DerFreieBauer Ausgabe 04-2023

Der Freie
Bauer
www.derfreiebauer.info
LANDWIRTSCHAFTSZEITUNG FÜR OBERÖSTERREICH | AUSGABE 04-2023
IM GESPRÄCH:
Günther Steinkellner
Invasive Arten:
Neophyten
und Neozoen
in Österreich
Radioaktive Belastung von
Wildfleisch
Lebensraum Solarpark:
Licht und Schatten
Die richtigen Kräuter für die
Erkältungszeit nutzen
Der Freie Bauer - Landwirtschaftszeitung für Oberösterreich Ausgabe 04/2023 (15.12.2023) Titelbild: stock.adobe.com/Christian Palent

2 LANDWIRTSCHAFT
DER FREIE BAUER 04/2023
TSCHERNOBYL BISHER NOCH NICHT ANGEKOMMEN:
Strahlenbelastung
Forscher der TU Wien und der Uni Hannover haben festgestellt, dass
die heutige radioaktive Belastung von Schwarzwildfleisch nicht, wie
zumeist angenommen, von Tschernobyl verursacht wird, sondern
von Atomwaffentests aus den 1960er-Jahren herrührt.
Das konnten sie anhand des „physikalischen
Fingerabdrucks“ herausfinden,
der für jede Quelle radioaktiver
Isotope unterschiedlich
ist. Cäsium-137, das Isotop, das
1986 beim Unfall von Tschernobyl
freigesetzt wurde, belastet nach 30
Jahren Lebensmittel deutlich weniger.
Das Isotop Cäsium-135, dessen
Halbwertszeit länger ist als bei
DIE REAKTORRUINE IN TSCHERNOBYL
- DIE AUSWIRKUNGEN FOLGEN ERST.
Cäsium-137, wurde bei dem Unfall
von Tschernobyl kaum freigesetzt.
Stattdessen sei ein großer Teil des
Cäsiums im Wildschweinfleisch
auf Atomwaffentests zurückzuführen
- bei manchen Proben bis zu
68 Prozent. Darauf deutet noch ein
zweiter Faktor hin: Die Zeit, die das
Radiocäsium braucht, um über die
Nahrung überhaupt im Wildkörper
anzukommen. Die Forscher reden
von 1 mm Bodentiefe pro Jahr,
die die Belastung voranschreitet.
Folge: Hirschtrüffel, die in 20 bis 40
cm Tiefe zu finden sind, nehmen
heute erst das Cäsium auf, das in
Tschernobyl freigesetzt wurde. Das
radioaktive Cäsium, das Schwarzkittel
heute brechen, ist also schon
viel länger unterwegs.
Bild: wikimedia.org/Cs szabo (CC BY-SA 2.5 Deed)
ARBEITERKAMMER
Teuerungs
hält auch w
Die Arbeiterkammer beobachtet
bereits seit längerem die Preisentwicklung
– unter anderem
bei Lebensmitteln. Die Preise
sind im Durchschnitt um zwölf
Prozent gestiegen und damit
stärker als die durchschnittliche
Teuerung mit neun Prozent.
Vor allem der Handel casht hier
reichlich ab.
Ist das nur eine steile Behauptung,
oder lässt sich beweisen, dass
der Handel sich ein ordentliches
Körberlgeld verdient und die Produzenten
nicht in gleichem Maße
mitverdienten? Die Kosten für
die Produktion werden durch die
Landwirte und die verarbeitende
Industrie kalkuliert. Hier sind alle
Kostenfaktoren von Rohstoffen
und Energie, über Transport und
Gehälter – und nicht zuletzt Steuern
und Abgaben – inkludiert. Die
Preise auf dem Weltmarkt für Rohstoffe
und der hohe Wettbewerbsdruck
im Agrarsektor wirken ebenso
auf die Preisentwicklung ein.
Bis der Preis feststeht, verhandeln
bisweilen Tausende Unternehmen
untereinander die Kosten für die
Erzeugung und Verarbeitung.
Danach kommt der Handel ins
Spiel. Hier entsteht das echte Ungleichgewicht.
Tausende Lieferanten
stehen hier nur drei großen
Bild: pixabay.com
AUFTEILUNG VON MERCOSUR SOLL „NEIN“ VERHINDERN:
EU hebelt Wien aus
2019 beschloss der Nationalrat
sein Nein zum EU-Mercosur-Abkommen.
Dieses verpflichtet
bis heute die Bundesregierung
dazu, den Handelspakt abzulehnen.
Die EU-Kommission will das
Abkommen nun aber aufteilen
und so ohne Zustimmung der
Mitgliedsstaaten beschließen.
Mit diesem Verfahrenstrick würde
sie allerdings ihre eigenen demokratischen
Regeln brechen.
Hier ist die Bundesregierung aufgefordert
sich dennoch an das
Nein – auch bei Verfahrenstricks
der Kommission – zu halten.
EINKOMMENSPLUS DER LANDWIRTE:
Kein Grund zum Neid
„Für eine Berufsgruppe, wie unsere
Landwirte, die in den letzten
Jahren immer wieder gravierende
Einkommensverluste hinnehmen
musste, ist die leichte finanzielle
Entspannung ein kleiner
Lichtblick und sicher
kein Grund zum
Neid“, kommentierte
FPÖ-Landesparteiobmann
Manfred Haimbuchner
die aktuellen
Zahlen aus dem Grünen
Bericht. Demnach stieg das
durchschnittliche bäuerliche Einkommen
im Vergleich zum Vorjahr
um 32 Prozent. „Es wird nun
behauptet, dass die Bauern dieses
Einkommen auf Kosten
der Verbraucher erwirtschaften.
Das ist natürlich
Unsinn und zeigt,
wie wenig sich Manche
mit der wirtschaftlichen
Situation unserer
Bauern auskennen.“
Bild: freepik.com

DER FREIE BAUER 04/2023
LANDWIRTSCHAFT
3
BEOBACHTET PREISENTWICKLUNG REGELMÄSSIG:
-Schock bei Lebensmitteln
eiterhin unvermindert an
Bild: freepik.com
BUNDESFORSTE:
Aktion „Klimafitte
Schutzwälder“
Extremwetterereignisse setzen die
Wälder immer stärker unter Druck.
Gerade Schutzwälder, die sich
meist in exponierten Lagen befinden,
sind den Kräften der Natur
besonders ausgesetzt. Im Rahmen
ihrer Schutzwaldstrategie passen
die Bundesforste ihre Wälder an,
damit sie höheren Temperaturen
und Forstschädlingen besser gewachsen
sind. Im Zentrum des
Managements steht es, durch konsequente
Waldpflege den natürlichen
Nachwuchs zu fördern.
ÜBERTRÄGER VON INFEKTIONEN:
Handelsketten, nämlich Rewe,
Spar und Hofer, gegenüber, die
rund 90 Prozent des heimischen
Marktes beherrschen. Zwischen
diesen großen Ketten und den
Lieferanten werden jetzt die Lieferpreise
und die „Listungsgebühr“
ausgemacht, damit die entsprechenden
Produkte überhaupt in
den Regalen der Handelsketten
landen. Diese ist eine vom Lieferanten
an den Händler zu entrichtende
Zahlung, damit das vom
Lieferanten hergestellte Lebensmittel
in die Regale des Händlers
aufgenommen wird. Weitere Beispiele
für Kosten, die der Lieferant
nach den Verhandlungen mit dem
Händler übernimmt, betreffen die
Vermarktung und Bewerbung der
Produkte des Lieferanten über Rabattaktionen,
Kundenkarten oder
Flugblätter. Aber diese Lieferpreise
sind noch nicht die eigentlichen
Verkaufspreise, denn jetzt schlägt
jeder Händler nochmals seine Gewinnspanne
auf den Lieferpreis.
Auch der hohe Wettbewerbsdruck
sowie die Zahlungsbereitschaft
der Kunden spielen eine Rolle.
Sind die Konsumenten bereit, für
bestimmte Aspekte mehr zu bezahlen,
können sich auch Produkte
mit höheren Herstellungskosten
am Markt durchsetzen. Schließlich
enthalten die finalen Preise auch
die Steuern, die auf Lebensmittel,
eingehoben werden.
Tigermücke breitet sich
auch in Österreich aus
Die Globalisierung, aber auch
die Klimaerwärmung bedingen
die Einschleppung, Etablierung
und Ausbreitung mehrerer exotischer
Stechmücken-Arten in
Europa.
Diese Arten übertragen für den
Menschen gefährliche Infektionskrankheiten.
Die Asiatische Tigermücke
(Aedes albopictus), welche
aus Südostasien
stammt, hat sich
mit dem weltweiten
Warenhandel
in nahezu
alle Kontinente
ausgebreitet.
Seit heuer wird
sie auch in Oberösterreich
nach-
DER BLICK AUF DIE
EINKAUFSRECHNUNG
BLEIBT WEITERHIN EIN SCHOCK.
Bild: pixabay.com Bild: istockphoto.com/ Wavebreakmedia
gewiesen und nimmt in mehreren
Gemeindegebieten laut AGES zu.
Um die Verbreitung der Asiatischen
Tigermücke einzudämmen,
erweisen sich einfache Vorkehrungen,
um stehendes Gewässer als
Brutstätten zu vermeiden, als sehr
effektiv: Blumenuntersetzer entfernen
oder regelmäßig entleeren,
Gießkannen und Kübel ausleeren
und mit der Öffnung nach unten
aufbewahren,
Vogeltränken
häufig entleeren,
aufblasbare
Schwimmbecken
nicht im
Garten herumliegen
lassen, Regenwassertonnen
ausleeren.
KOMMENTAR
TODESSTOSS
FÜR BAUERN
Als ob die (selbstgemachte) Regulationswut
unserer Politiker
uns Landwirten das Leben nicht
schon schwer genug machen
würde, gehen unseren Regierenden
die Ideen, die Landwirtschaft
in Österreich und der EU
aus der Hand der Bauern zu
nehmen, flott weiter. Während
stupide Klimafanatiker meinen,
die Landwirtschaft wäre am
bevorstehenden Klima-Weltuntergang
Schuld und müsse
deshalb abgeschafft werden,
droht größere Gefahr von Seite
der globalisierten Konzerne.
Längst haben Konzernmanager
und Lobbyisten verstanden,
dass die Landwirtschaft
das nachhaltigste Geschäft der
Welt ist. Die Menschen auf dem
Planeten werden immer mehr
und wollen essen. Auch wenn
das Geld für ein Smartphone
und eine Zweitwohnung nicht
mehr reicht, zu essen benötigt
man immer. Aus genau diesem
Grund investieren immer mehr
Aktienfonds heutzutage in die
Landwirtschaft und immer weniger
in Informationstechnologie
und Immobilien. In vielen
Entwicklungsländern Asiens
und Südamerikas haben riesige
Konzerne die Landwirtschaft
übernommen. Einen unabhängigen
Bauernstand wie wir
ihn kennen gibt es dort nicht.
Und auch ein verantwortlicher
Umgang mit den natürlichen
Ressourcen ist für die handelnden
Konzerne dort oftmals ein
Fremdwort. Mit dem Mercosur-
Abkommen wollen genau diese
Konzerne einen weiteren Schritt
zur Übernahme der weltweiten
Lebensmittelproduktion machen.
Wenn dieses Abkommen
tatsächlich ratifiziert werden
sollte, ist dies mittelfristig der
Todesstoß für die bäuerliche
Landwirtschaft in Europa.

4 SCHWERPUNKT
DER FREIE BAUER 04/2023
LAND OBERÖSTERREICH ARBEITET AN EINEM MASSNAHM
Invasive Arten: Neophyten un
Neophyten und Neozoen breiten sich zunehmend in Österreich aus: Pflanzen- und Tierarten,
die aus anderen Ländern einwandern oder bereits sesshaft geworden sind. Einige
von ihnen bereiten Sorgen, da sie die Artenvielfalt verringern und das Ökosystem verändern.
Sie verursachen Schäden im Wald, in der Landwirtschaft und an Bauwerken.
In Österreich wurden bislang rund
1.300 Neophyten nachgewiesen.
Dies entspricht einem Anteil von
etwa 30 Prozent an der Gesamtflora.
Von diesen Arten gilt etwas
mehr als ein Viertel als etabliert, d.
h. sie vermehren sich eigenständig
und kommen in dauerhaften Beständen
vor, während drei Viertel
unbeständig, d. h. von der Unterstützung
des Menschen (Samennachschub,
Freisetzung) abhängig
sind. Gemäß dem Aktionsplan
Neobiota gelten 35 Pflanzenarten
in Österreich als naturschutzfachlich
problematisch und 14 Neophyten
verursachen bedeutende
wirtschaftliche Schäden in der
Land- und Forstwirtschaft, der
Gewässerinstandhaltung und im
1.300 NEOPHYTEN
Gesundheitswesen. Dazu zählen
auch etwa 100 eingewanderte Pilzarten
(Neomyzeten), wie z.B. die
Krebspest oder das – vor allem bei
Forstleuten bekannte – Ulmensterben.
Bei den Tieren sind über 650 Neozoen
für Österreich bekannt, die
rund 1,5 Prozent der Gesamtfauna
ausmachen, wobei rund die Hälfte
der Arten als etabliert gilt. 47 Arten
gelten als naturschutzfachlich problematisch
und für rund 150 Arten
sind negative wirtschaftliche Auswirkungen
bekannt.
Aus Sicht des Naturschutzes sind
Neophyten vor allem in naturnahen
Biotopen, wie Auwäldern,
flussbegleitenden Hochstaudenfluren
oder Pionierstandorten
problematisch. In diesen Lebensräumen
sind einige der konkurrenzstärksten
und in Österreich
häufigsten Neophyten vertreten,
wie die Robinie, der Götterbaum,
das Drüsige Springkraut, die Kanadische
und die Riesen-Goldrute sowie
der Japanische Staudenknöterich.
Nach wie vor unzureichend
bekannt sind die Auswirkungen
vieler Neozoen, wenngleich es
auch hier dokumentierte, negative
Folgen gibt, wie z. B. durch den Signalkrebs,
die Zebramuschel oder
den Asiatischen Marienkäfer.
Dieser Käfer etwa stammt aus Zentral-
und Ostasien. Wie bei allen
Marienkäfern fressen Larven und
erwachsene Käfer vor allem Blattläuse
und Schildläuse, weswegen
der Käfer zur biologischen Schädlingskontrolle
in Glashäusern eingesetzt
wurde. Aus diesen ist er
entkommen und hat sich im Freiland
etabliert und über weite Teile
Europas ausgebreitet. Der Käfer ist
sehr variabel gefärbt: Am häufigsten
sind Tiere mit orangen Flügeldecken
und 19 schwarzen Flecken
ARTENSPEKTRUM
NEOPHYTEN BREITEN SICH IN EUROPA
IMMER STÄRKER AUS UND VERDRÄNGEN
DIE HEIMISCHE FLORA. DIE EU WILL MIT
AKTIONSPLÄNEN GEGENSTEUERN.
Bild: stock.adobe.com/ Christian Palent
und Tiere mit schwarzen Flügeldecken
und zwei oder vier roten
Flecken. Der Asiatische Marienkäfer
ist durch seine hohe Fortpflanzungsrate
und „Gefräßigkeit“ nicht
nur anderen Marienkäferarten,
Schwebfliegen- und Florfliegenlarven
überlegen, sondern frisst seine
Konkurrenten auch direkt. Untersuchungen
haben gezeigt, dass
das Artenspektrum beim Auftreten
des Asiatischen Marienkäfers stark
zurückgeht. In Österreich wurde
der Käfer erstmals 2006 beobach-
Auch in der
Tierwelt findet
eine Verdrängung
durch Neozoen
statt.
Vielerorts behindern
die invasiven
Arten auch
die Waldregeneration.

DER FREIE BAUER 04/2023
SCHWERPUNKT
5
ENPLAN, DER DIE AUSBREITUNG EINDÄMMEN SOLL:
d Neozoen in Österreich
tet und schon nach wenigen Jahren
ist er zu einem der häufigsten
Käfer geworden. Im Herbst ernähren
sich die Tiere auch von reifem
Obst und Weintrauben werden für
den Weinbau problematisch.
Ein weiteres Beispiel in der Tierwelt
ist der aus Nordamerika stammende
Amerikanische Signalkrebs
Pacifastacus leniusculus, der mittlerweile
in fast allen europäischen
Flüssen, Bächen und Seen etabliert
ist. Der Allesfresser ist hauptsächlich
dämmerungs- und nachtaktiv,
aber bei Nahrungsmangel auch
unter Tags auf der Jagd. Bei einer
hohen Populationsdichte entsteht
großer Räuberdruck auf die bevorzugte
Beute. Der Amerikanische
Signalkrebs hat eine höhere Toleranz
gegenüber chemischer und
organischer Verschmutzung der
Gewässer als unsere heimischen
Krebse. Er verdrängt heimische
Krebsarten durch Übertragung der
Krebspest und durch größere Produktion
von Nachkommen.
SCHNELLE AUSBREITUNG
Land- und Forstwirten bereiten
hingegen einige invasive Pflanzenarten
mehr Kopfweh: So etwa Die
Kanadische Goldrute, die ebenfalls
aus Nordamerika stammen
und sich seit 1950 in Mitteleuropa
rasant ausbreiten. Durch ihre
Lichtabhängigkeit sind sie vor
allem in lichten Auwäldern, Hochstaudenfluren
und vermehrt auch
Waldschlägen anzutreffen. Sie
behindern dort etwa Verjüngungen
und Baumpflanzungen. Ihre
Bekämpfung ist sehr aufwendig,
da sie mehrmals pro Jahr gemäht
werden müssen, um Samenwurf
zu vermeiden.
Noch bekannter ist die Robinie:
Robinia pseudoacacia stammt aus
dem Osten der USA. Sie wurde bereits
im Jahr 1630 nach Europa eingeführt
und kommt vom pannonischen
Raum bis in die Hügelländer
Österreichs verbreitet vor. Aus der
Sicht des Naturschutzes ist es der
Bild: stock.adobe.com/ Ivanna Bild: stock.adobe.com/ Vaclav
problematischste Neophyt Österreichs,
da der Baum vor allem artenreiche
Trockengebiete besetzt,
wo auch zahlreiche heimische
bedrohte Tier- und Pflanzenarten
vorkommen. Die Bekämpfung erfolgt
durch Ringeln der Stämme
und danach durch über mehrere
Jahre wiederholtes Ausschneiden
der Wurzeltriebe.
Die Politik beschäftigt sich schon
seit einigen Jahren mit der Ausbreitung
der invasiven Arten in der
MASSNAHMEN
EU. 2016 wurde im Amtsblatt der
EU die erste Liste invasiver gebietsfremder
Arten von unionsweiter
Bedeutung veröffentlicht. Diese
Liste ist seit August 2016 in Kraft.
Die Unionsliste enthält 37 invasive
Tier- und Pflanzenarten, von denen
13 in Österreich vorkommen.
Manche der Arten sind derzeit nur
von einem Standort bekannt, andere
sind bereits weiter verbreitet.
Die übrigen 24 Arten kommen der-
DIE OBERÖSTERREICHISCHE
LANDESREGIERUNG HAT BEREITS IM
JAGD- UND FISCHEREIGESETZ ENTSPRECHENDE
REGELN GEGEN DIE AUSBREITUNG BESTIMMTER
TIERARTEN VERANKERT.
Bild: dfb
zeit nicht in Österreich vor.
Diese gelisteten Arten dürfen gemäß
der Verordnung nicht vorsätzlich
in das Gebiet der Union
verbracht werden, gehalten oder
gezüchtet werden, in die, aus der
und innerhalb der Union befördert
werden, in Verkehr gebracht oder
in die Umwelt freigesetzt werden,
verwendet oder getauscht werden.
Die Ausbreitungspfade der Arten
müssen erfasst und Aktionspläne
aufgestellt werden, um die Einbringung
und Ausbreitung dieser Arten
zu verhindern bzw. einzudämmen.
Überwachungsmaßnahmen und
amtliche Kontrollen zur Verhinderung
der Einbringung dieser Arten
sind verpflichtend durchzuführen.
Die EU-Mitgliedstaaten müssen
invasive gebietsfremde Arten von
unionsweiter Bedeutung beseitigen
bzw. die Ausbreitung bereits
weit verbreiteter invasiver Arten
kontrollieren. Es gibt Ausnahmen
von den Verpflichtungen, die von
den zuständigen Behörden der
Mitgliedstaaten oder der EU Kommission
erteilt werden können.
Genaue Bestandserhebungen
der einzelnen invasiven Arten für
Oberösterreich gibt es derzeit
nicht, aber jene Arten mit weitreichender
Verbreitung kommen in
unterschiedlich großen Beständen
nahezu flächendeckend über OÖ
verteilt vor. Die aktive Bekämpfung
beschränkt sich auf Schutzgebietsflächen
und andere naturschutzfachlich
hochwertige Lebensräume
bzw. Bereiche mit Vorkommen
seltener oder gefährdeter Arten.
Um die weitere Ausbreitung der
bereits vorhandenen, aber auch
neuer Arten, möglichst einzudämmen
oder gar zu verhindern, und
damit mögliche negative Auswirkungen
auf unsere Biodiversität
abzuwehren, soll ein für Oberösterreich
angepasster Managementplan
erarbeitet werden. Zugleich
wird und wurde das Management
invasiver Arten in der oberösterreichischen
Gesetzgebung (z.B. Entnahme
über das Jagdgesetz sowie
Fischereigesetz) verankert.

6 FELD & STALL
DER FREIE BAUER 04/2023
KEINE KÜRZUNG, SONDERN ERHÖHUNG:
OÖ-Agrarbudget 2024
Die Medien berichteten kürzlich,
dass das OÖ-Agrarbudget für
2024 nur mehr 92 Mio Euro betrage,
im Gegensatz zu den 95 Mio
des Vorjahres. Leider ist diese Information
schlecht recherchiert.
Der UBV griff diese angebliche
Kürzung in der Folge dankbar auf.
Es ist zwar richtig, dass das Budget
des Landes Oberösterreich im
Agrarbereich für 2024 92 Mio Euro
genuine Aufwendungen ausweist,
allerdings kommen dazu noch fünf
Mio Euro Übertragungsmittel. Diese
Mittel sind Ausgaben, die vom
Landtag bereits genehmigt, aber
dann doch
nicht vorgenommen,
sondern weitergeschoben
wurden. Damit
wurde das
Agrarbudget
also nicht gekürzt,
sondern
im Gegenteil
sogar erhöht. Peinlich für den UBV,
der die angebliche „Kürzung“ zur
Kritik an der ÖVP-FPÖ-Landesregierung
nutzte. „Das ist eben der
Nachteil, wenn man über keine
eigene politische Vertretung verfügt
und damit über Personen, die
ein Budget richtig lesen können.
Und damit ist auch klar, dass man
als UBV zwar immer schnell mit
der Kritik ist, aber in der eigentlichen
politischen Umsetzung nicht
weiterkommen kann, wenn keine
parlamentarische Vertretung dahinter
steht und man damit auch
keine PS an den Boden bekommt.
Dann bleibt es eben bei Gepolter
und peinlichen
Pannen,
wie die
Unfähigkeit,
Budgets richtig
zu lesen“,
kommentierte
FPÖ-Landesagrarsprecher
LAbg. Franz
Graf.
DER IMPORT VON UKRAINISCHEM
GETREIDE SORGT DERZEIT FÜR HEISSE
DISKUSSIONEN - NICHT NUR UNTER
LANDWIRTEN. SORGE BEREITET DIE
FEHLENDE KENNZEICHNUNGSPFLICHT.
LANDWIRTSCHAFTSMINISTER TOTSCHNIG B
Konsumententäuschun
Getreide aus der Ukrai
„Österreichische Konsumenten werden aktuell auf offener Bühne betrogen“,
so drastisch drückte es Landesagrarsprecher Franz Graf aus.
Denn ausländisches Getreide, das in einer österreichischen Mühle
vermahlen wird, wird dadurch – entsprechend den derzeit gültigen
Regeln – zu österreichischem Mehl.
EU-SAATGUTRECHT IN
DER KRITIK
Die Europäische Saatgutbewegung
drängt auf mehr Vielfalt
im Vorschlag für das neue
EU-Saatgutrecht. Die aktuelle
Version missachte das Recht
der Landwirte auf ihr eigenes
Saatgut. Die EU-weite Petition
„Raise our forks for diversity“
mehrerer NGOs wurde deswegen
gestartet und fordert deutliche
Verbesserungen.
EU: MILCHPRODUKTE
NACHGEFRAGT
Milchprodukte aus der EU sind
auf dem Weltmarkt beliebt:
Käse, Butter und Pulverprodukte
wurden vermehrt nachgefragt.
Abermals ein großes Exportplus
erzielten vor allem für
Österreich, die angesäuerten
und süßen Milchmischprodukte.
Dies geht aus der jährlichen
Erhebung des Exportanteils an
der gesamten Erzeugung der
Molkereien hervor.
OBERÖSTERREICH:
32 Hektar für Agro-PV-Anlagen
Zehn Flächen mit einer Gesamtgröße
von 32 Hektar sind in Oberösterreich
bisher für Agro-PV-Anlagen
gewidmet worden. Der
Unterschied zwischen Freiflächenund
Agro-PV-Anlagen ist der Nutzungsschwerpunkt:
die einen werden
gleichzeitig landwirtschaftlich
und zur Stromerzeugung genutzt,
die anderen nur zur Stromgewinnung.
Oberste Priorität hat aber
weiterhin der PV-Ausbau auf Dächern,
Parkplätzen oder Verkehrsrandflächen.
Freiflächenanlagen
auf sehr guten Böden bleiben auch
künftig tabu – nur die geringen Bonitäten
dürfen verbaut werden.
Bild: pixabay.com
„Dieser Umstand ist vermutlich
den meisten Konsumenten gar
nicht bewusst. Und auf diesem
Wege kommt etwa auch genmanipuliertes
Getreide aus der Ukraine
als ‚österreichisches Mehl‘ auf den
Tisch. Das ist ein handfester Skandal“,
ist sich Graf sicher. Auch die
AMA ist inzwischen wach geworden
und will hier eine „Regelung
finden. Denn die Konsumentenerwartung
sei eine andere“.
Doch nicht nur genmanipuliertes
Getreide aus der Ukraine wird
„austrifiziert“, auch der Handel
spielt oftmals in einer Grauzone
mit der Wahrnehmung der Menschen.
Für die Konsumenten ist
der Import-Anteil etwa bei Backwaren
meist nicht ersichtlich, denn
die Herkunft der Produkte wird in
den Supermärkten nicht angeführt
oder mit irreführenden Angaben
wie „Hergestellt in Österreich“
oder „Gebacken in Österreich“ versehen.
Das erweckt den Eindruck,
dass es sich dabei um Erzeugnisse
mit heimischen Rohstoffen handle,
tatsächlich erfolgt aber vielfach
KEINE TRANSPARENZ
in Österreich nur ein Veredelungsschritt.
Die Erwartung der Konsumenten
ist tatsächlich, wie die AMA erklärt,
eine andere: 70 Prozent gehen
einer Umfrage zufolge davon aus,
dass die Backwaren, die im Supermarkt
ausliegen aus Österreich
stammen. Doch leider stimmt das
oft nicht. Ein Check von 250 Brotund
Backwaren in heimischen
Supermärkten hatte im Spätsommer
ergeben, dass lediglich rund
ein Drittel davon nachweislich mit
österreichischem Getreide erzeugt
wurden. Davon umfasst waren
auch die in den Selbstbedienungsboxen
angebotenen Produkte.
Beim Rest muss demnach davon
ausgegangen werden, dass sich
entweder das verarbeitete Getreide
oder gleich das Gesamtprodukt
aus dem Ausland importiert
werden. Die Transparenz bei Brot
und Gebäck ist überaus mangelhaft.
Österreich würde bei Getreide
einen Selbstversorgungsgrad von

DER FREIE BAUER 04/2023
FELD & STALL
7
LEIBT UNTÄTIG:
g: Genne
Bild: freepik.com
94 Prozent erreichen, am fehlenden
Angebot dürfte es also nicht
mangeln.
Dennoch exportiert etwa die Ukraine
mittlerweile so viel genverändertes
Getreide in die EU, dass
sogar die Anbauflächen erweitert
werden. Nach Angaben des ukrainischen
Landwirtschaftsminister
Mykola Solskyj haben die Landwirte
genug Fläche mit Winterweizen
bestellt, um das bis zu Dreifache
der Menge zu ernten, was das Land
selbst benötigt. Bis Mitte November
sei auf insgesamt fast 5,7 Mio.
Hektar Wintergetreide für die Ernte
2024 ausgesät worden. Das seien
etwa 300.000 Hektar oder 5,6%
mehr als zum gleichen Zeitpunkt
des Vorjahres.
Eigentlich ist die Einfuhr und Verarbeitung
von genveränderten
Produkten in der EU verboten. Im
Zuge der Ukrainehilfen sieht man
an der Spitze der EU aber großzügig
darüber hinweg. „Es ist ein
unglaubliches Versagen, dass die
Bundesregierung hier nicht eingreift.
Damit zeigt sich wieder
einmal, wie wichtig die jahrelange
Forderung der Freiheitlichen
Bauernschaft nach einer durchgehenden
Herkunftskennzeichnung
für Lebensmittel ist“, ist sich Graf
sicher.
STRATEGIE GEGEN BODENVERBRAUCH:
Symbolische Ziele führen
nicht zum Erfolg
Das Land OÖ wird seine eigene Bodenstrategie umzusetzen und positioniert
sich damit gegen das symbolische 2,5-Hektar-Ziel der Bundesregierung.
Man wolle vor allem ohne ideologischen Ballast agieren.
Oberösterreich erteilt dem Regierungsziel,
den Bodenverbrauch
auf 2,5 Hektar pro Tag zu bremsen,
eine klare Absage. Die oberösterreichische
Landesregierung sieht
in diesem Ziel vor allem ein „grü-
GEFAHR FÜR WILDVÖGEL, NUTZ- UND HAUSGEFLÜGELARTEN:
Vogelgrippe breitet sich in Europa
aus und wird sesshaft
Die grassierende Vogelgrippe
fordert jedes Jahr größere Verluste
in Geflügelhaltungen und
bei Zugvögeln. Inzwischen ist
die Seuche in Europa mehr und
mehr sesshaft geworden.
Neue Analysen von Vogelgrippe-
Ausbrüchen des 21. Jahrhunderts
zeigen gleich mehrere bedenkliche
Trends: Aggressive Varianten
der Erreger breiten sich schneller
aus und befallen Wildvögel wie
auch Nutzgeflügel. Damit steigt
das Risiko für Erreger, die auch
Säugetieren gefährlich werden. Im
vergangenen Jahr wurden allein in
Frankreich 16 Mio. Hühner, Enten,
Gänse und andere Nutzgeflügelarten
getötet. Im Sommer gehen
die Krankheitsfälle stets deutlich
zurück, aber das Virus hat sich eingenistet.
Betroffen sind in erster
Linie Wildvögel, darunter v. a. Mö-
nes ideologisches Kartenhaus“,
das zusammenbreche. Laut dem
Land Oberösterreich habe man
derzeit noch keine eigenen Zahlen,
wie groß Bodenverbrauch und
Versiegelungsgrad im Land sind,
wen und Seeschwalben. Aber unvermutet
können auch im Inland
und zu ungewöhnlicher Jahreszeit
Wildvogel und Hausgeflügel betroffen
sein. Immer öfter werden
auch mit dem Vogelgrippe-Virus
infizierte und sichtlich kranke Säugetiere
gefunden. Allein in Polen
verendeten erst kürzlich Dutzende
Hauskatzen. Der bei diesen Tieren
Bild: pixabay.com
das werde derzeit erhoben und
soll Ende des Jahres veröffentlicht
werden, erklärte die Abteilung
Raumordnung. Dennoch wolle
man eine eigene Bodenstrategie
umsetzen und dabei vor allem zwischen
Umwidmung und Versiegelung
unterscheiden.
Der Schutz der Natur und der
Landschaft, der Erhalt von Grünund
Agrarflächen, ist der FPÖ ein
großes Anliegen. Bevor „auf der
grünen Wiese“ neu gebaut wird,
sollte selbstverständlich vorerst
nach Alternativen, wie Leerstände
bzw. bereits bebaute Flächen, gesucht
werden.
Eine „Verhinderung des Bodenverbrauchs“,
ist allerdings nicht
realistisch bzw. vor dem Hintergrund
des Bevölkerungs- und
Wirtschaftswachstums auch nicht
möglich. Auch die vollkommen
unrealistischen Ziele der „Energiewende“
könnten den Bodenverbrauch
noch zusätzlich verschärfen.
Auch in dieser Frage gilt es,
ohne ideologische Scheuklappen
eine realistische Politik zu betreiben
und einen vernünftigen Ausgleich
zu finden.
nachgewiesene Virusstamm war
derselbe, der auch Ausbrüche in
polnischen Geflügelhaltungen verursacht
hatte. Und immer wieder
erkranken auch Füchse und Nerze,
meist in Pelzfarmen. Die Veterinäre
empfehlen daher dringend, wachsam
zu sein, um ein weiteres Überspringen
des Vogelgrippevirus im
Auge zu behalten.
Bild: pixabay.com

8 JAGD & FORST
DER FREIE BAUER 04/2023
LICHT UND SCHATTEN - PV-ANLAGEN UND TIERWELT:
Lebensraum Solarpark?
SOLARPARKS KÖNNEN MIT ETWAS
PLANUNG LEBENSRAUM BIETEN.
Der Bau von PV-Anlagen verschlingt
neben Flächen auch Rohstoffe
und Energie. Zurzeit werden
die Module größtenteils in China
gefertigt, hauptsächlich mit
günstigem Kohlestrom. Gerade
für Revierinhaber und Landwirte
wird schnell deutlich, dass die
vermeintlich schonende, grüne
Energiegewinnung auch die Biodiversitätskrise
rasant beschleunigt.
Und schließlich ist praktisch
jede „Freifläche“ auch Revier- und
landwirtschaftlich genutzte Fläche
und jede Solaranlage ein Ver-
BUNDESFORSTGESETZ
WIRD NOVELLIERT
Am 20. September hat der Ministerrat
die Novelle des österreichischen
Forstgesetzes von
1975 beschlossen. In dieser
wird laut dem österreichischen
Landwirtschaftsministerium
die nachhaltige Waldbewirtschaftung
bundesweit weiterentwickelt.
Im Fokus stehen
der Klimawandel, die Wildbach-
und Lawinenverbauung,
Waldbrand, Ökologie sowie die
Forstfachausbildung. Das Gesetz
soll eine zeitgemäße Weiterentwicklung
sicherstellen.
Bild: freepik.com
lust an Fläche. Dabei ginge es mit
etwas Rücksicht und intelligenter
Planung auch ganz anders.
Eine Freiflächen-PV-Anlage „von
der Stange“ bringt für die Umwelt
eigentlich nur Nachteile: Sie
entzieht den Wildtieren Lebensraum,
und Äsung, durchschneidet
Wanderrouten und Wechsel. Die
Anlagen müssen mit einem Zaun
vor Zutritt geschützt werden. Beweiden
Schafe die Flächen, wird
früher oder später auch eine wolfssichere
Einzäunung gefordert werden.
Anfang August fegte das Sturmtief
„Hans“ über Skandinavien
und das Baltikum. Besonders
stark betroffen waren unter
anderem die Waldbesitzer der
schwedischen Provinz Väster-
Bild: stock.adobe.com/Mati Kose
VIELE WALDBEWIRTSCHAFTER IN
EUROPA KÄMPFEN MIT SCHÄDEN.
SCHWEDEN KLAGT ÜBER HOHE SCHÄDEN IM FORST:
Erneut hohe Sturmschäden
botten. Auch Schutzwälder und
Wälder, die aus der Nutzung genommen
wurden, sind betroffen.
Das Ziel sei es, im Juni 2024
mit der Aufarbeitung im Sturmgebiet
fertig zu sein.
Bild: pixabay.com
Bevor also in der freien Landschaft
PV-Anlagen gebaut werden, sollten
die bereits versiegelten Flächen als
Standorte genutzt werden. Jeder
Parkplatz, jede Gewerbeimmobilie
und jede Autobahn (mit Überdachung)
kann PV-Anlagen tragen.
Als nächstes bieten sich bereits
stark beeinträchtige Standorte in
der Landschaft an: Autobahnböschungen,
Bahntrassen und Industriebrachen.
Trotzdem wecken
gerade Flächen Begehrlichkeiten,
die anderweitig eher wenig Ertrag
versprechen. Und hier setzen
die Überlegungen einiger Jagdverbände
und Politiker an. Denn
warum nicht aus dem Solar-Gewerbegebiet
ein wertvolles Biotop
machen? Wer bereits bei der Planung
einer Freiflächen-PV-Anlage
„ökologisch“ mitdenkt, kann Ausgleichsmaßnahmen
gleich integrieren.
Zäune sollen Menschen abhalten,
trotzdem können sie Raum
für kleinere Tierarten bis Hasengröße
zum Durchschlüpfen lassen.
Wird der Zaun mit Heckenpflanzen
begrünt, wirkt er einerseits optisch
ansprechender und bietet zudem
weiteren Lebensraum. Ein extensiver
Krautsaum, v. a. auf der Innenseite
des Zauns, schafft außerdem
Lebensraum und verhindert eine
Beschattung der Module durch
die Heckenpflanzen. Je nach Umfeld
lassen sich weitere Biotopelemente
einbauen: Lesesteinhaufen,
Schwarzbrachen, Sandflächen
oder Nisthilfen und Fledermauskästen
an Trafohäuschen und anderen
Bauten.
EUROPAWEITE PETITION:
Unterschriften
für die Jagd
Erstmalig in der Geschichte
führte die europäische Jägerschaft
mit ihrer „SignforHunting“-Kampagne
eine groß angelegte
Petition durch, mit der
den Jägern eine der größten
Umweltkampagnen in Brüssel
gelang. Im Rahmen der Grünen
Woche 2023 übergab der
Europäische Verband für Jagd
und Naturschutz (FACE) über
360.000 Unterschriften an den
EU-Umweltkommissar Virginijus
Sinkevicius. Die Kampagne
appelliert an die Gesetzgeber,
mit Jägern zusammenzuarbeiten,
diese besser anzuerkennen
und als Teil der Lösung zu verstehen.
Dieser Aufruf sollte auch
als eine Aufforderung zur Änderung
der europäischen Politik
gegenüber der Jagd verstanden
werden. „Wir freuen uns sehr
über eine solch massive Mobilisierung
der europäischen
Jäger“, sagte FACE-Präsident
Torbjörn Larsson. „Dies ist nicht
nur ein großer Sieg für die Jäger,
sondern auch für die Natur und
die Naturschutzbemühungen
in ganz Europa. Sie belegt auch
die Stärke unserer vielfältigen
Gemeinschaft, sowie deren Engagement
für den Erhalt unseres
natürlichen und kulturellen
Erbes.“

DER FREIE BAUER 04/2023
JAGD & FORST
9
Bild: pixabay.com/ Bild: pixabay.com
AUSGEWILDERTE ENTEN OHNE CHANCE:
Wilde Enten im Vorteil
Auf Farmen gezüchtete Enten, die
ausgewildert werden, sterben zum
größten Teil bereits im ersten Jahr
in der freien Wildbahn. Wie überlebensfähig
ausgewilderte Enten
im Vergleich zu wilden sind, untersuchten
schwedische Forscher. Bis
2018 beringten sie 13.533 Farm-
Enten, die für die Aussetzung zur
Jagd gezüchtet wurden, und zusätzlich
19.820 Wildenten. Knapp
27 % der gezüchteten Enten wurden
wiedergefunden, die meisten
davon erlegt, innerhalb von nur
drei Kilometern vom Ort der Auswilderung
entfernt. Lediglich 4 %
Der Verwaltungsgerichtshof
(VwGH) hat ein Urteil bezüglich
der Käferbekämpfung im Erbfall
gefällt. Nach dem Tod eines
Waldbesitzers wurde eine Kuratorin
für den Nachlass bestellt. In
der Folge wurde der Waldeigentümer
zur Durchführung von Bekämpfungsmaßnahmen
an von
Borkenkäfern befallenen Bäumen
verpflichtet. Da er dieser
Pflicht nicht
nachkam,
wurde auf
seine Kosten
eine Ersatzvornahme
angeordnet.
Er wandte
ein, dass
sein Eigentumsrecht
noch nicht
im Grundbuch
einge-
ENTEN FÜR DIE JAGD AUSZUSETZEN
IST NICHT NUR ETHISCH FRAGWÜRDIG.
der Wiederfunde waren weiter abgewandert.
Von den Wildenten wurden knapp
7 % wiedergefunden, ebenfalls
meist geschossene Tiere. Von ihnen
fanden sich 91 % mehr als drei
Kilometer vom Ort der Beringung
entfernt wieder. Die Überlebensraten
beider Gruppen unterschieden
sich gravierend: Von den Wildenten
überstand ein Tier mit 68 %
Wahrscheinlichkeit das erste Jahr,
bei Farm-Enten waren es nur 2 %.
In Europa werden jährlich mehr als
drei Millionen gezüchtete Enten für
die Jagd ausgewildert.
WER MUSS IM ERBFALL DEN BORKERKÄFER EINDÄMMEN:
Käferbekämpfung
tragen sei und deshalb nicht er,
sondern die Kuratorin die geforderten
Maßnahmen durchführen
hätte müssen. Der VwGH wies das
Rechtsmittel zurück, und führte
aus: „Es gibt Ausnahmen, z. B.
für den Erwerb des Erben durch
die Einantwortung (gerichtliche
Übergabe der Verlassenschaft
in den rechtlichen Besitz der Erben).“
Der Waldeigentümer war
ein nicht im
Grundbuch
eingetragener
„(außerbüchlicher)
Eigentümer“
Deshalb
war
nicht die
Kuratorin,
sondern der
Waldeigentümer
zuständig.
BRAUCHTUM UND WERTSCHÄTZUNG:
Jagdliche Bruchzeichen
Bruchzeichen haben seit sehr
langer Zeit ihren Sinn sowohl im
jagdlichen Brauchtum als auch im
praktischen Jagdbetrieb. Brüche
sind die traditionelle Zeichensprache
der Jäger. Sie sind dabei so alt
wie die Geschichte der Jagd. So
lange verständigten sich die Jäger
durch Bruchzeichen und schmückten
sich, ihre Hunde und das erbeutete
Wild mit Brüchen. Ein alter
Brauch ist der sogenannte „letzte
Bissen“, d. h. dem erbeuteten Wild
wird ein Zweig ins Maul gelegt. Diese
Form der
Aussöhnung
mit dem getöteten
Wildtier
geht auf
Riten von Jägern
der frühen
Vorzeit
und späterer
Naturvölker
zurück. Im
jagdlichen
TIERKRANKHEITEN:
Toxoplasmose
bei Wölfen
Ein hoher Anteil der Luchse
und ein gutes Drittel der Wölfe
in der Schweiz hatten schon
einmal Kontakt zum Toxoplasmose-Virus.
Bei Blututtersuchungen
kam heraus, dass 82
% der Luchse Antikörper gebildet
hatten. Auch bei knapp 37
% der Wölfe war das der Fall.
Bei Menschen löst das Virus
grippeähnliche Symptome aus.
Bild: pixabay.com
Brauchtum verkörpern die Brüche
eine ethische und ästhetische
Funktion. Die Verständigung der
Jäger untereinander mit Hilfe der
Bruchzeichen ist auch im Jagdbetrieb
unserer Zeit noch von großer
Bedeutung. Bei allen Bruchzeichen
und auch allen als Schmuck
zu verstehenden Brüchen handelt
es sich um abgebrochene Zweige,
hauptsächlich der Baumarten Eiche,
Kiefer, Fichte, Weißtanne und
Erle. Sofern die bruchgerechten
Holzarten nicht in der Nähe des
Erlegungsortes
gefunden
werden können,
so dürfen
dann auch
alle anderen
Baum- und
Straucharten
für das Bruchzeichen
verwendet
werden.
TSCHECHIEN: 200.000
FM SCHADHOLZ
200.000 fm Sturmholz mussten
die tschechischen Staatsforste
im Sommer hinnehmen. Allein
in der Region Jablunkova
in Nordmähren hat der Wind
Ende August rund 30.000 fm
Holz beschädigt. Eine ähnliche
Menge Schadholz wird im südböhmischen
Novohrad-Gebirge
verarbeitet, insbesondere in
der Umgebung von Pohori im
Böhmerwald.
SLOWENIEN: SCHÄDEN
IN DER INFRASTRUKTUR
Die starken Regenfälle Anfang
August haben laut dem staatlichen
slowenischen Forstdienst
mehr Schäden an Forststraßen
und -infrastruktur angerichtet
als im Waldbestand. Der
Schaden belauft sich auf rund
50 Mio. Euro. Rund 150.000ha
oder 15 Prozent des slowenischen
Waldgebietes können
seither weder bewirtschaftet
noch mit Fahrzeugen erreicht
werden.
Bild: stock.adobe.com/Jamrooferpix

INFRASTRUKTURLANDESRAT GÜNTHER STEINKELLNER Ü
„Es ist widersinnig, Mobilität du

BER DIE ZUKUNFT DER MOBILITÄT IN OBERÖSTERREICH:
rch Verbote einzuschränken“

12 AGRARREPORTAGE
DER FREIE BAUER 04/2023
ES MÜSSEN NICHT IMMER MEDIKAMENTE SEIN:
Antivirale Heilpflanzen für
die kalte Jahreszeit
Wenn es draußen kalt wird, haben Viren wieder Hochsaison. Die Natur
hält viele Pflanzen bereit, die uns nun gute Dienste erweisen können.
Das Wissen über die Wirkung von Heilpflanzen war für unsere Vorfahren
von großer Bedeutung. Seit wenigen Jahrzehnten hat die Wissenschaft
die Heilpflanzen wiederentdeckt und liefert beachtliche Ergebnisse.
Bei der Bekämpfung von Viren
sorgte in den letzten Jahren eine
Pflanze für besonderes Aufsehen:
Die Zistrose. Sie ist ein buschiger,
verzweigter, immergrüner Halbstrauch,
der je nach Art 30 cm bis
80 Zentimeter hoch wird. Ihr ursprüngliches
Verbreitungsgebiet
ist der Mittelmeerraum und die
Kanarischen Inseln. Doch man findet
sie mittlerweile auch in heimischen
Gärten. Seit der Antike wird
das Harz der Zistrose (Ladanum)
als Wundheilmittel geschätzt und
ein Tee aus dem Kraut wurde in der
Volksheilkunde bei unterschiedlichen
Gesundheitsstörungen angewandt.
Heute wird in Fachbüchern
eine antivirale, antibakterielle,
antimykotische, antioxidative,
wundheilungsfördernd, adstringierend,
juckreizlindernd und entzündungshemmende
Wirkung
beschrieben. Angewandt werden
Präparate aus Blättern, Blüten
und Trieben der Zistrose daher bei
Entzündungen des Mund- und Rachenraums,
zur Abwehr von Grippeviren,
bei Mandelentzündung,
bei Parodontose, zur Kariesprophylaxe,
bei Hauterkrankungen als
auch zur Ausleitung von Schwermetallen.
Auch in der Aromatherapie
findet diese Pflanze Anwendung.
So ist das ätherische Öl der
Zistrose eine Komponente einer
ZISTROSE
Notfalltropfen-Mischung, die bei
Wunden äußerlich aufgetragen
werden kann. Zur Verwendung
der Zistrose bei Grippe schreibt
Ursel Bühring in ihrem Buch „Lehrbuch
Pflanzenheilkunde“: „In Anbetracht
der Vogelgrippe-Hysterie
wurde fieberhaft nach therapeutischen
Lösungen gesucht, um
die ständig mutierenden Grippevieren
aufzuhalten. Im Gespräch
waren u.a. Melisse, Knoblauch,
Süßholz und die Zistrose. Letztere
verdient besondere Beachtung,
denn ihre Art der ‚mechanischen
Blockade‘ könnte ein Erfolg versprechender
Weg sein, gefährdete
Menschen von einer Infektion zu
schützen oder, wenn es bereits zu
einer Infektion gekommen ist, die
Ausbreitung der Influenzaviren im
Körper zu hemmen oder gar zu verhindern.“
Es konnte nachgewiesen
werden, dass Präparate aus Cistus
incanus das Andocken des Influenzavirus
an die Schleimhautzellen
blockieren. Besonders interessant

DER FREIE BAUER 04/2023
AGRARREPORTAGE
13
EU-NOVEL-FOOD
ist, dass sich dieser Effekt auch
dann zeigt, wenn die Zelle mit dem
Zistrose-Präparat behandelt wurde,
bevor es zu einem Kontakt mit
dem Virus kam. Das heißt, Zistrose-Präparate
(z.B. Lutschtabletten)
sollen auch eine prophylaktische
Wirkung haben. Die enthaltenen
Polyphenole sollen für diese Wirkung
verantwortlich sein. Die Zistrose
hat nicht nur einen sehr hohen
Gehalt an Polyphenolen, sie ist die
polyphenolreichsten Pflanzen in
Europa. Auch interessant ist, dass
aufgrund der EU-Novel-Food-Verordnung
kein Zistrosekraut mehr
im Einzelhandel verkauft werden
darf. Der Grund: Obwohl die Zistrose
seit Jahrhunderten angewandt
wird, hat die EU beschlossen, dass
sie vor 1997 nicht als Lebensmittel
bekannt war. Nur die Sorte „Cistus
x incanus L. Pandalis“ konnte als
„Novel Food“ zugelassen werden
und darf somit als Einzige in der EU
auch als Teekraut verkauft werden.
Mittlerweile sind neben dem Tee,
ZISTROSE: DAS PFLANZLICHE
MULTITALENT GEGEN VIREN
Seit der Antike wird die Zistrose als
Wundheilmittel geschätzt und ein
Tee aus dem Kraut wurde in der
Volksheilkunde bei unterschiedlichen
Gesundheitsstörungen angewandt.
Heute ist eine antivirale,
antibakterielle, antimykotische,
antioxidative, wundheilungsfördernd,
adstringierend, juckreizlindernd
und entzündungshemmende
Wirkung bekannt. Präparate
können sogar das Andocken des
Influenzavirus an die Schleimhautzellen
blockieren.
Bild: stock.adobe.com/Cat back G
Bild: stock.adobe.com/ katinkah
der auch für Kinder, Schwangere
und Stillende geeignet ist, viele
Cistrose-Produkte, wie Lutschtabletten,
immunstärkende Sirupe,
Salben und Öle, erhältlich.
Auch der Echte Thymian wird seit
Jahrhunderten als Heilkraut hoch
THYMIAN
geschätzt. Er ist nicht nur ein passendes
Gewürz für Fisch- und Geflügelgerichte,
er kann uns auch
bei so mancher Krankheit helfen.
Ein Sprichwort besagt: „Die
nächste Grippe kommt bestimmt,
doch nicht zu dem, der Thymian
nimmt“. Früher wurde er auch als
das „Antibiotikum der armen Leute“
bezeichnet. Die Heilige Hildegard
von Bingen soll den Thymian
erstmals als wirksames Mittel bei
Atemwegserkrankungen und Entzündungen
beschrieben haben.
Heute kann die Wirkung des Thymians
wissenschaftlich erklärt
werden. Thymian ist reich an ätherischen
Ölen (Thymol und Carva-
HOLUNDERBEERE
crol), die nachweislich antimikrobiell
wirksam sind, das heißt gegen
Bakterien, Viren und Pilze wirken.
Außerdem wirkt Thymian entzündungshemmend,
antioxidativ und
schmerzlindernd. Am häufigsten
wird er deshalb bei Husten, Erkältungskrankheiten,
krampfhafter
Bronchitis und Keuchhusten eingesetzt.
Hat man beispielsweise trockenen
Husten, soll eine Mischung
aus Thymian- und Eibischwurzeltee
hilfreich sein. Während der Thymian
antiviral und krampflösend
wirkt, schützen die Schleimstoffe
der Eibischwurzel die angegriffenen
Schleimhäute. Bei Husten mit
Auswurf fördert er den Abtransport
von Schleim aus den Atemwegen.
Speziell bei Schnupfen kann inhalieren
mit ätherischem Thymianöl
hilfreich sein. Dabei werden zwei
Tropfen ätherisches Thymianöl in
einen Liter heißes Wasser gegeben.
Beim Kauf eines ätherische
Thymianöls hat man die Wahl zwischen
zwei verschiedenen Typen,
ein Milderes (Thymian Linalool)
und ein Stärkeres (Thymian Thymol).
Wichtig zu wissen ist, dass
das stärkere ätherische Öl nicht für
Babies, Kinder, oder Schwangere
Personen geeignet ist.
Und zum Schluss, der Schwarze
Holunder. Er gilt als Sitz des guten
Hausgeistes und ist der germanischen
Göttin Holda geweiht
(„hold“ oder „huld“ bedeutet heilen)
In den Märchen der Gebrüder
Grimm wird sie Frau Holle bezeichnet.
Besonders in alten Redewendungen
und Bräuchen lässt sich
die Bedeutung dieses Strauches
für unsere Vorfahren erkennen.
So heißt es: „Vor dem Holunder
zieh den Hut herunter!“. Über die
Wirkung und Anwendung schreibt
Ursel Bühring: „Er galt in der Antike
als Universalmedizin, man verwendete
Wurzeln, Blätter, Rinde
und Beeren. Heute schätzt man
vor allem die schweißtreibende
und fiebersenkende Kraft seiner
Blüten bei Erkältungskrankheiten.“
Jüngst zog die Holunderbeere das
Interesse der Wissenschaft auf
sich. Dass die Beeren des Hollers
zu den anthocyanreichsten
Lebensmitteln zählen, weiß man
schon länger. Die Erkenntnis, dass
GUT GEGEN GRIPPE
die Einnahme von Holunderbeerensirup
oder Kapseln mit Holunderbeerenextrakt
eine positive
Wirkung gegen Grippeviren zeigt,
ist relativ neu. So bezeichneten
etwa norwegische Forscher den
Holunderbeerensirup als „wirksames,
sicheres und preiswertes
Grippetherapeutikum“. In Kombination
mit einem Echinacea-Extrakt
soll Holunderbeerensirup, im
frühen Grippestadium, sogar ähnlich
wirken wie beispielsweise das
Anti-Virus-Medikament „Tamiflu“.
Und laut einer israelischen Virologin
wirken Holunderbeeren sogar
nicht nur therapeutisch, sondern
auch prophylaktisch, denn sie
können das Eindringen des Virus
in die Schleimhautzellen von Nase
und Rachen verhindern. Weitere
Pflanzen, die das Immunsystem
unterstützen und antiviral wirken,
sind beispielsweise Sonnenhut,
Ingwer, Süßholz, Blutwurz, Kleine
Braunelle, Geraniumwurzel und
Baikal-Helmkraut.
ZISTROSE-TEE MACHT ES
DEN VIREN SCHWER
Rezept für einen Zistrose-
Tee: Einen Teelöffel Zistrose-
Kraut in 200 ml kaltes Wasser
geben, zum Sieden bringen
und fünf Minuten zugedeckt
köcheln lassen. Pro Tag sollten
maximal zwei Tassen Tee
getrunken werden. Präparate
aus Cistus incanus (Zistrose)
können das Andocken
des Influenzavirus an die
Schleimhautzellen effektiv
blockieren.

Bild: istockphoto.com/Canetti
14 AUS DER KAMMER
DER FREIE BAUER 04/2023
WELTKLIMARAT WILL KEINE ENDZEITSTIMMUNG:
Absage an Klima-Hysterie
Der neue Chef des Weltklimarates, James Skea, spricht sich für einen
pragmatischen Zugang zum Klimaschutz aus und kritisiert den „Öko-
Alarmismus“, den er selbst jahrelang gepflegt hat. Die Technologien,
um auf den Klimawandel zu reagieren, seien bereits vorhanden und
müssten nur genutzt werden.
Im vergangenen August konnte
man den Medien entnehmen, dass
vor genau fünf Jahren ein schwedisches
Mädchen namens Greta
Thunberg durch ein professionelles
Lobby-Netzwerk zur „Klimarettungs-Ikone“
hochstilisiert wurde.
Unvergessen ist ihre tränenerstickte
Rede auf einem UN-Klimagipfel,
auf dem sie den Spitzenpolitikern
der Welt mit wutverzerrtem Gesicht
entgegenschleuderte: „Menschen
leiden, Menschen sterben,
ganze Ökosysteme kollabieren.
Wir sind am Anfang eines Massen-
EMOTIONALE DEBATTE
Aussterbens, und alles, worüber
Sie reden können, sind Geld und
Märchen vom ewigen wirtschaftlichen
Wachstum. Wie könnt ihr
es wagen?“ Auch fünf Jahre nach
Thunbergs erster Protestaktion
2018 bestimmt eine hochemotionale
Debatte über „Klimaschutz“
die Agenda der Politik und Medienlandschaft.
Allerdings scheint sich die Stimmung
bei vielen Menschen etwas
gewandelt zu haben: Klimaprotestler
sympathisieren immer offener
mit dem Linksextremismus,
und die Straßen- und Flughafenblockaden
der „Letzten Generation“
erhöhen den Puls des Normalbürgers.
„Das Wort Klimaschutz ist
verbrannt“, sagt etwa der Klimaforscher
Mojib Latif mit großem
Bedauern. Die Straßenklebe-Aktionen
seien ebenso „kontraproduktiv“
wie die Diskussion um immer
neue Windräder. „Wenn die Leute
das Wort Klimaschutz hören, gehen
gleich die Alarmglocken an.“
In dieser Lage tritt ausgerechnet
der neue Chef des Weltklimarates
(IPCC) den politisch instrumentalisierten
Katastrophenszenarien
entgegen. Der Schotte und Universitätsprofessor
für Energieforschung
James Skea hat diese
Position seit Juli des heurigen
Jahres inne. Zwar sieht auch er
wachsende Probleme auf die Welt
zukommen. „Und dennoch ist das
keine existentielle Bedrohung für
die Menschheit“, stellt der Wissenschaftler
fest. „Die Welt wird nicht
KEINE PROTESTFORM HAT IN DEN
VERGANGENEN JAHREN BUNDESWEIT
FÜR SOVIEL KRITIK GESORGT, WIE DIE
DER SOGENANNTEN „KLIMAAKTIVISTEN“,
DIE VERKEHRSWEGE BLOCKIEREN.
PRAGMATISMUS
untergehen, wenn es um mehr als
1,5 Grad wärmer wird“, sagt der
69jährige. Das läßt aufhorchen,
weil der Physiker am „IPCC-Sonderbericht
2018“ beteiligt war, der
den weltweit kritischen Grenzwert
der Klimaerwärmung bei 1,5 Grad
Celsius taxierte. Er vertrat selbst
übrigens jahrelang die Horror-Vision
eines Anstiegs der Meere von
einem Meter und mehr und wurde
von verschiedenen Medien als einer
der „profiliertesten Klimamahner“
bezeichnet.
Heute wirbt er jedoch in Interviews
für pragmatische Lösungen
ANDERE LÄNDER HABEN KEINERLEI
BEWUSSTSEIN FÜR DIE UMWELT.
statt Öko-Apokalyptik: „Wenn man
ständig nur die Botschaft aussendet,
daß wir alle dem Untergang
geweiht sind, dann lähmt das die
Menschen und hält sie davon ab,
die nötigen Maßnahmen zu ergreifen,
um mit dem Klimawandel
fertig zu werden“. Er habe mit Koautoren
der jüngsten Ratsberichte
immer Wert darauf gelegt, den „Silberstreif
am Horizont“ zu sehen.
Nach Überzeugung des Schotten
sind die „Technologien und Instrumente,
um den Klimawandel
einzudämmen“, längst vorhanden.
Sie müßten nur angewendet werden.
Skea erklärte, der Weltklimarat
müsse auch selbst mehr tun,
um seine Erkenntnisse besser
als Handlungsgrundlage für bestimmte
Gruppen aufzubereiten.
Er nannte Stadtplaner, Landwirte
oder Unternehmen. „Bei dieser
ganzen Sache geht es um echte
Menschen und ihr reales Leben,
nicht um wissenschaftliche Abstraktionen“,
sagte er. „Wir müssen
ein Stück weit runterkommen.“
Man könnte also – ein wenig zynisch
– behaupten, dass gewisse
gesellschaftliche Kräfte die kollektive
Klimaangst dennoch gut
gebrauchen können, um grüne
Transformationspläne umsetzen
zu können und eine Art „Ökosozialismus“
zu implementieren. Stattdessen
hebt sich Skea als neuer
IPCC-Chef mit seinem abgeklärten
Vertrauen auf technologische
Fortschritte wohltuend von der
alarmistischen Klimadebatte hierzulande
ab, die sich vor allem um
Öko-Umerziehung und Lebensverteuerung
dreht.
Impressum: Medieninhaber (100%) und Herausgeber: Der Freie Bauer - Freiheitliche Bauernschaft OÖ, Blütenstraße 21/1, 4040 Linz, ZVR: 869893862,
Chefredakteur: Ing Franz Graf, Kontakt und Leserbriefe: redaktion@derfreiebauer.info, www.derfreiebauer.info, Kontakt Inserate: anzeigen@derfreiebauer.info
Bild: pexels.com/ Chris LeBoutillier

DER FREIE BAUER 04/2023
AUS DER KAMMER
15
BRANCHE MIT WACHSTUMSPOTENTIAL:
Fischereiwirtschaft hat
Zukunft in Oberösterreich
Fischproduktion ist ein attraktiver
Markt mit Wachstumspotenzial.
Davon zeigt sich der Fischereiverband
überzeugt.
In Oberösterreich gibt es insgesamt
60 Fischzuchtbetriebe,
Tendenz steigend. Bei allen trifft
der Grundsatz zu: Qualität vor
Quantität. Neben der klassischen
Teichwirtschaft nimmt die Zahl
der Betriebe mit
Indoor-Anlagen
beständig zu –
eine Chance für
die Steigerung
der Selbstversorgung.
Der Selbstversorgungsgrad
bei Fisch ist mit
sieben Prozent
Bild: pixabay.com
LANDWIRTSCHAFTSKAMMER EMPFIEHLT MASSNAHMEN:
Afrikanische Schweinepest
vor Österreichs Grenzen
Die Landwirtschaftskammer ruft die Bevölkerung dazu auf, die Vorsichtsmaßnahmen
im Kampf gegen die Seuche ernst zu nehmen. Seit
2014 wird laufend über ASP-Ausbrüche in Europa berichtet. Aber Achtung:
Gewohnheit führt zu Unachtsamkeit.
Damit dieser trügerische Zusammenhang
nicht die Wahrscheinlichkeit
eines Ausbruches
von Afrikanischer Schweinepest
(ASP) erhöht, will die Landwirtschaftskammer
OÖ einmal mehr
wachrütteln und auf die ständig
evidente Gefahr hinweisen. „Glücklicherweise
sind wir bisher von
einem Ausbruch in Österreich verschont
geblieben, das sollte auch
möglichst lange so bleiben. Daher
richten wir abermals den dringenden
Appell an alle Touristen, Jäger,
Gastarbeitskräfte, LKW-Fahrer
und sonstigen Reisenden, die sich
in von der Afrikanischen Schweinepest
betroffenen Gebieten wie
der Slowakei, Ungarn, Rumänien,
noch sehr gering. Von zentraler Bedeutung
für eine positive Entwicklung
ist das Aus- und Weiterbildungsangebot
des Bundesamtes
für Wasserwirtschaft in Scharfling
am Mondsee sowie des ABZ Altmünster.
Die Ausbildung in der
Fischereiwirtschaft erfolgt im dualen
Berufsausbildungssystem von
Scharfling für ganz Österreich. Die
Fischereiwirtschaft in Österreich
ist äußerst vielfältig.
Dementsprechend
verschiedene
Sparten
sind auch im
Österreichischen
Verband für Fischereiwirtschaft
und Aquakultur
erfasst.
Serbien, Kroatien oder Italien aufhalten
oder aufgehalten haben,
keine Schweinefleischprodukte,
Kleidungsstücke wie Schuhwerk
aus diesen Ländern nach Hause
mitzunehmen, an denen sich kontaminiertes
Erdreich
befinden
könnte“, so
Landwirtschaftskammer-
Präsident
Franz Waldenberger.
„Ich bedanke
mich bei
all jenen,
NEUER STANDORT:
SVS OÖ ist übersiedelt
Die Sozialversicherung der
Selbständigen (SVS) ist Ansprechpartner
für alle Selbständigen.
Ab Anfang Dezember
steht Oberösterreichs Selbständigen
eine neue Anlaufstelle
für alle Belange der sozialen
Sicherheit zur Verfügung.
Das neue SVS-Kundencenter
in Linz öffnet am 4. Dezember
seine Pforten. SVS-Experten
stehen dort für persönliche
Beratungsgespräche zur Verfügung.
Die neue Adresse ist:
Hanuschstraße 34, 4020 Linz.
die in diesem Zusammenhang
eine bewusste Vorsicht walten lassen“,
ergänzt der Präsident.
„Im Namen aller österreichischen
Schweinebauern, die ihren
Schweinebestand auch weiterhin
gesund erhalten wollen, unterstreiche
ich den Appell und bedanke
mich für das Verständnis“, ergänzt
Hans Schlederer, Geschäftsführer
der VLV-Schweinebörse.
Bild: Screenshot SVSOÖ
Bild: pixabay.com
KOMMENTAR
EU-CHAOS
BEENDEN
Der Papiertiger ist die Tierart,
die sich in der Europäischen
Union derzeit ungebremst vermehrt.
Unglaublich ist die Flut
an Verordnungen, Richtlinien
und Bestimmungen aus dem
Brüsseler Wasserkopf. Teilweise
widersprechen sich die
verschiedenen Werke sogar
diametral und in dem Verordnungsdschungel
verfängt sich
auch der erfahrenste Paragrafenreiter.
Was sollen da erst
unsere Bauern sagen? Neben
den betriebswirtschaftlichen
Entscheidungen und der landwirtschaftlichen
Arbeit, sind sie
gezwungen, einen Gutteil der
Arbeitszeit für teilweise sinnlosen
Papierkrieg aufzuwenden.
Das Bürokratiemonster
EU macht das Leben nicht einfacher,
sondern schwerer! Und
eine Besserung ist nirgendwo
in Sicht. Im Gegenteil: Durch die
neue REDIII-Richtlinie kommen
noch mehr Wahnsinnigkeiten
auf die heimische Landwirtschaft
zu. Renaturierungsverordnung
schimpft sich die neueste
Erfindung Brüssels, um den
Bauern schlaflose Nächte zu
bereiten. Während auf der einen
Seite 20 Prozent der Flächen
außer Nutzung gestellt werden
sollen, soll auf der anderen Seite
mit Windrädern und PV-Anlagen
die Energiewende forciert
werden. Hier spielt der Umweltund
Landschaftsschutz dann
auf einmal keine Rolle mehr. Es
ist also hoch an der Zeit, dass
die Schonzeit für den Brüsseler
Papiertiger endlich endet und
dass unsere Bauern nicht mehr
durch die Bürokratie gehemmt
werden. Eine Stärkung der
konstruktiven Kräfte bei den EU-
Wahlen im nächsten Jahr wäre
dazu ein erster Schritt. Hausverstand
und Augenmaß tut auch
im fernen Brüssel dringend Not!

WELSER WEIHNACHTS-
WELT WIRD AUCH 2023
BEGEISTERN
ERSTE WALDZELLER KRIP-
PENROAS
WEIHNACHTSWEG IN
MARIA SCHMOLLN
GUTES AUS DER ÖSTERREICHISCHEN KÜCHE
WEIHNACHTS-
BÄCKEREI
»
»
»
»
DIE KORNBLUME SCHMÜCKT DAS FELD:
Blaue Ackerschönheit
DER URSPRUNG UNSERER SPRICHWÖRTER:
In der Klemme stecken

NACHWIRKUNGEN DER CORONA-ZEIT WERDEN BEKÄMPFT:
Ab nächstem Jahr verordnet sich
das Land OÖ einen Schuldendeckel
ERFOLGREICHE STRATEGIE:
FPÖ ist Quotenkaiser
auf Tiktok
ECHTE ÄNDERUNGEN KANN ES IN ÖSTERREICH NUR MIT DER FPÖ GEBEN:
FPÖ-Heimatherbst in Micheldorf

18 BEI UNS DAHEIM
DER FREIE BAUER 04/2023
KOMMENTAR
ZEIT ZUM
HANDELN
Ende Oktober jährten sich erstmals
die Halloween-Migranten-
Krawalle in Linz. Wir erinnern
uns: Damals zogen ungefähr
300 Migranten durch die Linzer
Innenstadt und hinterließen
eine Spur der Verwüstung. Nur
dank des konsequenten Einsatzes
der Exekutivkräfte konnte
Schlimmeres verhindert werden.
Dieser Tiefpunkt für die
Sicherheit in unserer Landeshauptstadt
ging auf das Konto
von ÖVP-Innenminister Karner.
Der Innenminister, der uns nach
den Halloween-Ausschreitungen
im Jahr 2022 noch versprach,
es würden Abschiebungen
für die Täter folgen. Aber
statt Abschiebungen gab es
„Workshops“, statt Beendigung
von Asylverfahren gab es den
Ausbau von „Streetwork-Angeboten“,
statt harter Urteile gab
es Gewaltpräventionsprogramme.
Eine magere Bilanz für Karner
und ein typisches Beispiel
für die Überschriften-Politik der
Nehammer-ÖVP, treu nach dem
Motto: Rechts blinken und links
abbiegen. Die Ankündigungen
von ÖVP-Karner waren also
das Papier nicht wert, auf dem
sie geschrieben waren. Das ist
der Offenbarungseid einer vollkommen
verfehlten Migrationspolitik,
die in ein katastrophales
Sicherheitsrisiko mündet. Die
Vorschläge der FPÖ, wie man
dieser Welle an Migrantengewalt
und dieser Verachtung für
unseren Rechtsstaat und für
unsere Gesellschaft begegnen
kann, liegen bereits seit Langem
auf dem Tisch: Abschieben, Aberkennen
und Abweisen. Wenn
die rechtlichen Voraussetzungen
für Abschiebungen nicht
vorliegen, dann sind diese zu
schaffen – auch mit einer Änderung
der Europäischen Menschenrechtskonvention.
DER POLITISCHE ISLAM WIRD UNTERSCHÄTZT:
Anfrage: FPÖ bohrt beim
Thema Extremismus nach
Auf Initiative der FPÖ OÖ wurde eine parlamentarische Anfrage zum
Thema „Extremismus“ eingebracht. Grund dafür war der Umstand,
dass im Zuge eines Ausschusses im OÖ-Landtag viele Fragen seitens
des Verfassungsschutzes OÖ unbeantwortet geblieben seien.
„Die Beantwortung der für den
Unterausschuss extra vorab an das
LVT OÖ übermittelten 25 Fragen
brachte in einigen Bereichen nicht
die erhoffte Klarheit. Daher haben
wir uns entschlossen, die offenen
Fragen an den politisch verantwortlichen
Innenminister direkt zu
richten“, stellt der oberösterreichische
FPÖ-Chef und Landeshauptmann-Stellvertreter
Dr. Manfred
Haimbuchner fest. „Mittlerweile
ist unser Fragenkatalog aufgrund
weiterer aktueller Ereignisse auf
42 Hauptfragen angewachsen.
Der Innenminister hat nun acht
Wochen Zeit, die Antworten zu
veröffentlichen“, ergänzt Landtagsabgeordneter
Michael Gruber,
Sicherheitssprecher und Landes-
STEINKELLNER:
Tempo 150 auf
Autobahnen
Die heutigen Autos sind sicherer,
schadstoffärmer und
leistungsstärker. Ab 2024 wird
deshalb in Tschechien auf
Autobahnen 150 km/h erlaubt
sein. Und auch Italien überlegt
in diese Richtung. Aus Sicht der
FPÖ Infrastruktur-Referenten,
Landeshauptmann-Stv. Udo
Landbauer (NÖ) und Landesrat
Mag. Günther Steinkellner (OÖ)
wäre dies auch in unserem
Land machbar.
Bild: FPÖ
parteisekretär der FPÖ OÖ.
„Dem oberösterreichischen Extremismusbericht
liegt ein Bericht
des ehemaligen Bundesamtes
für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung
– Anm. jetzt
Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst
(DSN) – zugrunde,
der Anlass genug
zu der Vermutung
gibt, dass seitens
der Behörden mit
zweierlei Maß gemessen
wird, beziehungsweise
der
falsche Fokus auf
Vorfälle gerichtet
wird. So etwa,
wenn ein FPÖ-Plakat
mit einem Hakenkreuz
beschmiert und dieses
seitens der Behörden als ‚rechtsextreme
Straftatʻ gewertet wird“,
fährt Gruber fort. „Wir wollen wissen,
wie die Daten zum Extremismus
in Österreich erhoben und bewertet
werden. Insbesondere nach
der Ankündigung, dass zukünftig
das Dokumentationsarchiv des
Österreichischen Widerstands mit
der Erstellung des Rechtsextremismusberichtes
beauftragt werden
soll.“
WERTVOLLES KULTURGUT DER REGION:
Brauchtum: Der Ebenseer
Glöcklerlauf
Der jährlich am 5. Jänner stattfindende
Glöcklerlauf ist gekennzeichnet
durch das typisch
weiße Gewand und das Tragen
und Läuten von großen Glocken.
In den letzten Jahrzehnten erstarkte
das Interesse am Glöcklerlaufen
in großen Teilen des Salzkammergutes,
da man auch das touristische
Potential dieser Tradition
erkannte. In der
letzten Rauhnacht,
am Vorabend des
Dreikönigstages,
laufen die Glöckler
mit Kuhglocken am
Rücken und Lichterkappen
auf dem
Kopf ausgestattet
Bild: FPÖ
im Gänsemarsch durch ihre Ortschaften.
Die Lichterkappen sind
dabei die eigentliche Attraktion,
denn sie werden während des gesamten
Jahres von den Glöcklerpassen
in mühevoller Handarbeit
selbst gefertigt. Einerseits gibt es
Kappen in Form von Gebäuden wie
etwa Türme oder Kirchen, andererseits
aber auch geometrische Formen,
die zu kunstvollen Gesamtkompositionen
verknüpft werden.
Ausgehend von
Ebensee verbreitete
sich der Brauch
über das gesamte
Salzkammergut
und die Wolfgangseeregion.
Bild: stock.adobe.com/ rubrafoto

DER FREIE BAUER 04/2023
BEI UNS DAHEIM
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Bild: freepik.com
VORSICHT BEI DER FAHRTÜCHTIGKEIT GEBOTEN:
Medikamente am Steuer
Infrastruktur-Landesrat Günther Steinkellner warnt: Medikamente
können die Verkehrssicherheit beeinträchtigen. Erkältungsgeplagte
sollten sich über potentielle Nebenwirkungen informieren.
ACHTUNG AUTOFAHRER:
VIELE MEDIKAMENTE, DIE IN DER
ERKÄLTUNGSZEIT OFT EINGENOMMEN WERDEN,
KÖNNEN DIE FAHRTÜCHTIGKEIT EINSCHRÄNKEN.
Triefende Nasen, keuchendes
Husten oder Heiserkeit sind mit
kälter werdender Jahreszeit
Wegbegleiter im Alltag. Für viele
Menschen werden deshalb Medikamente
zum unverzichtbaren
Bestandteil der Gesundheitspflege.
Genau hier ist aber Vorsicht
geboten, denn Medikamente können
die Fahrtauglichkeit erheblich
beeinflussen. „Sowohl durch
die Krankheitssymptome als auch
die Einnahme von Medikamenten
kann die Sicherheit im Verkehrsgeschehen
beeinträchtigt werden“,
warnt Steinkellner.
Rund 20 bis 30 Prozent aller Medikamente
sind hier zu nennen. Auch
rezeptfreie Medikamente wie etwa
Husten- und Erkältungsmittel können
Auswirkungen haben. Ob die
Fahrtüchtigkeit beeinflusst wird,
erkennt man unter anderem am
Warnhinweis auf der Verpackung.
Zu den häufigsten Nebenwirkungen
gehören Schläfrigkeit, Benommenheit,
verschwommenes
Sehen und Schwindel, welche sich
negativ auf die Reaktionsfähigkeit
und das Unfallrisiko auswirken.
WOCHENMARKT IN BAD
ISCHL LOHNT UNBEDINGT
EINEN BESUCH
Jeden Freitag ab 7 Uhr Früh findet
der Ischler Wochenmarkt
statt. Bad Ischl und das Salzkammergut
stehen schon seit
jeher für ausgesuchte Kulinarik
und Genuss, so kommt es
wohl, dass heimische Spezialitäten
und Köstlichkeiten von
weither am Ischler Wochenmarkt
Hand in Hand gehen. Die
Besucher schätzen es sehr!
ERLEBNISAUSSTELLUNG
RÖMER ABENTEUER
Die Donau in der Provinz Noricum
war nicht nur 400 Jahre
lang Teil der Nordgrenze des
römischen Imperiums, sondern
auch die Verkehrsader
schlechthin. Ab letztem Jahr
ergänzt die Sonderausstellung
Römer, Abenteuer, Welterbe
die Objektfülle des Museums in
Enns. Weitere Infos: museumlauriacum.at
DER OBERÖSTERREICHER.
EIN ANZUG NEU GEDACHT
Seit 90 Jahren gibt es in Oberösterreich
einen eigenen
Landesanzug, der jeweils der
Epoche angepasst, nun eine
inzwischen vierte Neuauflage
bekommen soll. Auf Basis
der historischen Vielfalt an
verschiedenen Herrenbekleidungsstücken
aus dem 18. bis
20. Jahrhundert haben Designer
neue Vorschläge erstellt,
unter denen das Publikum jetzt
den besten auswählen kann.
Infos: ooekultur.at
Bild: FPÖ
RÜCKÜBERNAHME AUS DEUTSCHLAND STOPPEN:
Asyl-Einwanderung
Für Entsetzen sorgt ein Urteil
des Europäischen Gerichtshof
(EuGH): Demnach darf es
an den Binnengrenzen der EU
– also etwa zwischen der österreichischen
Grenze zu unseren
Nachbarländern – keine Zurückweisung
geben. Der Delegationsleiter
der FPÖ-Fraktion im
EU-Parlament Harald Vilimsky:
„Die EU ist Teil des Problems
der Massenzuwanderung unter
Missbrauch des Asylrechts nach
Europa.“
STRAFFERE ZÜGEL FÜR MIGRANTEN:
OÖ-Jugendstudie
Die Ergebnisse der jüngsten Studie
zu den städtischen Jugendgruppen
deckt sich FPÖ-Landesparteisekretär
und Sicherheitssprecher
Michael Gruber Großteils mit der
Einschätzung der FPÖ:
„Einige Gruppierungen
sind anfällig für
Integrationsverweigerung.
Wenn ich lesen
muss, dass österreichische
Staatsbürger mit
Bild: freepik.com
türkischen Wurzeln, die noch dazu
in Österreich geboren wurden, der
Türkei näherstehen als unserem
Land, dann läuft etwas falsch“, zitiert
Gruber aus der Studie. „Bei
Türken geht die Integration
offenbar in die
falsche Richtung.“ Das
betreffe auch jene, die
in zweiter oder dritter
Generation in Österreich
leben.

Dr. Arthur Kroismayr
Landesagrarobmann
und ein erfolgreiches neues Jahr 2024 wünscht Ihnen
Dr. Arthur Kroismayr
Landesagrarobmann