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#1<br />
Frühling 20<strong>24</strong><br />
pro-velo.ch<br />
Dossier<br />
Nachhaltige<br />
Velotrends<br />
Im Fokus<br />
Eleonora Balbi,<br />
Gravel-Champion<br />
Technik<br />
Top-Apps für<br />
Velofahrende<br />
MAGAZIN
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DAS NEUE<br />
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Editorial<br />
5 Aktuell<br />
Im Fokus<br />
Matthias<br />
Aebischer<br />
Präsident,<br />
Pro Velo Schweiz<br />
MEHR Verbandseinblicke,<br />
mehr Velothemenbreite, mehr<br />
Mitgliedernähe: Sie halten die<br />
Ausgabe Nummer 1 des neuen<br />
«Pro Velo Magazins» in der Hand.<br />
Das neue Format erlaubt uns,<br />
Ihre Bedürfnisse noch besser<br />
aufzunehmen, Sie vermehrt einzubeziehen<br />
und gezielter zu<br />
informieren. Freuen Sie sich auf<br />
die Velotrends und den Veloeventüberblick<br />
20<strong>24</strong>, und erfahren Sie<br />
Wissenswertes aus der Veloforschung und aus dem<br />
Velorecht. Staunen Sie über Menschen, für die das Velo<br />
ein Lebenselixier darstellt, lassen Sie sich von unseren<br />
Ausflugstipps und Veloreisen inspirieren, und finden<br />
Sie heraus, mit welcher App Sie Ihre nächste Tour<br />
am besten planen. Darüber hinaus führen wir den<br />
Velonachwuchs mit einer Kinderseite spielerisch an<br />
Velothemen heran. Mit unserem neuen Verbandsorgan<br />
wollen wir die Interessen aller Velofahrenden in der<br />
ganzen Schweiz bündeln. Denn nur zusammen erreichen<br />
wir unsere Ziele. Wir brauchen mehr und bessere<br />
Veloinfrastrukturen und wollen die Anzahl der Velofahrenden<br />
in der Schweiz massiv steigern. Das neue<br />
Veloweggesetz hilft uns dabei. Es ist an uns, den Druck<br />
auf Kantone und Gemeinden zu erhöhen, damit die<br />
Umsetzung so rasch wie möglich erfolgt. Der Bund und<br />
die Bevölkerung haben sich zudem ehrgeizige Klimaziele<br />
gesteckt. Das Velo hilft mit, diese Ziele so rasch<br />
wie möglich zu erreichen. Pro Velo führt mit seinen<br />
über 40 Regionalverbänden die erfolgreichen Veloförderaktionen<br />
«bike to work», «Bike2school» und<br />
«Cyclomania» weiter und baut diese aus. Denn wer<br />
Velo fährt, hat mehr Lebensfreude, lebt gesünder und<br />
schützt das Klima! Ich wünsche gute Unterhaltung.<br />
PS: Wir haben in den letzten Monaten viel in<br />
den Umbau unserer Kommunikation investiert. Deshalb<br />
sind wir in diesem Velofrühling besonders auf Ihre<br />
Spenden angewiesen. Herzlichen Dank, wenn Sie uns<br />
mit dem beigelegten Einzahlungsschein unterstützen!<br />
6 Gravelbikerin Eleonora Balbi<br />
schrecken grosse Distanzen und<br />
viele Höhenmeter nicht ab.<br />
Dossier<br />
10 Velotrends<br />
Verband<br />
14 Politik<br />
15 Infrastruktur<br />
16 Regionen<br />
18 Rad und Recht<br />
19 Forschung<br />
20 Mitglieder im Gespräch<br />
Foto: Aniela Lea Schafroth<br />
Foto: Bogsch Bacco<br />
Cycle-Life<br />
22 Veloanlässe<br />
<strong>24</strong> Apps im Vergleich<br />
26 Kinder<br />
Frühling 20<strong>24</strong> Pro Velo Magazin 3
Wir verlieben<br />
uns<br />
4-mal<br />
Aber<br />
im Leben.<br />
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Der Inbegriff von Freiheit und ein Statement für<br />
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Aktuell<br />
Aus der<br />
Velowelt<br />
ÜBER 25<br />
STUN<strong>DE</strong>N-<br />
KILOMETER<br />
Was der Bundesrat<br />
schon vor einiger Zeit<br />
beschloss, tritt am<br />
1. April 20<strong>24</strong> in Kraft:<br />
Schnelle Elektrovelos<br />
mit einer Tretunterstützung<br />
von mehr als<br />
25 km/h benötigen<br />
einen Geschwindigkeitsmesser.<br />
Wer schon<br />
vorher ein schnelles<br />
Elektrovelo besass,<br />
muss es bis zum 1. April<br />
2027 nachrüsten.<br />
Der Tacho für neue,<br />
schnelle E-Bikes<br />
ist ab dem 1. April 20<strong>24</strong><br />
obligatorisch.<br />
17 PROZENT<br />
der Velofahrenden,<br />
die das Zweirad 2023<br />
zum Pendeln nutzten,<br />
gehören zur Generation<br />
Z. Das sind acht<br />
Prozent mehr als noch<br />
2018. Das ist dem aktuellen<br />
«Strava Global<br />
Trend Report» zu<br />
entnehmen, für den<br />
der App-Anbieter von<br />
Oktober 2022 bis<br />
September 2023<br />
Uploads analysierte,<br />
6990 Nutzerinnen und<br />
Nutzer sowie eine<br />
Reihe zufällig ausgewählter<br />
Menschen<br />
befragte. Eine Studie<br />
des Bundesamts für<br />
Strassen und der<br />
Universität Lausanne<br />
kommt zu einem<br />
anderen Schluss:<br />
Von den rund 1500<br />
befragten Jugendlichen<br />
zwischen 13 und 20<br />
Jahren nutzten in den<br />
letzten Jahrzehnten<br />
immer weniger das<br />
Velo als Transportmittel.<br />
100 000 Unterschriften<br />
kamen innert dreier<br />
Monate für das<br />
Referendum gegen<br />
den massiven Ausbau<br />
der Autobahnen<br />
zusammen. Pro Velo<br />
gehört zu den 29<br />
Allianzorganisationen<br />
der vom VCS Schweiz<br />
gestarteten Initiative.<br />
175 Kilometer lang<br />
wäre die Schlange, reihte man alle im letzten Jahr neu zugelassenen<br />
Autos aneinander. In der Schweiz fuhren im September<br />
2023 rund 6,445 Millionen Motofahrzeuge ohne Motorfahrräder<br />
und E-Bikes auf den Strassen. Bei einer Einwohnerzahl von<br />
8,9 Millionen Menschen besitzen von 1000 Personen somit rund<br />
7<strong>24</strong> ein Motorfahrzeug, darunter 500 Autos. Gegenüber dem<br />
Vorjahr nahm die Zahl der zugelassenen Personenwagen um<br />
0,8 Prozent zu. Eine Aneinanderreihung dieser Fahrzeuge ergäbe<br />
eine Kolonne von ungefähr 175 Kilometern. Das entspricht in etwa<br />
der Autobahndistanz von Luzern nach Lugano. Zwar wächst<br />
der Motorfahrzeugbestand leicht langsamer, als die Bevölkerungszahl,<br />
doch die zusätzlichen Autos brauchen immer mehr Platz.<br />
330 km<br />
legt jede Person in der Schweiz mit<br />
dem Velo zurück. Pro Tag entspricht<br />
das einer Distanz von 900 Metern.<br />
700 Meter der Fahrten erfolgen<br />
mit dem Velo und 200 Meter mit dem<br />
Elektrovelo. (Quelle: BFS)<br />
Aktuell<br />
Frühling 20<strong>24</strong> Text: Corinne Päper<br />
5
Dorthin fahren,<br />
wo ich will<br />
3 Fragen<br />
Dein längstes<br />
Rennen?<br />
Die Japanese Odyssey<br />
mit über 2500 Kilometern<br />
in zehn Tagen.<br />
Dein liebster<br />
Velosong?<br />
Umgebungsgeräusche<br />
wie plätschernde<br />
Flüsse, das Geräusch,<br />
wenn man durch eine<br />
Regenpfütze fährt<br />
oder der Wind einem<br />
um die Ohren pfeift.<br />
Dein Lieblingsvelogadget?<br />
Der Snackbag am<br />
Lenker.<br />
ELEONORA Balbi besitzt kein E-Bike.<br />
Obwohl sie es hier in Evilard, einem kleinen<br />
Dorf, das 300 Meter über der Stadt Biel am<br />
Südosthang der Jurakette thront, gut gebrauchen<br />
könnte. Stattdessen fährt die erprobte<br />
Gravelbikerin bei Wind und Wetter mit<br />
muskelbetriebenem Lastenrad nach Biel zum<br />
Einkaufen oder zur Arbeit ins Coworking-<br />
Space. Abwärts dauert es rund zehn Minuten,<br />
doch aufwärts braucht sie ohne elektrische<br />
Unterstützung fast eine drei viertel Stunde.<br />
«Manchmal muss ich auch absteigen»,<br />
gesteht die 32-Jährige. Das nimmt man ihr<br />
fast nicht ab – auch wenn sich die Strasse von<br />
Biel in steilen Serpentinen den Hang hinauf<br />
windet: Balbi belegte in den vergangenen vier<br />
Jahren verschiedene Podestplätze bei<br />
Gravelbike-Rennen. Etwa beim Race Around<br />
Rwanda, einem der härtesten der Welt,<br />
bei dem auf einer Strecke von 1000 Kilometern<br />
rund 17 000 Höhenmeter zu bewältigen<br />
sind.<br />
Der Wetterlage zum Trotz<br />
Auf Komfort verzichtet Balbi nicht nur auf<br />
ihren täglichen Wegstrecken, sondern ganz<br />
generell bei allen Veloabenteuern. Meist reist<br />
sie mit zwei kleinen Velotaschen, die knapp<br />
drei Kilo wiegen. Darin verstaut sie das<br />
Notwendigste: Thermowäsche, drei Shirts,<br />
zwei Velohosen, ein kleines Necessaire,<br />
Feuchttücher, Ladegeräte fürs Mobile Phone<br />
und Veloflickzeug sowie Notnahrung wie Gels<br />
oder einen Notfallriegel. Auch ein aufblasbares<br />
Kissen kommt nicht ins Gepäck,<br />
stattdessen bettet sie sich auf ihre Schuhe.<br />
Ebenso viel Improvisation ist bei der Wahl der<br />
Übernachtungsstätte gefragt: «In dörflichen<br />
Gegenden schlafe ich manchmal in einer<br />
Kapelle oder auch in Busstationen. In Japan<br />
habe ich auch in öffentlichen Toiletten ein<br />
Nickerchen gemacht.»<br />
Unannehmlichkeiten nimmt Balbi in Kauf<br />
und plant ihre Reisen nicht bis ins Detail:<br />
«Ich überlege mir nicht zu viel. Ich möchte frei<br />
wählen, wohin ich fahre. Weg von der Zivilisation,<br />
mitten durch eine Stadt oder den Berg<br />
hinauf.» All das, um neues Terrain zu erkunden<br />
und dabei über sich selbst hinauszuwachsen.<br />
Nicht immer läuft alles reibungslos.<br />
Aus der Ruhe bringt sie das aber nicht: «Bin<br />
ich in einer unangenehmen Situation, finde<br />
ich auch allein wieder heraus.» Beispielsweise<br />
BIOGRAFIE<br />
Eleonora Balbis Gravelbike-Karriere<br />
beginnt<br />
2018 mit einer<br />
verlorenen Wette.<br />
Balbis Einsatz?<br />
Die Teilnahme<br />
am Alpenbrevet,<br />
einem der grössten<br />
Schweizer<br />
Velomarathons.<br />
Seither fuhr sie<br />
zahlreiche Gravelbike-Rennen.<br />
2019 etwa<br />
den Bikingman im Sultanat<br />
Oman, die Japanese Odyssey, 2020 das Race<br />
Around Rwanda sowie das Further-Rennen<br />
(FRTHR). Balbi stand mehrere Male auf dem<br />
Podest – unter anderem 2019 beim Bikingman<br />
in Korsika. Die 32-Jährige hat einen Master in Psychologie,<br />
lebt mit ihrem Lebenspartner sowie<br />
ihrer Katze in Evilard bei Biel und arbeitet als<br />
Projektmanagerin bei einem Start-up in Zürich.<br />
als ihr im Sommer 2019 auf einer mehrmonatigen<br />
Fahrradreise zwischen Serbien und<br />
Bulgarien das Wasser ausgeht: «Ich hatte mir<br />
keines gekauft, weil ich dachte, es reiche<br />
bis zum nächsten Laden.» Nach 80 Kilometern<br />
ist immer noch keine Einkaufsmöglichkeit<br />
in Sicht. Es regnet und ist am Eindunkeln, als<br />
Balbi ihr Zelt endlich im Nirgendwo aufschlägt:<br />
«Meine Wasserflasche war fast leer,<br />
und ich hatte Kopfschmerzen, weil ich zu<br />
wenig getrunken hatte.» Am Morgen ist die<br />
Welt für sie dennoch fast wieder in Ordnung:<br />
«Bin ich in einer unangenehmen<br />
Situation,<br />
finde ich auch selbst<br />
wieder heraus.»<br />
Eleonora Balbi, Gravelbikerin<br />
Balbi fühlt sich motiviert, packt ihr Zelt und<br />
fährt weiter, bis sie auf einen Lastwagenfahrer<br />
trifft, der durch ihr Winken auf ihre Notlage<br />
aufmerksam wird, anhält und ihre Wasserflasche<br />
auffüllt.<br />
Abruptes Reiseende<br />
Balbis Veloreise endet nicht etwa in Bulgarien,<br />
sondern führt zu weiteren Schauplätzen in<br />
6 Im Fokus<br />
Text: Corinne Päper<br />
Fotografie: Aniela Lea Schafroth<br />
Pro Velo Magazin
Frühling 20<strong>24</strong> Eleonora Balbi 7
CHALLENGE 20<strong>24</strong><br />
MITFAHREN UND GEWINNEN!<br />
JETZT ANMEL<strong>DE</strong>N:<br />
BIKETOWORK.CH<br />
Eine Aktion von:<br />
Unterstützt von:
Eleonora Balbi<br />
nimmt nur das<br />
Notwendigste auf<br />
Veloreisen mit.<br />
Europa, Asien und Afrika. Die Pandemie<br />
zwingt sie jedoch, im März 2020 vorzeitig<br />
auf den alten Kontinent zurückzukehren. In<br />
Frankreich findet sie Unterschlupf bei einem<br />
Bekannten, den sie während ihrer weltumspannenden<br />
Veloreise im Oktober 2019 auf<br />
der zehntägigen Japanese Odyssey in Japan<br />
kennengelernt hatte. Derweil verhängt die<br />
Regierung Frankreichs strenge Lockdowns.<br />
Aus den geplanten zwei bis drei Wochen<br />
werden vier Monate in einer beengten,<br />
25 Quadratmeter kleinen Wohnung in der<br />
Nähe von Lyon. Und aus Freundschaft wird<br />
Liebe. «Ein Vierteljahr auf dem Sofa herumsitzen<br />
und Remote-Arbeit haben jedoch<br />
einen Preis: Balbi startet ihr nächstes Veloabenteuer<br />
– das Further-Rennen im August<br />
2020 im französischen Château de Queillé bei<br />
Saint-Quentin-la Tour völlig unvorbereitet.<br />
Drei Tage, 350 Kilometer und etliche Höhenmeter<br />
hält sie durch, bevor sie das Rennen<br />
abbricht: «Die restlichen 200 Kilometer hätte<br />
ich auch geschafft – aber nicht mehr innerhalb<br />
des Zeitlimits.» Das ist jedoch nicht der<br />
einzige Grund, weshalb sie aufgibt: Auch die<br />
Arbeit als Projektmanagerin bei Komoot ruft.<br />
«Ich musste am Montagmorgen wieder im<br />
Homeoffice arbeiten.» So verlässt sie am<br />
Sonntagabend die Pyrenäen und fährt sechs<br />
Stunden mit dem Auto zu ihrem Lebenspartner<br />
nach Lyon.<br />
Reisen trotz Hindernissen<br />
Pandemie hin oder her: Balbis Abenteuerlust<br />
ist ungebremst: Im Februar 2021 nimmt sie<br />
zum zweiten Mal am Race Around Rwanda<br />
teil. Das Rennen wird zwar abgesagt, doch<br />
Velo fahren können die Teilnehmenden<br />
trotzdem. Die Regeln sind einfach: Alle<br />
übernachten jeden Abend im Hotel – wenn<br />
auch jeweils an einem anderen Ort. Das Hotel<br />
dürfen sie zwischen sechs Uhr abends und<br />
vier Uhr morgens zudem nicht verlassen,<br />
müssen Covid-Tests machen und 1000 Kilometer<br />
in sechs Tagesetappen absolvieren.<br />
Kurz und gut: Balbi geniesst das Velofahren<br />
abseits normaler Rennbedingungen.<br />
Heimspiel<br />
Nach dem Rennen ist jeweils vor dem Rennen:<br />
Schon im Oktober ist Balbi wieder mit dem<br />
Velo unterwegs. Zusammen mit einer Freundin<br />
fährt sie entlang der «Alpensinfonie»,<br />
einer Velorennroute, die sich auf über<br />
1000 Kilometer erstreckt und über 25 Pässe<br />
führt. Dieses Mal beginnen ihre «Veloferien»<br />
jedoch fast vor ihrer Haustüre, denn in der<br />
Zwischenzeit wohnt Balbi mit ihrem Lebenspartner<br />
in Bern.<br />
Danach ist mit Velofahren erst einmal Schluss:<br />
2022 legt Balbi eine Rennpause ein: «Ich war<br />
nach einer Beförderung beruflich ziemlich<br />
eingespannt und gesundheitlich nicht auf der<br />
Höhe.» Anfang 2023 folgt der Jobwechsel von<br />
Komoot zu einem HR-Softwareanbieter in<br />
Basel, wo sie verschiedene Projekte verantwortet.<br />
Damit hat sie auf einen Schlag wieder<br />
mehr Zeit fürs Velofahren und startet am<br />
«Dead ends and dolci»-Rennen in Bellinzona.<br />
Es ist mit 500 Kilometern und 9000 Metern<br />
Höhenunterschieden eher anspruchslos.<br />
Wars das bereits? «Nein», sagt Balbi. «Aber<br />
mein Fokus hat sich vom Rennrad auf andere<br />
Sportarten gerichtet. Ich bin nun vermehrt<br />
mit dem Mountainbike unterwegs, wenn auch<br />
nur am Wochenende oder an freien Tagen.»<br />
Das habe vor allem mit ihrem Umzug von Bern<br />
ins hügelige Evilard zu tun.<br />
Land, Meer, Luft<br />
Mit dem Velo neue Welten entdecken und<br />
dafür unwirtliche Gegenden durchqueren<br />
bleibt Balbis Lebensziel – aber mit grösserem<br />
Reisehorizont. So wagt sie sich aktuell ans<br />
Gleitschirmfliegen, wofür sie 2023 eine<br />
Pilotenlizenz erwarb. Nicht ohne ihr Mountainbike:<br />
Damit will sie künftig zum Starthang<br />
fahren und mitsamt Zweirad wieder zum<br />
Landepunkt hinuntergleiten. So weit ist es<br />
aber noch nicht: «Beim Gleitschirmfliegen<br />
muss ich noch sicherer werden.» Das dauert<br />
länger als gedacht. Trotzdem schmiedet<br />
Balbi bereits weitere Pläne. Künftig soll ihr<br />
Velo sie nicht nur in den Lüften, sondern auch<br />
bei See- und Meeresüberquerungen begleiten.<br />
Mit dem Binnen- und Hochsee-Segelschein<br />
in der Tasche fühlt sich Balbi frei:<br />
«Ich bin dann nicht mehr aufs Flugzeug<br />
angewiesen.» OO<br />
Fragen zum Artikel?<br />
Eleonora beantwortet deine Fragen unter<br />
magazin@pro-velo.ch<br />
Im Fokus<br />
Frühling 20<strong>24</strong> 9
Grünere<br />
Velos<br />
Velos werden weggeworfen, obschon die meisten<br />
Bestandteile wiederverwertet werden könnten.<br />
Noch haben die meisten Veloproduzenten die<br />
Kreislaufwirtschaft nicht entdeckt. Besserung<br />
ist jedoch in Sicht. Auch bei Arbeitgebenden tut<br />
sich einiges: Immer mehr Firmen investieren in<br />
Velo statt in Fahrzeugflotten.<br />
15 MILLIONEN Velos landen weltweit<br />
jährlich auf Mülldeponien, obschon ein<br />
Zweirad meist aus wiederverwertbaren<br />
Materialien wie Stahl oder Aluminium besteht.<br />
Das ist der aktuellen Fahrradstudie des<br />
Consultingunternehmens EY zu entnehmen,<br />
welche die Entwicklung der Velobranche in<br />
27 europäischen Ländern unter die Lupe<br />
nahm. Hoffnung ist gemäss der Untersuchung<br />
jedoch in Sicht: Die grossen Velohersteller<br />
reduzieren mittlerweile nicht nur<br />
ihren Verpackungsmüll, sondern verringern<br />
vermehrt auch Emissionen über die gesamte<br />
Lieferkette hinweg. Fortschritte in Sachen<br />
Nachhaltigkeit sieht auch Urs Rosenbaum,<br />
der Velofirmen in seiner Funktion als Consultant<br />
berät und das jährlich erscheinende<br />
«Marktbulletin Velohandel Schweiz» herausgibt.<br />
«Einige Unternehmen produzieren<br />
wieder in Europa statt in Asien, verwenden<br />
recycelte Aluminiumrahmen oder setzen<br />
Mieten<br />
statt besitzen.<br />
Eine Angebotsübersicht<br />
auf langlebigere, reparierbare Produkte.»<br />
Etwa die Firma Shimano, die unter der Marke<br />
«Cues» Schaltungen mit Ritzeln und Ketten<br />
anbietet, die dreimal länger als herkömmliche<br />
halten sollen. Laut Thomas Hausmann,<br />
international strategischer Berater in der<br />
Veloindustrie, verzichten Veloproduzenten<br />
vereinzelt auch auf problematische Materialien.<br />
«Beispielsweise auf Karbon, das<br />
derzeit kaum recycelbar ist und meist als<br />
Sondermüll entsorgt wird.»<br />
Das steigende Umweltbewusstsein der<br />
Velohersteller ist nicht ganz freiwillig. Immer<br />
mehr Vorgaben und Gesetze zwingen sie<br />
dazu, sich umweltfreundlicher zu verhalten.<br />
So will die EU mit dem «Right to repair»<br />
auch Veloproduzenten dazu verpflichten,<br />
Produkte nach Garantieablauf zu reparieren,<br />
die Garantie nach einer Reparatur zu verlängern<br />
und Ersatzteile über Jahre hinweg<br />
anzubieten. Trotzdem beschäftigen sich laut<br />
der EY-Fahrradstudie erst drei von zehn<br />
Produzenten mit der Kreislaufwirtschaft,<br />
einem Wirtschaftsmodell, das vorsieht, alle<br />
Materialien zu verwerten und keinen Abfall<br />
mehr zu produzieren. Für die Velobranche<br />
bedeutet das, robuste und langlebige Kom-<br />
10 Dossier<br />
Text: Corinne Päper<br />
Fotografie: Pixabay.com<br />
Pro Velo Magazin
ponenten zu verwenden, Velos zu warten,<br />
Ersatzteile zu lagern, Occasionen zu verkaufen<br />
und Materialien zu recyceln.<br />
Die Velobranche<br />
wird immer grüner.<br />
Auch Arbeitgebende<br />
investieren vermehrt<br />
ins Velo.<br />
Neue Technologien – mehr Müll?<br />
In den (Elektro-)Velos wird immer mehr<br />
Elektronik verbaut. Doch inwiefern verursacht<br />
das mehr Elektroschrott, verkürzt das die<br />
Lebensdauer und erschwert das die Wartung?<br />
«Das muss man differenziert betrachten»,<br />
meint Urs Rosenbaum. «Zwar werden Gadgets<br />
wie Leistungsmesser schneller entsorgt,<br />
sie werden meist aber auch nur von sportlichen<br />
Radfahrenden genutzt. Das ist eine<br />
Randgruppe.» Hinzu käme, dass die Elektronik<br />
die Lebensdauer eines Velos auch verlängern<br />
könne. Beispielsweise weil elektronische<br />
Schaltungen materialschonender seien als<br />
Velofahrende, die an einem mechanischen<br />
Hebel ständig «grob herumwürgen».<br />
Nicht nur Hersteller, auch Käuferinnen und<br />
Käufer haben Einfluss darauf, ob die Velobranche<br />
grüner wird, ergänzt Martin Platter,<br />
Geschäftsführer des Velolieferantenverbands<br />
Velosuisse. Ein Beispiel? «Wer auf eine<br />
bekannte Velomarke mit Standardteilen statt<br />
auf Velos unbekannter Hersteller setzt, kann<br />
davon ausgehen, mindestens zehn Jahre lang<br />
Ersatzteile zu erhalten.» Weiteres Nachhaltigkeitspotenzial<br />
ortet Patrick Rérat, Professor<br />
für Mobilität an der Universität Lausanne,<br />
ausserdem darin, Velos häufiger und länger zu<br />
nutzen: «Man könnte jene in Umlauf bringen,<br />
die in irgendwelchen Kellern unbenutzt<br />
herumstehen oder an öffentlichen Plätzen<br />
entsorgt wurden.» Etwa durch Reparaturwerkstätten<br />
wie Recyclo in Lausanne, die<br />
stehen gelassene Velos reparieren und<br />
anschliessend vermieten. Doch nicht nur so:<br />
Auch an Velobörsen – wie den von Pro Velo<br />
organisierten – finden altgediente Velos neue<br />
Besitzerinnen und Besitzer.<br />
Mieten statt besitzen<br />
Dass man ein Velo mietet oder dafür ein<br />
Leasing abschliesst, klingt in den Ohren vieler<br />
noch etwas ungewohnt, doch das Potenzial<br />
ist da, sind sich Rosenbaum, Rérat und<br />
Hausmann einig. Weiter verbreitet ist das<br />
bereits im Geschäftsbereich, wenn auch<br />
hauptsächlich im Ausland – beispielsweise in<br />
Deutschland, den Niederlanden, Belgien oder<br />
Frankreich. Dort bieten Arbeitgebende ihren<br />
Mitarbeitenden oft vergünstigte Fahrradleasings<br />
als sogenannte Fringe Benefits an.<br />
Auch in der Schweiz verändern Unternehmen<br />
ihr Verhalten: So wird infolge der Nachhaltigkeitsstrategie<br />
das Mobilitätskonzept vielerorts<br />
infrage gestellt und vermehrt in Veloflotten<br />
statt in Autofuhrparks investiert.<br />
Beispielsweise in einem Architekturbüro, das<br />
Elektrovelos für Kundenbesuche unterhält,<br />
Frühling 20<strong>24</strong> Dossier 11
oder in einer Gärtnerei, die Mitarbeitenden<br />
Velos für den Arbeitsweg ausleiht.<br />
Häufig kombiniert mit digitalen Helferlein,<br />
mit denen Mitarbeitende ihr Velo<br />
reservieren.<br />
Durch die zunehmende Nachfrage<br />
wittern immer mehr Autofirmen Veloluft<br />
und bieten Arbeitgebenden Leasingmodelle<br />
für Velos oder Langzeitmieten<br />
ohne Leasingverpflichtung mit Versicherung<br />
sowie Reparatur- und Serviceleistungen.<br />
Etwa Rent a Bike als strategischer<br />
E-Bike-Partner der AMAG mit einer<br />
digitalen Buchungsplattform für Zweiradmobilität<br />
inklusive Wartung und Service.<br />
Was im Geschäftsbereich auf Anklang<br />
stösst, etabliert sich zunehmend bei<br />
Privaten: Auch Velobegeisterte können<br />
ihr Velo vermehrt leasen oder eine<br />
Langzeitmiete dafür abschliessen.<br />
«Die Norm ist das aber noch nicht»,<br />
meint Urs Rosenbaum, «meist muss man<br />
bei Velohändlern danach fragen.» OO<br />
Velobörsen von Pro Velo<br />
und anderen Anbietern<br />
EY-Fahrradstudie<br />
Flicken statt wegwerfen,<br />
mieten statt kaufen<br />
Seit 2015 sammelt der Verein reCYCLO in Lausanne verwaiste Velos,<br />
repariert sie und vermietet sie langfristig. Neben einem Freiwilligenteam<br />
arbeiten hier auch Menschen mit Migrationsgeschichte oder Personen,<br />
die sich in einer Wiedereingliederung befinden und bei reCYCLO ein<br />
Berufspraktikum absolvieren.<br />
JE<strong>DE</strong>S Jahr wird eine grosse Zahl an Velos<br />
abgestellt und nicht mehr abgeholt, darunter auch<br />
schöne alte Modelle. Aus dieser Beobachtung<br />
heraus entstand die Idee, einen Verein zu gründen,<br />
der Velos einsammelt und ihnen ein zweites Leben<br />
schenkt. Durch den Verleih der Velos wird sichergestellt,<br />
dass diese nicht erneut verwaist herumstehen.<br />
Die Velos, die bei reCYCLO repariert und<br />
aufgefrischt werden, stammen grösstenteils aus<br />
Einzelspenden, aber auch von Liegenschaftsverwaltungen<br />
oder der Universität Lausanne, wo Fahrräder<br />
eingesammelt werden, die zu lange in Velogaragen<br />
oder auf dem Campus herumstanden.<br />
Kostenlose Reparatur<br />
«Grüne Bänder für Velos, die einsatzbereit sind,<br />
orangefarbene für solche, die einen Service<br />
brauchen», erklärt Michael Hildebrandt, einer der<br />
Freiwilligen. Er ist frühpensionierter Steueranwalt<br />
und trat der Vereinigung vor fünf Jahren bei.<br />
Etwa zehn Freiwillige wechseln sich ab, um an drei<br />
Tagen in der Woche Velos zu inspizieren, Interessierte<br />
zu empfangen oder Kundinnen und Kunden zu<br />
bedienen, die ein Problem mit ihrem Mietvelo<br />
haben. Letztere profitieren von einem kostengünstigen<br />
Veloreparaturservice, den reCYCLO allen<br />
Nutzenden anbietet.<br />
«Die Kundschaft ist zahlreich und vielfältig», sagt<br />
Hildebrandt. «Es gibt Berufstätige, die ungern in der<br />
Stadt mit dem Auto unterwegs sind und noch nie<br />
viel Velo gefahren sind. Aber auch Studierende, die<br />
ein, zwei Semester in Lausanne verbringen, oder<br />
eine Familie, die eine einmonatige Veloreise machen<br />
möchte.»<br />
Förderung von Mobilität und Integration<br />
Für Michael Hildebrandt, der bei reCYCLO<br />
als Vereinsrevisor amtet, ist seine Tätigkeit «eine<br />
schöne Art, um die sanfte Mobilität zu unter-<br />
12 Dossier<br />
Interview: Cynthia Khattar<br />
Fotografie: Kalai Ramu<br />
Pro Velo Magazin
stützen» – aber auch um Menschen bei der<br />
beruflichen Wiedereingliederung zu helfen.<br />
Dafür arbeitet der Verein mit dem Schweizerischen<br />
Arbeiterhilfswerk (SAH) Waadt und dem<br />
Kantonalen Büro für die Integration von<br />
Ausländern und die Prävention von Rassismus<br />
(BCI) zusammen. Das, um Neuzugezogenen<br />
oder sich in einer Wiedereingliederungsphase<br />
befindenden Menschen ein angemessenes<br />
berufliches und soziales Umfeld zu bieten, in<br />
dem sie bei reCYCLO ein in der Regel dreimonatiges<br />
Praktikum absolvieren.<br />
«Viele kommen über Mund-zu-Mund-Propaganda<br />
zu reCYCLO», erzählt Vereinspräsident<br />
Grégoire Virard, der die Praktikantinnen und<br />
Praktikanten bei ihren Aktivitäten betreut. Ein<br />
Beispiel? Ambroise Fauchère, ein ehemaliger<br />
Informatiker, der Sozialhilfe erhält und bei<br />
reCYCLO seine Leidenschaft für Fahrradmechanik<br />
entdeckte. «Früher habe ich viel<br />
mit dem Velo unternommen, jetzt mache ich<br />
Velos!» Das macht Fauchère so viel Spass,<br />
dass er sein Praktikum verlängern und als<br />
Freiwilliger im Team mitarbeiten möchte,<br />
während er eine Mechanikerausbildung mit<br />
eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ) oder<br />
eidgenössischem Berufsattest (EBA) beginnt.<br />
Nicht alle Praktikantinnen und Praktikanten<br />
haben Vorkenntnisse in der Mechanik. Zudem<br />
wollen nicht alle dies unbedingt zu ihrem Beruf<br />
machen. Etwa Zinat Mohammadi, die heute<br />
ihren ersten Tag bei reCYCLO verbringt: «Ich<br />
bin völlig fertig!», lacht sie. «In Afghanistan<br />
war ich zwar Profiradsportlerin, aber nicht fürs<br />
Mechanische zuständig.» Statt sich der<br />
Mechanik zu widmen, möchte Mohammadi,<br />
die zusammen mit ihrem Team über das World<br />
Cycling Center in die Schweiz kam, künftig als<br />
medizinische Assistentin arbeiten.<br />
Der Zauber der Handarbeit<br />
«Ein Praktikum bei reCYCLO ist eine Gelegenheit,<br />
Französisch ausserhalb des Sprachkurses<br />
zu üben, den die Neuzugewanderten den<br />
Rest der Woche besuchen», erläutert Grégoire<br />
Virard. «Die hier ankommenden Menschen<br />
haben oft schwierige Situationen erlebt. Bei<br />
reCYCLO können sie in einer positiven Umgebung<br />
einfach soziale Kontakte knüpfen.»<br />
Für Virard, der als Vereinspräsident amtet und<br />
hauptberuflich als Fahrradmechaniker in<br />
einem Geschäft arbeitet, ist das Velohandwerk<br />
ausserordentlich befriedigend: «Ein Problem<br />
zu lösen und etwas zu reparieren, hat eine<br />
extrem positive Wirkung auf die Psyche.»<br />
20<strong>24</strong> schloss reCYCLO eine Vereinbarung mit<br />
dem BCI für vier Jahre ab, sodass der Verein<br />
nicht jedes Jahr erneut Unterstützungsgelder<br />
beantragen muss. Ein wichtiger Schritt,<br />
um den Fortbestand des Vereins zu sichern,<br />
und zugleich ein Beweis dafür, wie wichtig<br />
dieser Ort geworden ist – für Velofahrende<br />
und für die Gesellschaft. OO<br />
Von links nach<br />
rechts:<br />
Grégoire Virard,<br />
Ambroise Fauchère<br />
und Michael<br />
Hildebrandt.<br />
Frühling 20<strong>24</strong> Dossier 13
VELOWEGGESETZ<br />
Erst wenige Kantone mit<br />
Einführungsgesetz<br />
Der Kanton<br />
Schwyz plant eine<br />
neue Velo- und<br />
Fussverkehrsführung<br />
auf dem einen<br />
Kilometer<br />
langen Abschnitt<br />
Biberbrugg-<br />
Chaltenboden.<br />
Foto: Tiefbauamt Kanton Schwyz<br />
Seit dem 1. Januar 2023 gilt das nationale Veloweggesetz<br />
(VWG), das den Kantonen Aufgaben mit<br />
Fristen vorschreibt. Die Umsetzung gelingt aber nur,<br />
wenn die Kantone ihre Gesetze entsprechend<br />
anpassen.<br />
DAS VELOWEGGESETZ (VWG) ist<br />
ein wichtiger Meilenstein für Pro Velo.<br />
Es verpflichtet die Kantone, bis Ende<br />
2027 durchgehende attraktive Velowegnetze<br />
zu planen und diese bis<br />
2042 lückenlos zu bauen. Damit das<br />
gelingt, macht das VWG den Kantonen<br />
weitere Vorschriften. Etwa die Bezeichnung<br />
von Velofachstellen oder<br />
die Ersatzpflicht von Velowegen.<br />
Im schweizweit ersten Einführungsgesetz<br />
regelt der Kanton Schwyz,<br />
wie er mit den vielen neuen Bundesbestimmungen<br />
umgeht.<br />
Schweizweit erstes<br />
Einführungsgesetz<br />
Das Schwyzer Einführungsgesetz<br />
klärt, wer die Velowege plant, baut<br />
und unterhält. Es sagt zudem, welche<br />
Anforderungen Velowege erfüllen<br />
müssen, und verpflichtet Gemeinden,<br />
ebenfalls Velowege zu planen.<br />
Darüber hinaus regelt das Gesetz,<br />
wie Velowegnetze publiziert werden<br />
müssen und wer wann einen Veloweg<br />
ersetzen muss, falls er nicht mehr<br />
befahrbar ist. Ausserdem definiert es<br />
die Aufgaben der Velofachstelle.<br />
Auch im Kanton Glarus soll 2025 ein<br />
Einführungsgesetz in Kraft treten.<br />
Weitere Kantone kündigten zudem<br />
Einführungsverordnungen an, die<br />
direkt von der Kantonsregierung<br />
verabschiedet werden können. Das<br />
geht schneller, als wenn ein Gesetz<br />
verabschiedet werden müsste.<br />
Allerdings können Parlamentarierinnen<br />
und Parlamentarier so auch keine<br />
Änderungsvorschläge einreichen.<br />
Einführungsgesetze oder Verordnungen<br />
sind gängige Instrumente der<br />
14 Verband<br />
Text: Raffaela Hanauer, Projektleiterin<br />
Veloweggesetz Pro Velo Schweiz<br />
Pro Velo Magazin
Kantone, um den Vollzug von Bundesgesetzen<br />
zu regeln. Solche hat die<br />
Mehrheit der Kantone auch seit<br />
1985 geltenden Fuss- und Wanderweggesetz<br />
verabschiedet. Pro Velo<br />
fordert dasselbe für das VWG: Bei<br />
dessen Vollzug sollen die Kantone die<br />
Verfahren und Verantwortlichkeiten<br />
regeln. Natürlich müssen sie auch an<br />
ihren Netzplänen und Umsetzungsprogrammen<br />
arbeiten, doch ohne<br />
gesetzliche Grundlagen ist ihre Arbeit<br />
oft zu wenig effizient, um das<br />
Velowegnetz bis 2042 zu realisieren.<br />
Kantonale Gesetzesanpassungen<br />
Statt Einführungserlasse zu verabschieden,<br />
überarbeiten einige<br />
Kantone bestehende Gesetze: etwa<br />
der Kanton Freiburg, der das Mobilitätsgesetz<br />
im Sinne des VWG angepasst<br />
hat. Darin regelt Freiburg die<br />
Ersatzpflicht von Velowegen beispielsweise<br />
deutlich detaillierter als<br />
Schwyz oder Glarus. Ähnlich vorgegangen<br />
ist der Kanton Wallis, der sein<br />
Gesetz über den öffentlichen Verkehr<br />
mit dem Alltagsveloverkehr ergänzte.<br />
Weitere Kantone wie der Thurgau<br />
oder Luzern haben Gesetzesanpassungen<br />
angekündigt.<br />
Pro Velo schaut den Kantonen<br />
auf die Finger<br />
Unabhängig davon, welchen Weg<br />
die Kantone wählen: Klar ist, dass<br />
sie sich mit der kantonalen Gesetzgebung<br />
beschäftigen müssen.<br />
Tun sie das nicht, droht das VWG ein<br />
Bundesberner Papiertiger zu bleiben.<br />
Hier braucht es eine kritische Pro<br />
Velo, die den Kantonen auf die Finger<br />
schaut. OO<br />
NEUES GESETZ<br />
Umsetzung des<br />
Veloweggesetzes<br />
Das Veloweggesetz (VWG) verändert die Arbeit<br />
von Pro Velo: Unsere Regionalverbände haben<br />
starken Rückenwind. Pro Velo will diesen nutzen<br />
und hat 20<strong>24</strong> viel vor.<br />
DAS VWG verpflichtet die<br />
Kantone, durchgehende Velowegnetze<br />
zu planen und innert 20 Jahren<br />
zu bauen. Die Kantone wiederum<br />
können die Gemeinden verpflichten,<br />
einen Teil der Umsetzung des VWG<br />
zu übernehmen. Die Umsetzung des<br />
VWG erfolgt demnach regional.<br />
Daher sind auch die über 40 Regionalverbände<br />
von Pro Velo gefordert.<br />
Letztes Jahr haben diese die Ausgangslage<br />
in ihren Regionen analysiert<br />
und in Workshops diskutiert.<br />
Daraus entstanden vier Schwerpunkte<br />
für 20<strong>24</strong>. Pro Velo<br />
• fordert kantonale Gesetzesanpassungen,<br />
damit die Velonetze gut<br />
gestaltet und die finanziellen Mittel<br />
beantragt werden. Nur so gelingt die<br />
Umsetzung.<br />
• beteiligt sich an den Planungen in<br />
Kantonen und Gemeinden, damit die<br />
Netze für Alltagsvelofahrende<br />
möglichst attraktiv, sicher und dicht<br />
sind.<br />
• legt ein Augenmerk auf die personellen<br />
Ressourcen in den Verwaltungen.<br />
Fehlt das Personal zur<br />
Umsetzung, bringen die besten<br />
Netzpläne nicht viel.<br />
• stärkt die interne Vernetzung und<br />
Weiterbildung mit Anlässen für<br />
Angestellte und Ehrenamtliche der<br />
Regionalverbände.<br />
Damit tritt Pro Velo auch 20<strong>24</strong> für<br />
durchgehende Velowege kräftig in<br />
die Pedale. OO<br />
So könnte das<br />
Veloweggesetz in<br />
einer Quartierstrasse<br />
umgesetzt werden.<br />
Foto: Velokonferenz Schweiz, co.dex<br />
production ltd. & Julien Joliat<br />
Frühling 20<strong>24</strong> Infrastruktur 15
REGIONEN<br />
Pedalen nach<br />
Zufallsprinzip<br />
SEIT September 2022 bietet Pro<br />
Velo Jura ein neuartiges Konzept an:<br />
die Aléa Cyclo Tour. Das Prinzip ist<br />
ebenso einfach wie amüsant: Über<br />
den Newsletter wird regelmässig ein<br />
morgendliches Treffen am Bahnhof<br />
von Delémont bekannt gegeben. Vor<br />
Ort bitten die Teilnehmenden eine<br />
Passantin oder einen Passanten, ein<br />
Los zu ziehen und so die Route zu bestimmen,<br />
welche die Gruppe dann am<br />
selben Tag fährt. 26 wunderschöne,<br />
seltsame oder wenig bekannte Orte<br />
für ein gemütliches Picknick rund um<br />
Delémont wurden ausgewählt. Die<br />
vorgeschlagenen Routen zu diesen<br />
Orten sind alle etwa 15 Kilometer lang<br />
und weisen einige Hundert Meter<br />
Steigung auf. Sie führen über Strassen<br />
sowie Velo- und Schotterwege und<br />
dauern etwa ein bis zwei Stunden.<br />
Am Ziel wird der Ausflug von einem<br />
gemeinsamen Picknick gekrönt.<br />
«In meiner Jugend war ich kein<br />
grosser Velofahrer. Wir machten<br />
stattdessen mit unseren GAs Zufallsausflüge<br />
im Zug», sagt Cédric Linder,<br />
Mitglied von Pro Velo Jura. «Mit<br />
40 Jahren befiel mich jedoch der<br />
Mountainbike-Virus, und ich übertrug<br />
diese Idee auf das Fahrrad! Am<br />
Anfang sind die Leute jeweils etwas<br />
verwirrt, aber wenn sie herausfinden,<br />
dass sie über unser Tagesprogramm<br />
entscheiden, sind sie ganz begeistert!<br />
Sie würden am liebsten bei uns auf<br />
dem Gepäckträger mitfahren!»<br />
Natürlich lässt sich eine Aléa Cyclo<br />
Tour auch ohne die Hilfe von PRO<br />
VELO Jura organisieren! OO<br />
Die Liste der Ausflugsorte und der<br />
Routenplan sind online verfügbar unter<br />
www.provelojura.ch/alea-cyclo-tour<br />
ST. GALLEN /APPENZELL: VELOMUSEUM<br />
REHETOBEL<br />
Vorwärts, rückwärts<br />
ANFÄNGLICH ein Luxusgut, entwickelt sich das Velo zum Verkehrsmittel<br />
der Fabrikarbeitenden, verlor mit dem Aufkommen des Autos an<br />
Bedeutung und feiert heute ein Comeback. Das und viel mehr erfährt<br />
man im Velomuseum in Rehetobel, das von Pro-Velo-Mitgliedern geführt<br />
wird und 20<strong>24</strong> sein 30-jähriges Bestehen feiert.<br />
«Wir sind eine Sammlergemeinschaft»,<br />
erzählt François Cauderay, Vereinsvorstand<br />
des Velomuseums in Rehetobel.<br />
Gemeint sind damit die aktiven<br />
Mitglieder des 100-köpfigen<br />
Velomuseumvereins, die renovationsbedürftige<br />
historische Velos<br />
in Heuschobern, Estrichen und<br />
Garagen aufspüren, sie putzen<br />
und liebevoll instand stellen. Rund<br />
400 Gefährte zählt das Museum<br />
inzwischen. Nebst jenen, die den<br />
Reichen in den 1870er-Jahren als<br />
Freizeitgeräte dienten, sind dort auch<br />
solche zu finden, mit denen Arbeiter vor<br />
dem Ersten Weltkrieg in die Fabriken<br />
François Cauderay ist im Velomuseum<br />
in Rehetobel in seinem Element. oder zu Grossbaustellen der Bahn fuhren.<br />
Zur Geschichte des Velos hat Cauderay<br />
viel zu sagen: «Es ist ein Vor und Zurück.» So galt es während der Wirren<br />
des Ersten Weltkriegs und in der Zwischenkriegszeit als Verkehrsmittel.<br />
«Deshalb wurde die Veloinfrastruktur bis in die 1930er-Jahre auch<br />
stark ausgebaut.» Darüber hinaus führte der Veloboom zu einem starken<br />
Produktionsanstieg in der Schweiz: «Zeitweise gab es hierzulande bis<br />
zu 200 Velohersteller und unzählige Marken wie Allegro, Cilo, Condor,<br />
Mondia oder Tigra.» Dann wurde dem motorisierten Verkehr jedoch<br />
mehr Platz eingeräumt. Das Image der Velofahrenden litt: «Es wurde<br />
zum Symbol armer Menschen und von Kindern», sagt Cauderay.<br />
Der Verfall der Velokultur ging mit eintönigen Velotypen einher: «Bis<br />
in die 1970er-Jahre gab es fast nur noch Velos mit gerader Lenkstange.»<br />
Die Trendwende kam mit zunehmenden Staus in den Städten und der<br />
Ölkrise um 1973: «Plötzlich war das Velo wieder eine Alternative zum<br />
Auto.» Das wirkt sich bis heute aus. «Zwar wird das Velo heute wie<br />
in den Anfangszeiten meist in der Freizeit genutzt», sagt Cauderay,<br />
«es entwickelt sich vermehrt aber auch wieder zum Verkehrsmittel.»<br />
Rarität, Baustoff und Funktionsweise alter und neuerer Velos faszinieren.<br />
Spannend sind aber auch die dahinter verborgenen Geschichten. Beispielsweise<br />
jene des 1893 geborenen Volksmusikers Hans Rechsteiner,<br />
der mit seinem Velo bis ins hohe Alter 70 Jahre lang von Musikauftritt zu<br />
Musikauftritt tingelte.<br />
Foto: Bicylecards.com<br />
Im Velomuseum geht es aber nicht nur um Geschichten, sondern auch<br />
ums Erleben: Interessierte (Gruppenführungen nach Absprache) können<br />
von Mai bis Oktober jeweils am ersten Freitagnachmittag im Monat<br />
einige von 50 alten fahrtüchtigen Velos testen. Beispielsweise ein<br />
Hochrad, ein «Käsevelo», ein Bonanza-Fahrrad für Jugendliche oder ein<br />
Dreirad, bei dem man rechts steuern muss, wenn man man links abbiegen<br />
will. Anlässlich des 30-Jahre-Jubiläums ist zudem eine Ausstellung<br />
mit Velos geplant, die an Olympiaden, Weltmeisterschaften oder an der<br />
Tour de Suisse zum Einsatz kamen. OO<br />
Weitere Informationen: www.velomuseum-rehetobel.ch<br />
16 Verband<br />
Text Links: Cynthia Khattar<br />
Text Rechts. Corinne Päper<br />
Pro Velo Magazin
REGIONEN<br />
Die 15-Minuten-Stadt<br />
Bellinzona<br />
Bellinzona fördert<br />
das Velofahren seit<br />
über zehn Jahren.<br />
Foto: Laura Chirieleison<br />
IN wenigen Minuten Lebensnotwendiges<br />
zu Fuss oder per Velo<br />
erledigen ist das Ziel der 15-Minuten<br />
Stadt. Auch in der Schweiz gibt es<br />
Pionierprojekte. Beispielsweise in<br />
Bellinzona, wo Pro Velo Ticino im Projekt<br />
SPECIFIC mit der Fachhochschule<br />
Südschweiz zusammenarbeitet, um<br />
dem Velofahren Vorschub zu leisten.<br />
Autonome Quartiere mit eigener<br />
Identität, eine nachhaltige Mobilität<br />
innerhalb und zwischen den Quartieren,<br />
öffentliche Verkehrsmittel und<br />
Velowege: Seit zehn Jahren fördert<br />
Bellinzona das Velofahren vermehrt<br />
im Sinne einer 15-Minuten-Stadt<br />
(15 MC) und schafft so neue Formen<br />
der Nähe.<br />
Doch was ist eine 15-Minuten-Stadt<br />
genau? Gemeint ist ein städtebauliches<br />
Wohnmodell, das die<br />
Konzepte des Langsamverkehrs (zu<br />
Fuss Gehende oder Velofahrende)<br />
und die Nähe von Menschen, Orten,<br />
Aktivitäten, Dienstleistungen und<br />
Produkten verbindet. So lässt sich<br />
nicht nur die Umweltverschmutzung<br />
einer Stadt verringern, gleichzeitig<br />
wird diese auch zum lebenswerteren<br />
und partizipativeren Ort. Vom<br />
französisch-kolumbianischen Wissenschaftler<br />
Carlos Moreno angestossen<br />
und von der Pariser Bürgermeisterin<br />
Anne Hidalgo erstmals in Europa<br />
implementiert, umfasst das 15-<br />
MC-Modell Massnahmen, die sicherstellen,<br />
dass Stadtbewohnende eine<br />
Vielzahl lebenswichtiger Aktivitäten<br />
wie einkaufen, zur Arbeit oder<br />
zur Schule gehen innerhalb von 15<br />
Minuten zu Fuss oder mit dem<br />
Fahrrad erledigen können.<br />
Das bedeutet, Bestehendes in den<br />
Stadtvierteln aufzuwerten, ohne sie<br />
zu zerstören.<br />
Genau das möchte das von der<br />
Fachhochschule Südschweiz<br />
(SUPSI) mitgetragene Projekt<br />
SPECIFIC erreichen, das im Januar<br />
20<strong>24</strong> startete und an dem sich<br />
Pro Velo Ticino (PVT) in beratender<br />
Funktion engagiert. Mit dem Pilotprojekt,<br />
das in europäischen Städten<br />
wie Bristol, Graz, Maastricht und<br />
Poznan schon anlief, sollen auch in<br />
der Schweiz Instrumente geschaffen<br />
werden, die das 15-MC-Konzept<br />
an die Besonderheiten kleinerer und<br />
mittlerer Städte wie Bellinzona<br />
mit geringer Bevölkerungsdichte<br />
anpassen. Ziel ist, eine auf das Velo<br />
gestützte Stadtentwicklung voranzutreiben,<br />
indem unter den Auto<br />
fahrenden Bevölkerungsgruppen<br />
eine nachhaltigere Mobilität wie<br />
das Velofahren erprobt wird. Dazu<br />
werden Velofahrende, zu Fuss<br />
Gehende und den öffentlichen<br />
Verkehr Nutzende zu ihrem Mobilitätsverhalten<br />
befragt. Die Ergebnisse<br />
der Befragungen dienen dazu,<br />
Handlungsanleitungen abzuleiten,<br />
die Städte mit einer geringeren Bevölkerungsdichte<br />
nutzen können,<br />
um die Velomobilität bei der Stadtentwicklung<br />
zu fördern. OO<br />
Fragen?<br />
Kontaktiere Claudio Sabaddini:<br />
claudio.sabbadini@proveloticino.org<br />
Verband<br />
Frühling 20<strong>24</strong> Text: Claudio Sabaddini<br />
17
RAD UND RECHT<br />
Das Verkehrshindernis<br />
Christoph<br />
Merkli, Leiter<br />
Infrastruktur<br />
und Politik<br />
IM Tram und im Auto darf man es,<br />
auf dem Velo nur ausnahmsweise:<br />
nebeneinanderfahren. Nämlich<br />
dann, wenn mehr als zehn Velos im<br />
geschlossenem Verband unterwegs<br />
sind oder dichter Veloverkehr<br />
herrscht. Ebenfalls erlaubt ist es in<br />
Begegnungszonen, auf (blau signalisierten)<br />
Radwegen und auf Velolandrouten<br />
auf Nebenstrassen.<br />
Doch selbst dort, wo es erlaubt<br />
wäre, schränkt das Gesetz das<br />
Nebeneinanderfahren auf dem Velo<br />
ein. Mehr als zwei Personen dürfen<br />
nicht nebeneinander fahren, und die<br />
Velofahrenden dürfen den übrigen<br />
Verkehr nicht behindern.<br />
Immerhin legt das Bundesgericht<br />
den Begriff der Behinderung gross-<br />
zügig aus, weil es sich praktisch<br />
nicht vermeiden lässt, andere<br />
Verkehrsteilnehmende im dichten<br />
Stadtverkehr zu behindern. Das<br />
Bundesgericht spricht deshalb erst<br />
dann von einer Behinderung, wenn<br />
andere ihre Fahrweise brüsk ändern<br />
müssen. Für nebeneinander radelnde<br />
Velofahrende heisst das: Können<br />
andere Fahrzeuge sie nicht mehr<br />
kreuzen oder überholen, müssen sie<br />
hintereinander fahren.<br />
Und wie verhält es sich mit einer<br />
unbewilligten Critical-Mass-Rundfahrt?<br />
Weil hier dichter Veloverkehr<br />
herrscht, dürfen Velofahrende zu<br />
zweit nebeneinander in die Pedale<br />
treten. Dem Gegenverkehr und<br />
überholenden Fahrzeugen muss aber<br />
genügend Platz gelassen werden.<br />
Keine Vorrechte für Velofahrende<br />
gibt es dagegen an Kreuzungen:<br />
Rotlichter, Stoppsignale, Rechtsvortritt<br />
und das Kein-Vortritt-Signal sind<br />
von jeder und jedem Einzelnen zu<br />
beachten. Das wäre bei einem<br />
bewilligten Demonstrationszug<br />
anders, denn hier gelten die Vorgaben<br />
der Bewilligungsbehörde.<br />
Pro Velo setzt sich übrigens für eine<br />
Lockerung der Bestimmungen ein.<br />
So sollen Velofahrende auch in<br />
Tempo-30-Zonen – etwa auf sogenannten<br />
Velostrassen – und bei<br />
genügend breiten Radstreifen<br />
nebeneinander fahren dürfen. Dies<br />
weil Velofahren auch eine gesellige<br />
Tätigkeit ist, bei der man sich nach<br />
Möglichkeit unterhalten will. OO<br />
Foto: Pixabay<br />
WERBUNG
FORSCHUNG<br />
Pop-up-Velowege in<br />
der Romandie und der<br />
Deutschschweiz<br />
Infolge der Lockdowns unternahmen ausländische<br />
Städte vieles, um den Veloverkehr zu fördern.<br />
Auch in der Schweiz gab es einige Veloinitiativen.<br />
Patrick Rérat<br />
Hannah Widmer<br />
NACH WOCHEN des Lockdowns<br />
waren Restaurantbesuche und die<br />
Arbeit im Büro ab Mai 2020 wieder<br />
möglich. Um ein überproportionales<br />
Ausweichen auf das Auto zu vermeiden<br />
und den Veloverkehr zu fördern,<br />
lancierten Städte wie New York,<br />
Paris, Berlin, Wien oder Bogotá<br />
verschiedene Sofortmassnahmen.<br />
Auch in der Schweiz tat sich einiges.<br />
Auf einer Länge von insgesamt<br />
7,5 Kilometern initiierten Genf und<br />
Lausanne neue Pop-up-Velowege.<br />
Auch Freiburg lancierte kurzerhand<br />
einen neuen Veloweg. In Zürich<br />
blockierten Aktivistinnen und Aktivisten<br />
dagegen während 30 Minuten<br />
eine Fahrspur und nutzten diese als<br />
provisorischen Veloweg. Trotz der<br />
Forderung nach mehr Velowegen tat<br />
sich in der Deutschschweiz sonst<br />
nichts. Wie lässt sich dieser Unterschied<br />
zur Romandie erklären? Und<br />
welche Schlussfolgerungen lassen<br />
sich aus den bereits realisierten<br />
Pop-up-Velowegen ziehen?<br />
Pop-up-Velowege wie jene in Genf<br />
und Lausanne werden dem TACTICAL<br />
URBANISM zugeordnet. Dieser<br />
zeichnet sich durch schnelle, günstige<br />
und reversible Massnahmen aus,<br />
die den Übergang zu umweltfreundlichen,<br />
lebendigen Städten vorantreiben.<br />
Normalerweise ein Werkzeug<br />
von Grassroot-Bewegungen, spielten<br />
Behörden taktisch mit übergeordnetem<br />
Gesetz. Sie nutzten Artikel 107<br />
der nationalen Signalisationsverordnung<br />
auf bisher unbekannte Art.<br />
Das erlaubte es, «wenn es die<br />
Verkehrssicherheit erfordert», eine<br />
Signalisation ohne vorhergehende<br />
Konsultation während 60 Tagen<br />
zu ändern. Die Öffnung nach dem<br />
Lockdown konnte als solche Situation<br />
ausgelegt werden, und so wurden<br />
die «Coronapisten» schnell und<br />
unkompliziert eingerichtet. Nach<br />
Ablauf der 60 Tage (oder einer<br />
Erneuerung der 60-Tage-Periode in<br />
Genf) wurden die Projekte jedoch im<br />
ordentlichen Verfahren öffentlich<br />
aufgelegt.<br />
Mögliche Erklärungen<br />
Leicht umsetzbare Massnahmen<br />
waren in der Romandie wegen der<br />
weniger gut ausgebauten Veloinfrastruktur<br />
einfacher zu finden.<br />
Ausserdem gab es «politische<br />
Schwergewichte», die sich persönlich<br />
für Pop-up-Velowege einsetzten.<br />
In der Deutschschweiz erwies sich<br />
die Abwesenheit solcher Persönlichkeiten<br />
in Kombination mit dem<br />
schwierigen Verhältnis zwischen<br />
Kantonen und Städten jedoch als<br />
Hemmschuh.<br />
Zwischenbilanz<br />
Bis auf 100 Meter verstetigte Lausanne<br />
alle «Coronapisten». Auch in<br />
Genf sind die Pop-up-Velowege zum<br />
grossen Teil dauerhafter Bestandteil<br />
geworden, obschon noch einige<br />
Rekurse hängig sind. Unbestritten ist,<br />
dass TACTICAL URBANISM-Massnahmen<br />
neue Werkzeuge für Städte<br />
und Gemeinden darstellen. Pop-up-<br />
Massnahmen können zur Veloförderung<br />
beitragen, um schrittweise neue<br />
Lösungen zu erproben – wenn auch<br />
noch nicht mit dem perfekten<br />
Feinschliff –, Schwachstellen zu<br />
verstehen und das Velowegnetz zu<br />
verbessern. OO<br />
In einer Onlinebefragung<br />
wurden im Sommer<br />
2021 Velofahrende von<br />
Genf (463) und Lausanne<br />
(938) zu den<br />
Pop-up-Velowegen<br />
befragt. Die grosse<br />
Mehrheit der Interviewten<br />
gab an, sich<br />
durch die neuen Velowege<br />
sicherer zu<br />
fühlen (81 Prozent<br />
stimmten in Genf zu,<br />
73 Prozent in<br />
Lausanne, obwohl sich<br />
50 Prozent bzw. 53<br />
Prozent beim Velofahren<br />
in diesen Städten<br />
insgesamt noch nicht<br />
sicher fühlten).<br />
Viele Velofahrende<br />
änderten ihre Route,<br />
um von der neuen<br />
Infrastruktur zu<br />
profitieren (64 Prozent<br />
bzw. 44 Prozent).<br />
Das frei zugängliche<br />
Buch «Cycling through<br />
the pandemic»<br />
beinhaltet ein<br />
Kapitel des OUVEMA<br />
(Universitäres<br />
Observatorium<br />
des Velos<br />
und der aktiven<br />
Mobilität)<br />
über<br />
die Schweiz.<br />
Text: Hannah Widmer<br />
Frühling 20<strong>24</strong> und Patrick Rérat<br />
19<br />
Verband
MITGLIE<strong>DE</strong>R IM GESPRÄCH<br />
30 Jahre Engagement<br />
Johanna Lott Fischer, Gründungsmitglied von<br />
PRO VELO Neuchâtel, verlässt den Vorstand, um sich<br />
anderen politischen Aktivitäten zu widmen. Die<br />
Verbandsleitung gibt sie jedoch nicht vollständig ab.<br />
ALLES begann mit der Abstimmung<br />
über ein Velowegprojekt. «Wir<br />
fanden, dass man eine Organisation<br />
gründen sollte, die den Velofahrerinnen<br />
und Velofahrern eine Stimme<br />
gibt», erinnert sich Johanna<br />
Lott Fischer. So entstand 1993 die<br />
«Groupe Vélo du littoral<br />
neuchâtelois».<br />
Für die Frau, die inzwischen<br />
«ausschliesslich» mit dem Fahrrad<br />
unterwegs ist, drängte sich dieses<br />
Engagement nicht auf: «Der Velofahrende<br />
im Haus war eher mein<br />
Mann», scherzt Lott Fischer.<br />
Als das Paar 1992 nach Neuenburg<br />
kam und sich beruflich etabliert<br />
hatte, wollten sich beide ehrenamtlich<br />
betätigen. Während Lott Fischers<br />
Ehemann dem VCS beitrat, engagierte<br />
sich Johanna Lott Fischer für<br />
den Veloverkehr. «Das Thema ist zu<br />
meiner Passion geworden. Ich hätte<br />
nie gedacht, dass mir eine Tätigkeit<br />
als Instruktorin so viel Spass machen<br />
würde, wäre ich nicht Mitglied bei<br />
Pro Velo geworden.»<br />
Lott Fischer hat viele Hüte auf: von<br />
2005 bis 2014 als Vereinspräsidentin<br />
und danach als Kassierin der Sektion<br />
Neuenburg, war sie in 30 Jahren an<br />
vielen Veloerfolgen in ihrer Region<br />
beteiligt. Kürzlich etwa bei der Neugestaltung<br />
des «Clos de Serrières»<br />
in Neuenburg, wo die Verkehrsberuhigung<br />
in einen Teil des Quartiers<br />
integriert wurde. Auch viele kleine<br />
Verbesserungen in der Stadt kann<br />
sie auf ihrer Habenseite verbuchen.<br />
«Komme ich an einem dieser Orte<br />
vorbei, freue ich mich darüber, was<br />
unser Verein für die Velofahrerinnen<br />
und Velofahrer erreicht hat.» Auch<br />
wenn es in Neuenburg noch einiges<br />
zu tun gibt, insbesondere bei der<br />
Beschilderung: «Diese ist manchmal<br />
zum Verzweifeln.»<br />
«Politisch gesehen sind<br />
alle für das Velo,<br />
aber wenn es konkret<br />
darum geht, den Raum<br />
der Autos für sanfte<br />
Mobilität einzunehmen,<br />
gibt es plötzlich eine<br />
politische Spaltung<br />
zwischen Links und<br />
Rechts.»<br />
Ebenso prägend für die Deutsche,<br />
die lange Zeit als Sprecherin der<br />
Westschweizer Sektionen fungierte:<br />
das Treffen und der Austausch mit<br />
Mitgliedern aus anderen Regionen<br />
mit unterschiedlichem Hintergrund.<br />
«In der Anfangszeit studierten wir<br />
die Schweizer Karte, um Gebiete zu<br />
finden, in denen Pro Velo noch nicht<br />
präsent war, um die Gründung von<br />
weiteren Vereinen anzuregen.»<br />
Johanna Lott Fischer war auch am<br />
Abenteuer PRO VELO info beteiligt –<br />
bis zur letzten Ausgabe im Dezember<br />
2023. Sie kümmerte sich um<br />
die Finanzen und schrieb Artikel auf<br />
Französisch – einer Fremdsprache.<br />
Johanna Lott Fischer stammt aus<br />
Karlsruhe, wo seit über 40 Jahren<br />
ein Velonetzkonzept existiert. Ist sie<br />
dort oder anderswo unterwegs, fällt<br />
es ihr leichter, zu erfassen, «woran es<br />
bei uns fehlt, und unsere Interessen<br />
besser zu vertreten». Das gilt auch<br />
für die Stadt Bern, wo sie zwei Jahre<br />
lang gearbeitet hat: «Das Velo ist dort<br />
im Verkehr integriert. Das trägt dazu<br />
bei, mehr Menschen zum Velofahren<br />
zu motivieren. Es war wichtig, das<br />
selbst zu erleben, um in Neuenburg<br />
besser argumentieren zu können.»<br />
Um noch mehr mitentscheiden zu<br />
können, trat Johanna Lott Fischer<br />
den «Grünen» in Neuenburg bei und<br />
kandidiert im April 20<strong>24</strong> für den<br />
Gemeinderat. Neben dem Fotovoltaikunternehmen,<br />
das sie zusammen<br />
mit ihrem Mann betreibt, bedeutet<br />
das eine Menge Mehrarbeit. Deshalb<br />
entschied sich Lott Fischer, bei ihren<br />
Veloaktivitäten die Bremse zu ziehen.<br />
Ganz anhalten und absteigen wird<br />
Lott Fischer jedoch nicht: Die 60-Jährige<br />
unterstützt PRO VELO Neuchâtel<br />
weiterhin bei den Velobörsen und<br />
den Velofahrkursen. Und auch zu<br />
Hause heisst sie Velofahrende auf der<br />
Durchfahrt als Teil der Warmshowers-<br />
Gemeinschaft willkommen. OO<br />
Mitglied von PRO VELO<br />
Neuchâtel seit:<br />
der Gründung im Jahr 1993<br />
Eine besondere<br />
Veloerinnerung: «I BIKE to<br />
move it» – mit dem Velo an die<br />
nationale Klimademo – bei der<br />
Ankunft in Bern mit Hunderten<br />
anderer Velofahrerinnen und<br />
Velofahrer<br />
Ein Lieblingsvelo: mein<br />
blaues Stolz-Fahrrad (Zürcher<br />
werden sich daran erinnern), das<br />
in den 1990er-Jahren ein<br />
Vermögen kostete, aber seinen<br />
Preis absolut wert war!<br />
Ein Film in Verbindung<br />
mit dem Fahrrad? «Jour de<br />
fête» von Jacques Tati<br />
20 Verband<br />
Interview und Fotografie:<br />
Cynthia Khattar<br />
Proi Velo Magazin
Cycle-Life<br />
Ausflugstipp Montreux<br />
Bicycle Race<br />
Foto: zvg, www.freddie-tours.com<br />
Das Velofahren wird und wurde viel besungen. So auch in der<br />
Velohymne «Bicycle Race», der Rockband Queen. Eine Ode ans<br />
Velofahren, die in Montreux am Genfersee entstand sowie ein<br />
Gedenken an Freddie Mercurys Schaffen mit den jährlich stattfindenden<br />
Freddie Celebration Days.<br />
«I want to ride my bicycle where I like», forderte Freddie Mercury<br />
im Queen-Song «Bicycle Race». Ist es eine Ode an das Velo oder<br />
eine Aufforderung an die Behörden, die Veloinfrastruktur zu verbessern?<br />
Man kann es nur vermuten. An Freddie Mercurys Begeisterung<br />
zum Velofahren lag es jedenfalls nicht, auch wenn Velos<br />
auf der Queen-Welttournee 1979 die Bühnen als Deko zierten:<br />
«Er war wenig sportlich», erzählt Lucien Muller, der Freddie-Mercury-<br />
Touren in Montreux anbietet. Ob Freddie jemals ein Velo besessen<br />
hat? Eine SMS an Freddie Mercurys ehemaligen Personal Assistant<br />
Peter Freestone, der Mercury über zehn Jahre lang Tag und Nacht<br />
bis zu dessen Tod 1991 begleitete, bringt Klarheit: «Ich habe ihn<br />
nie auf einem Velo gesehen», antwortete er innert zweier Minuten.<br />
Doch weshalb dann dieses leidenschaftliche Lied für das Velofahren?<br />
Diese Frage bleibt auch für Lucien Muller nach etlichen<br />
Recherchen offen. So viel ist klar: Die Songidee entstand im Juli<br />
1978 in Montreux, als Freddie Mercury während einer Aufnahmepause<br />
bei der Arbeit zum Album «Jazz» die Durchfahrt des Tour-de-<br />
France-Pelotons in der Nähe des Casinos beobachtete. Als «Bicycle<br />
Race» im Oktober 1978 veröffentlicht wird, folgt ein Aufschrei der<br />
Empörung, denn im dazugehörigen Video radeln 65 junge unbekleidete<br />
Frauen quer durchs Londoner Wimbledon Stadium. Eine<br />
pure Provokation, die in manchen Ländern sogar zur Zensur führt.<br />
Beispielsweise in den USA oder in Japan. Das tut dem Erfolg der<br />
Platte jedoch keinen Abbruch. Im Gegenteil: In Grossbritannien<br />
wird die Single mit Gold und in den USA sogar mit Platin ausgezeichnet.<br />
In der Schweiz schaffte es das Lied dagegen nicht auf die<br />
vorderen Ränge. Wer mehr über den Aufenthalt von Queen und<br />
Freddie Mercury erfahren möchte, kann bei Freddie Tours eine einbis<br />
zweistündige Führung buchen. Ausserdem finden vom 5. bis<br />
8. September 20<strong>24</strong> in Montreux die «Freddie Celebrations Days»<br />
statt, an denen verschiedene Events locken: etwa eine Bootstour mit<br />
Peter Freestone oder eine «Silent Disco» am Seeufer. (cop) OO<br />
Infos<br />
Le Valais<br />
à vélo<br />
(Das Wallis<br />
per Velo)<br />
Nach «Les Alpes à<br />
vélo» (Slatkine, 2021)<br />
bringt der Triathlet und<br />
Bilderjäger Nicolas<br />
Richoz ein zweites<br />
schönes Monumentalwerk<br />
(1,2 kg) heraus.<br />
31 Routen führen über<br />
Pässe, Staudämme,<br />
Gipfel und Gletscher.<br />
Ein Werk mit atemberaubenden<br />
Bildern des<br />
Wallis. Ein Verzeichnis,<br />
ein Veloguide und eine<br />
Referenz für Kletterer.<br />
Nicolas Richoz,<br />
Le Valais à vélo<br />
(Das Wallis per<br />
Velo), Slatkine,<br />
2023, 463 Seiten<br />
Queen-Führung:<br />
www.freddie-tours.com<br />
Unser Song-Tipp:<br />
Welche Songs hören Sie auf<br />
Velotouren?<br />
Melden Sie es uns:<br />
magazin@pro-velo.ch<br />
Übergestern<br />
in Japan<br />
Ohne Talent und Training,<br />
aber mit zu vielen<br />
Kilos auf den Rippen<br />
gewinnt Michael<br />
O. B. Krähe als erster<br />
Ausländer eine Rennserie<br />
des japanischen<br />
Radsportverbands<br />
JCRC. In seinem Buch<br />
erzählt Krähe die unglaubliche,<br />
aber wahre<br />
Geschichte seines fernöstlichen<br />
Veloabenteuers.<br />
Eines abseits des<br />
Rampenlichts und sehr,<br />
sehr fern der Heimat.<br />
Nebenbei erfahren<br />
Lesende viel Erstaunliches<br />
über die Japaner<br />
und ihre Eigenheiten.<br />
Michael O. B.<br />
Krähe, Cavadonga,<br />
2023, 160 Seiten<br />
Frühling 20<strong>24</strong> Cycle-Life 21
Ra(n)dvoll mit Events<br />
20<strong>24</strong> wird zum Fest aller Velofans. Eine Auswahl an<br />
Veranstaltungen, die Familien, Gravelbikerinnen, Mountainbikefans<br />
und Rennradenthusiasten begeistern werden.<br />
SlowUp-Saison<br />
Das SlowUp-Rezept ist einfach: Eine breite,<br />
möglichst flach verlaufende Strasse wird<br />
für einen Tag für den motorisierten Verkehr<br />
gesperrt und den «langsamen» Verkehrsmitteln<br />
überlassen. Durch ein vielseitiges<br />
Rahmenprogramm entlang der Strecke wird<br />
der autofreie Tag zu einem Fest für Gross<br />
und Klein. 20<strong>24</strong> gibt es in der ganzen Schweiz<br />
18 autofreie Sonntage unter dem Patronat<br />
von SlowUp.<br />
Datum: zwischen April und September<br />
Ort: ganze Schweiz, alle Landesteile<br />
Cycle Week<br />
Die Cycle Week<br />
lockt mit einem<br />
vielseitigen Veloprogramm<br />
in der<br />
Europaallee beim<br />
Hauptbahnhof<br />
Zürich sowie in der<br />
Brunau. Während sich die Jüngsten auf dem<br />
Laufradparcours austoben oder Kindervelos<br />
testen, erwarten Erwachsene ein reichhaltiges<br />
Programm mit rund 180 Workshops und<br />
Shows sowie topmoderne Velos und Zubehör.<br />
Datum: 23. bis 26. Mai 20<strong>24</strong><br />
Ort: Zürich<br />
Gravel Trans Jura<br />
Im Sommer mischt das Bikepacking-<br />
Abenteuer «Gravel Trans Jura» die Szene auf.<br />
Die epische Velotour führt über zahlreiche<br />
Juraketten, verspricht atemberaubende<br />
Panoramen und offenbart die unberührte<br />
Schönheit des Juras. Eile ist nicht vonnöten:<br />
Jede und jeder bestimmt das eigene Tempo.<br />
Datum: 30. Mai bis 5. Juni 20<strong>24</strong><br />
Ort: Baden (Start), Nyon (Ziel)<br />
Biketest Gryon<br />
Das Dorf Gryon in den Waadtländer Alpen<br />
wird zum Schauplatz actiongeladener Biketests.<br />
Am kleinen und feinen Velofestival<br />
können Besucherinnen und Besucher auf dem<br />
Place de Barboleuse einige der 400 Velos<br />
auf verschiedenen Teststrecken ausprobieren.<br />
Datum: 31. Mai bis 2. Juni 20<strong>24</strong><br />
Ort: Gryon<br />
La Reine<br />
Im Radsport stehen Wettbewerbe für<br />
Amateure, Gran Fondos – auch bekannt als<br />
Rennen für Jedermann hoch im Kurs. Doch<br />
La Reine sticht heraus: Das Event richtet sich<br />
ausschliesslich an Frauen. Zwei verkehrsfreie<br />
Strecken locken: Der 136 Kilometer lange<br />
Gran Fondo sowie der 87 Kilometer lange<br />
Media Fondo. Nebst der sportlichen Herausforderung<br />
stehen der Austausch unter<br />
Gleichgesinnten und die Freude am Velofahren<br />
im Mittelpunkt.<br />
Datum: 21. bis 22. Juni 20<strong>24</strong><br />
Ort: Gstaad<br />
Bergkönig<br />
Italien hat seine L’Eroica, die Schweiz ihren<br />
Bergkönig. Die Heimat des königlichen<br />
Radsportevents ist das historische Burgdorf.<br />
Hier beginnen und enden alle Fahrten, auch<br />
die After-Party findet hier statt. Ein vielfältiges<br />
Rahmenprogramm verwandelt das<br />
Gelände zudem in ein Vintagevelofestival.<br />
Datum: <strong>24</strong>. bis 25. August 20<strong>24</strong><br />
Ort: Burgdorf<br />
Hallo Velo!<br />
Jede Velostadt verdient ein Velofestival.<br />
Mit «Hallo Velo!» wird Bern diesem<br />
Anspruch seit sieben Jahren gerecht.<br />
Die vielseitige Veranstaltung mit Ausfahrten,<br />
Teststrecken, Velo-Expo und<br />
Shows bietet Spannendes für Velofans<br />
jeglichen Alters und unterschiedlicher<br />
Interessen.<br />
Datum: 8. September 20<strong>24</strong><br />
Ort: Bern<br />
Klausen<br />
Monument<br />
Den Klausenpass<br />
ohne den Motorenlärm<br />
zu erleben: Das<br />
bietet das Klausen<br />
Monument. Während<br />
die Autos und<br />
Motorräder aussen<br />
vor bleiben, können<br />
Velofahrende und<br />
E-Bikende den Pass<br />
in aller Ruhe erklimmen,<br />
die Strecke<br />
geniessen und<br />
frische Bergluft<br />
einatmen.<br />
Datum: 8. September<br />
20<strong>24</strong><br />
Ort: Klausenpass<br />
UCI-Rad- und<br />
-Para-Cycling-<br />
Strassen-WM<br />
Wenn sich Paraathletinnen,<br />
Elitefahrer<br />
und der<br />
Nachwuchs bei den<br />
Weltmeisterschaften<br />
um Regenbogentrikots<br />
duellieren,<br />
wird es spannend.<br />
Das Finale bringt<br />
die WM zu den<br />
Menschen auf dem<br />
Sechseläutenplatz<br />
in Zürich.<br />
Datum: 21. bis 29.<br />
September 20<strong>24</strong><br />
Ort: Zürich<br />
22 Cycle-Life<br />
Text: Fabian Baumann<br />
Fotografie: zVg<br />
Pro Velo Magazin
Mit dem Velo ins<br />
Zürcher Weinland<br />
Diese Velotour führt über<br />
die Thur nach Stein am Rhein.<br />
Die meist flache und<br />
landschaftlich reizvolle Runde<br />
startet in Winterthur.<br />
SAGEN Ihnen Guntalingen, Waltalingen<br />
oder Gütighausen etwas? Wenn ja, sind Sie<br />
entweder geografisch versiert oder stammen<br />
aus der Region. Für alle anderen gibt es an<br />
der Grenze zum «Wilden Osten» viel zu<br />
entdecken. Mit der S-Bahn erreichen wir den<br />
Startpunkt Seuzach vom Hauptbahnhof<br />
Zürich aus bequem im Viertelstundentakt.<br />
Von dort führt der Radweg bis nach Dinhard.<br />
Zurück auf der wenig befahrenen Strasse<br />
überqueren wir bei Thalheim-Altikon die<br />
S-Bahn, die nach Stein am Rhein fährt. Auf<br />
schneller Fahrt geht es weiter nach Thalheim<br />
und dann auf dem Veloweg nach Gütighausen.<br />
Dort rumpelt es wegen des Kopfsteinpflasters<br />
der früheren Strassenführung kurz unter den<br />
Rädern. Sodann überqueren wir die Thur auf<br />
der 1915 gebauten Stahlbrücke und passieren<br />
damit gleich auch ein Stück Geschichte.<br />
Wechselvolle Thurgeschichte<br />
Am tiefsten Punkt der Tour blicken wir auf<br />
den mit 134 Kilometern nach dem Rhein<br />
zweitlängsten Fluss der Ostschweiz. Meist<br />
fliesst die Thur träge durch die flache Senke,<br />
im Sommer ist sie ein beliebter Badeort mit<br />
Campingplätzen. Jahrhundertelang war sie<br />
aber für ihre Überschwemmungen gefürchtet,<br />
bevor sie im letzten Jahr hundert gezähmt<br />
wurde. Seit einiger Zeit darf sie wieder ihrem<br />
natürlichen Lauf folgen, was sich positiv<br />
auf die Auenlandschaft und die Vogelwelt<br />
auswirkt.<br />
Weiter pedalen wir nun etwas bergauf nach<br />
Ossingen. Auch dieses typische Weinlanddorf<br />
pendelt zwischen beschaulichen Fachwerkhäusern<br />
und modernem Dorfteil mit etwas<br />
lieblos hingeklotzten Neubauten. Nach dem<br />
Bahnübergang wechseln wir links auf den neu<br />
gebauten Radweg bis nach Gisenhard. Dort<br />
befahren wir kurz die Hauptstrasse, biegen<br />
aber nach dem Dorfausgang nach links in eine<br />
Fahrverbotsstrasse ab (ca. 250 Meter, Velo<br />
schieben). Nun treffen wir auf eine regionale<br />
Route, der wir bis nach Guntalingen folgen.<br />
Schmuckes Stammheim<br />
In Stammheim passieren wir das zurzeit<br />
geschlossene Gasthaus Adler, wo bis vor<br />
Kurzem an heissen Sommertagen der Schatten<br />
einer riesigen Kastanie zum Verweilen<br />
einlud. Das Projekt einer Genossenschaft<br />
sieht vor, das altehrwürdige Gebäude um<br />
altersgerechte Wohnungen zu erweitern.<br />
Weiter oben in Oberstammheim ist das Hotel<br />
und Gasthaus Hirschen die erste Gourmetadresse.<br />
Es gehört der Zürcher Familie Wehrli,<br />
die im 17. Jahrhundert dort wohl habend<br />
wurde. Das Hotel wurde kürzlich sorgfältig<br />
restauriert und empfiehlt sich auch für<br />
Übernachtungen.<br />
Fehlt dafür die Zeit, folgt man von Unterstammheim<br />
aus der Wylandroute 45 bis nach<br />
Stein am Rhein. Wer hier die Tour beendet,<br />
kann mit der S-Bahn den Heimweg antreten.<br />
Wer nach der hübschen Altstadt von Stein am<br />
Rhein (am besten ausserhalb der Sommermonate<br />
besuchen) nochmals Musse für<br />
weitere Kilometer findet, fährt rheinabwärts<br />
oder dem Untersee entlang aufwärts<br />
in weitere erlebnisreiche Velogebiete. OO<br />
Infos zur Tour<br />
Strecke: 30 km, meist entlang der Schweizmobil-<br />
Routen 45 und 33<br />
Höhenunterschied: ca. 150 Hm<br />
Geeignet für: Familien mit Kindern ab 10 Jahren<br />
und ausflugsgeübte Radlerinnen und Radler<br />
Übernachten:<br />
hirschenstammheim.ch<br />
Text: Pete Mijnssen,<br />
Frühling 20<strong>24</strong> Fotografie: Veloland Schaffhausen, Winterthur<br />
23<br />
Velotour
Auf zwei Rädern in die digitale<br />
Welt: Top-Apps für Velofans<br />
Ob Alltag oder Freizeit und Sport, die digitale Welt bietet eine Vielzahl<br />
von Apps und Plattformen, die das Velofahren erleichtern und bereichern.<br />
Wir stellen einige vor.<br />
Fabian Baumann, Text<br />
Das Smartphone und darauf installierte Apps sind für<br />
viele Menschen selbstverständlich geworden. Auch für<br />
Velofahrende gibt es viele nützliche Apps und Onlineplattformen.<br />
Nicht nur für Sportbegeisterte, sondern auch<br />
für jene, die das Velo nur im Alltag oder für Ausflüge<br />
nutzen. Im Freizeitbereich gehört zu den bekanntesten<br />
und beliebtesten Plattformen zweifellos Komoot.<br />
Auf der gleichnamigen Website finden Interessierte eine<br />
Vielzahl an Tourenvorschlägen für Velos, Mountainund<br />
Gravelbikes sowie Rennräder. Auch Wander- und<br />
Laufbegeisterte finden passende Vorschläge. Die Onlineplattform<br />
lässt sich zwar kostenlos nutzen, für die App<br />
gibt es aber auch kostenpflichtige Zusatzfunktionen<br />
(siehe Übersicht).<br />
TEST<br />
Bikecitizens<br />
www.bikecitizens.net<br />
Bikemap<br />
www.bikemap.net<br />
Komoot<br />
www.komoot.de<br />
Basisfunktion<br />
Weltkarte, Tracking,<br />
Routenplanung ohne<br />
Zwischenstopps, Navigation<br />
ohne Sprachansagen<br />
Onlinekarte Standard, Onlinekarte<br />
Open-Street-Map, Adressen<br />
suchen und Navigation<br />
online, Tourenvorschläge in<br />
der App, Routen auf der Website<br />
selbst zeichnen/erstellen<br />
und in der App nachfahren<br />
Onlinekarte, Adressen suche, Routen<br />
planen und zeichnen auf der Website.<br />
Tourenvorschläge in der App, Export<br />
von Touren als GPX-Datei<br />
Premiumfunktion<br />
Onlinenavigation mit Sprachansagen<br />
weltweit, Offlinekarten,<br />
Offlineroutenführung, Routen<br />
personalisieren und Heatmaps<br />
erstellen, Routen mit Zwischenstopps<br />
planen<br />
Offlinekarten und Navigation,<br />
andere Karten als Basiskarten<br />
(3-D, Nacht, Open Cycle), für<br />
Rennvelo und Mountainbike<br />
optimierte Navigation, Premiumsupport<br />
Kartenausschnitt für Navigation,<br />
Sprachnavigation, Offlinekarten,<br />
Livetracking, Tourwetter, 3-D-Karten,<br />
Karten auf Garmin-Geräten nutzen<br />
Kosten<br />
Fr. 3.50 / Monat,<br />
Fr. 28.– / Jahr<br />
Fr. 10.– / Monat,<br />
Fr. 119.– / Jahr<br />
Verschiedene Preise: z. B. Einzelregion<br />
Fr. 4.– bis Fr. 9.–, ganze Welt Fr. 30.–<br />
als Einmalzahlung.<br />
Alle Premiumfunktionen inkl. Karten<br />
freischalten: Fr. 5.– / Monat /<br />
Fr. 60.– / Jahr.<br />
Kommentar<br />
Ohne Account nutzbar.<br />
Kein Planen von Routen<br />
am PC möglich. App auch für<br />
Apple Watch erhältlich.<br />
Ohne Account nicht nutzbar.<br />
Account erstellen via Google,<br />
Apple und Facebook. Ein spezifischer<br />
Account kann in der<br />
App oder via Website erstellt<br />
werden. App auch für Apple<br />
Watch erhältlich.<br />
Ohne Account nutzbar. Verhältnismässig<br />
günstig in «Premium». Gute Website<br />
zum Planen von Touren. Komoot kann<br />
auf zahlreichen GPS-Geräten, Smartwatches<br />
unterschiedlicher Hersteller<br />
sowie E-Bikes mit Bosch-Antrieben und<br />
von Specialized genutzt werden.<br />
<strong>24</strong> Cycle-Life Text: Fabian Baumann<br />
Pro Velo Magazin
Die offiziellen Veloland-Routen in der Hosentasche<br />
Einem Schweizer Wanderweg ist so gut wie jede und jeder<br />
schon gefolgt, und auch das Veloland-Schweiz-Netz ist<br />
vielen ein Begriff. Weniger bekannt ist, dass die Schweizmobil-App<br />
alle offiziellen Routen kostenlos aufgrund<br />
der Swisstopo-Landeskarten aufs Smartphone bringt. Die<br />
App bietet zwar keine aktive Routenführung, mit GPS<br />
findet man aber jederzeit seine aktuelle Position. Lohnende<br />
Zusatzfunktionen gibt es mit dem Schweizmobil-Plus-Abo<br />
für 35 Franken im Jahr. Damit lassen sich beispielsweise<br />
eigene Routen zeichnen und in die App exportieren<br />
oder Kartenausschnitte herunterladen, um die App ohne<br />
Internetverbindung (z. B. in den Bergen) nutzen zu können.<br />
Von A nach B ohne auf die Karte zu schauen<br />
In einer fremden Stadt aus dem Zug steigen, sich aufs Velo<br />
setzen und ohne Umwege zum Hotel oder zur Adresse<br />
einer Freundin radeln: Auch hier helfen verschiedene Apps.<br />
Mit «Bike Citizens», «Bikemap» oder «Naviki» können<br />
Velofahrende bequem eine Adresse suchen und sich auf für<br />
Fahrräder geeigneten Wegen zum gewünschten Ort lotsen<br />
lassen. Die Apps sind mit Einschränkungen kostenlos<br />
nutzbar. Offlinekarten oder die Navigation per Sprachausgabe<br />
(wie bei Autonavis) sind jedoch kostenpflichtig.<br />
Soziales Netzwerk und Trainingstagebuch<br />
Strava hingegen hilft weder beim Planen einer Velotour<br />
noch bei der Orientierung. Die Plattform hat sich seit ihrer<br />
Gründung im Jahr 2009 zum grössten sozialen Netzwerk<br />
für Sportbegeisterte entwickelt. Auf Strava tracken sie ihre<br />
zurückgelegten Strecken, führen Trainingstagebuch,<br />
können sich mit anderen Personen messen oder unterei<br />
nander austauschen. Speziell an der Plattform sind<br />
die Auszeichnungen, die man für Streckenabschnitte – sogenannte<br />
Segmente – erhalten kann. Eine virtuelle Krone,<br />
einen Pokal oder eine Medaille gibt es für Streckenrekorde<br />
(CR: Course Record) und Abschnitte auf Bergstrecken<br />
(KOM, QOM: King of the mountain, Queen of<br />
the mountain). Zusätzlich vergeben werden Belohnungen<br />
für persönliche Bestzeiten (PR: Personel Record). Wer<br />
seine Aktivitäten aufzeichnen und auf die Plattform laden<br />
will, kann das via App oder mit den meisten gängigen<br />
GPS-Velo-computern und Smart watches tun. So gut wie<br />
alle bieten die Möglichkeit, Daten auf Strava zu laden.<br />
Wie bei allen anderen sozialen Netzwerken sollten<br />
Nutzerinnen und Nutzer sich aber bewusst sein, dass sie<br />
persönliche Daten preisgeben. Bei Strava ist das etwa der<br />
Wohn- oder Arbeitsort als Startpunkt der geteilten<br />
Aktivitäten.<br />
Naviki<br />
www.naviki.org<br />
Onlinekarte, Adressen suchen und Navigation online.<br />
Routen planen auf der Website nur via Adressein<br />
gabe, Selberzeichnen von Strecken nicht möglich<br />
Navigationsanweisungen per Pfeil oder Sprachausgabe,<br />
individuelle Nutzungsstatistiken und Erfolge<br />
erstellen, Routenplanung für Freizeit (nutzt ausgeschilderte<br />
offizielle Themenrouten, leicht befahrbare<br />
Wege, Nebenstrecken und schöne Umgebung),<br />
Routenplanung für Mountainbike (offroad, kein<br />
Asphalt, ausgeschilderte Bikestrecken, Singletrails,<br />
Wald- und Feldwege), Routenplanung für Rennvelo<br />
(Asphalt, Strecken für schnelles Fahren geeignet,<br />
Nebenstrassen, schöne Umgebung, Extrafitnessgeräte<br />
verbinden inkl.), Offlinekarten, Routenplanung für<br />
schnelle E-Bikes (Nebenstrecken mit wenig Verkehr,<br />
für schnelles Fahren geeignet, schöne Landschaft),<br />
POIs, Fitnessgeräte verbinden, Werbung entfernen<br />
Alle Naviki-Funktionen: Fr. 2.– / Monat,<br />
Fr. 15.– / Jahr<br />
Schweizmobil<br />
www.schweizmobil.ch<br />
Alle offiziellen Velo- und Mountainbikeland-Schweiz-Routen<br />
sowie die weiteren Routen von<br />
Schweiz Mobil auf Basis der Toposchweiz-Karten.<br />
Keine Routingoder<br />
Navigationsfunktion, App<br />
aktuelle GPS-Position auf Karte<br />
Schweizmobil Plus: Routen auf<br />
der Topokarte selbst planen<br />
und zeichnen, Export Touren als<br />
GPX-Datei, Anzeigen von selbst<br />
erstellten Touren in der App<br />
Fr. 35.– / Jahr<br />
Strava<br />
www.strava.com<br />
Unterstützung verschiedener Geräte,<br />
Aufzeichnen von Aktivitäten,<br />
soziales Netzwerk<br />
Routenplanung, Trainingsdashboard,<br />
Leistungsanalyse, Zielsetzungen,<br />
Trainingstagebuch,<br />
persönliche Heatmaps und mehr<br />
Fr. 11.95 / Monat,<br />
Fr. 79.95 / Jahr<br />
App ohne Account nutzbar. Sehr viele Funktionen.<br />
Nur auf den ersten Blick teuer. Alle Premiumfunktionen<br />
zusammen etwa gleich teuer wie «Bikemap» pro Jahr.<br />
App auch für Apple Watch erhältlich.<br />
Die offiziellen Velorouten der<br />
Schweiz auf der besten Kartenbasis,<br />
und erst noch umsonst.<br />
Für das Planen von Velotouren<br />
oder Wanderungen lohnt sich<br />
Schweizmobil Plus. Kein anderer<br />
Dienst bietet eine so hochwertige<br />
Kartengrundlage.<br />
Strava ist de facto das soziale<br />
Netzwerk für (rad)sportbegeisterte<br />
Personen. Wer ambitionierte<br />
Trainingspläne hat, ist mit einem<br />
Premiumabo gut beraten. Für alle<br />
anderen reicht die kostenlose Basisvariante.<br />
App für Smartwatches<br />
verschiedener Hersteller erhältlich.<br />
Frühling 20<strong>24</strong> Cycle-Life 25
Jedes Objekt erscheint nur einmal<br />
in jeder Zeile und jeder Spalte.<br />
Kannst du die Namen der verschiedenen<br />
Teile dieses Velos finden ?<br />
___ Kette<br />
___ Bremse<br />
___ Reifen<br />
___ Rahmen<br />
___ Lenker<br />
___ Rücklicht<br />
___ Sattel<br />
___ Schaltung<br />
___ Gepäckträger<br />
___ Trinkflasche<br />
Verbinde die Velos mit<br />
ihren Besitzern.<br />
Wie heisst dieses alte Velomodell ?<br />
a. Draisine<br />
b. Grossrad<br />
c. Hochrad<br />
. . . . . .<br />
. . . . .<br />
.<br />
Finde die 7 Unterschiede zwischen diesen beiden Bildern. Du kannst sie dann ausmalen.<br />
Lösungen : Die 7 Unterschiede : es fehlt ein Herz-Tattoo, eine Linie auf dem<br />
T-Shirt, ein Pedal des Velos, ein Rad unten rechts, der Punkt auf dem i von<br />
Bike, ein Griff auf dem Möbel unten links, ein umgedrehter Schlüssel auf der<br />
Werkzeugtafel. Quiz : c. Velo in Einzelteilen : a,h,i,f,g,c,e,b,d,j.<br />
26 Rätsel-Seite<br />
Illustration: Gilles Gonin<br />
Pro Velo Magazin
Vorteile<br />
PRO VELO SCHWEIZ BIETET IHNEN ALS MITGLIED<br />
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Tel. +41 52 511 28 48<br />
Impressum «Pro Velo Magazin» 1/20<strong>24</strong>, Erster Jahrgang<br />
Das «Pro Velo Magazin» erscheint viermal im Jahr.<br />
Herausgeberin: Pro Velo Schweiz, Birkenweg 61, 3013 Bern, Tel. 031 318 54 11, info@pro-velo.ch.<br />
Gesamtredaktion: Cynthia Khattar, Westschweiz, Corinne Päper, Deutschschweiz.<br />
Autorinnen und Autoren: Fabian Baumann, Raffaela Hanauer, Christoph<br />
Merkli, Hannah Widmer. Grafik: La Mine, Genf, und Duplex, Bern.<br />
Kinderseite: Gilles Gonin. Satz, Postproduktion, Druck und Vertrieb:<br />
Stämpfli Kommunikation, Postfach, 3001 Bern. Auflage, Erscheinung:<br />
28000 Exemplare, Deutsch und Französisch. Gedruckt in der Schweiz:<br />
100 Prozent Altpapier, FSC Recycled. Mitgliedervorteile: (QR-Code).<br />
Zugangscode für Ermässigung bei Publibike und Carvelo: velorution<br />
Frühling 20<strong>24</strong> Mitgliedervorteile 27