CONVINUS Global Mobility Alert - Week 13.2024
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GLOBAL MOBILITY ALERT<br />
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M A R C H 2 0 2 4 | W E E K 1 3<br />
Happy Easter Greetings<br />
I n t h i s w e e k s i s s u e / I n d i e s e r W o c h e<br />
Germany - Deutschland<br />
UAE - VAE<br />
USA - USA<br />
<strong>Week</strong>ly Best Practice<br />
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1<br />
convinus.com
NEWS UPDATE MARCH 28,2024<br />
Germany: New Citizenship Law to Enter into Force in June 2024<br />
Deutschland: Neues Staatsbürgerschaftsgesetz tritt im Juni 2024 in Kraft<br />
On March 26, 2024, the legislative process for the<br />
Citizenship Act was completed and the law will enter<br />
into force on June 26, 2024.<br />
The law provides for the following changes, among<br />
others:<br />
The minimum period of residence in Germany<br />
required for naturalization will be reduced from<br />
eight years to five years (in exceptional cases even<br />
to three years).<br />
German citizens are to be given the opportunity to<br />
hold several citizenships, whereas dual citizenship<br />
is currently only possible in rare cases (e.g.<br />
together with Swiss citizenship).<br />
This law is expected to increase the uptake of<br />
German citizenship, especially as many potential<br />
citizenship applicants hold citizenship of another<br />
country and are therefore currently excluded from<br />
naturalization without giving up their current<br />
citizenship. It should also make Germany more<br />
attractive as a labor market for foreign talent, as<br />
access to a German passport will be easier and<br />
faster.<br />
2<br />
convinus.com<br />
Am 26. März 2024 wurde das Gesetzgebungsverfahren<br />
für das Staatsbürgerschaftsgesetz abgeschlossen und<br />
das Gesetz wird am 26. Juni 2024 in Kraft treten.<br />
Das Gesetz sieht unter anderem folgende Änderungen<br />
vor:<br />
Die für die Einbürgerung erforderliche Mindestaufenthaltsdauer<br />
in Deutschland wird von acht Jahre<br />
auf fünf Jahre (in Ausnahmefällen sogar auf drei<br />
Jahre) herabsetzt.<br />
Den deutschen Staatsbürgern soll die Möglichkeit<br />
gegeben werden, mehrere Staatsbürgerschaften<br />
zu besitzen, während derzeit eine doppelte Staatsbürgerschaft<br />
nur in seltenen Fällen (z.B. mit der<br />
Schweizer Staatsbürgerschaft zusammen) möglich<br />
ist.<br />
Es wird erwartet, dass dieses Gesetz die<br />
Inanspruchnahme der deutschen Staatsbürgerschaft<br />
erhöhen wird, insbesondere da viele<br />
potenzielle Staatsbürgerschaftsbewerber die<br />
Staatsangehörigkeit eines anderen Landes besitzen<br />
und daher derzeit von einer Einbürgerung<br />
ausgeschlossen sind, ohne ihre derzeitige Staatsangehörigkeit<br />
aufzugeben. Ausserdem dürfte es<br />
Deutschland als Arbeitsmarkt für ausländische<br />
Talente attraktiver machen, da der Zugang zu<br />
einem deutschen Pass einfacher und auch zeitlich<br />
schneller möglich wird.
NEWS UPDATE MARCH 28,2024<br />
UAE: From January 1, 2025, companies in the private sector will be obliged to offer<br />
employees health insurance<br />
VAE: Ab 1. Januar 2025 werden Unternehmen in der Privatwirtschaft verpflichtet,<br />
Arbeitnehmern eine Krankenversicherung anzubieten<br />
From January 1, 2025, the UAE government will require<br />
all private sector employers to take out health<br />
insurance for their employees, as is already the case in<br />
the Emirates of Abu Dhabi and Dubai. Employers will<br />
be required to cover the cost of health insurance for<br />
their employees, including domestic workers, and<br />
proof of such coverage will be required for their<br />
employees when obtaining or renewing a residence<br />
permit, which is the current practice in Abu Dhabi and<br />
Dubai.<br />
However, it is currently unclear whether employers<br />
will also be required to cover health insurance costs<br />
for their employees' dependents. Further details on<br />
health insurance coverage have yet to be announced,<br />
including penalties for non-compliance and the<br />
specifications of the required coverage. Employers<br />
may need to revise their expenses to account for the<br />
additional healthcare costs; however, despite the<br />
higher costs, offering comprehensive health insurance<br />
is seen as a benefit by many employees and can help<br />
attract and retain talent.<br />
Ab dem 1. Januar 2025 wird die Regierung der VAE von<br />
allen Arbeitgebern in der Privatwirtschaft verlangen,<br />
dass sie eine Krankenversicherung für ihre Angestellten<br />
abschliessen, wie es in den Emiraten Abu<br />
Dhabi und Dubai bereits der Fall ist. Die Arbeitgeber<br />
werden verpflichtet sein, die Kosten für die Krankenversicherung<br />
ihrer Angestellten, einschliesslich der<br />
Hausangestellten, zu übernehmen; der Nachweis eines<br />
solchen Versicherungsschutzes wird für ihre Angestellten<br />
erforderlich sein, wenn sie eine Aufenthaltsgenehmigung<br />
erhalten oder verlängern, was der<br />
derzeitigen Praxis in Abu Dhabi und Dubai entspricht.<br />
Allerdings ist derzeit noch unklar, ob die Arbeitgeber<br />
auch die Krankenversicherungskosten für die Angehörigen<br />
ihrer Mitarbeiter übernehmen müssen.<br />
Weitere Einzelheiten zum Krankenversicherungsschutz<br />
müssen noch bekannt gegeben werden,<br />
einschliesslich der Sanktionen bei Nichteinhaltung<br />
und der Spezifikationen des erforderlichen Versicherungsschutzes.<br />
3<br />
convinus.com<br />
Möglicherweise müssen die Arbeitgeber ihre Ausgaben<br />
überarbeiten, um den zusätzlichen Kosten für die<br />
Gesundheitsversorgung Rechnung zu tragen; trotz der<br />
höheren Kosten wird das Angebot einer umfassenden<br />
Krankenversicherung jedoch von vielen Arbeitnehmern<br />
als Vorteil angesehen und kann dazu<br />
beitragen, Talente anzuziehen und diese ans Unternehmen<br />
zu binden.
NEWS UPDATE MARCH 28,2024<br />
USA: New USCIS fees go into effect on April 1, 2024, with significant increases for<br />
employment-based applications<br />
USA: Neue USCIS-Gebühren treten am 1. April 2024 in Kraft, mit beträchtlichen Erhöhungen<br />
für beschäftigungsbasierte Anträge<br />
Effective April 1, 2024, USCIS will increase fees for<br />
H-1B, L-1 and other temporary worker cases and<br />
implement separate filing fees. The fee for H-1B<br />
petitions will increase from USD 460 to USD 780, a<br />
70% increase. The fee for the L-1 petition will<br />
increase from USD 460 to USD 1,385. That’s a 200%<br />
increase. However, lower fees will apply to certain<br />
small employers and nonprofit organizations.<br />
In addition to the increased base fees, a new<br />
asylum program fee of USD 600 will be charged for<br />
Forms I-129 and I-140. Qualified nonprofit<br />
applicants are exempt from the new fee, while a<br />
reduced fee of USD 300 applies to small employers.<br />
The fee for H-1B registration will increase from<br />
USD 10 to USD 215 per registered beneficiary,<br />
although the increase will not take effect until the<br />
FY 2026 cap season beginning in March 2025.<br />
In addition, the timeframe for processing premiums<br />
will be extended from calendar days to<br />
business days and fees for adjustment of status<br />
and ancillary services will be unbundled, among<br />
other measures.<br />
Although the new fee schedule has been<br />
challenged in court, the new fees will go into<br />
effect as scheduled on April 1, unless a court<br />
disallows the new USCIS fee schedule in whole or<br />
in part.<br />
4<br />
convinus.com<br />
Mit Wirkung zum 1. April 2024 wird die USCIS die<br />
Gebühren für H-1B-, L-1- und andere Zeitarbeitnehmer-Fälle<br />
erhöhen und separate Gebühren für<br />
die Einreichung einführen.<br />
Die Gebühr für H-1B-Anträge wird von USD 460 auf<br />
USD 780 steigen, was einer Erhöhung um 70 %<br />
entspricht. Die Gebühr für den L-1-Antrag wird von<br />
USD 460 auf USD 1’385 angehoben - eine Erhöhung<br />
um 200 %. Für bestimmte kleine Arbeitgeber und<br />
gemeinnützige Organisationen gelten jedoch<br />
niedrigere Gebühren.<br />
Zusätzlich zu den erhöhten Grundgebühren wird<br />
für die Formulare I-129 und I-140 eine neue Asylprogrammgebühr<br />
von USD 600 erhoben. Qualifizierte<br />
gemeinnützige Antragsteller sind von der<br />
neuen Gebühr befreit, während für kleine Arbeitgeber<br />
eine ermässigte Gebühr von USD 300 gilt.<br />
Die Gebühr für die H-1B-Registrierung wird von<br />
USD 10 auf USD 215 pro registriertem Begünstigten<br />
angehoben, obwohl die Erhöhung erst mit der im<br />
März 2025 beginnenden Cap-Season für das<br />
Geschäftsjahr 2026 wirksam wird.<br />
Ausserdem wird der Zeitrahmen für die Bearbeitung<br />
der Prämien von Kalendertagen auf Geschäftstage<br />
verlängert und die Gebühren für die Statusanpassung<br />
und Nebenleistungen werden entbündelt.<br />
Dies erfolgt neben anderen Massnahmen.<br />
Obwohl die neue Gebührenordnung vor Gericht<br />
angefochten wurde, werden die neuen Gebühren<br />
wie geplant am 1. April 2024 in Kraft treten, es sei<br />
denn, ein Gericht sollte die neue USCIS-Gebührenordnung<br />
noch ganz oder teilweise untersagen.
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BEST PRACTICE<br />
ANOTHER PRACTICAL QUESTION ABOUT<br />
CROSS-BORDER EMPLOYMENT:<br />
CROSS-BORDER COMMUTERS,<br />
INTERNATIONAL WEEKLY RESIDENTS, OR<br />
EXECUTIVES IN THE GERMAN-SWISS<br />
RELATIONSHIP - WHICH REGULATIONS<br />
APPLY?<br />
FRIEDERIKE RUCH, <strong>CONVINUS</strong><br />
Only in the double taxation agreement (DTA) between Switzerland and Germany is there a<br />
regulation for the taxation of earned income concerning the taxation of executive employees as<br />
well as a regulation regarding cross-border commuters.<br />
In some constellations, an employee can be both a cross-border commuter and an executive<br />
employee. In these situations, it is particularly important to assess the details precisely and draw<br />
the right conclusions. According to the DTA between Switzerland and Germany, the regulations for<br />
cross-border commuters take precedence over the regulations for executive employees.<br />
What are the rules for executive employees?<br />
The taxation clause Article 15 paragraph 4 in the DTA Switzerland - Germany reads:<br />
"Subject to the provisions of Article 15a (separate note: taxation rule for frontier workers), an<br />
individual who is a resident of a Contracting State but acts as an officer, director, manager or<br />
authorised signatory of a corporation resident in the other Contracting State may be taxed in that<br />
other State on the income derived from that activity, unless his activity is so limited as to include<br />
only functions outside that other State. If that other Contracting State does not tax such income, it<br />
may be taxed in the State in which the individual is resident."<br />
Until the consultation agreement was issued in April 2023, the tax and financial authorities of both<br />
countries required the individual to be entered into the commercial register.<br />
According to the consultation agreement, which will apply until 31 December 2025, the group of<br />
senior executives is to be expanded to include the following extended group of persons<br />
Persons who are only entered in the commercial register with individual or collective signatures<br />
but without a designation of their function,<br />
6<br />
convinus.com
BEST PRACTICE<br />
Persons who are not entered in the commercial register but who, from a civil law perspective,<br />
hold a position within the corporation with management and representation authorisation,<br />
which must at least correspond to a power of attorney.<br />
In social security law, we make no distinction in the cross-border area if the cross-border commuter<br />
is categorised as a managerial employee.<br />
Situation<br />
Catherine Wagner lives with her husband and son in Constance (Germany).<br />
She is a French national and works at the headquarters of Swiss Medical Solutions AG in Basel<br />
(Switzerland). Swiss Medical Solutions AG is part of a large international group of companies. Her<br />
role is that of CFO and she receives an annual base salary of CHF 360,000 and an annual bonus of<br />
between CHF 100,000 and CHF 360,000. Her role also requires her to travel regularly to the various<br />
company locations. She spends around 20% of her time travelling.<br />
As soon as her son starts school, she would like to work from home at least one day a week. She is<br />
also considering moving from Konstanz (DE) to Stuttgart (DE), where her family lives when her son<br />
starts school.<br />
So far, this has not been authorised by HR. The HR department has told her that the risks are too<br />
great for the company.<br />
What is the assessment of this issue?<br />
Permit<br />
In terms of authorisation law, Swiss Medical Solutions AG must obtain a cross-border commuter<br />
permit as it lives in Germany and works in Switzerland.<br />
If it now wishes to work one day a week in a home office in Germany, this is perfectly possible and<br />
does not change the assessment under authorisation law. Even a possible move to Stuttgart would<br />
not change anything in this context.<br />
Health insurance<br />
Based on the cross-border commuter permit and residence in Germany, she can choose whether to<br />
take out health insurance in Switzerland or Germany. She must make this decision within three<br />
months of taking up cross-border employment.<br />
7<br />
convinus.com
BEST PRACTICE<br />
Social security<br />
Due to her employment in Switzerland, she is subject to social security contributions in<br />
Switzerland. For her to remain subject to social security contributions in Switzerland, she may not<br />
work more than 24.9% in Germany. The reason for this is that the new teleworking regulation<br />
(maximum 49.9% home office activity) does not apply, as she is regularly travelling. If this regular<br />
travelling activity were to cease, the teleworking regulation could be applied.<br />
From a social security perspective, a possible move to Stuttgart would also not change the<br />
assessment of the situation.<br />
Tax<br />
Due to her function, she is considered an "executive employee" from a tax perspective. However, as<br />
she commutes every day, she is also regarded as a "cross-border commuter".<br />
According to the DTA between Switzerland and Germany, the cross-border commuter rule takes<br />
precedence over the executive employee rule and therefore applies. As a result, Swiss Medical<br />
Solutions AG only has to pay tax on 4.5% of its gross income in Switzerland. Effective taxation takes<br />
place in Germany.<br />
By moving to Stuttgart, she would no longer be considered a cross-border commuter for tax<br />
purposes, meaning that her entire earned income would then be subject to Swiss taxation. The<br />
"normal" Basel withholding tax rate would apply.<br />
The position in the company harbours a very high permanent establishment risk in Germany for the<br />
Swiss company. It is therefore understandable that the HR department is opposed to this. However,<br />
it may be possible to find a solution by taking a closer look at the situation so that 1 day in the<br />
home office can be granted and the permanent establishment risk can be minimised as far as<br />
possible.<br />
CONCLUSION<br />
As can easily be seen from this practical example, it is very important to analyse the details in each<br />
case and to assess each area of law separately. This is because a different conclusion can be<br />
reached depending on which "legal lens" is used to judge a situation.<br />
8<br />
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AUS DER PRAXIS<br />
EINE WEITERE FRAGE:<br />
GRENZGÄNGER, INTERNATIONALER<br />
WOCHENAUFENTHALTER ODER LEITENDER<br />
ANGESTELLTER IM DEUTSCH-SCHWEIZER<br />
VERHÄLTNIS– WELCHE REGELUNGEN<br />
KOMMEN ZUR ANWENDUNG?<br />
FRIEDERIKE RUCH, <strong>CONVINUS</strong><br />
Lediglich im Doppelbesteuerungsabkommen (DBA) zwischen der Schweiz und Deutschland gibt es<br />
eine Regelung für die Besteuerung des Erwerbseinkommens im Bezug auf die Besteuerung von<br />
leitenden Angestellten sowie auch eine Regelung im Bezug auf Grenzgänger.<br />
In manchen Konstellationen kann ein Mitarbeiter sowohl ein Grenzgänger als auch ein leitender<br />
Angestellter sein. In diesen Situationen ist es dann wichtig, die Details genau zu beurteilen, und die<br />
richtigen Schlüsse zu ziehen. Grundsätzlich gilt gemäss dem DBA Schweiz – Deutschland, dass die<br />
Regelung des Grenzgängers vor der Regelung des leitenden Angestellten Vorrang hat.<br />
Wie sieht die Regelung des leitenden Angestellten aus?<br />
Die Besteuerungsklausel Artikel 15 Absatz 4 im DBA Schweiz – Deutschland lautet:<br />
«Vorbehaltlich des Artikels 15a (eigene Anmerkung: Besteuerungsregel für Grenzgänger) kann eine<br />
natürliche Person, die in einem Vertragsstaat ansässig, aber als Vorstandsmitglied, Direktor,<br />
Geschäftsführer oder Prokurist einer in dem anderen Vertragsstaat ansässigen Kapitalgesellschaft<br />
tätig ist, mit den Einkünften aus dieser Tätigkeit in diesem anderen Staat besteuert werden, sofern<br />
ihre Tätigkeit nicht so abgegrenzt ist, dass sie lediglich Aufgaben ausserhalb dieses anderen Staates<br />
umfasst. Besteuert dieser andere Vertragsstaat diese Einkünfte nicht, so können sie in dem Staat<br />
besteuert werden, in dem die natürliche Person ansässig ist.»<br />
Bis zur erlassenen Konsultationsvereinbarung im April 2023 wurde von den Steuer- und<br />
Finanzbehörden der beiden Länder die Anforderung gestellt, dass die Person im Handelsregister<br />
eingetragen sein musste. Gemäss der Konsultationsvereinbarung, welche bis zum 31. Dezember<br />
2025 gelten wird, soll der Personenkreis der leitenden Angestellten ausgeweitet werden auf:<br />
9<br />
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AUS DER PRAXIS<br />
Personen, die nur mit Einzel- oder Kollektivunterschrift, aber ohne Bezeichnung ihrer Funktion<br />
im Handelsregister eingetragen sind,<br />
Personen, die nicht im Handelsregister eingetragen sind, allerdings nach zivilrechtlicher<br />
Betrachtung einer Stellung mit Leitungs- und Vertretungsbefugnis, welche mindestens einer<br />
Prokura entsprechen muss, innerhalb der Kapitalgesellschaft einnimmt.<br />
Im Sozialversicherungsrecht kennen wir im grenzüberschreitenden Bereich keine Unterscheidung<br />
wenn der Grenzgänger in die Kategorie eines leitenden Angestellten eingestuft wird.<br />
Situation<br />
Catherine Wagner wohnt mit ihrem Mann und Sohn in Konstanz. Sie ist französische<br />
Staatsangehörige. Sie arbeitet im Headquarter Swiss Medical Solution AG in Basel (Schweiz). Die<br />
Swiss Medical Solution AG gehört zu einer grossen internationalen Gruppe. Ihre Funktion ist<br />
diejenige des CFO und erhält ein jährliches Basissalär von CHF 360'000 sowie einen Jahresbonus<br />
zwischen CHF 100'000 und CHF 360’000. Im Rahmen ihrer Funktion muss sie ebenfalls regelmässig in<br />
die anderen Standorte reisen. Die Reisetätigkeit umfasst ca. 20% ihrer Tätigkeit.<br />
Sie möchte gerne, sobald ihr Sohn in die Schule kommt, an mindestens einem Tag die Woche von zu<br />
Hause aus arbeiten. Sie überlegen sich ebenfalls zum Schulbeginn von Konstanz nach Stuttgart, wo<br />
ihre Familie wohnt, umzuziehen.<br />
Bisher wurde ihr dies vom HR nicht genehmigt. Das HR hat ihr mitgeteilt, dass die Risiken für das<br />
Unternehmen zu gross sind.<br />
Wie sieht die Beurteilung dieses Sachverhalts aus?<br />
Bewilligung<br />
Aus bewilligungsrechtlicher Sicht muss die Swiss Medical Solutions AG eine Grenzgängerbewilligung<br />
einholen, da sie in Deutschland wohnt und in der Schweiz arbeitet. Wenn sie nun einen<br />
Tag die Woche im Homeoffice in Deutschland arbeiten möchte, ist dies durchaus möglich und<br />
ändert sich nicht an der bewilligungsrechtlichen Beurteilung. Auch ein Umzug nach Stuttgart<br />
ändert dabei nichts.<br />
Krankenversicherung<br />
Aufgrund der Grenzgängerbewilligung und dem Wohnsitz in Deutschland, kann sie aus<br />
Krankenversicherungssicht wählen, ob sie in der Schweiz oder in Deutschland sich versichern<br />
möchte. Sie hat diese Entscheidung innerhalb von drei Monaten nach Aufnahme der<br />
Grenzgängertätigkeit fällen müssen.<br />
10<br />
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AUS DER PRAXIS<br />
Sozialversicherung<br />
Auf Grund der Anstellung in der Schweiz ist sie in der Schweiz sozialversicherungspflichtig. Damit<br />
sie in der Schweiz sozialversicherungspflichtig bleiben kann, darf sie in Deutschland nicht mehr als<br />
24.9% arbeiten.<br />
Der Grund dafür ist, dass die neue Teleworking-Regelung (max. 49.9% Homeoffice-Tätigkeit) nicht<br />
zum Tragen kommt, da sie eine regelmässige Reisetätigkeit hat. Fällt diese regelmässige<br />
Reisetätigkeit weg, dann kann auf die Teleworking-Regelung abgestellt werden.<br />
Aus sozialversicherungsrechtlicher Sicht ändert sich bei der Beurteilung der Situation nichts im<br />
Bezug auf den geplanten Umzug nach Stuttgart.<br />
Steuern<br />
Auf Grund ihrer Funktion qualifiziert sie aus steuerlicher Betrachtung als «leitende Angestellte». Da<br />
sie jedoch jeden Tag pendelt, qualifiziert sie ebenfalls als «Grenzgängerin». Gemäss dem DBA<br />
Schweiz-Deutschland, kommt die Grenzgängerregelung vor der Regelung als leitende Angestellte<br />
zum Tragen. Demzufolge muss die Swiss Medical Solutions AG in der Schweiz lediglich 4.5% von<br />
ihrem Brutto-Einkommen versteuern. Die effektive Besteuerung findet in Deutschland statt.<br />
Mit dem Umzug nach Stuttgart qualifiziert sie nicht mehr als Grenzgängerin und demzufolge<br />
unterliegt das gesamte Erwerbseinkommen der Schweizer Besteuerung. Es kommt der «normale»<br />
Quellensteuertarif von Basel zur Anwendung.<br />
Die Stellung im Unternehmen birgt ein sehr hohes Betriebsstättenrisiko in Deutschland für das<br />
Schweizer Unternehmen. Daher ist die Haltung des HR verständlich, dass sie dem ablehnend<br />
entgegenstehen. Möglicherweise lässt sich aber bei einer genauen Betrachtung des Sachverhaltes<br />
eine Lösung finden, dass 1 Tag im Homeoffice gewährt werden kann sowie das Betriebsstättenrisiko<br />
minimiert werden kann.<br />
SCHLUSSFOLGERUNG<br />
Es ist wichtig die Details genau zu analysieren und jedes einzelne Rechtsgebiet separat zu<br />
beurteilen. Denn je nachdem mit welcher «Rechtsbrille» man einen Sachverhalt beurteilt, kann es<br />
zu einer anderen Schlussfolgerung kommen.<br />
11<br />
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