MAGNIFICAT Februar 2024
Inhalt (neben Morgen- und Abendgebet sowie Texten der Eucharistiefeier): · Das Bild im Blick Zwischen Vision und Realität · Thema des Monats Jakob – Streiten mit Gott · Unter die Lupe genommen Sterbesegen · Singt dem Herrn ein neues Lied Gib Frieden, Herr, gib Frieden · Engagiertes Christsein Im Schreiben mit Gott ringen: Wolfgang Borchert · Die Mitte erschließen Versammlung als Grundkategorie des liturgischen Raumes · Themen und Termine Gebetsanliegen des Papstes Gottesdienste im ZDF DOMRADIO.DE · Gebete und Gesänge Marianische Antiphon „Salve Regina“ Marianische Antiphon „Ave Regina caelorum“
Inhalt (neben Morgen- und Abendgebet sowie Texten der Eucharistiefeier):
· Das Bild im Blick
Zwischen Vision und Realität
· Thema des Monats
Jakob – Streiten mit Gott
· Unter die Lupe genommen
Sterbesegen
· Singt dem Herrn ein neues Lied
Gib Frieden, Herr, gib Frieden
· Engagiertes Christsein
Im Schreiben mit Gott ringen: Wolfgang Borchert
· Die Mitte erschließen
Versammlung als Grundkategorie des liturgischen Raumes
· Themen und Termine
Gebetsanliegen des Papstes
Gottesdienste im ZDF
DOMRADIO.DE
· Gebete und Gesänge
Marianische Antiphon „Salve Regina“
Marianische Antiphon „Ave Regina caelorum“
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FEBRUAR <strong>2024</strong>
Zum Titelbild<br />
Die Vision nach der Predigt<br />
oder Der Kampf Jakobs mit dem Engel<br />
Paul Gauguin, Öl auf Leinwand, 1888,<br />
National Gallery of Scotland, Edinburgh,<br />
© akg-images<br />
Paul Gauguin wurde 1848 in Paris geboren und führte ein abenteuerliches Leben.<br />
Als junger Mann umsegelte er in der französischen Handelsmarine die Welt,<br />
wurde aber dann Makler an der Pariser Börse und brachte es zu einigem Luxus.<br />
Während dieser Zeit malte er bereits, lernte bei Pissarro und stellte seine Bilder<br />
aus. Doch mit 34 Jahren verkündete er seiner Frau, er wolle seinen Beruf aufgeben<br />
und Maler sein.<br />
1886 ging er auf der Suche nach dem einfachen, ursprünglichen Leben für drei<br />
Monate in die Bretagne und entwickelte in dem kleinen Fischerdorf Pont-Aven<br />
seinen unverwechselbaren Stil. Doch ein finanzieller Erfolg seiner Kunst blieb aus.<br />
Als er im November 1886 Vincent van Gogh in Paris kennenlernte, waren seine<br />
Ersparnisse aufgebraucht. Kurz darauf versuchte Gauguin, seinen Traum vom einfachen<br />
Leben auf der Insel Tobago zu verwirklichen, endete aber bald als Arbeiter<br />
beim Bau des Panamakanals. Nach sieben Monaten kehrte er nach Frankreich zurück,<br />
hatte aber viele farbige Bilder im Gepäck, die ihre Wirkung nicht verfehlten.<br />
In der Folgezeit, in der auch unser Titelbild entstand, pendelte Gauguin zwischen<br />
Paris und der Bretagne. Er starb 1903 in Französisch-Polynesien, hatte also<br />
seinen Traum doch noch verwirklichen können. Seine Südseebilder machten ihn<br />
berühmt und zu einem der Wegbereiter des Expressionismus.<br />
Unser Titelbild zeugt von Gauguins Faszination für das bretonische Landleben:<br />
Frauen in bretonischer Sonntagstracht stehen nach der Messe vor der Kirche und<br />
sehen in einer Art gemeinschaftlicher Vision den Kampf Jakobs mit dem Engel,<br />
was der Gegenstand der Predigt war.<br />
Heinz Detlef Stäps
mit Gott ringen?<br />
dem Allmächtigen<br />
widerstehen?<br />
Jakob tut es<br />
und Abraham<br />
kann es<br />
und die Witwe<br />
vor dem Richter<br />
kämpfen<br />
bitten<br />
beten<br />
nicht aufgeben<br />
ich kann mir nicht vorstellen<br />
dass Gott seine Meinung ändert<br />
aber es scheint gut zu sein<br />
für uns<br />
Heinz Detlef Stäps<br />
Die Vision nach der Predigt<br />
oder Der Kampf Jakobs mit dem Engel,<br />
Paul Gauguin, Öl auf Leinwand, 1888,<br />
National Gallery of Scotland, Edinburgh,<br />
© akg-images<br />
Karte aus: <strong>MAGNIFICAT</strong>. Das Stundenbuch, Ausgabe: <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong><br />
© Butzon & Bercker GmbH, Kevelaer, www.magnificat.de
Benedictus<br />
epriesen sei der Herr, der Gott Israels! *<br />
Denn er hat sein Volk besucht und ihm<br />
Erlösung geschaffen;<br />
er hat uns einen starken Retter erweckt *<br />
im Hause seines Knechtes David.<br />
So hat er verheißen von alters her *<br />
durch den Mund seiner heiligen Propheten.<br />
Er hat uns errettet vor unsern Feinden *<br />
und aus der Hand aller, die uns hassen;<br />
er hat das Erbarmen mit den Vätern an uns vollendet /<br />
und an seinen heiligen Bund gedacht, *<br />
an den Eid, den er unserm Vater Abraham geschworen hat;<br />
er hat uns geschenkt, dass wir, aus Feindeshand befreit, /<br />
ihm furchtlos dienen in Heiligkeit und Gerechtigkeit *<br />
vor seinem Angesicht all unsre Tage.<br />
Und du, Kind, wirst Prophet des Höchsten heißen; /<br />
denn du wirst dem Herrn vorangehn *<br />
und ihm den Weg bereiten.<br />
Du wirst sein Volk mit der Erfahrung des Heils beschenken *<br />
in der Vergebung der Sünden.<br />
Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes *<br />
wird uns besuchen das aufstrahlende Licht aus der Höhe,<br />
um allen zu leuchten, die in Finsternis sitzen<br />
und im Schatten des Todes, *<br />
und unsre Schritte zu lenken auf den Weg des Friedens.<br />
Ehre sei dem Vater und dem Sohn *<br />
und dem Heiligen Geist.<br />
Wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit *<br />
und in Ewigkeit. Amen.<br />
Lk 1, 68–79 – VIII. Ton, vgl. GL 1975 681 · KG 267,<br />
alternative Melodie im V. Ton: vgl. GL 617, 2
Magnificat<br />
eine Seele preist die Größe des Herrn, *<br />
und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter.<br />
Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd<br />
hat er geschaut. *<br />
Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter.<br />
Denn der Mächtige hat Großes an mir getan, *<br />
und sein Name ist heilig.<br />
Er erbarmt sich von Geschlecht zu Geschlecht *<br />
über alle, die ihn fürchten.<br />
Er vollbringt mit seinem Arm machtvolle Taten: *<br />
Er zerstreut, die im Herzen voll Hochmut sind;<br />
er stürzt die Mächtigen vom Thron *<br />
und erhöht die Niedrigen.<br />
Die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben *<br />
und lässt die Reichen leer ausgehn.<br />
Er nimmt sich seines Knechtes Israel an *<br />
und denkt an sein Erbarmen,<br />
das er unsern Vätern verheißen hat, *<br />
Abraham und seinen Nachkommen auf ewig.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Lk 1, 46–55 – IX. Ton, vgl. GL 631, 4 · GL 1975 689 · KG 274<br />
Nunc dimittis<br />
un lässt du, Herr, deinen Knecht, *<br />
wie du gesagt hast, in Frieden scheiden.<br />
Denn meine Augen haben das Heil gesehen, *<br />
das du vor allen Völkern bereitet hast,<br />
ein Licht, das die Heiden erleuchtet, *<br />
und Herrlichkeit für dein Volk Israel.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Lk 2, 29–32 – III. Ton, vgl. GL 665, 3 · GL 1975 700, 3 · KG 290
<strong>Februar</strong> <strong>2024</strong><br />
Gottesnähe · Gottesferne<br />
Jakob · Ringen mit Gott<br />
Ich habe Gott von Angesicht zu Angesicht gesehen<br />
und bin doch mit dem Leben davongekommen.<br />
Buch Genesis – Kapitel 32, Vers 31<br />
VERLAG BUTZON & BERCKER KEVELAER
Jahresthema 2<br />
Gottesnähe – Gottesferne<br />
Dezember 2023<br />
Januar <strong>2024</strong><br />
<strong>Februar</strong> <strong>2024</strong><br />
März <strong>2024</strong><br />
April <strong>2024</strong><br />
Mai <strong>2024</strong><br />
Juni <strong>2024</strong><br />
Juli <strong>2024</strong><br />
August <strong>2024</strong><br />
September <strong>2024</strong><br />
Oktober <strong>2024</strong><br />
November <strong>2024</strong><br />
Maria · Schwangerschaft<br />
David · Erwählung<br />
Jakob · Ringen mit Gott<br />
Jesus · Sterben und Auferwecktwerden<br />
Maria Magdalena · Nähe und Entfernung<br />
Paulus · Verkündigung<br />
Sara · Wunderbares Eingreifen Gottes<br />
Rut · Liebe und Verantwortung<br />
Petrus · Sakrament<br />
Joël · Geistverheißung<br />
Ijob · Krankheit und Unglück<br />
Seher · Gericht
3<br />
Inhalt<br />
Editorial . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />
Das Bild im Blick<br />
Zwischen Vision und Realität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />
Morgengebet, Texte zur Eucharistiefeier, Abendgebet 10<br />
Thema des Monats<br />
Jakob – Streiten mit Gott . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 316<br />
Unter die Lupe genommen<br />
Sterbesegen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 319<br />
Singt dem Herrn ein neues Lied<br />
Gib Frieden, Herr, gib Frieden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 322<br />
Engagiertes Christsein<br />
Im Schreiben mit Gott ringen: Wolfgang Borchert . . . . . . . 324<br />
Die Mitte erschließen<br />
Versammlung als Grundkategorie des liturgischen Raumes . . 327<br />
Themen und Termine<br />
Gebetsanliegen des Papstes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19<br />
Gebete und Gesänge<br />
Confiteor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />
Erbarme dich, Herr, unser Gott . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30<br />
Eröffnung von Morgen- und Abendgebet . . . . . . . . . . . . . 331<br />
Marianische Antiphon Salve Regina . . . . . . . . . . . . . . . . . 332<br />
Marianische Antiphon Ave Regina caelorum . . . . . . . . . . . 333
Inhalt 4<br />
Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 334<br />
Leserservice . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 335<br />
Quellennachweis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 336<br />
Gottesdienste im ZDF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 336<br />
DOMRADIO.DE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 336<br />
Abkürzungen:<br />
GL: Gotteslob 2013<br />
GL 1975: Gotteslob 1975<br />
KG: Kath. Gebet- und Gesangbuch der deutschsprachigen Schweiz<br />
EG: Evangelisches Gesangbuch<br />
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5Editorial<br />
Liebe Leserinnen und Leser!<br />
„Ich lasse dich nicht, du segnest mich denn.“ (Gen 32, 27) In<br />
Martin Luthers Fassung ist Jakobs Ausruf zu einem geflügelten<br />
Wort geworden. Johann Sebastian Bach hat zwei Chorwerke daraus<br />
entwickelt (BWV 157; Anh. 159); noch Friederike Mayröcker<br />
beginnt ihre berühmte „Rhapsodie“ damit. Die Verbindung von<br />
Umklammern und Segen erinnert an den Beginn des Bruderkonflikts:<br />
Jakob hielt schon bei seiner Geburt Esaus Ferse umklammert<br />
und sollte ihm Isaaks Segen streitig machen (Gen 25; 27);<br />
jetzt steht er kurz davor, sich mit Esau zu versöhnen (Gen 33).<br />
Umklammern, um Segen zu erlangen – was löst das in Ihnen aus?<br />
Die jüdische Art, mit Gott zu ringen, nicht loszulassen, fasziniert<br />
mich. Dankbar habe ich von den Psalmen gelernt, Gott meine<br />
Fragen, meine Not nicht zu ersparen. Am tiefsten hat mich<br />
„Jossel Rakovers Wendung zu Gott“ von Zvi Kolitz (1912–2002)<br />
bewegt, eine einzige (fiktive) Anklage eines jüdischen Kämpfers<br />
im Warschauer Ghetto. 1946 erstmals publiziert, wurde sie 1996<br />
von Paul Badde neu herausgegeben. Jossel, ein frommer Jude,<br />
bestürmt Gott, wo seine viel beschworene Treue zu seinem Volk<br />
bleibe, das nun so aussichtslos den gottlosen Feinden ausgeliefert<br />
sei. Möge Gott ihn noch so sehr schlagen, er, Jossel, werde immer<br />
an ihn glauben. Und ja, so schwer Gott es ihm auch mache: er<br />
liebe ihn. Doch seine Tora, die liebe er mehr: Sie ist ein Weg zum<br />
Leben. Was für ein Satz!<br />
„Ich lasse dich nicht“: mich fest an Gott zu halten, das scheint<br />
mir der Weg, mit seiner Abwesenheit umzugehen. Immer wieder<br />
begegne ich Menschen, die Gott leugnen oder sich nicht für oder<br />
gegen ihn meinen entscheiden zu können. Auf Diskussionen lasse<br />
ich mich nicht mehr ein. Aber es gibt Lebenswege, die eine solche<br />
Haltung nachvollziehbar machen. Für mich selbst hoffe ich, festhalten<br />
zu können. Komme, was kommt.<br />
Ihr Johannes Bernhard Uphus
Das Bild im Blick 6<br />
Zwischen Vision und Realität<br />
Paul Gauguin war stark vom Impressionismus beeinflusst, als<br />
er nach Pont-Aven in die Bretagne kam. Viele zeitgenössische<br />
Maler in Paris hatten ihn geprägt, auch die Begegnung und<br />
Freundschaft mit Vincent van Gogh gab ihm neue künstlerische<br />
Impulse. Beide Maler waren von japanischen Holzschnitten fasziniert.<br />
Japan hatte sich erst 1853 für den Westen geöffnet. 1883<br />
fand in Paris die erste Ausstellung ausschließlich mit japanischen<br />
Holzschnitten statt. Wir werden sehen, welche Elemente Gauguin<br />
in seine Malerei übernommen hat. Während die Impressionisten<br />
die äußeren Sinneseindrücke erfahrbar machen wollten,<br />
wollte er etwas Tiefergehendes zeigen, was sich nicht äußerlich<br />
zeigen lässt, eine Art innerer Schau.<br />
Ein religiöses Bild<br />
Gauguin fühlte sich vom einfachen, kraftvollen, ursprünglichen<br />
Landleben in der Bretagne angezogen. Dazu gehörte auch der katholische<br />
Glaube, der dort ganz selbstverständlich den Alltag der<br />
Menschen prägte, sich aber mit vorchristlichen Glaubensrelikten<br />
mischte. Diesen Glauben wollte Gauguin darstellen. Er wollte ihn<br />
nicht als Aberglauben kritisieren, wie man manchmal lesen kann,<br />
es ging ihm um die inneren Bilder, die der Glaube evozieren kann.<br />
Gauguin nannte dieses Bild ganz explizit „un tableau religieux“<br />
– ein religiöses Bild.<br />
Wir sehen bretonische Frauen in ihren schwarzen Sonntagskleidern<br />
mit gestärkten weißen Hauben, Krägen und Schürzen. Sie<br />
sind halbkreisförmig angeordnet, haben den Blick aber fast alle<br />
gesenkt, viele knien und falten die Hände, beten, schauen nach<br />
innen. Ganz rechts ist der Curé, der Pfarrer zu sehen, mit stark<br />
angeschnittenem Gesicht (s. Innenkarte).
7<br />
Das Bild im Blick<br />
Der Kampf Jakobs<br />
Der Titel des Bildes lässt uns an eine Vision nach der Sonntagsmesse<br />
vor der Kirche denken, es gibt aber auch die Version des<br />
Titels „Vision der Predigt“ und manche Forscher sehen sie in der<br />
Kirche angesiedelt, was zur Haltung der Frauen passen würde.<br />
In jedem Fall ist die Vision rechts oben dargestellt. Die dritte<br />
Frau von rechts ist im Profil gezeigt und schaut in die Szene hinein.<br />
Sie wird zur Identifikationsbrücke und führt den Betrachter,<br />
der hinter den Frauen steht, in das Geschehen hinein: Der Erzvater<br />
Jakob ringt in der Nacht mit einem Mann, um beim Aufsteigen<br />
der Morgenröte dessen göttliche Natur und Überlegenheit zu erkennen.<br />
Er erhält deshalb den Namen Israel (Gottesstreiter). Mit<br />
ausgerenktem Hüftgelenk drängt er diesen, ihn zu segnen (vgl.<br />
Gen 32, 23–33).<br />
Gauguin hat den Mann als Engel interpretiert, was der christlichen<br />
Ikonografie entspricht. Er ist in Ultramarin, der bärtige Jakob<br />
aber in Flaschengrün gekleidet. Die Engelsflügel sind in Chromgelb,<br />
die Beine in Orange gemalt. Keine Frage, wer den Kampf<br />
dominiert: der Engel hat Jakob fest im Griff.<br />
In der Bretagne waren Ringkämpfe feste Bestandteile religiöser<br />
Feste. Der Preis für den Sieger war oft ein Schlachttier, zum Beispiel<br />
ein Kalb, angebunden an einen Baum. Wir sehen ein Rind<br />
links von den Kämpfenden (s. Innenkarte). Es ist ein reales Element<br />
des bäuerlichen Alltags. Es ist der Anker in der Realität.<br />
Realität und Vision durchdringen sich also gegenseitig. In der biblischen<br />
Geschichte wird auf die Schlachttiere verwiesen, weil die<br />
Israeliten in Erinnerung an Jakobs Hüfte den Muskelstrang über<br />
dem Hüftgelenk nicht essen. Ein weiteres Motiv für die Darstellung<br />
des Rindes. Die Parallelität zwischen den Beinen der Kämpfenden<br />
mit den Beinen und dem Schwanz des Tieres bzw. dem<br />
Rücken des Jakob und dem des Rindes binden sie zusammen.<br />
Der Baumstamm, der das Bild diagonal durchquert, trennt sie. Er<br />
trennt den Bereich der realen Personen (wozu auch das Tier ge-
Das Bild im Blick 8<br />
hört) von der Vision, er wirkt wie die Kante einer Bühne. Manche<br />
Forscher sprechen davon, dass das junge Tier mit wilden Bewegungen<br />
die gemeinschaftliche Vision des Kampfes hervorgerufen<br />
haben könnte.<br />
Die Besonderheiten der Kunst Gauguins<br />
Das Tier ist im Vergleich zu den Frauen viel zu klein dargestellt,<br />
wie Gauguin selbst feststellte. Dies gehört zu den Merkmalen seiner<br />
Kunst. Es gibt keine klare Perspektive, auch Schlagschatten<br />
sind nicht zu finden. Es ist eine flächige, fast zweidimensionale<br />
Malerei. Die Errungenschaften der Malerei seit der Renaissance<br />
werden unwichtig, weil es nicht um die Darstellung des Sichtbaren<br />
geht. Es geht um die innere Vision. Große Farbflächen, stark<br />
konturiert mit dunklen Linien und gegeneinander kontrastiert,<br />
hat Gauguin von den japanischen Holzschnitten übernommen.<br />
Der Baum quer im Bild ist ein Zitat eines solchen Holzschnitts<br />
von Utagawa Hiroshige. In seiner Grenzfunktion könnte er auch<br />
für den Fluss Jabbok stehen, über den Jakob seine Frauen und<br />
seinen Besitz bringt, um alleine zurückzubleiben und zu kämpfen.<br />
Die Farben müssen nicht mit den realen Farben der Dinge<br />
übereinstimmen, sie müssen in das Gesamtgefüge der Komposition<br />
passen. Die große rote Fläche ist kein Gras, kein Feld, keine<br />
Erde, sie könnte die Morgenröte symbolisieren, steht aber auch<br />
für Blut, Kampf und Gefahr. Der Baum ist laut Gauguin ein Apfelbaum<br />
und könnte für den Baum der Erkenntnis von Gut und Böse<br />
stehen (vgl. Gen 2, 16 f.).<br />
In Pont-Aven fand Gauguin zu seinem eigenen Stil. Er wurde<br />
die zentrale Figur der Künstlerkolonie, die sich dort sammelte<br />
und eine neue Kunst suchte. Symbolismus oder Synthetismus<br />
wird sie genannt, die jüngeren Künstler nannten sich „Nabis“<br />
(Propheten). Das Gemälde „Die Vision nach der Predigt“ ist dafür<br />
ein Schlüsselwerk, eine Initialzündung.
9<br />
Das Bild im Blick<br />
Zwei Gemeinden wollte Gauguin das Bild schenken, die Pfarrer<br />
lehnten es ab. Es sei keine religiöse Kunst, weil der religiöse<br />
Gegenstand in den Hintergrund gedrängt werde. Tatsächlich<br />
geht es nicht in erster Linie um die Darstellung einer biblischen<br />
Geschichte. Aber es geht um die Darstellung einer gelungenen<br />
Predigt und ihrer Auswirkungen auf die Zuhörerinnen. Wir sehen,<br />
was in den Köpfen der Frauen vorgeht, die gerade noch in<br />
der Kirche der Predigt des Pfarrers zuhörten. Und wir sehen: die<br />
Kirche ist weiblich.<br />
Heinz Detlef Stäps
Donnerstag, 1. <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong><br />
Namenstag: hl. Brigida von Kildare (Brigitte, Nonne, Klostergründerin,<br />
Patronin Irlands, † 523) · hl. Sigibert (König von Austrasien, Mitgründer<br />
von Stablo-Malmedy, † 656) · sel. Reginald von Orléans (Dominikaner,<br />
Kirchenrechtler, Klostergründer, † 1220) · Winand von Maastricht (Dominikaner,<br />
† nach 1233)<br />
Heute, am Gebetstag um geistliche Berufungen, beten wir unter dem<br />
Leitwort „Er gab ihnen Vollmacht über die unreinen Geister“ (Mk 6, 7)<br />
für Missionarinnen und Missionare.<br />
Morgengebet<br />
Herr, öffne meine Lippen.<br />
Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />
Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.<br />
Wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit und in Ewigkeit.<br />
Amen. Halleluja.<br />
Hymnus<br />
Was ist die Welt? Ein ewiges Gedicht,<br />
Daraus der Geist der Gottheit strahlt und glüht,<br />
Daraus der Wein der Weisheit schäumt und sprüht,<br />
Daraus der Laut der Liebe zu uns spricht<br />
Und jedes Menschen wechselndes Gemüt,<br />
Ein Strahl ist’s, der aus dieser Sonne bricht,<br />
Ein Vers, der sich an tausend andre flicht,<br />
Der unbemerkt verhallt, verlischt, verblüht.<br />
Und doch auch eine Welt für sich allein,<br />
Voll süß-geheimer, nie vernommner Töne,<br />
Begabt mit eigner, unentweihter Schöne,
11<br />
Donnerstag, 1. <strong>Februar</strong> · Morgen<br />
Und keines Andern Nachhall, Widerschein.<br />
Und wenn Du gar zu lesen drin verstündest,<br />
Ein Buch, das Du im Leben nicht ergründest.<br />
Hugo von Hoffmannsthal (1874–1929)<br />
Psalm 147 Verse 1–11<br />
Gut ist es, unserem Gott zu singen; *<br />
schön ist es, ihn zu loben.<br />
Der Herr baut Jerusalem wieder auf, *<br />
er sammelt die Versprengten Israels.<br />
Er heilt die gebrochenen Herzen *<br />
und verbindet ihre schmerzenden Wunden.<br />
Er bestimmt die Zahl der Sterne *<br />
und ruft sie alle mit Namen.<br />
Groß ist unser Herr und gewaltig an Kraft, *<br />
unermesslich ist seine Weisheit.<br />
Der Herr hilft den Gebeugten auf *<br />
und erniedrigt die Frevler.<br />
Stimmt dem Herrn ein Danklied an, *<br />
spielt unserem Gott auf der Harfe!<br />
Er bedeckt den Himmel mit Wolken, /<br />
spendet der Erde Regen *<br />
und lässt Gras auf den Bergen sprießen.<br />
Er gibt dem Vieh seine Nahrung, *<br />
gibt den jungen Raben, wonach sie schreien.<br />
Er hat keine Freude an der Kraft des Pferdes, *<br />
kein Gefallen am schnellen Lauf des Mannes.<br />
Gefallen hat der Herr an denen, die ihn fürchten und ehren, *<br />
die voll Vertrauen warten auf seine Huld.<br />
Ehre sei dem Vater ...
Morgen · Donnerstag, 1. <strong>Februar</strong> 12<br />
Der du die Sterne beim Namen rufst: Lass die gebrochenen Herzen<br />
spüren, dass sie nicht vergessen sind. Wir warten, Gott, auf<br />
deine Huld.<br />
Lesung Spr 3, 13–15<br />
Glücklich der Mann, der Weisheit gefunden, der Mann, der<br />
Einsicht gewonnen hat. Denn sie zu erwerben ist besser als<br />
Silber, sie zu gewinnen ist besser als Gold. Sie übertrifft die Perlen<br />
an Wert, keine kostbaren Steine kommen ihr gleich.<br />
Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />
Benedictus, Magnificat und Nunc dimittis finden Sie auf einem heraustrennbaren<br />
Gebetsblatt am Anfang des Heftes. Die dazugehörigen Antiphonen werden<br />
jeweils vor und nach diesen Gesängen aus dem Evangelium gebetet.<br />
Antiphon zum Benedictus:<br />
Lass uns, Herr, dein Heil erfahren und vergib uns unsere Sünden.<br />
Bitten<br />
Christus Jesus, du rufst uns jeden Tag in deinen Dienst. Wir bitten<br />
dich:<br />
A: Hilf uns, dir zu folgen.<br />
– Übe uns darin zu erforschen, was der Vater von uns will.<br />
– Lass uns treu deine Frohbotschaft verkünden.<br />
– Sende uns zu den Menschen, dass wir sie stärken.<br />
– Mach uns bereit, dein Sterben am Kreuz zu bezeugen durch die<br />
Art, wie wir leben.<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Herr, lass uns heute und immerdar bedenken, dass wir erlöst und<br />
aus Feindeshand befreit sind. Gib, dass wir dir furchtlos dienen<br />
in Heiligkeit und Gerechtigkeit alle Tage unseres Lebens. Darum
13<br />
Donnerstag, 1. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />
bitten wir durch Jesus Christus, deinen Sohn, unseren Herrn und<br />
Gott, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und<br />
herrscht in alle Ewigkeit.<br />
Bei d e n Orationen, die mit „Darum bitten wir durch Jesus Christus“ enden, soll<br />
die oben angegebene abschließende Formel gebetet werden.<br />
Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />
und führe uns zum ewigen Leben.<br />
Tagesgebet<br />
Texte zur Eucharistiefeier<br />
Allmächtiger Gott, du sorgst für dein Volk durch die Hirten, die<br />
du ihm gibst. Erwecke in der Kirche den Geist des Glaubens und<br />
der Bereitschaft und berufe auch in unseren Tagen Menschen, die<br />
dem Altar dienen und die Frohe Botschaft mit Festigkeit und Güte<br />
verkünden. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />
Einführung zur Bahnlesung aus den Büchern der Könige<br />
In den biblischen Büchern der Könige dienen die Könige als Leitfaden,<br />
um vier Jahrhunderte wechselhafter Geschichte Israels<br />
und Judas bis zur Zäsur des Exils darzustellen. Geschichtsschreibung<br />
ist Geschichtsdeutung; hier wird Geschichte vor allem<br />
religiös-theologisch ausgeleuchtet. Ziel ist Orientierung für das<br />
Gottesvolk auf seinem Weg durch die Geschichte, in Gegenwart<br />
und Zukunft. Ursprünglich bildeten das erste und das zweite<br />
Buch der Könige eine planvolle Einheit. Erst die antike Übersetzung<br />
ins Griechische, die Septuaginta, teilte das umfangreiche<br />
Buch, und die lateinische Übertragung, die Vulgata, folgte ihr.<br />
Die Königsbücher gliedern sich in drei Hauptteile, die mit Eckdaten<br />
der Geschichte korrespondieren, der Reichstrennung (931 v.<br />
Chr.) und dem Ende der Eigenstaatlichkeit der beiden Reichsteile<br />
Israel (722 v. Chr.) und Juda (586 v. Chr.). Der erste Hauptteil
Eucharistie · Donnerstag, 1. <strong>Februar</strong> 14<br />
handelt von der Königsherrschaft Salomos (1 Kön 1, 1 – 11, 43).<br />
Der zweite Teil (1 Kön 12, 1 – 2 Kön 17, 41) befasst sich wechselweise,<br />
in chronologischer Folge, mit den Königen der nun<br />
getrennten Reiche bzw. Reichsteile. Der dritte Teil (2 Kön 18, 1<br />
– 25, 30) schildert das Geschick des Königreiches Juda bis zur<br />
Eroberung durch die Babylonier und der Begnadigung König<br />
Jojachins im Exil. Insgesamt zeigt sich eine kritische Sicht der<br />
Monarchie. Trotz einiger positiv gezeichneter Gestalten hat das<br />
Königtum insgesamt versagt. – Später wird es in anderen biblischen<br />
Büchern eine Messias-Erwartung geben: Erhofft wird ein<br />
davidischer König, der die Monarchie im Sinne Adonais erneuert<br />
und das Volk von fremder Herrschaft befreit.<br />
Lesung aus dem ersten Buch der Könige 1 Kön 2, 1–4.10–12<br />
Als die Zeit herankam, da David sterben sollte, ermahnte er seinen<br />
Sohn Salomo: Ich gehe nun den Weg alles Irdischen. Sei<br />
also stark und mannhaft! Erfüll deine Pflicht gegen den HERRN,<br />
deinen Gott: Geh auf seinen Wegen und bewahre alle seine Satzungen,<br />
Gebote, Rechtsentscheide und Bundeszeugnisse, die in<br />
der Weisung des Mose niedergeschrieben sind! Dann wirst du<br />
Erfolg haben bei allem, was du tust, und überall, wohin du dich<br />
wendest. Und der HERR wird sein Wort wahr machen, das er<br />
mir gegeben hat, als er sagte: Wenn deine Söhne auf ihren Weg<br />
achten und aufrichtig mit ganzem Herzen und ganzer Seele vor<br />
mir leben, wird es dir nie an Nachkommen auf dem Thron Israels<br />
fehlen.<br />
David entschlief zu seinen Vätern und wurde in der Davidstadt<br />
begraben. Die Zeit, in der David über Israel König war, betrug<br />
vierzig Jahre. In Hebron regierte er sieben und in Jerusalem dreiunddreißig<br />
Jahre.<br />
Salomo saß nun auf dem Thron seines Vaters David und seine<br />
Herrschaft festigte sich mehr und mehr.
15<br />
Donnerstag, 1. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />
Impuls zur Lesung<br />
Den Weg alles Irdischen gehen, das Wort ist uns noch heute<br />
geläufig. Ist es das? Endlich sein, nicht unsterblich, sondern gebrechlich<br />
und zerbrechlich sein. Endlich leben, wie geht das? Ist<br />
das nicht ein Widerspruch in sich? Die Endlichkeit der eigenen<br />
Kräfte und Ressourcen anerkennen, das klingt vielleicht einfach,<br />
ist aber schwer. Das kann wohl nur gelingen, wenn wir eine<br />
Ahnung von einer anderen Kraft und einem anderen Quell des<br />
Lebens haben. Biblisch buchstabiert sich diese Ahnung so: „Geh<br />
auf seinen Wegen.“ Den Weg alles Irdischen gehen. Endlich leben?<br />
Auf Gottes Wegen geht das, gut? Lebe wohl!<br />
Antwortpsalm 1 Chr 29, 10b–13<br />
Kehrvers:<br />
Du bist der Herrscher über das All.<br />
Gepriesen bist du, HERR, /<br />
Gott unseres Vaters Israel, *<br />
von Ewigkeit zu Ewigkeit.<br />
Dein, HERR, sind Größe und Kraft, /<br />
Ruhm und Glanz und Hoheit; *<br />
dein ist alles im Himmel und auf Erden. – Kehrvers<br />
HERR, dein ist das Königtum. *<br />
Du erhebst dich als Haupt über alles.<br />
Reichtum und Ehre kommen von dir; *<br />
du bist der Herrscher über das All. – Kehrvers<br />
In deiner Hand liegen Kraft und Stärke; *<br />
es steht in deiner Hand, alles groß und stark zu machen.<br />
Darum danken wir dir, unser Gott, *<br />
und rühmen deinen herrlichen Namen. – Kehrvers<br />
Kehrvers vgl. Vers 12a, ferner GL 52, 1 · GL 1975 529, 8 · KG 622 (VIII. Ton)
Abend · Donnerstag, 1. <strong>Februar</strong> 16<br />
Ruf vor dem Evangelium Mk 1, 15<br />
Halleluja. Halleluja.<br />
Das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um und glaubt an das Evangelium!<br />
Halleluja.<br />
Aus dem hl. Evangelium nach Markus Mk 6, 7–13<br />
In jener Zeit rief Jesus die Zwölf zu sich und sandte sie aus,<br />
jeweils zwei zusammen.<br />
Er gab ihnen Vollmacht über die unreinen Geister und er gebot<br />
ihnen, außer einem Wanderstab nichts auf den Weg mitzunehmen,<br />
kein Brot, keine Vorratstasche, kein Geld im Gürtel, kein<br />
zweites Hemd und an den Füßen nur Sandalen.<br />
Und er sagte zu ihnen: Bleibt in dem Haus, in dem ihr einkehrt,<br />
bis ihr den Ort wieder verlasst! Wenn man euch aber in einem<br />
Ort nicht aufnimmt und euch nicht hören will, dann geht weiter<br />
und schüttelt den Staub von euren Füßen, ihnen zum Zeugnis.<br />
Und sie zogen aus und verkündeten die Umkehr. Sie trieben<br />
viele Dämonen aus und salbten viele Kranke mit Öl und heilten<br />
sie.<br />
Abendgebet<br />
O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />
Herr, eile, mir zu helfen.<br />
Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />
Die vollständige Fassung der Eröffnung von Morgen- und Abendgebet finden Sie<br />
mit Noten auf Seite 331.
17<br />
Donnerstag, 1. <strong>Februar</strong> · Abend<br />
Innehalten am Abend<br />
Manche Worte gibt’s, die treffen wie Keulen. Doch manche<br />
schluckst du wie Angeln und schwimmst weiter und weißt es<br />
noch nicht.<br />
Heute ist der 150. Geburtstag des österreichischen Dichters<br />
Hugo von Hofmannsthal.<br />
• Wann habe ich das erfahren, dass scheinbar harmlose Sätze<br />
sich nagend und zerstörerisch in mir festsetzten?<br />
• Wie offen bin ich selbst in der Kommunikation?<br />
Confiteor – oder – Erbarme dich (Seite 30)<br />
Ich bekenne Gott, dem Allmächtigen, und allen Brüdern und<br />
Schwestern, dass ich Gutes unterlassen und Böses getan habe –<br />
ich habe gesündigt in Gedanken, Worten und Werken – durch<br />
meine Schuld, durch meine Schuld, durch meine große Schuld.<br />
Darum bitte ich die selige Jungfrau Maria, alle Engel und Heiligen<br />
und euch, Brüder und Schwestern, für mich zu beten bei Gott,<br />
unserem Herrn.<br />
Hymnus<br />
Wir werden dein Reich verkünden, o Herr,<br />
dein Reich, o Herr, dein Reich.<br />
Das Reich des Friedens und der Gerechtigkeit,<br />
das Reich des Lebens und der Wahrheit.<br />
Das Reich der Liebe und der Gnade,<br />
das Reich, das in uns wohnt.<br />
Das Reich, dem Gewalt angetan wird,<br />
das Reich, das nicht von dieser Welt ist.<br />
Das Reich, das schon begonnen hat,<br />
das Reich, das kein Ende kennt.<br />
Aus Bolivien
Abend · Donnerstag, 1. <strong>Februar</strong> 18<br />
Psalm 128<br />
Wohl dem Mann, der den Herrn fürchtet und ehrt *<br />
und der auf seinen Wegen geht!<br />
Was deine Hände erwarben, kannst du genießen; *<br />
wohl dir, es wird dir gut ergehn.<br />
Wie ein fruchtbarer Weinstock ist deine Frau *<br />
drinnen in deinem Haus.<br />
Wie junge Ölbäume sind deine Kinder *<br />
rings um deinen Tisch.<br />
So wird der Mann gesegnet, *<br />
der den Herrn fürchtet und ehrt.<br />
Es segne dich der Herr vom Zion her. *<br />
Du sollst dein Leben lang das Glück Jerusalems schauen<br />
und die Kinder deiner Kinder sehen. *<br />
Frieden über Israel!<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Du, Gott Israels, bist unser Friede. Gewähre uns durch deinen<br />
Sohn, dass wir in deiner Gegenwart leben und dein Heil zu unseren<br />
Mitmenschen tragen.<br />
Lesung Kol 1, 23<br />
Ihr müsst unerschütterlich und unbeugsam am Glauben festhalten<br />
und dürft euch nicht von der Hoffnung abbringen lassen,<br />
die euch das Evangelium schenkt. In der ganzen Schöpfung unter<br />
dem Himmel wurde das Evangelium verkündigt; und ihr habt es<br />
gehört.<br />
Magnificat – Lobgesang Mariens<br />
Antiphon zum Magnificat:<br />
Selig, die hungern nach der Gerechtigkeit; der Herr wird sie sättigen<br />
und mit seinen Gaben beschenken.
19<br />
Donnerstag, 1. <strong>Februar</strong> · Abend<br />
Fürbitten (Gebetsanliegen des Papstes)<br />
– Beten wir, dass unheilbar kranke Menschen und ihre Familien<br />
immer die notwendige Pflege und Begleitung erhalten, sowohl<br />
in medizinischer als auch in menschlicher Hinsicht.<br />
Näheres zu diesem Gebetsanliegen erfahren Sie auf www.magnificat.de/aktuelles.<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Herr, höre auf unser Abendgebet. Gib, dass wir dem Beispiel deines<br />
Sohnes folgen und in Geduld einander jene Liebe erweisen,<br />
die er den Seinen am Abend vor seinem Leiden erwiesen hat.<br />
Darum bitten wir durch ihn, Jesus Christus.<br />
Salve Regina (Seite 332)<br />
Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende<br />
gewähre uns der allmächtige Herr.
arstellung des Herrn<br />
Lichtmess<br />
Freitag, 2. <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong><br />
Das Fest der Darstellung des Herrn gehört zu den älteren Marienfesten.<br />
Im Lukasevangelium (2, 22–40) wird davon berichtet,<br />
dass die Eltern Jesu das Kind in den Tempel brachten, wo sie auch<br />
das gebotene Reinigungsopfer für die Mutter darbrachten. Hier begegnen<br />
sie Simeon und Hanna, die in Jesus den Messias erkennen<br />
und über das Kind und seine Mutter weissagen. Der Osten begeht<br />
dieses Fest als „Fest der Begegnung des Herrn“, während im Westen<br />
die „Reinigung Marias“ betont wurde. Zwei historische Feste liegen<br />
dem heutigen zugrunde: ein älteres in Jerusalem und ein jüngeres in<br />
Rom. Die Pilgerin Egeria sprach von einem Fest, das in Jerusalem 40<br />
Tage nach Epiphanie mit einer Eucharistiefeier und einer feierlichen<br />
Prozession gefeiert wurde. Seit dem fünften Jahrhundert feierte man<br />
es in Jerusalem, seit dem siebten Jahrhundert in Rom als „Fest der<br />
Begegnung“ mit einer Lichterprozession. Mit der Bezeichnung „Darstellung<br />
des Herrn“ erhielt das heutige Fest nach der Liturgiereform<br />
seinen Charakter als Herrenfest zurück. Maria und Josef stellten Jesus<br />
im Tempel dar, weihten ihn Gott und brachten das Opfer dar, wie das<br />
Gesetz es vorschrieb. Im deutschen Sprachraum führte der Brauch<br />
der Kerzensegnung und der Lichterprozession zu der Bezeichnung<br />
„Mariä Lichtmess“. Simeon nennt Jesus „ein Licht, das die Heiden<br />
erleuchtet, und Herrlichkeit für dein Volk Israel“.<br />
Namenstag: hl. Hadelog von Kitzingen (Benediktinerin, Klostergründerin,<br />
† um 750) · hl. Burkhard von Würzburg (Bischof, † 753) · hl. Bodo<br />
(Märtyrer, † 880) · hl. Dietrich (Bischof von Minden, Märtyrer, † 880) ·<br />
hl. Markward (Bischof von Hildesheim, Märtyrer, † 880) · sel. Stephan<br />
Bellesini (Augustiner, † 1840) · hl. Maria Katharina Kasper (Gründerin<br />
der „Armen Dienstmägde Jesu Christi“, † 1898) · Alfred Delp (Jesuit,<br />
Gegner der Nationalsozialisten, Märtyrer, Mitglied im Kreisauer Kreis,<br />
† 1945)<br />
Heute ist Tag des geweihten Lebens.
21<br />
Freitag, 2. <strong>Februar</strong> · Morgen<br />
Hymnus<br />
Morgengebet<br />
Herr, öffne meine Lippen.<br />
Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />
Ihr Tore, hebt euch nach oben,<br />
hebt euch, ihr uralten Pforten;<br />
denn es kommt der König der Herrlichkeit.<br />
Ps 24, 7<br />
Sieh, dein Licht will kommen,<br />
stehe auf, du Stadt des Herrn;<br />
über dir erstrahlt der Stern,<br />
ist der Tag erglommen.<br />
Werde licht, Jerusalem,<br />
Christus ist erschienen.<br />
Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />
Christus ist gekommen,<br />
er, der Herrscher, er, der Herr,<br />
der das Reich, die Macht und Ehr’<br />
in die Hand genommen.<br />
Freue dich, Jerusalem,<br />
Christus ist erschienen.<br />
Christus ist erschienen.<br />
Seht, die Zeit des Heils begann;<br />
alle Völker beten an,<br />
alles wird ihm dienen.<br />
Bete an, Jerusalem,<br />
Christus ist erschienen.<br />
Zeitgenössisch<br />
Melodie: GL 1975 147
Morgen · Freitag, 2. <strong>Februar</strong> 22<br />
Psalm 2<br />
Warum toben die Völker, *<br />
warum machen die Nationen vergebliche Pläne?<br />
Die Könige der Erde stehen auf, *<br />
die Großen haben sich verbündet gegen den Herrn<br />
und seinen Gesalbten.<br />
„Lasst uns ihre Fesseln zerreißen *<br />
und von uns werfen ihre Stricke!“<br />
Doch er, der im Himmel thront, lacht, *<br />
der Herr verspottet sie.<br />
Dann aber spricht er zu ihnen im Zorn, *<br />
in seinem Grimm wird er sie erschrecken:<br />
„Ich selber habe meinen König eingesetzt *<br />
auf Zion, meinem heiligen Berg.“<br />
Den Beschluss des Herrn will ich kundtun. /<br />
Er sprach zu mir: „Mein Sohn bist du. *<br />
Heute habe ich dich gezeugt.<br />
Fordre von mir, und ich gebe dir die Völker zum Erbe, *<br />
die Enden der Erde zum Eigentum.<br />
Du wirst sie zerschlagen mit eiserner Keule, *<br />
wie Krüge aus Ton wirst du sie zertrümmern.“<br />
Nun denn, ihr Könige, kommt zur Einsicht, *<br />
lasst euch warnen, ihr Gebieter der Erde!<br />
Dient dem Herrn in Furcht *<br />
und küsst ihm mit Beben die Füße,<br />
damit er nicht zürnt *<br />
und euer Weg nicht in den Abgrund führt.<br />
Denn wenig nur, und sein Zorn ist entbrannt. *<br />
Wohl allen, die ihm vertrauen!<br />
Ehre sei dem Vater ...
23<br />
Freitag, 2. <strong>Februar</strong> · Morgen<br />
Den Mächtigen der Erde tritt mit deiner Macht entgegen, Jesus,<br />
König der Liebe und des Friedens. Lass dein Reich unter uns<br />
wachsen.<br />
Lesung Mal 3, 1<br />
Seht, ich sende meinen Boten; er soll den Weg für mich bahnen.<br />
Dann kommt plötzlich zu seinem Tempel der Herr, den<br />
ihr sucht, und der Bote des Bundes, den ihr herbeiwünscht. Seht,<br />
er kommt!, spricht der Herr der Heere.<br />
Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />
Antiphon zum Benedictus:<br />
Als die Eltern Jesus in den Tempel brachten, nahm Simeon das<br />
Kind auf seine Arme und lobte Gott.<br />
Bitten<br />
Heiliger Gott, in deinem Sohn hast du uns zum Licht für die Völker<br />
berufen. Wir bitten dich:<br />
V: Höre unser Gebet, A: und lass unser Rufen zu dir kommen.<br />
– Dass wir unser Licht nicht unter den Scheffel stellen.<br />
– Dass wir bereit sind, deinen Blick im Antlitz unserer Mitmenschen<br />
zu erkennen.<br />
– Dass unsere Freude über deine Gegenwart auf unsere Umgebung<br />
übergreift.<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Allmächtiger, ewiger Gott, dein eingeborener Sohn hat unsere<br />
menschliche Natur angenommen und wurde am heutigen Tag<br />
im Tempel dargestellt. Läutere unser Leben und Denken, damit<br />
wir mit reinem Herzen vor dein Antlitz treten. Darum bitten wir<br />
durch Jesus Christus.
Eucharistie · Freitag, 2. <strong>Februar</strong> 24<br />
Der Herr über die ganze Schöpfung<br />
heile unser Gestern und segne unser Morgen,<br />
er geleite uns heute auf seinem Weg.<br />
Eucharistiefeier<br />
Liedvorschläge: GL 216, 256, 3+4, 372, 374, 500, 657, 6 · KG 148,<br />
192, 333, 3+4, 498<br />
KERZENWEIHE UND PROZESSION<br />
Antiphon beim Anzünden der Kerzen<br />
Seht, Christus, der Herr, kommt in Macht und Herrlichkeit, er<br />
wird die Augen seiner Diener erleuchten. Halleluja.<br />
Segnung der Kerzen<br />
Gott, du Quell und Ursprung allen Lichtes, du hast am heutigen<br />
Tag dem greisen Simeon Christus geoffenbart als das Licht zur<br />
Erleuchtung der Heiden. Segne † die Kerzen, die wir in unseren<br />
Händen tragen und zu deinem Lob entzünden. Führe uns auf<br />
dem Weg des Glaubens und der Liebe zu jenem Licht, das nie<br />
erlöschen wird. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.<br />
oder:<br />
Gott, du bist das wahre Licht, das die Welt mit seinem Glanz hell<br />
macht. Erleuchte auch unsere Herzen, damit alle, die heute mit<br />
brennenden Kerzen in deinem heiligen Haus vor dich hintreten,<br />
einst das ewige Licht deiner Herrlichkeit schauen. Darum bitten<br />
wir durch Christus, unseren Herrn.<br />
Gesang zur Prozession Lk 2, 29–32<br />
Kehrvers:<br />
Ein Licht, das die Heiden erleuchtet, und Herrlichkeit für dein<br />
Volk Israel.
25<br />
Freitag, 2. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />
Nun lässt du, Herr, deinen Knecht, *<br />
wie du gesagt hast, in Frieden scheiden. – Kehrvers<br />
Meine Augen haben das Heil gesehen, *<br />
das du vor allen Völkern bereitet hast. – Kehrvers<br />
Nunc dimittis (Lobgesang des Simeon),<br />
GL 665, 3 · GL 1975 700, 3 · KG 290 (III. Ton)<br />
Gloria<br />
MESSFEIER<br />
Wir haben dein Heil empfangen, o Gott,<br />
inmitten deines Tempels.<br />
Wie dein Name, Gott, so reicht dein Ruhm<br />
bis an die Enden der Erde;<br />
deine rechte Hand ist voll von Gerechtigkeit.<br />
Vgl. Ps 48, 10–11<br />
Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />
Lesung aus dem Buch Maleachi Mal 3, 1–4<br />
So spricht Gott der HERR: Seht, ich sende meinen Boten; er soll<br />
den Weg für mich bahnen. Dann kommt plötzlich zu seinem<br />
Tempel der Herr, den ihr sucht, und der Bote des Bundes, den<br />
ihr herbeiwünscht. Seht, er kommt!, spricht der HERR der Heerscharen.<br />
Doch wer erträgt den Tag, an dem er kommt? Wer kann bestehen,<br />
wenn er erscheint? Denn er ist wie das Feuer des Schmelzers<br />
und wie die Lauge der Walker. Er setzt sich, um das Silber zu<br />
schmelzen und zu reinigen: Er reinigt die Söhne Levis, er läutert<br />
sie wie Gold und Silber. Dann werden sie dem HERRN die richtigen<br />
Opfer darbringen. Und dem HERRN wird das Opfer Judas und<br />
Jerusalems angenehm sein wie in den Tagen der Vorzeit, wie in<br />
längst vergangenen Jahren.
Eucharistie · Freitag, 2. <strong>Februar</strong> 26<br />
Impuls zur Lesung<br />
Es ist Nacht, bittere Winternacht. Doch diese Nacht haben Menschen<br />
gemacht. Der Prophet Maleachi (hebräisch „mein Bote“)<br />
verkündet, dass der Herr das Leid, das Menschen Menschen zufügen,<br />
nicht mehr ertragen will, dass er sich auf den Weg macht zu<br />
seinem Volk, dass er schon unterwegs ist – zum Gericht. Ein Glück<br />
für die Unterdrückten, ein Unglück für die Unterdrücker. Doch der<br />
allerletzte Vers des Alten Testamentes verkündet den Gerichtstag<br />
zugleich als Tag der Rettung für ganz Israel. Einer wird kommen,<br />
der Frieden nicht nur predigt, sondern bringt: „Er wird das Herz<br />
der Väter wieder den Söhnen zuwenden / und das Herz der Söhne<br />
ihren Vätern“. Ein Wort des Trostes und der Verheißung. Ein<br />
Wort, hell wie der Tag. Wir dürfen glauben, dass uns dieser Tag<br />
in Jesus von Nazaret aufgestrahlt ist, „ein Licht, das die Heiden<br />
erleuchtet, und Herrlichkeit für dein Volk Israel“ (Lk 2, 32).<br />
oder:<br />
Lesung aus dem Hebräerbrief Hebr 2, 11–12.13c–18<br />
Er, der heiligt, und sie, die geheiligt werden, stammen alle aus<br />
Einem; darum schämt er sich nicht, sie Brüder zu nennen und<br />
zu sagen: Ich will deinen Namen meinen Brüdern verkünden,<br />
inmitten der Gemeinde dich preisen; und ferner: Siehe, ich und<br />
die Kinder, die Gott mir geschenkt hat.<br />
Da nun die Kinder von Fleisch und Blut sind, hat auch er in<br />
gleicher Weise daran Anteil genommen, um durch den Tod den<br />
zu entmachten, der die Gewalt über den Tod hat, nämlich den<br />
Teufel, und um die zu befreien, die durch die Furcht vor dem<br />
Tod ihr Leben lang der Knechtschaft verfallen waren. Denn er<br />
nimmt sich keineswegs der Engel an, sondern der Nachkommen<br />
Abrahams nimmt er sich an.<br />
Darum musste er in allem seinen Brüdern gleich sein, um ein<br />
barmherziger und treuer Hohepriester vor Gott zu sein und die<br />
Sünden des Volkes zu sühnen. Denn da er gelitten hat und selbst<br />
in Versuchung geführt wurde, kann er denen helfen, die in Versuchung<br />
geführt werden.
27<br />
Freitag, 2. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />
Antwortpsalm Ps 24, 7–10<br />
Kehrvers:<br />
Der HERR der Heere, er ist der König der Herrlichkeit.<br />
Ihr Tore, hebt eure Häupter, /<br />
hebt euch, ihr uralten Pforten, *<br />
denn es kommt der König der Herrlichkeit!<br />
Wer ist dieser König der Herrlichkeit? *<br />
Der HERR, stark und gewaltig, der HERR,<br />
im Kampf gewaltig. – Kehrvers<br />
Ihr Tore, hebt eure Häupter, /<br />
hebt euch, ihr uralten Pforten, *<br />
denn es kommt der König der Herrlichkeit!<br />
Wer ist er, dieser König der Herrlichkeit? *<br />
Der HERR der Heerscharen:<br />
Er ist der König der Herrlichkeit. – Kehrvers<br />
Kehrvers vgl. Vers 10b, ferner GL 1975 122 ,1 · KG 319 · alternativ: GL 52, 1 ·<br />
GL 1975 738, 1 · KG 622 (VIII. Ton)<br />
Ruf vor dem Evangelium Lk 2, 32<br />
Halleluja. Halleluja.<br />
Ein Licht, das die Heiden erleuchtet, und Herrlichkeit für das Volk<br />
Israel.<br />
Halleluja.<br />
Aus dem hl. Evangelium nach Lukas Lk 2, 22–40<br />
Kurzfassung: Lk 2, 22–32<br />
Als sich für die Eltern Jesu die Tage der vom Gesetz des Mose<br />
vorgeschriebenen Reinigung erfüllt hatten, brachten sie das<br />
Kind nach Jerusalem hinauf, um es dem Herrn darzustellen, wie<br />
im Gesetz des Herrn geschrieben ist: Jede männliche Erstgeburt<br />
soll dem Herrn heilig genannt werden. Auch wollten sie ihr Opfer<br />
darbringen, wie es das Gesetz des Herrn vorschreibt: ein Paar<br />
Turteltauben oder zwei junge Tauben.
Eucharistie · Freitag, 2. <strong>Februar</strong> 28<br />
Und siehe, in Jerusalem lebte ein Mann namens Simeon. Dieser<br />
Mann war gerecht und fromm und wartete auf den Trost Israels<br />
und der Heilige Geist ruhte auf ihm. Vom Heiligen Geist war ihm<br />
offenbart worden, er werde den Tod nicht schauen, ehe er den<br />
Christus des Herrn gesehen habe.<br />
Er wurde vom Geist in den Tempel geführt; und als die Eltern<br />
das Kind Jesus hereinbrachten, um mit ihm zu tun, was nach dem<br />
Gesetz üblich war, nahm Simeon das Kind in seine Arme und<br />
pries Gott mit den Worten:<br />
Nun lässt du, Herr, deinen Knecht, wie du gesagt hast, in Frieden<br />
scheiden. Denn meine Augen haben das Heil gesehen, das du<br />
vor allen Völkern bereitet hast, ein Licht, das die Heiden erleuchtet,<br />
und Herrlichkeit für dein Volk Israel.<br />
Sein Vater und seine Mutter staunten über die Worte, die über<br />
Jesus gesagt wurden. Und Simeon segnete sie und sagte zu Maria,<br />
der Mutter Jesu: Siehe, dieser ist dazu bestimmt, dass in Israel<br />
viele zu Fall kommen und aufgerichtet werden, und er wird ein<br />
Zeichen sein, dem widersprochen wird, – und deine Seele wird<br />
ein Schwert durchdringen. So sollen die Gedanken vieler Herzen<br />
offenbar werden.<br />
Damals lebte auch Hanna, eine Prophetin, eine Tochter Penuëls,<br />
aus dem Stamm Ascher. Sie war schon hochbetagt. Als junges<br />
Mädchen hatte sie geheiratet und sieben Jahre mit ihrem Mann<br />
gelebt; nun war sie eine Witwe von vierundachtzig Jahren. Sie<br />
hielt sich ständig im Tempel auf und diente Gott Tag und Nacht<br />
mit Fasten und Beten.<br />
Zu derselben Stunde trat sie hinzu, pries Gott und sprach über<br />
das Kind zu allen, die auf die Erlösung Jerusalems warteten.<br />
Als seine Eltern alles getan hatten, was das Gesetz des Herrn<br />
vorschreibt, kehrten sie nach Galiläa in ihre Stadt Nazaret zurück.<br />
Das Kind wuchs heran und wurde stark, erfüllt mit Weisheit und<br />
Gottes Gnade ruhte auf ihm.
29<br />
Freitag, 2. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />
Gabengebet<br />
Allmächtiger Gott, nach deinem Ratschluss hat dein eigener Sohn<br />
sich als makelloses Lamm für das Leben der Welt geopfert. Nimm<br />
die Gabe an, die deine Kirche in festlicher Freude darbringt. Darum<br />
bitten wir durch Christus, unseren Herrn.<br />
Präfation<br />
In Wahrheit ist es würdig und recht, dir, Herr, heiliger Vater, allmächtiger,<br />
ewiger Gott, immer und überall zu danken. Denn heute<br />
hat die jungfräuliche Mutter deinen ewigen Sohn zum Tempel<br />
getragen; Simeon, vom Geist erleuchtet, preist ihn als Ruhm deines<br />
Volkes Israel, als Licht zur Erleuchtung der Heiden. Darum<br />
gehen auch wir dem Erlöser freudig entgegen und singen mit den<br />
Engeln und Heiligen das Lob deiner Herrlichkeit.<br />
Kommunionvers Lk 2, 30–31<br />
Meine Augen haben das Heil gesehen, das du vor allen Völkern<br />
bereitet hast.<br />
Schlussgebet<br />
Barmherziger Gott, stärke unsere Hoffnung durch das Sakrament,<br />
das wir empfangen haben, und vollende in uns das Werk deiner<br />
Gnade. Du hast die Erwartung Simeons erfüllt und ihn Christus<br />
schauen lassen. Erfülle auch unser Verlangen: Lass uns Christus<br />
entgegengehen und in ihm das ewige Leben finden, der mit dir<br />
lebt und herrscht in alle Ewigkeit.<br />
Schlusssegen<br />
Der Herr segne euch und behüte euch; der Herr lasse sein Angesicht<br />
über euch leuchten und sei euch gnädig; er wende euch sein<br />
Antlitz zu und schenke euch seinen Frieden.<br />
Das gewähre euch der dreieinige Gott, der Vater und der Sohn<br />
† und der Heilige Geist.
Abend · Freitag, 2. <strong>Februar</strong> 30<br />
Innehalten am Abend<br />
Abendgebet<br />
O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />
Herr, eile, mir zu helfen.<br />
Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />
Gott lässt sich in der Welt finden.<br />
Albert der Große (Theologe, Naturforscher und Übersetzer<br />
der Schriften des Aristoteles, 1193–1280)<br />
• Wo suche ich Gott?<br />
• Welche Begegnungen lassen mich Gottes Spuren ahnen?<br />
Confiteor (Seite 17) – oder:<br />
V: Erbarme dich, Herr, unser Gott, erbarme dich.<br />
A: Denn wir haben vor dir gesündigt.<br />
V: Erweise, Herr, uns deine Huld.<br />
A: Und schenke uns dein Heil.<br />
Hymnus<br />
Ich lag in tiefster Todesnacht,<br />
du warest meine Sonne,<br />
die Sonne, die mir zugebracht<br />
Licht, Leben, Freud und Wonne.<br />
O Sonne, die das werte Licht<br />
des Glaubens in mir zugericht,<br />
wie schön sind deine Strahlen.<br />
Ich sehe dich mit Freuden an<br />
und kann mich nicht satt sehen;<br />
und weil ich nun nichts weiter kann,<br />
bleib ich anbetend stehen.<br />
O dass mein Sinn ein Abgrund wär
31<br />
Freitag, 2. <strong>Februar</strong> · Abend<br />
und meine Seel ein weites Meer,<br />
dass ich dich möchte fassen!<br />
Paul Gerhardt 1653<br />
GL 256 · GL 1975 141 · KG 333 · EG 37 – Strophen 3 und 4<br />
Canticum Kol 1, 12–20<br />
Antiphon:<br />
Die Antiphon wird zu Beginn und am Ende eines Canticums gebetet.<br />
Meine Augen haben das Heil gesehen, das du vor allen Völkern<br />
bereitet hast.<br />
Dankt dem Vater mit Freude! *<br />
Er hat euch fähig gemacht, Anteil zu haben<br />
am Los der Heiligen, die im Licht sind.<br />
Er hat uns der Macht der Finsternis entrissen *<br />
und aufgenommen in das Reich seines geliebten Sohnes.<br />
Durch ihn haben wir die Erlösung, *<br />
die Vergebung der Sünden.<br />
Er ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes, *<br />
der Erstgeborene der ganzen Schöpfung.<br />
Denn in ihm wurde alles erschaffen *<br />
im Himmel und auf Erden,<br />
das Sichtbare und das Unsichtbare, /<br />
Throne und Herrschaften, Mächte und Gewalten; *<br />
alles ist durch ihn und auf ihn hin geschaffen.<br />
Er ist vor aller Schöpfung, *<br />
in ihm hat alles Bestand.<br />
Er ist das Haupt des Leibes, *<br />
der Leib aber ist die Kirche.<br />
Er ist der Ursprung, /<br />
der Erstgeborene der Toten; *<br />
so hat er in allem den Vorrang.<br />
Denn Gott wollte mit seiner ganzen Fülle in ihm wohnen, *<br />
um durch ihn alles zu versöhnen.
Abend · Freitag, 2. <strong>Februar</strong> 32<br />
Alles im Himmel und auf Erden wollte er zu Christus führen, *<br />
der Frieden gestiftet hat am Kreuz durch sein Blut.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Antiphon:<br />
Meine Augen haben das Heil gesehen, das du vor allen Völkern<br />
bereitet hast.<br />
Lesung Jes 8, 14<br />
Der Herr der Heere wird das Heiligtum sein für die beiden<br />
Reiche Israels: der Stein, an dem man anstößt, der Felsen, an<br />
dem man zu Fall kommt. Eine Schlinge und Falle wird er sein für<br />
alle, die in Jerusalem wohnen.<br />
Magnificat – Lobgesang Mariens<br />
Antiphon zum Magnificat:<br />
Die Jungfrau Maria weiht heute im Tempel Gott, dem Herrn,<br />
ihr Kind. Erfüllt vom Heiligen Geist, nimmt es Simeon auf seine<br />
Arme und lobt den Herrn.<br />
Fürbitten<br />
Zu Jesus Christus, dem Licht zur Erleuchtung der Völker, rufen<br />
wir voll Vertrauen:<br />
V: Christus, höre uns. A: Christus, erhöre uns.<br />
Wir beten für alle, die ihr Leben ganz in deinen Dienst gestellt<br />
haben,<br />
– dass ihnen die Freude an deiner Nachfolge bis ins Alter erhalten<br />
bleibe.<br />
Wir beten für die Regierenden,<br />
– dass sie sich einen Blick bewahren für alle Kleinen und Schwachen,<br />
die auf Hilfe warten.<br />
Wir beten für uns und alle Menschen,<br />
– dass Gottes Wille sich an uns allen erfülle.
33<br />
Freitag, 2. <strong>Februar</strong> · Abend<br />
Wir beten für die Kranken und Leidenden, die auf die Fürsprache<br />
Marias vertrauen,<br />
– dass sie Hilfe und Trost erfahren.<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Allmächtiger, ewiger Gott, dein eingeborener Sohn hat unsere<br />
menschliche Natur angenommen und wurde am heutigen Tag<br />
im Tempel dargestellt. Läutere unser Leben und Denken, damit<br />
wir mit reinem Herzen vor dein Antlitz treten. Darum bitten wir<br />
durch Jesus Christus.<br />
Der Gott des Lichts,<br />
der alle Menschen erleuchtet,<br />
mache unsere Finsternis hell<br />
und bewahre uns diese Nacht in seinem Frieden.<br />
Salve Regina (Seite 332)
Samstag, 3. <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong><br />
Heiliger Ansgar<br />
Heiliger Blasius<br />
Ansgar (801–865) gilt als Wegbereiter des Christentums in Dänemark<br />
und Schweden und wird deshalb „Apostel des Nordens“<br />
genannt. Er stammte aus Corbie in Frankreich, wurde in der Abtei<br />
Corbie erzogen und trat dort in den Benediktinerorden ein. 823<br />
wurde er Lehrer an der Klosterschule des neu gegründeten Klosters<br />
Corvey an der Weser. Ab 826 unternahm er entbehrungsreiche Missionsreisen<br />
nach Skandinavien, die kaum Erfolg hatten. 831 wurde er<br />
erster Bischof von Hamburg und päpstlicher Legat für die Mission im<br />
Norden. Nach der Plünderung seines Missionsstützpunktes Hamburg<br />
durch die Wikinger musste er die Skandinavienmission aufgeben<br />
und wurde Bischof von Bremen. Versuche, den Bischofssitz wieder<br />
nach Hamburg zu verlegen, scheiterten an erneuten Plünderungen.<br />
Deshalb wurde 864 die Diözese Hamburg-Bremen errichtet. Ansgar<br />
errichtete Spitäler, kaufte Gefangene frei und setzte sich für die<br />
Abschaffung des Sklavenhandels ein. Nach wie vor betrieb er seine<br />
weiterhin äußerst mühsame Missionstätigkeit. In den letzten Jahren<br />
seines Lebens widmete er sich verstärkt der kirchlichen Aufbauarbeit<br />
in seinem Bistum.<br />
Schrifttexte: Lesung: Jes 52, 7–10; Evangelium: Mk 1, 14–20<br />
Blasius gilt als Schutzpatron gegen Halsleiden und wird zu den<br />
Vierzehn Nothelfern gezählt. Er lebte um die Wende des 3./4.<br />
Jahrhunderts. Als standhafter Bekenner seines Glaubens erlitt er<br />
um 316 unter Kaiser Licinius (oder bereits unter Diokletian) nach<br />
schrecklichen Qualen den Märtyrertod. Von seinem Leben wissen<br />
wir nur aus Legenden. Bevor er Bischof von Sebaste (in Armenien)<br />
wurde, soll er Arzt gewesen und wegen seiner Hilfsbereitschaft und<br />
Nächstenliebe besonders geschätzt worden sein. Eine Legende berichtet,<br />
er habe im Kerker einen Knaben, der sich an einer Fischgräte<br />
verschluckt hatte, durch sein Gebet vor dem Erstickungstod gerettet.<br />
Darauf geht der im 16. Jahrhundert entstandene Brauch des Blasius-
35<br />
Samstag, 3. <strong>Februar</strong> · Morgen<br />
segens zurück, in dem Blasius um Fürsprache bei Halskrankheiten<br />
gebeten wird.<br />
Schrifttexte: Lesung: Röm 5, 1–5; Evangelium: Mk 16, 15–20<br />
Namenstag: Simeon und Hannah (biblische Gestalten) · hl. Werburg von<br />
Hanbury (Äbtissin, † um 700) · hl. Nithard von Corbie (Glaubensbote in<br />
Schweden, Märtyrer, † um 845) · Michael Brenner (Seelsorger, † 1868) ·<br />
sel. Maria Stollenwerk (Mitgründerin der Steyler Missionsschwestern,<br />
† 1900) · sel. Alojs Andritzki (sorb. Priester des Bistums Meißen, Märtyrer,<br />
† 1943)<br />
Hymnus<br />
Morgengebet<br />
Herr, öffne meine Lippen.<br />
Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />
Es gibt eine kostbare Rose,<br />
die niemals verwelken kann.<br />
Sie trotzt allem Frost auf Erden,<br />
fängt stets neu zu blühen an.<br />
Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />
Sie blühte für Moses, den Hirten,<br />
am Fuße des Sinai,<br />
im Feuerbusch Gottes Versprechen,<br />
als Israel „Hilf doch!“ schrie.<br />
Sie blühte in Betlehems Winter,<br />
in Nazarets Frühlingspracht,<br />
sie blühte als Flamme in Dornen,<br />
in Golgatas blutender Nacht.<br />
Sie blüht in der Welt immer weiter,<br />
sie duftet nach Sommer und Glück<br />
zum Trost aller Niedergebeugten<br />
durch Herbstlos und Erdengeschick.
Morgen · Samstag, 3. <strong>Februar</strong> 36<br />
O brennende Rose, die mitten<br />
in Kälte und Schmerz erglüht!<br />
O heiliges Zeichen auf Erden!<br />
Sie heißt Gottes Liebe – und blüht.<br />
Jürgen Henkys 2009, nach Svein Ellingsen „Det finnes en dyrebar rose“,<br />
im Anschluss an die Tradition der „Rose unter den Dornen“<br />
(Hld 2, 1 f. nach Luthers originaler Übersetzung),<br />
© Deutscher Text: Strube Verlag, München<br />
Canticum Ez 36, 24–28<br />
Antiphon:<br />
Ich gebe euch ein neues Herz und einen neuen Geist.<br />
Ich hole euch heraus aus den Völkern, /<br />
ich sammle euch aus allen Ländern *<br />
und bringe euch in euer Land.<br />
Ich gieße reines Wasser über euch aus, dann werdet ihr rein. *<br />
Ich reinige euch von aller Unreinheit, von all euren Götzen.<br />
Ich schenke euch ein neues Herz *<br />
und lege einen neuen Geist in euch.<br />
Ich nehme das Herz von Stein aus eurer Brust *<br />
und gebe euch ein Herz von Fleisch.<br />
Ich lege meinen Geist in euch /<br />
und bewirke,<br />
dass ihr meinen Gesetzen folgt, *<br />
auf meine Gebote achtet und sie erfüllt.<br />
Dann werdet ihr in dem Lande wohnen, *<br />
das ich euren Vätern gab.<br />
Ihr werdet mein Volk sein, *<br />
und ich werde euer Gott sein.<br />
Ehre sei dem Vater ...
37<br />
Samstag, 3. <strong>Februar</strong> · Morgen<br />
Lesung 2 Petr 3, 13–14<br />
Gottes Verheißung gemäß erwarten wir einen neuen Himmel<br />
und eine neue Erde, in denen die Gerechtigkeit wohnt. Weil<br />
ihr das erwartet, liebe Brüder, bemüht euch darum, von ihm ohne<br />
Makel und Fehler und in Frieden angetroffen zu werden!<br />
Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />
Antiphon zum Benedictus:<br />
Herr, lenke unsre Schritte auf den Weg des Friedens.<br />
Bitten<br />
Gepriesen sei Gott, der uns hilft, unsere Grenzen zu überwinden:<br />
V: Du unser Vater, A: gib uns ein fühlendes Herz.<br />
– Damit wir erkennen, welchen Weg du uns führen willst.<br />
– Damit uns kein Rückschlag davon abhält, Jesu Spuren zu folgen.<br />
– Damit wir unseren Mitmenschen treue und verlässliche Weggefährten<br />
sind.<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Allmächtiger Gott, du wahres Licht und ewiger Tag, du schenkst<br />
uns im Kreislauf der Zeit immer wieder einen neuen Morgen.<br />
Vertreibe die Nacht des Bösen und erleuchte unser Herz durch<br />
den hellen Glanz deines Kommens. Darum bitten wir durch Jesus<br />
Christus.<br />
Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />
und führe uns zum ewigen Leben.
Eucharistie · Samstag, 3. <strong>Februar</strong> 38<br />
Tagesgebet<br />
Texte zur Eucharistiefeier<br />
Barmherziger Gott, du hast deinen Sohn in diese Welt gesandt,<br />
um die Menschen aus der alten Knechtschaft zu erlösen. Schenke<br />
allen, die auf deine Hilfe warten, die Freiheit des neuen Lebens.<br />
Darum bitten wir durch ihn, Jesus Christus.<br />
Lesung aus dem ersten Buch der Könige 1 Kön 3, 4–13<br />
In jenen Tagen ging König Salomo nach Gibeon, um dort zu opfern;<br />
denn hier war die größte Kulthöhe. Tausend Brandopfer<br />
pflegte Salomo auf jenen Altar zu legen. In Gibeon erschien der<br />
HERR dem Salomo nachts im Traum und forderte ihn auf: Sprich<br />
eine Bitte aus, die ich dir gewähren soll!<br />
Salomo antwortete: Du hast deinem Knecht David, meinem Vater,<br />
große Huld erwiesen; denn er lebte vor dir in Treue, in Gerechtigkeit<br />
und mit aufrichtigem Herzen. Du hast ihm diese große<br />
Huld bewahrt und ihm einen Sohn geschenkt, der heute auf seinem<br />
Thron sitzt. So hast du jetzt, HERR, mein Gott, deinen Knecht<br />
anstelle meines Vaters David zum König gemacht. Doch ich bin<br />
noch sehr jung und weiß nicht aus noch ein. Dein Knecht steht<br />
aber mitten in deinem Volk, das du erwählt hast: einem großen<br />
Volk, das man wegen seiner Menge nicht zählen und nicht schätzen<br />
kann. Verleih daher deinem Knecht ein hörendes Herz, damit<br />
er dein Volk zu regieren und das Gute vom Bösen zu unterscheiden<br />
versteht! Wer könnte sonst dieses mächtige Volk regieren?<br />
Es gefiel dem Herrn, dass Salomo diese Bitte aussprach. Daher<br />
antwortete ihm Gott: Weil du gerade diese Bitte ausgesprochen<br />
hast und nicht um langes Leben, Reichtum oder um den Tod deiner<br />
Feinde, sondern um Einsicht gebeten hast, um auf das Recht<br />
zu hören, werde ich deine Bitte erfüllen. Sieh, ich gebe dir ein so<br />
weises und verständiges Herz, dass keiner vor dir war und keiner<br />
nach dir kommen wird, der dir gleicht. Aber auch das, was du<br />
nicht erbeten hast, will ich dir geben: Reichtum und Ehre, sodass<br />
zu deinen Lebzeiten keiner unter den Königen dir gleicht.
39<br />
Samstag, 3. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />
Impuls zur Lesung<br />
„Träum weiter!“, rufen wir einem Menschen zu, der nicht auf<br />
dem Boden der Tatsachen steht. Gewiss kann man sich in<br />
Traumwelten einschließen und dort der Auseinandersetzung mit<br />
der Wirklichkeit ausweichen. Ja, so kann man sein Leben verfehlen.<br />
Aber kann man nicht auch sein Leben verfehlen, indem man<br />
seinen Träumen ausweicht?<br />
Antwortpsalm Ps 119, 9–14<br />
Kehrvers:<br />
HERR, lehre mich deine Gesetze!<br />
Wie geht ein junger Mann seinen Pfad ohne Tadel? *<br />
Wenn er dein Wort beachtet.<br />
Ich suche dich mit ganzem Herzen. *<br />
Lass mich nicht abirren von deinen Geboten! – Kehrvers<br />
Ich barg deinen Spruch in meinem Herzen, *<br />
damit ich gegen dich nicht sündige.<br />
Gepriesen seist du, HERR! *<br />
Lehre mich deine Gesetze! – Kehrvers<br />
Mit meinen Lippen verkünde ich *<br />
alle Entscheide deines Mundes.<br />
Am Weg deiner Zeugnisse habe ich Freude, *<br />
wie an jeglichem Reichtum. – Kehrvers<br />
Kehrvers siehe Vers 12b, ferner GL 71, 1 (VIII. Ton)<br />
oder GL 1975 170, 1 (II. Ton) oder KG 649 (VII. Ton)<br />
Ruf vor dem Evangelium Joh 10, 27<br />
Halleluja. Halleluja.<br />
So spricht der Herr: Meine Schafe hören auf meine Stimme; ich<br />
kenne sie und sie folgen mir.<br />
Halleluja.
Abend · Samstag, 3. <strong>Februar</strong> 40<br />
Aus dem hl. Evangelium nach Markus Mk 6, 30–34<br />
In jener Zeit versammelten sich die Apostel, die Jesus ausgesandt<br />
hatte, wieder bei ihm und berichteten ihm alles, was sie getan<br />
und gelehrt hatten. Da sagte er zu ihnen: Kommt mit an einen<br />
einsamen Ort, wo wir allein sind, und ruht ein wenig aus! Denn<br />
sie fanden nicht einmal Zeit zum Essen, so zahlreich waren die<br />
Leute, die kamen und gingen.<br />
Sie fuhren also mit dem Boot in eine einsame Gegend, um allein<br />
zu sein. Aber man sah sie abfahren und viele erfuhren davon;<br />
sie liefen zu Fuß aus allen Städten dorthin und kamen noch vor<br />
ihnen an.<br />
Als er ausstieg, sah er die vielen Menschen und hatte Mitleid<br />
mit ihnen; denn sie waren wie Schafe, die keinen Hirten haben.<br />
Und er lehrte sie lange.<br />
Hymnus<br />
Abendgebet am Vorabend<br />
O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />
Herr, eile, mir zu helfen.<br />
Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />
Tod und Vergehen waltet in allem,<br />
steht über Menschen, Pflanzen und Tieren,<br />
Sternbild und Zeit.<br />
Du hast ins Leben alles gerufen.<br />
Herr, deine Schöpfung neigt sich zum Tode:<br />
Hole sie heim.<br />
Schenke im Ende auch die Vollendung.<br />
Nicht in die Leere falle die Vielfalt<br />
irdischen Seins.
41<br />
Samstag, 3. <strong>Februar</strong> · Abend<br />
Herr, deine Pläne bleiben uns dunkel.<br />
Doch singen Lob wir dir, dem dreieinen,<br />
ewigen Gott.<br />
P. Polykarp Ühlein OSB, 1978 – Melodie: GL 656<br />
Psalm 90 Verse 1b–17<br />
Herr, du warst unsere Zuflucht *<br />
von Geschlecht zu Geschlecht.<br />
Ehe die Berge geboren wurden, /<br />
die Erde entstand und das Weltall, *<br />
bist du, o Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit.<br />
Du lässt die Menschen zurückkehren zum Staub *<br />
und sprichst: „Kommt wieder, ihr Menschen!“<br />
Denn tausend Jahre sind für dich wie der Tag,<br />
der gestern vergangen ist, *<br />
wie eine Wache in der Nacht.<br />
Von Jahr zu Jahr säst du die Menschen aus; *<br />
sie gleichen dem sprossenden Gras.<br />
Am Morgen grünt es und blüht, *<br />
am Abend wird es geschnitten und welkt.<br />
Denn wir vergehen durch deinen Zorn, *<br />
werden vernichtet durch deinen Grimm.<br />
Du hast unsere Sünden vor dich hingestellt, *<br />
unsere geheime Schuld in das Licht deines Angesichts.<br />
Denn all unsere Tage gehn hin unter deinem Zorn, *<br />
wir beenden unsere Jahre wie einen Seufzer.<br />
Unser Leben währt siebzig Jahre, *<br />
und wenn es hoch kommt, sind es achtzig.<br />
Das Beste daran ist nur Mühsal und Beschwer, *<br />
rasch geht es vorbei, wir fliegen dahin.<br />
Wer kennt die Gewalt deines Zornes *<br />
und fürchtet sich vor deinem Grimm?
Abend · Samstag, 3. <strong>Februar</strong> 42<br />
Unsere Tage zu zählen, lehre uns! *<br />
Dann gewinnen wir ein weises Herz.<br />
Herr, wende dich uns doch endlich zu! *<br />
Hab Mitleid mit deinen Knechten!<br />
Sättige uns am Morgen mit deiner Huld! *<br />
Dann wollen wir jubeln und uns freuen all unsre Tage.<br />
Erfreue uns so viele Tage, wie du uns gebeugt hast, *<br />
so viele Jahre, wie wir Unglück erlitten.<br />
Zeig deinen Knechten deine Taten *<br />
und ihren Kindern deine erhabene Macht!<br />
Es komme über uns die Güte des Herrn, unsres Gottes! /<br />
Lass das Werk unsrer Hände gedeihen, *<br />
ja, lass gedeihen das Werk unsrer Hände!<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Begrenzt ist unsere Zeit auf der Erde. Du unser Vater, zeig uns<br />
deine Nähe und hilf uns, dir tiefer zu vertrauen. Lass keinen Tag<br />
vergehen, ohne dass wir dich loben.<br />
Lesung Röm 11, 33–36<br />
Tiefe des Reichtums, der Weisheit und der Erkenntnis Gottes!<br />
Wie unergründlich sind seine Entscheidungen, wie un-<br />
O<br />
erforschlich seine Wege! Denn wer hat die Gedanken des Herrn<br />
erkannt? Oder wer ist sein Ratgeber gewesen? Wer hat ihm etwas<br />
gegeben, sodass Gott auch ihm etwas geben müsste? Denn aus<br />
ihm und durch ihn und auf ihn hin ist die ganze Schöpfung. Ihm<br />
sei Ehre in Ewigkeit. Amen.<br />
Magnificat – Lobgesang Mariens<br />
Antiphon zum Magnificat:<br />
Wie das Schiffchen des Webers eilen meine Tage dahin. Gedenke,<br />
Herr, mein Leben ist nur ein Hauch.
43<br />
Samstag, 3. <strong>Februar</strong> · Abend<br />
Fürbitten<br />
Den Schatz des göttlichen Glanzes tragen wir in zerbrechlichen<br />
Gefäßen. Von Gott kommt unsere Kraft, seinen Willen zu tun.<br />
Darum lasst uns bitten:<br />
V: Du unser Vater, A: stärke uns durch deine Gnade.<br />
– Dass deine Glaubenden lernen, sich selbst anzunehmen und<br />
mit allen Fehlern und Schwächen in deinen Dienst zu stellen.<br />
– Dass alle, die ihr Leben ganz deiner Sache widmen, den Menschen<br />
deine Liebe bringen.<br />
– Dass die Kranken und Gebrechlichen von dir künden durch die<br />
Art, wie sie ihr Leiden tragen.<br />
– Dass die Sterbenden beim Aufbruch aus diesem Leben das Licht<br />
deiner Güte schauen.<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Gott, unser Vater, wir sind dein Eigentum und setzen unsere Hoffnung<br />
allein auf deine Gnade. Bleibe uns nahe in jeder Not und<br />
Gefahr und schütze uns. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />
Der gnädige Gott erfreue uns durch sein Wort<br />
und tröste uns durch seinen Geist,<br />
er berge uns in seinen Armen.<br />
Salve Regina (Seite 332)
Von Woche zu Woche · Samstag, 3. <strong>Februar</strong> 44<br />
Von Woche zu Woche<br />
Hoffnungs-Los<br />
(zu Ijob 7, 1–4.6–7)<br />
Ijobs Leben war einst reich,<br />
reich an Gütern,<br />
reich an Nähe,<br />
reich an Freude und Freunden,<br />
reich an Gesundheit,<br />
reich durch die Freundschaft mit Gott.<br />
Jetzt ist es dunkel, bleiern, erstarrt –<br />
grausam beschleunigt zugleich!<br />
Unaufhaltsam<br />
rast das Weberschiffchen<br />
auf das bittere Ende zu.<br />
Doch Ijob ringt mit Gott,<br />
hadert, klagt, klagt Gott an!<br />
Ijob gibt Gott nicht auf.<br />
Und Gott gibt Ijob nicht auf:<br />
Nicht aufgeben,<br />
in Klage und Hader,<br />
in Nacht und Not –<br />
so wächst aus Dunkel<br />
das Lebensbrot.<br />
Dorothee Sandherr-Klemp
4. <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong><br />
5. Sonntag im Jahreskreis<br />
Namenstag: hl. Veronika († 70) · hl. Rabanus Maurus (Bischof von<br />
Mainz, † 856) · hl. Gilbert von Sempringham (Kloster- und Ordensgründer,<br />
† 1189) · sel. Christian von Himmerod (Zisterzienser, † um 1222) ·<br />
hl. Johanna von Valois (frz. Königstochter, Ordensgründerin, † 1505)<br />
Heute ist Internationaler Tag der Geschwisterlichkeit aller Menschen.<br />
Hymnus<br />
Morgengebet<br />
Herr, öffne meine Lippen.<br />
Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />
Kommt, lasst uns niederfallen,<br />
uns verneigen vor dem Herrn, unserem Schöpfer!<br />
Denn er ist unser Gott.<br />
Ps 95, 6–7<br />
Er weckt mich alle Morgen;<br />
er weckt mir selbst das Ohr.<br />
Gott hält sich nicht verborgen,<br />
führt mir den Tag empor,<br />
dass ich mit seinem Worte<br />
begrüß’ das neue Licht.<br />
Ehre sei dem Vater ... Halleluja.
Morgen · Sonntag, 4. <strong>Februar</strong> 46<br />
Schon an der Dämmerung Pforte<br />
ist er mir nah und spricht.<br />
Er spricht wie an dem Tage,<br />
da er die Welt erschuf.<br />
Da schweigen Angst und Klage;<br />
nichts gilt mehr als sein Ruf!<br />
Das Wort der ewigen Treue,<br />
die Gott uns Menschen schwört,<br />
erfahre ich aufs Neue,<br />
so wie ein Jünger hört.<br />
Er will, dass ich mich füge.<br />
Ich gehe nicht zurück.<br />
Hab’ nur in ihm Genüge,<br />
in seinem Wort mein Glück.<br />
Ich werde nicht zuschanden,<br />
wenn ich nur ihn vernehm’:<br />
Gott löst mich aus den Banden!<br />
Gott macht mich ihm genehm!<br />
Er ist mir täglich nahe<br />
und spricht mich selbst gerecht.<br />
Was ich von ihm empfahe,<br />
gibt sonst kein Herr dem Knecht.<br />
Wie wohl hat’s hier der Sklave –<br />
der Herr hält sich bereit,<br />
dass er ihn aus dem Schlafe<br />
zu seinem Dienst geleit’!<br />
Er will mich früh umhüllen<br />
mit seinem Wort und Licht,<br />
verheißen und erfüllen,<br />
damit mir nichts gebricht;<br />
will vollen Lohn mir zahlen,<br />
fragt nicht, ob ich versag’.
47<br />
Sonntag, 4. <strong>Februar</strong> · Morgen<br />
Sein Wort will helle strahlen,<br />
wie dunkel auch der Tag!<br />
Jochen Klepper (1903–1942), Morgenlied – EG 452<br />
Psalm 63 Verse 2–9<br />
Gott, du mein Gott, dich suche ich, *<br />
meine Seele dürstet nach dir.<br />
Nach dir schmachtet mein Leib *<br />
wie dürres, lechzendes Land ohne Wasser.<br />
Darum halte ich Ausschau nach dir im Heiligtum, *<br />
um deine Macht und Herrlichkeit zu sehen.<br />
Denn deine Huld ist besser als das Leben; *<br />
darum preisen dich meine Lippen.<br />
Ich will dich rühmen mein Leben lang, *<br />
in deinem Namen die Hände erheben.<br />
Wie an Fett und Mark wird satt meine Seele, *<br />
mit jubelnden Lippen soll mein Mund dich preisen.<br />
Ich denke an dich auf nächtlichem Lager *<br />
und sinne über dich nach, wenn ich wache.<br />
Ja, du wurdest meine Hilfe; *<br />
jubeln kann ich im Schatten deiner Flügel.<br />
Meine Seele hängt an dir, *<br />
deine rechte Hand hält mich fest.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Wir suchen dich Tag und Nacht, Gott unserer Sehnsucht. Halt<br />
uns an deiner Hand und führe uns in dein Haus. Lass uns in deinem<br />
Heiligtum leben.<br />
Lesung 1 Joh 4, 16<br />
Wir haben die Liebe, die Gott zu uns hat, erkannt und gläubig<br />
angenommen. Gott ist die Liebe, und wer in der Liebe<br />
bleibt, bleibt in Gott, und Gott bleibt in ihm.
Eucharistie · Sonntag, 4. <strong>Februar</strong> 48<br />
Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />
Antiphon zum Benedictus:<br />
In der Frühe, als es noch dunkel war, stand Jesus auf und ging an<br />
einen einsamen Ort, um zu beten.<br />
Bitten<br />
Regelmäßig hat sich Jesus in die Einsamkeit zurückgezogen, um<br />
dem Vater ganz nah zu sein. Darum bitten wir Gott:<br />
A: Lass uns zur Ruhe kommen bei dir.<br />
– In der Natur oder einer Kirche.<br />
– In Meditation und Kontemplation.<br />
– In täglichen Zeiten der Stille.<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Gott, unser Vater, wir sind dein Eigentum und setzen unsere Hoffnung<br />
allein auf deine Gnade. Bleibe uns nahe in jeder Not und<br />
Gefahr und schütze uns. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />
Der Herr segne uns und behüte uns.<br />
Der Herr lasse sein Angesicht über uns leuchten und sei uns gnädig.<br />
Der Herr wende sein Angesicht uns zu und schenke uns Heil.<br />
Vgl. Num 6, 24–26<br />
Eucharistiefeier<br />
Liedvorschläge: GL 216, 362, 383, 422, 456, 464 · KG 181,<br />
549, 574, 601<br />
Kommt, lasst uns niederfallen,<br />
uns verneigen vor dem Herrn, unserem Schöpfer!<br />
Denn er ist unser Gott.<br />
Ps 95, 6–7
49<br />
Sonntag, 4. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />
Gloria<br />
Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />
Lesung aus dem Buch Ijob Ijob 7, 1–4.6–7<br />
Ijob ergriff das Wort und sprach: Ist nicht Kriegsdienst des Menschen<br />
Leben auf der Erde? Sind nicht seine Tage die eines Tagelöhners?<br />
Wie ein Knecht ist er, der nach Schatten lechzt, wie ein<br />
Tagelöhner, der auf seinen Lohn wartet.<br />
So wurden Monde voll Enttäuschung mein Erbe und Nächte<br />
voller Mühsal teilte man mir zu. Lege ich mich nieder, sage<br />
ich: Wann darf ich aufstehn? Wird es Abend, bin ich gesättigt<br />
mit Unrast, bis es dämmert. Schneller als das Weberschiffchen eilen<br />
meine Tage, sie gehen zu Ende, ohne Hoffnung. Denk daran,<br />
dass mein Leben nur ein Hauch ist! Nie mehr schaut mein Auge<br />
Glück.<br />
Impuls zur Lesung<br />
Kriegsdienst, Frondienst, Sklaverei, die tägliche Not der Tagelöhner<br />
– das ist von Ijobs Leben geblieben, ist sein täglich Brot. Das<br />
blieb übrig von einem Leben, das nicht nur reich war an materiellen<br />
Gütern, reich an Beziehungen und Nähe, reich an Freude<br />
und Freunden, reich an Gesundheit, sondern vor allem reich<br />
durch die Freundschaft mit Gott. Ijobs Leben hat all dies verloren.<br />
Das Schlimmste: sein Leben ist hoffnungslos. Was bleibt,<br />
wenn alles verloren ging? Wer bleibt? Der Gott, den Ijob doch<br />
als satanischen Feind erlebt? Muss Ijob nun an Satan glauben?<br />
Muss Ijob endgültig ‚dran glauben‘? Nein, denn Ijob wird daranbleiben,<br />
in Hader und Klage, in Nacht und Not, an seines Lebens<br />
einem und einzigen, unteilbaren Gott.<br />
Antwortpsalm Ps 147, 1–6<br />
Kehrvers: Halleluja – oder:<br />
Lobet den Herrn; er heilt die gebrochenen Herzen.
Eucharistie · Sonntag, 4. <strong>Februar</strong> 50<br />
Ja, gut ist es, unserem Gott zu singen und zu spielen, *<br />
ja, schön und geziemend ist Lobgesang.<br />
Der HERR baut Jerusalem auf, *<br />
er sammelt die Versprengten Israels.<br />
Kehrvers: Halleluja – oder:<br />
Lobet den Herrn; er heilt die gebrochenen Herzen.<br />
Er heilt, die gebrochenen Herzens sind, *<br />
er verbindet ihre Wunden.<br />
Er bestimmt die Zahl der Sterne *<br />
und ruft sie alle mit Namen. – Kehrvers<br />
Groß ist unser Herr und gewaltig an Kraft, *<br />
seine Einsicht ist ohne Grenzen.<br />
Der HERR hilft auf den Gebeugten, *<br />
er drückt die Frevler zu Boden. – Kehrvers<br />
Kehrvers vgl. Vers 3a, ferner GL 78, 1 (V. Ton)<br />
oder GL 1975 528, 2 · KG 385, 7 (IV. Ton)<br />
Lesung aus dem ersten Korintherbrief<br />
1 Kor 9, 16–19.22–23<br />
Schwestern und Brüder! Wenn ich das Evangelium verkünde,<br />
gebührt mir deswegen kein Ruhm; denn ein Zwang liegt auf<br />
mir. Weh mir, wenn ich das Evangelium nicht verkünde!<br />
Wäre es mein freier Entschluss, so erhielte ich Lohn. Wenn es<br />
mir aber nicht freisteht, so ist es ein Dienst, der mir anvertraut<br />
wurde. Was ist nun mein Lohn? Dass ich unentgeltlich verkünde<br />
und so das Evangelium bringe und keinen Gebrauch von meinem<br />
Anrecht aus dem Evangelium mache.<br />
Obwohl ich also von niemandem abhängig bin, habe ich mich<br />
für alle zum Sklaven gemacht, um möglichst viele zu gewinnen.<br />
Den Schwachen bin ich ein Schwacher geworden, um die<br />
Schwachen zu gewinnen. Allen bin ich alles geworden, um auf<br />
jeden Fall einige zu retten.<br />
Alles aber tue ich um des Evangeliums willen, um an seiner<br />
Verheißung teilzuhaben.
51<br />
Sonntag, 4. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />
Ruf vor dem Evangelium vgl. Mt 8, 17<br />
Halleluja. Halleluja.<br />
Christus hat unsere Leiden auf sich genommen, unsere Krankheiten<br />
hat er getragen.<br />
Halleluja.<br />
Aus dem hl. Evangelium nach Markus Mk 1, 29–39<br />
In jener Zeit ging Jesus zusammen mit Jakobus und Johannes<br />
in das Haus des Simon und Andreas. Die Schwiegermutter des<br />
Simon lag mit Fieber im Bett. Sie sprachen sogleich mit Jesus über<br />
sie und er ging zu ihr, fasste sie an der Hand und richtete sie auf.<br />
Da wich das Fieber von ihr und sie diente ihnen.<br />
Am Abend, als die Sonne untergegangen war, brachte man alle<br />
Kranken und Besessenen zu Jesus. Die ganze Stadt war vor der<br />
Haustür versammelt und er heilte viele, die an allen möglichen<br />
Krankheiten litten, und trieb viele Dämonen aus. Und er verbot<br />
den Dämonen zu sagen, dass sie wussten, wer er war.<br />
In aller Frühe, als es noch dunkel war, stand er auf und ging<br />
an einen einsamen Ort, um zu beten. Simon und seine Begleiter<br />
eilten ihm nach, und als sie ihn fanden, sagten sie zu ihm: Alle<br />
suchen dich. Er antwortete: Lasst uns anderswohin gehen, in die<br />
benachbarten Dörfer, damit ich auch dort verkünde; denn dazu<br />
bin ich gekommen. Und er zog durch ganz Galiläa, verkündete in<br />
ihren Synagogen und trieb die Dämonen aus.<br />
Credo<br />
Gabengebet<br />
Herr, unser Gott, du hast Brot und Wein geschaffen, um uns Menschen<br />
in diesem vergänglichen Leben Nahrung und Freude zu<br />
schenken. Mache diese Gaben zum Sakrament, das uns ewiges<br />
Leben bringt. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Eucharistie · Sonntag, 4. <strong>Februar</strong> 52<br />
Präfation<br />
In Wahrheit ist es würdig und recht, dir, allmächtiger Vater, zu<br />
danken und dich mit der ganzen Schöpfung zu loben. Denn du<br />
hast die Welt mit all ihren Kräften ins Dasein gerufen und sie<br />
dem Wechsel der Zeit unterworfen. Den Menschen aber hast du<br />
auf dein Bild hin geschaffen und ihm das Werk deiner Allmacht<br />
übergeben. Du hast ihn bestimmt, über die Erde zu herrschen,<br />
dir, seinem Herrn und Schöpfer zu dienen und das Lob deiner<br />
großen Taten zu verkünden durch unseren Herrn Jesus Christus.<br />
Darum singen wir mit den Engeln und Erzengeln, den Thronen<br />
und Mächten und mit all den Scharen des himmlischen Heeres<br />
den Hochgesang von deiner göttlichen Herrlichkeit.<br />
Kommunionvers Ps 107, 8–9<br />
Wir wollen dem Herrn danken für seine Huld, für sein wunderbares<br />
Tun an den Menschen, weil er die hungernde Seele mit seinen<br />
Gaben erfüllt hat.<br />
Schlussgebet<br />
Barmherziger Gott, du hast uns teilhaben lassen an dem einen<br />
Brot und dem einen Kelch. Lass uns eins werden in Christus und<br />
Diener der Freude sein für die Welt. Darum bitten wir durch<br />
Christus, unseren Herrn.<br />
Schlusssegen<br />
Gott, der allmächtige Vater, segne euch; er bewahre euch vor Unheil<br />
und Schaden.<br />
Er öffne eure Herzen für sein göttliches Wort und bereite sie für<br />
die unvergänglichen Freuden.<br />
Er lasse euch erkennen, was zum Heile dient, und führe euch<br />
auf dem Weg seiner Gebote zur Gemeinschaft der Heiligen.<br />
Das gewähre euch der dreieinige Gott, der Vater und der Sohn<br />
† und der Heilige Geist.
53<br />
Sonntag, 4. <strong>Februar</strong> · Auslegung<br />
Auslegung zum Sonntagsevangelium<br />
Von Theophylactus von Achrida<br />
Nachdem der Herr die Kranken geheilt hatte, zog er sich zurück.<br />
Damit lehrt er uns, nicht um der Öffentlichkeit willen<br />
zu handeln und nicht hinauszuposaunen, wenn wir etwas Gutes<br />
getan haben. Sein Beten zeigt uns, dass wir das, was wir Gutes tun<br />
können, Gott zuschreiben müssen. Zu ihm müssen wir sagen: „Jede<br />
gute und vollkommene Gabe kommt von oben“ (Jak 1, 17), von dir.<br />
Theophylactus von Achrida (Prinzenerzieher in Byzanz, Bischof von Ochrid/<br />
Bulgarien, 1088/92–1126), hier nach: Thomas von Aquin, Catena Aurea.<br />
Kommentar zu den Evangelien im Jahreskreis, hg. v. Marianne Schlosser und<br />
Florian Kolbinger, 437, © EOS Verlag, St. Ottilien, 2. Auflage 2012<br />
Hymnus<br />
Staub und Asche<br />
verherrlichen dich nicht.<br />
Du hast es nicht nötig,<br />
dass ich sterbe.<br />
Abendgebet<br />
O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />
Herr, eile, mir zu helfen.<br />
Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />
Heile mich. Heile mich nicht.<br />
Was nicht sein kann, kann nicht sein.<br />
Heile mich von meiner Angst.<br />
Ich habe noch so vieles nicht gesehen.<br />
Es gibt Menschen, die ich liebe.<br />
Ich kann es nicht glauben.<br />
Warum hast du mich verlassen?
Abend · Sonntag, 4. <strong>Februar</strong> 54<br />
Sende den Engel<br />
des letzten Trostes mir,<br />
die Augen eines Menschen.<br />
Verweigere mir nicht<br />
den einen Menschen, der sagt:<br />
Hier bin ich.<br />
Huub Oosterhuis, Nachtgebet (Übertragung: Cornelis Kok),<br />
aus: Huub Oosterhuis, Du Freund Gott. Lieder – Gebete – Essays.<br />
Topos plus Nr. 838, © 2013 Lahn-Verlag in der Butzon & Bercker GmbH,<br />
Kevelaer, www.lahn-verlag.de<br />
Psalm 114<br />
Als Israel aus Ägypten auszog, *<br />
Jakobs Haus aus dem Volk mit fremder Sprache,<br />
da wurde Juda Gottes Heiligtum, *<br />
Israel das Gebiet seiner Herrschaft.<br />
Das Meer sah es und floh, *<br />
der Jordan wich zurück.<br />
Die Berge hüpften wie Widder, *<br />
die Hügel wie junge Lämmer.<br />
Was ist mit dir, Meer, dass du fliehst, *<br />
und mit dir, Jordan, dass du zurückweichst?<br />
Ihr Berge, was hüpft ihr wie Widder, *<br />
und ihr Hügel, wie junge Lämmer?<br />
Vor dem Herrn erbebe, du Erde, *<br />
vor dem Antlitz des Gottes Jakobs,<br />
der den Fels zur Wasserflut wandelt *<br />
und Kieselgestein zu quellendem Wasser.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Du unser Retter, oft ist es uns, als wollten die Wasser über uns zusammenschlagen.<br />
Lass uns nicht in Not versinken, sondern führe<br />
uns trockenen Fußes hindurch.
55<br />
Sonntag, 4. <strong>Februar</strong> · Abend<br />
Lesung 2 Kor 1, 3–4<br />
Gepriesen sei der Gott und Vater Jesu Christi, unseres Herrn,<br />
der Vater des Erbarmens und der Gott allen Trostes. Er tröstet<br />
uns in all unserer Not, damit auch wir die Kraft haben, alle zu<br />
trösten, die in Not sind, durch den Trost, mit dem auch wir von<br />
Gott getröstet werden.<br />
Magnificat – Lobgesang Mariens<br />
Antiphon zum Magnificat:<br />
Am Abend brachte man die Kranken zu Jesus. Und er heilte viele.<br />
Fürbitten<br />
Die Hoffnung auf Heilung, auf Heil- und Ganzwerden, bewegt<br />
Menschen aller Zeiten. Bitten wir Gott darum:<br />
V/A: Segne und stärke uns.<br />
– Für alle, die eine beunruhigende Diagnose erfahren haben.<br />
– Für alle, die einsam sind in ihrer Krankheit.<br />
– Für alle, die das Leid der anderen zu lindern versuchen.<br />
– Für alle Helfenden, die sich nach Ruhe und Rückzug sehnen.<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Gott, unser Vater, wir sind dein Eigentum und setzen unsere Hoffnung<br />
allein auf deine Gnade. Bleibe uns nahe in jeder Not und<br />
Gefahr und schütze uns. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />
Der barmherzige Gott wende sich uns zu,<br />
er schenke uns Ruhe und Vertrauen<br />
und erweise uns seine Gnade.<br />
Salve Regina (Seite 332)
Montag, 5. <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong><br />
Heilige Agatha<br />
Agatha lebte im dritten Jahrhundert. Der Überlieferung nach<br />
stammte sie aus Catania (Sizilien) und erlitt – wahrscheinlich unter<br />
Kaiser Decius – den Märtyrertod. Die Legende berichtet, sie habe<br />
sich geweigert, den heidnischen Präfekten Quintianus zu heiraten.<br />
Um ihren Glauben zu erschüttern, habe dieser sie daraufhin verhaften<br />
und in ein Bordell verschleppen lassen. Da er damit nichts ausrichten<br />
konnte, habe er sie grausam martern lassen, bis sie schließlich<br />
im Kerker den Tod fand. Ihre Verehrung verbreitete sich schon früh<br />
über Sizilien hinaus.<br />
Schrifttexte: Lesung: 1 Kor 1, 26–31; Evangelium: Lk 9, 23–26<br />
Namenstag: hl. Ingenuin († um 605) und hl. Albuin († 1005/06, Bischöfe<br />
von Säben) · sel. Domitian, Herzog von Kärnten († um 800) · hl.<br />
Adelheid von Vilich (Äbtissin, Wohltäterin, † 1008/21)<br />
Hymnus<br />
Morgengebet<br />
Herr, öffne meine Lippen.<br />
Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />
Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />
Du, Herr, hast sie für dich erwählt,<br />
in Treue folgte sie dem Ruf.<br />
Es brannte hell in ihrer Hand<br />
die Lampe ihrer Wachsamkeit.<br />
Voll Freude zog sie mit dir ein<br />
zum königlichen Hochzeitsmahl.<br />
Nach ihrem Vorbild lass auch uns<br />
in Treue warten und Geduld.
57<br />
Montag, 5. <strong>Februar</strong> · Morgen<br />
Herr Jesus, der du kommen wirst,<br />
dir sei der Lobpreis dargebracht.<br />
Zum Mahl der Hochzeit öffne uns<br />
die Pforten deiner Ewigkeit. Amen.<br />
Nach: Aptata, virgo lampade; spätestens 15. Jahrhundert<br />
Melodie: GL 547 – andere Melodie: GL 332 · GL 1975 219 · KG 449 · EG 110<br />
Psalm 9 Verse 12–21<br />
Singt dem Herrn, der thront auf dem Zion, *<br />
verkündet unter den Völkern seine Taten!<br />
Denn er, der jede Blutschuld rächt, denkt an die Armen, *<br />
und ihren Notschrei vergisst er nicht.<br />
Sei mir gnädig in meiner Not; *<br />
Herr, sieh doch, wie sie mich hassen!<br />
Führ mich herauf von den Pforten des Todes, /<br />
damit ich all deinen Ruhm verkünde in den Toren von Zion *<br />
und frohlocke, weil du mir hilfst.<br />
Völker versanken in der Grube, die sie selber gegraben; *<br />
im Netz, das sie heimlich gelegt, hat ihr Fuß sich verfangen.<br />
Kundgetan hat sich der Herr: Er hielt sein Gericht; *<br />
im eigenen Werk hat sich der Frevler verstrickt.<br />
Hinabfahren müssen die Frevler zum Totenreich, *<br />
alle Heiden, die Gott vergessen.<br />
Doch der Arme ist nicht auf ewig vergessen, *<br />
des Elenden Hoffnung ist nicht für immer verloren.<br />
Erheb dich, Herr, damit nicht der Mensch triumphiert, *<br />
damit die Völker gerichtet werden vor deinem Angesicht.<br />
Wirf Schrecken auf sie, o Herr! *<br />
Erkennen sollen die Völker: Sie sind nur Menschen.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Der du an die Armen denkst, bringe dich allen in Erinnerung, die<br />
sich um Gerechtigkeit nicht kümmern.
Morgen · Montag, 5. <strong>Februar</strong> 58<br />
Lesung 1 Joh 1, 5b.7<br />
Gott ist Licht, und keine Finsternis ist in ihm. Wenn wir im<br />
Licht leben, wie er im Licht ist, haben wir Gemeinschaft miteinander,<br />
und das Blut seines Sohnes Jesus reinigt uns von aller<br />
Sünde.<br />
Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />
Antiphon zum Benedictus:<br />
Vor Freude strahlend ging Agatha in den Kerker, als ginge sie zu<br />
einem Gastmahl, und betend empfahl sie dem Herrn ihren Kampf.<br />
Bitten<br />
Worte haben nicht nur selbst die Kraft zu fliegen, sie können auch<br />
Flügel verleihen. Bitten wir unseren Schöpfer:<br />
A: Stärke uns durch dein Wort.<br />
– Damit wir uns getragen fühlen, auch wenn es uns schwer wird.<br />
– Damit unsere Verletzungen heilen und wir neue Hoffnung<br />
schöpfen.<br />
– Dass wir den Menschen Mut und Halt geben, die mit uns verbunden<br />
sind.<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Allmächtiger Gott, du hast die heilige Agatha zur Jungfräulichkeit<br />
um Christi willen berufen und ihr die Gnade des Martyriums geschenkt.<br />
Höre auf ihre Fürsprache und hilf uns, in aller Bedrängnis<br />
auszuharren und dir in Lauterkeit und Treue zu dienen. Darum<br />
bitten wir durch Jesus Christus.<br />
Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />
und führe uns zum ewigen Leben.
59<br />
Texte zur Eucharistiefeier<br />
Montag, 5. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />
Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />
Lesung aus dem ersten Buch der Könige 1 Kön 8, 1–7.9–13<br />
In jenen Tagen versammelte Salomo die Ältesten Israels, alle<br />
Stammesführer und die Häupter der israelitischen Großfamilien<br />
bei sich in Jerusalem, um die Bundeslade des HERRN aus<br />
der Stadt Davids, das ist Zion, heraufzuholen. Am Fest im Monat<br />
Etanim, das ist der siebte Monat, kamen alle Männer Israels bei<br />
König Salomo zusammen. Alle Ältesten Israels kamen und die<br />
Priester nahmen die Lade und brachten sie zugleich mit dem Offenbarungszelt<br />
und den heiligen Geräten, die im Zelt waren, hinauf.<br />
Die Priester und die Leviten übernahmen den Trägerdienst.<br />
König Salomo aber und die ganze Gemeinde Israels, die bei ihm<br />
vor der Lade versammelt war, schlachteten Schafe und Rinder,<br />
die man wegen ihrer Menge nicht zählen und nicht berechnen<br />
konnte. Darauf stellten die Priester die Bundeslade des HERRN an<br />
ihren Platz, an den hochheiligen Ort des Hauses, in das Allerheiligste,<br />
unter die Flügel der Kerubim. Denn die Kerubim breiteten<br />
ihre Flügel über den Ort, wo die Lade stand, und bedeckten sie<br />
und ihre Stangen von oben her.<br />
In der Lade befanden sich nur die zwei steinernen Tafeln, die<br />
Mose am Horeb hineingelegt hatte, die Tafeln des Bundes, den<br />
der HERR mit den Israeliten beim Auszug aus Ägypten geschlossen<br />
hatte.<br />
Als dann die Priester aus dem Heiligtum traten, erfüllte die Wolke<br />
das Haus des HERRN. Sie konnten wegen der Wolke ihren<br />
Dienst nicht verrichten; denn die Herrlichkeit des HERRN erfüllte<br />
das Haus des HERRN. Damals sagte Salomo:<br />
Der HERR hat gesagt, er werde im Wolkendunkel wohnen. Erbaut<br />
habe ich ein fürstliches Haus für dich, eine Wohnstätte für<br />
ewige Zeiten.
Eucharistie · Montag, 5. <strong>Februar</strong> 60<br />
Impuls zur Lesung<br />
Die mächtige Sonne, ohne die auf Erden nichts wachsen kann,<br />
ist von Gott an den Himmel gesetzt worden. Der Gott Israels<br />
ist kein Sonnengott, er ist Schöpfer der Sonne, Urquell allen<br />
Lichts und allen Lebens. Nicht das für uns Offensichtliche, das<br />
unmittelbar Einleuchtende, die Strahlkraft der Sonne, sondern<br />
eine gewisse Verborgenheit ist sein Element. Wolkendunkel, das<br />
passt eigentlich nicht zu unserem Gott: So empfinden viele. Um<br />
dem Herrn endlich den passenden Rahmen zu schaffen, lässt<br />
Salomo ein prächtiges Gotteshaus erbauen, in das nun auch die<br />
Bundeslade verbracht wird. Doch die langen Stangen des portablen<br />
Heiligtums sind für den Raum zu sperrig. Tragestangen sind<br />
im Tempel eigentlich überflüssig, die Bundeslade ist ja angekommen.<br />
Doch die störenden Hölzer dürfen nicht entfernt werden:<br />
Sie sprechen bleibend vom Exodus und von Israels Wüstenzeit.<br />
So erinnert auch noch der salomonische Tempel daran: Gottes<br />
Volk ist unterwegs. Wir ‚haben‘ Gott nicht. All unsere Versuche,<br />
ihn ins rechte Licht zu rücken, sind – unsere Versuche.<br />
Antwortpsalm Ps 132, 6–10.13<br />
Kehrvers:<br />
Steh auf, HERR, komm zum Ort deiner Ruhe!<br />
Siehe, wir hörten von seiner Lade in Efrata, *<br />
fanden sie im Gefilde von Jaar.<br />
Lasst uns hingehen zu seiner Wohnung, *<br />
uns niederwerfen am Schemel seiner Füße! – Kehrvers<br />
Steh auf, HERR, zum Ort deiner Ruhe, *<br />
du und deine machtvolle Lade!<br />
Deine Priester sollen sich in Gerechtigkeit kleiden *<br />
und deine Frommen sollen jubeln. – Kehrvers<br />
Um Davids willen, deines Knechtes, *<br />
weise nicht ab das Angesicht deines Gesalbten!
61<br />
Montag, 5. <strong>Februar</strong> · Abend<br />
Denn der HERR hat den Zion erwählt, *<br />
ihn begehrt zu seinem Wohnsitz. – Kehrvers<br />
Kehrvers siehe Vers 8a, ferner GL 653, 3 · GL 1975 649, 1 (V. Ton)<br />
oder KG 648 (I. Ton)<br />
Ruf vor dem Evangelium <br />
Halleluja. Halleluja.<br />
Mt 4, 23b<br />
Jesus verkündete das Evangelium vom Reich und heilte im Volk<br />
alle Krankheiten und Leiden.<br />
Halleluja.<br />
Aus dem hl. Evangelium nach Markus Mk 6, 53–56<br />
In jener Zeit fuhren Jesus und seine Jünger auf das Ufer zu, kamen<br />
nach Gennesaret und legten dort an.<br />
Als sie aus dem Boot stiegen, erkannte man ihn sogleich. Die<br />
Menschen eilten durch die ganze Gegend und brachten die Kranken<br />
auf Liegen zu ihm, sobald sie hörten, wo er war.<br />
Und immer, wenn er in ein Dorf oder eine Stadt oder zu einem<br />
Gehöft kam, trug man die Kranken auf die Straße hinaus und bat<br />
ihn, er möge sie wenigstens den Saum seines Gewandes berühren<br />
lassen.<br />
Und alle, die ihn berührten, wurden geheilt.<br />
Innehalten am Abend<br />
Abendgebet<br />
O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />
Herr, eile, mir zu helfen.<br />
Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />
Sag mir, wo bist du denn daheim, wenn nicht bei dir selbst?<br />
Thomas von Kempen (lat. Thomas a Kempis, Augustiner-Chorherr,<br />
Mystiker und geistlicher Schriftsteller, 1380–1471)
Abend · Montag, 5. <strong>Februar</strong> 62<br />
• Wie wohl, wie zuhause fühle ich mich in meiner Haut?<br />
• Wie viel Ablenkung, und sei es durch Arbeit, brauche ich?<br />
Confiteor (Seite 17) – oder – Erbarme dich (Seite 30)<br />
Hymnus<br />
Herr, du bist meine Zuversicht;<br />
du lebst, und ich soll leben.<br />
Du wirst mir, wie dein Wort verspricht,<br />
Unsterblichkeit einst geben.<br />
Ich glaube dir und zweifle nicht.<br />
Herr, du bist meine Zuversicht.<br />
Mein Jesus lebt, mit ihm auch ich;<br />
nun kann mich nichts mehr schrecken.<br />
Mein Jesus lebt und wird auch mich<br />
dereinst vom Tod erwecken;<br />
ihm ist das Reich, ich fürcht mich nicht.<br />
Herr, du bist meine Zuversicht.<br />
Durch dich, o Heiland, ist der Tod<br />
mir Eingang in das Leben;<br />
welch süßen Trost in letzter Not<br />
wird’s meiner Seele geben!<br />
Mir banget nicht vor dem Gericht.<br />
Herr, du bist meine Zuversicht.<br />
1. Strophe: Sagan 1806 / 2. und 3. Strophe: Limburg 1838,<br />
GL 863 · GL 1975 833 (Anhang Würzburg)<br />
Psalm 7 Verse 11–18<br />
Ein Schild über mir ist Gott, *<br />
er rettet die Menschen mit redlichem Herzen.<br />
Gott ist ein gerechter Richter, *<br />
ein Gott, der täglich strafen kann.<br />
Wenn der Frevler sein Schwert wieder schärft, *<br />
seinen Bogen spannt und zielt,
63<br />
Montag, 5. <strong>Februar</strong> · Abend<br />
dann rüstet er tödliche Waffen gegen sich selbst, *<br />
bereitet sich glühende Pfeile.<br />
Er hat Böses im Sinn; *<br />
er geht schwanger mit Unheil, und Tücke gebiert er.<br />
Er gräbt ein Loch, er schaufelt es aus, *<br />
doch er stürzt in die Grube, die er selber gemacht hat.<br />
Seine Untat kommt auf sein eigenes Haupt, *<br />
seine Gewalttat fällt auf seinen Scheitel zurück.<br />
Ich will dem Herrn danken, denn er ist gerecht; *<br />
dem Namen des Herrn, des Höchsten,<br />
will ich singen und spielen.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Dein Name, du Höchster, ist uns Schutz und Schild. Dir allein<br />
wollen wir dienen, für deine Gerechtigkeit wollen wir leben.<br />
Lesung 1 Joh 2, 1b–2<br />
Wir haben einen Beistand beim Vater: Jesus Christus, den Gerechten.<br />
Er ist die Sühne für unsere Sünden, aber nicht nur<br />
für unsere Sünden, sondern auch für die der ganzen Welt.<br />
Magnificat – Lobgesang Mariens<br />
Antiphon zum Magnificat:<br />
Herr Jesus Christus, guter Meister, ich sage dir Dank. Du gabst<br />
mir Kraft, die Folter zu bestehen. Nun nimm mich auf in deine<br />
Herrlichkeit, die niemals enden wird.<br />
Fürbitten<br />
Lasst uns beten für alle, die ihr Christsein im Verborgenen leben:<br />
V: Du unser Vater, A: höre unsere Bitten.<br />
– Dass sie im Austausch mit dir Kraft und Orientierung für ihren<br />
Lebensweg finden.<br />
– Dass sie Gleichgesinnten begegnen, damit sie einander zur Seite<br />
stehen.
Abend · Montag, 5. <strong>Februar</strong> 64<br />
– Dass sie ihre tägliche Arbeit als Mosaikstein in deinem Heilsplan<br />
sehen lernen.<br />
V: Du unser Vater, A: höre unsere Bitten.<br />
– Dass sie ihr Lebenswerk beim Aufbruch aus dieser Welt vertrauensvoll<br />
in deine Hände legen.<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Allmächtiger Gott, du hast die heilige Agatha zur Jungfräulichkeit<br />
um Christi willen berufen und ihr die Gnade des Martyriums geschenkt.<br />
Höre auf ihre Fürsprache und hilf uns, in aller Bedrängnis<br />
auszuharren und dir in Lauterkeit und Treue zu dienen. Darum<br />
bitten wir durch Jesus Christus.<br />
Gnade und unvergängliches Leben sei mit allen,<br />
die Jesus Christus, unseren Herrn, lieben.<br />
Eph 6, 24<br />
Salve Regina (Seite 332)
Dienstag, 6. <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong><br />
Heiliger Paul Miki und Gefährten<br />
Paul Miki (um 1565–1597) bemühte sich im Anschluss an die Mission<br />
Franz Xavers erfolgreich um die Verbreitung des christlichen<br />
Glaubens in Japan. Er stammte aus einer vornehmen japanischen Familie.<br />
Seit seinem 11. Lebensjahr wurde er von Jesuiten erzogen und<br />
trat mit 22 Jahren in den Jesuitenorden ein, wo er als Einheimischer<br />
auf die Glaubensverkündung in Japan vorbereitet wurde. Dort setzte<br />
nach anfänglicher Duldung des Christentums ab 1587 aus religiösen<br />
und politischen Motiven eine Wende ein, in der der christliche<br />
Glaube verboten und schließlich verfolgt wurde. Vor allem die Missionare<br />
wurden gefangen genommen und grausam gefoltert, um sie<br />
zum Glaubensabfall zu bewegen. Unter ihnen war Paul Miki mit 25<br />
Gefährten, den Märtyrern von Nagasaki. Da sie standhaft blieben,<br />
wurden sie zum Tode durch Kreuzigung verurteilt. Noch am Kreuz<br />
bekannten sie singend und predigend ihren Glauben. 1862 wurden<br />
diese Märtyrer heiliggesprochen.<br />
Schrifttexte: Lesung: Gal 2, 19–20; Evangelium: Mt 28, 16–20<br />
Namenstag: hl. Dorothea von Caesarea in Kappadokien (Märtyrerin,<br />
† um 304) · hl. Vedast (Gaston, Bischof von Arras, † 540) · hl. Amandus<br />
von Maastricht (Bischof, Glaubensbote, † 679/84) · hl. Reinhild von<br />
Aldeneyk (Äbtissin, † um 780) · sel. Hildegund von Meer (Klostergründerin,<br />
Prämonstratenserin, † 1183) · sel. Diego (Didacus) von Acevedo<br />
(Bischof, † 1207)<br />
Morgengebet<br />
Herr, öffne meine Lippen.<br />
Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />
Ehre sei dem Vater ... Halleluja.
Morgen · Dienstag, 6. <strong>Februar</strong> 66<br />
Hymnus<br />
Ist Gott für mich, so trete<br />
gleich alles wider mich;<br />
so oft ich ruf und bete,<br />
weicht alles hinter sich.<br />
Hab ich das Haupt zum Freunde<br />
und bin geliebt bei Gott,<br />
was kann mir tun der Feinde<br />
und Widersacher Rott?<br />
Nun weiß und glaub ich feste,<br />
ich rühm’s auch ohne Scheu,<br />
dass Gott, der Höchst und Beste,<br />
mein Freund und Vater sei<br />
und dass in allen Fällen<br />
er mir zur Rechten steh<br />
und dämpfe Sturm und Wellen<br />
und was mir bringet Weh.<br />
Der Grund, da ich mich gründe,<br />
ist Christus und sein Blut;<br />
das machet, dass ich finde<br />
das ewge, wahre Gut.<br />
An mir und meinem Leben<br />
ist nichts auf dieser Erd;<br />
was Christus mir gegeben,<br />
das ist der Liebe wert.<br />
Mein Jesus ist mein Ehre,<br />
mein Glanz und schönes Licht.<br />
Wenn der nicht in mir wäre,<br />
so dürft und könnt ich nicht<br />
vor Gottes Augen stehen<br />
und vor dem Sternensitz,<br />
ich müsste stracks vergehen<br />
wie Wachs in Feuershitz.
67<br />
Dienstag, 6. <strong>Februar</strong> · Morgen<br />
Der, der hat ausgelöschet,<br />
was mit sich führt den Tod;<br />
der ist’s, der mich rein wäschet,<br />
macht schneeweiß, was ist rot.<br />
In ihm kann ich mich freuen,<br />
hab einen Heldenmut,<br />
darf kein Gerichte scheuen,<br />
wie sonst ein Sünder tut.<br />
Paul Gerhardt 1653 nach Röm 8, 31–39<br />
EG 351, Strophen 1–5<br />
Psalm 10 Verse 1–11<br />
Herr, warum bleibst du so fern, *<br />
verbirgst dich in Zeiten der Not?<br />
In seinem Hochmut quält der Frevler die Armen. *<br />
Er soll sich fangen in den Ränken,<br />
die er selbst ersonnen hat.<br />
Denn der Frevler rühmt sich nach Herzenslust, *<br />
er raubt, er lästert und verachtet den Herrn.<br />
Überheblich sagt der Frevler: /<br />
„Gott straft nicht. Es gibt keinen Gott.“ *<br />
So ist sein ganzes Denken.<br />
Zu jeder Zeit glückt ihm sein Tun. /<br />
Hoch droben und fern von sich wähnt er deine Gerichte. *<br />
All seine Gegner faucht er an.<br />
Er sagt in seinem Herzen: /<br />
„Ich werde niemals wanken. *<br />
Von Geschlecht zu Geschlecht trifft mich kein Unglück.“<br />
Sein Mund ist voll Fluch und Trug und Gewalttat; *<br />
auf seiner Zunge sind Verderben und Unheil.<br />
Er liegt auf der Lauer in den Gehöften /<br />
und will den Schuldlosen heimlich ermorden; *<br />
seine Augen spähen aus nach dem Armen.
Morgen · Dienstag, 6. <strong>Februar</strong> 68<br />
Er lauert im Versteck wie ein Löwe im Dickicht, /<br />
er lauert darauf, den Armen zu fangen; *<br />
er fängt den Armen und zieht ihn in sein Netz.<br />
Er duckt sich und kauert sich nieder, *<br />
seine Übermacht bringt die Schwachen zu Fall.<br />
Er sagt in seinem Herzen: „Gott vergisst es, *<br />
er verbirgt sein Gesicht, er sieht es niemals.“<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Gott, dein Sohn hat um unseretwillen Verfolgung und Schande<br />
ertragen. Durch sein Leiden gib uns Halt, wenn wir bedrängt werden.<br />
Bleibe uns nicht fern.<br />
Lesung <br />
Röm 13, 11b–13a<br />
Die Stunde ist gekommen, sich vom Schlaf zu erheben. Denn<br />
jetzt ist das Heil uns näher als zu der Zeit, da wir gläubig<br />
wurden. Die Nacht ist vorgerückt, der Tag ist nahe. Darum lasst<br />
uns ablegen die Werke der Finsternis und anlegen die Waffen des<br />
Lichts! Lasst uns ehrenhaft leben wie am Tag.<br />
Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />
Antiphon zum Benedictus:<br />
Selig, die Verfolgung leiden für die Gerechtigkeit; denn ihrer ist<br />
das Himmelreich.<br />
Bitten<br />
Du unser Gott und Vater, du hast uns erschaffen, damit wir Tag<br />
für Tag im Licht deines Angesichts leben. Wir rufen zu dir:<br />
A: Höre unsere Bitten.<br />
– Lass uns fest im Glauben gegründet sein und stets darin wachsen.<br />
– Hilf uns beten in der Kraft deines Geistes.<br />
– Lass uns festhalten an deiner Liebe.
69<br />
Dienstag, 6. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Starker Gott, du bist die Kraft der Heiligen, du hast den heiligen<br />
Paul Miki und seine Gefährten durch das Martyrium am Kreuz<br />
zur ewigen Herrlichkeit geführt. Hilf uns auf die Fürbitte dieser<br />
Heiligen, Christus, dem Gekreuzigten, nachzufolgen und ihn bis<br />
zum Tode gläubig zu bekennen, der in der Einheit des Heiligen<br />
Geistes mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.<br />
Der treue Gott,<br />
dem das Sterben seiner Frommen kostbar ist,<br />
er löse unsere Fesseln und schenke uns seinen Frieden.<br />
Vgl. Ps 116, 15 f.<br />
Texte zur Eucharistiefeier<br />
Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />
Lesung aus dem ersten Buch der Könige<br />
1 Kön 8, 22–23.27–30<br />
In jenen Tagen trat Salomo in Gegenwart der ganzen Versammlung<br />
Israels vor den Altar des HERRN, breitete seine Hände zum<br />
Himmel aus und betete: HERR, Gott Israels, im Himmel oben und<br />
auf der Erde unten gibt es keinen Gott, der so wie du Bund und<br />
Huld seinen Knechten bewahrt, die mit ungeteiltem Herzen vor<br />
ihm leben.<br />
Wohnt denn Gott wirklich auf der Erde? Siehe, selbst der Himmel<br />
und die Himmel der Himmel fassen dich nicht, wie viel weniger<br />
dieses Haus, das ich gebaut habe. Wende dich, HERR, mein<br />
Gott, dem Beten und Flehen deines Knechtes zu! Höre auf das<br />
Rufen und auf das Gebet, das dein Knecht heute vor dir verrichtet!<br />
Halte deine Augen offen über diesem Haus bei Nacht und
Eucharistie · Dienstag, 6. <strong>Februar</strong> 70<br />
bei Tag, über der Stätte, von der du gesagt hast, dass dein Name<br />
hier wohnen soll! Höre auf das Gebet, das dein Knecht an dieser<br />
Stätte verrichtet!<br />
Achte auf das Flehen deines Knechtes und deines Volkes Israel,<br />
wenn sie an dieser Stätte beten! Höre sie im Himmel, dem Ort,<br />
wo du wohnst! Höre sie und verzeih!<br />
Impuls zur Lesung<br />
„Wohnt denn Gott wirklich auf der Erde?“ Überschreitet seine<br />
Größe nicht alles? Wozu dann der Tempel? Nicht der Herr, wir<br />
Menschen sind an Raum und Zeit gebunden. Und der Gott Israels<br />
bindet sich nun in seiner unendlichen Freiheit an diese<br />
menschengemachte Stätte, will sie zur Stätte seines heiligen Namens,<br />
zur Stätte seines göttlichen Hörens machen. König und<br />
Volk beten hier, und Salomo bittet: „Höre sie im Himmel, dem<br />
Ort, wo du wohnst!“<br />
Antwortpsalm Ps 84, 3–5.10–11<br />
Kehrvers:<br />
Wie lieb ist mir deine Wohnung, o HERR!<br />
Meine Seele verzehrt sich in Sehnsucht *<br />
nach den Höfen des HERRN.<br />
Mein Herz und mein Fleisch, *<br />
sie jubeln dem lebendigen Gott entgegen. – Kehrvers<br />
Auch der Sperling fand ein Haus *<br />
und die Schwalbe ein Nest, wohin sie ihre Jungen gelegt hat –<br />
deine Altäre, HERR der Heerscharen, *<br />
mein Gott und mein König. – Kehrvers<br />
Selig, die wohnen in deinem Haus, *<br />
die dich allezeit loben.<br />
Gott, sieh her auf unseren Schild, *<br />
schau auf das Angesicht deines Gesalbten! – Kehrvers
71<br />
Dienstag, 6. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />
Ja, besser ist ein einziger Tag in deinen Höfen *<br />
als tausend andere.<br />
Lieber an der Schwelle stehen im Haus meines Gottes *<br />
als wohnen in den Zelten der Frevler. – Kehrvers<br />
Kehrvers vgl. Vers 2a, ferner GL 653, 3 · GL 1975 649, 1 (V. Ton)<br />
oder KG 648 (I. Ton)<br />
Ruf vor dem Evangelium Ps 119, 36a.29b<br />
Halleluja. Halleluja.<br />
Deinen Vorschriften neige mein Herz zu, Herr, begnade mich mit<br />
deiner Weisung!<br />
Halleluja.<br />
Aus dem hl. Evangelium nach Markus Mk 7, 1–13<br />
In jener Zeit versammelten sich die Pharisäer und einige Schriftgelehrte,<br />
die aus Jerusalem gekommen waren, bei Jesus.<br />
Sie sahen, dass einige seiner Jünger ihr Brot mit unreinen, das<br />
heißt mit ungewaschenen Händen aßen. Die Pharisäer essen<br />
nämlich wie alle Juden nur, wenn sie vorher mit einer Handvoll<br />
Wasser die Hände gewaschen haben; so halten sie an der Überlieferung<br />
der Alten fest. Auch wenn sie vom Markt kommen, essen<br />
sie nicht, ohne sich vorher zu waschen. Noch viele andere<br />
überlieferte Vorschriften halten sie ein, wie das Abspülen von Bechern,<br />
Krügen und Kesseln.<br />
Die Pharisäer und die Schriftgelehrten fragten ihn also: Warum<br />
halten sich deine Jünger nicht an die Überlieferung der Alten,<br />
sondern essen ihr Brot mit unreinen Händen? Er antwortete ihnen:<br />
Der Prophet Jesaja hatte recht mit dem, was er über euch<br />
Heuchler sagte, wie geschrieben steht:<br />
Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, sein Herz aber ist weit<br />
weg von mir. Vergeblich verehren sie mich; was sie lehren, sind<br />
Satzungen von Menschen.<br />
Ihr gebt Gottes Gebot preis und haltet euch an die Überlieferung<br />
der Menschen. Und weiter sagte Jesus: Sehr geschickt setzt
Abend · Dienstag, 6. <strong>Februar</strong> 72<br />
ihr Gottes Gebot außer Kraft, um eure eigene Überlieferung aufzurichten.<br />
Denn Mose hat gesagt: Ehre deinen Vater und deine Mutter!<br />
und: Wer Vater oder Mutter schmäht, soll mit dem Tod bestraft<br />
werden.<br />
Ihr aber lehrt: Wenn einer zu seinem Vater oder seiner Mutter<br />
sagt: Korban – das heißt: Weihgeschenk sei, was du von mir als<br />
Unterstützung erhalten solltest –, dann lasst ihr ihn nichts mehr<br />
für Vater oder Mutter tun. So setzt ihr durch eure eigene Überlieferung<br />
Gottes Wort außer Kraft. Und ähnlich handelt ihr in vielen<br />
Fällen.<br />
Innehalten am Abend<br />
Abendgebet<br />
O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />
Herr, eile, mir zu helfen.<br />
Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />
Es gibt dieses produktive Stolpern, bei dem man ins Nachdenken<br />
kommt.<br />
Rita Süssmuth (deutsche Politikerin,<br />
von 1988–1998 Präsidentin des deutschen Bundestags, geb. 1937)<br />
• Welches „Stolpern“ hat sich für mich als produktiv erwiesen<br />
und mich aus allzu festgefahrenen Bahnen geholt?<br />
• Wie offen bin ich für neue Impulse, Informationen, Überlegungen?<br />
Confiteor (Seite 17) – oder – Erbarme dich (Seite 30)
73<br />
Dienstag, 6. <strong>Februar</strong> · Abend<br />
Hymnus<br />
Nichts, nichts kann mich verdammen,<br />
nichts nimmt mir meinen Mut:<br />
die Höll und ihre Flammen<br />
löscht meines Heilands Blut.<br />
Kein Urteil mich erschrecket,<br />
kein Unheil mich betrübt,<br />
weil mich mit Flügeln decket<br />
mein Heiland, der mich liebt.<br />
Sein Geist wohnt mir im Herzen,<br />
regiert mir meinen Sinn,<br />
vertreibet Sorg und Schmerzen,<br />
nimmt allen Kummer hin;<br />
gibt Segen und Gedeihen<br />
dem, was er in mir schafft,<br />
hilft mir das Abba schreien<br />
aus aller meiner Kraft.<br />
Und wenn an meinem Orte<br />
sich Furcht und Schrecken find’t,<br />
so seufzt und spricht er Worte,<br />
die unaussprechlich sind<br />
mir zwar und meinem Munde,<br />
Gott aber wohl bewusst,<br />
der an des Herzens Grunde<br />
ersiehet seine Lust.<br />
Sein Geist spricht meinem Geiste<br />
manch süßes Trostwort zu:<br />
wie Gott dem Hilfe leiste,<br />
der bei ihm suchet Ruh,<br />
und wie er hab erbauet<br />
ein edle neue Stadt,<br />
da Aug und Herze schauet,<br />
was es geglaubet hat.
Abend · Dienstag, 6. <strong>Februar</strong> 74<br />
Da ist mein Teil und Erbe<br />
mir prächtig zugericht’;<br />
wenn ich gleich fall und sterbe,<br />
fällt doch mein Himmel nicht.<br />
Muss ich auch gleich hier feuchten<br />
mit Tränen meine Zeit,<br />
mein Jesus und sein Leuchten<br />
durchsüßet alles Leid.<br />
Die Welt, die mag zerbrechen,<br />
du stehst mir ewiglich;<br />
kein Brennen, Hauen, Stechen<br />
soll trennen mich und dich;<br />
kein Hunger und kein Dürsten,<br />
kein Armut, keine Pein,<br />
kein Zorn der großen Fürsten<br />
soll mir ein Hindrung sein.<br />
Paul Gerhardt 1653 nach Röm 8, 31–39<br />
EG 351, Strophen 6–11<br />
Psalm 13 Verse 2–6<br />
Wie lange noch, Herr, vergisst du mich ganz? *<br />
Wie lange noch verbirgst du dein Gesicht vor mir?<br />
Wie lange noch muss ich Schmerzen ertragen in meiner Seele, /<br />
in meinem Herzen Kummer Tag für Tag? *<br />
Wie lange noch darf mein Feind über mich triumphieren?<br />
Blick doch her, erhöre mich, Herr, mein Gott, *<br />
erleuchte meine Augen, damit ich nicht entschlafe und sterbe,<br />
damit mein Feind nicht sagen kann: *<br />
„Ich habe ihn überwältigt“,<br />
damit meine Gegner nicht jubeln, *<br />
weil ich ihnen erlegen bin.<br />
Ich aber baue auf deine Huld, *<br />
mein Herz soll über deine Hilfe frohlocken.
75<br />
Dienstag, 6. <strong>Februar</strong> · Abend<br />
Singen will ich dem Herrn, *<br />
weil er mir Gutes getan hat.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Lass uns im Elend nicht vergessen, was du uns Gutes getan hast,<br />
barmherziger Vater. Durch die lichten Momente in unserem Leben<br />
stärke unser Vertrauen, dass du uns nicht verlässt.<br />
Lesung Jer 17, 7–8<br />
Gesegnet der Mann, der sich auf den Herrn verlässt und dessen<br />
Hoffnung der Herr ist. Er ist wie ein Baum, der am Wasser<br />
gepflanzt ist und am Bach seine Wurzeln ausstreckt: Er hat<br />
nichts zu fürchten, wenn die Hitze kommt; seine Blätter bleiben<br />
grün; auch in einem trockenen Jahr ist er ohne Sorge, unablässig<br />
bringt er seine Früchte.<br />
Magnificat – Lobgesang Mariens<br />
Antiphon zum Magnificat:<br />
Im Himmel freuen sich die Gerechten, die dem Herrn gefolgt<br />
sind. Aus Liebe zu Christus vergossen sie ihr Blut. Nun herrschen<br />
sie mit ihm auf ewig.<br />
Fürbitten<br />
Lasst uns beten für die Menschen in Japan:<br />
V: Du guter Gott, A: erbarme dich.<br />
– Für alle, deren Häuser durch Erdbeben zerstört wurden.<br />
– Für alle, die durch einen Tsunami ihre Heimat verloren haben.<br />
– Für alle, die noch heute an den Folgen der Atombombenabwürfe<br />
von Hiroshima und Nagasaki leiden.<br />
– Für alle, die durch die Atomkatastrophe von Fukushima Hab<br />
und Gut verloren haben und nie in ihre Heimat werden zurückkehren<br />
können.
Abend · Dienstag, 6. <strong>Februar</strong> 76<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Starker Gott, du bist die Kraft der Heiligen, du hast den heiligen<br />
Paul Miki und seine Gefährten durch das Martyrium am Kreuz<br />
zur ewigen Herrlichkeit geführt. Hilf uns auf die Fürbitte dieser<br />
Heiligen, Christus, dem Gekreuzigten, nachzufolgen und ihn bis<br />
zum Tode gläubig zu bekennen, der in der Einheit des Heiligen<br />
Geistes mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.<br />
Salve Regina (Seite 332)<br />
Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende<br />
gewähre uns der allmächtige Herr.
Mittwoch, 7. <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong><br />
Namenstag: hl. Richard von Wessex (Vater Willibalds, Wunibalds und<br />
Walburgas, Pilger, † 720) · Ava (Reklusin, älteste österr. Dichterin,<br />
† 1127) · sel. Eugénie Smet (frz. Ordensgründerin, † 1871)<br />
Hymnus<br />
Morgengebet<br />
Herr, öffne meine Lippen.<br />
Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />
Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />
Nacht und Gewölk und Finsternis,<br />
verworr’nes Chaos dieser Welt,<br />
entweicht und flieht! Das Licht erscheint,<br />
der Tag erhebt sich: Christus naht.<br />
Jäh reißt der Erde Dunkel auf,<br />
durchstoßen von der Sonne Strahl,<br />
der Farben Fülle kehrt zurück<br />
im hellen Glanz des Taggestirns.<br />
So soll, was in uns dunkel ist,<br />
was schwer uns auf dem Herzen liegt,<br />
aufbrechen unter deinem Licht<br />
und dir sich öffnen, Herr und Gott.<br />
Dich, Christus, suchen wir allein<br />
mit reinem, ungeteiltem Sinn,<br />
dir beugen willig wir das Knie<br />
mit Bitten und mit Lobgesang.<br />
Blick tief in unser Herz hinein,<br />
sieh unser ganzes Leben an:
Morgen · Mittwoch, 7. <strong>Februar</strong> 78<br />
Noch manches Arge liegt in uns,<br />
was nur dein Licht erhellen kann.<br />
Dir, Christus, guter Herr und Gott,<br />
dem ew’gen Vater, der uns liebt,<br />
dem Heil’gen Geist, der bei uns ist,<br />
sei Lob und Dank in Ewigkeit. Amen.<br />
Nach: Nox et tenebrae et nubila; Prudentius, † nach 405<br />
Melodie: GL 297 · GL 1975 178 · KG 395 · EG 79<br />
Psalm 18 Verse 21–30<br />
Der Herr hat gut an mir gehandelt und mir vergolten, *<br />
weil ich gerecht bin und meine Hände rein sind.<br />
Denn ich hielt mich an die Wege des Herrn *<br />
und fiel nicht ruchlos ab von meinem Gott.<br />
Ja, ich habe alle seine Gebote vor Augen, *<br />
weise seine Gesetze niemals ab.<br />
Ich war vor ihm ohne Makel, *<br />
ich nahm mich in Acht vor der Sünde.<br />
Darum hat der Herr mir vergolten, weil ich gerecht bin *<br />
und meine Hände rein sind vor seinen Augen.<br />
Gegen den Treuen zeigst du dich treu, *<br />
an dem Aufrichtigen handelst du recht.<br />
Gegen den Reinen zeigst du dich rein, *<br />
doch falsch gegen den Falschen.<br />
Dem bedrückten Volk bringst du Heil, *<br />
doch die Blicke der Stolzen zwingst du nieder.<br />
Du, Herr, lässt meine Leuchte erstrahlen, *<br />
mein Gott macht meine Finsternis hell.<br />
Mit dir erstürme ich Wälle, *<br />
mit meinem Gott überspringe ich Mauern.<br />
Ehre sei dem Vater ...
79<br />
Mittwoch, 7. <strong>Februar</strong> · Morgen<br />
In deiner Treue, guter Vater, trägst du uns Tag für Tag. Gib, dass<br />
wir einander aufrichtig gegenübertreten, damit wir in Eintracht<br />
miteinander leben können.<br />
Lesung <br />
Tob 4, 15a.16a.18–19a<br />
Was dir selbst verhasst ist, das mute auch einem anderen<br />
nicht zu! Gib dem Hungrigen von deinem Brot und dem<br />
Nackten von deinen Kleidern. Such nur bei Verständigen Rat;<br />
einen brauchbaren Ratschlag verachte nicht! Preise Gott, den<br />
Herrn, zu jeder Zeit; bitte ihn, dass dein Weg geradeaus führt und<br />
dass alles, was du tust und planst, ein gutes Ende nimmt.<br />
Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />
Antiphon zum Benedictus:<br />
Vollende an uns dein Erbarmen, o Herr, und denk an deinen heiligen<br />
Bund.<br />
Bitten<br />
Christus Jesus, du bist uns Weg, Wahrheit und Leben. Wir bitten<br />
dich:<br />
A: Zieh uns zu dir, du unser Ursprung und Ziel.<br />
– Dass wir in dunklen Zeiten darauf vertrauen, dass du uns hältst.<br />
– Dass wir in allem, was wir tun, ein reines Herz und einen klaren<br />
Blick bewahren.<br />
– Dass wir in deiner Nachfolge lernen, was unsere Lebensaufgabe<br />
ist.<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Erhöre uns, Gott, unser Heiland, und gib, dass wir in deinem<br />
Lichte leben und die Wahrheit tun; denn als Kinder des Lichtes
Eucharistie · Mittwoch, 7. <strong>Februar</strong> 80<br />
sind wir aus dir geboren. Mache uns zu deinen Zeugen unter den<br />
Menschen. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />
Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />
und führe uns zum ewigen Leben.<br />
Tagesgebet<br />
Texte zur Eucharistiefeier<br />
Gütiger Gott, lass deine Gnade mächtig werden in unseren Herzen,<br />
damit wir imstande sind, unser eigenes Begehren zu meistern<br />
und den Anregungen deines Geistes zu folgen. Darum bitten<br />
wir durch Jesus Christus.<br />
Lesung aus dem ersten Buch der Könige 1 Kön 10, 1–10<br />
In jenen Tagen hörte die Königin von Saba vom Ruf Salomos<br />
und kam, um ihn mit Rätselfragen auf die Probe zu stellen. Sie<br />
kam nach Jerusalem mit sehr großem Gefolge, mit Kamelen, die<br />
Balsam, eine gewaltige Menge Gold und Edelsteine trugen, trat<br />
bei Salomo ein und redete mit ihm über alles, was sie in ihrem<br />
Herzen erwogen hatte. Salomo gab ihr Antwort auf alle Fragen.<br />
Es gab nichts, was dem König verborgen war und was er ihr nicht<br />
hätte sagen können.<br />
Als nun die Königin von Saba die ganze Weisheit Salomos erkannte,<br />
als sie den Palast sah, den er gebaut hatte, die Speisen<br />
auf seiner Tafel, die Sitzplätze seiner Beamten, das Aufwarten der<br />
Diener und ihre Gewänder, seine Getränke und sein Brandopfer,<br />
das er im Haus des HERRN darbrachte, da stockte ihr der Atem.<br />
Sie sagte zum König: Was ich in meinem Land über dich und<br />
deine Weisheit gehört habe, ist wirklich wahr. Ich wollte es nicht<br />
glauben, bis ich nun selbst gekommen bin und es mit eigenen<br />
Augen gesehen habe. Und wahrlich, nicht einmal die Hälfte hat<br />
man mir berichtet; deine Weisheit und deine Vorzüge übertreffen<br />
alles, was ich gehört habe.
81<br />
Mittwoch, 7. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />
Glücklich sind deine Männer, glücklich diese deine Diener, die<br />
allezeit vor dir stehen und deine Weisheit hören. Gepriesen sei<br />
der HERR, dein Gott, der an dir Gefallen fand und dich auf den<br />
Thron Israels setzte. Weil der HERR Israel ewig liebt, hat er dich<br />
zum König bestellt, damit du Recht und Gerechtigkeit übst.<br />
Sie gab dem König hundertzwanzig Talente Gold, dazu eine<br />
sehr große Menge Balsam und Edelsteine. Niemals mehr kam so<br />
viel Balsam in das Land, wie die Königin von Saba dem König<br />
Salomo schenkte.<br />
Impuls zur Lesung<br />
Vielleicht kennen Sie das Gemälde von Piero della Francesca<br />
(1416–1492): Salomos Begegnung mit der Königin von Saba inmitten<br />
ihres Gefolges. Es findet sich in der Basilika S. Francesco<br />
im toskanischen Arezzo, und seit ich es vor vielen Jahren zum<br />
ersten Mal sah, lässt es mich nicht mehr los. Wenn Sie es noch<br />
nicht kennen – schauen Sie es sich bald einmal an. Das Land<br />
Saba war berühmt für seinen Handel mit Weihrauch, Gold, Balsam<br />
und Edelsteinen (Jes 60, 6; Ez 27, 22), und die Erzählung<br />
vom Besuch der Königin bei Salomo zeigt deutlich, welche Vorstellungen<br />
man vom legendären Reichtum des Landes hatte.<br />
Saba steht jedoch nicht nur für unermesslichen Reichtum, das<br />
arabische Land galt auch als Sitz der Weisheit schlechthin. Die<br />
Landesfürstin besucht Salomo vor allem als Repräsentantin fremder<br />
Weisheit. Die Königin, die gekommen war, um zu prüfen,<br />
verbirgt am Ende ihre Bewunderung nicht. Ja, die selbstbewusste<br />
und zunächst skeptische Herrscherin ist mehr als überzeugt:<br />
„Und wahrlich, nicht einmal die Hälfte hat man mir berichtet;<br />
deine Weisheit und deine Vorzüge übertreffen alles, was ich gehört<br />
habe.“ Der enthusiastische Glückwunsch gilt Salomo und<br />
allen, die mit ihm, der strahlenden Weisheit in Person, leben<br />
dürfen. Doch der eigentliche Höhepunkt der Erzählung steht<br />
noch aus. Es ist das Gotteslob aus dem Mund der fernen Königin:<br />
„Gepriesen sei der HERR, dein Gott, der an dir Gefallen<br />
fand und dich auf den Thron Israels setzte. Weil der HERR Israel
Eucharistie · Mittwoch, 7. <strong>Februar</strong> 82<br />
ewig liebt, hat er dich zum König bestellt, damit du Recht und<br />
Gerechtigkeit übst.“ Die Königin führt die Sonderstellung Salomos<br />
und die Einzigartigkeit seiner Herrschaft auf das Handeln<br />
des ihr eigentlich fremden Gottes Israels zurück: Der Herr hat<br />
Gefallen an Salomo – und liebt Israel „ewig“. Der Gott, der Israel<br />
unverbrüchlich treu liebt, steht stärkend hinter Salomo, „damit<br />
du Recht und Gerechtigkeit übst“!<br />
Antwortpsalm Ps 37, 5–6.30–31.39–40b<br />
Kehrvers:<br />
Der Mund des Gerechten spricht Worte der Weisheit!<br />
Befiehl dem HERRN deinen Weg, *<br />
vertrau ihm – er wird es fügen.<br />
Er lässt deine Gerechtigkeit aufgehen wie das Licht, *<br />
dein Recht wie die Helle des Mittags. – Kehrvers<br />
Der Mund des Gerechten bewegt Worte der Weisheit *<br />
und seine Zunge redet, was recht ist.<br />
Die Weisung seines Gottes ist in seinem Herzen, *<br />
seine Schritte werden nicht wanken. – Kehrvers<br />
Die Rettung der Gerechten kommt vom HERRN, *<br />
ihre Zuflucht zur Zeit der Bedrängnis.<br />
Der HERR hat ihnen geholfen und sie gerettet, *<br />
er wird sie vor den Frevlern retten. – Kehrvers<br />
Kehrvers vgl. Vers 30a, ferner GL 64, 1 (II. Ton) oder GL 1975 745, 1 (IX. Ton)<br />
oder KG 458, 8 (VIII. Ton)<br />
Ruf vor dem Evangelium <br />
Halleluja. Halleluja.<br />
vgl. Joh 17, 17b.a<br />
Dein Wort, o Herr, ist Wahrheit; heilige uns in der Wahrheit!<br />
Halleluja.
83<br />
Mittwoch, 7. <strong>Februar</strong> · Abend<br />
Aus dem hl. Evangelium nach Markus Mk 7, 14–23<br />
In jener Zeit rief Jesus die Leute zu sich und sagte: Hört mir<br />
alle zu und begreift, was ich sage! Nichts, was von außen in<br />
den Menschen hineinkommt, kann ihn unrein machen, sondern<br />
was aus dem Menschen herauskommt, das macht ihn unrein. Er<br />
verließ die Menge und ging in ein Haus. Da fragten ihn seine<br />
Jünger nach dem Sinn dieses rätselhaften Wortes. Er antwortete<br />
ihnen: Begreift auch ihr nicht? Versteht ihr nicht, dass das, was<br />
von außen in den Menschen hineinkommt, ihn nicht unrein machen<br />
kann? Denn es gelangt ja nicht in sein Herz, sondern in den<br />
Magen und wird wieder ausgeschieden. Damit erklärte Jesus alle<br />
Speisen für rein.<br />
Weiter sagte er: Was aus dem Menschen herauskommt, das<br />
macht ihn unrein. Denn von innen, aus dem Herzen der Menschen,<br />
kommen die bösen Gedanken, Unzucht, Diebstahl, Mord,<br />
Ehebruch, Habgier, Bosheit, Hinterlist, Ausschweifung, Neid, Lästerung,<br />
Hochmut und Unvernunft. All dieses Böse kommt von<br />
innen und macht den Menschen unrein.<br />
Innehalten am Abend<br />
Abendgebet<br />
O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />
Herr, eile, mir zu helfen.<br />
Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />
Ich werfe unserer Zeit vor, dass sie starke und zu allem Guten<br />
begabte Geister zurückstößt, nur weil es sich um Frauen handelt.<br />
Teresa von Avila (Teresa de Jesús, Karmelitin, geboren als<br />
Teresa de Cepeda y Ahumada, spanische Theologin und Mystikerin,<br />
Ordens- und Kirchenreformerin, 1515–1582)
Abend · Mittwoch, 7. <strong>Februar</strong> 84<br />
• Wessen Begabungen übersehen wir heute?<br />
• Wen können wir, wen kann ich hier und heute fördern, stärken,<br />
einbeziehen?<br />
Confiteor (Seite 17) – oder – Erbarme dich (Seite 30)<br />
Hymnus<br />
Herr, öffne Ohren und das Herz,<br />
dass wir das Wort recht fassen,<br />
in Lieb und Leid, in Freud und Schmerz<br />
es außer Acht nicht lassen;<br />
dass wir nicht Hörer nur allein,<br />
dass wir des Wortes Täter sein,<br />
Frucht hundertfältig bringen.<br />
Nach David Denicke 1603–1680<br />
GL 845 (Anhang Limburg)<br />
Psalm 27 Verse 7–14<br />
Vernimm, o Herr, mein lautes Rufen; *<br />
sei mir gnädig und erhöre mich!<br />
Mein Herz denkt an dein Wort:<br />
„Sucht mein Angesicht!“ *<br />
Dein Angesicht, Herr, will ich suchen.<br />
Verbirg nicht dein Gesicht vor mir; /<br />
weise deinen Knecht im Zorn nicht ab! *<br />
Du wurdest meine Hilfe.<br />
Verstoß mich nicht, verlass mich nicht, *<br />
du Gott meines Heiles!<br />
Wenn mich auch Vater und Mutter verlassen, *<br />
der Herr nimmt mich auf.<br />
Zeige mir, Herr, deinen Weg, *<br />
leite mich auf ebener Bahn trotz meiner Feinde!<br />
Gib mich nicht meinen gierigen Gegnern preis; *<br />
denn falsche Zeugen stehen gegen mich auf und wüten.
85<br />
Mittwoch, 7. <strong>Februar</strong> · Abend<br />
Ich aber bin gewiss, zu schauen *<br />
die Güte des Herrn im Land der Lebenden.<br />
Hoffe auf den Herrn und sei stark! *<br />
Hab festen Mut und hoffe auf den Herrn!<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Du weist uns, Gott, deinen Weg und leitest uns auf ebener Bahn.<br />
Zeig uns dein Angesicht, lass uns deine Güte schauen!<br />
Lesung Jak 1, 22.25<br />
Hört das Wort nicht nur an, sondern handelt danach; sonst<br />
betrügt ihr euch selbst. Wer sich in das vollkommene Gesetz<br />
der Freiheit vertieft und an ihm festhält, wer es nicht nur hört,<br />
um es wieder zu vergessen, sondern danach handelt, der wird<br />
durch sein Tun selig sein.<br />
Magnificat – Lobgesang Mariens<br />
Antiphon zum Magnificat:<br />
Großes hat an mir getan der Mächtige, sein Name ist heilig.<br />
Fürbitten<br />
Jesus stellt immer wieder die Bedeutung des Inneren, des Herzens<br />
heraus. Nicht Vorschriften und Traditionen, sondern der<br />
innere Kern des Menschen, seine Zugewandtheit und Liebe sind<br />
entscheidend für das Heil. Bitten wir für alle, die in besonderer<br />
Weise herzlicher Zuwendung bedürfen:<br />
V: Barmherziger Gott, A: wir bitten dich, erhöre uns.<br />
– Wir beten für die Kinder, die in ihren Familien Gewalt erfahren.<br />
– Wir beten für die Menschen, die in Depressionen gefangen sind.<br />
– Wir beten für alle, die im schulischen oder beruflichen Umfeld<br />
Ablehnung und Ausgrenzung erleiden.<br />
– Wir beten für alle, die sich um andere sorgen und ihnen beistehen.
Abend · Mittwoch, 7. <strong>Februar</strong> 86<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Höre unser Gebet, o Herr, und beschütze uns bei Tag und bei<br />
Nacht. Wir sind dem Wandel der Zeit unterworfen; schenke uns<br />
festen Halt in dir, dem unwandelbaren Gott. Darum bitten wir<br />
durch Jesus Christus.<br />
Salve Regina (Seite 332)<br />
Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende<br />
gewähre uns der allmächtige Herr.
Donnerstag, 8. <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong><br />
Heiliger Hieronymus Ämiliani<br />
Heilige Josefine Bakhita<br />
Hieronymus (1486–1537) stammte aus einer vornehmen venezianischen<br />
Familie. Schon früh wandte er sich dem Waffendienst<br />
zu und führte während dieser Zeit ein ausschweifendes Leben. 1508<br />
geriet er in Gefangenschaft. Hier vollzog sich bei ihm ein innerer<br />
Wandel. Nach seiner unerwarteten Befreiung stellte er sein Leben in<br />
den Dienst der Nächstenliebe. Er setzte sich besonders für Waisenkinder<br />
und Pestkranke ein. In mehreren Städten errichtete er Waisenhäuser.<br />
Gleichgesinnte schlossen sich ihm an. Daraus entstand<br />
1528 eine Genossenschaft von Regularklerikern, die Gemeinschaft<br />
der „Somasker“ (genannt nach der Gründungsstadt Somasca). Hieronymus<br />
starb an der Pest, die er sich bei der Pflege Pestkranker<br />
zugezogen hatte.<br />
Schrifttexte: Lesung: Tob 12, 6–13; Evangelium: Mk 10, 17–30 (oder<br />
Mk 10, 17–27)<br />
Josefine (1869–1947) war die erste Ordensfrau mit schwarzer<br />
Hautfarbe. Josefine wurde im Sudan geboren und als Kind von<br />
Sklavenhändlern geraubt. Zynisch gab man ihr den Namen „Bakhita“<br />
– „Du hast Glück gehabt“. Bis 1885 wurde sie fünfmal verkauft und<br />
denkbar schlecht behandelt. Schließlich kam sie zum italienischen<br />
Konsul Callisto Legnani, wo sie erstmals gut behandelt wurde. Er<br />
nahm sie mit nach Italien und übergab sie einer befreundeten Familie<br />
als Kindermädchen. Während einer vorübergehenden Unterbringung<br />
bei den Canossianerinnen lernte das junge Mädchen den Glauben<br />
kennen. Nach einigen Monaten des Katechumenats wurde sie in die<br />
Kirche aufgenommen und erhielt den Namen Josefina. Mithilfe der<br />
Oberin setzte sie durch, dort im Kloster bleiben zu dürfen. Obwohl<br />
erst 1920 offiziell die ersten schwarzen Schwestern in einem katholischen<br />
Orden zugelassen wurden, durfte Josefine auf Fürsprache<br />
des Patriarchen von Venedig, Giuseppe Sarto, des späteren Papstes<br />
Pius X., schon 1891 in den Orden eintreten. Papst Johannes Paul II.
Morgen · Donnerstag, 8. <strong>Februar</strong> 88<br />
hat sie am 17. Mai 1992 selig- und am 1. Oktober 2000 heiliggesprochen.<br />
Er nahm ihre Heiligsprechung zum Anlass, die Gesellschaft zu<br />
mahnen, Gewalt gegen Mädchen und Frauen zu ächten und ihre<br />
Unterdrückung nicht länger zu dulden.<br />
Schrifttexte: Lesung: 1 Kor 7, 25–35; Evangelium: Mt 25, 1–13<br />
Namenstag: Sacharja (biblische Gestalt) · sel. Philipp Jeningen (Jesuit,<br />
Seelsorger, Mystiker, † 1704)<br />
Heute ist Internationaler Tag des Gebets und der Reflexion gegen Menschenhandel.<br />
Hymnus<br />
Morgengebet<br />
Herr, öffne meine Lippen.<br />
Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />
Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />
Höre doch, was sie sagt,<br />
die Stimme des Fremden in dir.<br />
Er weiß um dich, kennt deine Not<br />
und geht mit dir den Weg.<br />
Fühle doch, was sie lebt,<br />
die Freude des Fremden in dir.<br />
Singe mit ihm ein neues Lied,<br />
lade ihn ein zum Tanz.<br />
Glaube doch, dass sie wächst,<br />
die Sehnsucht des Fremden in dir.<br />
Wohnen will er in deinem Haus,<br />
bitte ihn, dass er bleibt.<br />
Spüre doch, wie es brennt,<br />
das Feuer des Fremden in dir.
89<br />
Donnerstag, 8. <strong>Februar</strong> · Morgen<br />
Mache dich weit und öffne dich,<br />
wenn er dein Herz berührt.<br />
Helmut Schlegel, © 2015 Dehm Verlag, Limburg<br />
Canticum <br />
Jer 31, 10–13.14b<br />
Antiphon:<br />
So spricht der Herr: Mein Volk wird satt an meinen Gaben.<br />
Hört, ihr Völker, das Wort des Herrn, *<br />
verkündet es auf den fernsten Inseln und sagt:<br />
Er, der Israel zerstreut hat, wird es auch sammeln *<br />
und hüten wie ein Hirt seine Herde.<br />
Denn der Herr wird Jakob erlösen *<br />
und ihn befreien aus der Hand des Stärkeren.<br />
Sie kommen und jubeln auf Zions Höhe, /<br />
sie strahlen vor Freude über die Gaben des Herrn, *<br />
über Korn, Wein und Öl, über Lämmer und Rinder.<br />
Sie werden wie ein bewässerter Garten sein *<br />
und nie mehr verschmachten.<br />
Dann freut sich das Mädchen beim Reigentanz, *<br />
Jung und Alt sind fröhlich.<br />
Ich verwandle ihre Trauer in Jubel, /<br />
tröste und erfreue sie nach ihrem Kummer; *<br />
mein Volk wird satt an meinen Gaben.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Lesung Jer 22, 3<br />
Sorgt für Recht und Gerechtigkeit und rettet den Ausgeplünderten<br />
aus der Hand des Gewalttäters! Fremde, Waisen und Witwen<br />
bedrängt und misshandelt nicht; vergießt kein unschuldiges<br />
Blut an diesem Ort!
Morgen · Donnerstag, 8. <strong>Februar</strong> 90<br />
Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />
Antiphon zum Benedictus:<br />
Dienet dem Herrn in Heiligkeit, denn er befreit uns aus der Hand<br />
unserer Feinde.<br />
Bitten<br />
Du unser Gott, wir bleiben schwache, fehlbare Menschen. Wir<br />
bitten dich:<br />
A: Hilf uns umkehren zu dir.<br />
– Wenn wir uns selbst wegen unserer Schwächen und Fehler<br />
nicht annehmen können.<br />
– Wenn wir uns vor anderen Menschen verschließen, weil sie<br />
uns fremd sind.<br />
– Wenn wir angesichts des Leids auf der Erde an dir zweifeln.<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Allmächtiger, ewiger Gott, am Abend, am Morgen und am Mittag<br />
preisen wir deine göttliche Herrlichkeit und bitten: Vertreibe aus<br />
unserem Herzen die Finsternis der Sünde, damit wir zum wahren<br />
Licht gelangen, zu Christus, deinem Sohn, unserem Herrn<br />
und Gott, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und<br />
herrscht in alle Ewigkeit.<br />
Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />
und führe uns zum ewigen Leben.
91<br />
Donnerstag, 8. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />
Texte zur Eucharistiefeier<br />
Tagesgebet<br />
Allmächtiger, ewiger Gott, du erleuchtest alle, die an dich glauben.<br />
Offenbare dich den Völkern der Erde, damit alle Menschen<br />
das Licht deiner Herrlichkeit schauen. Darum bitten wir durch<br />
Jesus Christus.<br />
Lesung aus dem ersten Buch der Könige 1 Kön 11, 4–13<br />
Als Salomo älter wurde, machten seine Frauen sein Herz anderen<br />
Göttern geneigt, sodass sein Herz dem HERRN, seinem<br />
Gott, nicht mehr ungeteilt ergeben war wie das Herz seines Vaters<br />
David. Er verehrte Astarte, die Göttin der Sidonier, und Milkom,<br />
den Götzen der Ammoniter. Er tat, was böse war in den<br />
Augen des HERRN, und war ihm nicht so vollkommen ergeben<br />
wie sein Vater David. Damals baute Salomo auf dem Berg östlich<br />
von Jerusalem eine Kulthöhe für Kemosch, den Götzen der Moabiter,<br />
und für Milkom, den Götzen der Ammoniter. Dasselbe tat er<br />
für alle seine ausländischen Frauen, die ihren Göttern Rauch- und<br />
Schlachtopfer darbrachten.<br />
Der HERR aber wurde zornig über Salomo, weil sich sein Herz<br />
von ihm, dem Gott Israels, abgewandt hatte, der ihm zweimal<br />
erschienen war und ihm verboten hatte, fremden Göttern zu dienen.<br />
Doch Salomo hielt sich nicht an das, was der HERR von ihm<br />
verlangt hatte.<br />
Daher sprach der HERR zu ihm: Weil es so mit dir steht, weil du<br />
meinen Bund und meine Satzungen nicht bewahrt hast, die ich<br />
dir gegeben habe, werde ich dir das Königreich entreißen und es<br />
deinem Knecht geben.<br />
Nur deines Vaters David wegen werde ich es nicht schon zu<br />
deinen Lebzeiten tun; erst deinem Sohn werde ich es entreißen.<br />
Doch werde ich ihm das Königtum nicht ganz entreißen; einen<br />
Stamm lasse ich deinem Sohn wegen meines Knechtes David und<br />
wegen Jerusalem, das ich erwählt habe.
Eucharistie · Donnerstag, 8. <strong>Februar</strong> 92<br />
Antwortpsalm Ps 106, 3–4.35–37.40<br />
Kehrvers: Gedenke unser, o HERR!<br />
Selig, die das Recht bewahren, *<br />
die Gerechtigkeit üben zu jeder Zeit.<br />
Gedenke meiner, HERR, /<br />
in Gnade für dein Volk, *<br />
such mich heim mit deiner Hilfe. – Kehrvers<br />
Sie vermischten sich mit den Völkern *<br />
und lernten von ihren Taten.<br />
Sie dienten deren Götzen, *<br />
sie wurden ihnen zur Falle. – Kehrvers<br />
Sie brachten ihre Söhne und Töchter dar *<br />
als Opfer für die Dämonen.<br />
Der Zorn des HERRN entbrannte gegen sein Volk, *<br />
Abscheu empfand er gegen sein Erbe. – Kehrvers<br />
Kehrvers vgl. Vers 4a, ferner GL 229 · GL 1975 526, 5 · KG 48 (I. Ton)<br />
oder GL 1975 172, 1 (IV. Ton)<br />
Ruf vor dem Evangelium <br />
Halleluja. Halleluja.<br />
Jak 1, 21bc<br />
Nehmt in Sanftmut das Wort an, das in euch eingepflanzt worden<br />
ist und das die Macht hat, euch zu retten!<br />
Halleluja.<br />
Aus dem hl. Evangelium nach Markus Mk 7, 24–30<br />
In jener Zeit brach Jesus auf und zog in das Gebiet von Tyrus.<br />
Er ging in ein Haus, wollte aber, dass niemand davon erfuhr;<br />
doch es konnte nicht verborgen bleiben. Eine Frau, deren Tochter<br />
von einem unreinen Geist besessen war, hörte von ihm; sie kam<br />
sogleich herbei und fiel ihm zu Füßen. Die Frau, von Geburt Syrophönizierin,<br />
war eine Heidin. Sie bat ihn, aus ihrer Tochter den<br />
Dämon auszutreiben.
93<br />
Donnerstag, 8. <strong>Februar</strong> · Abend<br />
Da sagte er zu ihr: Lasst zuerst die Kinder satt werden; denn<br />
es ist nicht recht, das Brot den Kindern wegzunehmen und den<br />
kleinen Hunden vorzuwerfen.<br />
Sie erwiderte ihm: Herr! Aber auch die kleinen Hunde unter<br />
dem Tisch essen von den Brotkrumen der Kinder.<br />
Er antwortete ihr: Weil du das gesagt hast, sage ich dir: Geh<br />
nach Hause, der Dämon hat deine Tochter verlassen! Und als sie<br />
nach Hause kam, fand sie das Kind auf dem Bett liegen und sah,<br />
dass der Dämon es verlassen hatte.<br />
Impuls zum Evangelium<br />
Hätte ich durchgehalten? Für meine Tochter? Mein Kind, meine<br />
Sorge, mein Leben. Ja, darum hätte ich durchgehalten. Aber<br />
hätte mich diese Abfuhr nicht doch entmutigt? Frau, ich kann<br />
dir nicht helfen. Erst müssen die Kinder satt werden, dann kommen<br />
die kleinen Hunde an die Reihe, nicht umgekehrt. Doch die<br />
Frau, die den Glauben Jesu nicht teilt, aber an Jesus glaubt, lässt<br />
nicht locker. Sie lässt sich nicht unterkriegen. Sie hält durch: Du<br />
hast recht, Herr. Aber krümeln die Kinder nicht mit dem Brot herum,<br />
sodass für die Hunde unter dem Tisch immer etwas abfällt?<br />
Und Jesus – ist getroffen. So viel Glaubenskraft – trägt. Solche<br />
Liebe – heilt. Der Dämon – weicht.<br />
Innehalten am Abend<br />
Abendgebet<br />
O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />
Herr, eile, mir zu helfen.<br />
Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />
Herz, du verlierst sehr viel, wenn du nichts aushältst.<br />
Florence Nightingale (britische Krankenschwester, Statistikerin<br />
und Reformerin; 1820–1910)
Abend · Donnerstag, 8. <strong>Februar</strong> 94<br />
• Wo habe ich etwas gewonnen, weil ich mich der Situation gestellt<br />
habe?<br />
• Welche Erfahrungen stärken und bestärken mich?<br />
Confiteor (Seite 17) – oder – Erbarme dich (Seite 30)<br />
Hymnus<br />
Wir haben die Last des Tages getragen.<br />
Die Arbeit war schwer und drückend die Fron.<br />
Nun kommt der Meister und zahlt uns den Lohn.<br />
Ob zur ersten Stunde oder zur elften,<br />
hier gilt kein Pochen auf Recht und Verdienst,<br />
nicht dein, sondern sein ist, was du gewinnst.<br />
Der Herr verachtet das Auge der Neider.<br />
Wer dürfte ihn hindern, gütig zu sein,<br />
er reicht auch dem Letzten das Brot und den Wein.<br />
Zeitgenössisch<br />
Psalm 129<br />
Sie haben mich oft bedrängt von Jugend auf *<br />
– so soll Israel sagen –,<br />
sie haben mich oft bedrängt von Jugend auf, *<br />
doch sie konnten mich nicht bezwingen.<br />
Die Pflüger haben auf meinem Rücken gepflügt, *<br />
ihre langen Furchen gezogen.<br />
Doch der Herr ist gerecht, *<br />
er hat die Stricke der Frevler zerhauen.<br />
Beschämt sollen alle weichen, *<br />
alle, die Zion hassen.<br />
Sie sollen wie das Gras auf den Dächern sein, *<br />
das verdorrt, noch bevor man es ausreißt.<br />
Kein Schnitter kann seine Hand damit füllen, *<br />
kein Garbenbinder den Arm.
95<br />
Donnerstag, 8. <strong>Februar</strong> · Abend<br />
Keiner, der vorübergeht, wird sagen: /<br />
„Der Segen des Herrn sei mit euch!“ – *<br />
Wir aber segnen euch im Namen des Herrn.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Du willst unseren Schmerz in Freude verwandeln. Gott allen<br />
Trostes, hilf uns aushalten in der Not und lass uns deinen Segen<br />
erfahren.<br />
Lesung 1 Thess 5, 23<br />
Der Gott des Friedens heilige euch ganz und gar und bewahre<br />
euern Geist, eure Seele und euern Leib unversehrt, damit ihr<br />
ohne Tadel seid, wenn Jesus Christus, unser Herr, kommt.<br />
Nunc dimittis – Lobgesang des Simeon<br />
Antiphon zum Nunc dimittis:<br />
Sei unser Heil, o Herr, wenn wir wachen, und unser Schutz,<br />
wenn wir schlafen; damit wir wachen mit Christus und ruhen in<br />
seinem Frieden.<br />
Fürbitten<br />
Am heutigen Tag gegen Menschenhandel bitten wir in besonderer<br />
Weise für all jene, die von diesem Verbrechen betroffen sind:<br />
V: Gott, unsere Hoffnung, A: mach uns frei.<br />
– Wir bitten für alle, die auf den Großbaustellen dieser Erde wie<br />
Sklaven gehalten werden.<br />
– Wir bitten für die Menschen, die rechtlos leben und in Fabriken,<br />
Haushalten, in der Landwirtschaft und im Bergbau ausgebeutet<br />
werden.<br />
– Wir beten für die vielen Mädchen und Frauen und für alle,<br />
die in der ganzen Welt, und nicht zuletzt hierzulande, sexuell<br />
ausgebeutet werden.<br />
– Wir bitten für alle, die sich dem Menschenhandel mit aller Kraft<br />
entgegenstemmen und sich in Menschenrechtsorganisationen
Abend · Donnerstag, 8. <strong>Februar</strong> 96<br />
oder in der Justiz mutig gegen Korruption und Gleichgültigkeit<br />
wenden.<br />
V: Gott, unsere Hoffnung, A: mach uns frei.<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Herr, unser Gott, sende uns in dieser Nacht einen ruhigen Schlaf,<br />
damit wir uns von der Mühe des Tages erholen und morgen mit<br />
neuer Kraft dir dienen können. Darum bitten wir durch Christus,<br />
unseren Herrn.<br />
Salve Regina (Seite 332)<br />
Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende<br />
gewähre uns der allmächtige Herr.
Freitag, 9. <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong><br />
Namenstag: hl. Apollonia von Alexandria (Märtyrerin, † 244/49) · hl.<br />
Maro (Einsiedler in Syrien, Patron der Maronitischen Kirche, † um<br />
435) · hl. Ansbert von Rouen (Bischof, † um 695) · hl. Alto von Altomünster<br />
(Einsiedler im Raum Dachau, Klostergründer, 8. Jh.) · sel.<br />
Lambert von Neuwerk (Augustiner, † 1144) · Gottschalk von Selau (Prämonstratenser,<br />
† 1184) · Julian von Speyer (Franziskaner, Musiker, † um<br />
1250) · sel. Anna Katharina Emmerick (Mystikerin, † 1824) · sel. Maria<br />
Theresia Bonzel (Gründerin der Olper Franziskanerinnen, † 1905)<br />
Hymnus<br />
Morgengebet<br />
Herr, öffne meine Lippen.<br />
Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />
Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />
Liebe, du ans Kreuz für uns erhöhte,<br />
Liebe, die für ihre Mörder flehte,<br />
durch deine Flammen<br />
schmelz in Liebe Herz und Herz zusammen.<br />
Du Versöhner, mach auch uns versöhnlich.<br />
Dulder, mach uns dir im Dulden ähnlich,<br />
dass Wort und Taten<br />
wahren Dank für deine Huld verraten.<br />
Du Erbarmer, lehr auch uns Erbarmen.<br />
Lehr uns milde sein, du Freund der Armen.<br />
O lehr uns eilen,<br />
liebevoll der Nächsten Not zu teilen.
Morgen · Freitag, 9. <strong>Februar</strong> 98<br />
Lehr uns auch der Feinde Bestes suchen;<br />
lehr uns segnen, die uns schmähn und fluchen,<br />
mit deiner Milde.<br />
O gestalt uns dir zum Ebenbilde.<br />
Bernhard Garve 1825<br />
EG 415<br />
Psalm 26<br />
Verschaff mir Recht, o Herr;<br />
denn ich habe ohne Schuld gelebt. *<br />
Dem Herrn habe ich vertraut, ohne zu wanken.<br />
Erprobe mich, Herr, und durchforsche mich, *<br />
prüfe mich auf Herz und Nieren!<br />
Denn mir stand deine Huld vor Augen, *<br />
ich ging meinen Weg in Treue zu dir.<br />
Ich saß nicht bei falschen Menschen, *<br />
mit Heuchlern hatte ich keinen Umgang.<br />
Verhasst ist mir die Schar derer, die Unrecht tun; *<br />
ich sitze nicht bei den Frevlern.<br />
Ich wasche meine Hände in Unschuld; *<br />
ich umschreite, Herr, deinen Altar,<br />
um laut dein Lob zu verkünden *<br />
und all deine Wunder zu erzählen.<br />
Herr, ich liebe den Ort, wo dein Tempel steht, *<br />
die Stätte, wo deine Herrlichkeit wohnt.<br />
Raff mich nicht hinweg mit den Sündern, *<br />
nimm mir nicht das Leben zusammen mit dem der Mörder!<br />
An ihren Händen klebt Schandtat, *<br />
ihre Rechte ist voll von Bestechung.<br />
Ich aber gehe meinen Weg ohne Schuld. *<br />
Erlöse mich und sei mir gnädig!
99<br />
Freitag, 9. <strong>Februar</strong> · Morgen<br />
Mein Fuß steht auf festem Grund. *<br />
Den Herrn will ich preisen in der Gemeinde.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Lehre uns deine Gerechtigkeit, ewiger Gott. Reinige unsere Herzen,<br />
damit wir deine Werke tun in unserer Welt.<br />
Lesung Eph 4, 29–32<br />
Über eure Lippen komme kein böses Wort, sondern nur ein<br />
gutes, das den, der es braucht, stärkt und dem, der es hört,<br />
Nutzen bringt. Beleidigt nicht den Heiligen Geist Gottes, dessen<br />
Siegel ihr tragt für den Tag der Erlösung! Jede Art von Bitterkeit,<br />
Wut, Zorn, Geschrei und Lästerung und alles Böse verbannt aus<br />
eurer Mitte! Seid gütig zueinander, seid barmherzig, vergebt einander,<br />
weil auch Gott euch durch Christus vergeben hat!<br />
Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />
Antiphon zum Benedictus:<br />
Der Herr hat sein Volk besucht und ihm Erlösung geschaffen.<br />
Bitten<br />
Gepriesen sei Jesus Christus, der aus Liebe zu uns den Kreuzestod<br />
auf sich genommen hat. Am 200. Todestag der Mystikerin Anna<br />
Katharina Emmerick rufen wir zu ihm:<br />
A: Heilige uns durch dein Leiden.<br />
Deine Passion zu betrachten, kann uns helfen, die Leiden anderer<br />
wahrzunehmen;<br />
– schenke uns Achtsamkeit, dass wir spüren, wo Mitmenschen<br />
bedrückt oder verzweifelt sind.<br />
Du gibst dich uns in der Eucharistie nicht nur, um unseren Hunger<br />
zu stillen, sondern willst uns verwandeln;<br />
– lass uns mit all unseren Schwächen zu Brot werden, das anderen<br />
Nahrung gibt.
Eucharistie · Freitag, 9. <strong>Februar</strong> 100<br />
Du hast am Kreuz für deine Peiniger gebetet, statt sie zu beschimpfen;<br />
– hilf uns, den Menschen auch dann gut zu sein, wenn sie uns<br />
bedrängen.<br />
A: Heilige uns durch dein Leiden.<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Gott, durch das Licht deines Wortes vertreibst du das Dunkel der<br />
Unwissenheit. Mehre in unserem Herzen die Kraft des Glaubens,<br />
damit das Feuer, das deine Gnade in uns entfacht hat, durch keine<br />
Anfechtung ausgelöscht wird. Darum bitten wir durch Jesus<br />
Christus.<br />
Der Herr behüte uns vor allem Bösen, er behüte unser Leben.<br />
Der Herr behüte unseren Ausgang und Eingang,<br />
von nun an bis in Ewigkeit.<br />
Vgl. Ps 121, 7–8<br />
Tagesgebet<br />
Texte zur Eucharistiefeier<br />
Herr. Du kennst unser Elend: Wir reden miteinander und verstehen<br />
uns nicht. Wir schließen Verträge und vertragen uns nicht.<br />
Wir sprechen vom Frieden und rüsten zum Krieg. Zeig uns einen<br />
Ausweg. Sende deinen Geist, damit er den Kreis des Bösen durchbricht<br />
und das Angesicht der Erde erneuert. Darum bitten wir<br />
durch Jesus Christus.
101<br />
Freitag, 9. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />
Lesung aus dem ersten Buch der Könige<br />
1 Kön 11, 29–32; 12, 19<br />
Als in jener Zeit Jerobeam einmal aus Jerusalem herauskam,<br />
begegnete ihm auf dem Weg der Prophet Ahija aus Schilo.<br />
Dieser war mit einem neuen Mantel bekleidet.<br />
Während nun beide allein auf freiem Feld waren, fasste Ahija<br />
den neuen Mantel, den er anhatte, zerriss ihn in zwölf Stücke<br />
und sagte zu Jerobeam: Nimm dir zehn Stücke; denn so spricht<br />
der HERR, der Gott Israels: Ich nehme Salomo das Königtum weg<br />
und gebe dir zehn Stämme. Nur ein Stamm soll ihm verbleiben<br />
wegen meines Knechtes David und wegen Jerusalem, der Stadt,<br />
die ich aus allen Stämmen Israels erwählt habe.<br />
So überwarf sich Israel mit dem Haus David bis zum heutigen<br />
Tag.<br />
Antwortpsalm Ps 81, 10–11b.12–15<br />
Kehrvers:<br />
Hört auf die Stimme des Herrn!<br />
Kein fremder Gott soll bei dir sein, *<br />
du sollst dich nicht niederwerfen vor einem fremden Gott.<br />
Ich bin der HERR, dein Gott, *<br />
der dich heraufgeführt hat aus Ägypten. – Kehrvers<br />
Doch mein Volk hat nicht auf meine Stimme gehört; *<br />
Israel hat mich nicht gewollt.<br />
Da überließ ich sie ihrem verstockten Herzen: *<br />
„Sollen sie gehen nach ihren eigenen Plänen.“ – Kehrvers<br />
Ach, dass mein Volk doch auf mich hörte, *<br />
dass Israel gehen wollte auf meinen Wegen!<br />
Wie bald würde ich seine Feinde beugen, *<br />
meine Hand gegen seine Bedränger wenden. – Kehrvers<br />
Kehrvers vgl. Verse 6c.9a, ferner GL 53, 1 (VI. Ton)<br />
oder GL 1975 529, 5 (IV. Ton) oder KG 649 (I. Ton)
Eucharistie · Freitag, 9. <strong>Februar</strong> 102<br />
Ruf vor dem Evangelium <br />
Halleluja. Halleluja.<br />
vgl. Apg 16, 14b<br />
Herr, öffne uns das Herz, dass wir auf die Worte deines Sohnes<br />
hören.<br />
Halleluja.<br />
Aus dem hl. Evangelium nach Markus Mk 7, 31–37<br />
In jener Zeit verließ Jesus das Gebiet von Tyrus und kam über Sidon<br />
an den See von Galiläa, mitten in das Gebiet der Dekapolis.<br />
Da brachten sie zu ihm einen, der taub war und stammelte,<br />
und baten ihn, er möge ihm die Hand auflegen. Er nahm ihn<br />
beiseite, von der Menge weg, legte ihm die Finger in die Ohren<br />
und berührte dann die Zunge des Mannes mit Speichel; danach<br />
blickte er zum Himmel auf, seufzte und sagte zu ihm: Effata!,<br />
das heißt: Öffne dich! Sogleich öffneten sich seine Ohren, seine<br />
Zunge wurde von ihrer Fessel befreit und er konnte richtig reden.<br />
Jesus verbot ihnen, jemandem davon zu erzählen. Doch je mehr<br />
er es ihnen verbot, desto mehr verkündeten sie es. Sie staunten<br />
über alle Maßen und sagten: Er hat alles gut gemacht; er macht,<br />
dass die Tauben hören und die Stummen sprechen.<br />
Impuls zum Evangelium<br />
Jesus ist ein wahrhaft geistlicher Mensch. Ihn durchpulst Gottes<br />
freier und alles freigiebig erfüllender schöpferischer Atemhauch.<br />
So wie Gott von Anfang an (Gen 1, 2) seine heilige Geistkraft<br />
nicht eng und ängstlich für sich behält, sondern sie aller Welt zuhaucht,<br />
damit alles lebe (Ps 104, 29–30), so schenkt Jesus dem<br />
Kranken rückhaltlos und zart zugleich Gottes befreiende Nähe<br />
und heilsame Berührung. Mit allem Recht sagen die Leute von<br />
Jesus und seinem Wirken, was am Anfang der Bibel vom Werk<br />
des Schöpfers gesagt ist: „Er hat alles gut gemacht“ (vgl. Gen<br />
1, 31; Jes 35, 5).
103<br />
Freitag, 9. <strong>Februar</strong> · Abend<br />
Innehalten am Abend<br />
Abendgebet<br />
O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />
Herr, eile, mir zu helfen.<br />
Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />
Alles aus Liebe, nichts aus Zwang.<br />
Franz von Sales (französischer Theologe, Schriftsteller, Fürstbischof von Genf,<br />
Ordensgründer und Kirchenlehrer, 1567–1622)<br />
• Wie sehr haben innerer oder äußerer Zwang mein Leben geprägt?<br />
• Was hat mich den Wert von Freiheit, freier Entscheidung, erfahren<br />
lassen?<br />
Confiteor (Seite 17) – oder – Erbarme dich (Seite 30)<br />
Hymnus<br />
Es flackern die Lichter<br />
schon auf in der Stadt,<br />
die Sonne glüht rot.<br />
Und da man dich, Christus,<br />
gekreuzigt hat,<br />
ist Gott nun tot.<br />
Kyrie, eleison.<br />
Kommt, lasst uns die Finsternis<br />
singend bestehn,<br />
in der er hängt,<br />
auf dass wir darinnen<br />
die Sonne sehn,<br />
die uns umfängt.<br />
Kyrie, eleison.
Abend · Freitag, 9. <strong>Februar</strong> 104<br />
Wir preisen anbetend<br />
dich, ewiges Licht,<br />
für deine Nacht,<br />
die göttliches Leben<br />
dem Knechte verspricht,<br />
der wartet und wacht.<br />
Kyrie, eleison.<br />
Neues Stundenbuch<br />
Psalm 41 Verse 2–14<br />
Wohl dem, der sich des Schwachen annimmt; *<br />
zur Zeit des Unheils wird der Herr ihn retten.<br />
Ihn wird der Herr behüten *<br />
und am Leben erhalten.<br />
Man preist ihn glücklich im Land. *<br />
Gib ihn nicht seinen gierigen Feinden preis!<br />
Auf dem Krankenbett wird der Herr ihn stärken; *<br />
seine Krankheit verwandelst du in Kraft.<br />
Ich sagte: „Herr, sei mir gnädig, *<br />
heile mich; denn ich habe gegen dich gesündigt.“<br />
Meine Feinde reden böse über mich: *<br />
„Wann stirbt er endlich und wann vergeht sein Name?“<br />
Besucht mich jemand, *<br />
so kommen seine Worte aus falschem Herzen.<br />
Er häuft in sich Bosheit an, *<br />
dann geht er hinaus und redet.<br />
Im Hass gegen mich sind sich alle einig; *<br />
sie tuscheln über mich und sinnen auf Unheil:<br />
„Verderben hat sich über ihn ergossen; *<br />
wer einmal daliegt, steht nicht mehr auf.“<br />
Auch mein Freund, dem ich vertraute, *<br />
der mein Brot aß, hat gegen mich geprahlt.
105<br />
Freitag, 9. <strong>Februar</strong> · Abend<br />
Du aber, Herr, sei mir gnädig; *<br />
richte mich auf, damit ich ihnen vergelten kann.<br />
Daran erkenne ich, dass du an mir Gefallen hast: *<br />
wenn mein Feind nicht über mich triumphieren darf.<br />
Weil ich aufrichtig bin, hältst du mich fest *<br />
und stellst mich vor dein Antlitz für immer.<br />
Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels, *<br />
von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen, ja amen.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Heile uns, Gott, wenn Schuld uns belastet; in Krankheit mache<br />
uns stark; beschütze uns in Bedrängnis. Vor deinem Antlitz wollen<br />
wir leben und dich in Ewigkeit preisen.<br />
Lesung Röm 15, 1–3<br />
Wir müssen als die Starken die Schwäche derer tragen, die<br />
schwach sind, und dürfen nicht für uns selbst leben. Jeder<br />
von uns soll Rücksicht auf den Nächsten nehmen, um Gutes zu<br />
tun und die Gemeinde aufzubauen. Denn auch Christus hat nicht<br />
für sich selbst gelebt; in der Schrift heißt es vielmehr: Die Schmähungen<br />
derer, die dich schmähen, haben mich getroffen.<br />
Magnificat – Lobgesang Mariens<br />
Antiphon zum Magnificat:<br />
Der Herr nimmt sich seiner Kinder an und denkt an sein Erbarmen.<br />
Fürbitten<br />
Jesus von Nazaret, du Wort des Vaters, deine Liebe trägt uns<br />
durchs Leben. Wir rufen zu dir:<br />
A: Erweise deine Gegenwart in unserer Welt.<br />
In der würdigen Begleitung Kranker und Sterbender;<br />
– lass die Menschen in unserer Gesellschaft wachsen durch die<br />
Erfahrung gemeinsam getragenen Leidens.
Abend · Freitag, 9. <strong>Februar</strong> 106<br />
In der Aussöhnung verfeindeter Völker und Staaten;<br />
– lass die Verantwortlichen das Leid der Menschen sehen und hilf<br />
ihnen, Wege zueinander zu finden.<br />
A: Erweise deine Gegenwart in unserer Welt.<br />
In der Überwindung des Terrorismus;<br />
– tritt den Gewalttätern entgegen und lass sie die Güte und den<br />
Frieden erfahren, den du schenkst.<br />
In der lebendigen Erinnerung an die Verstorbenen;<br />
– lass ihre Angehörigen spüren, dass die Grenze des Todes nicht<br />
das Ende bedeutet.<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Herr, wir schauen hin auf das Kreuz deines Sohnes. Gib, dass<br />
wir sein Leiden und Sterben besser verstehen und fähig werden,<br />
sein Joch auf uns zu nehmen. Darum bitten wir durch ihn, Jesus<br />
Christus.<br />
Salve Regina (Seite 332)<br />
Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende<br />
gewähre uns der allmächtige Herr.
Samstag, 10. <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong><br />
Heilige Scholastika<br />
Scholastika (um 480 – um 547) war die Schwester des hl. Benedikt<br />
von Nursia. Einzige biografische Quelle ist ein legendarischer<br />
Bericht von Papst Gregor dem Großen. Schon als Kind wurde sie<br />
Gott geweiht und in klösterliche Erziehung gegeben. Als Ordensfrau<br />
lebte sie zunächst in einem Kloster bei Subiaco, später in der Nähe<br />
von Montecassino. Ihrem Bruder Benedikt war sie ein Leben lang in<br />
tiefer Geschwisterliebe verbunden. Beide trafen sich einmal im Jahr<br />
zu einem geistlichen Gespräch. Beim letzten Gespräch soll ihn auf<br />
ihr Gebet hin ein Unwetter daran gehindert haben zu gehen, sodass<br />
ihr Gespräch bis weit in die Nacht dauerte. Drei Tage später starb sie.<br />
Benedikt soll gesehen haben, wie ihre Seele als weiße Taube in den<br />
Himmel flog.<br />
Schrifttexte: Lesung: Hld 8, 6–7; Evangelium: Lk 10, 38–42<br />
Namenstag: hl. Wilhelm von Malavalle (Pilger, Einsiedler, † 1157)<br />
Ökumenischer Gedenktag: Friedrich Christoph Oetinger (schwäb.<br />
Theologe, 1702–1782)<br />
Hymnus<br />
Morgengebet<br />
Herr, öffne meine Lippen.<br />
Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />
Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />
Ich lobe dich, Herr, errettet durch deine Barmherzigkeit.<br />
Ich lobe dich, Herr, geehrt durch deine Erniedrigung.<br />
Ich lobe dich, Herr, geführt durch deine Milde.<br />
Ich lobe dich, Herr, regiert durch deine Weisheit.<br />
Ich lobe dich, Herr, beschirmt durch deine Gewalt.<br />
Ich lobe dich, Herr, geheiligt durch deine Gnade.
Morgen · Samstag, 10. <strong>Februar</strong> 108<br />
Ich lobe dich, Herr, erleuchtet durch dein inneres Licht.<br />
Ich lobe dich, Herr, erhöht durch deine Güte.<br />
Mechthild von Magdeburg (um 1207–um 1282/1294),<br />
aus EG (Ausgabe Rheinland, nach Nr. 308)<br />
Psalm 131<br />
Herr, mein Herz ist nicht stolz, *<br />
nicht hochmütig blicken meine Augen.<br />
Ich gehe nicht um mit Dingen, *<br />
die mir zu wunderbar und zu hoch sind.<br />
Ich ließ meine Seele ruhig werden und still; *<br />
wie ein kleines Kind bei der Mutter ist meine Seele still in mir.<br />
Israel, harre auf den Herrn *<br />
von nun an bis in Ewigkeit!<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Lass uns zur Ruhe kommen bei dir, treuer Gott, wir sind ja deine<br />
Kinder. Schenke uns Einfalt des Herzens, damit wir alles, was uns<br />
nottut, von deiner Liebe erhoffen.<br />
Lesung Bar 5, 3–4<br />
Gott will deinen Glanz dem ganzen Erdkreis unter dem Himmel<br />
zeigen. Gott gibt dir für immer den Namen: Friede der<br />
Gerechtigkeit und Herrlichkeit der Gottesfurcht.<br />
Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />
Antiphon zum Benedictus:<br />
Die kluge Jungfrau ging Christus entgegen. Wie die Sonne strahlt<br />
sie im Chor der Heiligen.<br />
Bitten<br />
Lasst uns beten zu Christus, unserem Bruder und Herrn:<br />
A: Kyrie, eleison.
109<br />
Samstag, 10. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />
– Lehre uns deine Weisheit.<br />
– Forme uns mit deiner Geduld.<br />
– Begleite unser Tun mit deinem Segen.<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Erhabener Gott, wir begehen das Gedächtnis der heiligen Jungfrau<br />
Scholastika. Lass uns nach ihrem Beispiel dir stets in aufrichtiger<br />
Liebe dienen und gewähre uns in deiner Güte einst einen<br />
seligen Heimgang zu dir. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />
Ach, Herr, bring doch Hilfe!<br />
Ach, Herr, gib doch Gelingen!<br />
Gott, der Herr, erleuchte uns.<br />
Ps 118, 25.27<br />
Texte zur Eucharistiefeier<br />
Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />
Lesung aus dem ersten Buch der Könige<br />
1 Kön 12, 26–32; 13, 33–34<br />
In jenen Tagen dachte Jerobeam in seinem Herzen: Das Königtum<br />
könnte wieder an das Haus David fallen. Wenn dieses Volk<br />
hinaufgeht, um im Haus des HERRN in Jerusalem Opfer darzubringen,<br />
wird sich sein Herz wieder seinem Herrn, dem König<br />
Rehabeam von Juda, zuwenden. Mich werden sie töten und zu<br />
Rehabeam, dem König von Juda, zurückkehren. So ging er mit<br />
sich zu Rate, ließ zwei goldene Kälber anfertigen und sagte: Ihr<br />
seid schon zu viel nach Jerusalem hinaufgezogen. Hier sind deine<br />
Götter, Israel, die dich aus Ägypten heraufgeführt haben. Er stellte<br />
das eine Kalb in Bet-El auf, das andere brachte er nach Dan.
Eucharistie · Samstag, 10. <strong>Februar</strong> 110<br />
Dies wurde Anlass zur Sünde. Das Volk zog vor dem einen Kalb<br />
her bis nach Dan. Auch machte er das Haus der Kulthöhen und<br />
Priester, die aus allen Teilen des Volkes stammten und nicht zu<br />
den Söhnen Levis gehörten. Für den fünfzehnten Tag des achten<br />
Monats machte Jerobeam ein Fest, das dem Fest in Juda entsprach.<br />
Er stieg zum Altar hinauf. Das tat er in Bet-El, um den Kälbern<br />
zu opfern, die er hatte machen lassen. In Bet-El ließ er auch<br />
die Priester auftreten, die er für die Kulthöhen gemacht hatte.<br />
Jerobeam kehrte auch nach diesem Ereignis von seinem bösen<br />
Weg nicht um. Er machte weiterhin aus allen Teilen des Volkes<br />
Priester für die Kulthöhen; jedem, der es wünschte, füllte er die<br />
Hand und er wurde ein Höhenpriester. Das aber wurde dem Haus<br />
Jerobeam als Sünde angerechnet, sodass es vernichtet und vom<br />
Erdboden vertilgt wurde.<br />
Antwortpsalm <br />
Kehrvers:<br />
Gedenke unser, o HERR!<br />
Ps 106, 6–7b.19–22<br />
Wir haben gesündigt mit unseren Vätern, *<br />
wir haben Unrecht getan und gefrevelt.<br />
Unsere Väter in Ägypten begriffen deine Wunder nicht, *<br />
gedachten nicht der vielen Erweise deiner Huld. – Kehrvers<br />
Sie machten am Horeb ein Kalb *<br />
und warfen sich nieder vor dem Gussbild.<br />
Die Herrlichkeit Gottes tauschten sie ein *<br />
gegen das Abbild eines Stieres, der Gras frisst. – Kehrvers<br />
Sie vergaßen Gott, ihren Retter, *<br />
der einst in Ägypten Großes vollbrachte,<br />
Wunder im Lande Hams, *<br />
furchterregende Taten am Roten Meer. – Kehrvers<br />
Kehrvers vgl. Vers 4a, ferner GL 229 · GL 1975 526, 5 · KG 48 (I. Ton)<br />
oder GL 1975 172, 1 (IV. Ton)
111<br />
Samstag, 10. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />
Ruf vor dem Evangelium <br />
Halleluja. Halleluja.<br />
vgl. Mt 4, 4b<br />
Nicht nur vom Brot lebt der Mensch, sondern von jedem Wort<br />
aus Gottes Mund.<br />
Halleluja.<br />
Aus dem hl. Evangelium nach Markus Mk 8, 1–10<br />
In jenen Tagen waren wieder einmal viele Menschen um Jesus<br />
versammelt. Da sie nichts zu essen hatten, rief er die Jünger<br />
zu sich und sagte: Ich habe Mitleid mit diesen Menschen; sie<br />
sind schon drei Tage bei mir und haben nichts mehr zu essen.<br />
Wenn ich sie hungrig nach Hause schicke, werden sie auf dem<br />
Weg zusammenbrechen; denn einige von ihnen sind von weit<br />
her gekommen.<br />
Seine Jünger antworteten ihm: Woher könnte jemand diese<br />
hier in der Wüste mit Broten sättigen?<br />
Er fragte sie: Wie viele Brote habt ihr? Sie antworteten: Sieben.<br />
Da forderte er die Leute auf, sich auf den Boden zu setzen.<br />
Dann nahm er die sieben Brote, sprach das Dankgebet, brach die<br />
Brote und gab sie seinen Jüngern zum Verteilen; und die Jünger<br />
teilten sie an die Leute aus. Sie hatten auch noch ein paar Fische<br />
bei sich. Jesus segnete sie und ließ auch sie austeilen.<br />
Die Leute aßen und wurden satt. Und sie hoben die Überreste<br />
der Brotstücke auf, sieben Körbe voll. Es waren etwa viertausend<br />
Menschen beisammen. Danach schickte er sie nach Hause.<br />
Gleich darauf stieg er mit seinen Jüngern ins Boot und fuhr in<br />
das Gebiet von Dalmanuta.<br />
Impuls zum Evangelium<br />
Tischgemeinschaft mit Heiden? Da muss schon Jesus selbst die<br />
Initiative ergreifen. Seine Jünger, die doch bereits eine wunderbare<br />
Speisung erlebt haben (Mk 6, 35–44), reagieren diesmal<br />
abwehrend und ungläubig: „Woher könnte jemand diese hier in<br />
der Wüste mit Broten sättigen?“ Die Heiden, das sind nicht die
Abend · Samstag, 10. <strong>Februar</strong> 112<br />
eigenen Leute, sie sind die anderen. Warum sollten wir sie versorgen?<br />
Und wie soll das überhaupt gehen? – Dem Schöpfergott<br />
liegen alle Geschöpfe am Herzen, auch die mit dem steinernen<br />
Herzen.<br />
Abendgebet am Vorabend<br />
O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />
Herr, eile, mir zu helfen.<br />
Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />
Hymnus<br />
Alles meinem Gott zu Ehren<br />
in der Arbeit, in der Ruh!<br />
Gottes Lob und Ehr zu mehren,<br />
ich verlang und alles tu.<br />
Meinem Gott nur will ich geben<br />
Leib und Seel, mein ganzes Leben.<br />
Gib, o Jesu, Gnad dazu;<br />
gib, o Jesu, Gnad dazu.<br />
Duderstadt 1724<br />
GL 455 · GL 1975 615, 1. Strophe<br />
Psalm 16<br />
Behüte mich, Gott, denn ich vertraue dir. /<br />
Ich sage zum Herrn: „Du bist mein Herr; *<br />
mein ganzes Glück bist du allein.“<br />
An den Heiligen im Lande, den Herrlichen, *<br />
an ihnen nur hab ich mein Gefallen.<br />
Viele Schmerzen leidet, wer fremden Göttern folgt. /<br />
Ich will ihnen nicht opfern, *<br />
ich nehme ihre Namen nicht auf meine Lippen.
113<br />
Samstag, 10. <strong>Februar</strong> · Abend<br />
Du, Herr, gibst mir das Erbe und reichst mir den Becher; *<br />
du hältst mein Los in deinen Händen.<br />
Auf schönem Land fiel mir mein Anteil zu. *<br />
Ja, mein Erbe gefällt mir gut.<br />
Ich preise den Herrn, der mich beraten hat. *<br />
Auch mahnt mich mein Herz in der Nacht.<br />
Ich habe den Herrn beständig vor Augen. *<br />
Er steht mir zur Rechten, ich wanke nicht.<br />
Darum freut sich mein Herz und frohlockt meine Seele; *<br />
auch mein Leib wird wohnen in Sicherheit.<br />
Denn du gibst mich nicht der Unterwelt preis; *<br />
du lässt deinen Frommen das Grab nicht schauen.<br />
Du zeigst mir den Pfad zum Leben. /<br />
Vor deinem Angesicht herrscht Freude in Fülle, *<br />
zu deiner Rechten Wonne für alle Zeit.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Gott, unser Glück, du hältst unser Geschick in deinen Händen.<br />
Weise uns den Weg zum Leben, dass wir uns an dir freuen.<br />
Lesung Jer 32, 40<br />
Ich schließe mit ihnen einen ewigen Bund, dass ich mich nicht<br />
von ihnen abwenden will, sondern ihnen Gutes erweise. Ich<br />
lege ihnen die Furcht vor mir ins Herz, damit sie nicht von mir<br />
weichen.<br />
Magnificat – Lobgesang Mariens<br />
Antiphon zum Magnificat:<br />
Ob ihr esst oder trinkt oder was immer ihr tut: Tut alles zur Verherrlichung<br />
Gottes!<br />
Fürbitten<br />
Lasst uns beten zum Gott der Gnade:
Abend · Samstag, 10. <strong>Februar</strong> 114<br />
A: Erscheine in unserer Welt.<br />
Unsere Zeit weiß besser als je, wie unermesslich das Universum<br />
ist;<br />
– Gott Vater, du Ursprung und Ziel, lass alle Menschen dich finden.<br />
Wir Menschen suchen das Göttliche im Großen, Erhabenen;<br />
– Jesus, du Wort, das die Schöpfung gestaltet, wende den Blick<br />
zum Unscheinbaren und Kleinen.<br />
Auf Wohlstand und Ansehen geht unser Sinnen;<br />
– Atem des Ewigen, Heiliger Geist, schenke dich uns in der Begegnung<br />
mit anderen Menschen.<br />
Uns schreckt der Tod, der unseren Leib vernichtet;<br />
– heiliger rettender Gott, befreie alle Verstorbenen und nimm sie<br />
auf in dein Leben.<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Gott, du liebst deine Geschöpfe, und es ist deine Freude, bei<br />
den Menschen zu wohnen. Gib uns ein neues und reines Herz,<br />
das bereit ist, dich aufzunehmen. Darum bitten wir durch Jesus<br />
Christus.<br />
Salve Regina (Seite 332)<br />
Der treue Gott behüte unseren Schlaf,<br />
er halte Unheil von uns fern<br />
und führe uns in sein Reich.
115<br />
Samstag, 10. <strong>Februar</strong> · Von Woche zu Woche<br />
Von Woche zu Woche<br />
Genau wie wir<br />
(zu Mk 1, 40–45)<br />
Aussätzige sind Unberührbare.<br />
Eine eherne Regel.<br />
Eine Regel sogar der Religion.<br />
Doch weder der Aussätzige<br />
noch Jesus<br />
halten sich daran.<br />
Dem Obdachlosen da die Zeitung abkaufen?<br />
Mich auf dem Fest zur Kollegin stellen,<br />
die niemand so richtig mag?<br />
Auch wir haben Unpersonen, Außenseiter.<br />
Auch sie wollen zählen –<br />
genau wie wir.<br />
Auch wir haben unsere Unberührbaren.<br />
Sie sehnen sich nach Berührung –<br />
genau wie wir.<br />
Dorothee Sandherr-Klemp
11. <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong><br />
6. Sonntag im Jahreskreis<br />
Namenstag: Unsere Liebe Frau in Lourdes · hl. Gregor II. (Papst, entsandte<br />
Bonifatius 719 zur Mission in Germanien, † 731) · hl. Paschalis<br />
I. (Pascal, Papst, † 824) · Theodora II. (byz. Kaiserin, Förderin der<br />
Ikonenverehrung, † 867) · Anselm von Rot an der Rot (Abt, † 1162) ·<br />
Theodor Babilon (Mitarbeiter des Kolpingwerks, † 1945)<br />
Heute ist Welttag der Kranken.<br />
Hymnus<br />
Morgengebet<br />
Herr, öffne meine Lippen.<br />
Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />
Du bist mein Schutz, o Herr,<br />
du rettest mich und hüllst mich in Jubel.<br />
Ps 32, 7<br />
Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />
Komm, o Geist der Heiligkeit,<br />
aus des Himmels Herrlichkeit<br />
sende deines Lichtes Strahl!<br />
Komm, der Armen Vater du,<br />
komm, der Herzen Licht und Ruh,<br />
mit der Gaben Siebenzahl!
117<br />
Sonntag, 11. <strong>Februar</strong> · Morgen<br />
Tröster in Verlassenheit,<br />
Labsal voll der Lieblichkeit,<br />
komm, o guter Seelenfreund!<br />
In Ermüdung schenke Ruh,<br />
in der Glut hauch Kühlung zu,<br />
tröste den, der trostlos weint!<br />
O du Licht der Seligkeit,<br />
mach dir unser Herz bereit,<br />
dring in unsre Seelen ein!<br />
Ohne dein belebend Wehn<br />
nichts im Menschen kann bestehn,<br />
nichts kann schuldlos in ihm sein.<br />
Wasche, was beflecket ist,<br />
heile, was verwundet ist,<br />
tränke, was da dürre steht;<br />
beuge, was verhärtet ist,<br />
wärme, was erkaltet ist,<br />
lenke, was da irre geht!<br />
Schenke deiner Gläub’gen Schar,<br />
die auf dich hofft immerdar,<br />
deiner Gaben Siebenzahl!<br />
Gib Verdienst der Frömmigkeit,<br />
gib im Heil Beharrlichkeit<br />
und des Himmels Freudenmahl!<br />
Heinrich Bone 1847, nach „Veni Sancte Spiritus“<br />
GL 771 (Anhang Aachen/Lüttich) · GL 1975 (Anhänge)<br />
Psalm 104 Verse 13–23<br />
Du, Herr, tränkst die Berge aus deinen Kammern, *<br />
aus deinen Wolken wird die Erde satt.<br />
Du lässt Gras wachsen für das Vieh, *<br />
auch Pflanzen für den Menschen, die er anbaut,
Morgen · Sonntag, 11. <strong>Februar</strong> 118<br />
damit er Brot gewinnt von der Erde *<br />
und Wein, der das Herz des Menschen erfreut,<br />
damit sein Gesicht von Öl erglänzt *<br />
und Brot das Menschenherz stärkt.<br />
Die Bäume des Herrn trinken sich satt, *<br />
die Zedern des Libanon, die er gepflanzt hat.<br />
In ihnen bauen die Vögel ihr Nest, *<br />
auf den Zypressen nistet der Storch.<br />
Die hohen Berge gehören dem Steinbock, *<br />
dem Klippdachs bieten die Felsen Zuflucht.<br />
Du hast den Mond gemacht als Maß für die Zeiten, *<br />
die Sonne weiß, wann sie untergeht.<br />
Du sendest Finsternis, und es wird Nacht, *<br />
dann regen sich alle Tiere des Waldes.<br />
Die jungen Löwen brüllen nach Beute, *<br />
sie verlangen von Gott ihre Nahrung.<br />
Strahlt die Sonne dann auf, so schleichen sie heim *<br />
und lagern sich in ihren Verstecken.<br />
Nun geht der Mensch hinaus an sein Tagwerk, *<br />
an seine Arbeit bis zum Abend.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Guter Schöpfer, überreich hast du alles erschaffen, und doch sind<br />
Not und Elend in der Welt. Mach uns bereit zu teilen. Stärke uns,<br />
dass wir das Unsre tun, um dieses Unrecht zu überwinden.<br />
Lesung Ez 36, 25–27<br />
Ich gieße reines Wasser über euch aus, dann werdet ihr rein.<br />
Ich reinige euch von aller Unreinheit, von all euren Götzen.<br />
Ich schenke euch ein neues Herz und lege einen neuen Geist in<br />
euch. Ich nehme das Herz von Stein aus eurer Brust und gebe<br />
euch ein Herz von Fleisch. Ich lege meinen Geist in euch und
119<br />
Sonntag, 11. <strong>Februar</strong> · Morgen<br />
bewirke, dass ihr meinen Gesetzen folgt und auf meine Gebote<br />
achtet und sie erfüllt.<br />
Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />
Antiphon zum Benedictus:<br />
Jesus streckte die Hand aus und berührte den Kranken. Und der<br />
Aussatz wich von ihm.<br />
Bitten<br />
Du, Jesus, vermagst unsere Gebrechen und Wunden zu heilen.<br />
Wir bitten dich:<br />
A: Berühre uns mit deiner Hand.<br />
– Dass wir deine Spuren in unserem Leben wieder sehen.<br />
– Dass wir auf deinen Wegen gehen können.<br />
– Dass unser Schmerz uns nicht länger einsam sein lässt.<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Gott, du liebst deine Geschöpfe, und es ist deine Freude, bei den<br />
Menschen zu wohnen. Gib uns ein neues und reines Herz, das bereit<br />
ist, dich aufzunehmen. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />
Gnade sei mit uns und Friede<br />
von Gott, unserem Vater,<br />
und dem Herrn Jesus Christus.<br />
Vgl. Röm 1, 7
Eucharistie · Sonntag, 11. <strong>Februar</strong> 120<br />
Eucharistiefeier<br />
Liedvorschläge: GL 378, 384, 395, 414, 427, 439 · KG 520,<br />
542, 544, 596, 599<br />
Sei mir ein schützender Fels, eine feste Burg, die mich rettet.<br />
Denn du bist mein Fels und meine Burg;<br />
um deines Namens willen wirst du mich führen und leiten.<br />
Ps 31, 3–4<br />
Gloria<br />
Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />
Lesung aus dem Buch Levitikus<br />
<br />
Lev 13, 1–2.43ac.44ab.45–46<br />
Der HERR sprach zu Mose und Aaron: Wenn sich auf der Haut<br />
eines Menschen eine Schwellung, ein Ausschlag oder ein<br />
heller Fleck bildet und auf der Haut zu einem Anzeichen von<br />
Aussatz wird, soll man ihn zum Priester Aaron oder zu einem<br />
seiner Söhne, den Priestern, führen.<br />
Der Priester soll ihn untersuchen. Stellt er eine hellrote Aussatzschwellung<br />
fest, die wie Hautaussatz aussieht, so ist der Mensch<br />
aussätzig; er ist unrein. Der Priester muss ihn für unrein erklären.<br />
Der Aussätzige mit dem Anzeichen soll eingerissene Kleider<br />
tragen und das Kopfhaar ungekämmt lassen; er soll den Bart verhüllen<br />
und ausrufen: Unrein! Unrein!<br />
Solange das Anzeichen an ihm besteht, bleibt er unrein; er ist<br />
unrein. Er soll abgesondert wohnen, außerhalb des Lagers soll er<br />
sich aufhalten.<br />
Antwortpsalm Ps 32, 1–2.5.10–11<br />
Kehrvers:<br />
Du bist mein Schutz, o Herr, du rettest mich und hüllst mich in<br />
Jubel.
121<br />
Sonntag, 11. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />
Selig der, dessen Frevel vergeben *<br />
und dessen Sünde bedeckt ist.<br />
Selig der Mensch, dem der HERR die Schuld nicht zur Last legt *<br />
und in dessen Geist keine Falschheit ist. – Kehrvers<br />
Da bekannte ich dir meine Sünde *<br />
und verbarg nicht länger meine Schuld vor dir.<br />
Ich sagte: Meine Frevel will ich dem HERRN bekennen. *<br />
Und du hast die Schuld meiner Sünde vergeben. – Kehrvers<br />
Der Frevler leidet viele Schmerzen, *<br />
doch wer dem HERRN vertraut,<br />
den wird er mit seiner Huld umgeben.<br />
Freut euch am HERRN und jauchzt, ihr Gerechten, *<br />
jubelt alle, ihr Menschen mit redlichem Herzen! – Kehrvers<br />
Kehrvers vgl. Vers 7, ferner GL 517 · GL 1975 527, 5 · KG 613 (IV. Ton)<br />
Lesung aus dem ersten Korintherbrief 1 Kor 10, 31 – 11, 1<br />
Schwestern und Brüder! Ob ihr esst oder trinkt oder etwas anderes<br />
tut: Tut alles zur Verherrlichung Gottes!<br />
Gebt weder Juden noch Griechen, noch der Kirche Gottes Anlass<br />
zu einem Vorwurf! Auch ich suche allen in allem entgegenzukommen;<br />
ich suche nicht meinen Nutzen, sondern den Nutzen<br />
aller, damit sie gerettet werden.<br />
Nehmt mich zum Vorbild, wie ich Christus zum Vorbild nehme!<br />
Impuls zur Lesung<br />
Gott ist der alleinige Herr über die Schöpfung, darum darf alle<br />
Nahrung als sein Geschenk dankbar angenommen werden. „Alles<br />
ist erlaubt – aber nicht alles nützt.“ (1 Kor 10, 23) Wenn mein<br />
Essverhalten die religiösen Gefühle anderer verletzt, dann gilt es,<br />
„allen in allem entgegenzukommen“, statt eisern und eisig die eigene<br />
Überlegenheit zu feiern, den eigenen Durchblick. Für diese<br />
Haltung der reifen, liebenden Rücksichtnahme gibt es ein Vorbild,<br />
Paulus, und sein Vorbild ist Christus. So wächst wahre Einsicht.
Eucharistie · Sonntag, 11. <strong>Februar</strong> 122<br />
Ruf vor dem Evangelium vgl. Lk 7, 16<br />
Halleluja. Halleluja.<br />
Ein großer Prophet wurde unter uns erweckt: Gott hat sein Volk<br />
heimgesucht.<br />
Halleluja.<br />
Aus dem hl. Evangelium nach Markus Mk 1, 40–45<br />
In jener Zeit kam ein Aussätziger zu Jesus und bat ihn um Hilfe;<br />
er fiel vor ihm auf die Knie und sagte: Wenn du willst, kannst<br />
du mich rein machen. Jesus hatte Mitleid mit ihm; er streckte die<br />
Hand aus, berührte ihn und sagte: Ich will – werde rein! Sogleich<br />
verschwand der Aussatz und der Mann war rein.<br />
Jesus schickte ihn weg, wies ihn streng an und sagte zu ihm:<br />
Sieh, dass du niemandem etwas sagst, sondern geh, zeig dich dem<br />
Priester und bring für deine Reinigung dar, was Mose festgesetzt<br />
hat – ihnen zum Zeugnis.<br />
Der Mann aber ging weg und verkündete bei jeder Gelegenheit,<br />
was geschehen war; er verbreitete die Geschichte, sodass<br />
sich Jesus in keiner Stadt mehr zeigen konnte; er hielt sich nur<br />
noch an einsamen Orten auf. Dennoch kamen die Leute von<br />
überallher zu ihm.<br />
Credo<br />
Gabengebet<br />
Barmherziger Gott, das heilige Opfer reinige uns von Sünden und<br />
mache uns zu neuen Menschen. Es helfe uns, nach deinem Willen<br />
zu leben, damit wir den verheißenen Lohn erlangen. Darum<br />
bitten wir durch Christus, unseren Herrn.<br />
Präfation<br />
In Wahrheit ist es würdig und recht, dir, Vater im Himmel, zu<br />
danken und dich mit der ganzen Schöpfung zu loben. Denn in
123<br />
Sonntag, 11. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />
dir leben wir, in dir bewegen wir uns und sind wir. Jeden Tag<br />
erfahren wir aufs Neue das Wirken deiner Güte. Schon in diesem<br />
Leben besitzen wir den Heiligen Geist, das Unterpfand ewiger<br />
Herrlichkeit. Durch ihn hast du Jesus auferweckt von den Toten<br />
und uns die sichere Hoffnung gegeben, dass sich an uns das österliche<br />
Geheimnis vollendet. Darum preisen wir dich mit allen<br />
Chören der Engel und singen vereint mit ihnen das Lob deiner<br />
Herrlichkeit.<br />
Kommunionvers Joh 3, 16<br />
Gott hat die Welt so geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab,<br />
damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht, sondern das<br />
ewige Leben hat.<br />
Schlussgebet<br />
Gott, du Spender alles Guten, du hast uns das Brot des Himmels<br />
geschenkt. Erhalte in uns das Verlangen nach dieser Speise, die<br />
unser wahres Leben ist. Darum bitten wir durch Christus, unseren<br />
Herrn.<br />
Schlusssegen<br />
Gott, unser Vater, segne euch mit allem Segen des Himmels, damit<br />
ihr rein und heilig lebt vor seinem Angesicht.<br />
Er lehre euch durch das Wort der Wahrheit; er bilde euer Herz<br />
nach dem Evangelium Christi und gebe euch Anteil an seiner<br />
Herrlichkeit.<br />
Er schenke euch jene brüderliche Liebe, an der die Welt die<br />
Jünger Christi erkennen soll.<br />
Das gewähre euch der dreieinige Gott, der Vater und der Sohn<br />
† und der Heilige Geist.
Auslegung · Sonntag, 11. <strong>Februar</strong> 124<br />
Auslegung zum Sonntagsevangelium<br />
Von Hieronymus<br />
Im geistigen Schriftsinn bedeutet der Aussatz die Sünde des<br />
ersten Menschen. Sie begann im Kopf, als er die Reichtümer<br />
der Welt begehrte, denn die Wurzel aller Übel ist die Habsucht.<br />
Wegen seiner Habsucht wurde Gehasi vom Aussatz befallen (vgl.<br />
2 Kön 5, 27).<br />
Eusebius Sophronius Hieronymus (Bibelübersetzer, Kirchenlehrer,<br />
um 347–419), hier nach: Thomas von Aquin, Catena Aurea.<br />
Kommentar zu den Evangelien im Jahreskreis,<br />
hg. v. Marianne Schlosser und Florian Kolbinger, 439,<br />
© EOS Verlag, St. Ottilien, 2. Auflage 2012<br />
Hymnus<br />
Abendgebet<br />
O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />
Herr, eile, mir zu helfen.<br />
Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />
Fließe, gutes Gotteslicht, in den Urgrund meines Ich,<br />
dass ich mich erkenne. Fließe, Gotteslicht!<br />
Brenne, zartes Gotteslicht, wandle du mein falsches Ich,<br />
dass ich dich erkenne. Fließe, Gotteslicht!<br />
Heile, starkes Gotteslicht, allen Hass, der mich zerbricht,<br />
Schuld in mir verbrenne. Fließe, Gotteslicht!<br />
Leuchte, helles Gotteslicht, gib mir deine klare Sicht,<br />
führ’ mich aus der Enge. Fließe, Gotteslicht!
125<br />
Sonntag, 11. <strong>Februar</strong> · Abend<br />
Fließe, warmes Gotteslicht, lass von deiner Liebe nicht.<br />
Schenk’ mir deine Minne. Fließe, Gotteslicht!<br />
Brigitte Schwarz, 1996, nach Mechthild von Magdeburg, 13. Jh.,<br />
© bei der Verfasserin<br />
Psalm 70 Verse 2–6<br />
Gott, komm herbei, um mich zu retten, *<br />
Herr, eile mir zu Hilfe!<br />
In Schmach und Schande sollen alle fallen, *<br />
die mir nach dem Leben trachten.<br />
Zurückweichen sollen sie und vor Scham erröten, *<br />
die sich über mein Unglück freuen.<br />
Beschämt sollen sich alle abwenden, die lachen und höhnen *<br />
und sagen: „Dir geschieht recht.“<br />
Alle, die dich suchen, frohlocken; *<br />
sie mögen sich freuen in dir.<br />
Die dein Heil lieben, sollen immer sagen: *<br />
„Groß ist Gott, der Herr.“<br />
Ich aber bin arm und gebeugt. *<br />
Eile, o Gott, mir zu Hilfe!<br />
Meine Hilfe und mein Retter bist du. *<br />
Herr, säume doch nicht!<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Gott, du gibst uns das Leben. Wir sehnen uns nach deinem Heil.<br />
Komm, Ewiger, säume doch nicht!<br />
Lesung 2 Thess 2, 13–14<br />
Wir müssen Gott zu jeder Zeit euretwegen danken, vom<br />
Herrn geliebte Brüder, weil Gott euch als Erstlingsgabe<br />
dazu auserwählt hat, aufgrund der Heiligung durch den Geist und<br />
aufgrund eures Glaubens an die Wahrheit gerettet zu werden.
Abend · Sonntag, 11. <strong>Februar</strong> 126<br />
Dazu hat er euch durch unser Evangelium auch berufen; ihr sollt<br />
nämlich die Herrlichkeit Jesu Christi, unseres Herrn, erlangen.<br />
Magnificat – Lobgesang Mariens<br />
Antiphon zum Magnificat:<br />
Herr, wenn du willst, kannst du mich heilen. Und Jesus sagte: Ich<br />
will es! Werde rein!<br />
Fürbitten<br />
Heilender Gott, wir empfehlen dir heute die Kranken und rufen<br />
zu dir:<br />
A: Lindere ihre Leiden.<br />
Noch heute ist Aussatz vor allem in den armen Ländern der Erde<br />
verbreitet;<br />
– steh den Leprakranken bei und schick ihnen Menschen, die<br />
ihnen helfen.<br />
Die Länder Afrikas werden weithin von Aids heimgesucht und<br />
können helfende Medikamente nicht bezahlen;<br />
– hilf uns Wege finden, dass die Betroffenen die geeigneten Mittel<br />
bekommen.<br />
Vor allem Kinder in den Hungergebieten unseres Planeten leiden<br />
unter Mangelerscheinungen;<br />
– lass ihnen, den Hoffnungsträgern ihrer Heimat, Hilfe zuteilwerden.<br />
Erbarme dich aller, die heute ihrer Krankheit erlegen sind;<br />
– nimm sie auf in deine Herrlichkeit, die keine Krankheit mehr<br />
kennt.<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Gott, du liebst deine Geschöpfe, und es ist deine Freude, bei<br />
den Menschen zu wohnen. Gib uns ein neues und reines Herz,
127<br />
Sonntag, 11. <strong>Februar</strong> · Abend<br />
das bereit ist, dich aufzunehmen. Darum bitten wir durch Jesus<br />
Christus.<br />
Segne uns, Ewiger, mit allem Guten,<br />
bewahre uns vor dem Bösen.<br />
Erleuchte unser Herz mit Einsicht,<br />
die uns zum Leben führt,<br />
und gib uns die Gnade,<br />
deine ewige Wahrheit zu erkennen.<br />
Lass dein gütiges Antlitz über uns leuchten,<br />
uns zu ewigem Frieden.<br />
Nach einem Segensspruch aus Qumran<br />
Salve Regina (Seite 332)
Montag, 12. <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong><br />
Namenstag: hl. Benedikt von Aniane (Abt, Berater Kaiser Ludwigs des<br />
Frommen, † 821) · Helmward von Minden (Bischof, † 958) · hl. Ludan<br />
von Hipsheim (schott. Pilger, † 1202) · sel. Antonius (sächs. Franziskaner,<br />
Märtyrer in Bulgarien, † 1369)<br />
Ökumenischer Gedenktag: Friedrich Daniel Ernst Schleiermacher (prot.<br />
Theologe, Philosoph und Pädagoge, 1768–1834)<br />
Hymnus<br />
Morgengebet<br />
Herr, öffne meine Lippen.<br />
Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />
Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />
Gott,<br />
du gibst mir so viel Freude ins Herz.<br />
Meinen ganzen Leib lass sie durchfließen.<br />
Lass mein Gesicht, meinen Mund,<br />
die Augen, die Hände,<br />
lass alle meine Glieder<br />
von Freude durchdrungen sein.<br />
Raimund Lull (um 1232–1316)<br />
Psalm 119<br />
Herr, deine Huld komme auf mich herab *<br />
und deine Hilfe, wie du es verheißen hast.<br />
Dann kann ich dem, der mich schmäht, erwidern; *<br />
denn ich vertraue auf dein Wort.<br />
Verse 41–48 Waw<br />
Entziehe meinem Mund nicht das Wort der Wahrheit! *<br />
Ich hoffe so sehr auf deine Entscheide.
129<br />
Montag, 12. <strong>Februar</strong> · Morgen<br />
Ich will deiner Weisung beständig folgen, *<br />
auf immer und ewig.<br />
Dann schreite ich aus auf freier Bahn; *<br />
denn ich frage nach deinen Befehlen.<br />
Deine Gebote will ich vor Königen bezeugen *<br />
und mich nicht vor ihnen schämen.<br />
An deinen Geboten habe ich meine Freude, *<br />
ich liebe sie von Herzen.<br />
Ich erhebe meine Hände zu deinen Geboten; *<br />
nachsinnen will ich über deine Gesetze.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Alle deine Gebote sind Weisheit, Gott unserer Freude. Lass sie<br />
uns lieben als Wege zum Leben, zu deinem Leben, das du uns<br />
verheißen hast.<br />
Lesung Jer 15, 16<br />
Kamen Worte von dir, so verschlang ich sie; dein Wort war<br />
mir Glück und Herzensfreude; denn dein Name ist über mir<br />
ausgerufen, Herr, Gott der Heere.<br />
Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />
Antiphon zum Benedictus:<br />
Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels. Er hat uns besucht und<br />
befreit.<br />
Bitten<br />
Lieber Vater, zur Freude hast du uns erschaffen und hast uns das<br />
Lachen geschenkt. Wir bitten dich:<br />
A: Jauchzend lass uns dich loben.<br />
– Im Kreis unserer Verwandten und Freunde.<br />
– Mit Humor und fröhlichem Treiben.
Eucharistie · Montag, 12. <strong>Februar</strong> 130<br />
– Mit wachem Gespür für Sorgen und Empfindlichkeiten anderer<br />
Menschen.<br />
A: Jauchzend lass uns dich loben.<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Herr, allmächtiger Gott, du hast uns diesen neuen Tag geschenkt.<br />
Bewahre uns an ihm vor Unheil und Sünde und lenke unsere<br />
Gedanken, Worte und Werke, dass wir stets deinen Willen tun.<br />
Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />
Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />
und führe uns zum ewigen Leben.<br />
Tagesgebet<br />
Texte zur Eucharistiefeier<br />
Heiliger Gott, in Christus hast du den Völkern deine ewige Herrlichkeit<br />
geoffenbart. Gib uns die Gnade, das Geheimnis unseres<br />
Erlösers immer tiefer zu erfassen, damit wir durch ihn zum unvergänglichen<br />
Leben gelangen, der in der Einheit des Heiligen<br />
Geistes mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.<br />
Einführung zur Bahnlesung aus dem Jakobusbrief<br />
Martin Luther hat den Jakobusbrief bekanntlich eine „stroherne<br />
Epistel“ genannt; rund fünfhundert Jahre später zeichnen<br />
die christlichen Konfessionen gemeinsam ein anderes Bild. Wir<br />
gehen heute von einem uns namentlich nicht bekannten Autor<br />
aus, der in der Autorität des Leiters der Kirche von Jerusalem,<br />
des Herrenbruders Jakobus, schreibt. Nahe an weisheitstheologischen<br />
Konzeptionen der heiligen Schriften Israels, insbesondere<br />
am Buch Jesus Sirach, kennzeichnet der Verfasser die christliche
131<br />
Montag, 12. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />
Frömmigkeit in ihrer Kontinuität mit jüdischer Frömmigkeit in<br />
der gemeinsamen Hinordnung auf den Gott und Vater aller und<br />
die von ihm gesetzte Sozial- und Weltordnung. Der Abfassungsort<br />
des weisheitlichen Mahn- und Lehrbriefs kann nur erschlossen<br />
werden. Für Alexandria spricht neben der Bilderwelt (Meer,<br />
Wasser, Schiffe) der Umstand, dass die Hafenmetropole ein Zentrum<br />
jüdisch-hellenistischer Weisheitsliteratur war. Entstehungszeit<br />
ist vermutlich das Ende des 1. Jahrhunderts. Zwischen dem<br />
Jakobusbrief und besonders der Bergpredigt finden sich viele Gemeinsamkeiten<br />
im Blick auf die rechte Frömmigkeit, die Barmherzigkeit,<br />
das rechte Verständnis des Gesetzes und das Halten<br />
des Gotteswillens. Der Brief richtet sich an die Gesamtheit der<br />
Christen außerhalb Palästinas (vgl. Jak 1, 1 mit 1 Petr 1, 1). Zahlreiche<br />
Aussagen über Arm und Reich lassen darauf schließen,<br />
dass sich in den Gemeinden die sozialen Gegensätze – immer<br />
mehr Reiche waren in die Gemeinden gekommen – und offenbar<br />
auch die sozialen Konflikte verschärften. Im Mittelpunkt des<br />
Briefes steht die Vorstellung der Weisheit von oben, die dem<br />
Christen in der Taufe als rettendes Wort der Wahrheit geschenkt<br />
wird. Als Gabe Gottes erneuert sie den Menschen und befähigt<br />
ihn, seinen Glauben zu leben und die Kluft zwischen Wort und<br />
Tat zu schließen, die den einzelnen Menschen von innen und<br />
zugleich die Gemeinschaft durch Spaltung bedroht. Gegen das<br />
blinde Streben nach Sozialprestige und die daraus erwachsende<br />
Rücksichtslosigkeit in der Gemeinde setzt Jakobus die Einheit<br />
von Glauben und Werken. Die Gebote, die sich im Liebesgebot<br />
erfüllen, sind keine Fessel, sondern „das vollkommene Gesetz<br />
der Freiheit“ (Jak 1, 25).<br />
Lesung aus dem Jakobusbrief Jak 1, 1–11<br />
Jakobus, Knecht Gottes und des Herrn Jesus Christus, grüßt die<br />
zwölf Stämme in der Diaspora.<br />
Nehmt es voll Freude auf, meine Schwestern und Brüder, wenn<br />
ihr in mancherlei Versuchungen geratet! Ihr wisst, dass die Prüfung<br />
eures Glaubens Geduld bewirkt. Die Geduld aber soll zu
Eucharistie · Montag, 12. <strong>Februar</strong> 132<br />
einem vollkommenen Werk führen, damit ihr vollkommen und<br />
untadelig seid und es euch an nichts fehlt.<br />
Fehlt es aber einem von euch an Weisheit, dann soll er sie von<br />
Gott erbitten; Gott wird sie ihm geben, denn er gibt allen gern<br />
und macht niemandem einen Vorwurf. Wer bittet, soll aber im<br />
Glauben bitten und nicht zweifeln; denn wer zweifelt, gleicht<br />
einer Meereswoge, die vom Wind hin und her getrieben wird.<br />
Ein solcher Mensch bilde sich nicht ein, dass er vom Herrn etwas<br />
erhalten wird: Er ist ein Mann mit zwei Seelen, unbeständig auf<br />
all seinen Wegen.<br />
Der Bruder, der in niederem Stand lebt, rühme sich seiner hohen<br />
Würde, der Reiche aber seiner Niedrigkeit; denn er wird dahinschwinden<br />
wie die Blume im Gras. Denn die Sonne geht auf<br />
mit ihrer Hitze und versengt das Gras; die Blume verwelkt und<br />
ihre Pracht vergeht. So wird auch der Reiche vergehen in allem,<br />
was er unternimmt.<br />
Impuls zur Lesung<br />
Christen leben auf Zukunft hin und haben sich in der Gegenwart<br />
zu bewähren. Glaube oder Werke? Das ist kein Entweder-oder;<br />
eines kann nicht ohne das andere sein. Der Glaube für sich allein<br />
ist tot, das ist die nachdrückliche Botschaft des Jakobus-Briefes.<br />
Auch Martin Luther, der den Brief in einer spezifischen historischen<br />
Situation als „eine recht stroherne Epistel“ abwertete,<br />
begreift „gute Werke“ als „Lobpreis, Bewährung, Zeichen, Siegel,<br />
Folge, Frucht, Beweis“ des Glaubens. Das ist die Botschaft<br />
der ganzen Bibel: „Jüdisches und christliches Leben ist ein Weg<br />
zu Gott, es beschränkt sich nicht auf das Hier und Jetzt. Doch<br />
hier und jetzt entscheidet sich im beglaubigten Handeln die Zukunft.“<br />
(Hubert Frankemölle)
133<br />
Montag, 12. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />
Antwortpsalm Ps 119, 67–68.71–72.75–76<br />
Kehrvers:<br />
Herr, dein Erbarmen komme über mich, sodass ich lebe.<br />
Ehe ich gedemütigt wurde, ging ich in die Irre, *<br />
nun aber will ich deinen Spruch beachten.<br />
Gut bist du und tust Gutes. *<br />
Lehre mich deine Gesetze – Kehrvers<br />
Dass ich gedemütigt wurde, ist für mich gut, *<br />
damit ich deine Gesetze lerne.<br />
Gut ist für mich die Weisung deines Mundes, *<br />
mehr als große Mengen von Gold und Silber. – Kehrvers<br />
Ich habe erkannt, HERR, dass deine Entscheide gerecht sind *<br />
und dass es Treue ist, wenn du mich beugst.<br />
Tröste mich in deiner Liebe, *<br />
nach dem Spruch für deinen Knecht! – Kehrvers<br />
Kehrvers siehe Vers 77a, ferner GL 649, 2 (II. Ton)<br />
oder GL 1975 733, 1 · KG 619 (VI. Ton)<br />
Ruf vor dem Evangelium Joh 14, 6<br />
Halleluja. Halleluja.<br />
So spricht der Herr: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das<br />
Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich.<br />
Halleluja.<br />
Aus dem hl. Evangelium nach Markus Mk 8, 11–13<br />
In jener Zeit kamen die Pharisäer und begannen ein Streitgespräch<br />
mit Jesus; sie forderten von ihm ein Zeichen vom Himmel,<br />
um ihn zu versuchen. Da seufzte er im Geist auf und sagte:<br />
Was fordert diese Generation ein Zeichen? Amen, ich sage euch:<br />
Dieser Generation wird niemals ein Zeichen gegeben werden.<br />
Und er verließ sie, stieg in das Boot und fuhr ans andere Ufer.
Abend · Montag, 12. <strong>Februar</strong> 134<br />
Innehalten am Abend<br />
Abendgebet<br />
O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />
Herr, eile, mir zu helfen.<br />
Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />
Die Weisheit geht auf das Gute. Klugheit aufs Nützliche.<br />
Heute ist der 220. Todestag des Philosophen Immanuel Kant.<br />
• Wen würde ich als weisen Menschen bezeichnen, der das<br />
Gute im Blick hat?<br />
• Wo nehme ich eher Nützlichkeitsdenken wahr?<br />
Confiteor (Seite 17) – oder – Erbarme dich (Seite 30)<br />
Hymnus<br />
Des Himmels Schöpfer, großer Gott.<br />
Du hast das Firmament gebaut<br />
und so geschieden Flut von Flut,<br />
dass sie nicht wirr zusammenströmt.<br />
Den Wolken wiesest du die Bahn,<br />
den Flüssen zeigtest du ihr Bett;<br />
nun hemmt die Flut des Feuers Macht,<br />
damit die Erde nicht verbrennt.<br />
So gieße denn, o guter Gott,<br />
der Gnaden Ströme in uns ein,<br />
damit uns nicht mit neuem Trug<br />
die alte Schwachheit bringt zu Fall.<br />
Der Glaube, den die Nacht bedrängt,<br />
den Kleinmut zu verwirren droht,<br />
er überwinde Trug und Wahn:<br />
Er finde Licht und spende Licht.
135<br />
Montag, 12. <strong>Februar</strong> · Abend<br />
Dies schenk uns, Vater voller Macht,<br />
und du, sein Sohn und Ebenbild,<br />
die ihr in Einheit mit dem Geist<br />
die Schöpfung zur Vollendung führt. Amen.<br />
Nach: Immense caeli conditor; 7.–8. Jahrhundert<br />
Melodie: GL 539 · GL 1975 605 · KG 781 · EG 142<br />
Psalm 45 Verse 2–10<br />
Mein Herz fließt über von froher Kunde, /<br />
ich weihe mein Lied dem König. *<br />
Meine Zunge gleicht dem Griffel des flinken Schreibers.<br />
Du bist der Schönste von allen Menschen, /<br />
Anmut ist ausgegossen über deine Lippen; *<br />
darum hat Gott dich für immer gesegnet.<br />
Gürte, du Held, dein Schwert um die Hüfte, *<br />
kleide dich in Hoheit und Herrlichkeit!<br />
Zieh aus mit Glück, kämpfe für Wahrheit und Recht! *<br />
Furchtgebietende Taten soll dein rechter Arm dich lehren.<br />
Deine Pfeile sind scharf, dir unterliegen die Völker, *<br />
die Feinde des Königs verlieren den Mut.<br />
Dein Thron, du Göttlicher, steht für immer und ewig; *<br />
das Zepter deiner Herrschaft ist ein gerechtes Zepter.<br />
Du liebst das Recht und hasst das Unrecht, /<br />
darum hat Gott, dein Gott, dich gesalbt mit dem Öl der Freude *<br />
wie keinen deiner Gefährten.<br />
Von Myrrhe, Aloë und Kassia duften all deine Gewänder, *<br />
aus Elfenbeinhallen erfreut dich Saitenspiel.<br />
Königstöchter gehen dir entgegen, *<br />
die Braut steht dir zur Rechten im Schmuck von Ofirgold.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Du hast uns deinen Sohn gesandt, Gott des Lebens. Segne uns,<br />
die wir uns über sein Kommen freuen, und lass uns nicht von<br />
seiner Seite weichen.
Abend · Montag, 12. <strong>Februar</strong> 136<br />
Lesung 1 Thess 2, 13<br />
Wir danken Gott unablässig dafür, dass ihr das Wort Gottes,<br />
das ihr durch unsere Verkündigung empfangen habt, nicht<br />
als Menschenwort, sondern – was es in Wahrheit ist – als Gottes<br />
Wort angenommen habt; und jetzt ist es in euch, den Gläubigen,<br />
wirksam.<br />
Magnificat – Lobgesang Mariens<br />
Antiphon zum Magnificat:<br />
Meine Seele preise dich allezeit, Gott, du mein Retter.<br />
Fürbitten<br />
Die länger werdenden Tage lassen bei vielen Menschen auch wieder<br />
die Hoffnung wachsen. Bitten wir Gott um seinen Beistand<br />
für alle, die in Not und Nöten sind:<br />
V: Gott des Lebens, A: steh ihnen bei.<br />
– Wir beten für die Menschen, die um der Freiheit und Gerechtigkeit<br />
willen ihrer Freiheit beraubt sind und oft unter menschenunwürdigen<br />
Bedingungen vegetieren müssen.<br />
– Wir beten für die jungen Menschen, deren Blick sich in Freiwilligenorganisationen<br />
weitet und die erfahren, dass Chancengerechtigkeit<br />
Voraussetzung ist, damit mehr Menschen gut und<br />
selbstbestimmt leben können.<br />
– Wir beten für alle, die in Armut leben, für die Familien, die<br />
nicht wissen, wie sie die wenige Nahrung so verteilen können,<br />
dass der Hunger gestillt wird.<br />
– Wir beten für alle, die den Schrecken von Gewalt und Krieg<br />
ausgesetzt sind, und für alle, die solidarisch sind und helfen.<br />
Vaterunser
137<br />
Montag, 12. <strong>Februar</strong> · Abend<br />
Oration<br />
Allmächtiger Gott, wir danken dir für alles, was wir heute empfangen<br />
haben, denn du hast uns unnützen Knechten die Kraft für<br />
unser Tagewerk gegeben. Nimm unser Abendgebet als Opfer des<br />
Lobes an. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />
Salve Regina (Seite 332)<br />
Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende<br />
gewähre uns der allmächtige Herr.
Dienstag, 13. <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong><br />
Namenstag: hl. Kastor von Karden (Einsiedler, † um 400) · Ermenhild<br />
von Kent (Irmhild, Äbtissin in Ely, † um 700) · hl. Gosbert von Osnabrück<br />
(Bischof, Glaubensbote in Schweden, † 874) · sel. Ekkehard von<br />
Oldenburg in Holstein (Bischof von Schleswig, † 1026) · sel. Jordan von<br />
Sachsen (zweiter Ordensmeister der Dominikaner, † 1237) · Gisela von<br />
Veltheim († 1277)<br />
Hymnus<br />
Morgengebet<br />
Herr, öffne meine Lippen.<br />
Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />
Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />
Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren;<br />
lob ihn, o Seele, vereint mit den himmlischen Chören.<br />
Kommet zuhauf, Psalter und Harfe, wacht auf,<br />
lasset den Lobgesang hören.<br />
Lobe den Herren, der alles so herrlich regieret,<br />
der dich auf Adelers Fittichen sicher geführet,<br />
der dich erhält, wie es dir selber gefällt.<br />
Hast du nicht dieses verspüret?<br />
Lobe den Herren, der künstlich und fein dich bereitet,<br />
der dir Gesundheit verliehen, dich freundlich geleitet.<br />
In wie viel Not hat nicht der gnädige Gott<br />
über dir Flügel gebreitet!<br />
Lobe den Herren, der sichtbar dein Leben gesegnet,<br />
der aus dem Himmel mit Strömen der Liebe geregnet.<br />
Denke daran, was der Allmächtige kann,<br />
der dir mit Liebe begegnet.
139<br />
Dienstag, 13. <strong>Februar</strong> · Morgen<br />
Lobe den Herren, was in mir ist, lobe den Namen.<br />
Lob ihn mit allen, die seine Verheißung bekamen.<br />
Er ist dein Licht, Seele, vergiss es ja nicht.<br />
Lob ihn in Ewigkeit. Amen.<br />
Joachim Neander 1680/AÖL 1973<br />
GL 392 · GL 1975 258 · KG 524 · EG 317<br />
Psalm 37 Verse 1–11<br />
Errege dich nicht über die Bösen, *<br />
wegen der Übeltäter ereifere dich nicht!<br />
Denn sie verwelken schnell wie das Gras, *<br />
wie grünes Kraut verdorren sie.<br />
Vertrau auf den Herrn und tu das Gute, *<br />
bleib wohnen im Land und bewahre Treue!<br />
Freu dich innig am Herrn! *<br />
Dann gibt er dir, was dein Herz begehrt.<br />
Befiehl dem Herrn deinen Weg und vertrau ihm; *<br />
er wird es fügen.<br />
Er bringt deine Gerechtigkeit heraus wie das Licht *<br />
und dein Recht so hell wie den Mittag.<br />
Sei still vor dem Herrn und harre auf ihn! /<br />
Erhitze dich nicht über den Mann, dem alles gelingt, *<br />
den Mann, der auf Ränke sinnt.<br />
Steh ab vom Zorn und lass den Grimm; *<br />
erhitze dich nicht, es führt nur zu Bösem!<br />
Denn die Bösen werden ausgetilgt; *<br />
die aber auf den Herrn hoffen,<br />
werden das Land besitzen.<br />
Eine Weile noch, und der Frevler ist nicht mehr da; *<br />
schaust du nach seiner Wohnung – sie ist nicht mehr zu finden.<br />
Doch die Armen werden das Land bekommen, *<br />
sie werden Glück in Fülle genießen.<br />
Ehre sei dem Vater ...
Morgen · Dienstag, 13. <strong>Februar</strong> 140<br />
Dir, unser Gott, vertrauen wir, du führst uns deine Wege. Sei gelobt<br />
für die Freude, die du schenkst!<br />
Lesung Weish 15, 1.3<br />
Du, unser Gott, bist gütig, wahrhaftig und langmütig; voll Erbarmen<br />
durchwaltest du das All. Es ist vollendete Gerechtigkeit,<br />
dich zu verstehen; und deine Stärke zu kennen ist die<br />
Wurzel der Unsterblichkeit.<br />
Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />
Antiphon zum Benedictus:<br />
Aus den Händen aller, die uns hassen, errette uns, o Herr.<br />
Bitten<br />
Gepriesen sei Gott, der uns in Jesus seine Liebe erwiesen hat. Zu<br />
ihm rufen wir:<br />
A: Schenke uns dein Leben.<br />
– Komm uns heute entgegen und lass uns deine Nähe spüren.<br />
– Halte unsere Augen offen für die Wunder, die du täglich an uns<br />
wirken willst.<br />
– Lass uns die Sorgen des Alltags getrost in deine Hände legen<br />
und uns mutig unseren Aufgaben stellen.<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Gott, unser Vater, steh deinen Dienerinnen und Dienern bei und<br />
erweise allen, die zu dir rufen, Tag für Tag deine Liebe. Du bist<br />
unser Schöpfer und der Lenker unseres Lebens. Erneuere deine<br />
Gnade in uns, damit wir dir gefallen, und erhalte, was du erneuert<br />
hast. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />
Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />
und führe uns zum ewigen Leben.
141<br />
Dienstag, 13. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />
Texte zur Eucharistiefeier<br />
Tagesgebet<br />
Gott. Du hast uns geschaffen – doch wir kennen dich kaum. Du<br />
liebst uns – und doch bist du uns fremd. Offenbare dich deiner<br />
Gemeinde. Zeige uns dein Gesicht. Sag uns, wer du bist und was<br />
du für uns bedeutest. Lehre uns dich erkennen, dich verstehen,<br />
dich lieben. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />
Lesung aus dem Jakobusbrief Jak 1, 12–18<br />
Selig der Mann, der in der Versuchung standhält. Denn wenn<br />
er sich bewährt, wird er den Kranz des Lebens erhalten, der<br />
denen verheißen ist, die Gott lieben.<br />
Keiner, der in Versuchung gerät, soll sagen: Ich werde von Gott<br />
in Versuchung geführt. Denn Gott lässt sich nicht zum Bösen<br />
versuchen, er führt aber auch selbst niemanden in Versuchung.<br />
Vielmehr wird jeder von seiner eigenen Begierde in Versuchung<br />
geführt, die ihn lockt und fängt. Wenn die Begierde dann schwanger<br />
geworden ist, bringt sie die Sünde zur Welt; ist die Sünde reif<br />
geworden, bringt sie den Tod hervor.<br />
Lasst euch nicht irreführen, meine geliebten Brüder und<br />
Schwestern: Jede gute Gabe und jedes vollkommene Geschenk<br />
kommt von oben herab, vom Vater der Gestirne, bei dem es keine<br />
Veränderung oder Verfinsterung gibt. Aus freiem Willen hat er<br />
uns durch das Wort der Wahrheit geboren, damit wir eine Erstlingsfrucht<br />
seiner Schöpfung seien.<br />
Impuls zur Lesung<br />
Will der biblische Gott seine Geschöpfe missgünstig in Versuchung<br />
führen? Gewiss nicht. „Gott lässt sich nicht zum Bösen<br />
versuchen, er führt aber auch selbst niemanden in Versuchung.“<br />
Das betont der Verfasser des Jakobus-Briefes. Wahr ist aber auch:<br />
Menschen geraten in Situationen, die ihre Nächstenliebe, ihr<br />
Gottvertrauen, auch ihr Selbstvertrauen und ihr Vertrauen in
Eucharistie · Dienstag, 13. <strong>Februar</strong> 142<br />
den Nächsten auf die härteste Probe stellen, erschüttern, wohl<br />
auch verschütten können. Doch weil der treue Gott uns „durch<br />
das Wort der Wahrheit geboren“ hat, können wir Zweifel und<br />
Gespaltenheit überwinden und als neue Menschen leben.<br />
Antwortpsalm Ps 94, 12–15.18–19<br />
Kehrvers: Selig der Mensch, den du erziehst.<br />
Selig der Mann, den du, HERR, erziehst, *<br />
den du mit deiner Weisung belehrst,<br />
um ihm Ruhe zu schaffen vor bösen Tagen, *<br />
bis dem Frevler die Grube gegraben ist. – Kehrvers<br />
Der HERR lässt sein Volk nicht im Stich *<br />
und wird sein Erbe nicht verlassen.<br />
Nun spricht man wieder Recht nach Gerechtigkeit; *<br />
ihr folgen alle Menschen mit redlichem Herzen. – Kehrvers<br />
Wenn ich sage: „Mein Fuß gleitet aus“, *<br />
dann stützt mich, HERR, deine Huld.<br />
Mehren sich die Sorgen in meinem Innern, *<br />
so erquicken deine Tröstungen meine Seele. – Kehrvers<br />
Kehrvers vgl. Vers 12a, ferner GL 653, 5 (VII. Ton)<br />
oder GL 1975 528, 2 · KG 385, 7 (IV. Ton)<br />
Ruf vor dem Evangelium vgl. Joh 14, 23<br />
Halleluja. Halleluja.<br />
So spricht der Herr: Wer mich liebt, hält mein Wort. Mein Vater<br />
wird ihn lieben und wir werden bei ihm Wohnung nehmen.<br />
Halleluja.<br />
Aus dem hl. Evangelium nach Markus Mk 8, 14–21<br />
In jener Zeit hatten die Jünger vergessen, Brote mitzunehmen;<br />
nur ein einziges hatten sie im Boot dabei. Und Jesus warnte sie:<br />
Gebt acht, hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer und dem
143<br />
Dienstag, 13. <strong>Februar</strong> · Abend<br />
Sauerteig des Herodes! Sie aber machten sich Gedanken, weil sie<br />
keine Brote bei sich hatten.<br />
Als er das merkte, sagte er zu ihnen: Was macht ihr euch darüber<br />
Gedanken, dass ihr keine Brote habt? Begreift und versteht<br />
ihr immer noch nicht? Ist denn euer Herz verstockt? Habt ihr<br />
denn keine Augen, um zu sehen, und keine Ohren, um zu hören?<br />
Erinnert ihr euch nicht: Als ich die fünf Brote für die Fünftausend<br />
brach, wie viele Körbe voll Brotstücke habt ihr da aufgehoben?<br />
Sie antworteten ihm: Zwölf.<br />
Und als ich die sieben Brote für die Viertausend brach, wie viele<br />
Körbe voll habt ihr da aufgehoben? Sie antworteten: Sieben.<br />
Da sagte er zu ihnen: Versteht ihr immer noch nicht?<br />
Innehalten am Abend<br />
Abendgebet<br />
O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />
Herr, eile, mir zu helfen.<br />
Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />
Jeder gute Christ muss bereitwilliger sein, die Worte seines Nebenmenschen<br />
im richtigen Sinne zu deuten, als sie zu verurteilen.<br />
Ignatius von Loyola (eigentlich Íñigo López Oñaz y Loyola, spanischer Offizier,<br />
später Einsiedler, Gründer der Gesellschaft Jesu, 1491–1556)<br />
• Wo leiten mich rasch gefällte Urteile oder Vorurteile über andere?<br />
• Was hilft mir, die Motive anderer besser zu verstehen?<br />
Confiteor (Seite 17) – oder – Erbarme dich (Seite 30)<br />
Hymnus<br />
O Gott, aus deinem klaren Licht<br />
schufst du für uns den hellen Tag.
Abend · Dienstag, 13. <strong>Februar</strong> 144<br />
Wir suchen dich, des Lichtes Quell,<br />
nun, da der Tag hinuntersinkt.<br />
Die Sonne eilt dem Westen zu<br />
auf ihrer vorbestimmten Bahn,<br />
rasch senkt der Abend sich herab<br />
und hüllt die Welt in Dunkelheit.<br />
Wir flehn zu dir, o höchster Herr,<br />
ermüdet von des Tages Last:<br />
Mit deinem Segen nehme uns<br />
die Nacht in ihre Ruhe auf.<br />
Wenn unser letzter Tag sich neigt,<br />
dann wehre, Herr, der Finsternis<br />
und führe uns in deiner Huld<br />
zum Licht, das keinen Abend kennt.<br />
Dies schenk uns, Vater voller Macht,<br />
und du, des Vaters einz’ger Sohn,<br />
die ihr in Einheit mit dem Geist<br />
auf ewig thront im Reich des Lichts. Amen.<br />
Nach: Deus, qui claro lumine; 7.–8. Jahrhundert<br />
Melodie: GL 628 – alternative Melodie: GL 90 · GL 1975 704 · KG 679 · EG 469<br />
Psalm 49 Verse 2–13<br />
Hört dies an, ihr Völker alle, *<br />
vernehmt es, alle Bewohner der Erde!<br />
Ihr Leute aus dem Volk und vom Adel, *<br />
Reiche und Arme zusammen!<br />
Mein Mund spreche weise Worte, *<br />
was mein Herz ersinnt, sei voller Einsicht.<br />
Ich wende mein Ohr einem Weisheitsspruch zu, *<br />
ich enthülle mein Geheimnis beim Harfenspiel.<br />
Warum soll ich mich in bösen Tagen fürchten, *<br />
wenn mich der Frevel tückischer Feinde umgibt?
145<br />
Dienstag, 13. <strong>Februar</strong> · Abend<br />
Sie verlassen sich ganz auf ihren Besitz *<br />
und rühmen sich ihres großen Reichtums.<br />
Loskaufen kann doch keiner den andern *<br />
noch an Gott für ihn ein Sühnegeld zahlen<br />
– für das Leben ist jeder Kaufpreis zu hoch; *<br />
für immer muss man davon abstehn –,<br />
damit er auf ewig weiterlebt *<br />
und niemals das Grab schaut.<br />
Denn man sieht: Weise sterben, /<br />
genauso gehen Tor und Narr zugrunde, *<br />
sie müssen andern ihren Reichtum lassen.<br />
Das Grab ist ihr Haus auf ewig, /<br />
ist ihre Wohnung für immer, *<br />
ob sie auch Länder nach ihren Namen benannten.<br />
Der Mensch bleibt nicht in seiner Pracht, *<br />
er gleicht dem Vieh, das verstummt.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Unfassbar reich beschenkst du uns mit deinen Gaben. Guter Vater,<br />
mach unsre Herzen weit. Lass uns spüren, wie reich wir werden,<br />
wenn wir miteinander teilen.<br />
Lesung <br />
Röm 3, 23–25ab<br />
Alle haben gesündigt und die Herrlichkeit Gottes verloren.<br />
Ohne es verdient zu haben, werden sie gerecht, dank seiner<br />
Gnade, durch die Erlösung in Christus Jesus. Ihn hat Gott dazu<br />
bestimmt, Sühne zu leisten mit seinem Blut, Sühne, wirksam<br />
durch Glauben. So erweist Gott seine Gerechtigkeit durch die<br />
Vergebung der Sünden.<br />
Magnificat – Lobgesang Mariens<br />
Antiphon zum Magnificat:<br />
Großes hat an mir getan der Mächtige, sein Name ist heilig.
Abend · Dienstag, 13. <strong>Februar</strong> 146<br />
Fürbitten<br />
Jesus, du hast den Versuchungen in der Wüste widerstanden und<br />
bist ganz dem Willen des Vaters gefolgt. Wir rufen zu dir:<br />
A: Kyrie, eleison.<br />
In unserer Zeit gibt es viele, die uns Glaubende belächeln;<br />
– lass uns nicht resignieren, sondern ermutige uns durch die Keime<br />
der Hoffnung, die allenthalben austreiben.<br />
Viele Menschen, die nach Sinn in ihrem Leben suchen, lehnen<br />
die Kirche als veraltet ab;<br />
– lass sie Glaubenden begegnen, die ihnen deine Liebe lebendig<br />
bezeugen.<br />
Wie gern verrennen wir Gläubigen uns in Aktivismus oder erregen<br />
uns über die „Verantwortlichen“;<br />
– hilf uns umkehren zum Vater, damit wir von ihm lernen, was<br />
wir selbst tun können und dürfen.<br />
Für manche Menschen ist der unausweichliche Tod ein Grund,<br />
sich dem Glauben zu verweigern;<br />
– schenke den Sterbenden die Gnade, von ihrer bleibenden Hoffnung<br />
auf die Güte des Vaters Zeugnis zu geben.<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Herr, unser Gott, dein ist der Tag, und dein ist die Nacht. Lass<br />
Christus, die Sonne der Gerechtigkeit, in unseren Herzen nicht<br />
untergehen, damit wir aus dem Dunkel dieser Zeit in das Licht<br />
gelangen, in dem du wohnst. Darum bitten wir durch ihn, Jesus<br />
Christus.<br />
Salve Regina (Seite 332)<br />
Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende<br />
gewähre uns der allmächtige Herr.
Mittwoch, 14. <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong><br />
Aschermittwoch<br />
M<br />
it dem Aschermittwoch beginnen die vierzig Tage der Vorbereitung<br />
auf die Feier des Todes und der Auferstehung Jesu Christi.<br />
Diese österliche Bußzeit will die Christen dazu anleiten, das eigene<br />
Leben zu überdenken und – wo nötig – die Weichen neu zu stellen.<br />
Wir kennen im deutschen Sprachraum die Bezeichnung Fastenzeit<br />
und beziehen uns damit auf die früher übliche Form des leiblichen<br />
Fastens während dieser vierzig Tage als Erinnerung an das vierzigtägige<br />
Fasten Jesu in der Wüste und als persönliche Vorbereitung auf das Fest<br />
unserer Erlösung an Ostern. Ihren tiefsten Sinn erhält die Fastenzeit<br />
von Ostern her. Von den strengen Fasttagen sind heute nur noch der<br />
Aschermittwoch und Karfreitag als Fast- und Abstinenztage geblieben.<br />
Die Fastenzeit konfrontiert uns mit unseren Schwächen, mit Versagen<br />
und Schuld, damit wir erkennen, wo wir einen neuen Anfang setzen<br />
sollen. Gleichzeitig richtet sie unseren Blick auf die Passion Jesu,<br />
der uns durch sein Leiden und Sterben befreit hat zu einem neuen<br />
Leben.<br />
Schon der Prophet Jesaja (58, 1–12) legt den eigentlichen Sinn des<br />
Fastens dar, wenn er betont, dass es nicht um öffentlich demonstrierte<br />
Verzichtleistungen geht, sondern um die innere Erneuerung der Beziehung<br />
zu Gott und zu den Mitmenschen, was eine persönliche Umkehr<br />
einschließt. Richtig verstanden, meint Fasten ein „Beten mit Leib<br />
und Seele“ (Anselm Grün). Das zeigt sich auch in anderen Religionen.<br />
Mahatma Ghandi z. B. hat aus religiöser Überzeugung zur Klärung gesellschaftlicher<br />
Probleme gefastet. Fasten ist niemals gegen etwas oder<br />
jemanden gerichtet (wie der Hungerstreik), sondern immer für – sei<br />
es z. B. zur inneren Läuterung oder zur Klärung von Beziehungen. So<br />
gehören zur christlichen Praxis in der Fastenzeit das Beten, das Fasten<br />
und das Almosengeben.<br />
Die österliche Bußzeit beginnt mit dem Auflegen des Aschenkreuzes.<br />
Dabei spricht der Priester: „Kehrt um, und glaubt an das Evangelium!“<br />
(Mk 1, 15) oder: „Bedenke, Mensch, dass du Staub bist und wieder<br />
zum Staub zurückkehren wirst.“ (Gen 3, 19) Die Bezeichnung mit
Morgen · Mittwoch, 14. <strong>Februar</strong> 148<br />
dem Aschenkreuz erinnert an die Erschaffung des Adam (= Erdling)<br />
aus dem Erdboden (Gen 2, 7), wohin der Mensch einmal zurückkehren<br />
wird. Das Zeichen der Asche mahnt uns an die notwendige Läuterung<br />
und an die Vergänglichkeit des Lebens. Der Aschermittwoch stellt<br />
uns auf einen Weg nach Ostern, der uns bewusst macht, wie hoch der<br />
„Preis“ unserer Erlösung war: „Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt,<br />
dass er seinen einzigen Sohn hingab“ (Joh 3, 16).<br />
Das Fest des heiligen Cyrill (Konstantin) und des heiligen Methodius<br />
entfällt in diesem Jahr.<br />
Namenstag: hl. Valentin von Terni (Bischof, Märtyrer, † 268/69) · hl.<br />
Cyrill (Mönch, † 869) und hl. Methodius (Bischof, † 885), Brüderpaar<br />
aus Thessalonike, Glaubensboten bei den Slawen, Patrone Europas<br />
Hymnus<br />
Morgengebet<br />
Herr, öffne meine Lippen.<br />
Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />
Seht, jetzt ist die gnadenhafte Zeit,<br />
jetzt sind die Tage des Heils.<br />
Nun ruft ein heil’ges Fasten aus,<br />
wie es die Väter uns gelehrt.<br />
Gekommen ist im Jahreslauf<br />
der vierzig Tage heil’ge Zeit.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
So hat es das Gesetz verlangt,<br />
so der Propheten ernster Ruf.<br />
Und Christus selbst hat diese Zeit<br />
geheiligt durch sein eignes Tun.<br />
Nach seinem Beispiel lasst auch uns<br />
das Fasten üben in Geduld,
149<br />
Mittwoch, 14. <strong>Februar</strong> · Morgen<br />
uns Abbruch tun in Speis und Trank,<br />
nachsinnen über Gottes Wort.<br />
Das Böse schwinde kraftlos hin,<br />
das Gute blühe machtvoll auf,<br />
Versöhnung finde jedes Herz,<br />
das sich dem Werk der Buße weiht.<br />
Dir, höchster Gott, Dreifaltigkeit,<br />
lobsinge alles, was da lebt.<br />
Lass uns, durch deine Gnade neu,<br />
dich preisen durch ein neues Lied.<br />
Nach: Ex more docti mystico; Gregor der Große (?), † 604<br />
Melodie: GL 297 · GL 1975 178 · KG 395 · EG 79<br />
Psalm 95<br />
Kommt, lasst uns jubeln vor dem Herrn *<br />
und zujauchzen dem Fels unsres Heiles!<br />
Lasst uns mit Lob seinem Angesicht nahen, *<br />
vor ihm jauchzen mit Liedern!<br />
Denn der Herr ist ein großer Gott, *<br />
ein großer König über allen Göttern.<br />
In seiner Hand sind die Tiefen der Erde, *<br />
sein sind die Gipfel der Berge.<br />
Sein ist das Meer, das er gemacht hat, *<br />
das trockene Land, das seine Hände gebildet.<br />
Kommt, lasst uns niederfallen, uns vor ihm verneigen, *<br />
lasst uns niederknien vor dem Herrn, unserm Schöpfer!<br />
Denn er ist unser Gott, /<br />
wir sind das Volk seiner Weide, *<br />
die Herde, von seiner Hand geführt.<br />
Ach, würdet ihr doch heute auf seine Stimme hören! /<br />
„Verhärtet euer Herz nicht wie in Meriba, *<br />
wie in der Wüste am Tag von Massa!
Morgen · Mittwoch, 14. <strong>Februar</strong> 150<br />
Dort haben eure Väter mich versucht, *<br />
sie haben mich auf die Probe gestellt<br />
und hatten doch mein Tun gesehen.<br />
Vierzig Jahre war mir dies Geschlecht zuwider, /<br />
und ich sagte: Sie sind ein Volk, dessen Herz in die Irre geht; *<br />
denn meine Wege kennen sie nicht.<br />
Darum habe ich in meinem Zorn geschworen: *<br />
Sie sollen nicht kommen in das Land meiner Ruhe.“<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Lehre uns deine Wege, treuer Gott, damit unser Herz nicht in<br />
die Irre geht. Führe du deine Herde, dass sie in das Land deiner<br />
Ruhe gelangt.<br />
Lesung Dtn 7, 6b.8–9<br />
Dich hat der Herr, dein Gott, ausgewählt, damit du unter allen<br />
Völkern, die auf der Erde leben, das Volk wirst, das ihm<br />
persönlich gehört. Weil der Herr euch liebt und weil er auf den<br />
Schwur achtet, den er euren Vätern geleistet hat, deshalb hat der<br />
Herr euch mit starker Hand herausgeführt und euch aus dem<br />
Sklavenhaus freigekauft, aus der Hand des Pharao, des Königs von<br />
Ägypten. Daran sollst du erkennen: Jahwe, dein Gott, ist der Gott;<br />
er ist der treue Gott; noch nach tausend Generationen achtet er<br />
auf den Bund und erweist denen seine Huld, die ihn lieben und<br />
auf seine Gebote achten.<br />
Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />
Antiphon zum Benedictus:<br />
Wenn ihr fastet und Buße tut, macht kein finsteres Gesicht wie<br />
die Heuchler.<br />
Bitten<br />
Wenn wir in der Fastenzeit Buße tun, kann uns das helfen, wesentlich<br />
zu leben. Darum lasst uns Gott bitten:
151<br />
Mittwoch, 14. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />
A: Herr, mach uns neu.<br />
– Indem wir uns dir intensiver zuwenden.<br />
– Indem wir achtgeben auf das, was unsere Mitmenschen bewegt.<br />
– Indem wir nach dem streben, was uns an Leib und Seele gesund<br />
macht.<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Getreuer Gott, im Vertrauen auf dich beginnen wir die vierzig<br />
Tage der Umkehr und Buße. Gib uns die Kraft zu christlicher<br />
Zucht, damit wir dem Bösen absagen und mit Entschiedenheit<br />
das Gute tun. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />
Der Gott des Friedens heilige uns ganz und gar<br />
und bewahre unseren Geist,<br />
unsere Seele und unseren Leib unversehrt,<br />
damit wir ohne Tadel sind,<br />
wenn Jesus Christus, unser Herr, kommt.<br />
Vgl. 1 Thess 5, 23<br />
Eucharistiefeier<br />
Liedvorschläge: GL 142, 266, 272, 275, 460, 638 · KG 46,<br />
202, 382, 383<br />
Du erbarmst dich aller, o Herr,<br />
und hast Nachsicht mit den Sünden der Menschen,<br />
damit sie sich bekehren;<br />
denn du bist der Herr, unser Gott.<br />
Weish 11, 24–25.27<br />
Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)
Eucharistie · Mittwoch, 14. <strong>Februar</strong> 152<br />
Lesung aus dem Buch Joël Joël 2, 12–18<br />
Spruch des HERRN: Kehrt um zu mir von ganzem Herzen mit<br />
Fasten, Weinen und Klagen! Zerreißt eure Herzen, nicht eure<br />
Kleider, und kehrt um zum HERRN, eurem Gott! Denn er ist gnädig<br />
und barmherzig, langmütig und reich an Huld und es reut ihn<br />
das Unheil. Wer weiß, vielleicht kehrt er um und es reut ihn und<br />
er lässt Segen zurück, sodass ihr Speise- und Trankopfer darbringen<br />
könnt für den HERRN, euren Gott.<br />
Auf dem Zion stoßt in das Horn, ordnet ein heiliges Fasten an,<br />
ruft einen Gottesdienst aus! Versammelt das Volk, heiligt die Gemeinde!<br />
Versammelt die Alten, holt die Kinder zusammen, auch<br />
die Säuglinge! Der Bräutigam verlasse seine Kammer und die<br />
Braut ihr Gemach.<br />
Zwischen Vorhalle und Altar sollen die Priester klagen, die Diener<br />
des HERRN sollen sprechen: Hab Mitleid, HERR, mit deinem<br />
Volk und überlass dein Erbe nicht der Schande, damit die Völker<br />
nicht über uns spotten! Warum soll man bei den Völkern sagen:<br />
Wo ist denn ihr Gott?<br />
Da erwachte im HERRN die Leidenschaft für sein Land und er<br />
hatte Erbarmen mit seinem Volk.<br />
Impuls zur Lesung<br />
Zerreißt eure Herzen, nicht eure Kleider! Der Prophet Joël fordert<br />
dies im Namen des Herrn. Die Erinnerung an die Besetzung des<br />
Landes und die gewaltsame Deportation ist in der ersten Hälfte<br />
des vierten Jahrhunderts noch nicht verblasst; neue politische<br />
Krisen und Naturkatastrophen kommen hinzu. Das Zerreißen der<br />
Kleider ist eine alte Trauersitte. Der Prophet geht noch weiter. Nur<br />
eine Trauer, die das beschädigte Leben aufgräbt, kann etwas bewirken<br />
– eine Erneuerung des Menschen und des Miteinanders<br />
von der Mitte her. Alle sind gemeint. Die Zeit drängt. Verhärtet<br />
euch nicht. Zieht euch nicht auf eure Gewohnheiten oder euer<br />
Recht zurück. Verlasst die Höhle. Macht euch angreifbar. Lasst<br />
den Schmerz zu, verdrängt ihn nicht. Wacht auf, werdet im Innersten<br />
lebendig. Lasst euch zum Mitleiden bewegen – wie Gott.
153<br />
Mittwoch, 14. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />
Antwortpsalm <br />
Ps 51, 3–6b.12–14.17<br />
Kehrvers:<br />
Erbarme dich unser, o Herr, denn wir haben gesündigt.<br />
Gott, sei mir gnädig nach deiner Huld, *<br />
tilge meine Frevel nach deinem reichen Erbarmen!<br />
Wasch meine Schuld von mir ab *<br />
und mach mich rein von meiner Sünde! – Kehrvers<br />
Denn ich erkenne meine bösen Taten, *<br />
meine Sünde steht mir immer vor Augen.<br />
Gegen dich allein habe ich gesündigt, *<br />
ich habe getan, was böse ist in deinen Augen. – Kehrvers<br />
Erschaffe mir, Gott, ein reines Herz *<br />
und einen festen Geist erneuere in meinem Innern!<br />
Verwirf mich nicht vor deinem Angesicht, *<br />
deinen heiligen Geist nimm nicht von mir! – Kehrvers<br />
Gib mir wieder die Freude deines Heiles, *<br />
rüste mich aus mit dem Geist der Großmut!<br />
Herr, öffne meine Lippen, *<br />
damit mein Mund dein Lob verkünde! – Kehrvers<br />
Kehrvers vgl. Vers 3, ferner GL 517 · GL 1975 527, 5 · KG 613 (IV. Ton)<br />
oder GL 1975 172, 3 (I. Ton) oder KG 399 (IV. Ton)<br />
Lesung aus dem zweiten Korintherbrief 2 Kor 5, 20 – 6, 2<br />
Schwestern und Brüder! Wir sind also Gesandte an Christi statt<br />
und Gott ist es, der durch uns mahnt. Wir bitten an Christi<br />
statt: Lasst euch mit Gott versöhnen! Er hat den, der keine Sünde<br />
kannte, für uns zur Sünde gemacht, damit wir in ihm Gerechtigkeit<br />
Gottes würden.<br />
Als Mitarbeiter Gottes ermahnen wir euch, dass ihr seine Gnade<br />
nicht vergebens empfangt. Denn es heißt: Zur Zeit der Gnade<br />
habe ich dich erhört, am Tag der Rettung habe ich dir geholfen.<br />
Siehe, jetzt ist sie da, die Zeit der Gnade; siehe, jetzt ist er da,<br />
der Tag der Rettung.
Eucharistie · Mittwoch, 14. <strong>Februar</strong> 154<br />
Ruf vor dem Evangelium <br />
Herr Jesus, dir sei Ruhm und Ehre!<br />
vgl. Ps 95, 7d.8a<br />
Wenn ihr heute seine Stimme hört, verhärtet nicht euer Herz!<br />
Herr Jesus, dir sei Ruhm und Ehre!<br />
Aus dem hl. Evangelium nach Matthäus Mt 6, 1–6.16–18<br />
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Hütet euch, eure<br />
Gerechtigkeit vor den Menschen zu tun, um von ihnen gesehen<br />
zu werden; sonst habt ihr keinen Lohn von eurem Vater im<br />
Himmel zu erwarten.<br />
Wenn du Almosen gibst, posaune es nicht vor dir her, wie es die<br />
Heuchler in den Synagogen und auf den Gassen tun, um von den<br />
Leuten gelobt zu werden! Amen, ich sage euch: Sie haben ihren<br />
Lohn bereits erhalten. Wenn du Almosen gibst, soll deine linke<br />
Hand nicht wissen, was deine rechte tut, damit dein Almosen<br />
im Verborgenen bleibt; und dein Vater, der auch das Verborgene<br />
sieht, wird es dir vergelten.<br />
Wenn ihr betet, macht es nicht wie die Heuchler! Sie stellen<br />
sich beim Gebet gern in die Synagogen und an die Straßenecken,<br />
damit sie von den Leuten gesehen werden. Amen, ich sage euch:<br />
Sie haben ihren Lohn bereits erhalten.<br />
Du aber, wenn du betest, geh in deine Kammer, schließ die<br />
Tür zu; dann bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist! Dein<br />
Vater, der auch das Verborgene sieht, wird es dir vergelten.<br />
Wenn ihr fastet, macht kein finsteres Gesicht wie die Heuchler!<br />
Sie geben sich ein trübseliges Aussehen, damit die Leute merken,<br />
dass sie fasten. Amen, ich sage euch: Sie haben ihren Lohn bereits<br />
erhalten.<br />
Du aber, wenn du fastest, salbe dein Haupt und wasche dein<br />
Gesicht, damit die Leute nicht merken, dass du fastest, sondern<br />
nur dein Vater, der im Verborgenen ist; und dein Vater, der das<br />
Verborgene sieht, wird es dir vergelten.
155<br />
Mittwoch, 14. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />
SEGNUNG UND AUSTEILUNG DER ASCHE<br />
Nach der Homilie lädt der Priester die Gläubigen zum Gebet ein:<br />
Liebe Brüder und Schwestern, wir wollen Gott, unseren Vater,<br />
bitten, dass er diese Asche segne, die wir als Zeichen der Buße<br />
empfangen.<br />
Nach einer kurzen Gebetsstille betet der Priester, die Hände gefaltet:<br />
Barmherziger Gott, du bist den Demütigen nahe und lässt dich<br />
durch Buße versöhnen. Neige dein Ohr unseren Bitten und segne<br />
† alle, die gekommen sind, um das Aschenkreuz zu empfangen.<br />
Hilf uns, die vierzig Tage der Buße in rechter Gesinnung zu begehen,<br />
damit wir das heilige Osterfest mit geläutertem Herzen<br />
feiern. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.<br />
Oder:<br />
Gott, du willst nicht den Tod des Sünders, du willst, dass er sich<br />
bekehrt und lebt. Erhöre gnädig unsere Bitten: Segne † diese<br />
Asche, mit der wir uns bezeichnen lassen, weil wir wissen, dass<br />
wir Staub sind und zum Staub zurückkehren. Hilf uns, die vierzig<br />
Tage der Buße in rechter Gesinnung zu begehen. Verzeih uns<br />
unsere Sünden, erneuere uns nach dem Bild deines Sohnes und<br />
schenke uns durch seine Auferstehung das unvergängliche Leben.<br />
Darum bitten wir durch ihn, Christus, unseren Herrn.<br />
Der Priester besprengt die Asche mit Weihwasser (ohne Begleitgebet). Danach<br />
legt er allen, die vor ihn hintreten, die Asche auf und spricht zu jedem Einzelnen:<br />
Bekehrt euch und glaubt an das Evangelium. (Mk 1, 15)<br />
Oder:<br />
Bedenke, Mensch, dass du Staub bist und wieder zum Staub zurückkehren<br />
wirst. (vgl. Gen 3, 19)
Eucharistie · Mittwoch, 14. <strong>Februar</strong> 156<br />
Während der Austeilung der Asche wird gesungen.<br />
Antiphon Joël 2, 13<br />
Lasst uns umkehren zum Herrn, unserem Gott, denn er ist gnädig<br />
und barmherzig und langmütig. Groß ist seine Güte, und es reut<br />
ihn, dass er Unheil verhängt hat.<br />
Oder:<br />
Antiphon Joël 2, 17; Est 4, 17<br />
Zwischen Vorhalle und Altar sollen die Priester klagen, die Diener<br />
des Herrn sollen sprechen: Hab Mitleid, Herr, mit deinem Volk,<br />
lass den Mund derer, die dich loben, nicht verstummen.<br />
Oder:<br />
Antiphon Ps 51, 3<br />
Tilge, Herr, meine Frevel nach deinem reichen Erbarmen!<br />
Diese Antiphon kann mit Psalm 51 verbunden und nach jedem einzelnen Vers<br />
wiederholt werden.<br />
Responsorium vgl. Bar 3, 2; Ps 79, 9<br />
Wir wollen Buße tun für das, was wir gefehlt haben, und uns bessern,<br />
damit wir nicht, plötzlich vom Tod überrascht, nach einer<br />
Gnadenfrist suchen, die uns niemand geben kann. * Höre, Herr,<br />
und hab Erbarmen, denn wir haben gesündigt vor dir.<br />
Hilf uns, du Gott unseres Heils! Um der Ehre deines Namens<br />
willen reiß uns heraus. * Höre, Herr, und hab Erbarmen, denn<br />
wir haben gesündigt vor dir.<br />
Es kann auch ein anderer geeigneter Gesang genommen werden.<br />
Wenn die Asche ausgeteilt ist, werden abschließend die Fürbitten gesprochen.<br />
Gabengebet<br />
Herr, unser Gott, zu Beginn der heiligen vierzig Tage bringen wir<br />
dieses Opfer dar und bitten dich: Hilf uns, umzukehren und Taten<br />
der Buße und der Liebe zu vollbringen, damit wir unseren bösen<br />
Neigungen nicht nachgeben. Reinige uns von Sünden und mache
157<br />
Mittwoch, 14. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />
uns fähig, das Gedächtnis des Leidens unseres Herrn Jesus Christus<br />
mit ganzer Hingabe zu begehen, der mit dir lebt und herrscht<br />
in alle Ewigkeit.<br />
Präfation<br />
In Wahrheit ist es würdig und recht, dir, allmächtiger Vater, zu<br />
danken und dich in dieser Zeit der Buße durch Entsagung zu ehren.<br />
Die Entsagung mindert in uns die Selbstsucht und öffnet unser<br />
Herz für die Armen. Denn deine Barmherzigkeit drängt uns,<br />
das Brot mit ihnen zu teilen in der Liebe deines Sohnes, unseres<br />
Herrn Jesus Christus. Durch ihn preisen wir deine Größe und<br />
singen mit den Chören der Engel das Lob deiner Herrlichkeit.<br />
Kommunionvers Ps 1, 2–3<br />
Wer über die Weisung des Herrn nachsinnt bei Tag und Nacht,<br />
bringt seine Frucht zur rechten Zeit.<br />
Schlussgebet<br />
Barmherziger Gott, stärke uns durch dieses heilige Mahl, damit<br />
wir fasten können, wie es dir gefällt, und durch die Feier dieser<br />
Tage Heilung finden. Darum bitten wir durch Christus, unseren<br />
Herrn.<br />
Schlusssegen<br />
Der barmherzige Gott, der seinen Sohn für uns dahingegeben und<br />
uns in ihm ein Beispiel der Liebe geschenkt hat, segne euch und<br />
mache euch bereit, Gott und den Menschen zu dienen.<br />
Und Christus, der Herr, der uns durch sein Sterben dem ewigen<br />
Tode entrissen hat, stärke euren Glauben und führe euch zur unvergänglichen<br />
Herrlichkeit.<br />
Und allen, die ihm folgen auf dem Weg der Entäußerung, gebe<br />
er Anteil an seiner Auferstehung und an seiner Herrlichkeit.<br />
Das gewähre euch der dreieinige Gott, der Vater und der Sohn<br />
† und der Heilige Geist. Amen.
Abend · Mittwoch, 14. <strong>Februar</strong> 158<br />
Innehalten am Abend<br />
Abendgebet<br />
O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />
Herr, eile, mir zu helfen.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Wer den Gipfel der Weisheit erreichen will, muss zum Gipfel der<br />
Liebe gelangen; denn niemand ist vollkommen im Wissen, der<br />
nicht vollkommen ist in der Liebe.<br />
Hrabanus Maurus (mittellateinischer Schriftsteller, Universalgelehrter,<br />
Lehrer und Leiter der Fuldaer Klosterschule, 783–856)<br />
• Wo erfahre ich heute diese tiefe Verbindung von Weisheit und<br />
Liebe?<br />
• Wer war mir hierin Vorbild, als ich ein Kind war?<br />
Confiteor (Seite 17) – oder – Erbarme dich (Seite 30)<br />
Hymnus<br />
Aus tiefer Not schrei ich zu dir,<br />
Herr Gott, erhör mein Rufen;<br />
dein gnädig Ohr neig her zu mir<br />
und meiner Bitt es öffne;<br />
denn so du willst das sehen an,<br />
was Sünd und Unrecht ist getan,<br />
wer kann, Herr, vor dir bleiben?<br />
Darum auf Gott will hoffen ich,<br />
auf mein Verdienst nicht bauen.<br />
Auf ihn will ich verlassen mich<br />
und seiner Güte trauen,<br />
die mir zusagt sein wertes Wort.<br />
Das ist mein Trost und treuer Hort;<br />
des will ich allzeit harren.
159<br />
Mittwoch, 14. <strong>Februar</strong> · Abend<br />
Und ob es währt bis in die Nacht<br />
und wieder an den Morgen,<br />
doch soll mein Herz an Gottes Macht<br />
verzweifeln nicht noch sorgen.<br />
So tu Israel rechter Art,<br />
der aus dem Geist geboren ward,<br />
und seines Gottes harre.<br />
Ob bei uns ist der Sünden viel,<br />
bei Gott ist viel mehr Gnade.<br />
Sein Hand zu helfen hat kein Ziel,<br />
wie groß auch sei der Schade.<br />
Er ist allein der gute Hirt,<br />
der Israel erlösen wird<br />
aus seinen Sünden allen.<br />
Martin Luther 1524, nach Psalm 130<br />
GL 277 · GL 1975 163 · KG 384 · EG 299 (z. T. anderer Text)<br />
Psalm 94 Verse 1–11<br />
Gott der Vergeltung, o Herr, *<br />
du Gott der Vergeltung, erscheine!<br />
Erhebe dich, Richter der Erde, *<br />
vergilt den Stolzen ihr Tun!<br />
Wie lange noch dürfen die Frevler, o Herr, *<br />
wie lange noch dürfen die Frevler frohlocken?<br />
Sie führen freche Reden, *<br />
alle, die Unrecht tun, brüsten sich.<br />
Herr, sie zertreten dein Volk, *<br />
sie unterdrücken dein Erbteil.<br />
Sie bringen die Witwen und Waisen um *<br />
und morden die Fremden.<br />
Sie denken: Der Herr sieht es ja nicht, *<br />
der Gott Jakobs merkt es nicht.
Abend · Mittwoch, 14. <strong>Februar</strong> 160<br />
Begreift doch, ihr Toren im Volk! *<br />
Ihr Unvernünftigen, wann werdet ihr klug?<br />
Sollte der nicht hören, der das Ohr gepflanzt hat, *<br />
sollte der nicht sehen, der das Auge geformt hat?<br />
Sollte der nicht strafen, der die Völker erzieht, *<br />
er, der die Menschen Erkenntnis lehrt?<br />
Der Herr kennt die Gedanken der Menschen: *<br />
Sie sind nichts als ein Hauch.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Wenig scheint sich geändert zu haben, seit dein Sohn für uns<br />
starb. Barmherziger Vater, höre das Schreien der Gequälten und<br />
gib uns Kraft, einzutreten für ihr Recht.<br />
Lesung <br />
Phil 2, 12b–15a<br />
Müht euch mit Furcht und Zittern um euer Heil! Denn Gott<br />
ist es, der in euch das Wollen und das Vollbringen bewirkt,<br />
noch über euren guten Willen hinaus. Tut alles ohne Murren und<br />
Bedenken, damit ihr rein und ohne Tadel seid, Kinder Gottes<br />
ohne Makel.<br />
Magnificat – Lobgesang Mariens<br />
Antiphon zum Magnificat:<br />
Wenn du Almosen gibst, soll deine linke Hand nicht wissen, was<br />
die rechte tut.<br />
Fürbitten<br />
„Kehrt um zu mir von ganzem Herzen“, so hören wir heute in<br />
der Lesung. Bitten wir Gott um seinen Beistand:<br />
A: Bewege unsere Herzen.<br />
Für die ganze Kirche:<br />
– Dass Umkehr und Erneuerung ihr mehr als Lippenbekenntnisse<br />
sind.
161<br />
Mittwoch, 14. <strong>Februar</strong> · Abend<br />
Für alle, die in religiösen Gemeinschaften, in Partnerschaften<br />
oder Ehe und Familie leben:<br />
– Dass sie einander mit neuen Augen sehen und gut und barmherzig<br />
miteinander umgehen.<br />
Für alle, die Verantwortung tragen in Politik und Gesellschaft:<br />
– Dass das Wohl aller und nicht der lobbystärksten Gruppierungen<br />
ihr Anliegen ist.<br />
Für alle, die Wege zur Verständigung und zum Frieden suchen:<br />
– Dass sie sich nicht entmutigen lassen und neue Pfade zum Guten,<br />
zu Versöhnung und Frieden finden.<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Getreuer Gott, im Vertrauen auf dich beginnen wir die vierzig<br />
Tage der Umkehr und Buße. Gib uns die Kraft zu christlicher<br />
Zucht, damit wir dem Bösen absagen und mit Entschiedenheit<br />
das Gute tun. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />
Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende<br />
gewähre uns der allmächtige Herr.<br />
Ave Regina caelorum (Seite 333)
Donnerstag, 15. <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong><br />
Namenstag: hl. Walfrid (Abt, † 765) · hl. Sigfrid von Schweden (Sigurd,<br />
Bischof, Glaubensbote, † 1030) · sel. Drutmar von Corvey (Trudmar,<br />
Abt, † 1046) · hl. Claude de la Colombière (Jesuit, Beichtvater der hl.<br />
M. M. Alacoque, † 1682)<br />
Hymnus<br />
Morgengebet<br />
Herr, öffne meine Lippen.<br />
Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
„Mir nach“, spricht Christus, unser Held,<br />
„mir nach, ihr Christen alle!<br />
Verleugnet euch, verlasst die Welt,<br />
folgt meinem Ruf und Schalle;<br />
nehmt euer Kreuz und Ungemach<br />
auf euch, folgt meinem Wandel nach.<br />
Ich bin das Licht, ich leucht euch für<br />
mit meinem heil’gen Leben.<br />
Wer zu mir kommt und folget mir,<br />
darf nicht im Finstern schweben.<br />
Ich bin der Weg, ich weise wohl,<br />
wie man wahrhaftig wandeln soll.<br />
Mein Herz ist voll Demütigkeit,<br />
voll Liebe meine Seele;<br />
mein Mund, der fließt zu jeder Zeit,<br />
von süßem Sanftmut-Öle;
163<br />
Donnerstag, 15. <strong>Februar</strong> · Morgen<br />
mein Geist, Gemüte, Kraft und Sinn<br />
ist Gott ergeben, schaut auf ihn.<br />
Angelus Silesius 1668, Strophen 1–3 der ursprünglichen Fassung<br />
GL 461 · GL 1975 616 · EG 385<br />
Psalm 119 <br />
Sieh mein Elend an und rette mich; *<br />
denn ich habe deine Weisung nicht vergessen.<br />
Verschaff mir Recht und erlöse mich; *<br />
nach deiner Weisung erhalte mein Leben!<br />
Fern bleibt den Frevlern das Heil; *<br />
denn sie fragen nicht nach deinen Gesetzen.<br />
Herr, groß ist dein Erbarmen; *<br />
durch deine Entscheide belebe mich!<br />
Viele verfolgen und quälen mich, *<br />
doch von deinen Vorschriften weich’ ich nicht ab.<br />
Verse 153–160 Resch<br />
Wenn ich Abtrünnige sehe, empfinde ich Abscheu, *<br />
weil sie dein Wort nicht befolgen.<br />
Sieh an, wie sehr ich deine Vorschriften liebe; *<br />
Herr, in deiner Huld belebe mich!<br />
Das Wesen deines Wortes ist Wahrheit, *<br />
deine gerechten Urteile haben auf ewig Bestand.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Du, Gott Israels, siehst auf unsere Not und willst uns retten. Gib<br />
uns die Gnade zu sehen, wo du deine Hand nach uns ausstreckst.<br />
Lesung <br />
vgl. 1 Kön 8, 51a.52–53a<br />
Wir sind ja dein Volk, Herr, und dein Eigentum. Halte deine Augen<br />
offen für das Flehen deines Knechtes und für das Flehen<br />
deines Volkes Israel! Erhöre uns, sooft wir zu dir rufen! Du hast<br />
uns unter allen Völkern der Erde als dein Eigentum ausgewählt.
Eucharistie · Donnerstag, 15. <strong>Februar</strong> 164<br />
Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />
Antiphon zum Benedictus:<br />
Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst. Er nehme<br />
täglich sein Kreuz auf sich und folge mir nach.<br />
Bitten<br />
Lasst uns beten zu Jesus Christus, dem Wort seines Vaters:<br />
A: Komm, Herr, segne uns.<br />
– Sprich uns frei von Schuld, dass wir dir mit neuer Kraft folgen.<br />
– Berühre unseren Mund, dass wir deine Taten verkünden.<br />
– Mach uns Mut, dass wir unsere Grenzen überspringen.<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Herr, unser Gott, komm unserem Beten und Arbeiten mit deiner<br />
Gnade zuvor und begleite es, damit alles, was wir beginnen, bei<br />
dir seinen Anfang nehme und durch dich vollendet werde. Darum<br />
bitten wir durch Jesus Christus.<br />
Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />
und führe uns zum ewigen Leben.<br />
Texte zur Eucharistiefeier<br />
Ich rufe zum Herrn, er hört mein Klagen.<br />
Er befreit mich von denen, die gegen mich kämpfen.<br />
Wirf deine Sorge auf den Herrn, er hält dich aufrecht.<br />
Vgl. Ps 55, 17–20.23<br />
Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)
165<br />
Donnerstag, 15. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />
Lesung aus dem Buch Deuteronomium Dtn 30, 15–20<br />
Mose sprach zum Volk: Siehe, hiermit lege ich dir heute das<br />
Leben und das Glück, den Tod und das Unglück vor, nämlich<br />
so: Ich selbst verpflichte dich heute, den HERRN, deinen Gott,<br />
zu lieben, auf seinen Wegen zu gehen und seine Gebote, Satzungen<br />
und Rechtsentscheide zu bewahren, du aber lebst und wirst<br />
zahlreich und der HERR, dein Gott, segnet dich in dem Land, in<br />
das du hineinziehst, um es in Besitz zu nehmen.<br />
Wenn sich aber dein Herz abwendet und nicht hört, wenn du<br />
dich verführen lässt, dich vor anderen Göttern niederwirfst und<br />
ihnen dienst – heute erkläre ich euch: Dann werdet ihr ausgetilgt<br />
werden; ihr werdet nicht lange in dem Land leben, in das du<br />
jetzt über den Jordan hinüberziehst, um hineinzuziehen und es<br />
in Besitz zu nehmen.<br />
Den Himmel und die Erde rufe ich heute als Zeugen gegen<br />
euch an. Leben und Tod lege ich dir vor, Segen und Fluch. Wähle<br />
also das Leben, damit du lebst, du und deine Nachkommen. Liebe<br />
den HERRN, deinen Gott, hör auf seine Stimme und halte dich an<br />
ihm fest; denn er ist dein Leben. Er ist die Länge deines Lebens,<br />
das du in dem Land verbringen darfst, von dem du weißt: Der<br />
HERR hat deinen Vätern Abraham, Isaak und Jakob geschworen,<br />
es ihnen zu geben.<br />
Antwortpsalm Ps 1, 1–4.6<br />
Kehrvers:<br />
Gesegnet, wer auf den HERRN vertraut.<br />
Selig der Mann, der nicht nach dem Rat der Frevler geht, /<br />
nicht auf dem Weg der Sünder steht, *<br />
nicht im Kreis der Spötter sitzt,<br />
sondern sein Gefallen hat an der Weisung des HERRN, *<br />
bei Tag und bei Nacht über seine Weisung nachsinnt. – Kehrvers<br />
Er ist wie ein Baum, gepflanzt an Bächen voll Wasser, /<br />
der zur rechten Zeit seine Frucht bringt *<br />
und dessen Blätter nicht welken.
Eucharistie · Donnerstag, 15. <strong>Februar</strong> 166<br />
Alles, was er tut, *<br />
es wird ihm gelingen.<br />
Kehrvers:<br />
Gesegnet, wer auf den HERRN vertraut.<br />
Nicht so die Frevler: *<br />
Sie sind wie Spreu, die der Wind verweht.<br />
Denn der HERR kennt den Weg der Gerechten, *<br />
der Weg der Frevler aber verliert sich. – Kehrvers<br />
Kehrvers vgl. Jer 17, 7, ferner GL 31, 1 oder GL 1975 708, 1 (IV. Ton)<br />
oder KG 606 (VII. Ton)<br />
Ruf vor dem Evangelium Mt 4, 17<br />
Herr Jesus, dir sei Ruhm und Ehre!<br />
So spricht der Herr: Kehrt um! Denn das Himmelreich ist nahe.<br />
Herr Jesus, dir sei Ruhm und Ehre!<br />
Aus dem hl. Evangelium nach Lukas Lk 9, 22–25<br />
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Der Menschensohn<br />
muss vieles erleiden und von den Ältesten, den Hohepriestern<br />
und den Schriftgelehrten verworfen werden; er muss getötet und<br />
am dritten Tage auferweckt werden.<br />
Zu allen sagte er: Wenn einer hinter mir hergehen will, verleugne<br />
er sich selbst, nehme täglich sein Kreuz auf sich und folge mir<br />
nach. Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer<br />
aber sein Leben um meinetwillen verliert, der wird es retten.<br />
Was nützt es einem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt,<br />
dabei aber sich selbst verliert und Schaden nimmt?<br />
Impuls zum Evangelium<br />
Leiden soll nicht sein. Leiden ist aus sich selbst heraus nichts<br />
Gutes. Die Vorstellung, Leiden würde bessere Menschen aus<br />
uns machen, erweist sich als naiv oder grausam. Zu oft werden<br />
Opfer zu Tätern. Zu oft zerbrechen Menschen unter dem Druck
167<br />
Donnerstag, 15. <strong>Februar</strong> · Abend<br />
von Schmerz und Leid. Zu oft erzeugt Leiden Gewalt. Nicht das<br />
Leid als solches ist heilsam. Heilvoll sind die Menschen, denen<br />
es gelingt, gegen Unrecht aufzustehen und Leid zu tragen, ohne<br />
es zu vermehren, ohne sich selbst oder anderen neue Leiden zu<br />
schaffen. So wie Christus es vorgelebt hat. Das und nur das ist<br />
gemeint, wenn wir im Evangelium aufgefordert werden, unser<br />
Kreuz auf uns zu nehmen und Jesus nachzufolgen.<br />
Innehalten am Abend<br />
Abendgebet<br />
O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />
Herr, eile, mir zu helfen.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Wenn man auch die vergangene Zeit nicht zurückrufen kann, so<br />
kann man sie doch dadurch zurückbekommen, dass man den<br />
Eifer im Tun des Guten verdoppelt.<br />
Klemens Maria Hofbauer (österreichischer Priester, Prediger und Mitglied<br />
des Ordens der Redemptoristen, bemühte sich um die Erneuerung<br />
des Glaubens in seiner Zeit, besonders in der Stadt Wien, 1751–1820)<br />
• Was motiviert mich, nicht nur Reue über einen Fehler zu empfinden,<br />
sondern zu versuchen, möglicherweise dadurch ausgelöstes<br />
Leid zu lindern?<br />
• Mit wem kann ich darüber sprechen, wem kann ich mich anvertrauen?<br />
Confiteor (Seite 17) – oder – Erbarme dich (Seite 30)<br />
Hymnus<br />
„Fällt’s euch zu schwer? Ich geh voran,<br />
ich steh euch an der Seite.
Abend · Donnerstag, 15. <strong>Februar</strong> 168<br />
Ich kämpfe selbst, ich brech die Bahn,<br />
bin alles in dem Streite.<br />
Ein böser Knecht, der still kann stehn,<br />
sieht er voran den Feldherrn gehn.<br />
Wer seine Seel zu finden meint,<br />
wird sie ohn mich verlieren.<br />
Wer sie um mich verlieren scheint,<br />
wird sie nach Hause führen.<br />
Wer nicht sein Kreuz nimmt und folgt mir,<br />
ist mein nicht wert und meiner Zier.“<br />
So lasst uns denn dem lieben Herrn<br />
mit unserm Kreuz nachgehen<br />
und wohlgemut, getrost und gern<br />
in allen Leiden stehen.<br />
Wer nicht gekämpft, trägt auch die Kron<br />
des ew’gen Lebens nicht davon.<br />
Angelus Silesius 1668, Strophen 4–6 der ursprünglichen Fassung<br />
GL 461 · GL 1975 616 · EG 385<br />
Psalm 144 Verse 1–8<br />
Gelobt sei der Herr, der mein Fels ist, *<br />
der meine Hände den Kampf gelehrt hat, meine Finger den Krieg.<br />
Du bist meine Huld und Burg, *<br />
meine Festung, mein Retter,<br />
mein Schild, dem ich vertraue. *<br />
Er macht mir Völker untertan.<br />
Herr, was ist der Mensch, dass du dich um ihn kümmerst, *<br />
des Menschen Kind, dass du es beachtest?<br />
Der Mensch gleicht einem Hauch, *<br />
seine Tage sind wie ein flüchtiger Schatten.<br />
Herr, neig deinen Himmel und steig herab, *<br />
rühre die Berge an, sodass sie rauchen!
169<br />
Donnerstag, 15. <strong>Februar</strong> · Abend<br />
Schleudre Blitze und zerstreue die Feinde, *<br />
schieß deine Pfeile ab und jag sie dahin!<br />
Streck deine Hände aus der Höhe herab und befreie mich; /<br />
reiß mich heraus aus gewaltigen Wassern, *<br />
aus der Hand der Fremden!<br />
Alles, was ihr Mund sagt, ist Lüge, *<br />
Meineide schwört ihre Rechte.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Du unser Fels und unsere Burg, du gibst uns Halt und Sicherheit.<br />
Wir danken dir, dass du für uns da bist.<br />
Lesung Röm 8, 35.37–39<br />
Was kann uns scheiden von der Liebe Christi? Bedrängnis<br />
oder Not oder Verfolgung, Hunger oder Kälte, Gefahr oder<br />
Schwert? All das überwinden wir durch den, der uns geliebt hat.<br />
Denn ich bin gewiss: Weder Tod noch Leben, weder Engel noch<br />
Mächte, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Gewalten<br />
der Höhe oder Tiefe noch irgendeine andere Kreatur können<br />
uns scheiden von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem<br />
Herrn.<br />
Magnificat – Lobgesang Mariens<br />
Antiphon zum Magnificat:<br />
Wer sein Leben sucht, wird es verlieren; doch wer es um meinetwillen<br />
verliert, wird das wahre Leben finden.<br />
Fürbitten<br />
„Was nützt es einem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt,<br />
dabei aber sich selbst verliert und Schaden nimmt?“ Bitten<br />
wir Jesus, unseren Bruder und Lehrer, um seinen Beistand:<br />
V: Sei uns nah, Herr, A: leite uns.
Abend · Donnerstag, 15. <strong>Februar</strong> 170<br />
– Um Erkenntnis und Neubeginn für alle, die von politischen oder<br />
religiösen Ideologien fanatisiert sind und andere Menschen abwerten.<br />
V: Sei uns nah, Herr, A: leite uns.<br />
– Um Einhalt und Umdenken für alle, die sich selbst verloren<br />
haben im Ehrgeiz, in der Sucht nach immer mehr Erfolg und in<br />
der Gier nach Geld.<br />
– Um Hoffnung und Unterstützung für alle, die ihre seelische<br />
oder körperliche Gesundheit in schädigenden Macht- und Arbeitsverhältnissen<br />
zu verlieren drohen.<br />
– Um Gelassenheit und langmütige Liebe für Eltern, die ihr Kind<br />
unter krank machenden Druck setzen, weil sie dessen Erfolg in<br />
der Schule oder im Sport um jeden Preis wollen.<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Herr, unser Gott, komm unserem Beten und Arbeiten mit deiner<br />
Gnade zuvor und begleite es, damit alles, was wir beginnen, bei<br />
dir seinen Anfang nehme und durch dich vollendet werde. Darum<br />
bitten wir durch Jesus Christus.<br />
Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende<br />
gewähre uns der allmächtige Herr.<br />
Ave Regina caelorum (Seite 333)
Freitag, 16. <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong><br />
Namenstag: hl. Juliana von Nikomedia (Märtyrerin, 4. Jh.) · hl. Pamphilus<br />
von Caesarea in Palästina (Lehrer des Eusebius von Caesarea, Märtyrer,<br />
† 309) · sel. Philippa Mareri (Klarissin, Klostergründerin, † 1236)<br />
Hymnus<br />
Morgengebet<br />
Herr, öffne meine Lippen.<br />
Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />
Öffne meine Augen, Herr,<br />
für die Wunder deiner Liebe.<br />
Mit dem Blinden rufe ich:<br />
Heiland, mache, dass ich sehe.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Öffne meine Ohren, Herr,<br />
für den Anruf meiner Brüder.<br />
Lass nicht zu, dass sich mein Herz<br />
ihrer großen Not verschließe.<br />
Öffne meine Hände, Herr,<br />
Bettler stehn vor meiner Türe<br />
und erwarten ihren Teil.<br />
Christus, mache, dass ich teile.<br />
P. Vinzenz Stebler OSB, † 1997<br />
Psalm 55 Verse 10–15<br />
Entzweie sie, Herr, verwirr ihre Sprache! *<br />
Denn in der Stadt sehe ich Gewalttat und Hader.
Morgen · Freitag, 16. <strong>Februar</strong> 172<br />
Auf ihren Mauern umschleicht man sie<br />
bei Tag und bei Nacht; *<br />
sie ist voll Unheil und Mühsal.<br />
In ihr herrscht Verderben; *<br />
Betrug und Unterdrückung weichen nicht von ihren Märkten.<br />
Denn nicht mein Feind beschimpft mich, *<br />
das würde ich ertragen;<br />
nicht ein Mann, der mich hasst, tritt frech gegen mich auf, *<br />
vor ihm könnte ich mich verbergen.<br />
Nein, du bist es, ein Mensch aus meiner Umgebung, *<br />
mein Freund, mein Vertrauter,<br />
mit dem ich, in Freundschaft verbunden, *<br />
zum Haus Gottes gepilgert bin inmitten der Menge.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Gott des Friedens, was tun selbst die, die sich zu dir bekennen,<br />
einander an! Erweise uns deine Gnade, dass wir Unrecht und<br />
Misstrauen überwinden, dass Vertrauen wachsen kann unter deinen<br />
Getreuen.<br />
Lesung Jes 53, 11b–12<br />
Mein Knecht, der gerechte, macht die vielen gerecht; er lädt<br />
ihre Schuld auf sich. Deshalb gebe ich ihm seinen Anteil<br />
unter den Großen, und mit den Mächtigen teilt er die Beute, weil<br />
er sein Leben dem Tod preisgab und sich unter die Verbrecher<br />
rechnen ließ. Denn er trug die Sünden von vielen und trat für die<br />
Schuldigen ein.<br />
Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />
Antiphon zum Benedictus:<br />
Brich den Hungrigen dein Brot und nimm die Armen auf. Dann<br />
wird dein Licht aufleuchten wie das Morgenrot, und bald bist du<br />
geheilt.
173<br />
Freitag, 16. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />
Bitten<br />
Jesus, du hast allen Menschen dein Mitgefühl erwiesen. Wir bitten<br />
dich:<br />
A: Bewege unsere Herzen.<br />
– Dass wir jedem, der uns bittet, das geben, was wir in diesem<br />
Moment geben können.<br />
– Dass wir allen Betrübten durch ein tröstendes Wort oder einen<br />
aufmunternden Blick Zeichen deiner Nähe werden.<br />
– Dass wir um der Hungernden und Notleidenden willen auf Entbehrliches<br />
verzichten.<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Allwissender Gott, du siehst nicht auf unsere äußeren Werke,<br />
sondern auf unser Herz. Gib, dass wir mit reiner Gesinnung vollbringen,<br />
was wir in diesen vierzig Tagen an Buße und Verzicht auf<br />
uns nehmen. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />
Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />
und führe uns zum ewigen Leben.<br />
Texte zur Eucharistiefeier<br />
Höre mich, Herr, und sei mir gnädig!<br />
Herr, sei du mein Helfer!<br />
Ps 30, 11<br />
Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)
Eucharistie · Freitag, 16. <strong>Februar</strong> 174<br />
Lesung aus dem Buch Jesaja Jes 58, 1–9a<br />
So spricht Gott, der Herr: Rufe aus voller Kehle, halte dich nicht<br />
zurück! Erhebe deine Stimme wie ein Widderhorn! Halt meinem<br />
Volk seine Vergehen vor und dem Haus Jakob seine Sünden!<br />
Sie suchen mich Tag für Tag und haben daran Gefallen, meine<br />
Wege zu erkennen. Wie eine Nation, die Gerechtigkeit übt und<br />
vom Recht ihres Gottes nicht ablässt, so fordern sie von mir gerechte<br />
Entscheide und haben an Gottes Nähe Gefallen.<br />
Warum fasten wir und du siehst es nicht? Warum haben wir<br />
uns gedemütigt und du weißt es nicht?<br />
Seht, an euren Fasttagen macht ihr Geschäfte und alle eure Arbeiter<br />
treibt ihr an. Seht, ihr fastet und es gibt Streit und Zank und<br />
ihr schlagt zu mit roher Gewalt. So wie ihr jetzt fastet, verschafft<br />
ihr eurer Stimme droben kein Gehör.<br />
Ist das ein Fasten, wie ich es wünsche, ein Tag, an dem sich<br />
der Mensch demütigt: wenn man den Kopf hängen lässt wie eine<br />
Binse, wenn man sich mit Sack und Asche bedeckt? Nennst du<br />
das ein Fasten und einen Tag, der dem HERRN gefällt?<br />
Ist nicht das ein Fasten, wie ich es wünsche: die Fesseln des Unrechts<br />
zu lösen, die Stricke des Jochs zu entfernen, Unterdrückte<br />
freizulassen, jedes Joch zu zerbrechen? Bedeutet es nicht, dem<br />
Hungrigen dein Brot zu brechen, obdachlose Arme ins Haus aufzunehmen,<br />
wenn du einen Nackten siehst, ihn zu bekleiden und<br />
dich deiner Verwandtschaft nicht zu entziehen?<br />
Dann wird dein Licht hervorbrechen wie das Morgenrot und<br />
deine Heilung wird schnell gedeihen. Deine Gerechtigkeit geht<br />
dir voran, die Herrlichkeit des HERRN folgt dir nach. Wenn du<br />
dann rufst, wird der HERR dir Antwort geben, und wenn du um<br />
Hilfe schreist, wird er sagen: Hier bin ich.<br />
Impuls zur Lesung<br />
Eine zweieinhalbtausend Jahre alte Predigt, frisch und scharf wie<br />
am ersten Tag. Leider ist auch ihr Anlass nicht überholt. Prophetische<br />
Menschen in der Tradition des Jesaja wenden sich hier
175<br />
Freitag, 16. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />
schneidend gegen eine Frömmigkeit, die zwar den Blick zum<br />
Himmel erhebt, die Not des Nächsten aber übersieht und taub<br />
ist für jeden Hilfeschrei. Wer rücksichtslos Geschäfte macht und<br />
die kleinen Leute schindet, dessen Buß- und Fastenübungen verfehlen<br />
ihr Ziel – wenn ihr Ziel denn jemals Gott gewesen sein<br />
konnte. Die Propheten decken aber nicht nur Missstände auf,<br />
sie trösten auch und machen Mut zur Umkehr. Sie lassen uns<br />
spüren, was das ist, die Einheit von Gottes- und Nächstenliebe.<br />
Wenn der Bedürftige dich zu Hilfe ruft, dann gibt es nur eine<br />
Antwort: Hier bin ich! – „...und wenn du um Hilfe schreist, wird<br />
Gott sagen: Hier bin ich.“<br />
Antwortpsalm<br />
Ps 51, 3–6b.18–19<br />
Kehrvers:<br />
Ein zerbrochenes und zerschlagenes Herz wirst du, Gott, nicht<br />
verschmähen.<br />
Gott, sei mir gnädig nach deiner Huld, *<br />
tilge meine Frevel nach deinem reichen Erbarmen!<br />
Wasch meine Schuld von mir ab *<br />
und mach mich rein von meiner Sünde! – Kehrvers<br />
Denn ich erkenne meine bösen Taten, *<br />
meine Sünde steht mir immer vor Augen.<br />
Gegen dich allein habe ich gesündigt, *<br />
ich habe getan, was böse ist in deinen Augen. – Kehrvers<br />
Schlachtopfer willst du nicht, ich würde sie geben, *<br />
an Brandopfern hast du kein Gefallen.<br />
Schlachtopfer für Gott ist ein zerbrochener Geist, *<br />
ein zerbrochenes und zerschlagenes Herz<br />
wirst du, Gott, nicht verschmähen. – Kehrvers<br />
Kehrvers siehe Vers 19b, ferner GL 639, 1 · GL 1975 190, 1 · KG 399 (IV. Ton)<br />
oder GL 1975 172, 3 (I. Ton)
Abend · Freitag, 16. <strong>Februar</strong> 176<br />
Ruf vor dem Evangelium vgl. Am 5, 14<br />
Herr Jesus, dir sei Ruhm und Ehre!<br />
Sucht das Gute, nicht das Böse; dann werdet ihr leben und der<br />
HERR wird mit euch sein.<br />
Herr Jesus, dir sei Ruhm und Ehre!<br />
Aus dem hl. Evangelium nach Matthäus Mt 9, 14–15<br />
In jener Zeit kamen die Jünger Johannes’ des Täufers zu Jesus<br />
und sagten: Warum fasten deine Jünger nicht, während wir und<br />
die Pharisäer fasten?<br />
Jesus antwortete ihnen: Können denn die Hochzeitsgäste trauern,<br />
solange der Bräutigam bei ihnen ist? Es werden aber Tage<br />
kommen, da wird ihnen der Bräutigam weggenommen sein; dann<br />
werden sie fasten.<br />
Innehalten am Abend<br />
Abendgebet<br />
O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />
Herr, eile, mir zu helfen.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Ein Mensch, der seinen Körper durch zu viel Fasten unterdrückt,<br />
in dem steigt Überdruss auf. Zu dieser Verdrossenheit gesellen<br />
sich mehr Fehler, als wenn er seinem Körper die rechte Nahrung<br />
gegönnt hätte.<br />
Hildegard von Bingen (einflussreiche Theologin, Beraterin und Mystikerin<br />
sowie bedeutende natur- und heilkundige Universalgelehrte; 1098–1179)<br />
• Was kann für mich das rechte „Fasten“ sein?<br />
• Wie kann ich zu mir selbst kommen und so umso leichter auf<br />
andere zugehen?
177<br />
Freitag, 16. <strong>Februar</strong> · Abend<br />
Confiteor (Seite 17) – oder – Erbarme dich (Seite 30)<br />
Hymnus<br />
Nun ist sie da, die rechte Zeit,<br />
die Gottes Huld uns wieder schenkt,<br />
nun ist er da, der Tag des Heils,<br />
erfüllt von Christi hellem Licht.<br />
Jetzt soll sich unser ganzes Herz<br />
durch Fasten und Gebet erneu’n,<br />
und durch Entsagung werde stark,<br />
was müde ist und schwach und krank.<br />
Lass uns, o Herr, mit Geist und Leib<br />
das Werk der Buße freudig tun,<br />
dass wir den Übergang bestehn<br />
zum Pascha, das kein Ende kennt.<br />
Dir, höchster Gott, Dreifaltigkeit,<br />
lobsinge alles, was da lebt.<br />
Lass uns, durch deine Gnade neu,<br />
dich preisen durch ein neues Lied.<br />
Nach: Nunc tempus acceptabile; spätestens 10. Jahrhundert<br />
Melodie: GL 638 – andere Melodie: GL 485 · GL 1975 643 · KG 512 · EG 72<br />
Psalm 140 Verse 2–9.13–14<br />
Rette mich, Herr, vor bösen Menschen, *<br />
vor gewalttätigen Leuten schütze mich!<br />
Denn sie sinnen in ihrem Herzen auf Böses, *<br />
jeden Tag schüren sie Streit.<br />
Wie die Schlangen haben sie scharfe Zungen *<br />
und hinter den Lippen Gift wie die Nattern.<br />
Behüte mich, Herr, vor den Händen der Frevler, /<br />
vor gewalttätigen Leuten schütze mich, *<br />
die darauf sinnen, mich zu Boden zu stoßen.
Abend · Freitag, 16. <strong>Februar</strong> 178<br />
Hochmütige legen mir heimlich Schlingen, /<br />
Böse spannen ein Netz aus, *<br />
stellen mir Fallen am Wegrand.<br />
Ich sage zum Herrn: Du bist mein Gott. *<br />
Vernimm, o Herr, mein lautes Flehen!<br />
Herr, mein Gebieter, meine starke Hilfe, *<br />
du beschirmst mein Haupt am Tag des Kampfes.<br />
Herr, erfülle nicht die Wünsche des Frevlers, *<br />
lass seine Pläne nicht gelingen!<br />
Ich weiß, der Herr führt die Sache des Armen, *<br />
er verhilft den Gebeugten zum Recht.<br />
Deinen Namen preisen nur die Gerechten; *<br />
vor deinem Angesicht dürfen nur die Redlichen bleiben.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Du, Herr, verhilfst den Gebeugten zum Recht. Wenn Menschen<br />
uns bedrängen und auf Böses sinnen, verschaffe uns Raum und<br />
gib uns Luft zum Atmen.<br />
Lesung 2 Petr 3, 13–14<br />
Gottes Verheißung gemäß erwarten wir einen neuen Himmel<br />
und eine neue Erde, in denen die Gerechtigkeit wohnt. Weil<br />
ihr das erwartet, liebe Brüder, bemüht euch darum, von ihm ohne<br />
Makel und Fehler und in Frieden angetroffen zu werden!<br />
Magnificat – Lobgesang Mariens<br />
Antiphon zum Magnificat:<br />
Es kommen Tage, da werden die Hochzeitsgäste fasten; denn der<br />
Bräutigam ist ihnen genommen.<br />
Fürbitten<br />
Lasst uns beten zu Jesus Christus, der die Seinen nicht verlässt:<br />
A: Komm und mach uns froh.
179<br />
Freitag, 16. <strong>Februar</strong> · Abend<br />
Viele Christen sind verbittert, weil in unserer Gesellschaft oft<br />
missachtet wird, was ihnen lieb und wert ist;<br />
– lass sie Menschen begegnen, denen sie durch ihren Glauben<br />
Hoffnung und Zuversicht schenken.<br />
Vielen geistlichen Gemeinschaften fehlt der Nachwuchs;<br />
– lass den Orientierung Suchenden die Vielfalt gelebter christlicher<br />
Spiritualität und Weltverantwortung aufgehen.<br />
Viele Menschen, zumal alte und kranke, erleben die Einsamkeit<br />
besonders schmerzlich;<br />
– lass sie in unseren Gemeinden Nähe und Geborgenheit erfahren.<br />
Viele Sterbende bangen um den Sinn ihres Lebenseinsatzes;<br />
– lass sie die Früchte ihres Glaubens und Hoffens genießen.<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Allwissender Gott, du siehst nicht auf unsere äußeren Werke,<br />
sondern auf unser Herz. Gib, dass wir mit reiner Gesinnung vollbringen,<br />
was wir in diesen vierzig Tagen an Buße und Verzicht auf<br />
uns nehmen. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />
Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende<br />
gewähre uns der allmächtige Herr.<br />
Ave Regina caelorum (Seite 333)
Samstag, 17. <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong><br />
Heilige Sieben Gründer des Servitenordens<br />
Im Jahr 1233 beschlossen sieben reiche Kaufleute aus Florenz, ihr<br />
Leben grundlegend zu ändern und in den Dienst der Armen und<br />
Kranken zu stellen. Es waren: Buonfiglio dei Monaldi (Bonfilius,<br />
† 1262), Giovanni di Buonagiunta (Bonajuncta, † 1257), Benedetto<br />
dell’ Antella (Manettus, † 1268), Bartolomeo degli Amidei (Amideus,<br />
† 1266); Ricoverino dei Lippi-Ugoccioni (Hugo, † 1282), Gheradino<br />
di Sostegno (Sosteneus, † 1282) und Alessio de’Falconieri (Alexius,<br />
† 1310). Nachdem sie ihre Familien versorgt hatten, verließen sie<br />
diese, verschenkten ihren übrigen Besitz und lebten als „Diener Mariens“<br />
(„Servi Mariae“ – daher der Name „Serviten“) fortan in einem<br />
einfachen Haus am Rande von Florenz. Schon bald schlossen sich<br />
ihnen gleichgesinnte Männer an. Sie lebten nach der Regel des Augustinus<br />
und gaben sich eine schwarze Ordenstracht. Benedikt XI.<br />
bestätigte 1304 den jungen Orden. 1888 wurden die sieben Servitengründer,<br />
„als ob es eine Person wäre“, von Leo XIII. heiliggesprochen,<br />
ein einmaliger Fall in der Kirchengeschichte.<br />
Namenstag: hl. Theodor von Euchaïta (Märtyrer, † um 303) · hl. Bonosus<br />
von Trier (Bischof, † 374)<br />
Morgengebet<br />
Herr, öffne meine Lippen.<br />
Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Hymnus<br />
1. Du meine Seele, singe,<br />
wohlauf und singe schön<br />
dem, welchem alle Dinge<br />
zu Dienst und Willen stehn.<br />
Ich will den Herren droben<br />
hier preisen auf der Erd;<br />
ich will ihn herzlich loben,<br />
solang ich leben werd.
181<br />
Samstag, 17. <strong>Februar</strong> · Morgen<br />
2. Wohl dem, der einzig schauet<br />
nach Jakobs Gott und Heil!<br />
Wer dem sich anvertrauet,<br />
der hat das beste Teil,<br />
das höchste Gut erlesen,<br />
den schönsten Schatz geliebt;<br />
sein Herz und ganzes Wesen<br />
bleibt ewig unbetrübt.<br />
3. Hier sind die starken Kräfte,<br />
die unerschöpfte Macht;<br />
das weisen die Geschäfte,<br />
die seine Hand gemacht:<br />
der Himmel und die Erde<br />
mit ihrem ganzen Heer,<br />
der Fisch unzähl’ge Herde<br />
im großen wilden Meer.<br />
4. Hier sind die treuen Sinnen,<br />
die niemand Unrecht tun,<br />
all denen Gutes gönnen,<br />
die in der Treu beruhn.<br />
Gott hält sein Wort mit Freuden,<br />
und was er spricht, geschicht;<br />
und wer Gewalt muss leiden,<br />
den schützt er im Gericht.<br />
Paul Gerhardt 1653 – EG 302 – Strophen 1–4<br />
Psalm 50 Verse 1–6<br />
Der Gott der Götter, der Herr, spricht, /<br />
er ruft der Erde zu *<br />
vom Aufgang der Sonne bis zum Untergang.<br />
Vom Zion her, der Krone der Schönheit, *<br />
geht Gott strahlend auf.<br />
Unser Gott kommt und schweigt nicht; *<br />
Feuer frisst vor ihm her; um ihn stürmt es gewaltig.<br />
Dem Himmel droben und der Erde ruft er zu, *<br />
er werde sein Volk nun richten:<br />
„Versammelt mir all meine Frommen, *<br />
die den Bund mit mir schlossen beim Opfer.“<br />
Die Himmel sollen seine Gerechtigkeit künden; *<br />
Gott selbst wird Richter sein.<br />
Ehre sei dem Vater ...
Morgen · Samstag, 17. <strong>Februar</strong> 182<br />
Noch immer ist unsere Erde von vielfältiger Dunkelheit überschattet;<br />
Umweltzerstörung, Hunger und Krieg bedrohen uns.<br />
Du Sonne der Gerechtigkeit, richte deinen Bund unter uns auf.<br />
Lesung <br />
Dan 4, 24b<br />
Lösch deine Sünden aus durch rechtes Tun, tilge deine Vergehen,<br />
indem du Erbarmen hast mit den Armen! Dann mag dein<br />
Glück vielleicht von Dauer sein.<br />
Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />
Antiphon zum Benedictus:<br />
Sammelt euch Schätze im Himmel, wo weder Rost noch Motten<br />
sie zerstören.<br />
Bitten<br />
Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, du rufst die Völker auf deinen<br />
Weg. Wir bitten dich:<br />
A: Wecke in uns die Sehnsucht nach dir.<br />
– Befreie uns von allem, was uns hindert, deine Gegenwart in<br />
unserem Leben wahrzunehmen.<br />
– Lass uns dein Angesicht suchen und in unseren notleidenden<br />
Schwestern und Brüdern dir begegnen.<br />
– Führe alle Menschen, die dir glauben, zu wachsendem gegenseitigen<br />
Verständnis.<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Allmächtiger Gott, übe Nachsicht mit unserer Schwäche, und damit<br />
wir imstande sind, den Kampf mit den Mächten des Bösen zu<br />
bestehen, strecke deine Hand aus und schütze uns. Darum bitten<br />
wir durch Jesus Christus.
183<br />
Samstag, 17. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />
Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />
und führe uns zum ewigen Leben.<br />
Texte zur Eucharistiefeier<br />
Erhöre uns, Herr, in deiner Huld und Güte,<br />
wende dich uns zu in deinem großen Erbarmen.<br />
Ps 69, 17<br />
Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />
Lesung aus dem Buch Jesaja Jes 58, 9b–14<br />
So spricht der Herr: Wenn du Unterjochung aus deiner Mitte<br />
entfernst, auf keinen mit dem Finger zeigst und niemandem<br />
übel nachredest, den Hungrigen stärkst und den Gebeugten satt<br />
machst, dann geht im Dunkel dein Licht auf und deine Finsternis<br />
wird hell wie der Mittag.<br />
Der HERR wird dich immer führen, auch im dürren Land macht<br />
er dich satt und stärkt deine Glieder. Du gleichst einem bewässerten<br />
Garten, einer Quelle, deren Wasser nicht trügt.<br />
Die Deinen bauen uralte Trümmerstätten wieder auf, die<br />
Grundmauern vergangener Generationen stellst du wieder her.<br />
Man nennt dich Maurer, der Risse schließt, der Pfade zum Bleiben<br />
wiederherstellt.<br />
Wenn du am Sabbat deinen Fuß zurückhältst, deine Geschäfte<br />
an meinem heiligen Tag zu machen, wenn du den Sabbat eine<br />
Wonne nennst, heilig für den HERRN, hochgeehrt, wenn du ihn<br />
ehrst, ohne Gänge zu machen und ohne dich Geschäften zu widmen<br />
und viele Worte zu machen, dann wirst du am HERRN deine<br />
Wonne haben. Dann lasse ich dich über die Höhen der Erde dahinfahren<br />
und das Erbe deines Vaters Jakob genießen.<br />
Ja, der Mund des HERRN hat gesprochen.
Eucharistie · Samstag, 17. <strong>Februar</strong> 184<br />
Impuls zur Lesung<br />
„Brich dem Hungrigen dein Brot …“, so fängt ein Kirchenlied<br />
aus jüngerer Zeit an. In der heutigen Lesung wird ebenfalls ein<br />
Du angesprochen und zum Teilen, zum Geben und Hingeben<br />
aufgefordert: Reiche dem Hungrigen dein Brot. Mache den Darbenden<br />
satt. Dann wird deine Finsternis Licht sein, und der Herr<br />
wird für dich verlässlich da sein, auch in Dürre und Not. Ja, mehr<br />
noch, du wirst selbst einem bewässerten Garten gleichen. Im<br />
Alten Orient ist das ein wahrhaft paradiesisches Bild. Und dieses<br />
Bild wird noch einmal überboten: Du wirst sprudelnd leben und<br />
zur unerschöpflichen Quelle werden. „Brich dem Hungrigen<br />
dein Brot …“<br />
Antwortpsalm Ps 86, 1–6<br />
Kehrvers:<br />
Lehre mich, HERR, deinen Weg!<br />
Neige dein Ohr, HERR, und gib mir Antwort, *<br />
denn elend und arm bin ich!<br />
Beschütze mich, denn ich bin dir ergeben! *<br />
Rette, du mein Gott, deinen Knecht,<br />
der auf dich vertraut! – Kehrvers<br />
Mein Herr, sei mir gnädig, *<br />
denn zu dir rufe ich den ganzen Tag!<br />
Erfreue die Seele deines Knechtes, *<br />
denn zu dir, mein Herr, erhebe ich meine Seele! – Kehrvers<br />
Du, mein Herr, bist gut und bereit zu vergeben, *<br />
reich an Liebe für alle, die zu dir rufen.<br />
Vernimm, o HERR, mein Bittgebet, *<br />
achte auf mein lautes Flehen! – Kehrvers<br />
Kehrvers siehe Vers 11a, ferner GL 71, 1 (VIII. Ton)<br />
oder GL 1975 170, 1 (III. Ton) oder KG 649 (VII. Ton)
185<br />
Samstag, 17. <strong>Februar</strong> · Abend<br />
Ruf vor dem Evangelium vgl. Ez 33, 11<br />
Herr Jesus, dir sei Ruhm und Ehre!<br />
So spricht Gott, der Herr: Ich habe kein Gefallen am Tod des<br />
Schuldigen, sondern daran, dass er sich abkehrt von seinem Weg<br />
und am Leben bleibt.<br />
Herr Jesus, dir sei Ruhm und Ehre!<br />
Aus dem hl. Evangelium nach Lukas Lk 5, 27–32<br />
In jener Zeit sah Jesus einen Zöllner namens Levi am Zoll sitzen<br />
und sagte zu ihm: Folge mir nach! Da verließ Levi alles, stand<br />
auf und folgte ihm nach.<br />
Und Levi gab für Jesus in seinem Haus ein großes Gastmahl.<br />
Viele Zöllner und andere waren mit ihnen zu Tisch.<br />
Da murrten die Pharisäer und ihre Schriftgelehrten und sagten<br />
zu seinen Jüngern: Wie könnt ihr zusammen mit Zöllnern und<br />
Sündern essen und trinken?<br />
Jesus antwortete ihnen: Nicht die Gesunden bedürfen des Arztes,<br />
sondern die Kranken. Ich bin nicht gekommen, um Gerechte,<br />
sondern Sünder zur Umkehr zu rufen.<br />
Hymnus<br />
Abendgebet am Vorabend<br />
O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />
Herr, eile, mir zu helfen.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Auf dein Wort, Herr, lass uns vertrauen;<br />
stärke unsern Glauben.<br />
Unser Herr, das Wort des Friedens,<br />
stirbt noch immer ungehört.
Abend · Samstag, 17. <strong>Februar</strong> 186<br />
Doch hat er den Weg gewiesen,<br />
der allein zum Frieden führt.<br />
Auf dein Wort, Herr, lass uns vertrauen;<br />
stärke unsern Glauben.<br />
Wie am Leib die vielen Glieder<br />
sind wir füreinander da,<br />
denn als Schwestern und als Brüder<br />
sind wir stets einander nah.<br />
Auf dein Wort, Herr, lass uns vertrauen;<br />
stärke unsern Glauben.<br />
Drum wird Nächstenliebe zeigen,<br />
wer zu seinen Freunden zählt.<br />
Niemand darf sein Wort verschweigen<br />
für den Frieden in der Welt.<br />
Auf dein Wort, Herr, lass uns vertrauen;<br />
stärke unsern Glauben.<br />
Herbert Schaal 1968/72,<br />
© Lahn-Verlag in der Butzon & Bercker GmbH, Kevelaer, www.lahn-verlag.de<br />
GL 1975 624 · KG 86<br />
Psalm 141 Verse 1–9<br />
Herr, ich rufe zu dir. Eile mir zu Hilfe; *<br />
höre auf meine Stimme, wenn ich zu dir rufe.<br />
Wie ein Rauchopfer steige mein Gebet vor dir auf; *<br />
als Abendopfer gelte vor dir, wenn ich meine Hände erhebe.<br />
Herr, stell eine Wache vor meinen Mund, *<br />
eine Wehr vor das Tor meiner Lippen!<br />
Gib, dass mein Herz sich bösen Worten nicht zuneigt, *<br />
dass ich nichts tue, was schändlich ist,<br />
zusammen mit Menschen, die Unrecht tun. *<br />
Von ihren Leckerbissen will ich nicht kosten.<br />
Der Gerechte mag mich schlagen aus Güte: *<br />
Wenn er mich bessert, ist es Salböl für mein Haupt;
187<br />
Samstag, 17. <strong>Februar</strong> · Abend<br />
da wird sich mein Haupt nicht sträuben. *<br />
Ist er in Not, will ich stets für ihn beten.<br />
Haben ihre Richter sich auch die Felsen hinabgestürzt, *<br />
sie sollen hören, dass mein Wort für sie freundlich ist.<br />
Wie wenn man Furchen zieht und das Erdreich aufreißt, *<br />
so sind unsre Glieder hingestreut an den Rand der Unterwelt.<br />
Mein Herr und Gott, meine Augen richten sich auf dich; *<br />
bei dir berge ich mich. Gieß mein Leben nicht aus!<br />
Vor der Schlinge, die sie mir legten, bewahre mich, *<br />
vor den Fallen derer, die Unrecht tun!<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Unser Beten steige vor dir auf wie Weihrauch, heiliger Gott. Auf<br />
dich richten sich unsere Augen, denn dein Wort ist freundlich<br />
für uns.<br />
Lesung 2 Kor 6, 1–4a<br />
Wir ermahnen euch, dass ihr die Gnade Gottes nicht vergebens<br />
empfangt. Denn es heißt: Zur Zeit der Gnade erhöre<br />
ich dich, am Tag der Rettung helfe ich dir. Jetzt ist sie da, die Zeit<br />
der Gnade; jetzt ist er da, der Tag der Rettung. Niemand geben<br />
wir auch nur den geringsten Anstoß, damit unser Dienst nicht getadelt<br />
werden kann. In allem erweisen wir uns als Gottes Diener.<br />
Magnificat – Lobgesang Mariens<br />
Antiphon zum Magnificat:<br />
Nicht vom Brot allein lebt der Mensch, sondern von jedem Wort,<br />
das aus dem Munde Gottes kommt.<br />
Fürbitten<br />
Du unser Gott, dein Reich bricht sich Bahn, wo wir dein Wort<br />
in uns wirken lassen: Jesus Christus, der jedem Menschen nahekommen<br />
will. Wir rufen zu dir:
Abend · Samstag, 17. <strong>Februar</strong> 188<br />
A: Wirke dein Heil unter uns.<br />
Viele Menschen haben von Jesus gehört, und doch kennen sie<br />
ihn nicht;<br />
– lass alle ihm begegnen, die sich nach Gemeinschaft mit dir sehnen.<br />
Schreibe deinen Glaubenden Jesu Namen in ihr Herz;<br />
– gib, dass sie aus seiner Güte leben.<br />
Stärke deine Glaubenden im Dienst an der Welt;<br />
– lass sie in Gemeinschaft miteinander Jesu Weg zu den Menschen<br />
finden.<br />
Jesus bleibt die Hoffnung unserer Verstorbenen;<br />
– gestalte sie neu nach seinem verherrlichten Bilde.<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Allmächtiger Gott, du schenkst uns die heiligen vierzig Tage als<br />
eine Zeit der Umkehr und der Buße. Gib uns durch ihre Feier die<br />
Gnade, dass wir in der Erkenntnis Jesu Christi voranschreiten und<br />
die Kraft seiner Erlösungstat durch ein Leben aus dem Glauben<br />
sichtbar machen. Darum bitten wir durch ihn, der in der Einheit<br />
des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.<br />
Friede sei mit den Brüdern und Schwestern,<br />
Liebe und Glaube von Gott, dem Vater,<br />
und Jesus Christus, dem Herrn.<br />
Nach Eph 6, 23<br />
Ave Regina caelorum (Seite 333)
189<br />
Samstag, 17. <strong>Februar</strong> · Von Woche zu Woche<br />
Von Woche zu Woche<br />
Wie sollen wir leben?<br />
(zu Jes 58, 9b–17)<br />
Wie sollen wir leben?<br />
Wie sieht ein Fasten aus, das wirklich fromm ist?<br />
Ein Fasten, das bei Gott ankommt,<br />
weil es allen frommt?<br />
Wie sollen wir leben?<br />
Sich seinem Nächsten nicht entziehen,<br />
auf niemanden mit dem Finger zeigen:<br />
so einfach ist die prophetische Antwort!<br />
Wie sollen wir leben?<br />
Manche Antworten scheinen einfach,<br />
manche Antworten schmerzen und heilen zugleich,<br />
wie eine bittere Pille, wie ein notwendiger Eingriff.<br />
Wir können es wissen – mit Gottes Hilfe.<br />
„Hier bin ich“, spricht der Mund des Herrn.<br />
Ungeteilt bin ich für dich da.<br />
So lernen wir teilen.<br />
Dorothee Sandherr-Klemp
18. <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong><br />
1. Fastensonntag<br />
Namenstag: hl. Konstantia (Konstanze, 4. Jh.) · sel. Johannes „Angelikus“<br />
von Fiesole (Fra Angelico, Dominikaner, Maler, † 1455)<br />
Ökumenischer Gedenktag: Todestag Martin Luthers († 1546)<br />
Hymnus<br />
Morgengebet<br />
Herr, öffne meine Lippen.<br />
Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />
Deine Wege, Herr, sind Huld und Treue für alle,<br />
die deinen Bund bewahren.<br />
Deinen Namen wollen wir loben.<br />
Vgl. Ps 25, 10<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Du Sonne der Gerechtigkeit,<br />
Christus, vertreib in uns die Nacht,<br />
dass mit dem Licht des neuen Tags<br />
auch unser Herz sich neu erhellt.<br />
Du schenkst uns diese Gnadenzeit,<br />
gib auch ein reuevolles Herz<br />
und führe auf den Weg zurück,<br />
die deine Langmut irren sah.
191<br />
Sonntag, 18. <strong>Februar</strong> · Morgen<br />
Es kommt der Tag, dein Tag erscheint,<br />
da alles neu in Blüte steht;<br />
der Tag, der unsre Freude ist,<br />
der Tag, der uns mit dir versöhnt.<br />
Dir, höchster Gott, Dreifaltigkeit,<br />
lobsinge alles, was da lebt.<br />
Lass uns, durch deine Gnade neu,<br />
dich preisen durch ein neues Lied.<br />
Nach: Iam, Christe, sol iustitiae; 6. Jahrhundert<br />
Melodie: GL 269 – andere Melodie: GL 485 · GL 1975 643 · KG 512 · EG 72<br />
Psalm 1<br />
Wohl dem Mann, der nicht dem Rat der Frevler folgt, /<br />
nicht auf dem Weg der Sünder geht, *<br />
nicht im Kreis der Spötter sitzt,<br />
sondern Freude hat an der Weisung des Herrn, *<br />
über seine Weisung nachsinnt bei Tag und bei Nacht.<br />
Er ist wie ein Baum, *<br />
der an Wasserbächen gepflanzt ist,<br />
der zur rechten Zeit seine Frucht bringt *<br />
und dessen Blätter nicht welken.<br />
Alles, was er tut, *<br />
wird ihm gut gelingen.<br />
Nicht so die Frevler: *<br />
Sie sind wie Spreu, die der Wind verweht.<br />
Darum werden die Frevler im Gericht nicht bestehen *<br />
noch die Sünder in der Gemeinde der Gerechten.<br />
Denn der Herr kennt den Weg der Gerechten, *<br />
der Weg der Frevler aber führt in den Abgrund.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Auf dich blicken wir, an dir richten wir uns aus, du Mitte unseres<br />
Lebens. Lehre uns sehen, welchen Weg du uns weist, und richte<br />
dein Reich unter uns auf.
Morgen · Sonntag, 18. <strong>Februar</strong> 192<br />
Lesung Kol 1, 9b–11<br />
Wir hören nicht auf, inständig für euch zu beten, dass ihr<br />
in aller Weisheit und Einsicht, die der Geist schenkt, den<br />
Willen des Herrn ganz erkennt. Denn ihr sollt ein Leben führen,<br />
das des Herrn würdig ist und in allem sein Gefallen findet. Ihr<br />
sollt Frucht bringen in jeder Art von guten Werken und wachsen<br />
in der Erkenntnis Gottes. Er gebe euch in der Macht seiner Herrlichkeit<br />
viel Kraft, damit ihr in allem Geduld und Ausdauer habt.<br />
Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />
Antiphon zum Benedictus:<br />
Jesus wurde vom Geist in die Wüste geführt, damit der Teufel ihn<br />
versuche. Als er vierzig Tage und vierzig Nächte gefastet hatte,<br />
hungerte ihn.<br />
Bitten<br />
Gott unserer Väter, du hast dein Volk aus Ägypten herausgeführt<br />
und ihm in der Wüste deine Gegenwart offenbart. Zu dir rufen<br />
wir:<br />
A: Hab Erbarmen mit unserer Engherzigkeit.<br />
Immer wieder erliegen wir der Versuchung, uns in unserem<br />
Wohlstand einzurichten;<br />
– führe uns in deine Weite, dass wir miteinander den Reichtum<br />
des Lebens in Gemeinschaft entdecken.<br />
Auf deinen Armen möchtest du uns tragen, doch wir laufen anderen<br />
Göttern nach;<br />
– zieh uns zu dir hin, bevor wir mit unserer Weisheit am Ende<br />
sind.<br />
Wir sind befreit, um deinen Namen unter den Völkern bekannt<br />
zu machen;<br />
– lass uns allen, die aus der Fremde zu uns kommen, unvoreingenommen<br />
begegnen.<br />
Vaterunser
193<br />
Sonntag, 18. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />
Oration<br />
Allmächtiger Gott, du schenkst uns die heiligen vierzig Tage als<br />
eine Zeit der Umkehr und der Buße. Gib uns durch ihre Feier die<br />
Gnade, dass wir in der Erkenntnis Jesu Christi voranschreiten und<br />
die Kraft seiner Erlösungstat durch ein Leben aus dem Glauben<br />
sichtbar machen. Darum bitten wir durch ihn, der in der Einheit<br />
des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.<br />
Der barmherzige Gott wende sich uns zu,<br />
er helfe uns tragen, was uns belastet,<br />
und mache uns zu Zeugen seiner Güte.<br />
Eucharistiefeier<br />
Liedvorschläge: GL 272, 275, 423, 427, 484 · KG 379,<br />
383, 384, 542<br />
Wenn er mich anruft, dann will ich ihn erhören.<br />
Ich bin bei ihm in der Not,<br />
befreie ihn und bringe ihn zu Ehren.<br />
Ich sättige ihn mit langem Leben<br />
und lasse ihn mein Heil schauen.<br />
Ps 91, 15–16<br />
Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />
Lesung aus dem Buch Genesis Gen 9, 8–15<br />
Gott sprach zu Noach und seinen Söhnen, die bei ihm waren:<br />
Ich bin es. Siehe, ich richte meinen Bund auf mit euch und<br />
mit euren Nachkommen nach euch und mit allen Lebewesen bei<br />
euch, mit den Vögeln, dem Vieh und allen Wildtieren der Erde<br />
bei euch, mit allen, die aus der Arche gekommen sind, mit allen<br />
Wildtieren der Erde überhaupt.
Eucharistie · Sonntag, 18. <strong>Februar</strong> 194<br />
Ich richte meinen Bund mit euch auf: Nie wieder sollen alle<br />
Wesen aus Fleisch vom Wasser der Flut ausgerottet werden; nie<br />
wieder soll eine Flut kommen und die Erde verderben.<br />
Und Gott sprach: Das ist das Zeichen des Bundes, den ich stifte<br />
zwischen mir und euch und den lebendigen Wesen bei euch für<br />
alle kommenden Generationen: Meinen Bogen setze ich in die<br />
Wolken; er soll das Zeichen des Bundes werden zwischen mir<br />
und der Erde. Balle ich Wolken über der Erde zusammen und<br />
erscheint der Bogen in den Wolken, dann gedenke ich des Bundes,<br />
der besteht zwischen mir und euch und allen Lebewesen,<br />
allen Wesen aus Fleisch, und das Wasser wird nie wieder zur Flut<br />
werden, die alle Wesen aus Fleisch verdirbt.<br />
Impuls zur Lesung<br />
Dem auf der Erde ungehemmt steigenden Gewaltpegel begegnet<br />
Gott, indem er die Bäche und Flüsse, die Seen und Meere<br />
zu einer großen, zerstörerischen Flut anschwellen lässt. Doch<br />
schaut man auf die nachsintflutliche Menschheitsgeschichte, so<br />
könnte man verzweifeln: Nach der Flut ist vor der Flut. Wenn<br />
sich die Menschen auch nicht geändert haben – Gott, so deutet<br />
die Lesung an, hat durch die Flut eine Wandlung erfahren. Was<br />
immer die Menschen auch anstellen werden, Adonai will nun<br />
an seiner Erde und seinen Menschen festhalten. Alle Lebewesen<br />
stellt er unter die Gnade seines Bundes. Das unterstreicht<br />
das eindrucksvolle Bild vom Bogen in den Wolken. Der Herr hat<br />
seinen ‚Kampfbogen‘ endgültig an den Nagel gehängt, so lässt<br />
sich das kosmische Zeichen deuten. Der Bogen in den Wolken<br />
bedeutet aber noch mehr, er ist Symbol der Herrschaft und des<br />
Königtums. Wenn Hass und Gewalt von Menschen gegen Menschen<br />
hohe Wellen schlagen, erinnert der Bogen in den Wolken<br />
alle Welt und den Schöpfer selbst daran, dass die Erde sein<br />
Königreich ist und nicht Feindesland. Gott hat sich mit uns für<br />
immer verbündet. Werden wir uns wandeln?
195<br />
Sonntag, 18. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />
Antwortpsalm Ps 25, 4–9<br />
Kehrvers:<br />
Deine Wege, HERR, sind Huld und Treue für alle, die deinen<br />
Bund wahren.<br />
Zeige mir, HERR, deine Wege, *<br />
lehre mich deine Pfade!<br />
Führe mich in deiner Treue und lehre mich; /<br />
denn du bist der Gott meines Heiles. *<br />
Auf dich hoffe ich den ganzen Tag. – Kehrvers<br />
Gedenke deines Erbarmens, HERR, /<br />
und der Taten deiner Gnade; *<br />
denn sie bestehen seit Ewigkeit!<br />
Gedenke nicht meiner Jugendsünden und meiner Frevel! *<br />
Nach deiner Huld gedenke meiner, HERR,<br />
denn du bist gütig! – Kehrvers<br />
Der HERR ist gut und redlich, *<br />
darum weist er Sünder auf den rechten Weg.<br />
Die Armen leitet er nach seinem Recht, *<br />
die Armen lehrt er seinen Weg. – Kehrvers<br />
Kehrvers vgl. Vers 10, ferner GL 60, 1 · GL 1975 233, 7 · KG 271 (VI. Ton)<br />
Lesung aus dem ersten Petrusbrief 1 Petr 3, 18–22<br />
Schwestern und Brüder! Christus ist der Sünden wegen ein einziges<br />
Mal gestorben, ein Gerechter für Ungerechte, damit er<br />
euch zu Gott hinführe, nachdem er dem Fleisch nach zwar getötet,<br />
aber dem Geist nach lebendig gemacht wurde. In ihm ist er<br />
auch zu den Geistern gegangen, die im Gefängnis waren, und hat<br />
ihnen gepredigt. Diese waren einst ungehorsam, als Gott in den<br />
Tagen Noachs geduldig wartete, während die Arche gebaut wurde;<br />
in ihr wurden nur wenige, nämlich acht Menschen, durch das<br />
Wasser gerettet.<br />
Dem entspricht die Taufe, die jetzt euch rettet. Sie dient nicht<br />
dazu, den Körper von Schmutz zu reinigen, sondern sie ist eine
Eucharistie · Sonntag, 18. <strong>Februar</strong> 196<br />
Bitte an Gott um ein reines Gewissen aufgrund der Auferstehung<br />
Jesu Christi, der in den Himmel gegangen ist; dort ist er zur Rechten<br />
Gottes und Engel, Gewalten und Mächte sind ihm unterworfen.<br />
Ruf vor dem Evangelium <br />
Lob dir, Christus, König und Erlöser!<br />
vgl. Mt 4, 4b<br />
Nicht nur vom Brot lebt der Mensch, sondern von jedem Wort<br />
aus Gottes Mund.<br />
Lob dir, Christus, König und Erlöser!<br />
Aus dem hl. Evangelium nach Markus Mk 1, 12–15<br />
In jener Zeit trieb der Geist Jesus in die Wüste. Jesus blieb vierzig<br />
Tage in der Wüste und wurde vom Satan in Versuchung geführt.<br />
Er lebte bei den wilden Tieren und die Engel dienten ihm.<br />
Nachdem Johannes ausgeliefert worden war, ging Jesus nach<br />
Galiläa; er verkündete das Evangelium Gottes und sprach: Die<br />
Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um und glaubt an<br />
das Evangelium!<br />
Credo<br />
Gabengebet<br />
Herr, unser Gott, wir bringen Brot und Wein für das heilige Opfer,<br />
das wir zum Beginn dieser Fastenzeit feiern. Nimm mit diesen<br />
Gaben uns selbst an und vereine unsere Hingabe mit dem Opfer<br />
deines Sohnes, der mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.<br />
Präfation<br />
In Wahrheit ist es würdig und recht, dir, Herr, heiliger Vater, allmächtiger,<br />
ewiger Gott, immer und überall zu danken durch unseren<br />
Herrn Jesus Christus. Denn er hat in der Wüste vierzig Tage<br />
gefastet und durch sein Beispiel diese Zeit der Buße geheiligt. Er
197<br />
Sonntag, 18. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />
macht die teuflische List des Versuchers zunichte und lässt uns<br />
die Bosheit des Feindes durchschauen. Er gibt uns die Kraft, den<br />
alten Sauerteig zu entfernen, damit wir Ostern halten mit lauterem<br />
Herzen und zum ewigen Ostern gelangen. Darum preisen<br />
wir dich mit den Kerubim und Serafim und singen mit allen Chören<br />
der Engel das Lob deiner Herrlichkeit.<br />
Kommunionvers Ps 91, 4<br />
Mit seinen Flügeln schirmt dich der Herr, unter seinen Schwingen<br />
findest du Zuflucht.<br />
Schlussgebet<br />
Gütiger Gott, du hast uns das Brot des Himmels gegeben, damit<br />
Glaube, Hoffnung und Liebe in uns wachsen. Erhalte in uns das<br />
Verlangen nach diesem wahren Brot, das der Welt das Leben gibt,<br />
und stärke uns mit jedem Wort, das aus deinem Mund hervorgeht.<br />
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.<br />
Schlusssegen<br />
Der barmherzige Gott, der seinen Sohn für uns dahingegeben und<br />
uns in ihm ein Beispiel der Liebe geschenkt hat, segne euch und<br />
mache euch bereit, Gott und den Menschen zu dienen.<br />
Und Christus, der Herr, der uns durch sein Sterben dem ewigen<br />
Tode entrissen hat, stärke euren Glauben und führe euch zur unvergänglichen<br />
Herrlichkeit.<br />
Und allen, die ihm folgen auf dem Weg der Entäußerung, gebe<br />
er Anteil an seiner Auferstehung und an seiner Herrlichkeit.<br />
Das gewähre euch der dreieinige Gott, der Vater und der Sohn<br />
† und der Heilige Geist.
Auslegung · Sonntag, 18. <strong>Februar</strong> 198<br />
Auslegung zum Sonntagsevangelium<br />
Von Peter Köster<br />
Was immer die Versuchungen Jesu gewesen sein mögen,<br />
wenn man die „Tiere“ und „Engel“ als innere Bilder, als<br />
Symbole der menschlichen Seele versteht, erschließt sich noch<br />
ein existenzieller Zusammenhang. Es gehört zu den härtesten Anfechtungen,<br />
des Tierischen in seiner Natur ansichtig zu werden<br />
und der Versuchung zu widerstehen, es nicht zu leugnen oder<br />
abzutöten. Das Tierische im Menschen ist an sich nicht gleich<br />
böse oder gefährlich. Gefährlich und zerstörerisch werden die<br />
„Tiere“ erst, wenn man sie aus Angst einsperrt, sie mit Gewalt<br />
unterdrückt oder vor lauter Abscheu und Selbstverachtung umbringen<br />
will. Es kommt darauf an, diese triebhaften Kräfte anzunehmen<br />
in dem Vertrauen, dass nichts, was Gott geschaffen hat,<br />
in sich schon bösartig ist. Eine solche Einstellung erlaubt unserem<br />
tierischen Anteil die notwendige Integration. Dann können auch<br />
ohne Angst ihre Kräfte zu Verbündeten des Menschen werden.<br />
So wie Jesus in der Wüste mit den Tieren lebt, verlieren sie ihre<br />
unberechenbare Wildheit.<br />
Peter Köster SJ (Theologe, geistlicher Lehrer, * 1936),<br />
aus: Ders., Lebensorientierung am Markus-Evangelium.<br />
Eine geistliche Auslegung auf fachexegetischer Grundlage, 37,<br />
© EOS Verlag, St. Ottilien 2010<br />
Abendgebet<br />
O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />
Herr, eile, mir zu helfen.<br />
Ehre sei dem Vater ...
199<br />
Sonntag, 18. <strong>Februar</strong> · Abend<br />
Hymnus<br />
Gott, dessen Wort die Welt erschuf<br />
und dessen Wille sie erhält:<br />
Du hüllst den Tag in holdes Licht,<br />
in gnäd’gen Schlaf die dunkle Nacht.<br />
Dich träume unser tiefstes Herz,<br />
wenn uns die Ruhe nun umfängt.<br />
Der Schlaf erquicke unsern Leib<br />
und rüste ihn mit neuer Kraft.<br />
Dir sei der Lobpreis dargebracht,<br />
Gott Vater, Sohn und Heil’ger Geist.<br />
Dreiein’ge Macht, die alles lenkt,<br />
behüte, die auf dich vertraun. Amen.<br />
Nach: Deus creator omnium; Ambrosius, † 397<br />
Melodie: GL 539 · GL 1975 605 · KG 781 · EG 142<br />
Psalm 3 <br />
Herr, wie zahlreich sind meine Bedränger; *<br />
so viele stehen gegen mich auf.<br />
Viele gibt es, die von mir sagen: *<br />
„Er findet keine Hilfe bei Gott.“<br />
Du aber, Herr, bist ein Schild für mich, *<br />
du bist meine Ehre und richtest mich auf.<br />
Ich habe laut zum Herrn gerufen; *<br />
da erhörte er mich von seinem heiligen Berg.<br />
Ich lege mich nieder und schlafe ein, *<br />
ich wache wieder auf, denn der Herr beschützt mich.<br />
Viele Tausende von Kriegern fürchte ich nicht, *<br />
wenn sie mich ringsum belagern.<br />
Herr, erhebe dich, *<br />
mein Gott, bring mir Hilfe!<br />
Verse 2–8a.9
Abend · Sonntag, 18. <strong>Februar</strong> 200<br />
Beim Herrn findet man Hilfe. *<br />
Auf dein Volk komme dein Segen!<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Richte uns auf, treuer Gott, wenn wir darniederliegen. Erwecke<br />
uns zu neuem Leben, wenn wir erstarrt sind. Du bist unsere Hilfe.<br />
Lesung 1 Petr 5, 5b–7<br />
Begegnet einander in Demut. Denn Gott tritt den Stolzen entgegen,<br />
den Demütigen aber schenkt er seine Gnade. Beugt<br />
euch also in Demut unter die mächtige Hand Gottes, damit er<br />
euch erhöht, wenn die Zeit gekommen ist. Werft alle eure Sorge<br />
auf ihn, denn er kümmert sich um euch.<br />
Magnificat – Lobgesang Mariens<br />
Antiphon zum Magnificat:<br />
Wache über uns, Herr und Erlöser, damit wir der List des Versuchers<br />
nicht erliegen; denn du bist unser Helfer auf ewig.<br />
Fürbitten<br />
Was bedeutet erfüllte Zeit für uns? Bitten wir Gott um die Kraft<br />
des Neubeginns:<br />
V: Du Grund unserer Hoffnung, A: höre und erhöre uns.<br />
Für die Kirche;<br />
– dass sie ihre Option für die Armen und Rechtlosen überzeugend<br />
lebt.<br />
Für alle, die unter anstehenden Lebensentscheidungen leiden;<br />
– dass sie Ruhe und innere Einkehr finden.<br />
Für Kinder und Jugendliche, die ohne Ausbildungsperspektive,<br />
ohne Chance auf Arbeit sind;<br />
– dass ihnen Menschen, denen ihr Schicksal am Herzen liegt, ins<br />
Leben helfen.
201<br />
Sonntag, 18. <strong>Februar</strong> · Abend<br />
Für Kinder und Jugendliche, denen Wohlstand selbstverständlich<br />
ist;<br />
– dass sie Mitte und Maß ihres Lebens finden und lernen, Verantwortung<br />
zu übernehmen.<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Allmächtiger Gott, du schenkst uns die heiligen vierzig Tage als<br />
eine Zeit der Umkehr und der Buße. Gib uns durch ihre Feier die<br />
Gnade, dass wir in der Erkenntnis Jesu Christi voranschreiten und<br />
die Kraft seiner Erlösungstat durch ein Leben aus dem Glauben<br />
sichtbar machen. Darum bitten wir durch ihn, der in der Einheit<br />
des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.<br />
Die Gnade Jesu Christi, des Herrn, die Liebe Gottes<br />
und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen.<br />
Vgl. 2 Kor 13, 13<br />
Ave Regina caelorum (Seite 333)
Montag, 19. <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong><br />
Namenstag: Hadwig von Cappenberg (Prämonstratenserin, 12. Jh.) ·<br />
sel. Bonifatius von Lausanne (Bischof, Zisterzienser, † 1265)<br />
Hymnus<br />
Morgengebet<br />
Herr, öffne meine Lippen.<br />
Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Die Sonne strahlt uns wieder neu:<br />
Du schenkst auch diesem Tag sein Licht.<br />
So nimm jetzt unsre Blindheit fort<br />
und öffne unsre Augen, Herr.<br />
Lass uns erkennen, wo wir dir<br />
an diesem Tage nahe sind:<br />
In allem, was uns widerfährt,<br />
in Freud und Leid und jeder Not.<br />
Tu auf die Ohren und das Herz,<br />
dass wir für alle offen sind,<br />
damit wir in den Menschen dich<br />
erkennen, wie du um uns wirbst.<br />
Am Abend nimm uns gütig auf<br />
als treue Knechte in dein Reich,<br />
damit wir dich für immer schau’n:<br />
den Vater mit dem Sohn im Geist. Amen.<br />
© Bernardin Schellenberger 2013
203<br />
Montag, 19. <strong>Februar</strong> · Morgen<br />
Canticum 1 Chr 29, 10b–13<br />
Antiphon:<br />
Herr, unser Gott, wir rühmen deinen herrlichen Namen.<br />
Gepriesen bist du, Herr, Gott unseres Vaters Israel, *<br />
von Ewigkeit zu Ewigkeit.<br />
Dein, Herr, sind Größe und Kraft, /<br />
Ruhm und Glanz und Hoheit; *<br />
dein ist alles im Himmel und auf Erden.<br />
Herr, dein ist das Königtum. *<br />
Du erhebst dich als Haupt über alles.<br />
Reichtum und Ehre kommen von dir; *<br />
du bist der Herrscher über die ganze Schöpfung.<br />
In deiner Hand liegen Kraft und Stärke; *<br />
von deiner Hand kommt alle Größe und Macht.<br />
Darum danken wir dir, Herr, unser Gott, *<br />
und rühmen deinen herrlichen Namen.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Lesung <br />
Ex 19, 4ac–6a<br />
Ihr habt gesehen, wie ich euch auf Adlerflügeln getragen und<br />
hierher zu mir gebracht habe. Jetzt aber, wenn ihr auf meine<br />
Stimme hört und meinen Bund haltet, werdet ihr unter allen Völkern<br />
mein besonderes Eigentum sein. Mir gehört die ganze Erde,<br />
ihr aber sollt mir als ein Reich von Priestern und als ein heiliges<br />
Volk gehören.<br />
Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />
Antiphon zum Benedictus:<br />
Kommt, ihr Gesegneten meines Vaters, nehmt das Reich in Besitz,<br />
das euch bereitet ist seit Anbeginn der Welt.
Eucharistie · Montag, 19. <strong>Februar</strong> 204<br />
Bitten<br />
Gepriesen sei Gott, der uns als seine Kinder angenommen hat. Zu<br />
ihm rufen wir:<br />
A: Lass uns dein Angesicht leuchten.<br />
– Damit wir Mut finden, uns ganz auf dich zu verlassen.<br />
– Damit wir erkennen, wo unsere Mitmenschen uns brauchen.<br />
– Damit wir das Gute tun, das uns hier und jetzt möglich ist.<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Gott, unser Heil, gib uns die Gnade, umzukehren zu dir. Erleuchte<br />
unseren Verstand und stärke unseren Willen, damit uns diese<br />
Zeit der Buße zum Segen wird. Darum bitten wir durch Jesus<br />
Christus.<br />
Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />
und führe uns zum ewigen Leben.<br />
Texte zur Eucharistiefeier<br />
Wie die Augen der Knechte auf die Hand ihres Herrn,<br />
so schauen unsere Augen auf den Herrn, unseren Gott,<br />
bis er uns gnädig ist.<br />
Ps 123, 2–3<br />
Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />
Lesung aus dem Buch Levitikus Lev 19, 1–2.11–18<br />
Der HERR sprach zu Mose: Rede zur ganzen Gemeinde der<br />
Israeliten und sag zu ihnen: Seid heilig, denn ich, der HERR,<br />
euer Gott, bin heilig.
205<br />
Montag, 19. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />
Ihr sollt nicht stehlen, nicht täuschen und einander nicht betrügen.<br />
Ihr sollt nicht falsch bei meinem Namen schwören; du<br />
würdest sonst den Namen deines Gottes entweihen. Ich bin der<br />
HERR.<br />
Du sollst deinen Nächsten nicht ausbeuten und ihn nicht um<br />
das Seine bringen. Der Lohn des Tagelöhners soll nicht über Nacht<br />
bis zum Morgen bei dir bleiben. Du sollst einen Tauben nicht verfluchen<br />
und einem Blinden kein Hindernis in den Weg stellen;<br />
vielmehr sollst du deinen Gott fürchten. Ich bin der HERR.<br />
Ihr sollt beim Rechtsentscheid kein Unrecht begehen. Du sollst<br />
weder für einen Geringen noch für einen Großen Partei nehmen;<br />
gerecht sollst du deinen Mitbürger richten. Du sollst deinen Mitbürger<br />
nicht verleumden und dich nicht hinstellen und das Blut<br />
deines Nächsten fordern. Ich bin der HERR.<br />
Du sollst in deinem Herzen keinen Hass gegen deinen Bruder<br />
tragen. Weise deinen Mitbürger zurecht, so wirst du seinetwegen<br />
keine Sünde auf dich laden. An den Kindern deines Volkes sollst<br />
du dich nicht rächen und ihnen nichts nachtragen. Du sollst deinen<br />
Nächsten lieben wie dich selbst. Ich bin der HERR.<br />
Impuls zur Lesung<br />
Heilig zu sein, weil der Herr heilig ist. Ist das nicht eine lähmende<br />
Überforderung für den Gläubigen? Oder geht es darum,<br />
von sich selbst nicht zu gering zu denken? Dem allgemeinen<br />
Zwang zur Selbstbanalisierung entgegenzutreten? Ohne in die<br />
Eitelkeits- oder Elitefalle zu tappen? Von welcher Seite man diesen<br />
enormen Anspruch auch anschaut, er bringt das Leben der<br />
Gläubigen in direkte Verbindung mit Gott. Glaube ist offenbar<br />
nichts, was auf den Sabbat bzw. den Sonntag vertagt werden<br />
kann, der Glaube erhebt vielmehr den Anspruch, das ganze Leben<br />
zu prägen. Dabei wird deutlich, dass der Gläubige nicht in<br />
einer einsamen Beziehung zum Herrn steht, sondern zu ihm immer<br />
nur über den Nächsten gelangen kann.
Eucharistie · Montag, 19. <strong>Februar</strong> 206<br />
Antwortpsalm Ps 19, 8–11.15<br />
Kehrvers: Deine Worte, Herr, sind Geist und Leben.<br />
Die Weisung des HERRN ist vollkommen, *<br />
sie erquickt den Menschen.<br />
Das Zeugnis des HERRN ist verlässlich, *<br />
den Unwissenden macht es weise. – Kehrvers<br />
Die Befehle des HERRN sind gerade, *<br />
sie erfüllen das Herz mit Freude.<br />
Das Gebot des HERRN ist rein, *<br />
es erleuchtet die Augen. – Kehrvers<br />
Die Furcht des HERRN ist lauter, *<br />
sie besteht für immer.<br />
Die Urteile des HERRN sind wahrhaftig, *<br />
gerecht sind sie alle. – Kehrvers<br />
Sie sind kostbarer als Gold, als Feingold in Menge. *<br />
Sie sind süßer als Honig, als Honig aus Waben.<br />
Die Worte meines Mundes mögen dir gefallen; /<br />
was ich im Herzen erwäge, stehe dir vor Augen, *<br />
HERR, mein Fels und mein Erlöser. – Kehrvers<br />
Kehrvers vgl. Joh 6, 63b, ferner GL 584, 4 · GL 1975 465 · KG 629 (II. Ton)<br />
Ruf vor dem Evangelium <br />
Herr Jesus, dir sei Ruhm und Ehre!<br />
2 Kor 6, 2b<br />
Jetzt ist sie da, die Zeit der Gnade; jetzt ist er da, der Tag der<br />
Rettung.<br />
Herr Jesus, dir sei Ruhm und Ehre!<br />
Aus dem hl. Evangelium nach Matthäus Mt 25, 31–46<br />
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wenn der Menschensohn<br />
in seiner Herrlichkeit kommt und alle Engel mit<br />
ihm, dann wird er sich auf den Thron seiner Herrlichkeit setzen.<br />
Und alle Völker werden vor ihm versammelt werden und er wird
207<br />
Montag, 19. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />
sie voneinander scheiden, wie der Hirt die Schafe von den Böcken<br />
scheidet. Er wird die Schafe zu seiner Rechten stellen, die<br />
Böcke aber zur Linken.<br />
Dann wird der König denen zu seiner Rechten sagen: Kommt<br />
her, die ihr von meinem Vater gesegnet seid, empfangt das Reich<br />
als Erbe, das seit der Erschaffung der Welt für euch bestimmt ist!<br />
Denn ich war hungrig und ihr habt mir zu essen gegeben; ich<br />
war durstig und ihr habt mir zu trinken gegeben; ich war fremd<br />
und ihr habt mich aufgenommen; ich war nackt und ihr habt mir<br />
Kleidung gegeben; ich war krank und ihr habt mich besucht; ich<br />
war im Gefängnis und ihr seid zu mir gekommen.<br />
Dann werden ihm die Gerechten antworten und sagen: Herr,<br />
wann haben wir dich hungrig gesehen und dir zu essen gegeben<br />
oder durstig und dir zu trinken gegeben? Und wann haben wir<br />
dich fremd gesehen und aufgenommen oder nackt und dir Kleidung<br />
gegeben? Und wann haben wir dich krank oder im Gefängnis<br />
gesehen und sind zu dir gekommen?<br />
Darauf wird der König ihnen antworten: Amen, ich sage euch:<br />
Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt<br />
ihr mir getan.<br />
Dann wird er zu denen auf der Linken sagen: Geht weg von<br />
mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das für den Teufel und<br />
seine Engel bestimmt ist! Denn ich war hungrig und ihr habt mir<br />
nichts zu essen gegeben; ich war durstig und ihr habt mir nichts<br />
zu trinken gegeben; ich war fremd und ihr habt mich nicht aufgenommen;<br />
ich war nackt und ihr habt mir keine Kleidung gegeben;<br />
ich war krank und im Gefängnis und ihr habt mich nicht besucht.<br />
Dann werden auch sie antworten: Herr, wann haben wir dich<br />
hungrig oder durstig oder fremd oder nackt oder krank oder im<br />
Gefängnis gesehen und haben dir nicht geholfen?<br />
Darauf wird er ihnen antworten: Amen, ich sage euch: Was ihr<br />
für einen dieser Geringsten nicht getan habt, das habt ihr auch<br />
mir nicht getan.<br />
Und diese werden weggehen zur ewigen Strafe, die Gerechten<br />
aber zum ewigen Leben.
Abend · Montag, 19. <strong>Februar</strong> 208<br />
Innehalten am Abend<br />
Abendgebet<br />
O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />
Herr, eile, mir zu helfen.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Ich wünschte, Gott gäbe mir ein zweites Leben, um diesen Beruf<br />
zu leben.<br />
Ellen Ammann (geb. Sundström, setzte sich als prägende Gestalt der katholischen<br />
Frauenbewegung für Emanzipation, Bildung und soziale Teilhabe von<br />
Frauen ein; 1911 gründete sie den bayerischen Landesverband des Katholischen<br />
Frauenbundes. 1923 trug sie als Mitglied des bayerischen Landtags<br />
entscheidend zur Niederschlagung des Hitlerputschs bei; 1870–1932)<br />
• Was ist mein Beruf, meine Berufung?<br />
• Was will ich bewirken?<br />
Confiteor (Seite 17) – oder – Erbarme dich (Seite 30)<br />
Hymnus<br />
Nun bitten wir den Heiligen Geist<br />
um den rechten Glauben allermeist,<br />
dass er uns behüte an unserm Ende,<br />
wann wir heimfahrn aus diesem Elende.<br />
Kyrieleis!<br />
Erleuchte uns, o ewiges Licht,<br />
hilf, dass alles, was durch uns geschieht,<br />
Gott sei wohlgefällig durch Jesum Christum,<br />
der uns macht heilig durch sein Priestertum!<br />
Kyrieleis!<br />
O höchster Tröster und wahrer Gott,<br />
steh uns treulich bei in aller Not,<br />
mach rein unser Leben, schenk uns dein Gnade,
209<br />
Montag, 19. <strong>Februar</strong> · Abend<br />
lass uns nicht weichen von dem rechten Pfade!<br />
Kyrieleis!<br />
Dein heilge Lieb und Allgütigkeit<br />
mache gnädig unser Herz bereit,<br />
dass wir unsern Nächsten recht christlich lieben<br />
und stets bleiben in deinem heilgen Frieden!<br />
Kyrieleis!<br />
Str. 1 aus dem 13. Jahrhundert, Str. 2–4 nach Michael Vehe 1537<br />
GL 1975 870 (Anhang Köln)<br />
Psalm 19 Verse 8–15<br />
Die Weisung des Herrn ist vollkommen, *<br />
sie erquickt den Menschen.<br />
Das Gesetz des Herrn ist verlässlich, *<br />
den Unwissenden macht es weise.<br />
Die Befehle des Herrn sind richtig, *<br />
sie erfreuen das Herz;<br />
das Gebot des Herrn ist lauter, *<br />
es erleuchtet die Augen.<br />
Die Furcht des Herrn ist rein, *<br />
sie besteht für immer.<br />
Die Urteile des Herrn sind wahr, *<br />
gerecht sind sie alle.<br />
Sie sind kostbarer als Gold, als Feingold in Menge. *<br />
Sie sind süßer als Honig, als Honig aus Waben.<br />
Auch dein Knecht lässt sich von ihnen warnen; *<br />
wer sie beachtet, hat reichen Lohn.<br />
Wer bemerkt seine eigenen Fehler? *<br />
Sprich mich frei von Schuld, die mir nicht bewusst ist!<br />
Behüte deinen Knecht auch vor vermessenen Menschen; *<br />
sie sollen nicht über mich herrschen.<br />
Dann bin ich ohne Makel *<br />
und rein von schwerer Schuld.
Abend · Montag, 19. <strong>Februar</strong> 210<br />
Die Worte meines Mundes mögen dir gefallen; /<br />
was ich im Herzen erwäge, stehe dir vor Augen, *<br />
Herr, mein Fels und mein Erlöser.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Du sprichst uns frei, gerechter Gott, du hilfst uns auf, wenn wir<br />
uns dir zuwenden. Schreibe deine Weisung in unser Herz.<br />
Lesung Röm 12, 1–2<br />
Angesichts des Erbarmens Gottes ermahne ich euch, meine<br />
Brüder, euch selbst als lebendiges und heiliges Opfer darzubringen,<br />
das Gott gefällt; das ist für euch der wahre und angemessene<br />
Gottesdienst. Gleicht euch nicht dieser Welt an, sondern<br />
wandelt euch durch ein neues Denken, damit ihr prüfen und erkennen<br />
könnt, was der Wille Gottes ist: was ihm gefällt, was gut<br />
und vollkommen ist.<br />
Magnificat – Lobgesang Mariens<br />
Antiphon zum Magnificat:<br />
Was ihr dem Geringsten meiner Brüder getan habt, das habt ihr<br />
mir getan.<br />
Fürbitten<br />
Viele Menschen unserer Zeit sehen keine Perspektive für ihr Leben,<br />
finden keinen Platz in der Welt. Damit sie Sinn erfahren und<br />
Vertrauen fassen, rufen wir:<br />
V: Jesus, Lebensbrot, A: stille unsern Hunger.<br />
Wir bitten für die Jugendlichen, die keine Zukunft für sich sehen;<br />
– dass sie Menschen begegnen, die ihnen Selbstvertrauen geben<br />
und dabei helfen, ihren persönlichen Weg zu finden.<br />
Wir bitten für die Kinder in den armen Gegenden unserer Erde,<br />
die von Hunger und Krankheiten meist am schlimmsten betroffen<br />
sind;
211<br />
Montag, 19. <strong>Februar</strong> · Abend<br />
– dass sie Menschen finden, die ihre elementaren Bedürfnisse<br />
stillen.<br />
Wir bitten für die vielen Menschen in den Industrieländern, die<br />
trotz materieller Sicherheit nicht wissen, wofür sie leben;<br />
– dass sie sich aufmachen zu denen, die ihre Hilfe brauchen, und<br />
neuen Sinn im menschlichen Miteinander entdecken.<br />
Wir bitten für Menschen, die ihr Lebensende nahen sehen und so<br />
vieles gern noch erleben würden;<br />
– dass sie jeden Tag, den sie hier sind, als Geschenk annehmen<br />
und möglichst genießen können.<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Gott, unser Heil, gib uns die Gnade, umzukehren zu dir. Erleuchte<br />
unseren Verstand und stärke unseren Willen, damit uns diese<br />
Zeit der Buße zum Segen wird. Darum bitten wir durch Jesus<br />
Christus.<br />
Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende<br />
gewähre uns der allmächtige Herr.<br />
Ave Regina caelorum (Seite 333)
Dienstag, 20. <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong><br />
Namenstag: hl. Eleutherius (erster Bischof von Tournai, † um 500) · hl.<br />
Falko (Bischof von Tongern-Maastricht, † um 512) · Amata (Klarissin,<br />
Nichte Klaras von Assisi, † 1254) · hl. Jacinta Marto (Seherin von Fatima,<br />
† 1920) · Jordan Mai (Franziskaner, † 1922)<br />
Hymnus<br />
Morgengebet<br />
Herr, öffne meine Lippen.<br />
Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Du Gott des Lichts, dem Vater gleich,<br />
du Licht, dem unser Licht entspringt,<br />
du ew’ger Tag: Hör unser Flehn,<br />
das aus der Nacht zum Himmel dringt.<br />
Entreiße uns der Finsternis<br />
und aller Angst der Erdennacht,<br />
streif ab von uns die Müdigkeit,<br />
die uns zum Guten träge macht.<br />
Du, Christus, bist das Licht der Welt,<br />
der Gott, dem gläubig wir vertraun,<br />
auf den im Dunkel dieser Zeit<br />
wir alle unsre Hoffnung baun.<br />
Aus ganzem Herzen preisen wir<br />
dich, Christus, Herr der Herrlichkeit,<br />
der mit dem Vater und dem Geist<br />
uns liebt in alle Ewigkeit. Amen.<br />
Nach: Consors paterni luminis; 7./8. Jahrhundert<br />
Melodie: GL 339 · GL 1975 229 · KG 473 – andere Melodie: EG 440
213<br />
Dienstag, 20. <strong>Februar</strong> · Morgen<br />
Canticum <br />
Tob 13, 2–5b.7c–9<br />
Antiphon:<br />
Preist den Herrn der Gerechtigkeit, rühmt den ewigen König.<br />
Gepriesen sei Gott, der in Ewigkeit lebt, *<br />
sein Königtum sei gepriesen!<br />
Er züchtigt und hat auch wieder Erbarmen, /<br />
er führt hinab in die Unterwelt<br />
und führt auch wieder zum Leben. *<br />
Niemand kann seiner Macht entfliehen.<br />
Bekennt euch zu ihm vor allen Völkern, ihr Kinder Israels, *<br />
denn er selbst hat uns unter die Völker zerstreut.<br />
Verkündet dort seine erhabene Größe, *<br />
preist ihn laut vor allem, was lebt.<br />
Denn er ist unser Herr und Gott, *<br />
er ist unser Vater in alle Ewigkeit.<br />
Er züchtigt uns wegen unsrer Sünden, *<br />
doch hat er auch wieder Erbarmen.<br />
Preist den Herrn der Gerechtigkeit, *<br />
rühmt den ewigen König!<br />
Ich bekenne mich zum Herrn im Land der Verbannung, *<br />
ich bezeuge den Sündern seine Macht und erhabene Größe.<br />
Kehrt um, ihr Sünder; /<br />
tut, was recht ist in seinen Augen! *<br />
Vielleicht ist er gnädig und hat mit euch Erbarmen.<br />
Ich will meinen Gott rühmen, den König des Himmels, *<br />
meine Seele freut sich über die erhabene Größe meines Gottes.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Lesung Jes 56, 7<br />
Ich bringe sie zu meinem heiligen Berg und erfülle sie in meinem<br />
Bethaus mit Freude. Ihre Brandopfer und Schlachtopfer
Morgen · Dienstag, 20. <strong>Februar</strong> 214<br />
finden Gefallen auf meinem Altar, denn mein Haus wird ein Haus<br />
des Gebets für alle Völker genannt.<br />
Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />
Antiphon zum Benedictus:<br />
Herr, lehre uns beten, wie auch Johannes seine Jünger beten gelehrt<br />
hat.<br />
Bitten<br />
Jesus, du machst uns Mut, vor den Vater zu tragen, was immer<br />
uns bewegt. Wir bitten dich:<br />
A: Herr, öffne unser Herz und unsere Lippen.<br />
Du hast deine Jünger beten gelehrt;<br />
– lass in uns wachsen, um was wir bitten sollen.<br />
Lass uns in schwierigen Situationen nicht kopflos werden;<br />
– hilf, dass wir uns gerade dann ganz dem Vater zuwenden.<br />
Gib, dass wir die Antwort des Vaters verstehen,<br />
– und mach uns bereit, für seine Hilfe zu danken.<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Herr, unser Gott, sieh gütig auf deine Gemeinde. Da wir durch<br />
Mäßigung den Leib in Zucht halten und Buße tun, schenke unserem<br />
Geist die wahre Sehnsucht nach dir. Darum bitten wir durch<br />
Jesus Christus.<br />
Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />
und führe uns zum ewigen Leben.
215<br />
Dienstag, 20. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />
Texte zur Eucharistiefeier<br />
Herr, du warst unsere Zuflucht von Geschlecht zu Geschlecht.<br />
Von Ewigkeit zu Ewigkeit bist du, o Gott.<br />
Ps 90,1–2<br />
Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />
Lesung aus dem Buch Jesaja Jes 55, 10–11<br />
So spricht der Herr: Wie der Regen und der Schnee vom Himmel<br />
fällt und nicht dorthin zurückkehrt, ohne die Erde zu<br />
tränken und sie zum Keimen und Sprossen zu bringen, dass sie<br />
dem Sämann Samen gibt und Brot zum Essen, so ist es auch mit<br />
dem Wort, das meinen Mund verlässt: Es kehrt nicht leer zu mir<br />
zurück, ohne zu bewirken, was ich will, und das zu erreichen,<br />
wozu ich es ausgesandt habe.<br />
Antwortpsalm Ps 34, 4–7.16–19<br />
Kehrvers:<br />
Der HERR ist nahe allen, die ihn rufen.<br />
Preist mit mir die Größe des HERRN, *<br />
lasst uns gemeinsam seinen Namen erheben!<br />
Ich suchte den HERRN und er gab mir Antwort, *<br />
er hat mich all meinen Ängsten entrissen. – Kehrvers<br />
Die auf ihn blickten, werden strahlen, *<br />
nie soll ihr Angesicht vor Scham erröten.<br />
Da rief ein Armer und der HERR erhörte ihn *<br />
und half ihm aus all seinen Nöten. – Kehrvers<br />
Die Augen des HERRN sind den Gerechten zugewandt, *<br />
seine Ohren ihrem Hilfeschrei.<br />
Das Angesicht des HERRN richtet sich gegen die Bösen, *<br />
ihr Andenken von der Erde zu tilgen. – Kehrvers
Eucharistie · Dienstag, 20. <strong>Februar</strong> 216<br />
Die aufschrien, hat der HERR erhört, *<br />
er hat sie all ihren Nöten entrissen.<br />
Nahe ist der HERR den zerbrochenen Herzen *<br />
und dem zerschlagenen Geist bringt er Hilfe.<br />
Kehrvers:<br />
Der HERR ist nahe allen, die ihn rufen.<br />
Kehrvers vgl. Vers 18, ferner GL 76, 1 (I. Ton)<br />
oder GL 1975 698, 1 (II. Ton) oder KG 644 (IV. Ton)<br />
Ruf vor dem Evangelium <br />
Herr Jesus, dir sei Ruhm und Ehre!<br />
vgl. Mt 4, 4b<br />
Nicht nur vom Brot lebt der Mensch, sondern von jedem Wort<br />
aus Gottes Mund.<br />
Herr Jesus, dir sei Ruhm und Ehre!<br />
Aus dem hl. Evangelium nach Matthäus Mt 6, 7–15<br />
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wenn ihr betet,<br />
sollt ihr nicht plappern wie die Heiden, die meinen, sie werden<br />
nur erhört, wenn sie viele Worte machen. Macht es nicht wie sie;<br />
denn euer Vater weiß, was ihr braucht, noch ehe ihr ihn bittet.<br />
So sollt ihr beten: Unser Vater im Himmel, geheiligt werde dein<br />
Name, dein Reich komme, dein Wille geschehe wie im Himmel,<br />
so auf der Erde. Gib uns heute das Brot, das wir brauchen! Und<br />
erlass uns unsere Schulden, wie auch wir sie unseren Schuldnern<br />
erlassen haben! Und führe uns nicht in Versuchung, sondern rette<br />
uns vor dem Bösen!<br />
Denn wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, dann<br />
wird euer himmlischer Vater auch euch vergeben. Wenn ihr aber<br />
den Menschen nicht vergebt, dann wird euch euer Vater eure<br />
Verfehlungen auch nicht vergeben.<br />
Impuls zum Evangelium<br />
„Unser Vater im Himmel“: für Sigmund Freud (1856–1939)<br />
wird der Mensch erst dann wahrhaft erwachsen werden, wenn
217<br />
Dienstag, 20. <strong>Februar</strong> · Abend<br />
er die zugleich stützende und lähmende Illusion eines Vaters<br />
im Himmel aufgibt und seiner Endlichkeit mannhaft ins Auge<br />
sieht. Eine Konzentration auf Macht und gleichsam schlaraffische<br />
Versorgungskraft im Gottesbild müsste tatsächlich zu einer<br />
Entmündigung der Menschen führen. Das wäre aber gerade aus<br />
biblischer Sicht zutiefst verfehlt! Das biblische Vaterbild, das<br />
Gottesbild Jesu, ist anders: Gott will freie Menschen, Mann und<br />
Frau; und er vertraut ihnen die Erde vorbehaltlos an. – Der Philosophin<br />
Simone Weil (1909–1943) ist bei der Gottesanrede des<br />
Vaterunsers der volle Wortlaut wichtig: Gott ist „unser Vater im<br />
Himmel“. Jeder Versuch, ihn in einer irdischen Wirklichkeit, einer<br />
Vaterfigur oder väterlichen Instanz, einem beeindruckenden<br />
Vermögen oder einer tragenden Institution, dingfest zu machen,<br />
wäre Götzendienst. Aus der Einsicht, dass Gott Vater ist, folgt<br />
für sie eine strenge Kritik all dessen, was sich innerweltlich als<br />
Ursprungsmacht oder letzte Instanz ausgibt oder ersehnt wird.<br />
„Wenn wir hier unten einen Vater zu haben glauben, dann ist<br />
nicht er es, dann ist es ein falscher Gott.“<br />
Innehalten am Abend<br />
Abendgebet<br />
O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />
Herr, eile, mir zu helfen.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Freundlichkeit ist eine Sprache, die Taube hören und Blinde lesen<br />
können.<br />
Mark Twain (amerikanischer Schriftsteller, 1835–1910)<br />
• Wie reagiere ich selbst auf freundliche Zuwendung?<br />
• Wenn Freundlichkeit in der Luft ist – was kann eine so veränderte<br />
Atmosphäre bewirken?
Abend · Dienstag, 20. <strong>Februar</strong> 218<br />
Confiteor (Seite 17), Erbarme dich (Seite 30) – oder:<br />
Gott, unser Vater, auch wer sich von dir entfernt hat, kann zurückkehren<br />
zu dir. Du hältst voll Sehnsucht nach uns Ausschau,<br />
du empfängst uns mit offenen Armen. Wenn wir uns elend und<br />
verlassen fühlen, bring dich uns in Erinnerung. Lass uns aufbrechen<br />
zu dir und in deiner Nähe neu das Leben finden, heute und<br />
alle Tage.<br />
Redaktion Magnificat<br />
Hymnus<br />
Vater unser verborgen,<br />
dein Name sei sichtbar in uns,<br />
dein Königreich komme auf Erden,<br />
eine Welt nach deinem Willen<br />
mit Bäumen bis in den Himmel,<br />
wo Wasser, Schönheit und Brot,<br />
Gerechtigkeit ist und Gnade.<br />
Wo Frieden endgültig errungen,<br />
wo Trost und Vergebung ist<br />
und Menschen sprechen wie Menschen,<br />
wo Kinder hellwach und jung sind,<br />
Tiere nicht länger gepeinigt,<br />
nie ein Mensch mehr gemartert,<br />
nicht ein Mensch mehr geknechtet.<br />
Lösch die Hölle in uns,<br />
leg dein Wort uns ans Herz,<br />
brich die eisernen Mächte,<br />
brich das Böse entzwei.<br />
Von dir ist die Zukunft,<br />
komme, was kommt.<br />
Von dir ist die Zukunft,<br />
komme, was kommt.<br />
Huub Oosterhuis (Übertragung: Annette Rothenberg-Joerges),<br />
aus: Huub Oosterhuis, Du Atem meiner Lieder. 100 Lieder und Gesänge, 124 f.,<br />
© 2009 Verlag Herder GmbH, Freiburg im Breisgau
219<br />
Dienstag, 20. <strong>Februar</strong> · Abend<br />
Psalm 21 Verse 2–8.14<br />
An deiner Macht, Herr, freut sich der König; *<br />
über deine Hilfe, wie jubelt er laut!<br />
Du hast ihm den Wunsch seines Herzens erfüllt, *<br />
ihm nicht versagt, was seine Lippen begehrten.<br />
Du kamst ihm entgegen mit Segen und Glück, *<br />
du kröntest ihn mit einer goldenen Krone.<br />
Leben erbat er von dir, du gabst es ihm, *<br />
viele Tage, für immer und ewig.<br />
Groß ist sein Ruhm durch deine Hilfe, *<br />
du hast ihn bekleidet mit Hoheit und Pracht.<br />
Du machst ihn zum Segen für immer; *<br />
wenn du ihn anblickst, schenkst du ihm große Freude.<br />
Denn der König vertraut auf den Herrn, *<br />
die Huld des Höchsten lässt ihn niemals wanken.<br />
Erhebe dich, Herr, in deiner Macht! *<br />
Deiner siegreichen Kraft wollen wir singen und spielen.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Ewiger, du gibst uns Anteil an der Herrlichkeit deines Sohnes.<br />
Belebe uns, damit wir unseren Mitmenschen und Mitgeschöpfen<br />
zum Segen werden.<br />
Lesung 1 Joh 3, 1a.2<br />
Seht, wie groß die Liebe ist, die der Vater uns geschenkt hat:<br />
Wir heißen Kinder Gottes, und wir sind es. Liebe Brüder, jetzt<br />
sind wir Kinder Gottes. Aber was wir sein werden, ist noch nicht<br />
offenbar geworden. Wir wissen, dass wir ihm ähnlich sein werden,<br />
wenn er offenbar wird; denn wir werden ihn sehen, wie er<br />
ist.
Abend · Dienstag, 20. <strong>Februar</strong> 220<br />
Magnificat – Lobgesang Mariens<br />
Antiphon zum Magnificat:<br />
Wenn du beten willst, geh in deine Kammer und verschließ die<br />
Tür; dann bete zu deinem Vater.<br />
Fürbitten<br />
Lasst uns beten für die Suchenden und Zweifelnden:<br />
V: Du Gott des Lebens, A: hilf ihnen auf.<br />
– Dass sie zur Ruhe kommen und die Kraft der Stille erfahren.<br />
– Dass sie das Staunen wiederentdecken und sich an deiner<br />
Schöpfung freuen.<br />
– Dass sie die Zeichen, die du ihnen gibst, verstehen lernen.<br />
– Dass sie Menschen begegnen, die sie auf dem Weg zum Glauben<br />
begleiten.<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Herr, unser Gott, sieh gütig auf deine Gemeinde. Da wir durch<br />
Mäßigung den Leib in Zucht halten und Buße tun, schenke unserem<br />
Geist die wahre Sehnsucht nach dir. Darum bitten wir durch<br />
Jesus Christus.<br />
Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende<br />
gewähre uns der allmächtige Herr.<br />
Ave Regina caelorum (Seite 333)
Mittwoch, 21. <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong><br />
Heiliger Petrus Damiani<br />
Der Kirchenlehrer Petrus Damiani (1007–1072) war einer der großen<br />
Reformer der Kirche im Mittelalter. Er stammte aus Ravenna.<br />
Nach einer harten Jugend wurde er 1035 Eremitenmönch und<br />
erneuerte die Ordnung für die Eremitenkongregationen. 1057 wurde<br />
er gegen seinen Willen zum Kardinal erhoben. Er setzte sich für eine<br />
vom Staat unabhängige Kirche ein und kämpfte gegen die Simonie<br />
(Erkaufen geistlicher Ämter) und den Sittenverfall des Klerus. Gleichzeitig<br />
war er einer der produktivsten Schriftsteller des Mittelalters und<br />
hinterließ ein umfangreiches Werk theologischer Schriften. Er wird als<br />
Heiliger verehrt, obwohl eine offizielle Heiligsprechung niemals stattgefunden<br />
hat. Leo XII. erhob ihn 1828 zum Kirchenlehrer.<br />
Namenstag: hl. Germanus von Grandval (Einsiedler, Abt, Märtyrer,<br />
† 675) · Leodegar von Eichstätt (Mitgründer der Abtei St. Walburg,<br />
† 1074) · hl. Gunthild von Biblisheim (Äbtissin, † 1131) · sel. Richard<br />
Henkes (Pallottiner, Gegner der Nationalsozialisten, Märtyrer, † 1945)<br />
Hymnus<br />
Morgengebet<br />
Herr, öffne meine Lippen.<br />
Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Dir gebührt unser Lob,<br />
dir unser rühmendes Lied!<br />
Dir, o Gott, sei Ehre und Ruhm:<br />
dem Vater und dem Sohne<br />
und dem Heiligen Geiste,<br />
jetzt und immer und in Ewigkeit. Amen.<br />
Nach: Te decet laus, te decet hymnus; frühchristlich<br />
Melodie: Benediktinisches Antiphonale 1,438
Morgen · Mittwoch, 21. <strong>Februar</strong> 222<br />
Psalm 18 Verse 8–20<br />
Es wankte und schwankte die Erde, /<br />
die Grundfesten der Berge erbebten. *<br />
Sie wankten, denn sein Zorn war entbrannt.<br />
Rauch stieg aus seiner Nase auf, /<br />
aus seinem Mund kam verzehrendes Feuer, *<br />
glühende Kohlen sprühten aus von ihm.<br />
Er neigte den Himmel und fuhr herab, *<br />
zu seinen Füßen dunkle Wolken.<br />
Er fuhr auf dem Kerub und flog daher; *<br />
er schwebte auf den Flügeln des Windes.<br />
Er hüllte sich in Finsternis, *<br />
in dunkles Wasser und dichtes Gewölk wie in ein Zelt.<br />
Von seinem Glanz erstrahlten die Wolken, *<br />
Hagel fiel nieder und glühende Kohlen.<br />
Da ließ der Herr den Donner im Himmel erdröhnen, *<br />
der Höchste ließ seine Stimme erschallen.<br />
Er schoss seine Pfeile und streute sie, *<br />
er schleuderte Blitze und jagte sie dahin.<br />
Da wurden sichtbar die Tiefen des Meeres, *<br />
die Grundfesten der Erde wurden entblößt<br />
vor deinem Drohen, Herr, *<br />
vor dem Schnauben deines zornigen Atems.<br />
Er griff aus der Höhe herab und fasste mich, *<br />
zog mich heraus aus gewaltigen Wassern.<br />
Er entriss mich meinen mächtigen Feinden, *<br />
die stärker waren als ich und mich hassten.<br />
Sie überfielen mich am Tag meines Unheils, *<br />
doch der Herr wurde mein Halt.<br />
Er führte mich hinaus ins Weite, *<br />
er befreite mich, denn er hatte an mir Gefallen.<br />
Ehre sei dem Vater ...
223<br />
Mittwoch, 21. <strong>Februar</strong> · Morgen<br />
Hilf uns und zieh uns heraus, wenn uns Gefahr bedrängt, nimm<br />
uns in Schutz, wenn Menschen sich gegen uns wenden. Denn<br />
du, Gott, bist unser Leben.<br />
Lesung Dtn 30, 2–3a<br />
Wenn du zum Herrn, deinem Gott, zurückkehrst und auf seine<br />
Stimme hörst in allem, wozu ich dich heute verpflichte,<br />
du und deine Kinder, mit ganzem Herzen und mit ganzer Seele:<br />
dann wird der Herr, dein Gott, dein Schicksal wenden, er wird<br />
sich deiner erbarmen, sich dir zukehren und dich aus allen Völkern<br />
zusammenführen, unter die der Herr, dein Gott, dich verstreut<br />
hat.<br />
Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />
Antiphon zum Benedictus:<br />
Dieses Volk ist ein böses Volk. Es fordert ein Zeichen. Aber es wird<br />
ihm kein anderes Zeichen gegeben als das Zeichen des Jona.<br />
Bitten<br />
Wenn wir auf den verwickelten Weg Jonas schauen, entdecken<br />
wir möglicherweise vieles, das wir von uns selber kennen. Lasst<br />
uns Gott deshalb um seine Nähe bitten:<br />
V: Du unsere Mitte, A: lass uns dich finden.<br />
– Wenn wir der Aufgabe ausweichen möchten, die du uns zuweist.<br />
– Wenn wir uns schwertun damit, wie du deine Pläne verwirklichst.<br />
– Wenn wir mit unserer Weisheit am Ende sind.<br />
Vaterunser
Eucharistie · Mittwoch, 21. <strong>Februar</strong> 224<br />
Oration<br />
Barmherziger Gott, sieh gnädig auf die Hingabe deines Volkes.<br />
Gib, dass wir unseren Leib in Zucht nehmen und durch gute Werke<br />
im Geist neu werden. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />
Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />
und führe uns zum ewigen Leben.<br />
Texte zur Eucharistiefeier<br />
Denk an dein Erbarmen, Herr, und an die Taten deiner Huld,<br />
denn sie bestehen von Ewigkeit.<br />
Lass unsere Feinde nicht triumphieren!<br />
Befreie uns, Gott Israels, aus all unseren Nöten.<br />
Ps 25, 6.2.22<br />
Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />
Lesung aus dem Buch Jona Jona 3, 1–10<br />
Das Wort des HERRN erging an Jona: Mach dich auf den Weg<br />
und geh nach Ninive, der großen Stadt, und rufe ihr all das<br />
zu, was ich dir sagen werde!<br />
Jona machte sich auf den Weg und ging nach Ninive, wie der<br />
HERR es ihm befohlen hatte. Ninive war eine große Stadt vor<br />
Gott; man brauchte drei Tage, um sie zu durchqueren. Jona begann,<br />
in die Stadt hineinzugehen; er ging einen Tag lang und rief:<br />
Noch vierzig Tage und Ninive ist zerstört!<br />
Und die Leute von Ninive glaubten Gott. Sie riefen ein Fasten<br />
aus und alle, Groß und Klein, zogen Bußgewänder an. Als die<br />
Nachricht davon den König von Ninive erreichte, stand er von<br />
seinem Thron auf, legte seinen Königsmantel ab, hüllte sich in ein<br />
Bußgewand und setzte sich in die Asche.
225<br />
Mittwoch, 21. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />
Er ließ in Ninive ausrufen: Befehl des Königs und seiner Großen:<br />
Alle Menschen und Tiere, Rinder, Schafe und Ziegen, sollen<br />
nichts essen, nicht weiden und kein Wasser trinken. Sie sollen<br />
sich in Bußgewänder hüllen, Menschen und Tiere. Sie sollen mit<br />
aller Kraft zu Gott rufen und jeder soll umkehren von seinem<br />
bösen Weg und von der Gewalt, die an seinen Händen klebt. Wer<br />
weiß, vielleicht kehrt er um und es reut Gott und er lässt ab von<br />
seinem glühenden Zorn, sodass wir nicht zugrunde gehen.<br />
Und Gott sah ihr Verhalten; er sah, dass sie umkehrten und sich<br />
von ihren bösen Taten abwandten. Da reute Gott das Unheil, das<br />
er ihnen angedroht hatte, und er tat es nicht.<br />
Antwortpsalm Ps 51, 3–4.12–13.18–19<br />
Kehrvers:<br />
Ein zerbrochenes und zerschlagenes Herz wirst du, Gott, nicht<br />
verschmähen.<br />
Gott, sei mir gnädig nach deiner Huld, *<br />
tilge meine Frevel nach deinem reichen Erbarmen!<br />
Wasch meine Schuld von mir ab *<br />
und mach mich rein von meiner Sünde! – Kehrvers<br />
Erschaffe mir, Gott, ein reines Herz *<br />
und einen festen Geist erneuere in meinem Innern!<br />
Verwirf mich nicht vor deinem Angesicht, *<br />
deinen heiligen Geist nimm nicht von mir! – Kehrvers<br />
Schlachtopfer willst du nicht, ich würde sie geben, *<br />
an Brandopfern hast du kein Gefallen.<br />
Schlachtopfer für Gott ist ein zerbrochener Geist, *<br />
ein zerbrochenes und zerschlagenes Herz<br />
wirst du, Gott, nicht verschmähen. – Kehrvers<br />
Kehrvers siehe Vers 19b, ferner GL 639, 1 · GL 1975 171, 2 · KG 399 (IV. Ton)<br />
oder GL 1975 172, 3 (I. Ton)
Eucharistie · Mittwoch, 21. <strong>Februar</strong> 226<br />
Ruf vor dem Evangelium vgl. Joël 2, 12–13<br />
Lob dir, Christus, König und Erlöser!<br />
Kehrt um zum HERRN von ganzem Herzen; denn er ist gnädig<br />
und barmherzig, langmütig und reich an Huld.<br />
Lob dir, Christus, König und Erlöser!<br />
Aus dem hl. Evangelium nach Lukas Lk 11, 29–32<br />
In jener Zeit, als immer mehr Menschen zu Jesus kamen, begann<br />
er zu sprechen: Diese Generation ist eine böse Generation.<br />
Sie fordert ein Zeichen; aber es wird ihr kein Zeichen gegeben<br />
werden außer das Zeichen des Jona.<br />
Denn wie Jona für die Einwohner von Ninive ein Zeichen war,<br />
so wird es auch der Menschensohn für diese Generation sein.<br />
Die Königin des Südens wird beim Gericht mit den Männern<br />
dieser Generation auftreten und sie verurteilen; denn sie kam von<br />
den Enden der Erde, um die Weisheit Salomos zu hören. Und<br />
siehe, hier ist mehr als Salomo.<br />
Die Männer von Ninive werden beim Gericht mit dieser Generation<br />
auftreten und sie verurteilen; denn sie sind auf die Botschaft<br />
des Jona hin umgekehrt. Und siehe, hier ist mehr als Jona.<br />
Impuls zum Evangelium<br />
Eine Umwertung aller Werte: Anders als erwartet, wird im Endgericht<br />
nicht die Gruppe mit Erwählungsgarantie Maßstab für<br />
die Völker sein – ausgerechnet von den Leuten aus der notorisch<br />
sündigen Großstadt Ninive wird sie in den Schatten gestellt.<br />
Doch es kommt noch schlimmer. Eine fremde Frau wird<br />
vor Gericht auftreten und die einheimischen Männer beschämen.<br />
Denn anders als viele, die Jesu Botschaft gegenüber taub<br />
bleiben, haben die heidnischen Niniviten dem Gottesmann Jona<br />
gut zugehört und im letzten Moment die Notbremse gezogen,<br />
und Sabas Herrscherin hat aus eigenem Antrieb den weisen König<br />
Salomo aufgesucht, seine Größe anerkannt und von ganzem
227<br />
Mittwoch, 21. <strong>Februar</strong> · Abend<br />
Herzen einen Gott gelobt, der nicht der ihre war. Lukas schreibt<br />
auch für uns! Sind nicht auch wir durch religiöse Tradition und<br />
Information gut präpariert? Doch wie sieht es wirklich aus? Bewegt<br />
uns die geistliche Neugier einer Königin von Saba? Fangen<br />
wir neu an wie die Einwohner von Ninive, damit auch unsere<br />
Begegnung mit dem König Funken schlägt!<br />
Innehalten am Abend<br />
Abendgebet<br />
O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />
Herr, eile, mir zu helfen.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Der Pessimismus erstickt den Trieb, der die Menschen drängt,<br />
gegen Armut, Unwissenheit und Verbrechen anzukämpfen, und<br />
trocknet alle Quellen der Freude in dieser Welt aus.<br />
Helen Keller (taubblinde amerikanische Schriftstellerin, 1880–1968)<br />
• Trägheit und Pessimismus ergänzen sich oft: Was hilft mir, sie<br />
zu überwinden?<br />
• Was lässt mich das Glück im Tun und Handeln erfahren?<br />
Confiteor (Seite 17) – oder – Erbarme dich (Seite 30)<br />
Hymnus<br />
In mir ist es finster,<br />
aber bei dir ist Licht.<br />
Ich bin einsam,<br />
aber du verlässt mich nicht.<br />
Ich bin kleinmütig,<br />
aber bei dir ist Hilfe.
Abend · Mittwoch, 21. <strong>Februar</strong> 228<br />
Ich bin unruhig,<br />
aber bei dir ist Frieden.<br />
In mir ist Bitterkeit,<br />
aber bei dir ist die Geduld.<br />
Ich verstehe deine Wege nicht,<br />
aber du weißt den rechten Weg für mich.<br />
Dietrich Bonhoeffer (1906–1945)<br />
Psalm 17 Verse 8–15<br />
Herr, behüte mich wie den Augapfel, den Stern des Auges, *<br />
birg mich im Schatten deiner Flügel<br />
vor den Frevlern, die mich hart bedrängen, *<br />
vor den Feinden, die mich wütend umringen.<br />
Sie haben ihr hartes Herz verschlossen, *<br />
sie führen stolze Worte im Mund,<br />
sie lauern mir auf, jetzt kreisen sie mich ein; *<br />
sie trachten danach, mich zu Boden zu strecken,<br />
so wie der Löwe voll Gier ist zu zerreißen, *<br />
wie der junge Löwe, der im Hinterhalt lauert.<br />
Erheb dich, Herr, tritt dem Frevler entgegen! *<br />
Wirf ihn zu Boden, mit deinem Schwert entreiß mich ihm!<br />
Rette mich, Herr, mit deiner Hand vor diesen Leuten, *<br />
vor denen, die im Leben schon alles haben.<br />
Du füllst ihren Leib mit Gütern, /<br />
auch ihre Söhne werden noch satt *<br />
und hinterlassen den Enkeln, was übrig bleibt.<br />
Ich aber will in Gerechtigkeit dein Angesicht schauen, *<br />
mich sattsehen an deiner Gestalt, wenn ich erwache.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Wenn Menschen uns bedrängen, bewahre uns in deiner Liebe,<br />
gütiger Gott. Gib uns festen Mut, dass wir ihnen mit deiner Barmherzigkeit<br />
begegnen.
229<br />
Mittwoch, 21. <strong>Februar</strong> · Abend<br />
Lesung Jdt 13, 18.19<br />
Gepriesen sei der Herr, unser Gott, der Himmel und Erde geschaffen<br />
hat! Die Erinnerung an dein Vertrauen soll in Ewigkeit<br />
nicht aus den Herzen der Menschen entschwinden, die sich<br />
an die Macht Gottes erinnern.<br />
Magnificat – Lobgesang Mariens<br />
Antiphon zum Magnificat:<br />
Wie Jona drei Tage und drei Nächte im Bauch des Fisches war,<br />
so wird auch der Menschensohn drei Tage und drei Nächte im<br />
Schoß der Erde sein.<br />
Fürbitten<br />
Jesus, wir bitten dich für alle, die sich um Menschen in Not kümmern:<br />
V: Ergreif unsre Hand, A: hilf uns, einander zu halten.<br />
– Für alle, die Menschen mit Depressionen zur Seite stehen.<br />
– Für alle, die Trauernde trösten.<br />
– Für alle, die von Missbrauch Betroffenen zuhören.<br />
– Für alle, die Ertrinkende retten.<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Barmherziger Gott, sieh gnädig auf die Hingabe deines Volkes.<br />
Gib, dass wir unseren Leib in Zucht nehmen und durch gute Werke<br />
im Geist neu werden. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />
Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende<br />
gewähre uns der allmächtige Herr.<br />
Ave Regina caelorum (Seite 333)
athedra Petri<br />
Donnerstag<br />
22. <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong><br />
Bereits Mitte des vierten Jahrhunderts wurde das Fest der Kathedra<br />
Petri (Petri Stuhlfeier) begangen, wohl in Ablösung eines heidnischen<br />
Totengedächtnisses. Bei der antiken Totenfeier für verstorbene<br />
Verwandte und Bekannte hielt man für bestimmte Verstorbene Speisen<br />
bereit und einen Stuhl (cathedra) am Tisch frei. Da der Todestag<br />
des Petrus nicht bekannt war, wurde der 22. <strong>Februar</strong> sein Gedenktag.<br />
Gefeiert wurde nicht die cathedra, sondern die Übernahme des Bischofssitzes<br />
in Rom durch den Apostel Petrus, womit er zum Inhaber<br />
des kirchlichen Lehramtes wurde. Das hatte später die Umdeutung<br />
der cathedra als Lehrstuhl des Bischofs von Rom zur Folge. So wurde<br />
die cathedra zum Symbol der Amtsvollmacht des jeweiligen Papstes<br />
als Nachfolger des heiligen Petrus.<br />
Seit dem sechsten oder siebten Jahrhundert wurde in Gallien ein<br />
zweites Fest der Kathedra Petri am 18. Januar gefeiert, das die Kirche<br />
in Rom zunächst übernahm. Papst Johannes XXIII. legte aber beide<br />
Feste zusammen zu einem Festtag am 22. <strong>Februar</strong>.<br />
Namenstag: sel. Isabella von Frankreich (Elisabeth, Klarissin, Schwester<br />
des hl. Ludwig IX., † 1270) · hl. Margareta von Cortona (Franziskaner-<br />
Terziarin, † 1297) · Christoph Probst, Hans und Sophie Scholl (Mitglieder<br />
der „Weißen Rose“, † 1943)<br />
Morgengebet<br />
Herr, öffne meine Lippen.<br />
Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />
Den Herrn, den König der Apostel,<br />
kommt, wir beten ihn an!<br />
Ehre sei dem Vater ...
231<br />
Donnerstag, 22. <strong>Februar</strong> · Morgen<br />
Hymnus<br />
Petrus, der Kirche Fundament,<br />
der Herr hat dich zum Fels gemacht,<br />
er selber ist der feste Grund,<br />
der Halt und Stärke dir verleiht.<br />
Du, Petrus, hast den Herrn zuerst<br />
bekannt als wahren Gottessohn.<br />
Dir gab er Auftrag und Gewalt,<br />
sein Volk zu leiten durch die Zeit.<br />
Behüte du als treuer Knecht<br />
die Herde, die dir anvertraut.<br />
Wenn Satan uns wie Weizen siebt,<br />
dann stärke unsres Glaubens Kraft.<br />
Dem Herrn sei Preis und Herrlichkeit,<br />
der seine Kirche lenkt und führt,<br />
dem Vater und dem Geist zugleich<br />
durch alle Zeit und Ewigkeit. Amen.<br />
Nach: O Petre, petra ecclesiae; 6.–8. Jahrhundert<br />
Melodie: GL 485 · GL 1975 643 · KG 512 · EG 72<br />
Psalm 18 Verse 31–35<br />
Vollkommen ist Gottes Weg, /<br />
das Wort des Herrn ist im Feuer geläutert. *<br />
Ein Schild ist er für alle, die sich bei ihm bergen.<br />
Denn wer ist Gott als allein der Herr, *<br />
wer ist ein Fels, wenn nicht unser Gott?<br />
Gott hat mich mit Kraft umgürtet, *<br />
er führte mich auf einen Weg ohne Hindernis.<br />
Er ließ mich springen schnell wie Hirsche, *<br />
auf hohem Weg ließ er mich gehen.<br />
Er lehrte meine Hände zu kämpfen, *<br />
meine Arme, den ehernen Bogen zu spannen.<br />
Ehre sei dem Vater ...
Morgen · Donnerstag, 22. <strong>Februar</strong> 232<br />
Deinen Weg, treuer Gott, wollen wir gehen, dein Wort nehmen<br />
wir uns zu Herzen. Du birgst uns wie ein Schild. Gib uns Kraft für<br />
das, was du uns heute aufträgst.<br />
Lesung Apg 15, 7b–9<br />
Brüder, wie ihr wisst, hat Gott schon längst hier bei euch die<br />
Entscheidung getroffen, dass die Heiden durch meinen Mund<br />
das Wort des Evangeliums hören und zum Glauben gelangen sollen.<br />
Und Gott, der die Herzen kennt, bestätigte dies, indem er<br />
ihnen ebenso wie uns den Heiligen Geist gab. Er machte keinerlei<br />
Unterschied zwischen uns und ihnen; denn er hat ihre Herzen<br />
durch den Glauben gereinigt.<br />
Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />
Antiphon zum Benedictus:<br />
Simon, ich habe für dich gebetet, dass dein Glaube nicht wanke.<br />
Du aber stärke deine Brüder.<br />
Bitten<br />
Jesus, du Künder des Reiches, auf dich schauen wir, zu dir rufen<br />
wir:<br />
A: Lehre uns, den Willen des Vaters zu tun.<br />
Lass das Senfkorn auf fruchtbaren Boden fallen;<br />
– halte uns offen für jeden unserer Mitmenschen.<br />
Lass deinen Sauerteig unsere Welt durchdringen;<br />
– entfalte in uns die Kraft deiner Liebe.<br />
Lass den Bund unter uns wachsen;<br />
– hilf uns, füreinander einzustehen.<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Allmächtiger Gott, das gläubige Bekenntnis des Apostels Petrus<br />
ist der Felsen, auf den du deine Kirche gegründet hast. Lass nicht
233<br />
Donnerstag, 22. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />
zu, dass Verwirrung und Stürme unseren Glauben erschüttern.<br />
Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />
Gott bewahre uns heute vor allen Irrwegen<br />
und festige unsere Herzen in seiner Liebe.<br />
Eucharistiefeier<br />
Der Herr sprach zu Simon Petrus:<br />
Ich habe für dich gebetet, damit dein Glaube nicht erlischt.<br />
Und wenn du wieder zurückgefunden hast,<br />
dann stärke deine Brüder.<br />
Lk 22,32<br />
Gloria<br />
Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />
Lesung aus dem ersten Petrusbrief 1 Petr 5, 1–4<br />
Schwestern und Brüder! Eure Ältesten ermahne ich, als Mitältester<br />
und Zeuge der Leiden Christi, der auch an der Herrlichkeit<br />
teilhaben soll, die sich offenbaren wird: Weidet die euch<br />
anvertraute Herde Gottes, nicht gezwungen, sondern freiwillig,<br />
wie Gott es will; auch nicht aus Gewinnsucht, sondern mit Hingabe;<br />
seid nicht Beherrscher der Gemeinden, sondern Vorbilder<br />
für die Herde!<br />
Wenn dann der oberste Hirt erscheint, werdet ihr den nie verwelkenden<br />
Kranz der Herrlichkeit empfangen.<br />
Impuls zur Lesung<br />
Ein Gespräch unter Glaubenden. Ein Gespräch unter Gleichen.<br />
Der Verfasser des Ersten Petrusbriefes ist „Mit-Ältester“;<br />
wie seine Adressaten ist er Mitglied eines gemeindlichen Leitungsteams.<br />
Er kennt den Ernst der Lage, er weiß um die be-
Eucharistie · Donnerstag, 22. <strong>Februar</strong> 234<br />
drängenden Probleme. Zerreißproben. Er mahnt die Personen<br />
mit Leitungsverantwortung, diese Verantwortung, bei entsprechender<br />
Befähigung von Gott her, in geistlicher Freiheit zu<br />
übernehmen. Nicht das Bedürfnis nach Selbsterhöhung, weder<br />
Profit- noch Machtgier sollen dabei mitwirken, weder im Vordergrund<br />
noch im Hintergrund. Es geht auch nicht um einen<br />
endzeitlichen Sonderlohn für Würdenträger. „Herrlichkeit“ ist<br />
allen Erwählten und Bewährten verheißen, Gottesgeschenk,<br />
endzeitlich-ewige Seinsweise, jenseits des Seins.<br />
Antwortpsalm Ps 23<br />
Kehrvers:<br />
Der HERR ist mein Hirt, nichts wird mir fehlen.<br />
Der HERR ist mein Hirt, nichts wird mir fehlen. /<br />
Er lässt mich lagern auf grünen Auen *<br />
und führt mich zum Ruheplatz am Wasser.<br />
Meine Lebenskraft bringt er zurück. *<br />
Er führt mich auf Pfaden der Gerechtigkeit,<br />
getreu seinem Namen. – Kehrvers<br />
Auch wenn ich gehe im finsteren Tal, *<br />
ich fürchte kein Unheil;<br />
denn du bist bei mir, *<br />
dein Stock und dein Stab, sie trösten mich. – Kehrvers<br />
Du deckst mir den Tisch *<br />
vor den Augen meiner Feinde.<br />
Du hast mein Haupt mit Öl gesalbt, *<br />
übervoll ist mein Becher. – Kehrvers<br />
Ja, Güte und Huld *<br />
werden mir folgen mein Leben lang<br />
und heimkehren werde ich ins Haus des HERRN *<br />
für lange Zeiten. – Kehrvers<br />
Kehrvers siehe Vers 1, ferner GL 37,1 · GL 1975 535,6 · KG 611 (VI. Ton)
235<br />
Donnerstag, 22. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />
Ruf vor dem Evangelium Mt 16, 18<br />
Lob sei dir, Herr, König der ewigen Herrlichkeit!<br />
Du bist Petrus – der Fels – und auf diesen Felsen werde ich meine<br />
Kirche bauen und die Pforten der Unterwelt werden sie nicht<br />
überwältigen.<br />
Lob sei dir, Herr, König der ewigen Herrlichkeit!<br />
Aus dem hl. Evangelium nach Matthäus Mt 16, 13–19<br />
In jener Zeit, als Jesus in das Gebiet von Cäsarea Philippi kam,<br />
fragte er seine Jünger und sprach: Für wen halten die Menschen<br />
den Menschensohn?<br />
Sie sagten: Die einen für Johannes den Täufer, andere für Elija,<br />
wieder andere für Jeremia oder sonst einen Propheten.<br />
Da sagte er zu ihnen: Ihr aber, für wen haltet ihr mich?<br />
Simon Petrus antwortete und sprach: Du bist der Christus, der<br />
Sohn des lebendigen Gottes!<br />
Jesus antwortete und sagte zu ihm: Selig bist du, Simon Barjona;<br />
denn nicht Fleisch und Blut haben dir das offenbart, sondern<br />
mein Vater im Himmel. Ich aber sage dir: Du bist Petrus – der Fels<br />
– und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen und die<br />
Pforten der Unterwelt werden sie nicht überwältigen. Ich werde<br />
dir die Schlüssel des Himmelreichs geben; was du auf Erden binden<br />
wirst, das wird im Himmel gebunden sein, und was du auf<br />
Erden lösen wirst, das wird im Himmel gelöst sein.<br />
Gabengebet<br />
Herr, unser Gott, nimm die Gebete und Gaben deiner Kirche an.<br />
Hilf uns, unter der Führung des Apostels Petrus am unverfälschten<br />
Glauben festzuhalten, damit wir das ewige Erbe deiner Kinder<br />
erlangen. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Eucharistie · Donnerstag, 22. <strong>Februar</strong> 236<br />
Präfation<br />
In Wahrheit ist es würdig und recht, dir, Herr, heiliger Vater, allmächtiger,<br />
ewiger Gott, immer und überall zu danken. Denn du<br />
bist der ewige Hirt, der seine Herde nicht verlässt, du hütest sie<br />
allezeit durch deine heiligen Apostel. Du hast sie der Kirche als<br />
Hirten gegeben, damit sie ihr vorstehen als Stellvertreter deines<br />
Sohnes. Darum singen wir mit den Engeln und Erzengeln, den<br />
Thronen und Mächten und mit all den Scharen des himmlischen<br />
Heeres den Hochgesang von deiner göttlichen Herrlichkeit.<br />
Kommunionvers Mt 16, 16.18<br />
Petrus sagte zu Jesus: Du bist der Messias, der Sohn des lebendigen<br />
Gottes. Jesus antwortete ihm: Du bist Petrus, und auf diesen<br />
Felsen werde ich meine Kirche bauen.<br />
Schlussgebet<br />
Herr, unser Gott, du hast dem heiligen Petrus aufgetragen, seine<br />
Brüder im Glauben zu stärken. An seinem Fest haben wir den<br />
Leib und das Blut Christi empfangen. Gib uns durch diese Speise<br />
die Kraft, in der Einheit der Kirche zu bleiben und in brüderlicher<br />
Liebe miteinander zu leben. Darum bitten wir durch Christus,<br />
unseren Herrn.<br />
Schlusssegen<br />
Der allmächtige Gott segne euch durch unseren Herrn Jesus<br />
Christus, der seine Kirche auf das Fundament der Apostel gegründet<br />
hat.<br />
Der heilige Apostel Petrus hat mit Freimut das Evangelium<br />
Christi verkündet; Gott stärke euch durch seine Botschaft zum<br />
Zeugnis für die Wahrheit.<br />
Das Beispiel der Apostel festige euch im Glauben, ihre Fürsprache<br />
geleite euch zur ewigen Heimat.<br />
Das gewähre euch der dreieinige Gott, der Vater und der Sohn<br />
† und der Heilige Geist.
237<br />
Donnerstag, 22. <strong>Februar</strong> · Abend<br />
Innehalten am Abend<br />
Abendgebet<br />
O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />
Herr, eile, mir zu helfen.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Um andrer Leute Fehler zu sehen, verwandeln manche Menschen<br />
ihre Augen in Mikroskope.<br />
Heute ist der 225. Geburtstag des Physikers und Aufklärers<br />
Georg Christoph Lichtenberg.<br />
• Wo sehe ich eine Fixierung auf die Fehler anderer?<br />
• Und wo nehme ich dagegen Gelassenheit und Güte wahr?<br />
Confiteor (Seite 17) – oder – Erbarme dich (Seite 30)<br />
Hymnus<br />
Ich steh in meines Herren Hand<br />
und will drin stehen bleiben;<br />
nicht Erdennot, nicht Erdentand<br />
soll mich daraus vertreiben.<br />
Und wenn zerfällt die ganze Welt,<br />
wer sich an ihn und wen er hält,<br />
wird wohlbehalten bleiben.<br />
Er ist ein Fels, ein sichrer Hort,<br />
und Wunder sollen schauen,<br />
die sich auf sein wahrhaftig Wort<br />
verlassen und ihm trauen.<br />
Er hat’s gesagt, und darauf wagt<br />
mein Herz es froh und unverzagt<br />
und lässt sich gar nicht grauen.
Abend · Donnerstag, 22. <strong>Februar</strong> 238<br />
Und was er mit mir machen will,<br />
ist alles mir gelegen;<br />
ich halte ihm im Glauben still<br />
und hoff auf seinen Segen;<br />
denn was er tut, ist immer gut,<br />
und wer von ihm behütet ruht,<br />
ist sicher allerwegen.<br />
Philipp Spitta 1833<br />
EG 374, Strophen 1–3 · alternative Melodie: GL 256 · GL 1975 141 · KG 333<br />
Canticum <br />
Offb 11, 17–18; 12, 10b–12a<br />
Antiphon:<br />
Macht und Ehre und Königtum hat Gott ihm verliehen. Alle Völker<br />
werden ihm dienen.<br />
Wir danken dir, Herr und Gott, /<br />
du Herrscher über die ganze Schöpfung, *<br />
der du bist und der du warst;<br />
denn du nahmst deine große Macht in Anspruch *<br />
und tratst deine Herrschaft an.<br />
Die Völker gerieten in Zorn. *<br />
Da kam dein Zorn: die Zeit, die Toten zu richten,<br />
die Zeit, deine Knechte zu belohnen, *<br />
die Propheten und die Heiligen<br />
und alle, die deinen Namen fürchten, *<br />
die Großen und die Kleinen,<br />
die Zeit, alle zu verderben, *<br />
die die Erde verderben.<br />
Jetzt ist er da, der rettende Sieg, /<br />
die Macht und die Herrschaft unsres Gottes *<br />
und die Vollmacht seines Gesalbten;<br />
denn gestürzt wurde der Ankläger unserer Brüder, *<br />
der sie bei Tag und bei Nacht vor unsrem Gott verklagte.
239<br />
Donnerstag, 22. <strong>Februar</strong> · Abend<br />
Sie haben ihn besiegt durch das Blut des Lammes *<br />
und durch ihr Wort und Zeugnis.<br />
Sie hielten ihr Leben nicht fest, *<br />
bis hinein in den Tod.<br />
Darum jubelt, ihr Himmel *<br />
und alle, die darin wohnen.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Lesung 1 Petr 5, 1–4<br />
Eure Ältesten ermahne ich, da ich ein Ältester bin wie sie und<br />
ein Zeuge der Leiden Christi und auch an der Herrlichkeit teilhaben<br />
soll, die sich offenbaren wird: Sorgt als Hirten für die euch<br />
anvertraute Herde Gottes, nicht aus Zwang, sondern freiwillig,<br />
wie Gott es will; auch nicht aus Gewinnsucht, sondern aus Neigung;<br />
seid nicht Beherrscher eurer Gemeinden, sondern Vorbilder<br />
für die Herde! Wenn dann der oberste Hirt erscheint, werdet<br />
ihr den nie verwelkenden Kranz der Herrlichkeit empfangen.<br />
Magnificat – Lobgesang Mariens<br />
Antiphon zum Magnificat:<br />
Du bist der Hirt der Herde, der Erste der Apostel, dir wurden die<br />
Schlüssel des Himmelreiches übergeben.<br />
Fürbitten<br />
Verborgener Gott, auf vielfältige Weise baust du uns Brücken zu<br />
dir. Wir bitten dich:<br />
A: Tu uns den Himmel auf!<br />
– Wenn wir Mahl miteinander halten.<br />
– Wenn wir dein Wort miteinander hören und gemeinsam beten.<br />
– In unserem Streben nach Versöhnung in unseren Lebensgemeinschaften<br />
und Glaubensfamilien.<br />
– Im dankbaren Gedenken an unsere Verstorbenen.
Abend · Donnerstag, 22. <strong>Februar</strong> 240<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Allmächtiger Gott, das gläubige Bekenntnis des Apostels Petrus<br />
ist der Felsen, auf den du deine Kirche gegründet hast. Lass nicht<br />
zu, dass Verwirrung und Stürme unseren Glauben erschüttern.<br />
Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />
Gnade sei mit uns und Friede in Fülle<br />
durch die Erkenntnis Gottes<br />
und Jesu, unseres Herrn.<br />
Vgl. 2 Petr 1, 2<br />
Ave Regina caelorum (Seite 333)
Freitag, 23. <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong><br />
Heiliger Polykarp<br />
Polykarp (um 70 – 155/56) zählt zu den Apostolischen Vätern<br />
und ist der letzte Zeuge aus apostolischer Zeit. Er gilt als Schüler<br />
des Apostels Johannes und war Bischof von Smyrna. Als eine der<br />
führenden Gestalten der wachsenden Großkirche im Kleinasien des<br />
zweiten Jahrhunderts verhandelte er mit dem römischen Bischof um<br />
die Festlegung des Ostertermins. Über den Märtyrertod des bereits<br />
Sechsundachtzigjährigen berichten die ältesten christlichen Märtyrerakten:<br />
Als er sich weigerte, Christus abzuschwören, sollte er verbrannt<br />
werden. Aber die Flammen des Scheiterhaufens konnten ihm<br />
nichts anhaben. So wurde er mit einem Dolch erstochen.<br />
Namenstag: hl. Romana von Todi (Einsiedlerin, † um 335) · hl. Willigis<br />
(Hofkaplan Kaiser Ottos II., Erzbischof von Mainz, Mitgründer des Bistums<br />
Bamberg, † 1011) · hl. Otto (Odo) von Cappenberg (Prämonstratenser,<br />
† 1171)<br />
Hymnus<br />
Morgengebet<br />
Herr, öffne meine Lippen.<br />
Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Nun sich das Herz von allem löste,<br />
was es an Glück und Gut umschließt,<br />
komm, Tröster, Heiliger Geist, und tröste,<br />
der du aus Gottes Herzen fließt.<br />
Nun sich das Herz in alles findet,<br />
was ihm an Schwerem auferlegt,<br />
komm, Heiland, der uns mild verbindet,<br />
die Wunden heilt, uns trägt und pflegt.
Morgen · Freitag, 23. <strong>Februar</strong> 242<br />
Nun sich das Herz zu dir erhoben<br />
und nur von dir gehalten weiß,<br />
bleib bei uns, Vater. Und zum Loben<br />
wird unser Klagen. Dir sei Preis!<br />
Jochen Klepper (1903–1942), Trostlied am Totensonntag<br />
GL 509 · alternative Melodie:<br />
Was uns die Erde Gutes spendet (GL 186 · KG 103)<br />
Psalm 35 Verse 13–16<br />
Ich zog ein Bußkleid an, als sie erkrankten, /<br />
und quälte mich ab mit Fasten. *<br />
Nun kehre mein Gebet zurück in meine Brust!<br />
Als wäre es ein Freund oder ein Bruder, *<br />
so ging ich betrübt umher,<br />
wie man Leid trägt um die Mutter, *<br />
trauernd und tief gebeugt.<br />
Doch als ich stürzte, lachten sie *<br />
und taten sich zusammen.<br />
Sie taten sich gegen mich zusammen *<br />
wie Fremde, die ich nicht kenne.<br />
Sie hören nicht auf, mich zu schmähen; /<br />
sie verhöhnen und verspotten mich, *<br />
knirschen gegen mich mit den Zähnen.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Immer wieder machen wir die Erfahrung, dass andere nicht zu<br />
schätzen wissen, was wir für sie getan, und nicht wahrnehmen,<br />
wie sehr wir uns um sie bemüht haben. Gott, unsere Hoffnung,<br />
lass uns nicht verbittern. Lass unseren guten Willen Frucht bringen.<br />
Lesung Weish 15, 1.3<br />
Du, unser Gott, bist gütig, wahrhaftig und langmütig; voll Erbarmen<br />
durchwaltest du das All. Es ist vollendete Gerech-
243<br />
Freitag, 23. <strong>Februar</strong> · Morgen<br />
tigkeit, dich zu verstehen; und deine Stärke zu kennen ist die<br />
Wurzel der Unsterblichkeit.<br />
Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />
Antiphon zum Benedictus:<br />
Sechsundachtzig Jahre habe ich Christus gedient und habe von<br />
ihm kein Unrecht erfahren. Wie könnte ich meinen König schmähen,<br />
der mich erlöst hat!<br />
Bitten<br />
Vom ersten Atemzug an altern wir, doch nur langsam werden wir<br />
uns dessen bewusst. Lasst uns Gott um einen achtsamen Umgang<br />
mit dem Alter bitten:<br />
V: Unsere Tage zu zählen, lehre uns,<br />
A: dann gewinnen wir ein weises Herz.<br />
– Lass uns jeden Tag bereit sein, dir und unseren Mitmenschen<br />
zu begegnen.<br />
– Wenn wir an unsere Grenzen kommen, gib uns die Kraft, sie<br />
anzunehmen.<br />
– Werde du uns zur Wirklichkeit, in der wir uns bewegen.<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Gott, du Herr der ganzen Schöpfung, du hast den heiligen Polykarp<br />
zum standhaften Bekenntnis des Glaubens gestärkt und in<br />
die Schar deiner Märtyrer aufgenommen. Gib auch uns die Kraft,<br />
wenn wir am Kelch des Leidens teilhaben, damit wir auferstehen<br />
zum ewigen Leben. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />
Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />
und führe uns zum ewigen Leben.
Eucharistie · Freitag, 23. <strong>Februar</strong> 244<br />
Texte zur Eucharistiefeier<br />
Führe mich heraus aus der Bedrängnis, o Herr.<br />
Sieh meine Not und Plage an<br />
und vergib mir all meine Sünden.<br />
Ps 25, 17b–18<br />
Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />
Lesung aus dem Buch Ezechiel Ez 18, 21–28<br />
So spricht Gott, der Herr: Wenn der Schuldige sich von allen<br />
Sünden, die er getan hat, abwendet, alle meine Satzungen<br />
bewahrt und nach Recht und Gerechtigkeit handelt, wird er bestimmt<br />
am Leben bleiben, er wird nicht sterben.<br />
Keines seiner Vergehen, die er begangen hat, wird ihm angerechnet.<br />
Wegen seiner Gerechtigkeit, die er geübt hat, wird er am<br />
Leben bleiben. Habe ich etwa Gefallen am Tod des Schuldigen –<br />
Spruch GOTTES, des Herrn – und nicht vielmehr daran, dass er<br />
umkehrt von seinen Wegen und am Leben bleibt?<br />
Wenn jedoch ein Gerechter sich abkehrt von seiner Gerechtigkeit<br />
und Unrecht tut, all die Gräueltat, die auch der Schuldige<br />
verübt, sollte er dann etwa am Leben bleiben?<br />
Keine seiner gerechten Taten wird ihm angerechnet. Wegen<br />
seiner Treulosigkeit, die er verübt, und wegen der Sünde, die er<br />
begangen hat, ihretwegen muss er sterben.<br />
Ihr aber sagt: Der Weg des Herrn ist nicht richtig. Hört doch, ihr<br />
vom Haus Israel: Mein Weg soll nicht richtig sein? Sind es nicht<br />
eure Wege, die nicht richtig sind?<br />
Wenn ein Gerechter sich abkehrt von seiner Gerechtigkeit und<br />
Unrecht tut, muss er dafür sterben. Wegen des Unrechts, das er<br />
getan hat, wird er sterben.<br />
Wenn ein Schuldiger von dem Unrecht umkehrt, das er begangen<br />
hat, und nach Recht und Gerechtigkeit handelt, wird er sein<br />
Leben bewahren. Wenn er alle seine Vergehen, die er verübt hat,
245<br />
Freitag, 23. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />
einsieht und umkehrt, wird er bestimmt am Leben bleiben. Er<br />
wird nicht sterben.<br />
Antwortpsalm <br />
Ps 130, 1–7a.8<br />
Kehrvers:<br />
Würdest du, HERR, die Sünden beachten, wer könnte bestehen?<br />
Aus den Tiefen rufe ich, HERR, zu dir: *<br />
Mein Herr, höre doch meine Stimme!<br />
Lass deine Ohren achten *<br />
auf mein Flehen um Gnade. – Kehrvers<br />
Würdest du, HERR, die Sünden beachten, *<br />
mein Herr, wer könnte bestehen?<br />
Doch bei dir ist Vergebung, *<br />
damit man in Ehrfurcht dir dient. – Kehrvers<br />
Ich hoffe auf den HERRN, es hofft meine Seele, *<br />
ich warte auf sein Wort.<br />
Meine Seele wartet auf meinen Herrn /<br />
mehr als Wächter auf den Morgen, *<br />
ja, mehr als Wächter auf den Morgen. – Kehrvers<br />
Israel, warte auf den HERRN, /<br />
denn beim HERRN ist die Huld, *<br />
bei ihm ist Erlösung in Fülle.<br />
Ja, er wird Israel erlösen *<br />
aus all seinen Sünden. – Kehrvers<br />
Kehrvers siehe Vers 3, ferner GL 518 · GL 1975 191, 1 · KG 400 (VII. Ton)<br />
Ruf vor dem Evangelium Ez 18, 31<br />
Christus, du ewiges Wort des Vaters, Ehre sei dir!<br />
So spricht Gott, der Herr: Werft alle Vergehen von euch, die ihr<br />
verübt habt! Schafft euch ein neues Herz und einen neuen Geist!<br />
Christus, du ewiges Wort des Vaters, Ehre sei dir!
Eucharistie · Freitag, 23. <strong>Februar</strong> 246<br />
Aus dem hl. Evangelium nach Matthäus Mt 5, 20–26<br />
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wenn eure Gerechtigkeit<br />
nicht weit größer ist als die der Schriftgelehrten und der<br />
Pharisäer, werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen.<br />
Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt worden ist: Du sollst<br />
nicht töten; wer aber jemanden tötet, soll dem Gericht verfallen<br />
sein. Ich aber sage euch: Jeder, der seinem Bruder auch nur zürnt,<br />
soll dem Gericht verfallen sein; und wer zu seinem Bruder sagt:<br />
Du Dummkopf!, soll dem Spruch des Hohen Rates verfallen sein;<br />
wer aber zu ihm sagt: Du Narr!, soll dem Feuer der Hölle verfallen<br />
sein.<br />
Wenn du deine Opfergabe zum Altar bringst und dir dabei einfällt,<br />
dass dein Bruder etwas gegen dich hat, so lass deine Gabe<br />
dort vor dem Altar liegen; geh und versöhne dich zuerst mit deinem<br />
Bruder, dann komm und opfere deine Gabe!<br />
Schließ ohne Zögern Frieden mit deinem Gegner, solange du<br />
mit ihm noch auf dem Weg zum Gericht bist! Sonst wird dich<br />
dein Gegner vor den Richter bringen und der Richter wird dich<br />
dem Gerichtsdiener übergeben und du wirst ins Gefängnis geworfen.<br />
Amen, ich sage dir: Du kommst von dort nicht heraus, bis du<br />
den letzten Pfennig bezahlt hast.<br />
Impuls zum Evangelium<br />
„Null Toleranz!“ Nordamerikanische Kommunen versuchen<br />
seit Jahrzehnten, der Verwahrlosung und Kriminalisierung der<br />
Großstädte durch rasches und unnachgiebiges Ahnden auch<br />
vermeintlich geringfügiger Regelverstöße zu begegnen. Ein<br />
nicht unumstrittenes Vorgehen, das aber Erfolge aufweist und<br />
weltweit Nachahmer findet: Null Toleranz. Wehret den Anfängen!<br />
Wehret den Anfängen, das sagt auch Jesus. Würden in einem<br />
christlichen ‚Gottesstaat‘ böse Gedanken oder jedenfalls<br />
Schimpfwörter wie „Esel“ oder „Trottel“ unter Strafe gestellt?<br />
Ist es nicht ein wenig übertrieben, eine im Zorn geäußerte Kränkung<br />
mit Mord gleichzustellen? Oder haben wir den Mann aus
247<br />
Freitag, 23. <strong>Februar</strong> · Abend<br />
Nazaret 2000 Jahre lang schlicht verkannt? War Jesus ein früher<br />
Null-Toleranz-Kämpfer? Der Kampf um saubere und sichere<br />
Großstädte ist wichtig, doch Jesus hatte ein anderes Anliegen<br />
und eine andere Botschaft auszurichten. Jesus weiß: die Wurzel<br />
menschlichen Tun und Lassens liegt im menschlichen Herzen.<br />
Und da ist die Schwerkraft ungerechter Verhältnisse. Barmherzigkeit<br />
mit allen ist Gottes erste Wahl. Jesus erfährt: Der Herr ist<br />
nahe; ohne Reserve, rückhaltlos, lässt er sich auf den Menschen<br />
ein. Gott kommt wirklich, ruft Jesus, kommen wir ihm wirklich<br />
entgegen.<br />
Innehalten am Abend<br />
Abendgebet<br />
O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />
Herr, eile, mir zu helfen.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Bei Vorbildern ist es unwichtig, ob es sich dabei um einen großen<br />
toten Dichter, um Mahatma Gandhi oder um Onkel Fritz<br />
aus Braunschweig handelt, wenn es nur ein Mensch ist, der im<br />
gegebenen Augenblick ohne Wimpernzucken gesagt oder getan<br />
hat, wovor wir zögern.<br />
Heute ist der 125. Geburtstag von Erich Kästner.<br />
• Wer war oder ist mir in diesem Sinne Vorbild?<br />
• Was hilft mir, eben nicht zu zögern und das Notwendige zu<br />
sagen, zu tun?<br />
Confiteor (Seite 17) – oder – Erbarme dich (Seite 30)
Abend · Freitag, 23. <strong>Februar</strong> 248<br />
Hymnus<br />
Zu diesem Lied finden Sie eine Auslegung auf den Seiten 322–<br />
324.<br />
Gib Frieden, Herr, gib Frieden,<br />
die Welt nimmt schlimmen Lauf.<br />
Recht wird durch Macht entschieden,<br />
wer lügt, liegt oben auf.<br />
Das Unrecht geht im Schwange,<br />
wer stark ist, der gewinnt.<br />
Wir rufen: Herr, wie lange?<br />
Hilf uns, die friedlos sind.<br />
Gib Frieden, Herr, wir bitten!<br />
Die Erde wartet sehr.<br />
Es wird so viel gelitten,<br />
die Furcht wächst mehr und mehr.<br />
Die Horizonte grollen,<br />
der Glaube spinnt sich ein.<br />
Hilf, wenn wir weichen wollen,<br />
und lass uns nicht allein.<br />
Gib Frieden, Herr, wir bitten!<br />
Du selbst bist, was uns fehlt.<br />
Du hast für uns gelitten,<br />
hast unsern Streit erwählt,<br />
damit wir leben könnten,<br />
in Ängsten und doch frei,<br />
und jedem Freude gönnten,<br />
wie feind er uns auch sei.<br />
Gib Frieden, Herr, gib Frieden:<br />
Denn trotzig und verzagt<br />
hat sich das Herz geschieden<br />
von dem, was Liebe sagt!<br />
Gib Mut zum Händereichen,<br />
zur Rede, die nicht lügt,
249<br />
Freitag, 23. <strong>Februar</strong> · Abend<br />
und mach aus uns ein Zeichen<br />
dafür, dass Friede siegt.<br />
Jürgen Henkys 1980, nach „Geef vrede Heer, geef vrede“ von Jan Nooter 1963,<br />
© Strube Verlag, München<br />
EG 430<br />
Psalm 35 Verse 17–23.27–28<br />
Herr, wie lange noch wirst du das ansehn? /<br />
Rette mein Leben vor den wilden Tieren, *<br />
mein einziges Gut vor den Löwen!<br />
Ich will dir danken in großer Gemeinde, *<br />
vor zahlreichem Volk dich preisen.<br />
Über mich sollen die sich nicht freuen, *<br />
die mich ohne Grund befeinden.<br />
Sie sollen nicht mit den Augen zwinkern, *<br />
die mich grundlos hassen.<br />
Denn was sie reden, dient nicht dem Frieden; *<br />
gegen die Stillen im Land ersinnen sie listige Pläne.<br />
Sie reißen den Mund gegen mich auf und sagen: *<br />
„Dir geschieht recht. Jetzt sehen wir’s mit eigenen Augen.“<br />
Du hast es gesehen, Herr. So schweig doch nicht! *<br />
Herr, bleib mir nicht fern!<br />
Wach auf, tritt ein für mein Recht, *<br />
verteidige mich, mein Gott und mein Herr!<br />
Alle sollen sich freuen und jubeln, *<br />
die wünschen, dass ich im Recht bin.<br />
Sie sollen jederzeit sagen: „Groß ist der Herr, *<br />
er will das Heil seines Knechtes.“<br />
Meine Zunge soll deine Gerechtigkeit verkünden, *<br />
dein Lob alle Tage.<br />
Ehre sei dem Vater ...
Abend · Freitag, 23. <strong>Februar</strong> 250<br />
Guter Vater, du nimmst wahr, was uns widerfährt. Bleib uns nicht<br />
fern in der Not, damit wir deine Treue preisen.<br />
Lesung <br />
Jak 5, 7–8.9b<br />
Brüder, haltet geduldig aus bis zur Ankunft des Herrn! Auch<br />
der Bauer wartet auf die kostbare Frucht der Erde, erwartet<br />
geduldig, bis im Herbst und im Frühjahr der Regen fällt. Ebenso<br />
geduldig sollt auch ihr sein. Macht euer Herz stark, denn die Ankunft<br />
des Herrn steht nahe bevor. Seht, der Richter steht schon<br />
vor der Tür.<br />
Magnificat – Lobgesang Mariens<br />
Antiphon zum Magnificat:<br />
Ich preise dich, Herr, allmächtiger Gott. Du nahmst mich auf in<br />
die Schar deiner Märtyrer und gabst mir Anteil am Kelch deines<br />
Gesalbten.<br />
Fürbitten<br />
Christus Jesus, du unsere Hoffnung, wir bitten dich für alle, die<br />
dein Evangelium zu den Menschen bringen:<br />
A: Stärke sie durch deinen Geist.<br />
Sei allen nahe, die das Predigtamt ausüben,<br />
– dass sie durch ihr Wort die Herzen der Menschen erreichen.<br />
Hilf allen, die ihren Glauben in einer nichtchristlichen Umgebung<br />
leben,<br />
– dass ihre Freude überspringt auf ihre Mitmenschen.<br />
Erweise allen deine Treue, die um deinetwillen verfolgt werden,<br />
– dass ihre Hoffnung sie hindurchträgt durch alle Bedrängnis.<br />
Gib allen Kraft, die sich der Verwahrlosten und Sterbenden annehmen,<br />
– dass sie ihnen durch ihre Nähe die Hoffnung vermitteln, dass du<br />
sie im Tode empfängst.
251<br />
Freitag, 23. <strong>Februar</strong> · Abend<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Gott, du Herr der ganzen Schöpfung, du hast den heiligen Polykarp<br />
zum standhaften Bekenntnis des Glaubens gestärkt und in<br />
die Schar deiner Märtyrer aufgenommen. Gib auch uns die Kraft,<br />
wenn wir am Kelch des Leidens teilhaben, damit wir auferstehen<br />
zum ewigen Leben. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />
Vor Gott sind tausend Jahre wie der Tag, der gestern verging.<br />
Er möge an uns seine Geduld erweisen<br />
und uns nicht zugrunde gehen lassen.<br />
Er schenke uns sein Erbarmen<br />
in Christus Jesus, seinem Sohn.<br />
Ave Regina caelorum (Seite 333)
atthias<br />
Samstag<br />
24. <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong><br />
Die Apostelgeschichte (1, 15–26) berichtet, dass Matthias (hebr.:<br />
„Geschenk Gottes“) durch Los in das Apostelkollegium berufen<br />
wurde, um an die Stelle von Judas Iskariot zu treten. Der Überlieferung<br />
zufolge missionierte Matthias zunächst in Judäa und später in<br />
verschiedenen heidnischen Gebieten bis nach Äthiopien. Über sein<br />
weiteres Leben gibt es keine genaueren Berichte. Er soll um das Jahr<br />
63 den Tod erlitten haben, wobei es verschiedene Überlieferungen<br />
darüber gibt, wie er zu Tode kam.<br />
Zu Beginn des vierten Jahrhunderts sollen die Gebeine des Apostels<br />
durch den Trierer Bischof Agritius im Auftrag der Kaiserin Helena als<br />
Geschenk nach Trier gebracht worden sein. Seit 1127 werden sie<br />
in der dortigen Basilika der Benediktinerabtei St. Matthias bis heute<br />
verehrt, z. B. auch durch traditionelle Matthias-Wallfahrten, die von<br />
Matthias-Bruderschaften durchgeführt werden. Bei der Liturgiereform<br />
nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil wurde der Festtag auf<br />
den 14. Mai verlegt, wird aber im deutschen Sprachraum weiter am<br />
24. <strong>Februar</strong> gefeiert. Das Matthiasgrab ist das einzige Apostelgrab<br />
nördlich der Alpen.<br />
Namenstag: hl. Eunike (biblische Gestalt) · hl. Ethelbert (Edbert, König<br />
von Kent, Förderer der christlichen Mission in England, † 616) · sel. Ida<br />
von Hohenfels (Gräfin von Sponheim, Benediktinerin, 12. Jh.) · Irmengard<br />
von Lichtenthal (Markgräfin von Baden, Klostergründerin, † 1260)
253<br />
Samstag, 24. <strong>Februar</strong> · Morgen<br />
Hymnus<br />
Morgengebet<br />
Herr, öffne meine Lippen.<br />
Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />
Ihr Gerechten, freut euch am Herrn<br />
und lobt seinen heiligen Namen!<br />
Ps 97, 12<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Christus, du Licht vom wahren Licht,<br />
des höchsten Vaters einz’ger Sohn,<br />
du hast durch der Apostel Wort<br />
der ganzen Welt das Heil geschenkt.<br />
Als deine Zeugen riefst du sie,<br />
gabst ihnen Auftrag und Gewalt,<br />
die Saat des Evangeliums<br />
in allen Ländern auszustreun.<br />
Durch ihre Predigt glauben wir,<br />
dass du der Weg zum Leben bist.<br />
Hilf uns, der Botschaft treu zu sein,<br />
die sie im Tode uns bezeugt.<br />
Herr Jesus, dir sei Ruhm und Preis,<br />
der seine Zeugen uns gesandt,<br />
Lob auch dem Vater und dem Geist<br />
durch alle Zeit und Ewigkeit. Amen.<br />
Nach: Summi Parentis unice (Summi tonantis unice);<br />
Entstehungszeit unbekannt, sehr alt<br />
Melodie: GL 546 · KG 473 – andere Melodie: EG 437
Morgen · Samstag, 24. <strong>Februar</strong> 254<br />
Psalm 19 Verse 2–7<br />
Die Himmel rühmen die Herrlichkeit Gottes, *<br />
vom Werk seiner Hände kündet das Firmament.<br />
Ein Tag sagt es dem andern, *<br />
eine Nacht tut es der andern kund,<br />
ohne Worte und ohne Reden, *<br />
unhörbar bleibt ihre Stimme.<br />
Doch ihre Botschaft geht in die ganze Welt hinaus, *<br />
ihre Kunde bis zu den Enden der Erde.<br />
Dort hat er der Sonne ein Zelt gebaut. *<br />
Sie tritt aus ihrem Gemach hervor wie ein Bräutigam;<br />
sie frohlockt wie ein Held *<br />
und läuft ihre Bahn.<br />
Am einen Ende des Himmels geht sie auf /<br />
und läuft bis ans andere Ende; *<br />
nichts kann sich vor ihrer Glut verbergen.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Deinen Aposteln, Christus Jesus, verdanken wir unseren Glauben.<br />
Lass uns nicht müde werden, dein Evangelium zu den Menschen<br />
zu tragen, zu denen du uns gesandt hast.<br />
Lesung Weish 8, 21<br />
Ich erkannte, dass ich die Weisheit nur als Geschenk Gottes erhalten<br />
könne – und schon hier war es die Klugheit, die mich<br />
erkennen ließ, wessen Gnadengeschenk sie ist.<br />
Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />
Antiphon zum Benedictus:<br />
Einer von den Männern, die mit uns zusammen waren in der<br />
Zeit, als der Herr Jesus bei uns ein und aus ging – einer von diesen<br />
muss mit uns Zeuge für seine Auferstehung sein.
255<br />
Samstag, 24. <strong>Februar</strong> · Morgen<br />
Bitten<br />
Die Trierer Abtei mit dem Grab des Apostels Matthias zieht auch<br />
heute noch Scharen von Pilgern an. Bitten wir unseren gütigen<br />
Vater:<br />
A: Dein Reich komme.<br />
– Lass uns Menschen deine Stimme hören und mach uns bereit,<br />
ihr zu folgen.<br />
– Öffne unsere Ohren für die Klage der Armen und mach uns<br />
Mut, uns für Gerechtigkeit einzusetzen.<br />
– Lass alles, was wir in deinem Namen tun, für deine Schöpfung<br />
zum Segen werden.<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Gott, du kennst die Herzen aller Menschen; du hast es gefügt,<br />
dass der heilige Matthias zum Kollegium der Apostel hinzugewählt<br />
wurde. Deine Liebe lenke auch unseren Weg und reihe uns<br />
ein in die Schar deiner Auserwählten. Darum bitten wir durch<br />
Jesus Christus.<br />
Möge die Straße dir entgegeneilen.<br />
Mögest du den Wind in deinem Rücken spüren.<br />
Möge die Sonne warm auf dein Gesicht scheinen<br />
und der Regen sanft auf deine Felder fallen.<br />
Und bis wir uns wiedersehen,<br />
halte Gott dich im Frieden seiner Hand.<br />
Aus Irland
Eucharistie · Samstag, 24. <strong>Februar</strong> 256<br />
Eucharistiefeier<br />
Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt,<br />
und ich habe euch dazu bestimmt, dass ihr hingeht<br />
und Frucht bringt<br />
und dass eure Frucht bleibt – so spricht der Herr.<br />
Joh 15, 16<br />
Gloria<br />
Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />
Lesung aus der Apostelgeschichte Apg 1, 15–17.20ac–26<br />
In jenen Tagen erhob sich Petrus im Kreis der Brüder – etwa<br />
hundertzwanzig waren zusammengekommen – und sagte: Brüder!<br />
Es musste sich das Schriftwort erfüllen, das der Heilige Geist<br />
durch den Mund Davids im Voraus über Judas gesprochen hat.<br />
Judas wurde zum Anführer derer, die Jesus gefangen nahmen.<br />
Er wurde zu uns gezählt und hatte Anteil am gleichen Dienst. Es<br />
steht im Buch der Psalmen: Sein Amt soll ein anderer erhalten!<br />
Es ist also nötig, dass einer von den Männern, die mit uns die<br />
ganze Zeit zusammen waren, als Jesus, der Herr, bei uns ein und<br />
aus ging, angefangen von der Taufe durch Johannes bis zu dem<br />
Tag, an dem er von uns ging und in den Himmel aufgenommen<br />
wurde – einer von diesen muss nun zusammen mit uns Zeuge<br />
seiner Auferstehung sein.<br />
Und sie stellten zwei Männer auf: Josef, genannt Barsabbas, mit<br />
dem Beinamen Justus, und Matthias. Dann beteten sie: Du, Herr,<br />
kennst die Herzen aller; zeige, wen von diesen beiden du erwählt<br />
hast, diesen Dienst und dieses Apostelamt zu übernehmen! Denn<br />
Judas hat es verlassen und ist an den Ort gegangen, der ihm bestimmt<br />
war. Sie warfen das Los über sie; das Los fiel auf Matthias<br />
und er wurde den elf Aposteln zugezählt.
257<br />
Samstag, 24. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />
Antwortpsalm <br />
Ps 113, 1–5a.6–7<br />
Kehrvers:<br />
Der Name des HERRN sei gepriesen, von nun an bis in Ewigkeit.<br />
Lobet, ihr Knechte des HERRN, *<br />
lobt den Namen des HERRN!<br />
Der Name des HERRN sei gepriesen *<br />
von nun an bis in Ewigkeit. – Kehrvers<br />
Vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Untergang *<br />
sei gelobt der Name des HERRN.<br />
Erhaben ist der HERR über alle Völker, *<br />
über den Himmeln ist seine Herrlichkeit. – Kehrvers<br />
Wer ist wie der HERR, unser Gott, /<br />
der hinabschaut in die Tiefe, *<br />
auf Himmel und Erde?<br />
Den Geringen richtet er auf aus dem Staub, *<br />
aus dem Schmutz erhebt er den Armen. – Kehrvers<br />
Kehrvers siehe Vers 2, ferner GL 62, 1 (V. Ton)<br />
oder GL 1975 693, 1 · KG 280 (IV. Ton)<br />
Ruf vor dem Evangelium vgl. Joh 15, 16<br />
Lob sei dir, Herr, König der ewigen Herrlichkeit!<br />
So spricht der Herr: Ich habe euch erwählt und dazu bestimmt,<br />
dass ihr Frucht bringt und dass eure Frucht bleibt.<br />
Lob sei dir, Herr, König der ewigen Herrlichkeit!<br />
Aus dem hl. Evangelium nach Johannes Joh 15, 9–17<br />
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wie mich der Vater<br />
geliebt hat, so habe auch ich euch geliebt. Bleibt in meiner<br />
Liebe! Wenn ihr meine Gebote haltet, werdet ihr in meiner Liebe<br />
bleiben, so wie ich die Gebote meines Vaters gehalten habe und<br />
in seiner Liebe bleibe.
Eucharistie · Samstag, 24. <strong>Februar</strong> 258<br />
Dies habe ich euch gesagt, damit meine Freude in euch ist und<br />
damit eure Freude vollkommen wird. Das ist mein Gebot, dass ihr<br />
einander liebt, so wie ich euch geliebt habe. Es gibt keine größere<br />
Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt.<br />
Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch auftrage.<br />
Ich nenne euch nicht mehr Knechte; denn der Knecht weiß nicht,<br />
was sein Herr tut. Vielmehr habe ich euch Freunde genannt; denn<br />
ich habe euch alles mitgeteilt, was ich von meinem Vater gehört<br />
habe.<br />
Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt<br />
und dazu bestimmt, dass ihr euch aufmacht und Frucht bringt<br />
und dass eure Frucht bleibt. Dann wird euch der Vater alles geben,<br />
um was ihr ihn in meinem Namen bittet.<br />
Dies trage ich euch auf, dass ihr einander liebt.<br />
Impuls zum Evangelium<br />
Eine Liebe, die nicht einengt und nicht ausschließt. Eine Liebe,<br />
die kein Strohfeuer ist und die nicht wie eine Seifenblase platzt.<br />
Eine Liebe ohne Berechnung, die nicht knausert und spart. Eine<br />
Liebe, die nicht großspurig, sondern großzügig macht. Eine umfassende<br />
und doch ganz und gar konkrete Liebe: „Wie ein Ring<br />
umschließt uns alle Christi Liebe.“<br />
Gabengebet<br />
Allmächtiger Gott, nimm diese Gaben an, die deine Kirche dir<br />
am Fest des heiligen Matthias darbringt, und stärke uns in dieser<br />
Feier mit deiner Gnade. Darum bitten wir durch Christus, unseren<br />
Herrn.<br />
Präfation<br />
In Wahrheit ist es würdig und recht, dir, Herr, heiliger Vater, allmächtiger,<br />
ewiger Gott, immer und überall zu danken. Denn du<br />
bist der ewige Hirt, der seine Herde nicht verlässt, du hütest sie<br />
allezeit durch deine heiligen Apostel. Du hast sie der Kirche als
259<br />
Samstag, 24. <strong>Februar</strong> · Abend<br />
Hirten gegeben, damit sie ihr vorstehen als Stellvertreter deines<br />
Sohnes. Darum singen wir mit den Engeln und Erzengeln, den<br />
Thronen und Mächten und mit all den Scharen des himmlischen<br />
Heeres den Hochgesang von deiner göttlichen Herrlichkeit.<br />
Kommunionvers Joh 15, 12<br />
Das ist mein Gebot: Liebt einander, wie ich euch geliebt habe – so<br />
spricht der Herr.<br />
Schlussgebet<br />
Barmherziger Gott, schenke deiner Familie immer neu die Fülle<br />
deiner Gaben und lass uns auf die Fürsprache des heiligen Matthias<br />
Anteil erhalten am Los deiner Heiligen im Lichte. Darum bitten<br />
wir durch Christus, unseren Herrn.<br />
Schlusssegen<br />
Der allmächtige Gott segne euch durch unseren Herrn Jesus<br />
Christus, der seine Kirche auf das Fundament der Apostel gegründet<br />
hat.<br />
Der heilige Apostel Matthias hat mit Freimut das Evangelium<br />
Christi verkündet; Gott stärke euch durch seine Botschaft zum<br />
Zeugnis für die Wahrheit.<br />
Das Beispiel der Apostel festige euch im Glauben, ihre Fürsprache<br />
geleite euch zur ewigen Heimat.<br />
Das gewähre euch der dreieinige Gott, der Vater und der Sohn<br />
† und der Heilige Geist.<br />
Abendgebet am Vorabend<br />
O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />
Herr, eile, mir zu helfen.<br />
Ehre sei dem Vater ...
Abend · Samstag, 24. <strong>Februar</strong> 260<br />
Hymnus<br />
Gott rufet noch. Sollt ich nicht endlich hören?<br />
Wie lass ich mich bezaubern und betören!<br />
Die kurze Freud, die kurze Zeit vergeht,<br />
und meine Seel noch so gefährlich steht.<br />
Gott rufet noch. Sollt ich nicht endlich kommen?<br />
Ich hab so lang die treue Stimm vernommen.<br />
Ich wusst es wohl: ich war nicht, wie ich sollt.<br />
Er winkte mir, ich habe nicht gewollt.<br />
Gott rufet noch. Wie, dass ich mich nicht gebe!<br />
Ich fürcht sein Joch und doch in Banden lebe.<br />
Ich halte Gott und meine Seele auf.<br />
Er ziehet mich; mein armes Herze, lauf!<br />
Gott rufet noch. Ob ich mein Ohr verstopfet,<br />
er stehet noch an meiner Tür und klopfet.<br />
Er ist bereit, dass er mich noch empfang.<br />
Er wartet noch auf mich; wer weiß, wie lang?<br />
Gerhard Tersteegen 1735 – EG 392<br />
Strophen 1–4<br />
Psalm 132 Verse 1–10<br />
O Herr, denk an David, *<br />
denk an all seine Mühen,<br />
wie er dem Herrn geschworen, *<br />
dem starken Gott Jakobs gelobt hat:<br />
„Nicht will ich mein Zelt betreten *<br />
noch mich zur Ruhe betten,<br />
nicht Schlaf den Augen gönnen *<br />
noch Schlummer den Lidern,<br />
bis ich eine Stätte finde für den Herrn, *<br />
eine Wohnung für den starken Gott Jakobs.“
261<br />
Samstag, 24. <strong>Februar</strong> · Abend<br />
Wir hörten von seiner Lade in Efrata, *<br />
fanden sie im Gefilde von Jáar.<br />
„Lasst uns hingehen zu seiner Wohnung *<br />
und niederfallen vor dem Schemel seiner Füße!“<br />
„Erheb dich, Herr, komm an den Ort deiner Ruhe, *<br />
du und deine machtvolle Lade!“<br />
Deine Priester sollen sich bekleiden mit Gerechtigkeit, *<br />
und deine Frommen sollen jubeln.<br />
„Weil David dein Knecht ist, *<br />
weise deinen Gesalbten nicht ab!“<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Ewiger Gott, du liebst deine Geschöpfe und willst in ihrer Mitte<br />
wohnen. Hilf uns, dass wir Raum für dich schaffen in unserem<br />
Leben. Komm in unser Herz und mach uns frei.<br />
Lesung 2 Kor 6, 1–4a<br />
Wir ermahnen euch, dass ihr die Gnade Gottes nicht vergebens<br />
empfangt. Denn es heißt: Zur Zeit der Gnade erhöre<br />
ich dich, am Tag der Rettung helfe ich dir. Jetzt ist sie da, die Zeit<br />
der Gnade; jetzt ist er da, der Tag der Rettung. Niemand geben<br />
wir auch nur den geringsten Anstoß, damit unser Dienst nicht getadelt<br />
werden kann. In allem erweisen wir uns als Gottes Diener.<br />
Magnificat – Lobgesang Mariens<br />
Antiphon zum Magnificat:<br />
Eine Stimme aus der Wolke sprach: Dies ist mein geliebter Sohn,<br />
auf ihn sollt ihr hören.<br />
Fürbitten<br />
Gott, unser Heil, wir bekennen Jesus als deinen geliebten Sohn.<br />
Dich bitten wir:
Abend · Samstag, 24. <strong>Februar</strong> 262<br />
A: Lass Jesu Stimme Gehör finden.<br />
Unser Leben ist von den Sorgen des Alltags übertönt;<br />
– schenke deinen Glaubenden Zeiten der Stille, in denen sie deinen<br />
Zuspruch vernehmen können.<br />
In unserer Umwelt herrscht viel Desinteresse an deiner Kirche;<br />
– lass deine Glaubenden lebendige Wegweiser sein.<br />
Unsere Welt ist von Krieg, Krankheit und Hunger geplagt;<br />
– mache die Gemeinschaft der Glaubenden zu einem Ort der<br />
Stärkung und der Versöhnung.<br />
Zu allen Zeiten haben deine Kinder vom Wort deines Mundes<br />
gelebt;<br />
– rufe die Verstorbenen zur ewigen Gemeinschaft mit dir.<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Gott, du hast uns geboten, auf deinen geliebten Sohn zu hören.<br />
Nähre uns mit deinem Wort und reinige die Augen unseres Geistes,<br />
damit wir fähig werden, deine Herrlichkeit zu erkennen. Darum<br />
bitten wir durch Jesus Christus.<br />
Gott lasse uns wachsen in der Gnade und Erkenntnis<br />
unseres Herrn Jesus Christus, der uns erlöst hat.<br />
Ihm sei Ehre jetzt und in Ewigkeit.<br />
Ave Regina caelorum (Seite 333)
263<br />
Samstag, 24. <strong>Februar</strong> · Von Woche zu Woche<br />
Von Woche zu Woche<br />
Taborlicht und Tränental<br />
(zu Mk 9, 2–10)<br />
Mehr ist es nicht – bei Lichte besehen –<br />
weniger nicht!<br />
Ein Aufblitzen dessen, was sein könnte,<br />
was einmal sein wird: in Gottes Namen.<br />
Petrus denkt anders.<br />
Elija, Mose und Jesus<br />
sollen die Wende bringen –<br />
die neue, glanzvolle Zeit bricht nun an!<br />
Jesus allein weiß, dass der Himmel auf Erden<br />
nicht dauerhaft zu haben ist.<br />
Doch das Taborlicht lässt ihn leuchten,<br />
den Himmel – hinab ins Tränental.<br />
Dorothee Sandherr-Klemp
25. <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong><br />
2. Fastensonntag<br />
Namenstag: hl. Adeltrud von Maubeuge (Äbtissin, † um 696) · hl. Walburga<br />
von Heidenheim (Äbtissin, Schwester Willibalds und Wunibalds,<br />
Glaubensbotin in Mittelfranken, † 779) · sel. Adelhelm (erster Abt von<br />
Engelberg, † 1131) · sel. Adam (erster Abt von Ebrach, † 1161)<br />
Hymnus<br />
Morgengebet<br />
Herr, öffne meine Lippen.<br />
Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />
An das Erbarmen unseres Herrn wollen wir denken<br />
und an die Taten seiner Huld;<br />
denn sie bestehen seit Ewigkeit.<br />
Nach Ps 25, 6<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Seht, golden steigt das Licht empor –<br />
da schwindet hin die dunkle Nacht,<br />
die unsren richtungslosen Schritt<br />
hart an des Abgrunds Rand gebracht.<br />
Des neuen Tages heit’res Licht<br />
dringt tief in unsre Seele ein<br />
und macht, von Arglist ungetrübt,<br />
des Herzens Streben klar und rein.
265<br />
Sonntag, 25. <strong>Februar</strong> · Morgen<br />
Von Aug’ und Zunge, Mund und Hand<br />
bleib jede böse Regung fern;<br />
so führe uns der neue Tag<br />
aus Finsternis zum Licht des Herrn.<br />
Ein Auge schaut auf uns herab,<br />
das über unsrem Leben wacht:<br />
Es sieht voll Güte unser Tun<br />
vom frühen Morgen bis zur Nacht.<br />
Und jener letzte Morgen einst,<br />
den wir erflehn voll Zuversicht,<br />
er finde wachend uns beim Lob<br />
und überströme uns mit Licht.<br />
Gott Vater, dir und deinem Sohn<br />
sei Lob und Dank und Herrlichkeit,<br />
und auch dem Geist, der bei uns ist,<br />
jetzt und in alle Ewigkeit. Amen.<br />
Nach: Lux ecce surgit aurea (Sol ecce surgit igneus); Prudentius, † nach 405<br />
5. Strophe: Aurora iam spargit polum; 7.–8. Jahrhundert<br />
Melodie: GL 485 · GL 1975 643 · KG 512 · EG 72<br />
Psalm 118 Verse 1–9<br />
Danket dem Herrn, denn er ist gütig, *<br />
denn seine Huld währt ewig!<br />
So soll Israel sagen: *<br />
Denn seine Huld währt ewig.<br />
So soll das Haus Aaron sagen: *<br />
Denn seine Huld währt ewig.<br />
So sollen alle sagen, die den Herrn fürchten und ehren: *<br />
Denn seine Huld währt ewig.<br />
In der Bedrängnis rief ich zum Herrn; *<br />
der Herr hat mich erhört und mich frei gemacht.<br />
Der Herr ist bei mir, ich fürchte mich nicht. *<br />
Was können Menschen mir antun?
Morgen · Sonntag, 25. <strong>Februar</strong> 266<br />
Der Herr ist bei mir, er ist mein Helfer; *<br />
ich aber schaue auf meine Hasser herab.<br />
Besser, sich zu bergen beim Herrn, *<br />
als auf Menschen zu bauen.<br />
Besser, sich zu bergen beim Herrn, *<br />
als auf Fürsten zu bauen.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Du unser Gott, in deinem Sohn schenkst du uns dein Leben. Richte<br />
uns auf und stärke uns, dass wir deine Wunder verkünden.<br />
Lesung 1 Joh 2, 8b–10<br />
Die Finsternis geht vorüber, und schon leuchtet das wahre<br />
Licht. Wer sagt, er sei im Licht, aber seinen Bruder hasst, ist<br />
noch in der Finsternis. Wer seinen Bruder liebt, bleibt im Licht;<br />
da gibt es für ihn kein Straucheln.<br />
Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />
Antiphon zum Benedictus:<br />
Jesus Christus, unser Herr, hat dem Tod die Macht genommen<br />
und uns das Licht des unvergänglichen Lebens gebracht durch<br />
das Evangelium.<br />
Bitten<br />
V: Gott, du Schöpfer der Sonne,<br />
A: dich preist unser jubelndes Lied.<br />
Du lässt die Sonnenstrahlen zur Erde dringen;<br />
– erleuchte uns, dass wir den Nebel vertreiben.<br />
Du lässt die Pflanzen gedeihen;<br />
– wärme uns, dass wir dir entgegenwachsen.<br />
Du lässt die Vögel den Tag begrüßen;<br />
– erfreue uns, dass wir Freude schenken.
267<br />
Sonntag, 25. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Gott, du hast uns geboten, auf deinen geliebten Sohn zu hören.<br />
Nähre uns mit deinem Wort und reinige die Augen unseres Geistes,<br />
damit wir fähig werden, deine Herrlichkeit zu erkennen. Darum<br />
bitten wir durch Jesus Christus.<br />
Der Friede Gottes, der alles Denken übersteigt,<br />
bewahre unsere Herzen in Christus Jesus, unserem Herrn.<br />
Eucharistiefeier<br />
Liedvorschläge: GL 216, 363, 368, 377, 481 · KG 46, 192,<br />
206, 212, 377<br />
Mein Herz denkt an dein Wort:<br />
Sucht mein Angesicht!<br />
Dein Angesicht, Herr, will ich suchen.<br />
Verbirg nicht dein Gesicht vor mir.<br />
Ps 27, 8–9<br />
Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />
Lesung aus dem Buch Genesis Gen 22, 1–2.9a.10–13.15–18<br />
In jenen Tagen stellte Gott Abraham auf die Probe. Er sprach zu<br />
ihm: Abraham! Er sagte: Hier bin ich. Er sprach: Nimm deinen<br />
Sohn, deinen einzigen, den du liebst, Isaak, geh in das Land Morija<br />
und bring ihn dort auf einem der Berge, den ich dir nenne, als<br />
Brandopfer dar!<br />
Als sie an den Ort kamen, den ihm Gott genannt hatte, baute<br />
Abraham dort den Altar, schichtete das Holz auf. Abraham streckte<br />
seine Hand aus und nahm das Messer, um seinen Sohn zu<br />
schlachten. Da rief ihm der Engel des HERRN vom Himmel her
Eucharistie · Sonntag, 25. <strong>Februar</strong> 268<br />
zu und sagte: Abraham, Abraham! Er antwortete: Hier bin ich. Er<br />
sprach: Streck deine Hand nicht gegen den Knaben aus und tu<br />
ihm nichts zuleide! Denn jetzt weiß ich, dass du Gott fürchtest;<br />
du hast mir deinen Sohn, deinen einzigen, nicht vorenthalten.<br />
Abraham erhob seine Augen, sah hin und siehe, ein Widder hatte<br />
sich hinter ihm mit seinen Hörnern im Gestrüpp verfangen. Abraham<br />
ging hin, nahm den Widder und brachte ihn statt seines<br />
Sohnes als Brandopfer dar.<br />
Der Engel des HERRN rief Abraham zum zweiten Mal vom<br />
Himmel her zu und sprach: Ich habe bei mir geschworen – Spruch<br />
des HERRN: Weil du das getan hast und deinen Sohn, deinen einzigen,<br />
mir nicht vorenthalten hast, will ich dir Segen schenken<br />
in Fülle und deine Nachkommen überaus zahlreich machen wie<br />
die Sterne am Himmel und den Sand am Meeresstrand. Deine<br />
Nachkommen werden das Tor ihrer Feinde einnehmen. Segnen<br />
werden sich mit deinen Nachkommen alle Völker der Erde, weil<br />
du auf meine Stimme gehört hast.<br />
Impuls zur Lesung<br />
Eine aufwühlende, schier unbegreifliche Geschichte. Die Bibel<br />
mutet sie uns zu. Nimm deinen Sohn, deinen einzigen, den du<br />
liebst. Isaak ist dieser Sohn, er ist der einzige, der geliebte, da er<br />
der lange vergeblich erbetene ist. Vergeblich, bis Gott ihn gibt,<br />
ihn seinen uralten Eltern gibt, die über die Verheißung dieser<br />
späten Gabe zuerst nur lachen können, die lachen müssen (Gen<br />
17, 17; 18, 12–15), bis Sara befreit auflachen darf, dankbar für<br />
das undenkbare Geschenk (Gen 21, 1–7). Ja, Isaak ist ein Gottesgeschenk.<br />
Traditionell sagt man wohl, dass die Frau dem<br />
Mann ein Kind schenke, dass Kindern durch die Mutter, durch<br />
die Eltern das Leben geschenkt werde. Daran ist etwas Wahres,<br />
aber es ist nicht die ganze Wahrheit. Wahr ist, dass Gott jedes<br />
Leben schenkt, einem jeden Kind sein Leben schenkt, ein jedes<br />
Kind seinen Eltern schenkt. Umsonst, gratis. Warum fordert<br />
Gott dann dieses Kind zurück? Doch Gott fordert nicht das Kind
269<br />
Sonntag, 25. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />
zurück; dieses ist unwiderrufliches Geschenk. Isaak soll leben.<br />
Gott fordert Abrahams Vertrauen ein. Und Abraham – schenkt<br />
es ihm.<br />
Antwortpsalm Ps 116, 10.15–19<br />
Kehrvers:<br />
Ich gehe meinen Weg vor Gott im Lande der Lebenden.<br />
Ich glaube – auch wenn ich sagen muss: *<br />
Ich bin tief erniedrigt!<br />
Kostbar ist in den Augen des HERRN *<br />
der Tod seiner Frommen. – Kehrvers<br />
Ach HERR, ich bin doch dein Knecht, /<br />
dein Knecht bin ich, der Sohn deiner Magd! *<br />
Gelöst hast du meine Fesseln.<br />
Ich will dir ein Opfer des Dankes bringen, *<br />
ausrufen will ich den Namen des HERRN. – Kehrvers<br />
Meine Gelübde will ich dem HERRN erfüllen *<br />
in Gegenwart seines ganzen Volkes,<br />
in den Höfen des Hauses des HERRN, *<br />
in deiner Mitte, Jerusalem. – Kehrvers<br />
Kehrvers vgl. Vers 9, ferner GL 629, 3 · GL 1975 528, 3 · KG 733, 2 (VI. Ton)<br />
Lesung aus dem Römerbrief Röm 8, 31b–34<br />
Schwestern und Brüder! Ist Gott für uns, wer ist dann gegen<br />
uns? Er hat seinen eigenen Sohn nicht verschont, sondern ihn<br />
für uns alle hingegeben – wie sollte er uns mit ihm nicht alles<br />
schenken?<br />
Wer kann die Auserwählten Gottes anklagen? Gott ist es, der<br />
gerecht macht. Wer kann sie verurteilen? Christus Jesus, der gestorben<br />
ist, mehr noch: der auferweckt worden ist, er sitzt zur<br />
Rechten Gottes und tritt für uns ein.
Eucharistie · Sonntag, 25. <strong>Februar</strong> 270<br />
Ruf vor dem Evangelium vgl. Mt 17, 5<br />
Lob dir, Christus, König und Erlöser!<br />
Aus der leuchtenden Wolke rief die Stimme des Vaters: Das ist<br />
mein geliebter Sohn; auf ihn sollt ihr hören.<br />
Lob dir, Christus, König und Erlöser!<br />
Aus dem hl. Evangelium nach Markus Mk 9, 2–10<br />
In jener Zeit nahm Jesus Petrus, Jakobus und Johannes beiseite<br />
und führte sie auf einen hohen Berg, aber nur sie allein. Und<br />
er wurde vor ihnen verwandelt; seine Kleider wurden strahlend<br />
weiß, so weiß, wie sie auf Erden kein Bleicher machen kann. Da<br />
erschien ihnen Elija und mit ihm Mose und sie redeten mit Jesus.<br />
Petrus sagte zu Jesus: Rabbi, es ist gut, dass wir hier sind. Wir<br />
wollen drei Hütten bauen, eine für dich, eine für Mose und eine<br />
für Elija. Er wusste nämlich nicht, was er sagen sollte; denn sie<br />
waren vor Furcht ganz benommen.<br />
Da kam eine Wolke und überschattete sie und es erscholl eine<br />
Stimme aus der Wolke: Dieser ist mein geliebter Sohn; auf ihn<br />
sollt ihr hören. Als sie dann um sich blickten, sahen sie auf einmal<br />
niemanden mehr bei sich außer Jesus.<br />
Während sie den Berg hinabstiegen, gebot er ihnen, niemandem<br />
zu erzählen, was sie gesehen hatten, bis der Menschensohn<br />
von den Toten auferstanden sei. Dieses Wort beschäftigte sie und<br />
sie fragten einander, was das sei: von den Toten auferstehen.<br />
Credo<br />
Gabengebet<br />
Herr, das Opfer, das wir feiern, nehme alle Schuld von uns. Es<br />
heilige uns an Leib und Seele, damit wir uns in rechter Weise<br />
auf das Osterfest vorbereiten. Darum bitten wir durch Christus,<br />
unseren Herrn.
271<br />
Sonntag, 25. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />
Präfation<br />
In Wahrheit ist es würdig und recht, dir, Vater im Himmel, zu<br />
danken durch unseren Herrn Jesus Christus. Denn er hat den<br />
Jüngern seinen Tod vorausgesagt und ihnen auf dem heiligen Berg<br />
seine Herrlichkeit kundgetan. In seiner Verklärung erkennen wir,<br />
was Gesetz und Propheten bezeugen: dass wir durch das Leiden<br />
mit Christus zur Auferstehung gelangen. Durch ihn rühmen wir<br />
deine Größe und singen mit den Chören der Engel das Lob deiner<br />
Herrlichkeit.<br />
Kommunionvers Mt 17, 5<br />
Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich Gefallen gefunden habe:<br />
Auf ihn sollt ihr hören.<br />
Schlussgebet<br />
Herr, du hast uns im Sakrament an der Herrlichkeit deines Sohnes<br />
Anteil gegeben. Wir danken dir, dass du uns schon auf Erden<br />
teilnehmen lässt an dem, was droben ist. Durch Christus, unseren<br />
Herrn.<br />
Schlusssegen<br />
Der barmherzige Gott, der seinen Sohn für uns dahingegeben und<br />
uns in ihm ein Beispiel der Liebe geschenkt hat, segne euch und<br />
mache euch bereit, Gott und den Menschen zu dienen.<br />
Und Christus, der Herr, der uns durch sein Sterben dem ewigen<br />
Tode entrissen hat, stärke euren Glauben und führe euch zur unvergänglichen<br />
Herrlichkeit.<br />
Und allen, die ihm folgen auf dem Weg der Entäußerung, gebe<br />
er Anteil an seiner Auferstehung und an seiner Herrlichkeit.<br />
Das gewähre euch der dreieinige Gott, der Vater und der Sohn<br />
† und der Heilige Geist.
Auslegung · Sonntag, 25. <strong>Februar</strong> 272<br />
Auslegung zum Sonntagsevangelium<br />
Von Thomas Küttler<br />
J<br />
esus nimmt Petrus, Jakobus und Johannes mit. Der gleiche<br />
Wortlaut wird uns noch einmal begegnen: in der Gethsemaneperikope.<br />
Zwischen diesen beiden Erzählungen – Verklärung<br />
und Gethsemane – bestehen noch mehr Beziehungen … Wir<br />
wollen das hier nur vermerken, weil es für das Verständnis der<br />
Verklärungsgeschichte nicht unwesentlich ist. Diese drei engsten<br />
Jünger, nur sie allein, „trägt (bringt) Jesus hinauf“ auf einen hohen<br />
Berg. Dort wird er vor ihnen – und das heißt offenbar: für<br />
sie – „verwandelt“. Das griechische Wort (uns in dem Substantiv<br />
„Metamorphose“ als Trendwort geläufig) beschreibt einen höchst<br />
geheimnisvollen Vorgang. Die Jünger schauen Jesus in seiner<br />
Herrlichkeit, sinnbildhaft ausgedrückt in dem überaus weißen<br />
Gewand Jesu, für dessen Reinheit es nichts Vergleichbares auf<br />
dieser Erde gibt.<br />
Das Gesicht der Jünger weitet sich noch aus: Es erscheint ihnen<br />
Elija mit Mose, die mit Jesus reden. Damit sind die beiden größten<br />
Gestalten der bisherigen Gottesgeschichte gegenwärtig: Elija,<br />
jene eindrückliche Prophetengestalt, an deren Wiederauftritt sich<br />
im jüdischen Volk so viele Erwartungen auf eine Vollendung der<br />
Heilsgeschichte knüpften (und bis heute knüpfen!). Und Mose,<br />
der Mann des Gesetzes in noch früherer Zeit. Um beider Tod ist<br />
ja ein Geheimnis: Mose wurde von Gott selber begraben, erzählt<br />
die Bibel, und niemand hat sein Grab erfahren bis auf den heutigen<br />
Tag (Dtn 34, 6), und Elija wird gar in einem feurigen Wagen<br />
gen Himmel entrückt (2 Kön 2, 11). Beide sind nicht nur Persönlichkeiten<br />
der Vergangenheit, Tote, derer man sich lediglich<br />
erinnert, sondern sie sind gegenwärtig, weil sie zu Gott gehören.<br />
Sie sind nicht vergangen im Sinne von „nicht mehr da“, sondern<br />
sie haben teil an Gottes Zukunft. Denn Gott ist nicht ein Gott der<br />
Toten, sondern der Lebenden (12, 27).
273<br />
Sonntag, 25. <strong>Februar</strong> · Abend<br />
Hier erscheinen die beiden den Jüngern als Repräsentanten der<br />
Geschichte Gottes mit Israel. Eine Linie führt von Mose über Elija<br />
zu Jesus, eine Linie zunehmenden Leides und wachsender Nähe<br />
des Reiches Gottes, eine Linie der Hoffnung, die mit „Auferstehung“<br />
umschrieben ist.<br />
Thomas Küttler (dt. luth. Theologe, als Superintendent in Plauen 1989<br />
Wegbereiter der friedlichen Revolution in der DDR, 1937–2019),<br />
aus: Ders., Das Evangelium nach Markus. Bibelauslegung für die Gemeinde,<br />
97–98, © Evangelische Verlagsanstalt GmbH, Berlin 1990<br />
Hymnus<br />
Abendgebet<br />
O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />
Herr, eile, mir zu helfen.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Angelangt an der Schwelle des Abends,<br />
schauen wir Christus, das ewige Licht,<br />
und preisen durch ihn den Vater im Geist.<br />
Du bist der Weg, die Wahrheit, das Leben,<br />
Abbild und Spiegel des ewigen Vaters.<br />
Du bist der Heilige, du unser Herr.<br />
Ja, es ist würdig, dich zu besingen,<br />
Gottes Sohn, Urheber ewigen Lebens;<br />
die ganze Schöpfung schuldet dir Lob.<br />
Zeitgenössisch<br />
Melodie: GL 1975 701 · KG 684<br />
Psalm 110 Verse 1–5.7<br />
So spricht der Herr zu meinem Herrn: /<br />