Kulmbacher Land 01/2024
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WANDERTIPP IM WINTER<br />
Wanderung auf dem Frankenwald-Steigla Dörnach-Steig<br />
Auf die Frankenwald-Steigla - die schönsten<br />
Wege des Mittelgebirges - kehren wir<br />
bei unserer nächsten Wanderung zurück.<br />
Ausgangspunkt für den 7,6 Kilometer langen<br />
Dörnach-Steig mit einem mittleren Schwierigkeitsgrad,<br />
235 zu bewältigenden Höhenmetern<br />
und immer wieder herrlichen Ausblicken<br />
ist der Wanderparkplatz Leutnitztal<br />
am westlichen Ortseingang von Wallenfels.<br />
Wir überqueren zu Beginn die Straße nach<br />
Wallenfels und gelangen bald zum Ortsteil<br />
Hammer mit der historischen, erstmals im<br />
Jahr 1605 urkundlich erwähnten Hammerschneidmühle.<br />
Nach der Einstellung des Sägebetriebes<br />
im Jahr 1988 verfiel die Anlage,<br />
bevor sie wieder instandgesetzt wurde.<br />
Es geht nun aufwärts zum Weiler Forstloh,<br />
dessen Gründung auf die Bergbaugeschichte<br />
des Frankenwaldes im 15. Jahrhundert<br />
zurückgeht. Die Route verläuft in der Folge<br />
teils entlang von Wiesen und Feldern und<br />
bietet ein ums andere Mal grandiose Aussichten<br />
auf den Frankenwald,<br />
zum Silberberg und ins Leutnitztal,<br />
bevor wir in Dörnach<br />
mit seiner schön gestalteten<br />
Dorfkapelle ankommen.<br />
.<br />
Nach dem Verlassen des Ortes genießen wir<br />
weiterhin malerische Panoramen, bevor wir<br />
ins Waldgebiet Allerswald kommen. Über<br />
Forstwege und Pfade führt uns unsere Wanderung<br />
vorwiegend abwärts weiter, wobei<br />
wir teils in einem von der Wallenfelser Ortsgruppe<br />
des Frankenwaldvereins wieder freigelegten<br />
Hohlweg unterwegs sind. Bis weit<br />
ins 19. Jahrhundert hinein waren im Frankenwald<br />
kleine Wirtschaftswege durch Wald<br />
und Feldflur zumeist unbefestigt. Teils traf<br />
dies sogar auf die Hauptverkehrswege zu.<br />
Kam dazu noch ein Gefälle, trugen Regenfälle<br />
den ständig aufgelockerten Untergrund<br />
ab, so dass sich die Wege im Laufe der Zeit<br />
immer tiefer in den Untergrund eingruben.<br />
Mit dem Ausbau des Waldwegenetzes gerieten<br />
sie in Vergessenheit. Heute sind sie zu<br />
einem wertvollen Lebensraum geworden und<br />
bewachsen mit Farnen, Flechten und Moosen.<br />
Sie bieten zudem ein Rückzugsgebiet<br />
für Eidechsen, Erdhummeln und diverse Vogelarten.<br />
Mit der Eingliederung dieses alten<br />
Verbindungsweges ins Frankenwald-Steigla<br />
möchte die Ortsgruppe diese Hohlwege<br />
wieder ins Bewusstsein der Menschen bringen.<br />
Bald gelangen wir zur Wanderhütte<br />
Herrgottswinkel,<br />
die zu einer Rast einlädt.<br />
Der Heimatverein „Frankenlust“<br />
hat sie 1962 zum<br />
Schutz der Kindergartenkinder<br />
auf ihren Spaziergängen<br />
gebaut. Die Wirtschaft ist nicht nur innen<br />
urgemütlich eingerichtet, sondern<br />
verfügt zudem über einen idyllischen Biergarten,<br />
von dem aus sich ein großartiger<br />
Blick ins Tal der Wilden Rodach und hinüber<br />
zum Leutnitztal bietet. Die Einkehr lohnt<br />
sich nicht zuletzt schon wegen der Wirtin<br />
Hildegard Gleich, die die Hütte seit Jahrzehnten<br />
betreibt und ein echtes Original<br />
darstellt. Die Öffnungszeiten sind je nach<br />
Wetter und Jahreszeit unterschiedlich und<br />
können bei der Tourist-Information Wallenfels<br />
erfragt werden. Frisch gestärkt gehen<br />
wir nach der Pause das letzte Drittel unserer<br />
Wanderung an. Die Strecke führt durch<br />
den Hammergrund, an einer Teichanlage<br />
vorbei, zurück zum Parkplatz Leutnitztal.<br />
Hohlweg<br />
Kapelle Dörnach<br />
<strong>Kulmbacher</strong> <strong>Land</strong> im Januar 35