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Leseprobe »Naturzeit erleben: Bretagne«

Leseprobe zu »Naturzeit erleben: Bretagne« erschienen im Naturzeit Reiseverlag, www.naturzeit-verlag.de. ISBN 9783944378459, 20 €. Erhältlich überall im Buchhandel.

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50 Tour 5: Am Cap d‘Erquy<br />

Die Steinbrüche von Erguy<br />

Seit dem Ende des 18. Jahrhunderts wurde<br />

hier in mühsamer Handarbeit Baumaterial<br />

hergestellt. Am Anfang hat man herumliegende<br />

Steine gesammelt, später wurden sie<br />

aus den Fels wänden herausgeschlagen. Von<br />

den über 200 Men schen, die Ende des 19.<br />

Jahrhunderts hier in mehreren Steinbrüchen<br />

arbeiteten, waren fast ein Viertel Kinder<br />

zwischen 12 und 14 Jahren. Neben den einfachen<br />

Hilfsar bei tern gab es für die Sprengungen<br />

verantwortliche Berg männer, Steinschneider<br />

und Steinmetze sowie Schmiede,<br />

die für die Herstellung und Wartung der<br />

Werkzeuge verantwortlich waren.<br />

Das wichtigste Pro dukt des Steinbruches<br />

waren Pflas tersteine. Im Jahr 1910 wurden<br />

850.000 Stück davon hergestellt. Die Steine<br />

hat man dann mit Loren abtransportiert. Ein<br />

Netz von Schie nen durchzog das Gelände bis<br />

zum Hafen. Viele Familien in Erquy lebten<br />

zu dieser Zeit vom Kabeljaufischen bei Neufundland<br />

und Island. Waren die Fischer zurück,<br />

so arbeiteten sie im Herbst und Winter<br />

auf den Feldern und in den Steinbrüchen.<br />

Die Arbeit im Steinbruch war gefährlich und<br />

es kam immer wieder zu schweren Unfällen.<br />

1960 wurde dann der letzte Steinbruch geschlossen.<br />

bruch gehörte und wahrscheinlich<br />

aus dem 19. Jahrhundert<br />

stammt. Vor dieser<br />

zweigt unser Weg nach links<br />

ab, führt kurz abwärts und<br />

dann auf Höhe des Grundes<br />

der alten Steinbrüche entlang.<br />

Jetzt gehen wir durch das inzwischen<br />

wieder bewachsene,<br />

stille Gelände der Steinbrüche<br />

von Erquy 6 . Noch vor<br />

100 Jahren wuchs hier keine<br />

einzige Pflanze. Stattdessen<br />

war die karge Steinwüste erfüllt<br />

vom Lärm der klopfenden<br />

Meißel und Hacken, von<br />

Sprengungen und vom Rattern<br />

der Loren.<br />

Im Mittelalter lebte Erquy dagegen<br />

von der Küstenfischerei<br />

und Landwirtschaft. Der erste<br />

einfache Hafen befand sich<br />

auf der durch Felsen geschützten<br />

anderen Seite der Bucht.<br />

Vorbei an Relikten der Bergbauzeit erreichen wir eine Verzweigung,<br />

an der wir uns rechts halten. Wenig später stehen wir am<br />

romantischen Petit Lac Bleu 7 , dessen mit Kiefern bestandenes<br />

Ufer zu einem Picknick einlädt. Im nächsten felsenge-

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