POPSCENE April 2024

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LESELUST Frank P. Meyer AUTOR AUS PRIMSTAL Es sei vielleicht übertrieben, zu behaupten, er habe schon immer Schriftsteller werden wollen, sagt Frank P. Meyer. Dennoch stand bereits während seines Studiums fest, dass er Bücher schreiben und veröffentlichen wollte. Das passt auch zu den Fächern, die der inzwischen mehrfach ausgezeichnete Autor gewählt hat: Anglistik, Germanistik und Niederländische Philologie in Oxford und Trier, wo er heute die Studienberatung leitet. Du hast zuerst Kurzgeschichten geschrieben - wie schwer ist dir der Einstieg in die Romanwelt gefallen? Überhaupt nicht schwer. Mit der Zeit wurden meine Kurzgeschichten immer länger, in den ersten beiden Erzählbanden war auch schon jeweils eine kürzere Novelle dabei … und ich fühlte mich irgendwann einfach reif für 400-Seiten-Romane. 20 Deine Romane haben einen Bezug zum Nordsaarland und zeichnen sich durch eine genaue Beobachtungsgabe aus. Hattest du je Bedenken, dass sich jemand davon angegriffen fühlen könnte? Oh ja, die Bedenken hatte ich, und ich wurde von verschiedenen Seiten davor gewarnt, mein Heimatdorf eindeutig identifizierbar in meine Romane einzubringen. Aber es hat sich herausgestellt, dass die allermeisten Menschen aus meinem Dorf das wunderbar finden, dass ich meine – zumeist sehr skurrile Geschichten – im Nordsaarland spielen lasse. Der Haupterzählstrang ist dabei immer eine fiktionale Geschichte, aber es fließen doch auch konkret z.B. Dorffeste, Kneipen oder ‚reale‘ Personen als Nebenfiguren mit in die Geschichten ein. Überraschenderweise haben mich schon etliche Leute aus meinem Heimatdorf gebeten, sie im nächsten Buch doch bitte ‚kurz auftreten zu lassen‘. Ich werte das mal als gutes Zeichen. Hat die Auszeichnung mit dem Grimmelshausen-Preis dich in deinem Schaffen beeinflusst? Nein, im Gegenteil. Einige Schriftsteller-Kolleginnen und -Kollegen und etliche andere Leute haben mir gesagt, dass ich jetzt ja endlich mal Geschichten schreiben könnte, die nicht mehr im Nordsaarland, sondern anderswo spielen. Dabei fand es die Jury doch gerade so überzeugend, wie der ‚Globalisierungsroman‘ am Beispiel eines nordsaarländischen Dorfes umgesetzt wird. Daher wird auch der nächste Roman grad ze lääds wieder im Saarland verortet sein. An was arbeitest du derzeit? An einem Roman, der wieder im Nordsaarland spielt, und bei dem zwei Vertreter der Baby- Boomer-Generation ungewollt gezwungen sind, alten Dorf-Geschichten und der eigenen Vergangenheit überraschende Geheimnisse zu entlocken. Interview: Tanja Karmann Bild: Elke Janssen frankpmeyer.de LESELUST
JEDEN MONAT EINE NEUE FOLGE! Markus Brixius im Gespräch mit Kunst- und Kulturschaffenden aus dem Saarland. Jeden Monat eine neue Folge. Kultur Talk mit Falk Maria Schlegel Kultur Talk mit Claude Adam-Brettar Kultur Talk mit S. Böttger und T. Winkler | Filmfestival Max Ophüls Preis Kultur Talk mit Sascha Neuhardt Alle Folgen auf Youtube ansehen
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