Leseprobe »Naturzeit erleben: Bretagne«
Leseprobe zu »Naturzeit erleben: Bretagne« erschienen im Naturzeit Reiseverlag, www.naturzeit-verlag.de. ISBN 9783944378459, 20 €. Erhältlich überall im Buchhandel.
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228 Tour 38: Zauberwald von Huelgoat<br />
Wanderung: Vom Parkplatz wenden wir uns Richtung Wald und<br />
folgen dem breiten Forstweg neben der Hinweistafel bergauf.<br />
Wenn auch teilweise nachgepflanzt, so wird Huelgoat doch seinem<br />
Ruf als alter Zauberwald gerecht. Links neben bzw. unter<br />
uns erstreckt sich ein wildromantisches Tal. An einer Y-Verzweigung<br />
halten wir uns links und<br />
Highlights<br />
Die Artussage, auf deren Spuren ihr im Zauber -<br />
wald wandert, ist eine mittelalterliche Legende.<br />
Sie rankt sich um König Artus, einen gerechten<br />
Herrscher, seine Ritter der Tafel runde, den<br />
Druiden Merlin und die Suche nach dem<br />
Heiligen Gral. Sie ist geprägt von magischen<br />
Ereignissen und heldenhaften Abenteuern.<br />
Die Burg des König Artus?<br />
Nachweislich befand sich hier ein Oppidum,<br />
ein befestigtes Lager oder ein Keltenwall,<br />
das 1938 vom Engländer Sir Mortimer Wheeler<br />
untersucht und ausgegraben wurde. Es handelt<br />
sich wahrscheinlich um das Hauptlager<br />
des kelti schen Stammes Osismes. Gefunden<br />
wurden Reste der Befestigungs wälle und<br />
Funda men te von Häusern. An der Südseite<br />
der Hauptfestung befand sich ein größeres<br />
Gebiet mit niedrigerem Schutzwall. Der<br />
Schutzwall aus Erde entstand beim Ausheben<br />
des umlaufenden Grabens. Er wurde<br />
mit eingebauten Holz gittern stabilisiert und<br />
von außen mit einer Steinmauer fixiert.<br />
Im Nord-Osten – etwa dort wo der Rundweg<br />
den Forstweg quert – befand sich ein Tor.<br />
Dort bog sich der Wall leicht ins Innere, um<br />
die Kontrolle zu erleichtern. Sechs dicke<br />
Pfähle, zu beiden Seiten der Öffnungen in<br />
den Boden gelassen, stützen einen Turm, der<br />
sich über dem Zugang erhob. Das gesamte<br />
Gelände war etwa 1,2 Kilometer lang und<br />
durchschnittlich 300 Meter breit – für damalige<br />
Verhältnisse also eine richtig große Stadt.<br />
Im 1. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung<br />
wurden die Schutzwälle erhöht, wahrscheinlich<br />
während der römischen Invasion zwischen<br />
56 und 51 vor unserer Zeitrechnung.<br />
Im Mittelalter zwischen dem 10. und 12.<br />
Jahrhundert wurde hier außerdem eine<br />
Motte gebaut, eine Be festigung sburg in<br />
Holzbauweise. Sie nutzte den bereits vorhandenen<br />
Keltenwall an seinem nördlichsten<br />
Ende mit und wurde von einem achteckigen<br />
Turm überragt, dessen Überreste bis<br />
Ende des 19. Jahrhunderts sichtbar waren.<br />
steigen sofort einige Stufen<br />
nach links hinunter zum Mare<br />
aux Sangliers 1 . Seinen Namen<br />
hat der kleine, mit Granitfelsen<br />
gesäumte Teich mit zwei<br />
kleinen Wasserfällen, weil hier<br />
die Wildschweine, französisch<br />
»sangliers«, gerne baden gehen.<br />
Hinter der Brücke über den<br />
Auslauf des Teiches gehen wir<br />
links hinauf und dann am<br />
Forstweg wieder links. An<br />
einem Dolmen steigen wir einen<br />
Pfad rechts hoch zur Artusgrotte<br />
2 . In dem felsigen<br />
und grün überwucherten Überhang<br />
soll Artus Schutz gesucht<br />
haben.<br />
Wir steigen den zweiten Pfad<br />
hinunter und wenden uns auf<br />
dem Forstweg nach rechts. An<br />
einer Verzweigung bleiben wir<br />
rechts und nach einer scharfen<br />
Rechtskehre wandern wir auf<br />
der Forststraße immer geradeaus<br />
bergauf Richtung »Camp<br />
d’Artus«. Ein deutlich erkennbarer<br />
Pfad nach rechts bringt<br />
uns mit wenigen Schrit ten zu<br />
einem Aussichtspunkt über<br />
die Wälder 3 .<br />
Dann geht es weiter bergauf<br />
und an einer sehr großen<br />
Kreuzung geradeaus. Schließlich<br />
erreichen wir bei einer<br />
Steinbank und einem Hinweisschild<br />
das Camp d‘Artus 4 .<br />
Hier wenden wir uns auf einen