Camera Lens News Nr. 35 - Markus Zohner
Camera Lens News Nr. 35 - Markus Zohner
Camera Lens News Nr. 35 - Markus Zohner
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<strong>35</strong><br />
April 2010<br />
Carl Zeiss Geschäftsbereich Photoobjektive<br />
Inhalt<br />
Objektive schreiben<br />
Geschichte 2<br />
30 Jahre „BILLY“ 5<br />
Feuerformen bei<br />
Nacht und Eis 6<br />
Die Wiederentdeckung<br />
der Bernsteinstraße 9<br />
Dr. Hubert Nasse<br />
über „Bokeh“ 14<br />
<strong>Camera</strong> <strong>Lens</strong> <strong>News</strong><br />
Für alle, die Objektive von Carl Zeiss verwenden, kaufen, verkaufen, mögen, über sie berichten und an ihnen interessiert sind.
<strong>Camera</strong> <strong>Lens</strong> <strong>News</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>35</strong><br />
Carl Zeiss April 2010 Seite 2<br />
Objektive schreiben Geschichte<br />
Vor 120 Jahren produzierte Carl Zeiss die ersten Objektive<br />
Sie fliegen seit der ersten Mond-<br />
landung ins Weltall, sind die<br />
Lieblinge in Hollywood und die<br />
ständigen Begleiter anspruchs-<br />
voller Fotografen auf der ganzen<br />
Welt. Doch warum ist das so?<br />
Warum steht Carl Zeiss seit jeher<br />
für kreative Bildgestaltung, die<br />
die Zeit überdauert? Lassen Sie<br />
uns auf die Reise gehen durch<br />
120 Jahre Objektivgeschichte.<br />
ZEISS Objektive kommen zum Einsatz,<br />
wenn hohe Bildqualität, Verlässlich-<br />
keit und exzellente Ergebnisse gefragt<br />
sind. So wurden zum Beispiel die<br />
Fotografien der ersten Mondlandun-<br />
gen 1969 mit Carl Zeiss Objektiven<br />
aufgenommen. Aber auch zahlreiche<br />
Oscar-prämierte Filme wie Barry<br />
Lyndon, die Herr der Ringe Trilogie<br />
oder Slumdog Millionaire wurden<br />
mit ZEISS Objektiven gedreht. Der<br />
bedeutende deutsche Kameramann<br />
Michael Ballhaus beispielsweise ar-<br />
beitet seit Jahren ausschließlich mit<br />
ZEISS Objektiven. „Aktuelle Kameras<br />
und die Objektive von Carl Zeiss er-<br />
möglichen es mir, auf der Leinwand<br />
Carl Zeiss: Ein Optikunternehmen mit Tradition<br />
exakt das zu sehen, was das Auge<br />
sieht“, so Ballhaus.<br />
Neben dem Feinmechaniker Carl<br />
Zeiss prägte vor allem der Physiker<br />
und Mathematiker Ernst Abbe die<br />
Unternehmensgeschichte. Von ihm<br />
stammen einige grundlegende und<br />
bahnbrechende Erkenntnisse zum<br />
Verständnis optischer Systeme,<br />
die auch heute noch die Basis für<br />
moderne Hochleistungsoptiken sind.<br />
Die Abbesche „Sinusbedingung“<br />
muss von allen Hochleistungsoptiken<br />
erfüllt werden. In dieser Tradition hat<br />
man bei Carl Zeiss die Berechnungs-<br />
methoden laufend weiter perfektio-<br />
niert und ist heute weltweit führend<br />
im Optikdesign.<br />
1846 gründete der in Weimar ge-<br />
borene Carl Zeiss eine Werkstätte<br />
für Feinmechanik und Optik in Jena.<br />
Dort fertigte man zunächst fast<br />
ausschließlich Mikroskope. Ernst<br />
Abbe wurde Teilhaber von Carl Zeiss<br />
und setzte die Linsenherstellung auf<br />
ein wissenschaftliches Fundament.<br />
Wenn hohe Bildqualität und Zuverlässigkeit<br />
unerlässlich sind, gibt es nur eine Wahl:<br />
Objektive von Carl Zeiss<br />
1890 begann er, die Produktpalette<br />
auszuweiten und die Entwicklung von<br />
Fotoobjektiven und Ferngläsern zu<br />
starten. Glasarten mit deutlich ver-<br />
besserten optischen Eigenschaften,<br />
die Otto Schott in den 1880er Jahren<br />
erstmals hergestellt hatte, eröffneten<br />
Carl Zeiss neue Möglichkeiten. Man<br />
begann Objektiv-Typen zu entwickeln,<br />
die eine nie dagewesene Lichtstärke<br />
aufwiesen.<br />
Meilensteine der<br />
Objektiventwicklung<br />
1896 stellte Carl Zeiss das Planar-<br />
Objektiv vor. Der Planar-Typ ist noch<br />
heute die Basis vieler professioneller<br />
optischer Werkzeuge der Fotografie<br />
auf der Erde und im Weltraum. Er<br />
dient als Grundlage für Hochleis-<br />
tungsobjektive mit beeindruckender<br />
Farbkorrektion, Lichtstärke, Bild-<br />
feldebnung und Verzeichnungskor-<br />
rektur.
<strong>Camera</strong> <strong>Lens</strong> <strong>News</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>35</strong><br />
Carl Zeiss April 2010 Seite 3<br />
Das Planar-Objektiv-Design ist noch heute die Basis vieler professioneller optischer Werkzeuge<br />
1902 meldete Carl Zeiss eine Erfin-<br />
dung zum Patent an, die zum be-<br />
rühmtesten und meistkopierten<br />
Fotoobjektiv aller Zeiten werden<br />
sollte: das Tessar. Es zeichnete sich<br />
bereits damals durch eine hohe Licht-<br />
stärke aus und konnte mit erstaunlich<br />
geringem Aufwand erstmals eine ex-<br />
treme Bildschärfe erzielen. Mit diesem<br />
Objektivtyp ermöglichte Carl Zeiss die<br />
bis heute anhaltende Miniaturisierung<br />
im Kameradesign. Millionen Objek-<br />
tive hochwertiger Fotokameras und<br />
Mobiltelefone sind heute dem Vorbild<br />
des Tessar nachempfunden und bie-<br />
ten eine herausragende Bildqualität.<br />
Ein bahnbrechendes Verfahren, das<br />
Carl Zeiss 19<strong>35</strong> erfand, machte den<br />
Weg frei für die brillante Bildauf-<br />
zeichnung: die Antireflexbeschich-<br />
tung, auf heutigen Objektiven als T*<br />
gekennzeichnet. Eine im Vakuum auf<br />
die Glasoberfläche aufgedampfte Be-<br />
schichtung reduziert störende Reflexe<br />
und Streulicht im Bild. Dank ihr kön-<br />
nen optische Systeme heute hoch-<br />
komplex und gleichzeitig lichtstark sein.<br />
Als erster Objektivhersteller entwi-<br />
ckelte Carl Zeiss 1943 ein Verfahren<br />
zur Messung der Bildqualität von<br />
Objektiven mittels MTF-Kurven (Modu-<br />
lation Transfer Function). Zahlreiche<br />
Hersteller nutzen dies bis heute zur<br />
Qualitätskontrolle. Eine Pionierrolle<br />
spielte Carl Zeiss auch im Optikde-<br />
sign per Computertechnologie. Die<br />
CAD-gestützte Objektivherstellung<br />
löste 1961 den Entwurf von Hand ab<br />
und ermöglicht seitdem einen sehr<br />
viel komplexeren Aufbau und ein<br />
besseres Zusammenspiel der Linsen.<br />
In den vergangenen 15 Jahren haben<br />
Kooperationen mit Sony und Nokia<br />
für eine starke Verbreitung von ZEISS<br />
Objektiven gesorgt. Seit 1996 baut<br />
Sony diese in Kompaktkameras und<br />
Camcordern ein. Nokia Smartphone-<br />
und Handynutzer können seit 2005<br />
mit integrierten ZEISS Objektiven<br />
fotografieren.<br />
Was ist es also, das den Mythos<br />
Carl Zeiss ausmacht? Die Erfahrung<br />
mehrerer Generationen, höchste<br />
Präzision und kompromisslose Leiden-<br />
schaft für optische Systeme? Definitiv.<br />
Doch noch bedeutender sind die<br />
Geschichten, die Fotografen und<br />
Filmemacher seit 120 Jahren mit Hilfe<br />
der Objektive erzählen. Mit Charakter,<br />
Kreativität und dem Gespür für den<br />
richtigen Moment helfen sie anderen,<br />
die Welt neu zu entdecken.<br />
Entwicklungen aus dem Hause ZEISS haben unsere heutige Technologie geprägt
<strong>Camera</strong> <strong>Lens</strong> <strong>News</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>35</strong><br />
Carl Zeiss April 2010 Seite 4<br />
30 Jahre „BILLY“<br />
Bilder eines berühmten Regals<br />
Wer kennt es nicht, das BILLY-Regal<br />
von IKEA. Ungeachtet des Alters,<br />
Berufs oder Geschlechts – Millionen<br />
von Menschen haben BILLY zur<br />
Heimat für ihre Bücher, CDs und<br />
anderen „Krimskrams“ gemacht.<br />
Im vergangenen Jahr feierte das<br />
meistverkaufte Regal der Welt seinen<br />
30. Geburtstag. Für die Biografie<br />
„BILLY – 30 Jahre alt. BILLY – 30 Jahre<br />
jung“ (ZWEITAUSENDEINS, 2009)<br />
begaben sich Martin Grothmaak und<br />
Tom Ziora auf eine fotografische<br />
Reise durch die Geschichte des welt-<br />
berühmten Möbelstücks. Im Gepäck<br />
hatten sie eine Nikon D3 sowie das<br />
Planar T* 1,4/50 und das Distagon T*<br />
2,8/25 von Carl Zeiss.<br />
Der Vielseitige Allrounder:<br />
Das Planar T* 1,4/50 ZF<br />
Worum geht es in<br />
der Fotostrecke?<br />
Die Biografie stellt die Geschichte<br />
des BILLY-Regals und den Umgang<br />
verschiedener Generationen damit<br />
vor. Einzelne Kapitel sind bestimmten<br />
Strömungen gewidmet, wie zum<br />
Beispiel „Rebellion“, „Liebe“ oder<br />
„Querdenker“. Unsere Aufgabe war<br />
es, das Thema „Demut“ in Zusam-<br />
menhang mit dem Regal zu visuali-<br />
sieren. Zunächst wurden verschiedene<br />
Personen aus unterschiedlichen Gene-<br />
rationen, gesellschaftlichen Schichten<br />
und Berufsklassen ausgewählt. 30<br />
Personen, für jedes Jahr eine. Die<br />
haben wir dann besucht, haben bei<br />
Ihnen zu Hause ein Blanko BILLY-<br />
Regal arrangiert und dann zwei Ge-<br />
sichter fotografiert – das der Person,<br />
und das des Regals. Das Regal war<br />
wie eine weiße Leinwand, ein Träger-<br />
medium für die Gedanken des Besit-<br />
zers, die er im Arrangement der<br />
Gegenstände im Regal zum Ausdruck<br />
brachte. Wir haben 30 Mal das<br />
gleiche Regal fotografiert, aber 30<br />
verschiedene Welten gezeigt.<br />
Vor welchen Herausforderungen<br />
standen Sie bei den Aufnahmen?<br />
Bei den Porträtaufnahmen war das<br />
Licht eine der größten Herausforde-<br />
rungen. Wir wollten die Menschen<br />
im selben Raum fotografieren wie das<br />
Regal. Dabei sollten sie so natürlich<br />
wirken wie möglich, weshalb wir<br />
ohne Zusatz von künstlichem Licht<br />
gearbeitet haben. Aber wir wussten<br />
im Vorfeld nie was uns erwartete,<br />
wie viel Licht uns für das Shooting<br />
zur Verfügung stand. Wir haben an<br />
ganz unterschiedlichen Orten und<br />
zu unterschiedlichen Tageszeiten<br />
fotografiert, mal im Licht der Mittags-<br />
sonne, mal in der Dämmerung, mal<br />
in einer Studiobeleuchtung. Für diese<br />
„Available Light-Fotografie“ braucht<br />
man sehr lichtstarke Objektive.
<strong>Camera</strong> <strong>Lens</strong> <strong>News</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>35</strong><br />
Carl Zeiss April 2010 Seite 5<br />
Und außer der Lichtstärke?<br />
Bei den Regalbildern war die optische<br />
Leistung des Objektivs besonders<br />
wichtig. Wir wollten ja nicht nur das<br />
Regal aufnehmen, sondern auch<br />
etwas von dem Raum zeigen, in dem<br />
es stand. Zudem war oft wenig Platz<br />
vorhanden, so dass wir die Aufnah-<br />
men nur mit einem Weitwinkel-Ob-<br />
jektiv machen konnten. In der Regel<br />
versuchen wir das zu vermeiden, weil<br />
die meisten Weitwinkel die Bilder<br />
doch recht stark verzerren.<br />
Es waren Ihre erste Erfahrungen<br />
mit ZEISS Objektiven im Bereich<br />
der Digital-Fotografie.<br />
Im Mittelformat-Bereich haben wir<br />
mit den ZEISS Objektiven für Has-<br />
selblad hervorragende Erfahrungen<br />
gemacht. Jetzt wollten wir mal<br />
schauen, was es in der digitalen Fo-<br />
tografie für Möglichkeiten gibt. Vom<br />
Distagon T* 2,8/25 sind wir richtig<br />
begeistert. Trotz des weiten Winkels<br />
ist die Verzeichnung sehr gering und<br />
die Schärfezeichnung ist super. Auch<br />
das Planar T* 1,4/50 war die richtige<br />
Wahl. Zwar ist es ein für die Porträt-<br />
Fotografie eher untypisches Objektiv,<br />
aber wir konnten damit genau un-<br />
seren Stil erzeugen, nämlich realis-<br />
tische, natürliche Porträts. Dafür war<br />
das Objektiv vor allem wegen seiner<br />
hohen Lichtstärke bestens geeignet.<br />
Bei beiden Objektiven spürt und sieht<br />
man die Qualität schon von außen.<br />
Sie sind sehr hochwertig verarbeitet<br />
und überzeugen auch in extremen<br />
oder ungewöhnlichen Situationen.<br />
Worauf kommt es bei einem Ob-<br />
jektiv für Sie am meisten an?<br />
Egal ob Kamera oder Objektiv, das<br />
Equipment muss tadellos funktionie-<br />
ren und genau das machen, was der<br />
Fotograf will. Was letztendlich aber<br />
am meisten zählt, ist der Mensch<br />
hinter der Kamera, sein Motiv und<br />
was er daraus macht.<br />
Martin Grothmaak ist Mitgrün-<br />
der und Mitgesellschafter des<br />
Stuttgarter Design Studios Projekt-<br />
triangle (www.projekttriangle.com).<br />
Tom Ziora arbeitet als freier<br />
Fotograf. Beide haben an der<br />
FH Schwäbisch Gmünd visuelle<br />
Gestaltung studiert und für beide<br />
ist das Bild ein ganz entscheiden-<br />
des Medium in der Gestaltung.<br />
Seit einigen Jahren realisieren sie<br />
als Fotografenduo gemeinsame<br />
Projekte, wie zum Beispiel die<br />
Gestaltung des „Kochbuchs der<br />
verpönten Küche“ von Wolfram<br />
Siebeck (Edition Braus im<br />
Wachter Verlag, 2008).
<strong>Camera</strong> <strong>Lens</strong> <strong>News</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>35</strong><br />
Carl Zeiss April 2010 Seite 6<br />
Feuerformen bei Nacht und Eis<br />
Von der Weser bis aufs Matterhorn –<br />
Lichtkunst unter extremen Bedingungen<br />
Meisterwerke der Langzeitbelichtung: Light Art Performance Photography<br />
Die Lichtkünstler Jan Leonardo<br />
Wöllert und Jörg Miedza aus<br />
Wuppertal inszenieren und foto-<br />
grafieren Performances aus Laser<br />
und Feuer. Die Anforderungen<br />
an Kamera und Objektive sind<br />
dabei enorm.<br />
Unser Motiv ist äußerst flüchtig –<br />
wir bauen Skulpturen aus Licht. Im<br />
Moment der Performance entsteht<br />
das Werk per Langzeitbelichtung. Die<br />
Light Art Performance Photography<br />
(kurz LAPP) ist eine Symbiose aus der<br />
Aufführung von Lichtkunst und der<br />
technischen Ausführung einer Foto-<br />
grafie. Bei der Performance, also der<br />
Aufführung und Darstellung, müssen<br />
Schritte und Bewegungen ähnlich wie<br />
bei einem Tanz genau geplant und<br />
umgesetzt werden. Diese Dynamik<br />
erzeugt in Langzeitbelichtungen eine<br />
ganz eigene Bildsprache. Wir Licht-<br />
künstler und Fotografen arbeiten so-<br />
wohl vor als auch hinter der Kamera.<br />
Dabei setzen wir verschiedene Arten<br />
von Licht in einer beeindruckenden<br />
Umgebung in Szene.<br />
Das Resultat sind neue und einzig-<br />
artige Motive und ungewöhnliche<br />
Fotografien mit einer hohen Präzision<br />
in der Gestaltung. Ein Fotofach-<br />
Magazin formulierte es einmal so:<br />
„Die mit dem Licht tanzen … Das<br />
Ergebnis sind Bilder, die das Auge<br />
berauschen und die die Sprache der<br />
Fotografie um ein eindrucksvolles<br />
Ergebnis erweitern.“<br />
Neben den Performancekünsten ist<br />
vor allem ein breites Lichtequipment<br />
von großer Bedeutung. Teuer muss<br />
es gar nicht unbedingt sein – viele<br />
Lichtwerkzeuge kommen aus 1-Euro<br />
Shops, Bau- und Restpostenmärkten.<br />
Pyro-Technik, Feuer, Laser, sowie<br />
spezielle Licht-Werkzeuge kaufen
<strong>Camera</strong> <strong>Lens</strong> <strong>News</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>35</strong><br />
Carl Zeiss April 2010 Seite 7<br />
wir im Fachhandel. Nicht selten<br />
kombinieren wir aus unterschiedlichen<br />
Produkten gänzlich neue Licht-<br />
werkzeuge. Vor allem Led-Lampen<br />
eignen sich besonders gut für LAPP.<br />
Fokussiertes Licht spielt dabei eine<br />
große Rolle. Nur wenige Hersteller<br />
wie z.B. Led <strong>Lens</strong>er sind in der Lage,<br />
Led-Licht zu einem intensiven Strahl<br />
zu bündeln. Mit deren patentiertem<br />
Fokus-System können wir das Licht<br />
punktgenau in der Szenerie steuern.<br />
Mit den neuen Carl Zeiss Objektiven<br />
auf der Canon 5D MKII, haben wir<br />
verlässliche Partner für unsere mit-<br />
unter sehr anspruchsvolle Arbeit ge-<br />
funden. In der Light Art Performance<br />
Photography setzen wir die Objektive<br />
und Kameras extremsten Bedingun-<br />
gen und hohen Belastungen aus.<br />
Ob es das direkte Einleuchten in das<br />
Objektiv mit intensiver Pyrotechnik<br />
und stark fokussiertem Led-Licht<br />
oder die Projektion von Laserlicht<br />
ist – wir verlangen von unserem<br />
Fotoequipment enorm viel.<br />
Wenn wir eine Lichtperformance<br />
durchführen, unternehmen wir teil-<br />
weise weite Reisen, um die Inszenie-<br />
rung in eine genau passende Umge-<br />
bung einzubetten. Dabei müssen wir<br />
uns absolut auf unsere Fototechnik<br />
verlassen können.<br />
Wir fotografieren meist unter extre-<br />
men Witterungsbedingungen. Die<br />
hohe Luftfeuchtigkeit einer chinesi-<br />
schen Tropfsteinhöhle und die schwüle<br />
Hitze am südchinesischen Meer<br />
zählen genauso dazu, wie minus<br />
20 Grad Kälte und Orkansturm auf<br />
dem kleinen Matterhorn. Die ZEISS<br />
Objektive Distagon T* 3,5/18 ZE und<br />
Distagon T* 2,8/21 ZE überzeugten<br />
uns vor allem wegen ihrer sehr hohen<br />
und detailreichen Abbildungsleistung<br />
sowie einer unbestechlichen Schärfe.<br />
Sie erwiesen eine erstaunliche Wider-<br />
standsfähigkeit bei großer Kälte.<br />
Während alle anderen Objektive, die<br />
wir bislang verwendet hatten, irgend-<br />
wann einfroren und die Linsen verei-<br />
sten, blieb das Carl Zeiss Distagon T*<br />
3,5/18 ZE dauerhaft einsatzfähig.<br />
Auf dem Matterhorn in der Schweiz<br />
in 3.800 Höhenmetern bei minus 20<br />
Grad verrichtete das Gespann aus
<strong>Camera</strong> <strong>Lens</strong> <strong>News</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>35</strong><br />
Carl Zeiss April 2010 Seite 8<br />
Carl Zeiss Objektive: selbst bei außergewöhnlichen<br />
Bedingungen ein zuverlässiges Equipment zur Hand<br />
Canon 5D MKII und Carl Zeiss<br />
Distagon T* 3,5/18 ZE einwandfrei<br />
seinen Dienst. In diesen extremen<br />
Wettersituationen waren beide Ge-<br />
räte bereits mit einer Eisschicht über-<br />
zogen, doch sowohl Kamera als auch<br />
Objektiv lieferten perfekte Ergebnisse.<br />
Nicht einmal die Linse des Objektivs<br />
war beschlagen oder eingefroren!<br />
Bei einem anderem Termin an der<br />
Weser, bildeten sich bei minus 16<br />
Grad Eiskristalle auf den Linsen von<br />
Canon, Nikon und Leica, jedoch<br />
das 18mm Distagon blieb die ganze<br />
Nacht klar.<br />
Die Carl Zeiss Objektive bieten uns<br />
einen großen Spielraum für unsere<br />
Kreativität. Nicht nur, weil sie bei fast<br />
jeder Witterung verlässliche Partner<br />
sind. Sie ermöglichen auch extreme<br />
Perspektiven und Bildkompositionen.<br />
Nur wenige Objektive schaffen es<br />
unter den Bedingungen von Licht-<br />
einfall, Witterung und mechanischer<br />
Einwirkung, eine derartige Abbil-<br />
dungsleistung bis tief in den Raum<br />
aufzuzeichnen. Oftmals haben wir<br />
vielschichtige Bildkompositionen und<br />
schaffen mit perspektivischen Linien-<br />
läufen im Zusammenwirken mit der<br />
Lichtperformance mehrdimensionale<br />
Räume. Dabei spielen Randschär-<br />
fen eine große Rolle, die z.B. beim<br />
Distagon T* 3,5/18 ZE auch bei einer<br />
großen Blende noch bis in die Ecken<br />
reichen.<br />
Wir können und wollen auf die<br />
neuen ZEISS Distagon Objektive nicht<br />
mehr verzichten. Kaum ein anderes<br />
Objektiv ist derart auf unsere Arbeit<br />
abgestimmt und vervollständigt un-<br />
sere Bildgestaltung. Um noch extre-<br />
mere Perspektiven zu ermöglichen,<br />
würden wir uns für die Zukunft wün-<br />
schen, dass Carl Zeiss sein Sortiment<br />
um ein Ultraweitwinkel in der Dimen-<br />
sion 14mm erweitert.
<strong>Camera</strong> <strong>Lens</strong> <strong>News</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>35</strong><br />
Carl Zeiss April 2010 Seite 9<br />
Die Wiederentdeckung der Bernsteinstraße<br />
Zu Fuß von Venedig nach St. Petersburg<br />
Der Schweizer Theatermann,<br />
Fotograf und Schriftsteller<br />
<strong>Markus</strong> <strong>Zohner</strong> ist auf den Spuren<br />
der historischen Bernsteinstraße<br />
neun Monate lang zu Fuß von<br />
Venedig nach Sankt Petersburg<br />
gewandert. Seine 4.000 Kilome-<br />
ter lange Reise führte ihn durch<br />
zwölf Länder im Herzen Europas.<br />
Im Gepäck: Kameras und Objek-<br />
tive von Carl Zeiss.<br />
Ich machte mir die Entscheidung<br />
nicht leicht. Doch angesichts der<br />
4.000 Kilometer langen Wanderung<br />
durch ganz Europa, die vor mir lag,<br />
beschloss ich zunächst, eine digitale<br />
Kamera mitzunehmen. Bei aller Liebe<br />
zum Film, zu verlockend erschienen<br />
mir die Vorzüge der digitalen Kamera-<br />
technik: Gewichtsparen war das<br />
eine – ein entscheidendes Argument<br />
für ein Vorhaben, bei dem Schritt für<br />
Schritt jedes Gramm, jede einzelne<br />
Filmrolle, über tausende Kilometer<br />
getragen werden muss. Das zweite,<br />
genauso schwerwiegend, war die<br />
Logistik: Wollte ich wirklich Filme<br />
nach Breslau geschickt bekommen<br />
und sie ein paar hundert Kilometer<br />
weiter von Kalisz aus ins Labor<br />
schicken, um erst Wochen später<br />
die Scans in einem Internet-Café<br />
in Danzig begutachten zu können?<br />
Nach monatelangen Testläufen mit<br />
analogem und digitalem Material<br />
entschied ich mich also zunächst,<br />
digital zu arbeiten. Ich packte eine<br />
Nikon D700 ein, mit zwei wunder-<br />
baren Objektiven von Carl Zeiss:<br />
dem Distagon T* 3,5/18 ZF als Weit-<br />
winkel- und dem Planar T* 1,4/85 ZF<br />
als Teleobjektiv. Die Paarung dieser<br />
Vollformat-Kamera mit den ZEISS<br />
Objektiven war für mich technisch<br />
perfekt. Überzeugend bei der D700<br />
war die geradezu fantastische<br />
Flexibilität in der Empfindlichkeits-<br />
einstellung. Die Brillanz, Schärfe und<br />
Lichtstärke der Objektive machten<br />
jeden Blick durch den Sucher zu einer
<strong>Camera</strong> <strong>Lens</strong> <strong>News</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>35</strong><br />
Carl Zeiss April 2010 Seite 10<br />
Augenweide. Selten habe ich so eine<br />
bestechende Qualität in Abbildung<br />
und Verarbeitung erlebt.<br />
Bei einer Wanderung verschieben<br />
sich die Dimensionen der Welt.<br />
Man erfährt, Schritt für Schritt, wie<br />
begrenzt man ist: Fünf Kilometer be-<br />
deuten eine Stunde, und eine Tages-<br />
distanz von dreißig Kilometern spürt<br />
man noch am nächsten Morgen in<br />
den Knochen. Nach Danzig sind es<br />
noch 75 Kilometer? Macht drei bis<br />
vier Tage. Natürlich, mit Technik –<br />
Auto oder Zug, ist man in einer Stunde<br />
dort. Beschränkt man sich jedoch nur<br />
auf sich selbst und auf seine eigene<br />
Kraft, erlebt man, wie groß die Welt<br />
wirklich ist. Man spürt Entfernungen,<br />
Regen, Hunger, Gewicht, Müdigkeit<br />
ganz real und intensiv. Die Technik<br />
gaukelt uns vor, wir könnten uns<br />
die Welt Untertan machen, oder ihre<br />
Widernisse einfach ausblenden.<br />
Die technischen Daten heutiger SLR-<br />
Kameras machen einen schwindelig.<br />
Eine Maschine dabeizuhaben, die<br />
schneller denken kann als ich und die<br />
in der Lage ist, fünf bis acht Bilder<br />
pro Sekunde zu schießen, ließ mir<br />
Angst und Bange werden angesichts<br />
des Rhythmus‘ meiner Schritte und<br />
der beständigen Langsamkeit meines<br />
Daseins. Eines meiner sehr persön-<br />
lichen Ziele dieser Reise war, die Ent-<br />
schleunigung des Gehens auch auf<br />
die kreative Arbeit, das Schreiben und<br />
das Fotografieren zu übertragen. Fünf<br />
Bilder pro Sekunde sind ein Irrsinn.<br />
Das stellt man fest, wenn man<br />
gar nicht hinterherkommt mit dem<br />
Schauen, Hören, Riechen in den<br />
Wäldern, auf den Feldern, in den<br />
Dörfern und Städten. Wenn einem<br />
der eisige Wind in Ungarn um die<br />
Ohren pfeift und einem die Sonne<br />
in Polen auf den Pelz brennt, wenn<br />
einen die Menschen in Tschechien<br />
grüßen oder einem die alte Frau auf<br />
dem Fahrrad zur Herberge voranfährt.<br />
Dann zieht man kein Maschinenge-<br />
wehr, das diese Eindrücke blitzschnell<br />
und en masse aus der Wirklichkeit<br />
abzieht und digital abspeichert.<br />
Man lebt anders, man lebt analog.<br />
Während einer solchen Reise ge-<br />
schieht viel mehr in einem selbst, als<br />
man beschreiben kann. Man lebt so
<strong>Camera</strong> <strong>Lens</strong> <strong>News</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>35</strong><br />
Carl Zeiss April 2010 Seite 11<br />
intensiv, dass man ein Werkzeug<br />
braucht, das auch der Langsamkeit<br />
des Menschen und der Entfaltung<br />
seiner Phantasie Rechnung trägt.<br />
Nach dem ersten Monat, nach<br />
der Durchquerung von Italien und<br />
Slowenien, habe ich die SRL nach<br />
Lugano zurückgesandt. Ich ließ mir<br />
die in unserem Büro bereitliegende<br />
Zeiss Ikon nach Ungarn schicken,<br />
zusammen mit zwei Juwelen: Dem<br />
Distagon T* 2,8/15 ZM und dem<br />
Sonnar T* 2/85 ZM.<br />
Erst jetzt war ich in meinem Element.<br />
Ich musste, durfte, konnte ein Bild<br />
vor meinem inneren Auge entstehen<br />
lassen, bevor ich es aufnahm. Endlich<br />
war die Kamera nicht mehr schneller<br />
als ich, endlich verwischte die Infla-<br />
tion der Masse der Aufnahmen nicht<br />
mehr die Klarheit der bildnerischen<br />
Suche. Sicher, die Grenzen wurden<br />
enger: Der Film, der in der Kamera<br />
lag, definierte die nächsten 36 Bil-<br />
der. Kein schnelles Umschalten auf<br />
12.400 ISO, keine 25 Aufnahmen<br />
vom selben Motiv. Aber es waren<br />
auch diese Grenzen, die mir wieder<br />
halfen, zu sehen. Mich zu konzen-<br />
trieren. Wie das Gehen zu einer<br />
Meditation wurde, wurde die Foto-<br />
grafie jetzt zu einer Zen-Übung.<br />
Sich auf die Einmaligkeit des Augen-<br />
blickes einlassen, sich da-für aber<br />
auch eingestehen, dass viele Augen-<br />
blicke unfotografiert verstreichen.<br />
Nicht alles ist möglich, und der Wert<br />
der Dinge liegt auch darin, sich diese<br />
Begrenztheit einzugestehen. So<br />
wurde die Fotografie mit der Zeiss<br />
Ikon Kamera wieder zu dem, was ich<br />
mir für diese Reise erträumt hatte:<br />
Ein klares, durchschaubares, mensch-<br />
liches Werkzeug, das sich nicht als<br />
hochkomplexe Maschine zwischen<br />
mein Auge und die Menschen, die<br />
Landschaften schob, sondern das, nur<br />
aus Glas und Metall, zur meiner fast<br />
unsichtbaren Verlängerung wurde,<br />
zu einem dritten Auge, leicht, klar,<br />
einfach. Ich begann wieder, das Licht<br />
zu lesen, Blende und Zeit zu wissen,<br />
bevor ich die Kamera ans Auge nahm,<br />
Entfernungen zu schätzen, mir die<br />
Reaktion des eingelegten Filmes auf<br />
die Farben vorzustellen. Ein Fest des<br />
Sehens. Fotografie.
<strong>Camera</strong> <strong>Lens</strong> <strong>News</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>35</strong><br />
Carl Zeiss April 2010 Seite 12
<strong>Camera</strong> <strong>Lens</strong> <strong>News</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>35</strong><br />
Carl Zeiss April 2010 Seite 13<br />
Meist hatte ich das Distagon T*<br />
2,8/15 ZM auf der Kamera, ein<br />
perfektes Objektiv für Landschaften<br />
und, wenn man nahe genug ran-<br />
kommt und das Objektiv sorgfältig<br />
einsetzt, auch für Menschen. Das<br />
Sonnar T* 2/85 ZM ist durch seine<br />
extreme Lichtstärke wunderbar<br />
für Portrait-Aufnahmen im Inneren<br />
und für Available-Light-Situationen<br />
geeignet. Es stellte sich heraus, dass<br />
die Kamera als Messsucherkamera<br />
sehr viel leichter war als die digitale<br />
SLR, und so zumindest einen Teil des<br />
Zusatzgewichtes der Filme wieder<br />
wettmachte. Das Problem der Logistik<br />
war lösbar. Und ja, es war auch gut<br />
und richtig, die Bilder nicht sofort zu<br />
sehen, sondern sich darauf zu ver-<br />
lassen, dass man das, was man tat,<br />
bestmöglich getan hatte. So wurden<br />
dann die Scans, die ich ein paar<br />
Wochen später auf irgendeinem<br />
Computer zu Gesicht bekam, immer<br />
wieder zu einem kleinen Reigen<br />
voller Überraschungen.<br />
In Polen begegnete ich einem alten<br />
Mann mit einem wunderbaren Ge-<br />
sicht, mit tiefen, klaren Augen. Ich<br />
bat ihn um ein Foto, doch der Film<br />
war zu Ende. Es blieb mir nichts üb-<br />
rig, als ihn zu wechseln. Wir kamen<br />
ins Gespräch. Dieses Zurückspulen,<br />
Herausnehmen des alten und das<br />
Einlegen des neuen Filmes wurde zu<br />
einer Brücke. Wir sprachen über Foto-<br />
grafie, über deutsche Kameratechnik,<br />
die in seinen Augen nach wie vor<br />
die beste der Welt ist. Er bat darum,<br />
die Kamera ansehen zu dürfen, und<br />
freute sich über diese auch ihm<br />
verständliche Klarheit, bewunderte<br />
die Qualität der Linse. Auf dem Foto,<br />
das ich von ihm machte, sehe ich<br />
diesen so freundlichen und warmen<br />
Kontakt. Ein Kontakt, den erst die<br />
durch den Filmwechsel erzwungene<br />
Langsamkeit ausgelöst hat.<br />
Die Zeiss Ikon Kamera mit ihrem<br />
klaren Auge ist mir zu einem wert-<br />
vollen Begleiter geworden auf dieser<br />
großen Wanderung, zu einem Freund,<br />
der mich verstanden hat. Und ich ihn.<br />
<strong>Markus</strong> <strong>Zohner</strong>s Buch „Die Wieder-<br />
entdeckung der Bernsteinstrasse“ mit<br />
hunderten von Schwarzweiß- und<br />
Farbfotos ist gerade im Fachhandel<br />
erschienen. Seine Multimedia-Vor-<br />
träge faszinieren das Publikum in<br />
Deutschland, Österreich und der<br />
Schweiz.<br />
„Die Wiederentdeckung<br />
der Bernsteinstrasse“<br />
FIZZO Photo Book Film<br />
ISBN: 9788890456091<br />
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im Buchhandel.<br />
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Projekt: www.amberroad.ch
<strong>Camera</strong> <strong>Lens</strong> <strong>News</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>35</strong><br />
Carl Zeiss April 2010 Seite 14<br />
„Neun gerundete Blendenlamellen garantieren<br />
Bilder mit ausgezeichnetem Bokeh“<br />
Diesen Satz liest jetzt man oft,<br />
wenn irgendwo von einem neuen<br />
Objektiv berichtet wird. Welche<br />
Eigenschaft des Bildes ist damit<br />
eigentlich gemeint? Und was hat<br />
die Blende damit zu tun?<br />
Mit diesen Fragen wollen wir uns<br />
in dieser Ausgabe der „<strong>Camera</strong> <strong>Lens</strong><br />
<strong>News</strong>“ beschäftigen. Weil aber das<br />
Thema ‚Bokeh’ ganz eng zusam-<br />
menhängt mit dem Thema ‚Schärfen-<br />
tiefe’, möchten wir im Einstieg<br />
in das Thema an den MTF-Artikel aus<br />
Ausgabe <strong>Nr</strong>. 30 und 31 anknüpfen.<br />
Zwar ist darüber an anderen Stellen<br />
schon sehr viel geschrieben worden,<br />
und mancher mag das Thema für<br />
abgenutzt halten. Doch wir sind<br />
dennoch davon überzeugt, dass<br />
Sie sich beim Lesen nicht langweilen<br />
werden. Wir werden Ihnen einen<br />
Was versteht man unter dem<br />
etwas geheimnisvoll klingenden<br />
Begriff ‚Bokeh’<br />
eher ungewohnten Weg vorstellen,<br />
wie man die wichtigsten Eigenschaf-<br />
ten der optischen Abbildung des<br />
tiefen Raumes ganz anschaulich mit<br />
ein wenig Geometrie verstehen kann.<br />
Keine Angst, von ganz leichten Aus-<br />
nahmen abgesehen werden wir<br />
uns überhaupt nicht mit Formeln<br />
befas-sen; wir wollen stattdessen<br />
die Zusammenhänge verstehen<br />
und ein paar praktische Faustregeln<br />
kennen lernen. Wissenswerte Zahlen<br />
finden Sie in einigen Grafiken und<br />
Tabellen.<br />
Danach ist es dann nur noch ein<br />
kleiner Schritt, auch zu verstehen,<br />
was hinter dem etwas geheimnisvoll<br />
klingenden Begriff ‚Bokeh’ steckt.<br />
Beide Teile des Artikels handeln ei-<br />
gentlich von demselben Phänomen;<br />
sie betrachten es nur unter verschie-<br />
denen Gesichtspunkten, und wäh-<br />
rend die geometrische Theorie der<br />
Schärfentiefe mit einer idealisierten<br />
Vereinfachung des Objektivs arbeitet,<br />
muss man die realen Eigenschaften<br />
von Objektiven, sprich ihre kleinen<br />
Fehler, berücksichtigen, wenn man<br />
Bokeh richtig verstehen will. Die<br />
Blende genügt nicht – soviel sei hier<br />
schon gesagt.<br />
Und wer sich gar nicht mit der<br />
Theorie seiner Kamera herumschla-<br />
gen mag, der findet viele Bilder<br />
zur Illustration unseres Themas;<br />
wir können also wirklich jedem viel<br />
Spaß bei der Lektüre wünschen.<br />
Den vollständigen Artikel von Dr.<br />
Hubert Nasse finden Sie auf unserer<br />
Web-Seite unter www.zeiss.de/cln<br />
Impressum<br />
<strong>Camera</strong> <strong>Lens</strong> <strong>News</strong><br />
Ein unregelmäßig erscheinender<br />
<strong>News</strong>letter für alle, die Objektive von<br />
Carl Zeiss verwenden, kaufen, verkaufen,<br />
mögen über sie berichten und an ihnen<br />
interessiert sind.<br />
Alle in den CLN erscheinenden Informationen<br />
entsprechen unserem Wissensstand<br />
zum Zeitpunkt des Drucks.<br />
Herausgeber:<br />
Carl Zeiss AG, Oberkochen<br />
Geschäftsbereich Photoobjektive<br />
Marketing<br />
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