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Stadtmagazin April 2024

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FroheOsterfeiertagemit hoffentlichschönen vielen Eiern wünscht Ihnen, geneigte Leserinnen,geneigte Leser, undIhren Familien<br />

dasRedaktionsteam des<strong>Stadtmagazin</strong>s.<br />

Foto:Pixabay<br />

Fortsetzung vonSeite4<br />

Ostern -das Fest desLebens<br />

Ostern ist neben Weihnachten<br />

das höchste Fest der Christenheit.<br />

Der biblischen Überlieferung<br />

nach war der menschgewordeneSohnGottes<br />

drei Tage<br />

zuvor, am Karfreitag, den qualvollenTod<br />

am Kreuzgestorben.<br />

Anhänger des Messias nahmen<br />

nochamselben Tagmit Erlaubnis<br />

des römischen Stadthalters<br />

von Judäa, Pontius PiIatus, den<br />

Leichnam Christi vom Kreuz<br />

ab und setzten diesen in einer<br />

Gruft, die sich in einem Garten,<br />

nahe der Kreuzigungsstätte<br />

Golgatha befand, nach jüdischem<br />

Ritualbei. In denfrühen<br />

Morgenstunden des Ostersonntags,unmittelbar<br />

nach Sonnenaufgang,<br />

soll Maria Magdalena,<br />

eine enge Vertraute Jesu, die<br />

Grabesstätte aufgesucht und<br />

geöffnet und leer vorgefunden<br />

haben. Jesus war vom Tode<br />

auferstanden, das Leben hatte<br />

über denTod gesiegt.<br />

HeidnischeWurzeln<br />

So die biblische Überlieferung.<br />

Das Osterfest hat erwiesener<br />

Maßen jedoch auch heidnische<br />

Wurzeln, wobei sich an der Frage<br />

der Herkunft bis heute die<br />

Geister scheiden. Während die<br />

einen der Meinung sind, das<br />

Wort stamme von einem heidnischen<br />

Frühlingsfest mit Namen<br />

.,Ostarum“, lehnen andere<br />

den Bezug zur germanischen<br />

Frühlingsgöttin Ostara ab. Wiederum<br />

andere vermuten den<br />

Ursprung von Ostern in der<br />

Himmelsrichtungsbezeichnung<br />

,,Osten“. Im Ostengehtbekanntlich<br />

die Sonne auf, sie beendet<br />

die Nacht mit ihrer Dunkelheit<br />

und Kälte. ImFrühjahr werden<br />

die Tage zudem nicht nur milder;<br />

esbleibt auch länger hell.<br />

Mit denimmer längerhell werdenden<br />

Tagen und der immer<br />

wärmer strahlenden Sonne<br />

kündigt sich imMärz und <strong>April</strong><br />

das endgültige Ende des Winters<br />

an, der zuvor mit Schnee,<br />

Eis, Frost und Dunkelheit die<br />

Natur ineinen todesähnlichen<br />

Zustand versetzt und Menschen<br />

wie Tiere vor existenzielle Herausforderungengestellthat.<br />

Mit dem Frühjahr erwacht die<br />

Natur zuneuem Leben; die Zeit<br />

der Notund desLeidens ist vorbei.<br />

Durchaus denkbar also, dass<br />

die Menschen ingrauer Vorzeit,<br />

die weit naturverbundener gelebthaben<br />

alswir heute, diealljährlich<br />

zum Frühjahresbeginn<br />

allmählich wieder erwachende<br />

Natur und die damit einhergehende<br />

Verbesserung ihrer<br />

Lebensumstände zum Anlass<br />

genommen haben, ihren Naturgöttern<br />

mit einem besonders<br />

heiligen Fest zu huldigen und<br />

zu danken.<br />

Daher wohl auch die Termingebundenheit<br />

des Osterfestes an<br />

den Mondkalender, die von der<br />

frühchristlichen Kirche wohl<br />

übernommen worden ist, wie<br />

überhaupt in der frühchristlichen<br />

Zeit die Integration heidnischer<br />

Feste und Bräuche in<br />

die kirchliche Lithurgie Gang<br />

und Gebe war, um den Menschen<br />

die Konvertierung zum<br />

neuen Glauben zu erleichtern.<br />

Im jährlichen Kirchenkalender<br />

läutet der Ostersonntag übrigens<br />

die Osterzeit ein, die 50<br />

Tage, bis einschließlich Pfingsten,<br />

andauert.<br />

Älter als das christliche Osterfest<br />

ist das jüdische Paschafest,<br />

das dem Alten Testament<br />

zufolge andie in den Büchern<br />

Moses geschilderte Rettung der<br />

Israeliten aus der ägyptischen<br />

Gefangenschaft erinnern soll<br />

und aus deren Anlass in den<br />

jüdischen Familien ein Lamm<br />

geschlachtetund verzehrt wird.<br />

Das Paschafest bildet denn<br />

auch nicht ohne Grund den erzähltechnischen<br />

und erzählerischen<br />

Rahmen für die christlicheOstergeschichte.<br />

Zurück zum Hasen und zuOstern:<br />

Der Nager gilt als Mondtier.<br />

Ihm wird eine besondere<br />

Beziehung zum Erdtrabanten<br />

nachgesagt. Eben diese besitzt<br />

auch das Osterfest infolge seiner<br />

terminlichen Abhängigkeit<br />

vom Mondkalender. Eine<br />

weitereParallele:Meister Lampe<br />

wurde von den Menschen<br />

immer schon ein spezielles<br />

Verhältnis zum Göttlichen<br />

nachgesagt. So war erimAltertum<br />

das Lieblingstier der<br />

griechischen LiebesgöttinAphrodite<br />

-was angesichts seiner<br />

Lebensfreude, seiner Potenz<br />

und seinem Eifer bei der Fortpflanzung<br />

nicht verwundert –<br />

und der germanischen ErdgöttinHolda.<br />

Auch fungierteerals<br />

Götterbote und stand ebenso<br />

der germanischen Frühlingsund<br />

Fruchtbarkeitsgöttin Ostara<br />

nahe, deren Namen nun<br />

einmal eine auffällige Affinität<br />

zu Ostern aufweist.<br />

Wie das Langohr ist auch das<br />

Ei das Ostersymbol schlechthin.<br />

Dabeibesitzt es als Symbol<br />

mehr noch als„MeisterLampe“<br />

heidnische Ursprünge. Im alten<br />

Rom und imantiken Griechenland<br />

wurden währendder<br />

Frühlingsfesttage die Tempel<br />

mit Eiern dekoriert; auch existierte<br />

bereits der Brauch, zu<br />

den Frühlingsfesten Eier zu<br />

bemalen.<br />

Wie der Hase hat das Ei und<br />

das Eierbemalen und -färben<br />

erfolgreich Eingang in die<br />

christlichen Oster-Rituale gefunden.<br />

Die frühen Christen,<br />

halfen sich offensichtlich damit,<br />

die Eier im Schutze der<br />

Morgendämmerung im Garten,<br />

auf Wiesen und Feldern<br />

oder im Wald zu verstecken<br />

und von den Kindern suchen<br />

zu lassen -ein herrlicher Familienspaß,<br />

der als Brauch bis<br />

heute Allenortens an Ostern<br />

gepflegtwird.<br />

Bleibt die Frage, wie der Hase<br />

zu seinem österlichen Job als<br />

Eierbringer gekommen ist? –<br />

Antwort: Gar nicht. Lepus europaeus,<br />

dergemeine Feldhase<br />

und natürliches Vorbild des<br />

Osterhasens, hat mit Ostern<br />

nichts im Sinn. Das Langohr<br />

muss sich im Frühjahr umden<br />

Nachwuchs kümmern. Dabei<br />

entzieht ersich menschlichen<br />

Blicken. Läuft der schlaue, mutige<br />

Geselle einem auf dem Osterspaziergang<br />

über den Weg,<br />

kann man mit Recht behaupten:<br />

„Ich habe den Osterhasen<br />

gesehen“ In diesem Sinne: ein<br />

frohes Osterfest.<br />

(dw)

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