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Töfte Regionsmagazin Februar 2024

Das ist die Februar-Ausgabe des Töfte Regionsmagazin für Sendenhorst, Albersloh, Wolbeck, Hiltrup, Amelsbüren, Enniger, Ahlen, Ennigerloh, Ostenfelde, Ostbevern, Drensteinfurt, Rinkerode, Walstedde, Everswinkel, Alverskirchen, Hoetmar, Vorhelm und Tönnishäuschen.

Das ist die Februar-Ausgabe des Töfte Regionsmagazin für Sendenhorst, Albersloh, Wolbeck, Hiltrup, Amelsbüren, Enniger, Ahlen, Ennigerloh, Ostenfelde, Ostbevern, Drensteinfurt, Rinkerode, Walstedde, Everswinkel, Alverskirchen, Hoetmar, Vorhelm und Tönnishäuschen.

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KI ODER K.O. ?<br />

Ist künstliche intelligenz<br />

chance, bedrohung oder beides?<br />

Rechtsanwalts-Kolumne<br />

Michael Lingnau<br />

Künstliche Intelligenz (KI) prägt unseren Alltag<br />

heute schon wie selbstverständlich. Die<br />

Gesichtserkennung des Smartphones, Alexa<br />

oder Siri und neuerdings Chatbots sind unsere<br />

zunehmend vertrauten Wegbegleiter geworden,<br />

Tendenz steigend.<br />

Also ein Hoch auf die KI oder doch ein K.O.?<br />

Ist KI eine Chance oder Bedrohung oder beides?<br />

Kann KI gar persönliche Dienstleistungen<br />

wie die anwaltliche Beratung verdrängen oder<br />

im Gegenteil mit diesen gut kooperieren?<br />

21% 20% 33%<br />

CHANCE BEDROHUNG BEIDES<br />

Rechtsanwalt Michael Lingnau<br />

Kölnstrasse 32 • 52428 Jülich<br />

www.michael-lingnau-rechtsanwalt.de<br />

Laut einer aktuellen Umfrage (YouGov – Statista) beantworten die<br />

Deutschen diese Fragen unentschieden.<br />

21 Prozent erachten KI als Chance, 20 Prozent als Bedrohung, 33<br />

Prozent sehen in KI beides.<br />

Jedenfalls ist KI allgegenwärtig unter uns, privat und beruflich. Die<br />

Algorithmen lassen grüßen und lenken unser digitales Handeln.<br />

Entsprechende IT-Lösungen, mithin Prozesse der Automatisierung<br />

und Digitalisierung sind in vielen Wirtschaftsbranchen längst Garanten<br />

des Geschäftserfolgs, im Zuge von maschinellen, administrativen<br />

und kommunikativen Abläufen.<br />

Aber die Risiken des KI-Einsatzes wie z.B. die Manipulierbarkeit von<br />

Algorithmen oder die Intransparenz der von Machine Learning gestützten<br />

KI-Prozesse sind unübersehbar.<br />

Kurzum: KI ist so lange ein wegweisender Verbündeter des Menschen,<br />

solange der Mensch die Kontrolle über KI behält, quasi das<br />

letzte Wort hat.<br />

Und wie wirkt sich KI im Lichte dieser Erkenntnisse in der Rechtsberatung<br />

aus, fragt sich nicht nur der in diesem Bereich der Rechtspflege<br />

tätige Autor dieser Kolumne.<br />

Wird die KI gar den Anwalt zukünftig ersetzen können? Blanker Unsinn,<br />

konstatiert der Autor dieser Kolumne.<br />

Ja, bereits heute kooperieren Anwalt und KI in produktiver und dem<br />

Mandanteninteresse dienenden Weise.<br />

Repetitive, also routinierte Arbeitsschritte wie das schnelle Abrufen<br />

und Sortieren von Urteilsdatenbanken, die Erstellung von<br />

Standardschreiben (Widersprüche, Kündigungen, einfache Verträge<br />

etc.) oder den allgemeinen Kanzleisupport und -service kann<br />

die KI in Form von Chatbots wie z. B. ChatGPT, BingChat oder<br />

Google Bard im Anwaltsalltag ohne weiteres sinnstiftend leisten.<br />

Diese textbasierten Dialogsysteme beherbergen eine Fülle<br />

von Daten und Algorithmen.<br />

Doch diese digitalen Maschinen können nicht denken, können<br />

kein Jura und nicht juristisch und einzelfallbezogen argumentieren.<br />

Sie haben zwar einen wesentlichen Platz im anwaltlichen Instrumentenkasten<br />

eingenommen, um Texte zu erzeugen und/<br />

oder zu bearbeiten, aber sie scheitern an der allein dem lebendigen<br />

Anwalt überlassenen Erfassung der dynamischen<br />

Wirklichkeit in Korrelation mit den relevanten juristischen Kriterien<br />

(Rechtstechnik der Subsumtion), und zwar auch dahingehend,<br />

das Wichtige vom Unwichtigen zu trennen.<br />

Chatbots sind als reproduktive Zuarbeiter wertvoll, um in der<br />

großen digitalen Welt abrufbare Informationen zur Verwendung<br />

in juristischen Elaboraten zielführend zu liefern.<br />

Hingegen vermögen diese Systeme die kreative juristische<br />

Arbeit im Rahmen der Fallbearbeitung, der Rechtsprechung<br />

und insbesondere der anwaltlichen Rechtsberatung in unterschiedlichen<br />

Rechtsgebieten bezogen auf stets neue Lebenssachverhalte<br />

nicht zu ersetzen.<br />

Selbstverständlich kann die persönliche anwaltliche Beratung<br />

Face to Face vor allem anlässlich hoch sensibler Lebenssachverhalte<br />

z. B. familien- oder strafrechtlicher Natur nicht digitalisiert<br />

werden oder gar durch einen Avatar erfolgen.<br />

Denn hierfür sind Kompetenz, Sinn für Konfliktlösung, reicher<br />

Erfahrungsschatz, Einfühlungsvermögen und auch eine Brise<br />

Empathie unverzichtbar, und dies selbstredend leibhaftig anwaltlich<br />

vermittelt.<br />

Kein Chatbot wir den rechtsberatenden Beruf des Anwalts abschaffen!<br />

Die KI wird gleichwohl den Anwaltsalltag bereichern<br />

und optimieren.<br />

Fazit: Die KI und der verantwortliche Umgang mit ihr bedeuten<br />

einen zivilisatorischen Quantensprung.<br />

Kein Knockout mit der KI!<br />

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