Jahresbericht 2023 Bildungszentrum BurgSchwaneck
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JAHRES-<br />
BERICHT<br />
<strong>2023</strong><br />
1
IMPRESSIONEN<br />
<strong>2023</strong><br />
2
INHALT<br />
JAHRESBERICHT<br />
<strong>Bildungszentrum</strong><br />
Burg Schwaneck<br />
Vorwort 4<br />
Politische Bildung 5<br />
Fort- und Weiterbildung 6 – 7<br />
Umweltbildung / Nachhaltigkeit 8 – 9<br />
29++ Klimaschutzbildung 10 – 11<br />
Jugendbildung & Schule 12 – 13<br />
Berufsorientierung 14<br />
Kooperation KSH und Out of München 15<br />
Ferien & Freizeit 16 – 17<br />
Burg & Bühne 18<br />
Statistik 19<br />
3
VORWORT<br />
Vieles ist neu …<br />
Im Januar eröffnete die Burg Schwaneck mit dem Tag des<br />
Offenen Burgtors das Jahr. Mit den Führungen durch die historischen<br />
Räume der Burg werden Zugänge für Interessierte<br />
geschaffen und zugleich wird durch das Aufgreifen der Zeitgeschichte<br />
ein Angebot zur Politischen Bildung umgesetzt.<br />
<strong>2023</strong> hat der langjährige <strong>Bildungszentrum</strong>sleiter Andreas<br />
Bedacht zur Mitte des Jahres seinen wohlverdienten Ruhestand<br />
angetreten. In vielen Dingen ist seine Prägung erkennbar.<br />
Insbesondere hat die Burg durch sein Projekt „Burg und<br />
Zeit geschichte“ bleibende Erinnerungen erhalten. Mit Bildern<br />
sind Orte und Gegenstände der Burg ins Bewusstsein gehoben<br />
und die Geschichte dazu ist per QR-Code abrufbar. Ein kleiner<br />
Teil seines Wissensschatzes bleibt dadurch erhalten. Auch an<br />
dieser Stelle einen ganz herzlichen Dank für den jahrelangen,<br />
unermüdlichen Einsatz.<br />
Die pädagogische Leitung habe ich (Doris Knoll) übernommen.<br />
Seit vielen Jahren bin ich im Team tätig und habe eng mit<br />
Andreas Bedacht zusammengearbeitet. Bildungsarbeit und<br />
Netzwerkarbeit gehören zu meinem Handwerkszeug, das ich<br />
von nun an in der neuen Position zum Einsatz bringe. Die Re-<br />
Zertifizierung der Jugendbildungsstätte Burg Schwaneck mit<br />
der JuBiZert-Auszeichnung, war ein gelungener Auftakt.<br />
Mitten im Burg-Ensemble<br />
Neu ist auch der Umzug der Rezeption ins Erdgeschoss des<br />
Burg-Ensembles. Immer wieder angedacht ist dieser nun, zugegebenermaßen<br />
in einem schnellen Vorgang, im September umgesetzt<br />
worden. Es ist noch nicht alles am richtigen Ort, aber<br />
schon jetzt ist erkennbar, dass die zentral gelegene Anlaufstelle<br />
kundenfreundlicher ist.<br />
Ein gelungenes WIR leben zeigt sich wie so häufig dann, wenn<br />
es eng wird. Alle haben zusammengeholfen und auch Arbeiten<br />
übernommen, die nicht zum eigentlichen Aufgabenfeld gehören.<br />
Mitarbeiter*innen aus dem Bildungsteam und der Geschäftsstelle<br />
des KJR München-Land haben bei Engpässen das<br />
Küchenteam unterstützt und ganz nebenbei Einblicke in diese<br />
Arbeitsfelder erhalten. Mit vereinten Kräften ist es gelungen,<br />
den Servicebetrieb der Burg Schwaneck für die Gäste mit hohem<br />
Standard zu leisten. Dies ist eine unschätzbare Grundlage,<br />
auf die die Bildungsarbeit angewiesen ist, um ihre Seminare,<br />
Workshops und alle anderen Angebote im <strong>Bildungszentrum</strong><br />
auch weiterhin erfolgreich durchzuführen.<br />
EURE/IHRE<br />
DORIS KNOLL<br />
PÄDAGOGISCHE LEITUNG<br />
BILDUNGSZENTRUM BURG SCHWANECK<br />
4
POLITISCHE<br />
BILDUNG<br />
Spannende Zugänge<br />
Das <strong>Bildungszentrum</strong> Burg Schwaneck möchte mit seinen<br />
Angeboten allen Kindern und Jugendlichen spannende Zugänge<br />
zu politischer Bildung verschaffen und versteht sich als<br />
Akteur politischer Bildung im Landkreis München. Folgende<br />
Veranstaltungsformate wurden <strong>2023</strong> angeboten:<br />
NS-REICHSSIEDLUNG SONNEN-<br />
WINKEL UND BND-GELÄNDE<br />
Am 10. und 11. Februar war die Burg Schwaneck Gastgeber<br />
des 14. Fachgesprächs „Politische Bildung an historischen<br />
Orten des Nationalsozialismus“ – initiiert vom Institut für Jugendarbeit<br />
Gauting. Hier traf sich Fachpublikum, nicht nur aus<br />
der Gedenkstätten- und Jugendarbeit, um über die historische<br />
Nachbarschaft zum BND zu sprechen. Die verschiedenen Vorträge<br />
von Andreas Bedacht (Leiter der Jugendbildungsstätte),<br />
Dr. Susanne Meinl (Geschichtsforum Pullach) und Vertretern des<br />
historischen Büros des BND und eine Begehung des Geländes<br />
befassten sich mit der Frage nach der (historischen) Entstehung<br />
und Nutzung des heutigen BND-Geländes sowie Möglichkeiten<br />
der jugendbildnerischen Aufarbeitung.<br />
QUEER SEIN DAMALS UND HEUTE<br />
Bei einem Besuch der Ausstellung „TO BE SEEN. queer lives<br />
1900–1950“ im NS-Dokumentationszentrum München wurde<br />
auf Fragen von unterschiedlichen sexuellen Identitäten und<br />
Diskriminierungserfahrungen eingegangen. Die Veranstaltung<br />
war eine Kooperation zwischen dem NS-Dokumentationszentrum<br />
München, dem Diversity-Referat des Kreisjugendrings<br />
München-Land und der Politischen Bildung des <strong>Bildungszentrum</strong>s<br />
Burg Schwaneck.<br />
FASCHINGSDIENSTAG 1945 – EIN<br />
INTERAKTIVES THEATERSTÜCK<br />
„Faschingsdienstag 1945“ zeichnet in einer Mischung aus Theater,<br />
Gesang, Tanz und Film ein vielschichtiges Bild über die<br />
Nachkriegszeit, lässt Geschichte lebendig werden und schlägt<br />
eine Brücke zur Gegenwart. Bereits im September 2022 kamen<br />
insgesamt 85 Menschen zwischen 16 und 82 Jahren zusammen,<br />
um dem interaktiven Theaterstück zu Zivilcourage und<br />
Geschichte auf der Burg Schwaneck beizuwohnen. Am 9. März<br />
gab es durch die Förderung des Bezirks und des Bezirksjugendrings<br />
erneut die Möglichkeit, das Stück insgesamt 42 jungen<br />
Erwachsenen zu zeigen.<br />
EXKURSION: SCHLOSS HARTHEIM<br />
Der Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim umfasst die Gedenkstätte<br />
und die Ausstellung „Wert des Lebens“ über den Umgang<br />
mit Menschen mit Behinderung in Geschichte und Gegenwart.<br />
Zwischen 1940 und 1944 wurden dort rund 30.000 Menschen<br />
mit körperlicher und geistiger Behinderung sowie psychisch<br />
kranke Menschen ermordet. Gemeinsam mit der Politikrunde<br />
der OBA (Offene Behindertenarbeit evangelisch in der Region<br />
München) näherten sich die Teilnehmer*innen dem Ort an und<br />
traten im Anschluss in vielschichtigen Austausch.<br />
MASSGESCHNEIDERT<br />
Die Burg Schwaneck stellt für Beleger*innen-Gruppen passgenaue<br />
Formate zu politischer Bildung zur Verfügung, beispielsweise<br />
für eine Sport-Gruppe auf dem Weg zu einem eigenen<br />
demokratischen Leitbild. Im Rahmen einer Jugendbildungsmaßnahme<br />
des Vereins Bayreuther Sportkegler e.V. setzten sich<br />
35 Sportkegler*innen zwischen zehn und 17 Jahren im Rahmen<br />
ihres Aufenthalts in zwei angebotenen Workshops von 13.<br />
bis 20. August mit ihrem eigenen Leitbild und demokratischen<br />
Grundsätzen auseinander.<br />
FREMD UND FEINDLICH<br />
In Kooperation mit dem NS-Dokumentationszentrum München<br />
startete am 25. Oktober der zweitägige Auftakt- und Pilotworkshop<br />
für Multiplikator*innen zum Thema „fremd und feindlich“.<br />
Der erste Tag begann in der Ausstellung „München und der Nationalsozialismus“<br />
im NS-Dokumentationszentrum. Der zweite<br />
Tag widmete sich ganz der Jugendarbeit: Wie lässt sich pädagogisch<br />
mit Vorurteilen, Ausgrenzungen und Demokratiefeindlichkeit<br />
umgehen? Laut Evaluation hat sich die Fortbildung für die<br />
Teilnehmenden „voll und ganz gelohnt“.<br />
KIRSTIN PETER UND DR. MARINA GINAL<br />
BILDUNGSREFERENT*INNEN POLITISCHE BILDUNG<br />
JUGENDBILDUNGSSTÄTTE<br />
5
FORT- UND<br />
WEITERBILDUNG<br />
Anker und<br />
Orientierung<br />
Kinder und Jugendliche benötigen, um mit unterschiedlichsten<br />
Herausforderungen umgehen zu können, verlässliche<br />
Anker und Orientierung. Mitarbeiter*innen der Kinder- und<br />
Jugendarbeit gewährleisten in den verschiedensten pädagogischen<br />
Einrichtungen durch ihr Dasein genau das. Das Fort- und<br />
Weiterbildungsprogramm des <strong>Bildungszentrum</strong>s Burg Schwaneck<br />
bot auch <strong>2023</strong> Unterstützung für die Fachkräfte, um<br />
diese wichtige Arbeit mit Qualität und Freude tun zu können.<br />
Workshops und Seminare in diesen Bereichen sind Orte zum<br />
Innehalten in Krisen, sie bieten die Möglichkeit zum Austausch<br />
mit Kolleg*innen, setzen einen Fokus und erweitern das eigene<br />
Handlungsspektrum. Damit dienen sie auch der Qualitätssicherung.<br />
Unser Angebot schulte Methodenvielfalt, ermöglichte gesellschaftspolitische<br />
Auseinandersetzung, bot Raum für Kreativität<br />
und stärkte die Selbstfürsorge. Das Programm setzte auch <strong>2023</strong><br />
wieder – neben Bewährtem – neue Akzente: Es fanden sich<br />
neben Beratungs- und Selbstmanagement- Methoden erstmals<br />
ein Gebärdensprach-Crashkurs, ein MBSR-Kurs, eine inklusive<br />
Exkursion zur politischen Bildung und viele Praxisangebote im<br />
medien-, umwelt- und erlebnispädagogischen Bereich. Zudem<br />
wurden drei Jugendleitungsschulungen (JuLeiCa) angeboten<br />
und maßgeschneiderte Fortbildungen durchgeführt.<br />
AUSWERTUNG<br />
Über die Evaluierung durch Feedbackbögen konnte ein gutes<br />
Stimmungsbild der Teilnehmenden gewonnen werden. Das Ergebnis<br />
ist famos, freut uns sehr und gibt der Arbeit der unterschiedlichen<br />
Referent*innen eine unglaubliche Wertschätzung.<br />
So haben sich nicht nur rund 350 Teilnehmer*innen an der Auswertung<br />
beteiligt. Auch zeigt sich eine hohe Zufriedenheit mit<br />
der Qualität unseres Fortbildungsprogramm.<br />
Durchweg werden die Fortbildungen als lohnend beurteilt …<br />
Die Fortbildung hat sich für mich gelohnt<br />
(1 = stimme gar nicht zu, 5 = stimme voll zu)<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
0 %<br />
50 %<br />
100 %<br />
… und unsere Referent*innen als inhaltlich sehr kompetent bewertet:<br />
Die Referent*innen waren inhaltlich kompetent<br />
(1 = stimme gar nicht zu, 5 = stimme voll zu)<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
0 %<br />
50 %<br />
100 %<br />
JUGENDBILDUNGSSTÄTTE<br />
6
KJR-IQ<br />
IQ steht für interne Qualifizierung und umfasst die Bereiche<br />
Einführung neuer Mitarbeiter*innen, Arbeitsfeldqualifizierung,<br />
obligatorische Fortbildungen, Qualifizierung<br />
von (potentiellen) Führungskräften und die<br />
Fortbildungsberatung für Quereinsteiger*innen. Hier<br />
gibt der KJR München-Land interessierten Personen mit<br />
einem nichtpädagogischen akademischen Abschluss die<br />
Möglichkeit, im Bereich der Jugendarbeit tätig zu sein<br />
und sich gleichzeitig weiter zu qualifizieren. Ziel ist eine<br />
zusätzliche Qualifizierung, die den Bewerber*innen die<br />
Chance eröffnet, in mehreren Arbeitsfeldern des Kreisjugendrings<br />
tätig zu sein.<br />
EHRENAMTLICHE IN<br />
DER JUGENDARBEIT<br />
Ehrenamtliche Mitarbeiter*innen erfahren in allen Programmen<br />
der Jugendbildungsstätte eine besondere Wertschätzung und<br />
Stärkung. Mit einem eigens für sie entwickelten Programm zu<br />
niedrigen Teilnahmegebühren werden sie bei ihrer Tätigkeit unterstützt<br />
und gefördert. Eine große Anzahl an Jugendlichen ab<br />
15 Jahren meldete sich für die Jugendleiter*innenschulungen<br />
an. Diese – sowie alle entsprechenden Seminare der Jugendbildungsstätte<br />
Burg Schwaneck – ermöglichten die Beantragung<br />
bzw. Verlängerung der Jugendleiter*innencard (JuLeiCa). Außerdem<br />
erhielten Ehrenamtliche auf ausgesuchte Angebote im<br />
Fortbildungsprogramm rabattierte Teilnahmegebühren. Möglich<br />
wird dies auch durch die Förderung des Bayerischen Jugendrings<br />
aus den Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für<br />
Familie, Arbeit und Soziales.<br />
ÜBERZEUGUNG<br />
STIMMEN<br />
Der Input war „intensiv, abwechslungsreich, motivierend,<br />
freudvoll“.<br />
Mir hat gut gefallen hat, dass …<br />
der/die Referent*in sympathisch, humorvoll, nahbar ist<br />
und trotzdem sehr professionell gearbeitet hat. Das können<br />
die wenigsten!<br />
es kurzweilig war. Die Einheiten waren gut aufeinander<br />
bezogen. Die Abendgestaltung war phänomenal, absolut<br />
individuell und toll gelungen.<br />
ich mit engagierten und offenen Kolleg*innen aus meinem<br />
Arbeitsfeld gemeinsam gearbeitet habe.<br />
ich viel Neues gelernt habe, das ich für meine Praxis<br />
nutzen kann.<br />
eine vertrauensvolle, offene Atmosphäre geschaffen<br />
wurde, gegenseitige Wertschätzung, einander zuhören<br />
und unterstützen. Der Ablauf der Veranstaltung war ruhig<br />
und klar.<br />
Das Fort- und Weiterbildungsteam bezieht aktuelle Anforderungen<br />
und Gegebenheiten in seine Planung ein und möchte<br />
ermöglichen, dass alle Interessierten an den Angeboten teilnehmen<br />
können. Demokratische und politische Bildung wird als<br />
Querschnittsaufgabe verstanden. Ziel unserer Fort- und Weiterbildungen<br />
ist damit die Reflexion, Vertiefung und/oder Erweiterung<br />
des eigenen professionellen (Selbst-)Verständnisses.<br />
Ganz im Sinne der außerschulischen Jugendarbeit möchten wir<br />
Erfahrungs- und Experimentierräume bieten. In den Seminaren<br />
und Workshops ist Zeit zum Reflektieren und um Ideen zu gewinnen<br />
und zu verfestigen. Dafür ist es wichtig, dass die Angebote<br />
gut passen.<br />
Im Jahr <strong>2023</strong> haben wir deshalb eine umfassende Bildungsbedarfsanalyse<br />
im Kreisjugendring München-Land mit Interviews<br />
und einem Fragebogen eingeführt. Es haben sich daran 115<br />
Kolleg*innen beteiligt. Die Partizipation der Kolleg*innen fließt<br />
damit in die Fort- und Weiterbildungen mit ein. Bildung ist immer<br />
Erweiterung des Handlungsspielraums und das Fort- und<br />
Weiterbildungsteam freut sich, daran beteiligt zu sein.<br />
INGRID WINKLER, KIRSTIN PETER,<br />
DR. MARINA GINAL UND MARION SEIDL<br />
BILDUNGSREFERENT*INNEN<br />
AUS-, FORT- UND WEITERBILDUNG<br />
7
UMWELTBILDUNG/<br />
NACHHALTIGKEIT<br />
Resilient und<br />
demokratisch Zukunft<br />
mitgestalten<br />
Das Motto des geförderten BNE-Modellprojekts war <strong>2023</strong><br />
wie ein Leitmotiv, das sich durch viele Angebote zog und<br />
auch im gesamten Kreisjugendring München-Land (KJR) zu den<br />
Jahresschwerpunkten gehörte. So versteht sich die Arbeit in der<br />
Umweltstation Naturerlebniszentrum Burg Schwaneck (NEZ)<br />
immer auch als Unterstützung aller Multiplikator*innen im KJR,<br />
im Landkreis München und darüber hinaus, ihre Bildungsarbeit<br />
im Sinne der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) gesundheitsfördernd,<br />
ermutigend und kompetenzstärkend, vielfältig,<br />
inklusiv und hochwertig zu gestalten. Hier ist besonders<br />
das Format der „Leitlinienfortbildung“ in Kooperation mit den<br />
Referaten von Diversity und Partizipation zu nennen, das sich<br />
an alle Mitarbeitenden wendet. BNE ist sowohl ganzheitlich<br />
persönlichkeitsbildend wie auch immer politisch im Sinne einer<br />
kritisch-emanzipatorischen Bildung. Konkret bedeutet das, dass<br />
auch im Jahr <strong>2023</strong> Kinder und Jugendliche durch die Angebote<br />
wieder vielfältig gestärkt, motiviert und unterstützt wurden,<br />
sich gesellschaftspolitisch zu engagieren. Zugleich wurden in<br />
diesem Wahljahr <strong>2023</strong> mehr als zuvor Möglichkeiten genutzt,<br />
um den Stimmen und politischen Forderungen junger Menschen<br />
rund um Zukunftsfragen auch wirklich Gehör zu verschaffen.<br />
Die bewährten Angebote auf Anfrage für Schulklassen, ökologische<br />
Kindergeburtstage, Gästegruppen der Burg Schwaneck<br />
sowie Student*innen verschiedener Hochschulen fanden <strong>2023</strong><br />
wieder zur gewohnten Anzahl zurück: eine Reihe Anfragen<br />
konnten aus Kapazitätsgründen leider nicht bedient werden.<br />
Lebendige Naturräume mit ihrer Biodiversität ganzheitlich zu<br />
erfahren und die eigene Beziehung und Verbundenheit zur<br />
Natur zu stärken, bleibt ein zentrales Anliegen vieler NEZ-Angebote.<br />
Diese werden immer auch auf Werthaltungen, Lebensstilfragen<br />
und globale Zusammenhänge rund um die 17 Nachhaltigkeitsziele<br />
der Vereinten Nationen bezogen sowie auf<br />
Handlungsmöglichkeiten hin reflektiert. Es gilt dabei immer<br />
auch einen konstruktiven Umgang mit Komplexität, Dilemmata<br />
und schwierigen Emotionen einzuüben.<br />
Sehr erfreulich war die großzügige Spende der Pullacher Bürgermeisterin<br />
Susanna Tausendfreund anlässlich ihres runden<br />
Geburtstages. Diese hilft sehr, Defizite auszugleichen und die<br />
Menge der Umweltbildungs-/BNE-Programme zu erhöhen, die<br />
bewusst preisgünstig gehalten werden, um allen die Teilnahme<br />
zu ermöglichen.<br />
8<br />
NATURERLEBNISZENTRUM
Grundförderung für<br />
Umwelt stationen ermöglicht<br />
bewährte BNE-Programme<br />
Mit der <strong>2023</strong> eingeführten Grundförderung für Umweltstationen<br />
wurde die Antragstellung für eine finanzielle Förderung für<br />
bewährte BNE-Angebote beim Umweltministerium erleichtert.<br />
Dank dieser Mittel können finanziell aufwändigere BNE-Angebote<br />
wie die Berg- und Biwakfreizeit und der Filmworkshop für<br />
Jugendliche günstig angeboten werden, ebenso wie etablierte<br />
Fort- und Weiterbildungen, wie z.B. die Wildnispädagogik, die<br />
Jahreszeitenreihe und die Zusatzqualifikation Philosophische<br />
Gesprächsführung zu Nachhaltigkeitsthemen. Am 9. Dezember<br />
bekamen die Teilnehmer*innen des Kurses <strong>2023</strong> ihre von der<br />
Akademie für Philosophische Bildung und Wertedialog ausgestellten<br />
Zertifikate. Sie erwarben in vier zweitägigen Modulen<br />
eine Schatzkiste voller Grundtechniken, Denkwerkzeugen und<br />
Methoden, um diese zukunftsfähige Kulturtechnik in ihren Bildungskontexten<br />
vom Kindergarten über Schule und Jugendarbeit<br />
bis hin zu Erwachsenenbildung zu integrieren.<br />
26 neue Absolvent*innen der<br />
Weiterbildung Umwelt bildung/BNE<br />
Am 25. November fand der feierliche Abschluss des 13. Kurses<br />
mit interaktiver Ausstellung der BNE-Projekte und Festakt mit<br />
Zertifikatsübergabe durch das Umweltministerium zum ersten<br />
Mal in den Räumen der Burg Schwaneck statt. Seit 26 Jahren<br />
fördert das StMUV diese bundesweit einmalige Weiterbildung,<br />
die seit 1997 erfolgreich durch den Trägerverbund NEZ Burg<br />
Schwaneck, Ökoprojekt MobilSpiel e.V. und Ökologische Akademie<br />
e.V. in Kooperation mit der Arbeitsgemeinschaft Natur und<br />
Umweltbildung (ANU) Bundesverband und Landesverband Bayern<br />
durchgeführt wird. Der Festakt diente auch der Vernetzung<br />
von BNE-Verantwortlichen im Landkreis München.<br />
Modellprojekt 2022–23:<br />
Resilient und demokratisch<br />
Zukunft mitgestalten<br />
Im zweiten Jahr des Modellprojekts konnten die Impulse innerhalb<br />
des KJR rund um Resilienz als Zukunftskompetenz ausgeweitet<br />
und vertieft werden. Unterstützt wurde auch wieder<br />
die interne Gesundheitswoche im Mai mit entsprechenden Angeboten.<br />
So gab es eine neue Fortbildungsreihe rund um das<br />
Thema „Selbstfürsorge“, die unerlässlich ist für Menschen, die<br />
regelmäßig Sorgearbeit für andere Menschen, den Planeten und<br />
die Zukunft übernehmen. Im Rahmen der Organisationsentwicklung<br />
OJO-Vision <strong>2023</strong> wurde ein zukunftsweisendes Leitbild<br />
formuliert und in allen Gremien des KJR diskutiert. Dabei geht<br />
es vorrangig um das Bildungsverständnis im Sinne der BNE und<br />
die Verankerung der BNE und des Engagements für die 17 Nachhaltigkeitsziele<br />
in allen Gemeinden des Landkreises.<br />
Ihre Vorstellungen und Wünsche für eine gute Zukunft für alle<br />
für immer haben im Rahmen der Projektarbeit mehrere Hundert<br />
Kinder und Jugendliche auf vorbereitete Postkarten mit<br />
den SDGs gemalt und geschrieben. Eine aussagekräftige Auswahl<br />
wurde in einer Präsentation bei der Vollversammlung des<br />
KJR gezeigt, bei der es um die „Stimme der Jugend“ zur Landtagswahl<br />
<strong>2023</strong> ging. Ihre Vorstellungen einer zukunftsfähigen<br />
Mobilität trugen die Schüler*innen der 4. Klasse in Pullach im<br />
Rahmen einer selbstorganisierten Straßensperrung der Öffentlichkeit<br />
und Presse vor. Eindrucksvolle Plakate zum Thema Zukunft<br />
entstanden während eines zweitägigen Workshops und<br />
fanden Resonanz beim bundesweiten Klimastreik von Fridays<br />
for future, an dem sich auch das NEZ und weitere Einrichtungen<br />
des KJR beteiligten.<br />
Ein besonderes Highlight des Modellprojekts war das in Kooperation<br />
mit der Jugendbegegnungsstätte am Tower (JBS) neu<br />
konzipierte Bildungsformat „KJR-Zukunftslabor“. Es fand <strong>2023</strong><br />
drei Wochen lang auf dem Gelände der JBS in Oberschleißheim<br />
statt, in der zweiten Julihälfte erstmalig für Schulklassen<br />
aller Schultypen. An mehreren Tagen mischten sich rund 80<br />
Teilnehmer*innen in acht verschiedenen Werkstätten. Weitere<br />
Schulklassenprogramme und Projekttage rund um die 17 Ziele<br />
ermöglichten es, Nachhaltigkeit und BNE-langfristig im Landkreis<br />
München in den Schulen und Gemeinden des Landkreis<br />
München lebendig werden zu lassen. Vielfältige Kooperationen<br />
und Vernetzungen wie die z.B. die bewährte Stadt-Land-Kooperation<br />
„Schule N“ sind dafür unerlässlich.<br />
ANKE SCHLEHUFER, FABIAN GOLDSTEIN,<br />
KATL MÜLLER-FLORES, DORIS KNOLL<br />
BILDUNGSREFERENT*INNEN BNE UND PROJEKTE<br />
9
29++ KLIMA-<br />
SCHUTZBILDUNG<br />
Begeistern, motivieren,<br />
selbst aktiv werden<br />
Die 29++ Klimaschutzbildung des Naturerlebniszentrums<br />
Burg Schwaneck ist ein Angebot für junge Bürger*innen im<br />
Landkreis München. Das Ziel ist, für Klimaschutz zu begeistern,<br />
Möglichkeiten aufzuzeigen und dazu zu motivieren, selbst aktiv<br />
zu werden. Die 29++ Klimaschutzbildung ist Teil der 29++ Klima.<br />
Energie. Initiative. des Landkreis München, die zum Ziel hat<br />
den CO 2 -Ausstoß im Landkreis zu senken. Die Bildungsangebote<br />
sind kostenlos, da diese vom Landkreis finanziert werden.<br />
Von Schulkassenprogrammen<br />
bis Mitmach-Infostand:<br />
Der Klimabus unterwegs.<br />
Die 29++ Klimaschutzbildung und der Klimabus waren zu<br />
Umwelttagen, Konferenzen und öffentlichen Veranstaltungen<br />
eingeladen. Auf unterschiedliche Ziel- und Altersgruppen abgestimmt,<br />
hat die 29++ Klimaschutzbildung sich und das <strong>Bildungszentrum</strong><br />
Burg Schwaneck an Mitmach-Infoständen vorgestellt,<br />
über Klimaschutz informiert und sich ausgetauscht. Die<br />
wachsende Anzahl dieser Einladungen zeigt die zunehmende<br />
Bedeutung des Themas im Landkreis und dass die 29++ Klimaschutzbildung<br />
an Bekanntheit zunimmt. Die Präsenz auf diesen<br />
Veranstaltungen erzeugt Sichtbarkeit auch bei Zielgruppen, die<br />
die 29++ Klimaschutzbildung noch nicht kennen. Diese kurzen<br />
Begegnungen können wichtige Impulse setzen, sich erstmals<br />
mit neuen Themen zu beschäftigen.<br />
Bei diesen Großveranstaltungen war die 29++ Klimaschutzbildung<br />
mit dem Mitmach-Infostand dabei: Day of Hope, Umwelttag<br />
Unterföhring, kommunale Klimakonferenz 29++, Klimatag<br />
Gräfelfing, Bayerische Energietage Regierung von Oberbayern,<br />
Autofrei-Tag Grundschule Pullach, Mobilitätstag Pullach, Weltkindertag<br />
Unterschleißheim, Baustellenfest Landesgartenschau<br />
Kirchheim, Klimatag Garching, Junge Klimakonferenz LCOY<br />
<strong>2023</strong>.<br />
Mit den beliebten (Schulklassen-)Programmen zu Energie, Müllvermeidung,<br />
Klimaschutz 1x1, Plastik, Ernährung und Kleidung<br />
im Gepäck waren die Referent*innen der 29++ Klimaschutzbildung<br />
entweder zu Gast bei Schüler*innen in Grund-, Weiterführenden,<br />
Montessori- und Fachoberschulen oder die Klassen,<br />
Umwelt-AGs und P-Seminare kamen auf das Gelände der Burg<br />
Schwaneck und ins Naturerlebniszentrum, um hier in besonderem<br />
Rahmen an den Bildungsangeboten teilzunehmen. Spielerisch<br />
entdeckten einzelne Klassen, ganze Klassenstufen oder<br />
auch die ganze Schule, wie Klimaschutz ganz einfach im Alltag<br />
funktioniert und Spaß macht. Sonderanfragen, wie der Kick-off<br />
Tag für eine Nachhaltigkeits-AG von Mitarbeiter*innen einer Jugendhilfeeinrichtung<br />
oder die Kooperation mit der Klimainitiative<br />
einer Gemeinde, wurden speziell konzipiert.<br />
Act for Future – Projekt börse für<br />
Klimaschutz bildung und BNE<br />
Die Projektbörse ist eine Mitmach-Messe für alle aus dem Landkreis<br />
und der Stadt München, die sich für Klimaschutzbildung<br />
begeistern. Das Besondere: hier stellen auch Kinder und Jugendliche<br />
ihre eigenen Projekte vor und vernetzen sich untereinander.<br />
Zusätzlich haben verschiedene Akteur*innen aus dem<br />
10<br />
NATURERLEBNISZENTRUM
Bereich Klimaschutzbildung und BNE ihre Initiativen und<br />
Projekte vorgestellt. Insgesamt haben über 250 Besucher*innen<br />
mit 25 Aussteller*innen gequizzt, gespielt, sich<br />
ausgetauscht, etwas ausprobiert, sich informiert, Kontakte<br />
geknüpft und neue Inspiration erhalten oder bestehende<br />
Netzwerke gepflegt und ausgeweitet. Das Feedback zu den<br />
Workshops und Infoständen war durchwegs positiv und die<br />
gute Stimmung bei der Veranstaltung sprach für sich: Die<br />
Projektbörse war ein voller Erfolg!<br />
Veganuary<br />
Veganuary ist eine gemeinnützige Organisation und Kampagne,<br />
die Menschen weltweit dazu ermutigt, sich im Januar (und ggf.<br />
darüber hinaus) vegan zu ernähren um einen positiven Einfluss<br />
auf die Themen Konsum, Tierhaltung und Klimawandel zu nehmen.<br />
Für Schulen gab es im Veganuary-Programm einen ganzen<br />
Projekttag zum Thema pflanzliche Ernährung. Dabei wurden<br />
Zusammenhänge zwischen gesunder Ernährung, Tierwohl<br />
und Klimaschutz thematisiert und anschließend gemeinsam<br />
ein pflanzliches Menü gekocht und gegessen. Für die Mitarbeiter*innen<br />
des KJR wurde im Naturerlebniszentrum ein<br />
Kochkurs mit pflanzlichen Zutaten zur Geschmacksrichtung<br />
„Umami“ angeboten. Das zugehörige Rezeptbuch erweiterte<br />
für alle Teilnehmenden das Repertoire an gesunden und<br />
klimafreundlichen Kochideen.<br />
Unterstützung eigener<br />
Projekte im Landkreis<br />
Eigene Projekte von Schulen wurden durch den Verleih<br />
von Bildungsmaterialien unterstützt. Dabei wurde das<br />
Escape Climate Game sowie Materialien und Broschüren<br />
für Infostände am meisten nachgefragt. Durch die<br />
Projektförderung „Klimaretter*innen gesucht!“ wurden<br />
zudem eigene Projekte von jungen Menschen im<br />
Landkreis ermöglicht. Unter anderem erstellte eine<br />
Gruppe von Schüler*innen speziell für die Projektbörse<br />
einen Actionbound zum Thema Nachhaltigkeit.<br />
Im Rahmen des Materialverleihs und der Projektförderung<br />
werden nicht nur eigene Projekte<br />
unterstützt, sondern auch der Austausch sowie<br />
die Vernetzung und Beratung mit neuen Interessierten<br />
ermöglicht und dabei die Reichweite<br />
vergrößert.<br />
CHRISTINA MÜLLER UND<br />
JULIA SCHUSTER<br />
BILDUNGSREFERENT*INNEN<br />
29++ KLIMASCHUTZBILDUNG<br />
11
JUGENDBILDUNG<br />
& SCHULE<br />
Gemeinsam aktiv<br />
für eine starke Zukunft<br />
Im Rückblick auf <strong>2023</strong> präsentiert sich der Arbeitsbereich<br />
Jugendbildung und Schule stolz auf seine vielfältigen Aktivitäten<br />
und Angebote für Jugendliche an bayerischen Schulen:<br />
Angefangen bei den „Gemeinsam aktiv“-Seminaren für ein gutes<br />
Miteinander und gesellschaftliches Engagement bis hin zur<br />
Förderung des Ehrenamts an Schulen (Tutor*innen und Schülermitverantwortung)<br />
waren das Angebot, die Anfragen und die<br />
Umsetzung wie ein bunter Blumenstrauß – bunt im Sinne der<br />
vielschichtigen Anliegen der Klassen, der Vielfalt an Persönlichkeiten<br />
und der variantenreichen Umsetzung in den Seminaren.<br />
Jedes Jahr auf’s Neue ist es eine pädagogische Herausforderung,<br />
der gerne mit flexiblen Konzepten und kompetenten<br />
Teamer*innen begegnet wird.<br />
Fokus auf soziale Kompetenzen und<br />
Klassengemeinschaft<br />
Die Seminare „Gemeinsam aktiv“ hatten einen klaren Schwerpunkt<br />
auf der Stärkung sozialer Kompetenzen, der Förderung<br />
einer positiven Klassengemeinschaft und der gesellschaftlichen<br />
Mitgestaltung. Der Grundgedanke dabei ist stets, dass eine starke<br />
Klassengemeinschaft ein entscheidender Baustein für eine<br />
erfolgreiche Entwicklung ist und gleichzeitig das Fundament für<br />
eine gesunde Gesellschaft bildet. Die Schulungen fanden zum<br />
einen an zwei großen Gymnasien (Vaterstetten und Höhenkirchen-Siegertsbrunn)<br />
in der 8. Jahrgangstufe statt. Zum anderen<br />
wurde in den Angeboten für Mittel- und Förderschulen, wo die<br />
Schüler*innen bereits in der 5. Klasse vor großen gesellschaftlichen<br />
Herausforderungen stehen, der Grundstein für ein starkes<br />
Miteinander und ein positives Selbstbild gelegt. Fünf Klassen<br />
aus Mittelschulen und eine Förderklasse durften wir <strong>2023</strong><br />
auf der Burg Schwaneck und im Ferien- und <strong>Bildungszentrum</strong><br />
Siegsdorf begrüßen.<br />
Über sich hinauswachsen auf der<br />
Bühne und im Steilhang<br />
Die Seminare setzten auf vielfältige Methoden, darunter Elemente<br />
aus der Theaterpädagogik und erlebnispädagogische<br />
Methoden wie das Abseilen am Steilhang. Diese Ansätze ermöglichten<br />
den Schüler*innen nicht nur das spielerische Erlernen<br />
sozialer Kompetenzen, sondern auch das Überwinden<br />
persönlicher Grenzen und somit die Stärkung der Persönlichkeit<br />
und des Selbstbildes.<br />
Ehrenamtliche Arbeit an Schulen:<br />
Qualifizierung von Tutor*innen und<br />
SMV-Gruppen<br />
Ein weiterer Schwerpunkt des Arbeitsbereichs lag im Bereich<br />
der Ehrenamtsarbeit an Schulen: Es wurden Tutor*innen-Teams<br />
an fünf verschiedenen Schulen qualifiziert und für ihre Tätigkeit<br />
mit den 5.-Klässler*innen mit Ideen und Verantwortungsbewusstsein<br />
ausgestattet. Die Schülermitverantwortung (SMV)<br />
erhielt in fünf verschiedenen Schulungen neue Impulse für die<br />
Mitgestaltung an ihrer jeweiligen Schule. Gemeinsam wurde Demokratie<br />
erlebbar gemacht, erprobt und neue Ideen für demokratische<br />
Strukturen an den Schulen entwickelt. Darüber hinaus<br />
planten die Schüler*innen von Mittel- und Realschulen ihre Pro-<br />
12<br />
JUGENDBILDUNGSSTÄTTE
jekte und stellten diese gekonnt am Ende des Seminares der<br />
Schulleitung vor. Im kommenden Schuljahr bereichern diese<br />
Aktionen nun das Schulleben: Ideen wie Schulpartys und -aktionen,<br />
Sportturniere, Spielgeräte auf dem Pausenhof, ein Tag<br />
der Kulturen, ein Schulpodcast und ein Platz zur Besinnung und<br />
zum Beten kommen der Schulgemeinschaft zugute.<br />
Für diejenigen, die sich über die eigene Schule hinaus engagieren,<br />
wurde der Weg in die Jugendarbeit mit unserem bezirksweiten<br />
Seminar in der Jugendbildungsstätte Königsdorf<br />
geebnet. Schulübergreifend setzten sich die Teilnehmenden mit<br />
mentaler Gesundheit auseinander und tauschten sich intensiv<br />
über Themen der schulischen Mitgestaltung aus. Ein spannendes<br />
Format, das sich seinen festen Platz in der SMV-Jugendarbeit<br />
zurückerobert hat.<br />
Neu im Portfolio: Die Wertetage<br />
Ein neuer und spannender Weg im Bereich Jugendbildung und<br />
Schule ist die Entwicklung eines neuen Konzepts zum Thema<br />
Werte und Demokratie. Mit viel Enthusiasmus, Mut und Elan<br />
hat ein kleines buntes Team das Thema Wertebildung in ein<br />
Konzept gegossen, um es nun in einer ersten Pilotphase auf<br />
die Probe zu stellen. Von der Basis unserer demokratischen<br />
Werte über Diversität bis hin zu brandaktuellen Themen wie<br />
der Nachhaltigkeit stellte sich das Seminar drängenden gesellschaftlichen<br />
Fragestellungen und Herausforderungen und leistet<br />
so einen wichtigen Beitrag zur positiven Entwicklung der<br />
Gesellschaft.<br />
Ausblick auf das kommende Jahr:<br />
Professionalisierung und neue<br />
Schwerpunkte<br />
Der neue Schwerpunkt mit den erfolgreichen Wertetagen wird<br />
2024 weiter professionalisiert und die SMV-Arbeit weiter ausgebaut.<br />
Das <strong>Bildungszentrum</strong> Burg Schwaneck bleibt seiner<br />
Mission treu, Jugendliche in ihrer persönlichen Entwicklung<br />
zu unterstützen und zu befähigen, aktiv und verantwortungsbewusst<br />
am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Eben „Gemeinsam<br />
aktiv für eine starke Zukunft!“<br />
KATJA FRANKE UND TANJA HULLER-KRÖPLIN<br />
BILDUNGSREFERENT*INNEN<br />
JUGENDBILDUNG UND SCHULE<br />
13
BERUFS-<br />
ORIENTIERUNG<br />
Berufsorientierung<br />
bleibt immer aktuell<br />
Im November <strong>2023</strong> stehen in München noch 1.141 freie Ausbildungsstellen<br />
zur Verfügung (Quelle: Azubi.de). Selbst kurzentschlossene<br />
Schulabgänger*innen könnten sich somit jederzeit<br />
für eine der Stellen bewerben. Wo liegt das Problem,<br />
könnte gefragt werden. Sind Jugendliche nicht motiviert, sich<br />
in die Berufswelt zu begeben? Haben Jugendliche nach Corona<br />
keine Kraft und keinen Mut für die Herausforderung Eintritt<br />
ins Berufsleben? Sind Jugendliche vielleicht zu schlecht<br />
qualifiziert, so dass die Ausbildungsbetriebe lieber eine Stelle<br />
unbesetzt lassen, statt sie an eine*n Mittelschüler*in ohne<br />
Qualifizierenden Abschluss zu vergeben? Streben in dieser<br />
Zeit alle Jugendlichen einen höheren Schulabschluss an, weil<br />
sie sich davon bessere Aufstiegs- und Verdienstchancen erwarten?<br />
Zählt das Handwerk nichts mehr in unserer Gesellschaft?<br />
Fühlen sich Jugendliche unsicher und schlecht vorbereitet im<br />
Bewerbungsprozess, gehen sie daher dieser Hürde vor der Ausbildung<br />
gerne aus dem Weg? Fehlt vielen Eltern das Wissen<br />
über das Duale Ausbildungssystem in Deutschland? Haben vor<br />
allem Alleinerziehende vielleicht keine Zeit, ihre Kinder bei Bewerbungen<br />
zu unterstützen? Wie schreibt man im Jahr <strong>2023</strong><br />
eigentliche eine ansprechende Bewerbung und gehört das Foto<br />
auf das Motivationsschreiben oder auf den Lebenslauf...?<br />
So viele Fragen und bei den meisten könnte man mit „ja – in bestimmten<br />
Fällen“ antworten. Die bessere Antwort ist aber: „Die<br />
Sache ist vielschichtig.“<br />
Was brauchen Jugendliche bei der<br />
Berufsorientierung?<br />
Wie die vielen Fragen zeigen, ist Berufsorientierung eine komplexe<br />
Angelegenheit. Was brauchen Jugendliche, um dabei die<br />
Frau und den Mann zu stehen?<br />
Zeit, Raum, motivierende Angebote, Begleiter*innen mit Wissen,<br />
Können, Humor und Engagement, vor allem aber den Mut, sich<br />
persönlich darauf einzulassen.<br />
170 Schüler*innen haben sich im ersten Halbjahr <strong>2023</strong> mit den<br />
Bildungsreferentinnen, Seminarreferent*innen und Workshopleiter*innen<br />
auf den Weg zu einer guten Ausbildungsentscheidung<br />
gemacht. Drei Mittelschulen aus dem Landkreis München<br />
haben mit acht 8. Klassen die Berufsorientierungsmaßnahme<br />
„Talente entdecken“ auf der Burg Schwaneck besucht. In den<br />
fünftägigen Seminaren wird für jede*n Schüler*in eine Potentialanalyse<br />
durchgeführt, bei der ein individuelles Interessen- und<br />
Stärkenprofil erstellt wird. Nicht Fehler oder Schwächen stehen<br />
im Zentrum der Beobachtung, sondern die Fähigkeiten und<br />
das Engagement. In einem zweiten Schritt, in den Workshops,<br />
erproben die Jugendlichen drei unterschiedliche Berufsfelder.<br />
Sie machen ganz konkret Erfahrungen, bei welchen Tätigkeiten<br />
sie engagiert dabei sind, was sie eher anstrengt, langweilt oder<br />
überfordert. Diese Wissens- und Erfahrungsschätze sind eine<br />
gute Basis, besser orientiert und sicherer bei der Auswahl der<br />
Ausbildungsstelle zu sein.<br />
Und auch auf die Fragen: Was ziehe ich beim Bewerbungsgespräch<br />
an? Was wird da von mir erwartet? Darf ich nach der<br />
Ausbildungsvergütung fragen und wie fest ist ein guter Händedruck<br />
beim Verabschieden, haben unsere Expert*innen im Referat<br />
Berufsorientierung eine treffende Antwort.<br />
AGNES SCHEIDL UND SONJA BIRKENDAHL<br />
BILDUNGSREFERENT*INNEN<br />
BERUFSORIENTIERUNG<br />
JUGENDBILDUNGSSTÄTTE<br />
14
Erlebnispädagogik<br />
KOOPERATION<br />
KSH<br />
Neben den klassischen erlebnispädagogischen Inhalten werden<br />
die ökologischen und gesellschaftlichen Entwicklungen<br />
immer mehr zu Diskussions- und Lehrschwerpunkten innerhalb<br />
der erlebnispädagogischen Zusatzqualifikation an der katholischen<br />
Stiftungshochschule in München und Benediktbeuern. So<br />
können bei den Exkursionen und Seminaren am Berg, auf dem<br />
Wasser und in der Höhle anschaulich und direkt vor Ort die<br />
Folgen des Klimawandels aufgezeigt und die Auswirkungen auf<br />
unsere Gesellschaft erörtert werden.<br />
Um die großen ökologischen und gesellschaftspolitischen Herausforderungen<br />
unserer Zeit meistern zu können, benötigt es<br />
eine engagierte und sozial funktionierende diverse Generation<br />
von jungen Menschen und genau hier setzt die moderne Erlebnispädagogik<br />
als ganzheitliche und handlungsorientierte<br />
Disziplin an. Mit diesem Auftrag haben <strong>2023</strong> wieder rund 30<br />
Studierende aus München und Benediktbeuern, die vom Bundesverband<br />
für Individual- und Erlebnispädagogik zertifizierte<br />
Ausbildung erfolgreich abgeschlossen und werden in Zukunft<br />
jungen Menschen nachhaltig wirkende Erlebnisse und Lernerfahrungen<br />
ermöglichen.<br />
Aktivprogramm<br />
für Gruppen<br />
OUT OF<br />
MÜNCHEN<br />
Fackelwanderung, Stadtrallye und Minigolf gehören als kurzweilige<br />
und niederschwellige Angebote ebenso zum Programmbaukasten<br />
von Out of München wie fordernde Kooperationsübungen,<br />
spannende Seilelemente und knifflige Geocache-Aktionen<br />
zur Stärkung und Förderung der Gruppengemeinschaft. Tagesausflüge<br />
in das Münchner Umland, Bergwandern am Tegernsee<br />
und Besuche der nahegelegenen Bavaria Filmstadt ermöglichen<br />
den Gästen vielfältige Erlebnisse und bleibende Eindrücke während<br />
ihres Aufenthaltes auf der Burg Schwaneck.<br />
mit dem Thema Kolonialismus zu Zeiten Ludwig Schwanthalers<br />
und deren Auswirkungen bis in unsere Zeit, machen das <strong>Bildungszentrum</strong><br />
Burg Schwaneck zu einem lebendigen Lernort<br />
für junge Menschen.<br />
In diesem Sinne haben die zahlreichen, überwiegend jungen<br />
Gäste eine abwechslungsreiche und spannende Zeit auf der<br />
Burg Schwaneck verbracht und werden sich noch lange den besonderen<br />
Ort im Münchner Süden erinnern.<br />
Die Angebote im Rahmen der politischen Bildung wie beispielsweise<br />
der Geocache zum Bundesnachrichtendienst und dem<br />
in Nationalsozialismus errichtetem Gelände „Siedlung Sonnenwinkel“<br />
in unmittelbarer Nachbarschaft der Burg Schwaneck,<br />
sowie die kulturhistorische Führung durch das Burg-Ensemble<br />
JOEP KULLA<br />
LEHRBEAUFTRAGTER KSH UND<br />
BILDUNGSREFERENT OUT OF MÜNCHEN<br />
15<br />
JUGENDHERBERGE
FERIEN &<br />
FREIZEIT<br />
Ferienpädagogik als Raum<br />
für Demokratiebildung<br />
Kinder und Jugendliche brauchen Räume, in denen sie mitmachen<br />
und sich beteiligen können, in denen ihre Stimmen<br />
und Meinungen gehört werden und Gewicht haben. Dabei stellt<br />
der Alltag bei Ferienaktionen und -freizeiten eine natürlich gelebte<br />
Form der Demokratie dar. Es werden Orte geschaffen,<br />
an denen Kinder und Jugendliche demokratische Handlungsformen<br />
und das Gefühl von Partizipation in der Gruppe unter<br />
Gleichaltrigen kennenlernen und ausprobieren können. Ob bei<br />
der Tages- und Programmplanung oder der Entscheidung, was<br />
es zu essen gibt – es gibt vielfältige Möglichkeiten, die eigenen<br />
Ferien mitzugestalten.<br />
„Demokratie ist kein<br />
Konsumartikel, nur wer<br />
mitmachen kann, kann sie<br />
auch schätzen lernen.”<br />
Jörg Sommer<br />
In den Pfingstferien wurde unter anderem das Potential des<br />
Walchenseecamps weiter erprobt: <strong>2023</strong> mit einem Konzept aus<br />
zwei zeitlich parallel verlaufenden Freizeiten – eine für Kinder<br />
und eine für Jugendliche. Die Programme überschnitten sich in<br />
ausgewählten Punkten immer wieder und endeten, nach viel<br />
Spaß im Wasser und auf dem schönen Gelände, in einem großen<br />
gemeinsam gestalteten Fest. Eine weitere Freizeit besuchte das<br />
Walchenseecamp im Sommer und konnte auf den Erfahrungen,<br />
die in den Pfingstferien gemacht wurden, aufbauen. Die Ferienpädagogik<br />
profitiert durch das Walchenseecamp stark, so ist<br />
die Freude groß, dass die geplante Renovierung um ein Jahr<br />
verschoben wurde und sich die Freizeiten 2024 weiter im Programm<br />
etablieren können.<br />
zwar nicht jeden Tag unter freiem Himmel schlafen, trotzdem<br />
hat es allen Teilnehmenden so viel Spaß gemacht, dass „das einzig<br />
blöde war, dass die Freizeit schon wieder vorbei ist“, so eine<br />
Teilnehmerin. Und dann wurde es doch noch heiß, sodass zum<br />
Abschluss im Gebirgsbach gebadet werden konnte.<br />
Auch die Aufführungen der drei Theaterfreizeiten in den Osterund<br />
Sommerferien zeugten wieder von der schier unbegrenzten<br />
Kreativität der teilnehmenden Kinder und Jugendlichen. In<br />
fünf Tagen entwickelten die Teilnehmer*innen der Freizeiten<br />
durch gemeinsame Überlegungen und Workshops Drehbücher,<br />
Bühnenbilder und Requisiten selber. Die Themen konnten dabei<br />
Auf der Mecklenburgischen Seenplatte erlebten die Teilnehmer*innen<br />
eine Naturerfahrung der besonderen Art: Kanufahren<br />
förderte die Teamarbeit und das Gemeinschaftsgefühl. Jede<br />
Nacht auf einem neuen Campingplatz begünstigte die Entscheidungsfindung<br />
in der Gruppe. Hier wurde die Mitorganisation<br />
des Tagesablaufes durch die Teilnehmenden großgeschrieben.<br />
Sternenhimmel, Stockbrot und Steinböcke, fast nah genug, um<br />
sie anzufassen, waren Highlights der diesjährigen Biwakfreizeit.<br />
Auf der Mehrtagestour zwischen Benediktenwand und Brauneck<br />
konnte die Gruppe wegen Regen und kalten Temperaturen<br />
JUGENDBILDUNGSSTÄTTE<br />
16
ganz frei ausgesucht werden. Lediglich Harry Potter in der<br />
Theaterschule hatte ein eingrenzendes Motto, das in der<br />
Umsetzung jedoch völlig frei interpretiert wurde.<br />
Die Freiräume zur Partizipation standen an unterschiedlichsten<br />
Orten zur Verfügung und wurden gut und gerne<br />
genutzt. Ob an der Nordsee, in Südfrankreich, im Chiemgau<br />
oder auf der Burg Schwaneck: Kinder und Jugendlichen konnten<br />
bunte und vielfältige Ferien mitgestalten und so Erholung<br />
vom Alltag erfahren.<br />
Artenvielfalt und draußen sein –<br />
ökologische Ferien fahrten und die<br />
Nach haltigkeitsziele<br />
Kinder und Jugendliche begeistern, sich in der Natur zu bewegen<br />
und die Natur zu erkunden – wo geht das besser, als in den<br />
Ferien? Hier ist Zeit und Muße, sich den kleinen und großen<br />
Dingen zuzuwenden. Mit Tagesrucksack, Lupe und Binokular<br />
im Gepäck die Isar erforschen und die Artenvielfalt im Fluss<br />
erstmalig kennen lernen, war auch <strong>2023</strong> wieder ein Highlight.<br />
Für 2024 wird dieser Schwerpunkt in Kooperation mit dem<br />
Landratsamt München noch ausgebaut.<br />
Lebenserfahrung in der Peergroup sammeln, passiert so ganz<br />
nebenbei. Wie es geht, ein Lagerfeuer auch bei Regen zu machen<br />
und über dem Feuer zu kochen, sind Beispiele für das<br />
handlungsorientierte Lernen. Beim Biwak im Wald oder bei<br />
der Zeltfreizeit am Chiemsee sind ganz praktische Dinge gefragt,<br />
z.B. handwerkliche Geschicklichkeit oder Knotenkunde.<br />
Wie mach ich einen Knoten, der hält, den ich aber auch<br />
wieder aufmachen kann? Immer gilt es reale Probleme gemeinsam<br />
zu lösen, sich Herausforderungen zu stellen und<br />
durch Ausprobieren zu erfahren, ob es funktioniert oder<br />
nicht. Sich täglich einigen, was es zu essen gibt und wie<br />
die Koch-, Spül- oder Aufräumdienste verteilt und übernommen<br />
werden, gehören zum gut funktionierenden Gemeinschaftsleben<br />
dazu. Hier ist nicht zuletzt das demokratische<br />
Handeln, Einigungen zu erzielen und auch mal<br />
Widersprüche auszuhalten, ein Teil des Prozesses.<br />
Unser großer Dank geht an die ehrenamtlichen Teams,<br />
die wieder mit viel Energie, Ideen und Engagement<br />
die Ferienwochen gestaltet haben. So blicken wir zusammen<br />
auf viele gelungene Tage zurück.<br />
Und die Bitte von Jugendlichen das Alter hochzusetzen,<br />
damit sie im kommenden Jahr wieder<br />
mitfahren können, ist ein wunderbares Feedback.<br />
SONJA BIRKENDAHL UND<br />
DORIS KNOLL<br />
BILDUNGSREFERENT*INNEN<br />
FERIENPÄDAGOGIK<br />
17
BURG &<br />
BÜHNE<br />
Die Kulturreihe der Burg ist nicht nur ein Ort kreativen Ausdrucks,<br />
sie inspiriert Kinder und Jugendliche auch zur<br />
künstlerischen Auseinandersetzung mit gesellschaftspolitischen<br />
Fragen. In Führungen, Konzerten, Lesungen und Theaterstücken<br />
schufen die Angebote <strong>2023</strong> einen unmittelbaren und<br />
emotionalen Zugang zu verschiedenen Bildungsthemen.<br />
Endlich wieder Burg führungen<br />
und viel besuchte Veranstaltungen<br />
im Großen Rittersaal<br />
Nach zwei Jahren Pause konnten Ende Januar endlich wieder<br />
die beliebten Führungen durch Schwanthalers Stein gewordenen<br />
Jugendtraum stattfinden. Bei den Rundgängen durch das<br />
Burg-Ensemble erfuhren die rund 100 Besucher*innen nicht<br />
nur allerlei Wissenswertes und Anekdoten rund um die Burg<br />
Schwaneck, es wurde auch das neue Projekt „Burg und Zeitgeschichte“<br />
vorgestellt, bei dem man mithilfe von QR-Codes<br />
die Geschichte der Burg auf dem Smartphone neu entdecken<br />
kann. Musikalisch umrahmten die Veranstaltung Ensembles der<br />
Musikschule Pullach, die dem Publikum damit gleichzeitig Lust<br />
machten, auf ihren Auftritt beim darauffolgenden Konzert: Anfang<br />
Februar verwandelten zwei Musikschul-Bands den Großen<br />
Rittersaal in eine Rockbühne und heizten dem Publikum mit<br />
Rockklassikern ordentlich ein.<br />
Performative Kunst mit<br />
partizipativem Ansatz<br />
Im März wurde dann die Zusammenarbeit mit dem Referat Politische<br />
Bildung fortgesetzt und der Verein Sprachbewegung gastierte<br />
erneut mit einer Schulklassenvorstellung des Stücks „Faschingsdienstag<br />
1945“. Dabei kam als interaktives Element die<br />
Methode des kreativen Schreibens zum Einsatz. Auch in der anschließenden<br />
Schreibwerkstatt ging es darum, das Schreiben als<br />
Kunstform kennenzulernen und die Teilnehmenden zu ermutigen,<br />
Gefühle und Gedanken auszudrücken. Unter dem Titel „So<br />
[und] so“ setzte sich dann im Juli eine Produktion der Theaterwerkstatt<br />
Pullach mit Persönlichkeitsbildung und den Herausforderungen<br />
des Erwachsenwerdens auseinander. Zehn Schüler*innen<br />
von der 5. bis 7. Jahrgangsstufe entwickelten unter<br />
Anleitung der Theaterpädagogin Katrin Brunner ein geschickt<br />
montiertes Bühnengeschehen, bei dem die Protagonist*innen<br />
zwischen Vorurteilen und Mut schwanken und es schaffen, sich<br />
selbstbewusst zu akzeptieren und die Vielfalt ihrer Persönlichkeit<br />
zu schätzen.<br />
Zwei kleine Ritter zu Besuch<br />
auf der Burg<br />
Höhepunkt für das jüngere Publikum war sicherlich die Lesung<br />
des norwegischen Autors Bjørn F. Rørvik, die ebenfalls im Juli<br />
stattfand. Das White Ravens Festival für Internationale Kinder-<br />
und Jugendliteratur holt alle zwei Jahre renommierte Autor*innen<br />
zu ausgewählten Spielorten in und um München. Nach der<br />
erfolgreichen Zusammenarbeit 2021 war die Burg Schwaneck<br />
dieses Jahr erneut als ein Schauplatz der bayernweiten Lesereise<br />
mit dabei. Vier Grundschulklassen aus Pullach und Baierbrunn<br />
erlebten begeistert die Lesung der fabelhaften Geschichte<br />
„Zwei kleine Ritter“, bei der der Autor zusammen mit<br />
Schauspielerin Mona Koper zwei tollpatschige Gesellen, eine<br />
Prinzessin und eine Drachin lebendig werden ließen.<br />
Dank der Förderung des Bezirks Oberbayern konnte Burg &<br />
Bühne <strong>2023</strong> über 500 Menschen ein Kulturerlebnis bieten und<br />
durch kulturelle Bildung einen Beitrag leisten, junge Menschen<br />
auf ihrem Weg zu selbstbewussten, engagierten und reflektierten<br />
Mitgliedern unserer Gesellschaft zu unterstützen.<br />
ELKE UTA RUSCH<br />
BURG & BÜHNE<br />
KREISJUGENDRING MÜNCHEN-LAND<br />
JUGENDBILDUNGSSTÄTTE<br />
18
STATISTIK<br />
<strong>2023</strong><br />
Angebote für Schulen<br />
UMWELTBILDUNG<br />
EHRENAMTLICHE: TUTOR*INNEN, SMV…<br />
VERTIEFTE BERUFSORIENTIERUNG<br />
56 Tage, 1640 TN (1640 TNT)<br />
102 Tage, 906 TN (2604 TNT)<br />
34 Tage, 193 TN (881 TNT)<br />
Ferien- und Freizeitangebote<br />
ÖKOLOGISCHE KINDERGEBURTSTAGE<br />
JUGEND- UND UMWELTBILDUNG<br />
FERIENFAHRTEN<br />
39 Tage, 410 TN (410 TNT)<br />
38 Tage, 252 TN (511 TNT)<br />
107 Tage, 487 TN (4358 TNT)<br />
Qualifizierung<br />
FORTBILDUNGEN<br />
AUSBILDUNG EHRENAMTLICHE<br />
WEITERBILDUNG (HAUPTBERUFLICHE)<br />
LEHRAUFTRÄGE<br />
126 Tage, 743 TN (1579 TNT)<br />
23 Tage, 73 TN (327 TNT)<br />
45 Tage, 115 TN (717 TNT)<br />
56 Tage, 215 TN (432 TNT)<br />
Gäste und Besucher*innen<br />
OUT OF MÜNCHEN<br />
BURG & BÜHNE<br />
GROSSE BURGFÜHRUNGEN<br />
32 Tage, 449 TN (1037 TNT)<br />
6 Tage, 489 TN (489 TNT)<br />
5 Tage, 75 TN (95 TNT)<br />
Veranstaltungen<br />
29++ KLIMASCHUTZBILDUNG 72 Tage, 2831 TN (2909 TNT)<br />
DAVON GROSSVERANSTALTUNGEN<br />
15 Tage, 1786 TN (1786 TNT)<br />
Gesamt<br />
549 Tage mit 6139 TN (12864 TNT)<br />
12 Veranstaltungen wurden als digitales Angebot durchgeführt.<br />
Übernachten und Tagen<br />
Jugendherberge/Jugendbildungsstätte<br />
21000 Übernachtungen<br />
3000 Tagesgäste<br />
TN = Teilnehmer*innen / TNT = Teilnehmer*innentage<br />
19
DAS TEAM<br />
Pädagogische Leitung: Doris Knoll // Assistenz: Kristina Müller // Öffentlichkeitsarbeit:<br />
Eva-Maria Greimel // Umweltbildung, Weiterbildung Projekte: Anke Schlehufer //<br />
29++ Klimaschutzbildung: Christina Müller, Julia Schuster // Schulklassen, Nachhaltigkeit:<br />
Fabian Goldstein, Katl Müller-Flores // Ferienpädagogik: Sonja Birkendahl //<br />
Fort- und Weiterbildung / Politische Bildung: Dr. Marina Ginal, Ingrid Winkler,<br />
Marion Seidl, Kirstin Peter // Jugendbildung und Schule: Katja Franke, Tanja Huller-Kröplin //<br />
Belegerprogramm Out of München: Joep Kulla // Vertiefte Berufsorientierung:<br />
Agnes Scheidl, Sonja Birkendahl // Burg & Bühne: Elke Uta Rusch //<br />
Seminarbuchung: Dagmar Dengg, Kerstin Petermann, Michaela Berger<br />
Die Mitarbeiter*innen von Rezeption, Café & Nachtdienst, Küche, Hauswirtschaft,<br />
Haustechnik und Reinigung.<br />
<strong>Bildungszentrum</strong> Burg Schwaneck<br />
Burgweg 10<br />
82049 Pullach<br />
bildungszentrum@burgschwaneck.de<br />
Tel.: 089 744140-18<br />
Fax: 089 744140-37<br />
www.burgschwaneck.de<br />
UNSER TRÄGER:<br />
UNSER NETZWERK:<br />
UNSERE FÖRDERER:<br />
Das <strong>Bildungszentrum</strong> Burg Schwaneck ist eine Einrichtung<br />
des Kreisjugendring München-Land im Bayerischen Jugendring, KdöR.<br />
V.i.S.d.P.: Jan Museler, Vorsitzender<br />
Herausgeber: <strong>Bildungszentrum</strong> Burg Schwaneck<br />
Redaktion: Eva-Maria Greimel Layout: Isabel Barthel | www.page-perfect.de<br />
Fotos: Archiv KJR München-Land<br />
Druckerei: dieUmweltDruckerei GmbH, Hannover Auflage: 200<br />
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