125 Jahre Sülzle - SSK Gruppe

ihre Brückenbaustelle dringend Material,
da die Armierungskolonne bestellt
war. Wir waren so ausgelastet, dass
wir den Termin nicht schaffen konnten.
Aber es gab keine Alternative,
der Stahl musste am anderen Morgen
um 7.00 Uhr auf der Baustelle sein.
Die Bügel machte unser Biegemeister
Johann Czogalla noch fertig. Den geraden
Stahl schnitten mein Bruder Hartmut
und ich in einer Nachtschicht.
Dann beluden wir den Lkw bis spät
nach Mitternacht, damit unser Kunde
am anderen Morgen pünktlich seinen
Stahl auf der Baustelle hatte.
Das Sülzle–Haus bekam in diesem
Jahr seine neue Fachwerkfassade. Beide
Fachwerkhäuser zieren seit dieser
Zeit den Marktplatz von Rosenfeld.
1994
In diesem Jahr planten wir die Vergrößerung
unserer Eisenbiegerei, da wir
immer wieder an Kapazitätsgrenzen
stießen. Vor allem die Termine in der
Biegerei konnten nur mit höchstem
Einsatz aller Mitarbeiter eingehalten
werden. Um jedoch mit neuen Maschinen
die Kapazität erhöhen zu können,
mussten wir zuerst unser drittes
Hallenschiff verlängern. Die Arbeiten
wurden in diesem Jahr ausgeführt und
zugleich noch eine neue Krananlage
gekauft.
1995
Nun waren die Voraussetzungen für
eine neue Biegerei geschaffen. Es
wurde eine Richt- und Schneideanlage,
ein Bügelbiegeautomat sowie Verteilerwagen
und Rollenbahnen von der
Firma Schnell gekauft. Gemeinsam mit
den bisherigen Maschinen konnten wir
so unsere Kapazität deutlich erhöhen.
Die drei Hallenschiffe teilten sich danach
wie folgt auf:
Halle 1
Stabstahl, Röhren, Profile und Breitflanschträger
mit Sägeanlage sowie
Werkstatt für die Produktion von Stützen
und Schweißteilen.
Halle 2
Lagermattenvorratslager und Kommissionierlager,
Mattenbiegerei, Lager von
Bedachungsartikeln und NE-Metallen.
Halle 3
Eisenbiegerei mit Vorratslager für Betonstahl.
Ebenfalls in diesem Jahr trat mein
jüngster Bruder Hartmut in die Firma
ein. Hartmut hatte nach seiner Ausbildung
zum Industriekaufmann Betriebswirtschaft
an der Fachschule für
Eisenwaren in Wuppertal studiert.
Hartmut kümmerte sich intensiv um
die Eisenwarenabteilung, was für mich
eine große Entlastung bedeutete.
Im Jahr 1996 begannen wir mit der Planung
der Umstrukturierung des Eisenwarenhandels.
Die Grundidee war die
Trennung vom Groß- und Einzelhandel.
Dies war im bisherigem Gebäude in
der Balinger Str. 17 nicht möglich. Wir
entschieden uns dazu, den Einzelhandel
in ein separates Gebäude, welches
in der Hauffstr. 15 gebaut wurde, zu
verlagern. Der Großhandel sollte in der
Balinger Str.17 bzw. im Fruchtkasten
bleiben.
Das Jahr 1997 begann nicht gut. Unser
Einkaufsverband NB (Nürnberger-
Bund) aus Essen, bei dem wir über
Jahrzehnte Mitglied waren, musste Insolvenz
anmelden. Dies hatte zur Folge,
dass nicht nur unsere Genossenschaftsanteile
verloren waren, sondern
wir auch durch Doppelzahlungen an
die Industrie belastet wurden. Daraufhin
schlossen wir uns dem Einkaufsverband
Deutscher Eisenwarenhändler
EDE in Wuppertal an, mit dem wir bis
heute sehr gut zusammenarbeiten.
Zu allem Übel mussten zwei unserer
umsatzstärksten Kunden ebenfalls Insolvenz
anmelden.
Durch die Eröffnung unseres E-Top
Fachmarktes in der Hauffstrasse 15
waren große Investitionen nötig. Ladeneinrichtung,
Computer, Software
und auch ein Lkw mit Planenaufbau
und Hebebühne wurden angeschafft.
Man versprach sich durch die Verlagerung
in die neuen Räume einen Umsatzzuwachs.
Der Markt wurde Anfang
Oktober eröffnet.