<br />

mit Heinrich Blickle<br />

1927 Sohn Walther, Mechaniker-<br />

meister<br />

1929 Sohn Helmut, Kaufmann;<br />

1988 gestorben<br />

1931 Sohn Karl, Landwirtschafts-<br />

meister, <strong>Sülzle</strong>-Hof; 2002<br />

gestorben<br />

1934 Tochter Ruth, verheiratete<br />

Schwarz, Berlin<br />

1936 Tochter Hanna,<br />

gelernte Eisenhändlerin, dann<br />

Bürokauffrau,<br />

1961 – 1966 Ausbildung<br />

zur Kindergärtnerin.<br />

Anschließend fünf <strong>Jahre</strong> als<br />

Hausverwalterin und Erzieherin<br />

bei ihrer Schwester tätig,<br />

als deren Mann gestorben<br />

war. Es waren fünf Kinder im<br />

Alter von 2 –12 <strong>Jahre</strong>n zu<br />

versorgen. Danach Ausbil-<br />

dung zur Dipl.-Sozialpäda-<br />

gogin, dann Dozentin an der<br />

Fachschule für Sozialpädago-<br />

gik in Reutlingen.<br />

Was Wilhelm Karl in der beginnenden<br />

Inflationszeit bewegte, ist im Detail<br />

nicht zu beschreiben. Von Anfang an<br />

versuchte er mit seiner Frau Maria ein<br />

krisenfestes Unternehmen aufzubauen.<br />

Dieses bestand aus folgenden Geschäftszweigen:<br />

1. das Ladengeschäft<br />

2. die Produktion von Geräten<br />

3. der Landmaschinenverkauf<br />

und die dazugehörige Repara-<br />

turwerkstätte.<br />

Das Ladengeschäft<br />

Dieses wurde, wie von den Eltern übernommen,<br />

weitergeführt und nach und<br />

nach vergrößert, was jedoch bald aufgrund<br />

Platzmangels nicht mehr möglich<br />

war. Erst als 1929 durch den Bau<br />

der »Werkstatt« der erste Industriebau<br />

Rosenfelds entstand, kamen ca. 150<br />

qm dazu. Sämtlicher Bedarf für alle<br />

Handwerker – angefangen von Werk-<br />

zeugen und Leim, über Schrauben und<br />

Farben bis hin zu Ölen und Lacken –<br />

war im Angebot. Weiter wurden Fittings<br />

und Rohre, Blech in Tafeln, Rund-, T-<br />

und U-Eisen sowie Leichtmetallprofile<br />

verkauft. Für die Landwirtschaft gab es<br />

sämtliche Gerätschaften von der Sense<br />

bis zur Mistgabel sowie ein großes<br />

Sortiment von Ketten – angefangen<br />

von Sperrketten, Ketten in Meterware,<br />

Kuh-, Kalb- und Hundeketten sowie<br />

Spannketten. Darüber hinaus gab es<br />

Kettenzubehör wie Zughaken, Ringe,<br />

Kettenglieder.<br />

Für Küche und Haus wurden Kochtöpfe,<br />

Pfannen, Krüge, Eimer, Steingutgeschirr<br />

und Bestecke in Stahl und<br />

Silber, Badewannen und Zuber angeboten.<br />

Auch Wäschepressen und Waschbretter<br />

gehörten zum Sortiment. Noch<br />

heute hört man: »Beim <strong>Sülzle</strong> kriegt<br />

man alles!«<br />

Die Produktion<br />

Es wurden nur Teile entwickelt, die<br />

dem Motto »aus der Praxis für die Praxis«<br />

genügten – und das in der Inflationszeit.<br />

Wilhelm Karl beschäftigte<br />

von Anfang an immer einen Meister,<br />

mehrere Gesellen und drei bis sechs<br />

Lehrlinge. Im <strong>Jahre</strong> 1929 entschloss<br />

man sich, die Zehntscheuer zu kaufen,<br />

abzubrechen und darauf die »Werkstatt«<br />

zu bauen. Dies war der erste Industriebau<br />

in Rosenfeld aus Beton, mit<br />

großen Fenstern und einer Zufahrt von<br />

der Stadtgrabenstraße, zwischen Kronenwirt<br />

und Wagner-Vögele-Gebäude.<br />

Die Produktion wurde rationalisiert,<br />

neue Arbeitsplätze geschaffen und<br />

neue Produkte entwickelt.


Die nachstehende Aufstellung zeigt<br />

nur einen unvollständigen Teil der Produktpalette:<br />

• Riemenloch- und Pressappa-<br />

rat für Spiralverbinder mit<br />

eingetragenem Musterschutz.<br />

• Spiralverbinder in verschie-<br />

densten Größen und Draht-<br />

durchmessern.<br />

• Patentierter Riemenverbinde-<br />

apparat für Schraubstock.<br />

Das Patent wurde an die<br />

Firma Matthaei in Offenbach<br />

verkauft. Diese war zu der da-<br />

maligen Zeit der größte Her-<br />

steller von »Adler-Riemenha-<br />

ken«. Gleichzeitig erhielt er<br />

von dieser Firma die Erlaub-<br />

nis, als »Supergroßhändler«<br />

deren Produkte zu vertreiben.<br />

• Schubkarrenräder mit einen<br />

T-Eisenreif, fünf Speichen<br />

und einem Rohr als Achse,<br />

alles elektrisch geschweißt.<br />

• Waschseilrollen aus<br />

Holz, Blech und Guss.<br />

• SÜRO-Jauchebreitverteiler<br />

in den Größen 00, 1, 2, 3<br />

und 4 sowie Schlauchhahnen<br />

in Größe 2, 3 und 4, an wel-<br />

che ein Feuerwehrschlauch<br />

angeschlossen wurde und so-<br />

mit ein größerer Radius der<br />

Bedüngung ermöglicht wurde.<br />

• Kugellagerblechseilrollen für<br />

Hanfseile, welche die Holzrol-<br />

len ablösten.<br />

• Ratsch-Schraubenzieher, so-<br />

wohl für Schlitz- als auch für<br />

Sechskantschrauben in zwei<br />

Größen.<br />

• Drei Automaten zur Herstel-<br />

lung von aufgeschweißten<br />

Anker-Sicherheitsriemenhaken.<br />

• Folgeschnittwerkzeuge für<br />

Gelenk und Sechszackverbin-<br />

der.<br />

• SÜRO-Gelenkriemenverbin-<br />

der der Größen 15, 20, 25,<br />

27, 35, 45 und 55.


• SÜRO-Sechszackverbinder<br />

der Größen 200, 201, 202,<br />

203 und 204.<br />

• Herstellung von Stanz- und<br />

Folgepresswerkzeugen für<br />

luftbereifte Schubkarrenräder.<br />

Den Verkauf übernahm Wilhelm Karl<br />

selbst, wobei er sowohl Einzel-, als<br />

auch Großhändler belieferte. Die Leipziger<br />

Messe, damals die größte Messe<br />

in Deutschland, besuchte er regelmäßig<br />

und stellte auch einige Male dort<br />

aus.<br />

Das Hauptabsatzgebiet für die eigenen<br />

Produkte waren Württemberg, Bayern,<br />

Baden, aber auch die Schweiz, Österreich<br />

und Frankreich. Sogar bis nach<br />

Australien wurde exportiert. Zu jeder<br />

Zeit waren lokale Messen sehr wichtig,<br />

und es mußte regelmäßig dort ausgestellt<br />

werden.<br />

Landmaschinen<br />

Als drittes Standbein kam der Landmaschinenhandel<br />

sowie deren Reparatur<br />

und die Außer-Haus-Montage dazu.<br />

Das Verkaufsprogramm der verschiedensten<br />

Landmaschinen war auf Hersteller<br />

aus dem süddeutschen Raum<br />

beschränkt:<br />

• Pflüge von Eberhadt, Venzki<br />

und Landsberg,<br />

• wobei darauf hingewiesen<br />

werden muss, dass Wilhelm<br />

Karl den Wendepflug ein-<br />

führte der in der Lage war,<br />

auch schräge Flächen perfekt<br />

zu pflügen. Dadurch wurden<br />

bei den schmalen Äckern auf<br />

dem Kleinen Heuberg zehn<br />

Prozent der Fläche mehr<br />

genutzt.<br />

• Eggen von Venzki und Eber-<br />

hardt.<br />

• Sämaschinen von Glas und<br />

Tröster.<br />

• Mähmaschinen und<br />

Schwadenrechen von Bautz.<br />

• Aufzüge mit und ohne Lauf-<br />

katze von Duffner und Gau-<br />

ting.<br />

• Futterschneidmaschinen von<br />

Speiser und Ködel & Böhm.<br />

• Schrotmühlen von Beilharz<br />

und Irus.<br />

• Jauchepumpen für Hand- und<br />

Motorbetrieb von Eisele.<br />

• Dreschmaschinen von Speiser<br />

und Ködel & Böhm.<br />

Die gut eingeführte Reparaturwerkstätte<br />

mit großem Ersatzteillager reparierte<br />

schnell und zuverlässig und war<br />

auch in der Lage, fünfzig <strong>Jahre</strong> alte<br />

Maschinen zu reparieren.<br />

Am 30. Januar 1933 übernahm Adolf<br />

Hitler die Regierung. Eine schwere Zeit<br />

brach für Wilhelm Karl und seine Frau<br />

an, da er bereits im <strong>Jahre</strong> 1929 bei<br />

der »Hahnschen Gemeinschaft« als Pietist<br />

seine religiöse Heimat gefunden<br />

hatte. Nur einmal sah man ihn und<br />

seine Belegschaft samt Festwagen an<br />

einem 1.-Mai-Umzug teilnehmen; das<br />

war 1934.<br />

Es begann ein widernatürlicher Aufschwung,<br />

der auch die Geschäfte der<br />

Firma Wilhelm <strong>Sülzle</strong> stark beeinflusste.<br />

Auf einmal gab es keine Ar-


eitslosen mehr, die Leute investierten,<br />

bauten Häuser, kauften Maschinen<br />

und Geräte. Großen Einfluss hatte für<br />

den Kleinen Heuberg die Firma Mauser<br />

in Oberndorf, die bald dreischichtig<br />

arbeitete. Dadurch konnten die<br />

kleineren Bauern ihre Landwirtschaft<br />

trotzdem umtreiben und hatten eine<br />

zweite Einnahmequelle.<br />

Von staatlicher Seite wurde die Preisbindung<br />

eingeführt und streng überwacht.<br />

Ein Bauer kaufte zum Beispiel<br />

eine Breitdreschmaschine. Zur Inbetriebnahme<br />

mussten verschiedene<br />

zusätzliche kleine, schmale Riemen<br />

montiert werden. Man vergaß, diese zu<br />

berechnen. Der Bauer erzählte das am<br />

Biertisch und schon waren die Kontrolleure<br />

da. Eine Strafe war fällig!<br />

1935 wurde der »Laden« nochmals<br />

vergrößert. Man baute Glasvitrinen<br />

ein; Silberbestecke, Bleikristall und<br />

Geschenkartikel kamen dazu. Im Büro<br />

arbeiteten vier bis fünf Männer, drei bis<br />

vier Frauen und etliche Lehrlinge. Man<br />

hatte ein »Tagebuch«, in das nichtbezahlte<br />

Warenlieferungen eingetragen<br />

wurden.<br />

Eine Anker-Registrierkasse thronte<br />

auf dem Ladentisch. Diese bereitete<br />

der Buchhaltung viele Sorgen. Jeden<br />

Morgen wurde die Kasse gemacht und<br />

dann nach den Fehlern gesucht. Auch<br />

eine Shell-Tankstelle – Handbetrieb<br />

– war vorne an der Hauptstraße. Es gab<br />

nur eine Sorte Benzin und Mischung<br />

für Zweitakter. Luft pumpte man von<br />

Hand!<br />

1937 wurden schon manche Artikel<br />

rationiert. Man wurde mit Plakaten<br />

aufgefordert, »Kampf dem Verderb« zu<br />

üben, Alteisen und Papier zu sammeln<br />

und von der Hitlerjugend abholen zu<br />

lassen. Die Menschen wurden organisiert.<br />

Als alle Mütter Deutschlands<br />

dem „Führer“ ihre Kinder »schenkten«,<br />

mussten auch die drei ältesten Kinder<br />

zum Jungvolk bis 14 <strong>Jahre</strong>, zur Hitlerjugend<br />

über 14 <strong>Jahre</strong> und die Mädchen<br />

zu den Jungmädchen und danach zum<br />

Bund deutscher Mädchen (BdM). Für<br />

jede Altersstufe hatte man bestimmte<br />

Uniformen, einmal für Sommer, einmal<br />

für Winter. Ein »Hitlerbild«, wie<br />

es in jedem Haus hing, hatte Wilhelm<br />

Karl keines. Seine Kinder sagten: »Wir<br />

sind zu arm, um eines zu kaufen!« Immer<br />

wieder wurde Wilhelm Karl auf die<br />

NSDAP-Ortsgruppe bestellt, wo er oft<br />

wegen Kleinigkeiten verdächtigt wurde.<br />

Wie viele Hundert-Reichsmark-<br />

Scheine er dort zurückließ, ist nicht<br />

bekannt. In dieser Zeit wurden das<br />

Saarland und Österreich in das Deutsche<br />

Reich eingegliedert und das Sudetenland<br />

besetzt.<br />

Dann wurde 1938 das Metzger-Jakobles-Haus<br />

gekauft und abgebrochen<br />

und die noch brauchbaren Balken in<br />

der Sägemühle Schüehle nachgesägt,<br />

wobei für jeden Nagel, der durchgesägt<br />

wurde, eine Reichsmark für das<br />

zu wechselnde Sägenblatt gezahlt<br />

werden musste. Als die Sirenen den<br />

Kriegsbeginn mit Polen anzeigten,<br />

wurde von der Firma Kipp, Vöhringen<br />

die letzte Backsteinlieferung direkt<br />

aus dem Ofen gebracht. Beim Abladen<br />

der Steine verbrannten sich die Leute<br />

– trotz Lederhandschuhen – die Finger.<br />

Der Lastwagen war samt Fahrer auf<br />

dem Weg zu seinem vorgeschriebenen<br />

Einsatzort. Das »Lagerhaus«, ein Vielzweckbau,<br />

war bis auf die Giebel fertig<br />

gemauert und bis zum <strong>Jahre</strong>sende<br />

winterfest.<br />

Alle Männer im wehrtüchtigen Alter<br />

mussten einrücken und zwar auch<br />

Leute über 50 <strong>Jahre</strong>. Es gab nur wenige<br />

»Unabkömmliche«. Nachdem der<br />

Polenfeldzug nach 18 Tagen beendet<br />

war, begann am Rhein der Ausbau des<br />

„Westwalles“, was auf einen Angriff<br />

auf Frankreich schließen ließ! Frauen<br />

kamen in die Fabriken und erledigten<br />

Männerarbeit. Auch Fremdarbeiter<br />

aus Polen wurden dienstverpflichtet.<br />

Das Material wurde knapper. Wilhelm<br />

Karl musste nach Berlin reisen, um<br />

sein Stahlkontingent für die Produktion<br />

erhöhen zu lassen. Er wurde vom<br />

Reichsnährstand unterstützt, da er<br />

durch seine Produkte, speziell SÜRO-<br />

Jauchehahnen, die Ertragslage der<br />

Landwirtschaft verbesserte.<br />

1940 begann der Krieg mit Frankreich,<br />

wobei die Niederlande, Belgien<br />

und Luxemburg auch besetzt wurden.<br />

Die ersten französischen Kriegsgefangenen<br />

kamen nach Rosenfeld. Wohin?<br />

Ins »Lagerhaus«. Die Fenster wurden<br />

vergittert und ungefähr zwanzig Mann<br />

verbrachten dort weitere vier <strong>Jahre</strong>.<br />

Johan, Marius und Lysian arbeiteten<br />

in der »Werkstatt«, bekamen zu jedem<br />

Vesper von der Chefin das entsprechend<br />

belegte Brot. Sonntags saßen<br />

sie am Familientisch, an der Stirn Wilhelm<br />

Karl, rechts zwei, links einer der<br />

Franzosen, wobei Frau <strong>Sülzle</strong> im Laufe<br />

der <strong>Jahre</strong> gute Konversation auf französisch<br />

führen konnte. Wie sich das<br />

auszahlte, belegt folgende Geschichte:


Beim Einmarsch der Franzosen 1945<br />

war die Garagentüre nicht abgeschlossen.<br />

Nachdem kein Widerstand von<br />

deutscher Seite geleistet wurde, begannen<br />

die französischen Soldaten<br />

zu plündern. Einer öffnete das Garagentor<br />

und sah einen fahrbereiten<br />

Personenwagen. Schnell wurde er<br />

herausgeschoben. In diesem Moment<br />

kam Frau <strong>Sülzle</strong> des Weges und sah<br />

die Bescherung. Sie brüllte die Namen<br />

unserer Franzosen, die sofort angerannt<br />

kamen. Der Auflauf fiel einem<br />

französischen Offizier auf, der seine<br />

Soldaten kontrollierte. Die »<strong>Sülzle</strong>-<br />

Franzosen« hatten den Offizier schnell<br />

auf ihrer Seite, indem sie diesem erklärten,<br />

dass diese Frau sie wie eine<br />

Mutter über <strong>Jahre</strong> behandelt hat und<br />

dass diese Familie keine Nazis seien.<br />

Der Offizier ließ das Auto wieder in die<br />

Garage schieben und erteilte Anweisungen,<br />

wie das Auto so hergerichtet<br />

werden muss, dass niemand mehr Interesse<br />

daran hat, es zu requirieren.<br />

Die Nachkriegzeit begann; man wurde<br />

ärmer und ärmer, ausgequetscht,<br />

bedroht, alle Besiegten wurden Sieger.<br />

Der Flüchtlingsstrom schwoll an;<br />

die Evakuierten, die aufs Land verschickten<br />

Kinder – sie alle mussten<br />

versorgt werden.<br />

Wilhelm Karl und seine Frau halfen,<br />

wo sie nur konnten, doch es reichte<br />

einfach nicht. Man baute Öfen, da in<br />

manchen Häusern zwei bis drei Familien<br />

zusätzlich einquartiert wurden.<br />

Nägel verkaufte man 20-stückweise<br />

pro Haushalt. Man stopfte Löcher, wo<br />

man konnte. Immer wieder gab es von<br />

früheren Freunden Hilfe. Es geschahen<br />

Wunder!<br />

Die Währungsreform kam. Leute, die<br />

noch etwas besaßen, zahlten über<br />

hundert Prozent Steuern. Immer wieder<br />

wurden neue Abgaben und Steuern<br />

erhoben, zum Beispiel bei der Berlin-Blockade<br />

durch die Russen – das<br />

»Notopfer Berlin« –, 2 Pfennig pro<br />

Brief usw.<br />

Ein junger Kaufmann kam, wurde<br />

Geschäftsführer und später Schwiegersohn.<br />

Wilhelm Karl war durch die<br />

Belastungen und durch die Verantwortung,<br />

die er so lange getragen hatte,<br />

alt geworden. Nach schwierigen Verhandlungen<br />

und unter der Leitung von<br />

Rechtsanwalt Dr. Strähler, Ebingen,<br />

wurde die Firma in drei Teile aufgespalten.<br />

Sohn Walther übernahm die<br />

Wilhelm <strong>Sülzle</strong> KG<br />

Landmaschinen und<br />

Produktion;<br />

Sohn Helmut übernahm die<br />

Helmut <strong>Sülzle</strong> KG<br />

Laden- und Eisenhandlung;<br />

Tochter Elisabeth mit<br />

Ehemann Heinrich übernah-<br />

men die Heinrich Blickle KG<br />

SÜRO-Gerätebau<br />

Produktion von Jauche-<br />

hahnen, Seilrollen und<br />

Schubkarrenrädern.<br />

Die Verträge waren bis aufs Letzte ausgefeilt.<br />

Die Maschinen, Werkzeuge, ja<br />

sogar die Arbeitnehmer und Angestellten<br />

wurden, ihren Kenntnissen entsprechend,<br />

verteilt. Jede Firma hatte<br />

ihr eigenes Geschäftshaus. Mit einem<br />

Bibelspruch wurde von Wilhelm Karl<br />

das Verhältnis zwischen den einzelnen<br />

Firmen geregelt. Dieser lautet: »Daß es<br />

nicht Streit gibt zwischen deinen und<br />

meinen Hirten«.<br />

Für alle Beteiligten war es nicht einfach,<br />

die gestellten Bedingungen zu<br />

erfüllen, zumal über alles bei Wilhelm<br />

Karl Rechenschaft abgelegt werden<br />

musste. Am Anfang hatte man beispielsweise<br />

einen VW-Käfer Standard,<br />

Billigausführung. Man hatte eine gemeinsame<br />

Telefonanlage. Das Geschäftsführer-Gehalt<br />

war sehr klein.<br />

Doch alle haben es überlebt und konnten<br />

ihre Geschäfte ausbauen!<br />

Alle drei Firmen zusammen sind heute<br />

der größte Arbeitgeber in Rosenfeld<br />

und beschäftigen viele Leute vom gesamten<br />

Kleinen Heuberg.<br />

Blickle Räder und Rollen<br />

GmbH & Co KG<br />

Helmut <strong>Sülzle</strong> GmbH<br />

Stahlhandel- und Eisenbiegerei.<br />

<strong>Sülzle</strong> Eisenwaren GmbH<br />

Der Spezialist für das Handwerk<br />

Walther <strong>Sülzle</strong> GmbH<br />

Transportbandverbindungssysteme<br />

Anker-Flexco GmbH<br />

Transportverbinder und Zubehör


Allen, die zum Auf- und Ausbau der<br />

Firma Wilhelm <strong>Sülzle</strong><br />

beigetragen haben, soll an dieser Stelle noch einmal von Herzen<br />

Dank und Anerkennung für ihre beispielhafte Treue und Einsatzbereitschaft<br />

in guten wie auch in schlechten Zeiten gesagt sein!<br />

Mögen die nächsten <strong>125</strong> <strong>Jahre</strong> genauso erfolgreich verlaufen,<br />

wie die vergangenen!<br />

Für alle seitherigen Generationen war,<br />

wie am SÜLZLE–HAUS angebracht, der Maßstab ihres Handelns<br />

ORA ET LABORA -<br />

Möge dies auch für die zukünftig Verantwortlichen gelten!<br />

Diese Ausführungen wurden von Walther <strong>Sülzle</strong> sen.<br />

zusammengestellt und können nur mit dessen Einwilligung,<br />

auch auszugsweise, veröffentlicht werden.<br />

Balingen, den 1. August 2005<br />

BETE UND ARBEITE


1880<br />

Wilhelm Christian<br />

und Rosine Margarete <strong>Sülzle</strong><br />

1 9 2 8<br />

Wilhelm Karl <strong>Sülzle</strong> war Mechanikermeister,<br />

beschäftigte mehrere Gesellen und<br />

bildete Lehrlinge aus.<br />

C H R O N I K<br />

1880-2005<br />

Geschäftshaus um 1930<br />

11922 9 2 2<br />

Sohn Wilhelm Karl <strong>Sülzle</strong><br />

heiratet Maria Schneider


Werkstatt auf dem ehemaligen Platz der Zehntscheuer<br />

neben dem Stadthaus, heute Frauenberggasse.<br />

Wilhelm Karl <strong>Sülzle</strong>s bahnbrechende Erfindung,<br />

der SÜRO-Jaucheverteiler<br />

Firmenauto 1935<br />

Familienfoto anno 1943<br />

Wilhelm Karl <strong>Sülzle</strong>, sein Ehefrau Maria<br />

und den Kindern Reinhold, Elisabeth, Walther,<br />

Helmut, Karl, Ruth und Hanna<br />

880-2005


1 9 5 3<br />

Wilhelm <strong>Sülzle</strong> teilte die Firma auf seine Kinder auf<br />

- Helmut <strong>Sülzle</strong> Eisenwaren<br />

- Wilhelm <strong>Sülzle</strong> Landmaschinen und Riemenverbinder<br />

- Heinrich Blickle Süro Gerätebau<br />

- Karl <strong>Sülzle</strong> <strong>Sülzle</strong>hof<br />

Die jungen Unternehmer :<br />

Heinrich Blickle & Helmut <strong>Sülzle</strong><br />

im <strong>Jahre</strong> 1953<br />

Kassenbuch um 1955<br />

1 9 5 6<br />

Kauf des Fruchtkastens


1 9 6 1<br />

Helmut <strong>Sülzle</strong> heiratet<br />

Edith <strong>Sülzle</strong>, geb. Mayer<br />

Elisabeth Blickle, geb. <strong>Sülzle</strong><br />

Geschäftshaus <strong>Sülzle</strong> im <strong>Jahre</strong> 1965<br />

Helmut <strong>Sülzle</strong> mit seinem ersten<br />

Mercedes Benz in den 70-er <strong>Jahre</strong>n<br />

Helmut <strong>Sülzle</strong><br />

in den 70-er <strong>Jahre</strong>n


Die Entwicklung der Firma Helmut <strong>Sülzle</strong> GmbH<br />

in den letzten 15 <strong>Jahre</strong>n.<br />

Sehr geehrter Leser<br />

unserer Jubiläumschronik,<br />

am 1. Oktober 1990 trat ich mit 23<br />

<strong>Jahre</strong>n in unser Familienunternehmen<br />

ein. Seitdem leite ich das Familienunternehmen,<br />

am Anfang gemeinsam mit<br />

meiner Mutter, und heute mit meinen<br />

Geschwistern.<br />

Eigentlich müsste mein Bericht am<br />

5. Juni 1988 beginnen. An diesem<br />

Tag verunglückte unser Vater Helmut<br />

<strong>Sülzle</strong> tödlich. Ein Schock nicht nur<br />

für unsere Familie, sondern auch für<br />

alle Mitarbeiter unserer Firma. Meine<br />

Mutter konnte gemeinsam mit unseren<br />

langjährigen Mitarbeitern das Unternehmen<br />

weiterführen. Die gesamte<br />

Großfamilie <strong>Sülzle</strong> – Blickle – Mayer<br />

stand uns in dieser schwierigen Zeit<br />

zur Seite. Meine Schwester Edith war<br />

bereits im Unternehmen. Ich selbst<br />

studierte an der Berufsakademie in<br />

Stuttgart Betriebswirtschaft. Meine<br />

Brüder Andreas und Hartmut waren zu<br />

dieser Zeit noch in der Schule.<br />

Unser Geschäft war damals auf verschiedene<br />

Standorte in Rosenfeld<br />

verteilt. Im traditionellen <strong>Sülzle</strong>-Haus<br />

am Marktplatz war das Ladengeschäft,<br />

in dem Haushaltswaren und Eisenwaren<br />

verkauft wurden. Das Warenlager<br />

hierfür war vor allem im dahinter gelegenen<br />

historischen Fruchtkasten. In<br />

der Hauffstraße befand sich der Stahl-<br />

handel und die Eisenbiegerei. Das<br />

Büro war neben dem Rathaus in der<br />

Frauenberggasse 5.<br />

Damals arbeiteten fast 30 Mitarbeiter<br />

in unserem Unternehmen. Der Stahlhandel<br />

und die Eisenbiegerei war die<br />

umsatzstärkste Abteilung. Unser Fuhrpark<br />

umfasste zwei Sattelzugmaschinen<br />

und ein Kranfahrzeug. Die Eisenbiegerei<br />

wurde mit einem Schneid- und<br />

Messwagen und einer Biegemaschine<br />

betrieben. Die Lagermatten wurden<br />

mit dem Bolzenschneider zugeschnitten,<br />

bevor sie mit einer einfachen Mattenbiegemaschine<br />

gebogen wurden.<br />

Die Schilder in der Arbeitsvorbereitung<br />

wurden alle noch von Hand geschrieben,<br />

was sehr aufwändig war. Im Büro<br />

arbeiteten wir ohne EDV und Warenwirtschaftssystem,<br />

lediglich ein PC<br />

diente als bessere Schreibmaschine,<br />

um die Rechnungen zu schreiben.<br />

Die erste Investition, welche ich<br />

1990 noch veranlasste, war ein Brückenkran.<br />

Wir kauften dazu eine gebrauchte<br />

Krankatze und erstellten die<br />

Kranbrücken selbst.<br />

1991<br />

Es war die Zeit nach der Wende und<br />

es herrschte eine gute Baukonjunktur.<br />

Wir mussten unsere interne Organisation<br />

auf Vordermann bringen, was zu-<br />

allererst hieß, ein Warenwirtschaftssystem<br />

mit entsprechender EDV zu<br />

installieren. Ich kann mich noch gut<br />

erinnern, wie mein Vater schon <strong>Jahre</strong><br />

zuvor zu mir gesagt hatte, dass er die<br />

EDV erst einführen will, wenn ich in<br />

der Firma sei. Wir entschieden uns für<br />

die Branchenlösung der Firma MTF in<br />

Verbindung mit einer AS 400 von IBM.<br />

Dies war ein erster Meilenstein, da wir<br />

sofort alle Betriebsabläufe über das<br />

Programm steuerten, und sich unsere<br />

gesamte Organisation hierauf anpassen<br />

musste.<br />

1992<br />

In den folgenden <strong>Jahre</strong>n wurde kontinuierlich<br />

investiert. 1992 wurde eine<br />

neue Biegemaschine für Betonstahl<br />

gekauft sowie ein neuer Kran-Lkw. Das<br />

bisherige Lagerbüro und der Vesperraum<br />

waren in die <strong>Jahre</strong> gekommen<br />

und wir ersetzten diese durch eine<br />

komfortable Containerlösung. So hatten<br />

wir ein großzügiges Lagerbüro sowie<br />

Umkleide- und Aufenthaltsräume<br />

mit den entsprechenden sanitären Anlagen<br />

erstellt.<br />

1993<br />

Die Geschäfte entwickelten sich positiv.<br />

Die Kunden waren uns treu geblieben<br />

und hatten unserer jungen Mannschaft<br />

ihr Vertrauen geschenkt. Wir<br />

versuchten alles, um unsere Kunden<br />

immer mit bester Qualität und termingerecht<br />

zu beliefern. Ich kann mich<br />

noch ganz genau an folgende Begebenheit<br />

erinnern: Die Firma Anton Dieringer<br />

aus Rangendingen benötigte für


ihre Brückenbaustelle dringend Material,<br />

da die Armierungskolonne bestellt<br />

war. Wir waren so ausgelastet, dass<br />

wir den Termin nicht schaffen konnten.<br />

Aber es gab keine Alternative,<br />

der Stahl musste am anderen Morgen<br />

um 7.00 Uhr auf der Baustelle sein.<br />

Die Bügel machte unser Biegemeister<br />

Johann Czogalla noch fertig. Den geraden<br />

Stahl schnitten mein Bruder Hartmut<br />

und ich in einer Nachtschicht.<br />

Dann beluden wir den Lkw bis spät<br />

nach Mitternacht, damit unser Kunde<br />

am anderen Morgen pünktlich seinen<br />

Stahl auf der Baustelle hatte.<br />

Das <strong>Sülzle</strong>–Haus bekam in diesem<br />

Jahr seine neue Fachwerkfassade. Beide<br />

Fachwerkhäuser zieren seit dieser<br />

Zeit den Marktplatz von Rosenfeld.<br />

1994<br />

In diesem Jahr planten wir die Vergrößerung<br />

unserer Eisenbiegerei, da wir<br />

immer wieder an Kapazitätsgrenzen<br />

stießen. Vor allem die Termine in der<br />

Biegerei konnten nur mit höchstem<br />

Einsatz aller Mitarbeiter eingehalten<br />

werden. Um jedoch mit neuen Maschinen<br />

die Kapazität erhöhen zu können,<br />

mussten wir zuerst unser drittes<br />

Hallenschiff verlängern. Die Arbeiten<br />

wurden in diesem Jahr ausgeführt und<br />

zugleich noch eine neue Krananlage<br />

gekauft.<br />

1995<br />

Nun waren die Voraussetzungen für<br />

eine neue Biegerei geschaffen. Es<br />

wurde eine Richt- und Schneideanlage,<br />

ein Bügelbiegeautomat sowie Verteilerwagen<br />

und Rollenbahnen von der<br />

Firma Schnell gekauft. Gemeinsam mit<br />

den bisherigen Maschinen konnten wir<br />

so unsere Kapazität deutlich erhöhen.<br />

Die drei Hallenschiffe teilten sich danach<br />

wie folgt auf:<br />

Halle 1<br />

Stabstahl, Röhren, Profile und Breitflanschträger<br />

mit Sägeanlage sowie<br />

Werkstatt für die Produktion von Stützen<br />

und Schweißteilen.<br />

Halle 2<br />

Lagermattenvorratslager und Kommissionierlager,<br />

Mattenbiegerei, Lager von<br />

Bedachungsartikeln und NE-Metallen.<br />

Halle 3<br />

Eisenbiegerei mit Vorratslager für Betonstahl.<br />

Ebenfalls in diesem Jahr trat mein<br />

jüngster Bruder Hartmut in die Firma<br />

ein. Hartmut hatte nach seiner Ausbildung<br />

zum Industriekaufmann Betriebswirtschaft<br />

an der Fachschule für<br />

Eisenwaren in Wuppertal studiert.<br />

Hartmut kümmerte sich intensiv um<br />

die Eisenwarenabteilung, was für mich<br />

eine große Entlastung bedeutete.<br />

Im Jahr 1996 begannen wir mit der Planung<br />

der Umstrukturierung des Eisenwarenhandels.<br />

Die Grundidee war die<br />

Trennung vom Groß- und Einzelhandel.<br />

Dies war im bisherigem Gebäude in<br />

der Balinger Str. 17 nicht möglich. Wir<br />

entschieden uns dazu, den Einzelhandel<br />

in ein separates Gebäude, welches<br />

in der Hauffstr. 15 gebaut wurde, zu<br />

verlagern. Der Großhandel sollte in der<br />

Balinger Str.17 bzw. im Fruchtkasten<br />

bleiben.<br />

Das Jahr 1997 begann nicht gut. Unser<br />

Einkaufsverband NB (Nürnberger-<br />

Bund) aus Essen, bei dem wir über<br />

Jahrzehnte Mitglied waren, musste Insolvenz<br />

anmelden. Dies hatte zur Folge,<br />

dass nicht nur unsere Genossenschaftsanteile<br />

verloren waren, sondern<br />

wir auch durch Doppelzahlungen an<br />

die Industrie belastet wurden. Daraufhin<br />

schlossen wir uns dem Einkaufsverband<br />

Deutscher Eisenwarenhändler<br />

EDE in Wuppertal an, mit dem wir bis<br />

heute sehr gut zusammenarbeiten.<br />

Zu allem Übel mussten zwei unserer<br />

umsatzstärksten Kunden ebenfalls Insolvenz<br />

anmelden.<br />

Durch die Eröffnung unseres E-Top<br />

Fachmarktes in der Hauffstrasse 15<br />

waren große Investitionen nötig. Ladeneinrichtung,<br />

Computer, Software<br />

und auch ein Lkw mit Planenaufbau<br />

und Hebebühne wurden angeschafft.<br />

Man versprach sich durch die Verlagerung<br />

in die neuen Räume einen Umsatzzuwachs.<br />

Der Markt wurde Anfang<br />

Oktober eröffnet.


1998<br />

Das Jahr 1998 war ein sehr wichtiges<br />

in der jüngeren Geschichte der Firma,<br />

da in diesem Jahr die Entscheidung<br />

getroffen wurde, die Firma in drei Bereiche<br />

aufzuspalten, die rechtlich auch<br />

getrennt wurden.<br />

Unser Bruder Andreas trat, nachdem er<br />

seine Berufsaufbildung abgeschlossen<br />

hatte und auch noch Berufserfahrung<br />

sammeln konnte, in die Firma ein. Er<br />

übernahm den Bereich der Produktion<br />

Eisenbiegerei und die technische Betriebsleitung<br />

im Stahlhandel. Andreas,<br />

der nach der Schule eine Lehre als<br />

Industriemechaniker absolvierte und<br />

im Anschluss daran Maschinenbau<br />

studiert hatte, war sofort eine sehr<br />

große Stütze für das Unternehmen.<br />

Er entlastete mich enorm, so dass die<br />

gewonnene Zeit in den Vertrieb und<br />

die strategische Weiterentwicklung<br />

des Unternehmens investiert werden<br />

konnte. Da mein Bruder Andreas auch<br />

Schweißfachingenieur ist, konnte unser<br />

Unternehmen den großen Schweißnachweis<br />

erlangen.<br />

Zu dieser Zeit befand sich das Verkaufsbüro<br />

und die Arbeitsvorbereitung<br />

immer noch im Büro in der Frauenberggasse.<br />

Dies war kein Idealzustand<br />

und so beschlossen wir, ein weiteres<br />

Containerbüro in der Stahlhalle zu installieren.<br />

Mit dem Umzug in dieses<br />

Büro, Ende des <strong>Jahre</strong>s, wurde auch<br />

eine neue Generation von Soft- und<br />

Hardware installiert. Dies gelang mit<br />

sehr viel Mühe und einigen Nachteinsätzen.<br />

Diese Tage werden Gerhard<br />

Reich und ich bestimmt nicht mehr<br />

vergessen.<br />

Neben den Investitionen in die Bürocontainer<br />

mit Einrichtung und die EDV,<br />

schafften wir in diesem Jahr einen gebrauchten<br />

BVM-Stangenschneider und<br />

einen neuen Lkw an.<br />

Ebenfalls wurde im <strong>Sülzle</strong>-Haus das<br />

Ladengeschäft umgebaut. Der Großhandel<br />

wurde komplett in den Fruchtkasten<br />

verlagert und dort auch Büros<br />

eingebaut. Die freie Fläche im <strong>Sülzle</strong>-<br />

Haus wurde vermietet. Es wurde ein<br />

kleines Kaufhaus mit verschiedenen<br />

Geschäften: Ein Reisebüro, ein Textilgeschäft,<br />

ein Schuhgeschäft und eine<br />

Weinhandlung eröffneten neben dem<br />

neu gestalteten Haushaltswarengeschäft.<br />

1999<br />

Zum 01.01.1999 wurde die Aufteilung<br />

der Firmen in die Bereiche<br />

Helmut <strong>Sülzle</strong> GmbH<br />

Stahlhandel und Eisenbiegerei<br />

H. <strong>Sülzle</strong> Eisenwaren GmbH<br />

Eisenwarenhandel Groß- und Einzelhandel<br />

<strong>Sülzle</strong> Haushaltswaren<br />

Einzelhandel im <strong>Sülzle</strong>-Haus<br />

vollzogen. Ab diesem Zeitpunkt waren<br />

mein Bruder Andreas und ich für<br />

den Stahlhandel verantwortlich. Verantwortlich<br />

für den Eisenwarenhandel<br />

war mein Bruder Hartmut und für den<br />

Haushaltswarenbereich meine Mutter.<br />

Die Buchhaltung und das Finanzwesen<br />

für alle Betriebe verantwortete meine<br />

Schwester Edith Kuret mit unserem Bilanzbuchhalter<br />

Ralf Völkle.<br />

Leider zeigte sich sehr schnell, dass das<br />

Haushaltswarengeschäft am Standort<br />

Rosenfeld nicht überlebensfähig war.<br />

So musste nach langer Tradition dieser<br />

Betriebszweig geschlossen werden.<br />

Die anderen Geschäftsbereiche entwickelten<br />

sich positiv. Trotz rückläufiger<br />

Baukonjunktur konnte das Biegegeschäft<br />

weiter ausgebaut werden. Es<br />

wurde ein neuer Bügelautomat und ein<br />

Kran-Lkw in diesem Jahr angeschafft.<br />

Bereits im Jahr 1998 machte ich mir<br />

Gedanken darüber, weshalb es in unserem<br />

Nachbarkreis Freudenstadt<br />

keinen Biegebetrieb gab. Es gab zwar<br />

Stahlhändler, welche gebogenen Stahl<br />

verkauften, jedoch wurde der meist in<br />

Stuttgart oder Pforzheim produziert<br />

und dann mit entsprechenden Lieferzeiten<br />

an die Baugeschäfte ausgeliefert.<br />

Die nächstliegende Biegerei für<br />

den Raum Freudenstadt war Rosenfeld.<br />

Wir hatten jedoch logistische<br />

Probleme, den Raum so zu bedienen,<br />

wie unser angestammtes Liefergebiet.<br />

Diesen Gedanken tauschte ich einmal<br />

mit meinen Geschäftspartner Hanspeter<br />

Verfürden aus. Er arbeitet damals<br />

bei einem Stahlhändler im Großraum<br />

Stuttgart. Die Idee faszinierte<br />

ihn ebenfalls und so beschlossen wir,<br />

nachdem wir uns reichlich Gedanken<br />

darüber gemacht hatten, gemeinsam<br />

einen neuen Biegebetrieb in Dornstet-<br />

ten zu gründen.


2000<br />

So wurde die Firma STP Stahlpartner<br />

Dornstetten GmbH zum 1.1. 2000<br />

gegründet und bezog ihre Geschäftsräume<br />

in der Lise-Meitner-Straße 8 in<br />

Dornstetten im März 2000. Wir beide<br />

hofften, dass die anhaltende Krise am<br />

Bau zum Jahrtausendwechsel vorüber<br />

sein würde. Das Gegenteil war der<br />

Fall. Die Baukonjunktur verzeichnet<br />

bis heute einen stetigen Rückgang.<br />

Trotz allem konnte die Firma STP sehr<br />

schnell Fuß fassen und eroberte sich<br />

eine starke Marktposition.<br />

Heute kann man sagen, dass die Gründung<br />

der Firma STP Dornstetten GmbH<br />

und die Partnerschaft zwischen Hanspeter<br />

Verfürden und mir die weitere<br />

Entwicklung der Firma <strong>Sülzle</strong> nachhaltig<br />

beeinflusst hat. Wir beide konnten<br />

bis heute sehr viel voneinander lernen<br />

und haben uns mit unseren jeweiligen<br />

Stärken hervorragend ergänzt.<br />

Zum <strong>Jahre</strong>sende wurde der Fachmarkt<br />

in der Hauffstrasse 15 aus wirtschaftlichen<br />

Gründen geschlossen. Man<br />

konzentrierte sich ganz auf den Großhandel,<br />

der im Fruchtkasten weiter<br />

ausgebaut wurde.<br />

2001<br />

Ende des <strong>Jahre</strong>s 2000 gab es erste<br />

Kontakte zwischen Dr. Erich Steim und<br />

mir. Dr. Steim war Inhaber der Firma<br />

Steim GmbH Co.KG Eisenbiegerei in<br />

Dußlingen bei Tübingen. Herr Steim<br />

strebte eine Betriebsübergabe an und<br />

wollte seinen Betrieb an die Firma<br />

<strong>Sülzle</strong> verkaufen, mit dem Ziel der Fortführung<br />

und Übernahme seines Personals.<br />

Nach sehr vielen Gesprächen und<br />

Verhandlungen einigte man sich, und<br />

die Helmut <strong>Sülzle</strong> GmbH übernahm<br />

zum 01.01.2001 die Firma Steim, die<br />

heute unter dem Namen <strong>Sülzle</strong> Stahlhandel<br />

Dußlingen als selbstständiges<br />

Tochterunternehmen geführt wird.<br />

In Rosenfeld wurde weiter in Maschinen<br />

und Organisationen investiert und<br />

die Betriebsabläufe optimiert.<br />

Die Buchhaltung für alle Betriebe,<br />

auch für die STP, wurde zentral in Rosenfeld<br />

organisiert.<br />

2002<br />

Wie schwierig die Situation in der<br />

Branche war, zeigte sich ein Jahr<br />

später. Im Juni 2002 meldete nur die<br />

Firma Mühl Producte und Services in<br />

Pforzheim Insolvenz an. Erst wenige<br />

<strong>Jahre</strong> zuvor hatte die Firma Mühl die<br />

damals angeschlagene alteingesessene<br />

Firma Gebr. Hornung Stahl- und<br />

Sanitärgroßhandel übernommen und<br />

weitergeführt. Somit war ein direkter<br />

Wettbewerber von Stahlpartner Dornstetten<br />

vom Markt verschwunden. Man<br />

versuchte die Chance von Dornstetten<br />

aus zu nutzen und die Kunden für sich<br />

zu gewinnen. Gleichzeitig setzten wir<br />

uns mit dem Insolvenzverwalter in Verbindung,<br />

um die gebrauchten Maschinen<br />

und das Materiallager zu übernehmen.<br />

Wir konnten die Maschinen der<br />

Eisenbiegerei und das Warenlager vom<br />

Insolvenzverwalter erwerben.<br />

Sehr schnell stellte sich heraus, dass<br />

nicht alle Kunden von Dornstetten aus<br />

mit dem gewohnten Service bedient<br />

werden konnten. Man beschloss, das<br />

Gelände der ehemaligen Biegerei von<br />

der Bahn anzumieten und einen neuen<br />

Biegebetrieb in Pforzheim zu eröffnen.<br />

Am 01.11.2002 startete die neu<br />

gegründete <strong>Sülzle</strong> Stahlhandel GmbH<br />

Pforzheim, ebenfalls als selbstständiges<br />

Tochterunternehmen der Helmut<br />

<strong>Sülzle</strong> GmbH.<br />

2003<br />

Dieses rasante Wachstum innerhalb<br />

von sehr kurzer Zeit forderte von allen<br />

Mitarbeitern enormen Einsatz. Die Geschäftsabläufe<br />

mussten immer wieder<br />

verändert und der neuen Situation angepasst<br />

werden. Ebenfalls musste sich<br />

die gesamte Organisation verändern.<br />

Für mich war die logische Folge, dass<br />

wir ein Kompetenzteam bilden mussten,<br />

welches sich mit der strategischen<br />

Weiterentwicklung des Unternehmens<br />

beschäftigen sollte. Die Geschäftsleitung<br />

und die Mitarbeiter aus der<br />

„zweiten Reihe“ bildeten das Kompetenzteam<br />

K 5, mit dem Ziel, die<br />

mittelfristige Entwicklung der <strong>Sülzle</strong><br />

– Stahlpartner – <strong>Gruppe</strong> strategisch zu<br />

planen. Mit Herrn Werner Schulz, den<br />

ich bei einem Zeitmanagementseminar<br />

kennen gelernt hatte, fand ich den<br />

idealen Seminarleiter und Moderator<br />

für unsere Workshops. Seitdem trifft<br />

sich das K 5-Team ein- bis zweimal<br />

im Jahr zu einem Wochenend-Workshop.<br />

Unter anderem entstanden unsere<br />

Unternehmensleitsätze, und man<br />

entwickelte den einheitlichen Auftritt


der <strong>Sülzle</strong> – Stahlpartner – <strong>Gruppe</strong> als<br />

starken Partner in Baden-Württemberg.<br />

Kontinuierlich wurde in allen Standorten<br />

in Maschinen, Fahrzeuge, Büroorganisation<br />

und Personalentwicklung<br />

investiert, um den Anforderungen des<br />

Marktes gerecht zu werden. Vor allem<br />

in Rosenfeld, wo die Buchhaltung und<br />

Geschäftsleitung immer noch in der<br />

Frauenberggasse war, musste eine Veränderung<br />

herbeigeführt werden. Ziel<br />

war es, die gesamte Verwaltung, den<br />

Verkauf und die Arbeitsvorbereitung<br />

in einem Büro in der Hauffstrasse zusammenzuführen.<br />

Dazu baute man das<br />

Gebäude des ehemaligen Fachmarktes<br />

in ein modernes Büro um. Pünktlich<br />

zum <strong>Jahre</strong>swechsel konnte das neue<br />

Büro bezogen werden.<br />

Ebenfalls wurde in diesem Jahr die<br />

Erweiterung der Stahlhalle und der Eisenbiegerei<br />

in Rosenfeld geplant. Die<br />

beengten Verhältnisse, welche bereits<br />

in den letzten <strong>Jahre</strong>n eine optimale<br />

Abwicklung nicht zugelassen hatten,<br />

sollten dadurch verbessert werden.<br />

Durch die Ausweisung des Baugebiets<br />

West wurde diese Planung möglich.<br />

Ziel war es, die Arbeiten bis zum <strong>Jahre</strong>sanfang<br />

des Jubiläumsjahres 2005<br />

fertig zu stellen.<br />

2004<br />

Die Geschäftsentwicklung in allen Unternehmen<br />

war trotz der schwierigen<br />

Situation am Bau gut. Vor allem das<br />

Jahr 2004, welches durch explodierende<br />

Stahlpreise gekennzeichnet war,<br />

führte zu einem enormen Umsatzzuwachs,<br />

ohne dass eine Tonne mehr<br />

verkauft werden musste. Zeitweise<br />

verdoppelten sich die Einkaufspreise<br />

durch den weltweiten Stahlboom.<br />

Im dritten Quartal 2004 begannen<br />

wir mit den Planungen der Aktivitäten<br />

des Jubiläumsjahres 2005. <strong>125</strong> <strong>Jahre</strong><br />

Firma <strong>Sülzle</strong> in Rosenfeld sollten gebührend<br />

gefeiert werden. Man plante<br />

mehrere Veranstaltungen über das<br />

ganze Jahr verteilt, unter anderem<br />

auch diese Jubiläumschronik.<br />

2005<br />

Anfang des <strong>Jahre</strong>s konnten wir wie geplant<br />

unseren Hallenanbau beziehen<br />

und die Eisenbiegerei neu einrichten.<br />

Die Betriebsabläufe und die Logistik<br />

entsprechen nun den betrieblichen<br />

Anforderungen.<br />

Durch die überraschende Betriebsstilllegung<br />

unseres langjährigen Geschäftspartners<br />

und Kollegen Jürgen<br />

Rienth in Denkendorf entschlossen<br />

wir uns spontan, diesen Standort im<br />

Mittleren-Neckar-Raum fortzuführen.<br />

Wir gründeten am 04. August die Firma<br />

<strong>Sülzle</strong> Stahlpartner GmbH Denkendorf,<br />

ebenfalls als selbstständiges Tochterunternehmen<br />

der Helmut <strong>Sülzle</strong> GmbH.<br />

Unsere Jubiläumsveranstaltungen:<br />

Im Februar begannen unsere Veranstaltungen<br />

zum Jubiläumsjahr. Als erstes<br />

besuchten wir Ende Februar und<br />

Anfang März mit unseren Kunden die<br />

Badischen Stahlwerke in Kehl. Für<br />

diejenigen, die noch nie ein Stahlwerk<br />

gesehen hatten, war dies sehr beeindruckend.<br />

Ende April veranstalteten wir gemeinsam<br />

mit der LBBW einen Unternehmertag<br />

auf der Burg Hohenzollern.<br />

Auch diese Veranstaltung wird, vor<br />

allem durch die interessante Burgführung,<br />

unseren Gästen sicherlich lange<br />

in Erinnerung bleiben.<br />

Ein großer Erfolg war unser <strong>Sülzle</strong>-Jubiläums-Cup,<br />

der am 4. Juni auf dem<br />

Sportgelände in Rosenfeld ausgetragen<br />

wurde. 24 Kunden- und Lieferantenmannschaften<br />

boten spannende<br />

und faire Spiele. Es herrschte eine<br />

ausgelassene Stimmung bis tief in die<br />

Nacht.<br />

Die offizielle Jubiläumsfeier findet<br />

heute, am 23. September im Kraftwerk<br />

in Rottweil statt.<br />

Am 8. und 9. Oktober wird im Rahmen<br />

einer Hausmesse und eines Tag der offenen<br />

Tür der neue Handwerkerfachmarkt<br />

in der Hauffstr. 16 sowie der<br />

Hallenanbau offiziell eingeweiht.


Mit einem Familienausflug Ende Oktober<br />

möchten wir uns bei unseren Mitarbeitern<br />

für das Engagement im Jubiläumsjahr<br />

bedanken.<br />

Mit fünf Standorten in Baden-Württemberg<br />

möchten wir auch in Zukunft<br />

getreu unseren Firmenleitsätzen Ihr<br />

verlässlicher Stahlpartner sein.<br />

Abschließend danke ich allen, die dazu<br />

beigetragen haben, dass unser Familienunternehmen<br />

nach <strong>125</strong> <strong>Jahre</strong>n erfolgreich<br />

am Markt besteht.<br />

Ganz besonders danken möchte ich<br />

meiner Mutter und meinen Geschwistern<br />

für ihr Vertrauen und ihren enormen<br />

Einsatz, meiner Frau, meinen<br />

Kindern und meinen Schwiegereltern<br />

für ihre Mithilfe und ihr Verständnis.<br />

Bei unserer ganzen Unternehmerfamilie<br />

<strong>Sülzle</strong> – Blickle, die uns vor allem<br />

in schweren Zeiten zur Seite standen<br />

und uns geholfen haben.<br />

Bei meinen Eltern, Großeltern und Urgroßeltern,<br />

die durch ihre große unternehmerische<br />

Leistung das Fundament<br />

für unsere Firma gelegt haben und<br />

die durch ihr Gottvertrauen und ihren<br />

Glauben Segen auf unsere Firma gelegt<br />

haben.<br />

Bei meinem Partner Hanspeter Verfürden,<br />

der sehr viel zu der gemeinsamen<br />

Entwicklung der letzten 5 <strong>Jahre</strong> beigetragen<br />

hat.<br />

Bei allen Mitarbeitern, die sich, teilweise<br />

über Jahrzehnte, für unser Unternehmen<br />

eingesetzt haben.<br />

Bei all unseren Lieferanten, die partnerschaftlich<br />

mit uns zusammenarbeiten<br />

sowie bei unserem Einkaufsverband<br />

EDE Wuppertal.<br />

Ganz besonders bedanke ich mich bei<br />

all unseren Kunden für die gute und<br />

partnerschaftliche Zusammenarbeit in<br />

den vergangenen <strong>Jahre</strong>n.<br />

Für die Zukunft wünsche ich uns allen<br />

viel Gesundheit und Erfolg.<br />

Ihr<br />

Heinrich <strong>Sülzle</strong>


Kundenanforderungen im<br />

Eisen- und Stahlhandel<br />

Die Entwicklung auf dem Bau – und in<br />

unserer Gesellschaft – hat sich in den<br />

letzten zwei Jahrzehnten dahingehend<br />

geändert, dass jeder immer alles noch<br />

schneller, möglichst noch billiger, aber<br />

trotzdem zuverlässig und pünktlich,<br />

in gewohnt guter Qualität haben will.<br />

Und das bei einem ständig größer<br />

werdenden Sortiment.<br />

Wir entwickeln uns heute immer<br />

mehr vom reinen Lieferanten zum<br />

Dienstleister für unsere Kunden.<br />

Das heißt im Betonstahlbereich von<br />

der Bearbeitung über die Lieferung<br />

bis hin zum kompletten Einbau der<br />

abnahmefähigen Bewehrung.<br />

Im Stabstahlbereich über das Ablängen,<br />

Anarbeiten bis zur Veredelung des<br />

Materials.<br />

Um all diesen Anforderungen gerecht<br />

zu werden, ist ein kontinuierliches<br />

Verbessern der Arbeitsabläufe und der<br />

Organisation des Betriebes besonders<br />

wichtig. Ebenso wichtig ist die<br />

ständige Fort- und Weiterbildung in<br />

den einzelnen Bereichen.<br />

Deshalb wird in unserem Haus und in<br />

unseren Niederlassungen auf folgende<br />

Punkte viel Wert gelegt:<br />

• Einfache, geradlinige<br />

Organisationsstruktur<br />

• Fertigungsabläufe, die ständig<br />

verbessert und optimiert<br />

werden<br />

• Leistungsfähige moderne<br />

Maschinen und Anlagen,<br />

die regelmäßig gewartet<br />

und gepflegt werden,<br />

sichern uns ein hohes Maß<br />

an Einsatzbereitschaft und<br />

Produktionssicherheit<br />

• Ein eigener Fuhrpark mit<br />

den unterschiedlichsten<br />

Lkw-Größen und –Aufbauten<br />

garantiert uns ein<br />

kurzfristiges und flexibles<br />

Liefern<br />

• Unser Materiallager in<br />

Größe und Sortiment ist die<br />

Grundvoraussetzung, um<br />

schnell reagieren und liefern<br />

zu können<br />

• Das Wichtigste für unsere<br />

Unternehmen sind und<br />

bleiben die Mitarbeiter. Wir<br />

sind stolz darauf, mit unseren<br />

motivierten und qualifizierten<br />

Mitarbeitern, von denen<br />

viele schon Jahrzehnte<br />

im Betrieb sind, die sich<br />

mit unseren Unternehmen<br />

identifizieren, immer neue<br />

Herausforderungen und Ziele<br />

in Angriff nehmen zu können.<br />

Oberstes Ziel in der Vergangenheit<br />

war und ist heute mehr denn je eine<br />

zufriedene Stammkundschaft zu<br />

haben. Wir möchten unseren Kunden,<br />

egal ob groß oder klein, mit all unserem<br />

Wissen zur Seite stehen und behilflich<br />

sein. Denn gegenseitiges Vertrauen ist<br />

die Grundvoraussetzung für eine gute<br />

Zusammenarbeit.<br />

Ihr<br />

Andreas <strong>Sülzle</strong>


Entwicklung und Perspektive im Eisenwarenhandel<br />

Seit der Mensch Eisen gewinnen<br />

konnte, gab es Handel mit diesem<br />

Werkstoff. Geräte und Gegenstände aus<br />

diesem Metall wurden von Spezialisten<br />

auf hohem Niveau hergestellt.<br />

Typische Produkte, mit denen gehandelt<br />

wurde, waren: Messer, Sichel, Sense,<br />

Schere, Axt, Schwert, Speer- und<br />

Pfeilspitzen, Meißel, Hacke, Pflug,<br />

Säge, Hobel, Nadel, Nagel, Amboss,<br />

Feile, Bohrer, Zange, Draht, Hufeisen,<br />

Schrauben, Schloss, Schlüssel.<br />

Die Produktionsmethoden und die<br />

Produktpaletten haben sich im<br />

Laufe der Jahrhunderte gewandelt.<br />

Auch hat sich das Bild in den<br />

Geschäften erheblich verändert.<br />

Einschneidende Veränderungen gab<br />

es im 19. Jahrhundert, im Zeitalter<br />

der Industrialisierung. Es entstanden<br />

Großindustrien, Eisenbahnen<br />

lösten Transportprobleme. Der<br />

Eisenwarenhandel blühte auf.<br />

Der Fortschritt war rasant: Noch 1880<br />

wurde ein Großteil der Geschirre aus<br />

Kupfer und Weißblech beim Klempner<br />

hergestellt und verkauft. 1890 kamen<br />

Geschirre aus Eisenblech von Fabriken<br />

und wurden in automatisierten<br />

Verfahren hergestellt, ebenso<br />

Beschläge, Schlösser, Huf- und<br />

Baunägel.<br />

Vom <strong>Jahre</strong> 1906 an liefen<br />

Normierungsbestrebungen. 1908<br />

entstand das Erste Normbuch, der<br />

Vorläufer der DIN-Normen. Die<br />

Wasserkocher, Teekessel, Eierkocher, Tellerwärmer...<br />

Umstellung von Dutzend und Gros<br />

auf –zig und Hundert begann.<br />

Größen wurden in Millimeter<br />

und Zentimeter angegeben.<br />

Konservengläser wurden als<br />

zugkräftige Neuheit erfolgreich im<br />

Eisenwarenhandel eingeführt.<br />

Die politische und wirtschaftliche<br />

Situation nach dem 1. Weltkrieg<br />

war katastrophal. Die vom<br />

Krieg betroffenen Länder waren<br />

verschuldet, die Währungen<br />

erschüttert, der weltweite Handel<br />

funktionierte nicht mehr.<br />

Um 1930 kamen neue Werkstoffe<br />

auf den Markt. Aus Leichtmetallen<br />

Die erste elektrische<br />

Handbohrmaschine<br />

aus dem <strong>Jahre</strong> 1895<br />

und Kunstpressstoffen wurden<br />

zahlreiche Waren hergestellt.<br />

Die Umstellung der deutschen<br />

Wirtschaft ab dem <strong>Jahre</strong> 1936<br />

auf Kriegsproduktion zeigte sich<br />

in staatlichen Anordnungen, der<br />

Einsetzung von Überwachungsstellen,<br />

sogar mit dem Verwendungsverbot<br />

für Kupfer, Blei, Zinn, Nickel<br />

und Zinkblech. Viele Artikel des<br />

Eisenwarenhandels durften nun nicht<br />

mehr hergestellt und verkauft werden.<br />

In den ersten <strong>Jahre</strong>n nach dem<br />

Kriege herrschte großer Mangel.<br />

Bezugsscheine waren wichtiger als<br />

Geld. Im Krieg wurde viel zerstört.


So sah es früher in einer Eisenwarenhandlung aus.<br />

Autos waren eine Seltenheit. Pferde<br />

gab es zwar auf dem Lande, aber ein<br />

Pferd ohne Hufeisen und Nägel konnte<br />

seinen Zweck nicht erfüllen. Der<br />

Hufnagel war in den <strong>Jahre</strong>n 1946 und<br />

1947 ein sehr gefragter Artikel.<br />

Mit dem Kopfbetrag von 40 Deutschen<br />

Mark nach der Währungsreform<br />

erstreckte sich das Interesse des<br />

Verbrauchers sehr stark auf Hausrat,<br />

Glas- und Porzellanwaren sowie Herde<br />

und Öfen.<br />

Ab dem Jahr 1960 vollzog sich<br />

im Handel ein Strukturwandel<br />

ungeahnten Ausmaßes. Neue Formen<br />

des Einzelhandels, die Werkzeuge<br />

und Material für das „do-it-yourself“<br />

führten, eroberten den Markt. Für den<br />

Eisenwarenhandel war neu, dass „Otto<br />

Normalverbraucher“ zum Werkzeug<br />

griff, um sein Heim zu verschönern. Die<br />

Selbstbedienung in den Geschäften<br />

hatte in dieser Zeit ihre Anfänge.<br />

Mit der Selbstbedienung verschwanden<br />

die Schubladenwände, die durch<br />

viele Jahrzehnte gute Dienste geleistet<br />

hatten.<br />

Bezugsschein im Dritten Reich<br />

Immer neue Vertriebsformen tauchten<br />

auf, so zum Beispiel die direkt verkaufenden<br />

Großhändler, die den Endverbrauchern<br />

die Waren zu Großhandelspreisen<br />

anboten.<br />

Die Innenstädte wurden für die immer<br />

größer werdenden Verkaufsflächen zu<br />

eng. Nach dem amerikanischen Vorbild<br />

wurden Großflächen außerhalb der<br />

City auf der grünen Wiese in ebenerdigen<br />

Hallen eröffnet. Die fortschreitende<br />

Motorisierung begünstigte diese<br />

Entwicklung.<br />

1970 kam aus Amerika die Idee des<br />

Party-Verkaufs, die so genannten „Tupper-Partys“<br />

und die „Kochtopf-Partys“<br />

breiteten sich aus.<br />

Die Kaffee-Filialisten Eduscho und<br />

Tchibo entdeckten den Verkauf von<br />

Hausrats- und Geschenkartikeln für<br />

sich.


Ein Beispiel für ein US-amerikanisches Factory Outlet.<br />

Unter anderem verkaufen die Kaffeeröster<br />

auch Kaffee<br />

Mitte der 90er <strong>Jahre</strong> wurden die in den<br />

USA so erfolgreichen „Factory Outlets“<br />

in den deutschen Markt eingeführt.<br />

Der Eisenwarenhandel hat sich seit<br />

1960 stark verändert. Aus dem klassischen<br />

Eisenwarenhändler sind mehr<br />

und mehr Spezialisierungsrichtungen<br />

entstanden, die heutzutage zum Teil<br />

große Marktbedeutung haben. Dies<br />

sind beispielsweise die Sicherheitsspezialisten,<br />

die Motorristen oder die<br />

Küchenspezialgeschäfte.<br />

Daneben steht die immer stärkere<br />

Trennung von Einzelhandel und Produktionsverbindungshandel<br />

(PVH) in<br />

der Branche. Unternehmen, die sich<br />

an den gewerblichen Verbraucher<br />

wenden, sind organisatorisch Großhandelsunternehmen.<br />

Sie haben andere<br />

Ansprüche an den Standort, die<br />

Sortimente, den Betriebsablauf und<br />

die Bedienung ihrer Zielgruppen als<br />

der Einzelhandel, der sich an den privaten<br />

Endverbraucher wendet. Mehr<br />

und mehr konzentrieren sich die Unternehmen<br />

auf die eine oder andere<br />

Vertriebspolitik.<br />

Die Abwanderung von<br />

Sortimenten ist ein weiteres<br />

Kennzeichen dieses<br />

Wandels im Handel.<br />

So sind klassische Produktgruppen,<br />

wie landwirtschaftliche<br />

Geräte,<br />

Haushalt/Elektrogeräte<br />

oder Heizung- und Sanitärartikel,<br />

in andere oder<br />

neue Branchen abgewandert.<br />

Andererseits gibt es auch Produktgruppen,<br />

die dem Eisenwarenhandel<br />

neu zugeführt worden sind, wie die<br />

Bereiche Arbeitsschutz, Betriebsausrüstung<br />

und Industriebedarf.<br />

Die Zukunft im Eisenwarenhandel liegt<br />

sicherlich nicht nur in einer reibungslosen<br />

Warenbelieferung, sondern im<br />

immer effektiveren und umfangreicheren<br />

Dienstleistungsangebot an die<br />

Kunden.<br />

Ihr<br />

Hartmut <strong>Sülzle</strong>


Partner über Generationen<br />

Lieber Leser,<br />

herzlichen Glückwunsch zum <strong>125</strong>jährigen<br />

Jubiläum der Unternehmensgruppe<br />

<strong>Sülzle</strong> mit Stammsitz in Rosenfeld.<br />

Als unsere Firma 2002 ihr 100-jähriges<br />

Jubiläum feierte, waren wir stolz<br />

auf das bisher Geleistete. In all den<br />

<strong>Jahre</strong>n waren die Firmen <strong>Sülzle</strong> und<br />

Mayer Geschäftspartner im Sinne<br />

dieses Wortes.<br />

Als um die Jahrhundertwende ein gewisser<br />

Herr Monier feststellte, dass<br />

Beton und Stahl sich geradezu ideal<br />

zum heute wohl bedeutendsten Baustoff,<br />

dem Stahlbeton, ergänzten, war<br />

die Partnerschaft der beiden Firmen<br />

geboren. Beschränkte sich die Zusammenarbeit<br />

bis nach dem 2. Weltkrieg<br />

auf logischerweise kleinere Bauvorhaben,<br />

so wurde mit dem Wachstum beider<br />

Firmen und dem Wiederaufbau die<br />

gegenseitige Zusammenarbeit immer<br />

größer. Dass trotz allem Preisdruck auf<br />

beiden Seiten unzählige Bauvorhaben<br />

zu aller Zufriedenheit abgewickelt werden,<br />

zeigt eine gewachsene Akzeptanz<br />

beider Rosenfelder Firmen, die, so<br />

glaube ich sagen zu dürfen, nie über<br />

das übliche Maß der Tolerierung strapaziert<br />

wurde.<br />

Dass die meisten Aktivitäten auch<br />

bei der Firma <strong>Sülzle</strong> einmal „klein“<br />

angefangen haben, zeigt, dass die<br />

erste Mattenbiegemaschine die Firma<br />

<strong>Sülzle</strong> der Firma Mayer von deren<br />

Bauhof in die „<strong>Sülzle</strong>halle“ abgekauft<br />

hat und seit ca. 25 <strong>Jahre</strong>n gute Dienste<br />

verrichtet. Ich denke gerne daran,<br />

wie die ersten „Bügel“ zusammen mit<br />

Robert Droll gebogen wurden. Große<br />

Schaffenskraft der „<strong>Sülzle</strong>s“ zeigt eine<br />

Begebenheit, die von meiner heute<br />

82-jährigen Mutter bei passender Gelegenheit<br />

zum Besten gegeben wird.<br />

Da die beiden Firmen in unmittelbarer<br />

Nähe zueinander platziert waren, war<br />

es öfters der Fall, dass sich die Chefs<br />

zu Gesicht bekamen und hierbei Helmut<br />

<strong>Sülzle</strong> von meiner Mutter auf dem<br />

Hof angesprochen wurde, warum er<br />

hinke (der Schwabe weiß, was gemeint<br />

ist). Darauf die Antwort von Helmut:<br />

„Ilse, ich han scho seitrer Stond an<br />

Stoa im Schua, aber koa Zeit zum raus<br />

doa!“.<br />

Die Firma Mayer möchte sich zum<br />

Schluss dieser Ausführung bei der<br />

Firma <strong>Sülzle</strong> nochmals für die gute<br />

Zusammenarbeit bedanken, insbesondere<br />

bei Frau Edith, den Söhnen Heinrich,<br />

Andreas, Hartmut und Tochter<br />

Edith.<br />

Wir wünschen der Fa. <strong>Sülzle</strong> alles<br />

„Gute“ in der Zukunft und weiterhin<br />

eine erfolgreiche Zusammenarbeit, die<br />

sich auch über die geschäftlichen Belange<br />

wie bisher in der guten kameradschaftlichen<br />

Beziehung weiter festigen<br />

soll.<br />

Nicht vergessen möchten wir die gesamte<br />

Belegschaft, ohne die eine erfolgreiche<br />

Tätigkeit nicht möglich ist.<br />

Gedanken niedergeschrieben von<br />

Klaus Mayer, Geschäftsführer der<br />

Ernst Mayer GmbH<br />

und KM-MASSIVHAUS<br />

in der 3. Generation.


<strong>Sülzle</strong> gestern und heute...<br />

- aus der Sicht langjähriger<br />

Mitarbeiter<br />

Vor über 30 <strong>Jahre</strong>n sah es in der Firma<br />

<strong>Sülzle</strong> total anders aus als heute. Das<br />

Ladengeschäft in der Balinger Str. 17<br />

war sehr klein und die Waren konnten<br />

dem Kunden nicht entsprechend<br />

präsentiert werden. Es war schlicht,<br />

viel zu eng. Die Mitarbeiter mussten<br />

dauernd vom Laden in das Lager im<br />

Fruchtkasten „hin- und herrennen“,<br />

um die Handwerker und Privatkunden<br />

zu bedienen. Der Kunde musste sich<br />

solange gedulden, bis die Ware herbeigeschafft<br />

wurde. Es gab noch keine<br />

Computer, alles wurde fein säuberlich<br />

von Hand auf einen Lieferschein notiert.<br />

Bei Barzahlung mussten die<br />

Preise der eingekauften Waren mit<br />

einem Taschenrechner zusammenaddiert<br />

werden und der Gesamtbetrag<br />

wurde in die Kasse eingetippt.<br />

Das Rückgeld musste im Kopf<br />

ausgerechnet werden und wurde<br />

nicht von der Kasse angezeigt.<br />

Die Lieferscheine mussten zum Berechnen<br />

„ausgesetzt“ werden, d.h.<br />

die Preise mussten aus<br />

einer Preisliste herausgesucht werden,<br />

die verschiedenen Rabatte für<br />

die verschiedenen Kunden hatte der<br />

Mitarbeiter im Kopf. Dann wurde der<br />

Gesamtbetrag pro Position ausgerechnet<br />

und die Lieferscheine in einen<br />

Holzkasten mit einem alphabetischen<br />

Register einsortiert. Ein anderer Mitarbeiter<br />

schrieb danach die Rechnung<br />

an die Kunden. Er musste also die Lieferscheine<br />

für den jeweiligen Kunden<br />

zusammensortieren und schrieb den<br />

Lieferschein mit der Schreibmaschine<br />

ab. Zum Schluss mussten alle einzelnen<br />

Positionen zusammengerechnet<br />

werden, damit man auf den Nettobetrag<br />

kam, dazu kam noch die Mehrwertsteuer<br />

und der Endbetrag. Ein leitender<br />

Mitarbeiter kontrollierte nochmals<br />

die gesamte Rechnung, bevor diese<br />

dann verschickt werden konnte.<br />

Für die Post waren meistens die Auszubildenden<br />

zuständig. Bevor die<br />

Briefe und Rechnungen zur Post kamen,<br />

kontrollierte der leitende Mitarbeiter<br />

nochmals alles ganz genau und<br />

wenn etwas falsch frankiert wurde<br />

oder z.B. eine Firma aus Rosenfeld<br />

eine Rechnung per Post bekam (diese<br />

Rechnungen wurden ausgetragen,<br />

um das Porto zu sparen), wurde der<br />

Azubi zusammengestaucht. Damals<br />

war es auch noch üblich, dass der<br />

Auszubildende „ins Vesper“ ging,<br />

d.h. er machte einen Rundgang<br />

durch das Büro und den Laden<br />

und fragte jeden Mitarbeiter,<br />

ob er ein Vesper wünsche,<br />

und brachte dieses dann auf<br />

dem Weg zur Abholung der<br />

Post (Metzger und Bäcker<br />

sind ganz in der Nähe der<br />

Post) mit. In dieser Zeit wurde jedes<br />

Jahr mindestens ein Auszubildender<br />

eingestellt. Gleich zu Beginn jeder<br />

Ausbildungszeit musste der Azubi auch<br />

in die Eisenhalle zum „Eisen biegen“.<br />

Auch im Stahlhandel musste zu dieser<br />

Zeit alles per Hand gemacht werden.<br />

Bei den Bauplänen mussten z.B. alle<br />

Einzelpositionen auf einer Stahlliste<br />

notiert werden, falls diese nicht vom<br />

Architekten gestellt wurde. Zur Berechnung<br />

des Stahls musste das Gewicht per<br />

Taschenrechner oder Rechenmaschine<br />

mühsam zusammen gerechnet werden.<br />

In der Buchhaltung war es kein Haar<br />

anders. Es wurde noch alles per Hand<br />

gebucht. Die ganzen Belege (Eingangsrechnungen,Ausgangsrechnungen,<br />

Bankbelege) wurden monatlich<br />

gesammelt und auf einen Rutsch<br />

gebucht. Dann mussten die gebuchten<br />

Zahlen noch alle per Rechenmaschine<br />

addiert werden, um die Gesamtsumme<br />

für den Monat zu erhalten. Man hatte<br />

auch bei den Kunden keinen aktuellen<br />

Überblick, welche Rechnungen offen<br />

sind. Dadurch, dass die Belege pro<br />

Monat gesammelt wurden, dauerte es<br />

fast einen ganzen Monat, bis der Vormonat<br />

verbucht war. Mit dem Mahnwesen<br />

war das auch so eine Sache. Der<br />

leitende Mitarbeiter schaute sich die<br />

einzelnen Kontenblätter der Kunden<br />

durch und diktierte die Mahnungen in<br />

ein Diktiergerät. Die Sekretärin schrieb<br />

dann die Mahnungen auf Grund des<br />

Diktats. Auch hier war der Knackpunkt<br />

natürlich die fehlende Aktualität, so<br />

dass es durchaus sein konnte, dass ein<br />

Teil der gemahnten Rechnungen mittlerweile<br />

schon wieder bezahlt waren.


So ging eigentlich alles seinen gewohnten<br />

Gang bis im Jahr 1988 der<br />

plötzliche Tod von Helmut <strong>Sülzle</strong> alle<br />

Mitarbeiter schockte. Wie würde es nun<br />

mit der Firma <strong>Sülzle</strong> weitergehen? Seine<br />

Frau Edith <strong>Sülzle</strong> war vorrangig im<br />

Haushaltswarengeschäft tätig und hatte<br />

von der Stahlbranche und dem Bereich<br />

Eisenwaren und Werkzeuge natürlich<br />

nicht die Kenntnisse ihres Mannes.<br />

Zusammen mit ihren ältesten Kindern<br />

Edith Kuret und Heinrich <strong>Sülzle</strong> und<br />

auch unter der Mithilfe von Elisabeth<br />

und Reinhold Blickle wurde auch<br />

diese schwierige Situation gemeistert.<br />

Als im <strong>Jahre</strong> 1990 Heinrich <strong>Sülzle</strong> in<br />

die Firma eintrat, begann auch das<br />

Computerzeitalter bei der Firma <strong>Sülzle</strong>.<br />

Später traten noch die weiteren Brüder<br />

Hartmut und Andreas in die Firma ein.<br />

Eine rasante Entwicklung sollte nun<br />

beginnen. Die Computersoftware wurde<br />

laufend aktualisiert. Innerhalb von<br />

3 <strong>Jahre</strong>n wurden die Firma Stahlpartner<br />

in Dornstetten gegründet, die Firma<br />

Steim in Dußlingen übernommen<br />

und zuletzt die Firma <strong>Sülzle</strong> in Pforzheim<br />

gegründet. Bisheriger Abschluss<br />

dieser Entwicklung war der Einzug in<br />

unser neues und repräsentatives Büro<br />

im Januar 2004 in der Hauffstr. 15<br />

und die Erweiterung der Stahlhalle<br />

Ende 2004/Anfang 2005. Wenn man<br />

bedenkt, an welch alten Holzschreibtischen<br />

wir Mitarbeiter früher gesessen<br />

sind und wie klein unser ehemaliges<br />

Besprechungszimmer war, so sind dies<br />

nun ganz andere Dimensionen. Die<br />

Vergrößerung unserer Firmengruppe<br />

machte auch dieses Büro notwendig.<br />

Im Nachhinein kann man sagen, dass<br />

die Geschäftsleitung die Zeichen der<br />

Zeit erkannt hat. Durch die Expansion<br />

an mehreren Standorten hat man<br />

am Markt mehr Chancen und kann<br />

demzufolge auch unseren Kunden<br />

diese Vorteile weitergeben. Heute in<br />

dieser schnelllebigen Zeit müssen alle<br />

Informationen per Knopfdruck abrufbar<br />

sein, um am Markt mithalten zu<br />

können. Früher wurden viele Produkte<br />

einfach bestellt, ohne diese preislich<br />

anzufragen. Heute kann man sich dies<br />

nicht mehr vorstellen. Es wird alles<br />

angefragt, die Preise sind viel transparenter<br />

und man bekommt die neuesten<br />

Informationen übers Internet. Durch<br />

die modernen Kommunikationstech-<br />

Gisela Sandrock<br />

Kaufmännische Angestellte<br />

(seit 1973 im Betrieb)<br />

Ralf Völkle<br />

Bilanzbuchhalter<br />

(seit 1979 im Betrieb)<br />

niken ist der Druck noch mal gewachsen.<br />

Heute müssen weniger Mitarbeiter<br />

mehr leisten, als dies früher der Fall war.<br />

Wenn sich die Geschäftsleitung weiterhin<br />

so engagiert, wie dies bisher der<br />

Fall war, sehen wir der Zukunft zuversichtlich<br />

entgegen.<br />

Die<br />

langjährigen Mitarbeiter<br />

Gerhard Reich<br />

Stahlhandelskaufmann BDS<br />

(seit 1981 im Betrieb)


<strong>Sülzle</strong> Stahlhandel<br />

Rosenfeld


<strong>Sülzle</strong> Werkzeuge & Technik<br />

Rosenfeld


Stahlpartner<br />

Dornstetten


<strong>Sülzle</strong> Stahlhandel<br />

Dußlingen


<strong>Sülzle</strong> Stahlhandel<br />

Pforzheim


<strong>Sülzle</strong> Familie<br />

Rosenfeld


Stamm<br />

baum<br />

der<br />

Familie<br />

S ü l z l e<br />

1530<br />

2005

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