125 Jahre Sülzle - SSK Gruppe

So sah es früher in einer Eisenwarenhandlung aus.
Autos waren eine Seltenheit. Pferde
gab es zwar auf dem Lande, aber ein
Pferd ohne Hufeisen und Nägel konnte
seinen Zweck nicht erfüllen. Der
Hufnagel war in den Jahren 1946 und
1947 ein sehr gefragter Artikel.
Mit dem Kopfbetrag von 40 Deutschen
Mark nach der Währungsreform
erstreckte sich das Interesse des
Verbrauchers sehr stark auf Hausrat,
Glas- und Porzellanwaren sowie Herde
und Öfen.
Ab dem Jahr 1960 vollzog sich
im Handel ein Strukturwandel
ungeahnten Ausmaßes. Neue Formen
des Einzelhandels, die Werkzeuge
und Material für das „do-it-yourself“
führten, eroberten den Markt. Für den
Eisenwarenhandel war neu, dass „Otto
Normalverbraucher“ zum Werkzeug
griff, um sein Heim zu verschönern. Die
Selbstbedienung in den Geschäften
hatte in dieser Zeit ihre Anfänge.
Mit der Selbstbedienung verschwanden
die Schubladenwände, die durch
viele Jahrzehnte gute Dienste geleistet
hatten.
Bezugsschein im Dritten Reich
Immer neue Vertriebsformen tauchten
auf, so zum Beispiel die direkt verkaufenden
Großhändler, die den Endverbrauchern
die Waren zu Großhandelspreisen
anboten.
Die Innenstädte wurden für die immer
größer werdenden Verkaufsflächen zu
eng. Nach dem amerikanischen Vorbild
wurden Großflächen außerhalb der
City auf der grünen Wiese in ebenerdigen
Hallen eröffnet. Die fortschreitende
Motorisierung begünstigte diese
Entwicklung.
1970 kam aus Amerika die Idee des
Party-Verkaufs, die so genannten „Tupper-Partys“
und die „Kochtopf-Partys“
breiteten sich aus.
Die Kaffee-Filialisten Eduscho und
Tchibo entdeckten den Verkauf von
Hausrats- und Geschenkartikeln für
sich.