125 Jahre Sülzle - SSK Gruppe
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Entwicklung und Perspektive im Eisenwarenhandel<br />
Seit der Mensch Eisen gewinnen<br />
konnte, gab es Handel mit diesem<br />
Werkstoff. Geräte und Gegenstände aus<br />
diesem Metall wurden von Spezialisten<br />
auf hohem Niveau hergestellt.<br />
Typische Produkte, mit denen gehandelt<br />
wurde, waren: Messer, Sichel, Sense,<br />
Schere, Axt, Schwert, Speer- und<br />
Pfeilspitzen, Meißel, Hacke, Pflug,<br />
Säge, Hobel, Nadel, Nagel, Amboss,<br />
Feile, Bohrer, Zange, Draht, Hufeisen,<br />
Schrauben, Schloss, Schlüssel.<br />
Die Produktionsmethoden und die<br />
Produktpaletten haben sich im<br />
Laufe der Jahrhunderte gewandelt.<br />
Auch hat sich das Bild in den<br />
Geschäften erheblich verändert.<br />
Einschneidende Veränderungen gab<br />
es im 19. Jahrhundert, im Zeitalter<br />
der Industrialisierung. Es entstanden<br />
Großindustrien, Eisenbahnen<br />
lösten Transportprobleme. Der<br />
Eisenwarenhandel blühte auf.<br />
Der Fortschritt war rasant: Noch 1880<br />
wurde ein Großteil der Geschirre aus<br />
Kupfer und Weißblech beim Klempner<br />
hergestellt und verkauft. 1890 kamen<br />
Geschirre aus Eisenblech von Fabriken<br />
und wurden in automatisierten<br />
Verfahren hergestellt, ebenso<br />
Beschläge, Schlösser, Huf- und<br />
Baunägel.<br />
Vom <strong>Jahre</strong> 1906 an liefen<br />
Normierungsbestrebungen. 1908<br />
entstand das Erste Normbuch, der<br />
Vorläufer der DIN-Normen. Die<br />
Wasserkocher, Teekessel, Eierkocher, Tellerwärmer...<br />
Umstellung von Dutzend und Gros<br />
auf –zig und Hundert begann.<br />
Größen wurden in Millimeter<br />
und Zentimeter angegeben.<br />
Konservengläser wurden als<br />
zugkräftige Neuheit erfolgreich im<br />
Eisenwarenhandel eingeführt.<br />
Die politische und wirtschaftliche<br />
Situation nach dem 1. Weltkrieg<br />
war katastrophal. Die vom<br />
Krieg betroffenen Länder waren<br />
verschuldet, die Währungen<br />
erschüttert, der weltweite Handel<br />
funktionierte nicht mehr.<br />
Um 1930 kamen neue Werkstoffe<br />
auf den Markt. Aus Leichtmetallen<br />
Die erste elektrische<br />
Handbohrmaschine<br />
aus dem <strong>Jahre</strong> 1895<br />
und Kunstpressstoffen wurden<br />
zahlreiche Waren hergestellt.<br />
Die Umstellung der deutschen<br />
Wirtschaft ab dem <strong>Jahre</strong> 1936<br />
auf Kriegsproduktion zeigte sich<br />
in staatlichen Anordnungen, der<br />
Einsetzung von Überwachungsstellen,<br />
sogar mit dem Verwendungsverbot<br />
für Kupfer, Blei, Zinn, Nickel<br />
und Zinkblech. Viele Artikel des<br />
Eisenwarenhandels durften nun nicht<br />
mehr hergestellt und verkauft werden.<br />
In den ersten <strong>Jahre</strong>n nach dem<br />
Kriege herrschte großer Mangel.<br />
Bezugsscheine waren wichtiger als<br />
Geld. Im Krieg wurde viel zerstört.