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Ausgabe <strong>56</strong> | <strong>Mai</strong>/<strong>Juni</strong> <strong>2024</strong> | www.donau-ries-aktuell.de<br />
BILDUNG ZAHLT SICH AUS!?<br />
So viel wird in die Donau-Rieser<br />
Schulen investiert<br />
DAHEIM IN ... TAPFHEIM<br />
Eine Gemeinde stellt sich neu<br />
für die Zukunft auf<br />
JUBILÄUM<br />
Harburg feiert<br />
175. Geburtstag<br />
GEORG DISCHNER<br />
Wie tickt der oberste Förster<br />
im Landkreis?<br />
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Klatschmohn in voller Blüte.<br />
Jahresthema <strong>2024</strong>:<br />
Donau-Rieser Geschichtsstunde Teil 3:<br />
Auf Spurensuche mit Barbara Heinrich<br />
im Oettinger Stadtarchiv<br />
Daheim in ... Tapfheim<br />
Eine Gemeinde stellt sich neu für die<br />
Zukunft auf<br />
Brandheiß!<br />
Acht Feuerwehren im Landkreis<br />
feiern 150-jähriges Bestehen<br />
Harburg feiert<br />
Die Stadt wird 175 Jahre alt<br />
Porträt Brigitte Lehenberger<br />
Unermüdlicher Einsatz<br />
für die DKMS<br />
Alfred-Delp-Quartier<br />
Ein neuer Stadtteil entsteht<br />
„Ich möchte der<br />
jüdischen Gemeinschaft eine<br />
Stimme geben“<br />
Interview mit Sigi Atzmon<br />
Wenn die Liebe zum Wald<br />
zum Beruf wird<br />
Kreisförster Georg Dischner<br />
über seine Berufung<br />
Was ist los im <strong>Mai</strong> und <strong>Juni</strong>?<br />
Inspirationen, Neuigkeiten und Termine<br />
Donau-Ries-Aktuell schickt euch zum Festival-Sommer<br />
HEIMAT & TRADITION MENSCHEN & IDEEN KULTUR & FREIZEIT<br />
22<br />
26<br />
32<br />
36<br />
42<br />
44<br />
48<br />
54<br />
06<br />
TITELTHEMA<br />
14<br />
BILDUNG ZAHLT SICH AUS!?<br />
So viel wird in die Donau-Rieser Schulen investiert<br />
Leserbild von<br />
Thomas Schneid<br />
58<br />
62<br />
64<br />
„Wir sind mehr als nur<br />
die Freilichtbühne!“<br />
100 Jahre Verein „Alt Nördlingen e.V.“<br />
Kinder<strong>blättle</strong><br />
Die Seite für Kinder<br />
Kulturregion<br />
Kulturveranstaltungen<br />
im <strong>Mai</strong> und <strong>Juni</strong><br />
INHALT & IMPRESSUM<br />
IMPRESSUM<br />
Erscheinungsweise: 6 mal jährlich<br />
Verbreitungsgebiet: Landkreis Donau-Ries<br />
und angrenzende Gemeinden<br />
Auflage: 30 000<br />
Redaktion und Autoren dieser Ausgabe:<br />
Diana Hahn (Verlagsleitung),<br />
Mara Kutzner (Redaktionsleitung),<br />
Jenny Wagner, Thomas Oesterer,<br />
Manuel Habermeier<br />
Redaktionsanschrift: Donau-Ries-Aktuell<br />
Dr.-Friedrich-Drechsler-Straße 2,<br />
86609 Donauwörth<br />
Telefon: 0906 / 977 598-0<br />
E-<strong>Mai</strong>l: redaktion@donau-ries-aktuell.de<br />
Layout/Grafik/Satz: Nina Berger, Sandra Wanner<br />
Illustrationen: Nina Berger<br />
Titelbild: AEG Oettingen<br />
Druck: ADV SCHODER, Augsburger Druck- und<br />
Verlagshaus GmbH, 86167 Augsburg<br />
Druck Beileger: Meister-Druck<br />
Gewerbegebiet 5, 86687 Kaisheim<br />
Verleger:<br />
Donau-Ries Medien GmbH,<br />
Dr.-Friedrich-Drechsler-Straße 2, 86609 Donauwörth<br />
Geschäftsführer:<br />
Matthias Stark, Christian Pietsch<br />
Verantwortlich im Sinne des Presserechts (v.i.S.d.P.)<br />
für den redaktionellen Inhalt: Matthias Stark<br />
Urheberrecht:<br />
Alle abgedruckten Beiträge sind urheberrechtlich<br />
geschützt. Nachdruck, auch auszugsweise,<br />
oder anderweitige Verwendung sind nur<br />
mit vorheriger schriftlicher Genehmigung<br />
der Redaktion gestattet.<br />
Bildquellennachweis:<br />
Wenn nicht anderweitig angegeben,<br />
sind alle Bilder Eigentum der<br />
Donau-Ries-Medien GmbH.<br />
Abo-Service:<br />
Das <strong>blättle</strong> ist im Jahres- oder Geschenkabo<br />
für 25 Euro/Jahr erhältlich.<br />
Anzeigenleitung:<br />
Matthias Stark, Tel.: 0906 / 977 598-60<br />
Anzeigenberatung:<br />
Susanne Roßmanith, Tel.: 0906 / 977 598-12<br />
Wolfgang Sperl, Tel.: 0906 / 977 598-11<br />
Anzeigengestaltung:<br />
Nina Berger, Sandra Wanner<br />
Vom 30. <strong>Mai</strong> bis 2. <strong>Juni</strong> <strong>2024</strong> findet<br />
das Inselfest in Donauwörth statt.<br />
Bild: Elmar Bschorer
ADVERTORIAL<br />
<strong>2024</strong><br />
Firmenjubiläum<br />
1924 – <strong>2024</strong>:<br />
WIR FEIERN 100 JAHRE<br />
GARTENKOMPETENZ!<br />
2021<br />
Neubau der Freilandüberdachung<br />
2018<br />
wird im <strong>Mai</strong> die neue Verkaufsanlage<br />
eröffnet, die Töchter Natalie und Anna-Maria<br />
treten in den Betrieb ein<br />
HISTORIE:<br />
2017<br />
Abriss alte Verkaufsanlage<br />
1924<br />
Wilhelm Enßlin sen. gründet in der<br />
Wemdinger Straße 21 die Baumschule Enßlin<br />
auf 800 Quadratmeter Land<br />
1937 – 1945<br />
Während des Krieges wird das Sortiment auf<br />
Gemüsebau umgestellt<br />
1945<br />
Nach dem Krieg wird das Unternehmen<br />
wieder zur Baumschule mit dem<br />
Schwerpunkt Obstgehölze<br />
2010<br />
Umfirmierung in 1A Garten ENSSLIN<br />
2001<br />
Willy Enßlin übernimmt den Betrieb und<br />
gestaltet den Betrieb zur Endverkaufsgärtnerei<br />
um<br />
2000<br />
Tod von Wilhelm Enßlin<br />
1989<br />
Eintritt von Willy Enßlin in den Betrieb<br />
Familie Enßlin von links: Willy, Natalie, Anna-Maria,<br />
Luise, Stefanie<br />
EVENT-WOCHENENDE<br />
29. UND 30. JUNI:<br />
SAMSTAG, 29. JUNI <strong>2024</strong>,<br />
10 BIS 18 UHR „UNTERHALTUNG UND PRÄSENTATION“<br />
· Fachbeiträge von Lieferanten<br />
HERZLICHE EINLADUNG<br />
Wir, die Familie Enßlin mit dem gesamten Team würden uns<br />
freuen, wenn Sie uns an diesem Wochenende besuchen<br />
würden, um dieses Jubiläum mit uns zu feiern.<br />
Der Samstag steht im Zeichen von Unterhaltung und Präsentationen<br />
und den Sonntag widmen wir den Familien.<br />
1951<br />
Bau eines Versandgebäudes und<br />
Betriebswohnungen<br />
1967<br />
Übernahme des Betriebes durch Wilhelm<br />
Enßlin jun.<br />
· Präsentation einmaliger floraler Werkstücke<br />
· tolle Angebote<br />
· Highlight: „Waltraud und Mariechen“ live<br />
VOLKER HEISSMANN & MARTIN RASSAU<br />
ALIAS WALTRAUD & MARIECHEN<br />
1960<br />
Eintritt von Wilhelm Enßlin jun. in den<br />
Betrieb und Beginn der Produktion von<br />
Schnittblumen<br />
1961<br />
Bau des Wohn- und Geschäftshauses mit<br />
Blumenladen Wemdinger Straße 37 und<br />
Umzug der Baumschule<br />
· Mittagstisch, Kaffee und Kuchen von<br />
Partyservice Kühn<br />
· Kaffee und Kuchen<br />
· Live-Musik mit der Band Acoustic Mood<br />
SONNTAG, 30. JUNI <strong>2024</strong>,<br />
11 BIS 18 UHR „FAMILIENTAG“<br />
Wer kennt sie nicht, die beiden lästernden Witwen Waltraud<br />
& Mariechen. In ihrer fränkischen Heimat sind sie längst<br />
über den Kultstatus hinausgewachsen. Ihr Stilmittel ist die<br />
grelle Überzeichnung, ihr Markenzeichen der fränkische<br />
Dialekt. Heißmann und Rassau beherrschen die gesamte<br />
Klaviatur von Scherz und Comedy: vom feinen Bonmot über<br />
die unerwartete Pointe bis hin zur beißenden Satire.<br />
Bild: Thorsten Wulff<br />
1A Garten Ensslin<br />
· Für die Unterhaltung der kleinen Gäste sorgt die<br />
Kinder-Event-Agentur Hinke-Pinke<br />
Wemdinger Strasse 37<br />
86720 Nördlingen<br />
· Kinderschminken, Glitzertattoos,<br />
Luftballonmodellage, Glücksrad<br />
info@1a-garten-ensslin.de<br />
www.1a-garten-ensslin.de<br />
· Mittagstisch, Kaffee und Kuchen von<br />
Partyservice Kühn<br />
1A Garten Ensslin<br />
· Live-Musik mit der Band Acoustic Mood<br />
@1a_garten_ensslin
06<br />
07<br />
WAS IST LOS?<br />
Editorial:<br />
WAS IST LO . S<br />
LIEBE LESERINNEN UND LESER,<br />
4 „Alles neu macht der <strong>Mai</strong>“ heißt es in einem bekannten Frühlingslied<br />
des Schriftstellers Hermann Adam von Kamp aus dem Jahr 1818.<br />
Schon vor über 200 Jahren stand der Wonnemonat <strong>Mai</strong> für das Aufblühen<br />
der Natur und somit für ein Symbol der Aufbruchsstimmung.<br />
Als einen Aufbruch in die Zukunft kann man auch das Investitionsprogramm<br />
des Landkreises Donau-Ries in die Schulen sehen. Seit<br />
einigen Jahren fließen viele Millionen Euro jedes Jahr in den Neubau,<br />
in Sanierungsmaßnahmen und die Ausstattung der landkreiseigenen<br />
Schulen. In unserem Titelthema ab Seite 14 haben wir mit Landrat<br />
Stefan Rößle über die Investitionen in die Bildung des Nachwuchses<br />
gesprochen und uns in verschiedenen Schulen umgesehen, wie es dort<br />
aussieht. Für unser Jahresthema durften wir dieses Mal einen Blick in<br />
das Heimatmuseum Oettingen werfen und wahre Schätze sehen. Ab<br />
Seite 22 erfahrt ihr, welche das sind. Außerdem waren wir zu Besuch<br />
bei Brigitte Lehenberger. Die 60-Jährige aus Münster setzt sich seit<br />
über 20 Jahren ehrenamtlich für die DKMS ein und wurde dafür sogar<br />
mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Mehr über ihr Engagement<br />
lest ihr auf den Seiten 42 und 43.<br />
Wir wünschen euch nun einen großartigen Start in den Sommer und ganz<br />
viel Spaß beim Lesen unseres <strong>blättle</strong>.<br />
Jetzt den QR-Code<br />
scannen und die<br />
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SCHICKT UNS EURE PRESSE-<br />
MITTEILUNGEN UND TERMINE!<br />
4 Euer Verein hatte Generalversammlung? Ihr habt Nach-<br />
berichte von Veranstaltungen oder ihr möchtet regelmäßig<br />
die Spielberichte eurer Jugend- bzw. Seniorenmannschaften<br />
auf www.donau-ries-aktuell.de lesen? Dann gerne her damit!<br />
Schickt eure Pressemitteilungen und Veranstaltungstermine<br />
gerne an redaktion@donau-ries-aktuell.de. Wenn möglich<br />
inklusive Bild und dem Namen des Urhebers! |<br />
10. BIS 12. MAI <strong>2024</strong>:<br />
HISTORISCHER MARKT OETTINGEN<br />
im <strong>Mai</strong> und <strong>Juni</strong><br />
Mehr Termine gibt es im<br />
Eventkalender auf<br />
www.donau-ries-aktuell/<br />
eventkalender<br />
Jenny Wagner, Redakteurin.<br />
4 40 Jahre Historischer Markt heißt es heuer in Oettingen. Vom<br />
10. bis 12. <strong>Mai</strong> steht die Stadt Kopf. Markttreibende, Gaukler und<br />
Rittersleut’ tummeln sich dann auf Oettingens Straßen. Ritter-Turniere,<br />
Feuerspektakel, Livemusik und Historische Umzüge bieten den<br />
Besucherinnen und Besuchern ein abwechslungsreiches Programm. |<br />
Bild: Thomas Oesterer<br />
10. BIS 13. MAI <strong>2024</strong>:<br />
STABENFEST NÖRDLINGEN<br />
www.donau-ries-aktuell.de<br />
So viele Online-Leser*innen folgen<br />
uns bereits auf facebook ...<br />
... und so viele Abonnent*innen<br />
haben wir auf Instagram!<br />
28.136 13.059<br />
Jetzt den QR-Code<br />
scannen und dem<br />
Kanal beitreten!<br />
Bild: Harald Thomas Erdinger Oesterer<br />
4 „Kinder lasst die Schule sein, Stabenfest ist heut!“ Schon seit<br />
dem Mittelalter feiern die Kinder in Nördlingen den schönsten<br />
Schultag des Jahres mit einem Festumzug durch die historische<br />
Altstadt. Das Stabenfest beginnt bereits am Freitag, 10. <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong><br />
und endet am Stabenmontagabend. Der Stabenfestumzug beginnt<br />
am Montag, 13. <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> um 9:30 Uhr. Ob der Umzug wetterbedingt<br />
stattfinden kann, wird durch das Heraushängen der Fahnen<br />
am Daniel ab 7:00 Uhr bekanntgemacht. Auskunft erteilen auch<br />
die Türmer des Daniels unter der Tel. 09081/271813. |<br />
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08<br />
09<br />
WAS IST LOS?<br />
WAS IST LO. S<br />
im <strong>Mai</strong> und <strong>Juni</strong><br />
25. UND 26. MAI <strong>2024</strong>: FUCHSIEN- UND<br />
KRÄUTERMARKT WEMDING<br />
4 Jedes Jahr ehrt Wemding mit dem Fuchsien- und Kräutermarkt Leonhart<br />
Fuchs, den Medizinprofessor und Botaniker, der im 16. Jahrhundert in Wemding<br />
geboren wurde. An diesem Tag stehen dann Fuchsien und Kräuter im Mittelpunkt.<br />
An beiden Tagen ist der Markt von 9:00 bis 18:00 Uhr geöffnet.<br />
Am Sonntag sind zusätzlich die Geschäfte von 12:30 bis 17:00 Uhr offen. |<br />
4. MAI <strong>2024</strong>:<br />
MAMI FEIERT FRÜHER!<br />
4 „Mami feiert früher“ heißt es am 4. <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> im Living<br />
in Nördlingen. Betreiber Sam Mack will zusammen mit<br />
Donau-Ries-Aktuell allen jungen Eltern die Chance auf<br />
einen Clubabend geben, obwohl man am nächsten Morgen<br />
wieder früh raus muss. Los geht es um 19:00 Uhr, ab<br />
23:00 Uhr ist dann ganz regulärer Betrieb im Living.<br />
Das heißt jedoch nicht, dass die jungen Eltern dann nach<br />
Hause gehen müssen, denn das Ticket bleibt auch für<br />
1. BIS 10. JUNI <strong>2024</strong>:<br />
NÖRDLINGER MESS’ UND RVA<br />
4 Ab dem 1. <strong>Juni</strong> <strong>2024</strong> heißt es in Nördlingen wieder „Os gond end Mess“. Dann öffnet<br />
das größte Volksfest Nordschwabens seine Tore auf der Nördlinger Kaiserwiese. Los geht es<br />
am 1. <strong>Juni</strong> mit dem Mess’-Umzug. Pünktlich um 14:00 Uhr sticht Oberbürgermeister David<br />
Wittner dann das erste Fass im Festzelt an. Ergänzend zum Treiben auf der Mess’ findet<br />
außerdem die 36. Rieser Verbraucherausstellung (RVA) statt. Dort zeigen Aussteller aus der<br />
Region, was sie zu bieten haben. |<br />
Allzweckwaffe Natron!<br />
Viel zu schnell kommt heutzutage die chemische Keule<br />
zum Einsatz. Dabei kann stattdessen auch in vielen<br />
Bereichen Natron eingesetzt werden.<br />
Als Abflussreiniger<br />
50 Gramm Natron direkt in den Abfluss geben. Anschließend<br />
250 Milliliter Essig einwirken lassen und dann mit<br />
heißem Wasser nachspülen.<br />
den regulären Clubbetrieb gültig. |<br />
Den Ticketvorverkauf<br />
findet ihr über<br />
den QR-Code.<br />
Als Fettlöser<br />
Auch als Fettlöser kann Natron eingesetzt werden. Mit<br />
Essig und Natron eine Paste anrühren. Eingetrocknete<br />
Fettflecken auf Herdplatten oder Fettspritzer an der<br />
Wand lassen sich damit entfernen.<br />
30. MAI BIS 2. JUNI <strong>2024</strong>:<br />
INSELFEST DONAUWÖRTH<br />
Als Bleichmittel<br />
Gegen Grauschleier auf weißer Wäsche hilft Natron.<br />
Dazu die Wäsche in eine Badewanne oder ein anderes Gefäß<br />
geben. Die Wäsche mit lauwarmem Wasser bedecken<br />
und einige Päckchen Natron hinzugeben.<br />
4 Auch <strong>2024</strong> organisiert die City Initiative Donauwörth gemeinsam<br />
mit den Donauwörther Fischerstechern das traditionelle Inselfest.<br />
Vier Tage lang gibt es rund um das Fischerstechen auf der Altstadt-<br />
Die Wäsche einige Stunden darin liegen lassen.<br />
Anschließend den Stoff mit klarem Wasser<br />
ausspülen und wie gewohnt trocknen. |<br />
Bild: Judith Strohhofer<br />
insel Ried wieder Biergartenatmosphäre mit Livemusik und allerlei<br />
kulinarischen Köstlichkeiten. |<br />
Bild: Elmar Bschorer<br />
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10<br />
11<br />
WAS IST LOS?<br />
WAS IST LO. S<br />
im <strong>Mai</strong> und <strong>Juni</strong><br />
21. JUNI <strong>2024</strong>: DONAUWÖRTHER FREILICHTBÜHNE<br />
STARTET IN DIE SAISON<br />
4 Auch in diesem Jahr spielt das Ensemble des Theater Donauwörth e.V. wieder zwei Stücke auf der<br />
Freilichtbühne am Mangoldfelsen.<br />
Als Erwachsenenstück wird das Musical „Anatevka“ gespielt. „Wenn ich einmal reich wär ...“ so beginnen<br />
die Tagträume des Milchmanns Tevje aus dem kleinen ukrainischen „Schtetl“ Anatevka, Anfang des<br />
20. Jahrhunderts. Das Stück ist eine Gratwanderung zwischen Komik und Tragik, zwischen jüdischem<br />
Witz und zu Herzen gehender Traurigkeit.<br />
Das Kinder- und Jugendtheater zeigt das Stück „Der Räuber Hotzenplotz“. Der Mann mit den<br />
sieben Messern und der Pfefferpistole, der gefährliche Räuber Hotzenplotz, hält die Welt in Atem!<br />
Eine heitere Gaunerjagd mit Musik von Martin Lingnau. |<br />
Alles Spieltermine der Donauwörther Freilichtbühne findet ihr auf Seite 67.<br />
21. BIS 23. JUNI <strong>2024</strong>:<br />
44. GRÜMPELTURNIER BUCHDORF<br />
4 Zum 44. Mal veranstaltet der FSV Buchdorf sein legendäres Grümpelturnier. Drei Tage gefüllt mit<br />
Fußball, Spaß und Musik im Festivalcharakter! Auch den beliebten Losstand und eine Hüpfburg wird es<br />
wieder geben. Die Turniere sind auf drei Tage aufgeteilt.<br />
Die AH-Mannschaften starten am Freitag, am Samstag sind die Aktiven- und Hobbymannschaften dran<br />
und am Sonntag die Jugendmannschaften. Auch das 11-Meter-Turnier findet wieder statt. Anmeldungen<br />
für das Turnier sind bis zum 2. <strong>Juni</strong> <strong>2024</strong> über die Homepage des Grümpelturniers Buchdorf möglich.<br />
Für Unterhaltung sorgt am Freitag DJ K Andycrush und am Samstag übernehmen DJ Padd und DJ Jojo. |<br />
DIESMAL GIBT ES KEIN<br />
BLÄTTLE-QUIZ. GEWINNEN<br />
KÖNNT IHR ABER TROTZ-<br />
DEM ETWAS AUF UNSEREN<br />
FESTIVAL-SEITEN.<br />
Auflösung unseres <strong>blättle</strong> Quiz aus Heft 55:<br />
1. Wie alt ist Mastersschwimmerin Claudia Koch? 72<br />
2. In welchem Alter hatte Wolfgang Balzer sein persönliches Erweckungserlebnis? 40<br />
3. Wie hoch waren die Sanierungskosten des Rainer Hallenbades? 8,5 Millionen<br />
4. Wie viele Urkunden finden sich im Nördlinger Stadtarchiv? 15 000<br />
5. Wie viele Erste-Hilfe-Kurse hat das BRK im Jahr 2023 in Nordschwaben abgehalten? Mehr als 500<br />
Die Gewinner wurden bereits benachrichtigt.<br />
TICKETVERLOSUNG:<br />
DONAU-RIES-AKTUELL SCHICKT<br />
EUCH ZUM FESTIVAL-SOMMER!<br />
WUDZDOG OPEN AIR:<br />
30. MAI BIS 2. JUNI <strong>2024</strong><br />
4 Zum 23. Mal findet das Wudzdog Open Air in Dornstadt (Auhausen) statt. Die Besucher und Besucherinnnen erwarten heuer Bands<br />
wie Shantel, Kraan, Thes Busters, Ok.Danke.Tschüss, Mars Mushrooms, Stack und viele mehr. Auch <strong>2024</strong> sind wieder Acts für jeden<br />
Geschmack dabei und lassen dieses Jahr die Bühnen beben und die Herzen höherschlagen. Auch die bunte Marktmeile wird es in diesem<br />
Jahr wieder geben. Von Kleidung, über Schmuck bis hin zu handgefertigter Keramik könnt ihr hier einiges finden. |<br />
Unter dem Stichwort „Wudzdog“ verlosen wir 2 x 2 Wochenendtickets.<br />
Bilder: Ulrich Hopp >><br />
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12<br />
WAS IST LOS?<br />
Bild: Goran Lizdek & Edvin Kalic<br />
AFRIKA-KARIBIK-FESTIVAL WASSER-<br />
TRÜDINGEN: 27. BIS 30. JUNI <strong>2024</strong><br />
Dubioza Kolektiv.<br />
SO KÖNNT IHR<br />
MITMACHEN:<br />
Ihr wollt Karten gewinnen?<br />
Dann schickt bis zum 26. <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> eine E-<strong>Mai</strong>l mit<br />
dem Stichwort eures Wunschgewinns an<br />
gewinnspiel@donau-ries-aktuell.de.<br />
Die Gewinner werden dann schriftlich<br />
von uns benachrichtigt.<br />
DER KRATER BEBT:<br />
25. BIS 28. JULI <strong>2024</strong><br />
4 Auch <strong>2024</strong> bebt in Megesheim wieder der Krater und das bereits zum<br />
34. Mal. Heuer sogar für vier Tage. Erneut haben die Verantwortlichen<br />
vom Verein Kraterkultur ein tolles Line-Up für das Open Air zusammengestellt.<br />
Dabei sind unter anderen Itchy, Kafvka, Bonaparte, Erwin und<br />
Edwin, RasgaRasga und viele mehr. Die Pforten zur Veranstaltung öffnen<br />
sich bereits ab Donnerstag. Los geht es dann mit einem feinen Biergarten-<br />
Konzert, bevor am Freitagabend dann die ersten Acts auf der Bühne los-<br />
legen. |<br />
Unter dem Stichwort „Der Krater bebt“ verlosen wir 2 x 2 Wochenendtickets.<br />
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13<br />
4 Das 16. AKF steht vor der Tür: vom 27. bis 30.<strong>Juni</strong> heißt es wieder OneLove<br />
in Wassertrüdingen! Das bunte Festival geht in eine neue Runde. Neben den<br />
beiden Bühnen und dem beliebten Kunsthandwerkermarkt wird es in diesem<br />
Jahr wieder den seit letztem Jahr bestehenden Respect Garden geben. Mit der<br />
Fülle an Angeboten auf sowie interaktiven Möglichkeiten neben der Bühne<br />
wird eine ruhige Atmosphäre außerhalb des <strong>Mai</strong>n-Infield geboten, die Gäste<br />
dazu einlädt, sich in diesem schattigen Bereich eine Pause zu gönnen!<br />
Hier finden Besucher*innen neben musikalischen Auftritten auch Poetry<br />
Slams, Märchenerzähler, das Kinderprogramm und die beliebten Yoga-Kurse.<br />
Ganz neu ist die Campingplatz-Area, die jetzt unter dem Namen Respectival<br />
läuft. Mit musikalischen Highlights bis hin zu Flunkyball-Turnieren beginnt<br />
hier schon am Donnerstag das Festival so richtig! |<br />
Unter dem Stichwort „Afrika-Karibik-Festival“ verlosen wir 2 x 2 Vier-Tages-Tickets.<br />
RAINER WINKEL FESTIVAL: 25. BIS 28. JULI <strong>2024</strong><br />
4 Vom 25. bis 28. Juli <strong>2024</strong> findet das 8. Rainer Winkel Festival auf Gut Sulz bei Münster statt. Die Verantwortlichen freuen sich besonders<br />
auf den „Bayrischen Sommernachtstraum“ sowie Gerhard Polt und die Wellbrüder. Außerdem mit dabei sind Back Seat Rabbit, eine junge Band<br />
aus Würzburg, mit dem aus Rain stammenden Schlagzeuger Manuel Ehlich, Fenzl, die 50 Frauen der A Capella Company Dachau, Daifasbruad,<br />
Sensational Skydrunk Heartbeat Orchestra und Loamsiada. Zum Ausklang des Festivals findet am Sonntag ein gemütlicher Frühschoppen und<br />
Familien-Picknick mit musikalischer Begleitung der Combonisten aus Thierhaupten statt. |<br />
Unter dem Stichwort „Rainer Winkel Festival“ verlosen wir 2 x 2 Wochenendtickets.<br />
Bild: Der Krater bebt<br />
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Bilder: Foto Nitsche
14<br />
15<br />
TITELTHEMA<br />
Jede Schule im<br />
Landkreis ist einzigartig<br />
4 Der Landkreis investiert seit mehreren Jahren massiv in den Ausbau der Donau-Rieser Schullandschaft – rund<br />
24 Millionen Euro fließen allein im Jahr <strong>2024</strong> in Neubau- und Sanierungsmaßnahmen. Hinzu kommen 16 Millionen Euro an<br />
laufenden Kosten für die 14 landkreiseigenen Schulen. Wir haben mit Landrat Stefan Rößle, dem Kämmerer des Landkreises,<br />
Martin Müller, und Hochbauamtsleiter Joachim Aurnhammer über die ambitionierten Schulbaumaßnahmen gesprochen.<br />
Bild: iStock/gordenkoff<br />
Bildung zahlt sich aus!?<br />
So viel wird in die Schulen im Donau-Ries investiert<br />
„Bildung eröffnet uns nicht nur neue Möglichkeiten, sie ist auch eine Investition in die Zukunft.“<br />
– Ed Markey<br />
Im Landkreis Donau-Ries wird kräftig in den Bau und die Sanierung<br />
der Schulen investiert und das schon seit etlichen Jahren.<br />
Waren es im Jahr 2022 knapp 18,5 Millionen Euro, die in die<br />
Bildung unserer Kinder im Donau-Ries flossen, stieg die Zahl im<br />
Jahr 2023 auf 28,4 Millionen Euro. Rund 25 Millionen Euro werden<br />
im Jahr <strong>2024</strong> in den Fortschritt der Schulen gesteckt.<br />
Jeder Euro sei eine Investition in die Zukunft unserer Kinder, sagte<br />
der ehemalige Bayerische Minister für Unterricht und Kultus Michael<br />
Piazolo im März 2023. Bayerns Kultusminister a.D.: „Eines ist<br />
klar: Hervorragende Bildung kostet Geld. Wir im Freistaat werden<br />
deshalb auch in diesem Jahr den Bildungshaushalt wieder erhöhen,<br />
um 2,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das sind insgesamt<br />
knapp 15 Milliarden Euro.“ Im Länderdurchschnitt liegt Bayern<br />
mit 10 400 Euro Bildungsausgaben pro Schüler*in (Erhebungen<br />
des Statistischen Bundesamt für das Jahr 2022) auf Platz 1.<br />
GROSSBAUPROJEKTE STEHEN AUF DEM PROGRAMM<br />
Generalsanierung des Theodor-Heuss-Gymnasiums in Nördlingen und<br />
des Donauwörther Gymnasiums, neuer Zwischenbau am Albrecht-<br />
Ernst-Gymnasium in Oettingen und ein nahezu kompletter Neubau<br />
des Schulzentrums in Rain – der Landkreis Donau-Ries investiert<br />
massiv in die Bildungsstätten. Doch auch abseits der landkreiseigenen<br />
Liegenschaften tut sich so einiges. Im Jahr 2020 ist die<br />
Montessori Schule von Deiningen nach Oettingen gezogen. Lichtdurchflutete<br />
Räume, natürliche Rohstoffe und moderne Klassenzimmer<br />
– die neu gebaute Montessori-Schule bietet Kindern innen<br />
sowie außen viel Platz zum Lernen, Spielen und Entdecken. Und<br />
auch in Asbach-Bäumenheim stehen die Zeichen auf Veränderung.<br />
Der Neubau der Grund- und Mittelschule sowie der angrenzenden<br />
Sport- und Schwimmstätte soll zukünftig das Leuchtturmprojekt<br />
der Schmuttergemeinde sein. Bis das Projekt allerdings realisiert<br />
wird und die Kinder die neuen Räumlichkeiten beziehen können,<br />
werden vermutlich noch etliche Jahre vergehen.<br />
DIGITALISIERUNG AUF DEM VORMARSCH<br />
Wer seit einigen Jahren keine Schule mehr von innen gesehen hat,<br />
der wird überrascht sein, wie modern und digital die Bildungsstätten<br />
im Donau-Ries geworden sind. Offene Klassenzimmer,<br />
Lernlandschaften, Tablet-Klassen – sind nur einige Stichpunkte,<br />
die für Schüler*innen und Lehrer*innen im Donau-Ries mittlerweile<br />
an vielen Schulen zum Alltag geworden sind. Aber Achtung:<br />
Standard ist dies allemal nicht, sondern eine große Investition in<br />
die Zukunft der Kinder. |<br />
Z<br />
u den größten Kostenpunkten im Schulen-Investitionsprogramm<br />
im Jahr <strong>2024</strong> zählen der Neubau der Realschule<br />
Rain (3,6 Mio. Euro), die Generalsanierung des Gymnasiums<br />
Donauwörth und der Zwischenbau am Albrecht-Ernst-Gymnasium<br />
in Oettingen (jeweils 4,5 Mio. Euro). Dass die neu gebauten oder<br />
generalsanierten Schulen im Landkreis Donau-Ries auf einem sehr<br />
hohen Standard sind, sieht Landrat Stefan Rößle als eine langfristige<br />
Investition. „Schulen gehören zu den zentralen Pflichtaufgaben des<br />
Landkreises“, sagt Rößle und begründet somit die jährlichen Ausgaben<br />
in Millionenhöhe. 14 Schulen unterhält der Landkreis, viele<br />
davon wurden in den vergangenen Jahren bereits generalsaniert.<br />
Natürlich gäbe es auch Schulen, die über Jahrzehnte hinweg nicht<br />
ertüchtigt wurden. „Hier sind in den kommenden Jahren entsprechende<br />
Investitionen notwendig“, sagt Martin Müller, Kämmerer<br />
des Landkreises Donau-Ries. Alle Schulen seien aber in einem guten<br />
bis sehr guten Zustand, fügt Rößle hinzu und betont: „Wir schaffen<br />
nur die baulichen Voraussetzungen. Doch lernen müssen die Schüler<br />
freilich trotzdem!“ Über die Kosten der Schulen weiß Müller zu<br />
berichten: „Die Baumaßnahmen im Donau-Ries sind nicht teurer als<br />
die in anderen Landkreisen.“<br />
FUNKTIONALITÄT UND FLEXIBILITÄT<br />
Gebaut wird jede Schule immer in enger Absprache mit der Schulleitung,<br />
denn das pädagogische Konzept soll maßgeblich in die Neugestaltung<br />
miteinfließen. „Jede Schule hat eine besondere architektonische<br />
Note und ein eigenes Gesicht“, erklärt Hochbauamtsleiter<br />
Joachim Aurnhammer. Über die Anforderungen von Schulneubauten<br />
oder Generalsanierungen sagt er: „Aus der Schulfamilie kommen viele<br />
berechtigte Anregungen für einen optimalen Unterricht. Darüberhinaus<br />
ist besonders die Funktionalität für Schüler und Lehrer wichtig.<br />
Ebenso muss auf eine Funktionalität hinsichtlich Reinigung und<br />
der Instandhaltung von Heizungen und Lüftungen geachtet werden.“<br />
Zudem wird grundsätzlich auf Flexibilität der Bauweise geachtet.<br />
So könne auf zukünftige Änderungen der pädagogischen Konzepte<br />
reagiert werden. Grundsätzlich gäbe es aber gesetzliche Vorgaben in<br />
puncto Barrierefreiheit, Energiebedarf, Brandschutz und Akustik.<br />
„Teilweise werden bei energetischen Gesichtspunkten die gesetzlichen<br />
Vorgaben auch überschritten, um beispielsweise weitere Fördermittel<br />
von KFW oder BAFA zu generieren“, sagt Aurnhammer. >><br />
Bilder: Jenny Wagner<br />
Das Schulzentrum Rain ist mit Gesamtkosten von 57 Millionen Euro die teuerste Schulbaumaßnahme<br />
in der Geschichte des Landkreises. Auf dem Bild zu sehen beim Spatenstich im Februar<br />
2019: Gerhard Pfitzmaier (Ehem. Bürgermeister Münster), Robert Ruttmann (Ehem. Bürgermeister<br />
Holzheim), Bauleiter Günter Diethei, Architekt Wolfgang Obel, Gerhard Martin (Ehem. Bürgermeister<br />
Rain), Landrat Stefan Rößle, Rektorin der Gebrüder-Lachner-Mittelschule Christina Ost,<br />
Gerhard Härpfer (Ehem. Realschulleiter) und Landtagsabgeordneter Wolfgang Fackler.<br />
Im September 2022 erfolgte der Spatenstich für das neue Zwischengebäude am Albrecht-<br />
Ernst-Gymnasium in Oettingen. Rund 17 Millionen Euro hat die Schulerweiterung gekostet,<br />
die Räumlichkeiten für die neue Oberstufe und naturwissenschaftliche Räume beinhaltet.
16<br />
17<br />
TITELTHEMA<br />
>><br />
DIGITALISIERUNG AUF DEM VORMARSCH<br />
Viel investiert wird zudem in den digitalen Ausbau der Schulen – im<br />
Jahr <strong>2024</strong> fließen 175 000 Euro in die Maßnahmen. Größter Kostenpunkt<br />
ist die Anschaffung von digitalen Tafeln, Bildschirmen, Beamer<br />
und mobilen Endgeräten wie Laptops, Notebooks oder Tablets.<br />
Zahlreiche bayerische Förderprogramme sollen zudem die Digitalisierung<br />
weiterhin vorantreiben. So konnte durch den „Digitalpakt<br />
Schule“ der WLAN-Ausbau mit 90 Prozent gefördert werden. Die<br />
vielfältigen Förderprogramme seien für den Landkreis „sehr lukrativ“,<br />
sagt Landrat Stefan Rößle. Ob die Schulen allerdings ohne die<br />
Corona-Pandemie auf demselben digitalen Standard wären wie sie es<br />
heute sind, stellt Landrat Stefan Rößle infrage.<br />
Schritt für Schritt: Das Gymnasium<br />
Donauwörth erneuert sich<br />
4 Am Gymnasium in Donauwörth wird seit vielen Jahren saniert und neugebaut. Dass sich die Baumaßnahmen über<br />
viele Jahre erstrecken, ist eine wohl überlegte Entscheidung, um den Schulbetrieb ohne größere Einschränkungen<br />
aufrechterhalten zu können. Maßgeblich daran beteiligt ist Schulleiter Karl Auinger, der am Donauwörther Gymnasium<br />
bereits ab 1987 sein Referendariat absolvierte und seitdem dort tätig ist.<br />
Bild: Mara Kutzner<br />
Bilder: Jenny Wagner<br />
Im September 2020 fand der Spatenstich für eine gemeinsame Zukunft der<br />
Donauwörther Realschulen statt. Auf dem Bild zu sehen: Albert Bedic (Bauleiter),<br />
Peter Müller (Schulleiter St. Ursula), Landrat Stefan Rößle, Marion Wartner-Koch<br />
(Architektin), Peter Kosak (Schulwerk), OB Jürgen Sorré und Joachim Düsing<br />
(Ehem. Schulleiter Hl. Kreuz).<br />
Das Schulzentrum Rain ist bald fertig!<br />
4 Zum neuen Schuljahr im Herbst <strong>2024</strong> dürfen die Schülerinnen und Schüler der Mittel- und Realschule Rain endlich das neue<br />
Schulzentrum beziehen. Trotz der massiven Kosten in Höhe von 57 Millionen Euro kann sich der Landkreis das Schulzentrum leisten,<br />
ohne Schulden aufnehmen zu müssen, verkündete Landrat Stefan Rößle stolz beim Spatenstich im Februar 2019.<br />
Die Klassenzimmer sind offen und hell, die Aula imponiert mit<br />
ihrer Höhe schon beim Eintreten. Bereits im Juli <strong>2024</strong> dürfen<br />
fünf Klassen der Mittelschule und eine Realschulklasse die<br />
Container, in denen sie während der Bauzeit unterrichtet wurden,<br />
AMBITIONIERTE MASSNAHMEN BIS 2034<br />
Auch in Zukunft stehen weitere große Baumaßnahmen ins Haus,<br />
wie zum Beispiel die Sanierung der Werkhallen an der Berufsschule<br />
Donauwörth, die Sanierung der Abt-Ulrich-Schule in Kaisheim oder<br />
eine Generalsanierung der Berufsschule Nördlingen. 100 Millionen<br />
Euro sind derzeit für alle schulischen Baumaßnahmen in den nächsten<br />
zehn Jahren landkreisweit eingeplant. |<br />
verlassen und die neuen Räumlichkeiten beziehen. Besonderen Gefallen<br />
findet Landrat Rößle an der Optik der Schule. Mehrere Male sorgte<br />
diese im Bauausschuss für Diskussionen, denn das verantwortliche<br />
Planungsbüro Obel und Partner aus Donauwörth hatte sich für<br />
farbige Lamellen ausgesprochen. Schlussendlich entschieden sich die<br />
Mitglieder des Ausschusses für farbige Fensterflügel und Fluchttüren<br />
- auch aufgrund von möglichen Kosteneinsparungen. Eine Entscheidung,<br />
die Landrat Rößle für "gut, attraktiv und schön" befindet. Ein<br />
eingezogener Innenhof verleiht der Aula und somit der ganzen Schule<br />
ein individuelles Gesicht. |<br />
Über Jahrzehnte hinweg hat sich das Donauwörther Gymnasium<br />
fundamental gewandelt. Die Tatsache, dass in den 1970er-<br />
Jahren die Schüleranzahl stark angestiegen ist, ließ auch die<br />
Schule wachsen. Durch die Angliederung der ehemaligen Berufsschule<br />
erhielt das 1957 neu entstandene Gymnasium damals weitere Räumlichkeiten.<br />
Bereits zu dieser Zeit gab es Bestrebungen einen Gesamtgebäudekomplex<br />
zu errichten, denn die beiden Gebäude waren durch<br />
zwei Turnhallen getrennt, erzählt Karl Auinger.<br />
Vor rund zwanzig Jahren begannen dann zum ersten Mal aufwendige<br />
Baumaßnahmen, als u.a. die zwei Turnhallen abgerissen und an<br />
gleicher Stelle im Jahr 2007 die Aula, als Zentrum des Gymnasiums<br />
und 2010 die Dreifachturnhalle, erbaut wurden. Im Jahr 2020 wurde<br />
schließlich mit der mehrjährigen Generalsanierung der Schule begonnen<br />
– angepasst an das pädagogische Konzept. „Der Kreistag hat<br />
die Notwendigkeit der Baumaßnahmen erkannt. Die Klassenzimmer<br />
waren in einem schäbigen Zustand. Fenster ließen sich sogar nicht<br />
mehr schließen“, blickt Auinger zurück. Ebenso haben die Verantwortlichen<br />
um Schulleiter Karl Auinger, die Baubehörde des Landkreises<br />
Donau-Ries und die Regierung von Schwaben, beschlossen<br />
die Generalsanierung „häppchenweise“ zu vollziehen. „Wir wollten,<br />
dass die Sanierungsmaßnahmen möglichst unschädlich für den<br />
Unterricht ablaufen“, erzählt der Schulleiter. Zudem, so Auinger,<br />
sollte man auf die Finanzen des Landkreises Rücksicht nehmen, denn<br />
die Kosten für die Generalsanierung werden sich voraussichtlich auf<br />
rund 25 Millionen Euro belaufen. In insgesamt fünf Bauabschnitten<br />
soll das Gymnasium bis zum Schuljahr 2026/2027 soweit saniert<br />
werden, um dann auch für die neue 13. Jahrgangsstufe genügend<br />
Klassenzimmer zu haben.<br />
Großen Spatenstich feierte die Schulfamilie, die derzeit aus knapp<br />
1 000 Schüler*innen und über 90 Lehrkräften besteht, bereits im<br />
September 2020, zwei Jahre nachdem der Kreistag die umfangreichen<br />
Sanierungsmaßnahmen beschlossen hatte. Die ersten beiden<br />
Bauabschnitte (violetter und blauer Flügel) wurden bereits 2021,<br />
bzw. 2023 fertiggestellt. Eine neue Heizungsanlage, ein barrierefreier<br />
Ausbau und zeitgemäße, größere Klassenzimmer standen<br />
unter anderem auf der Agenda.<br />
Am Gymnasium Donauwörth legt man Wert auf einen<br />
bewussten und bedarfsgerechten Umgang mit digitalen<br />
Geräten. Nur Schüler*innen, die in einem entsprechenden<br />
Wahlfach den Tabletführerschein gemacht<br />
haben, dürfen in der Oberstufe das Gerät nutzen.<br />
„Wir setzen Tablets nicht permanent ein, sondern<br />
punktuell und haben die Erfahrung gemacht, dass<br />
die Schüler auch nicht die ganze Zeit mit dem Tablet<br />
arbeiten möchten. Das Gespräch zwischen Schülern<br />
und Lehrern steht im Mittelpunkt“, sagt Schulleiter<br />
Karl Auinger. Kreidetafeln in den Klassenzimmern gibt<br />
es hingegen nicht mehr. Am Gymnasium Donauwörth<br />
setzt man auf eine Mischung aus digitalem Display<br />
und analogem Whiteboard.<br />
quadratische Kubatur aufweisen und wie im orangen Flügel offene<br />
Klassenzimmer beinhalten. Wenn alles nach Plan läuft, wird mit<br />
dem Bau bereits 2025 begonnen werden.<br />
Über die moderne und umfangreiche Sanierung sagt Karl Auinger:<br />
„Wir sind eine sehr gut ausgestatte Schule, aber dennoch bodenständig.<br />
Besucher sind von der Ausstattung unserer Schule hellauf<br />
begeistert. Wir sind froh, dass wir von Seiten des Landratsamtes so<br />
gut unterstützt werden.“ |<br />
Bild: Jenny Wagner<br />
Seit Jahresmitte 2023 ist der Bauabschnitt 3 in vollem Gange. Der<br />
Abschluss der Maßnahmen ist bis Ende <strong>2024</strong> vorgesehen. Danach<br />
sollen die Bauabschnitte 4 und 5 im türkisen und gelben Flügel so<br />
schnell wie möglich angegangen werden. Dort soll laut Schulleiter<br />
Karl Auinger das pädagogische Konzept der Schule maßgeblich umgesetzt<br />
werden. Der Erweiterungsbau im türkisen Flügel soll eine<br />
Im Zuge der Sanierungsmaßnahmen bekamen die Oberstufenschüler*innen<br />
eine neue Bibliothek – samt moderner Technik und hervorragendem Ausblick.
18<br />
19<br />
TITELTHEMA<br />
„Unterricht so digital wie möglich,<br />
aber so analog wie nötig!“<br />
4 Seit dem Jahr 2022 ist Christian Heinz Schulleiter am Albrecht-Ernst-Gymnasium (AEG) in Oettingen.<br />
Er selbst hat hier sein Abitur gemacht und ist seit über 20 Jahren Lehrer für die Fächer Englisch und Sport.<br />
Er ist überzeugt vom schüler- und projektorientierten pädagogischen Konzept, das sich auch auf den derzeitigen<br />
Neubau des Gebäudes für die Oberstufe und die wissenschaftlichen Unterrichtsräume auswirkt.<br />
K<br />
napp 900 Schülerinnen und Schüler werden derzeit am AEG<br />
in Oettingen unterrichtet – Tendenz steigend. Genau deshalb<br />
hat der Landkreis Donau-Ries schon vor vielen Jahren<br />
beschlossen, die Schule fit für die Zukunft zu machen. Die Tatsache,<br />
„In enger Absprache haben wir<br />
das Gebäude gemeinsam mit<br />
dem Architekturbüro Schlientz<br />
und dem Landratsamt<br />
Donau-Ries nach unseren<br />
pädagogischen Überlegungen<br />
geplant“, sagt Christian Heinz.<br />
dass ab dem Schuljahr 2025/2026 das neunjährige Gymnasium wieder<br />
eingeführt wird, erhöht nochmals<br />
die Anzahl der Schüler*innen. Im neuen<br />
Anbau sollen sich dann die Räumlichkeiten<br />
für die neue Oberstufe und<br />
die naturwissenschaftlichen Fächer<br />
Biologie, Physik und Chemie befinden.<br />
Das Gebäudekonzept: Offene Lernlandschaften<br />
die einen schüler- und projektorientierten<br />
Unterricht ermöglichen.<br />
Alle Flure und Gänge, im Prinzip die gesamte<br />
Schule, sind am AEG ein Lernort. Dieses Konzept soll auch im<br />
neuen Gebäudetrakt, der rund 18 Millionen Euro kosten und bis zum<br />
Schuljahr 2025/2026 fertiggestellt sein soll, weitergeführt werden.<br />
Vor mehr als 20 Jahren haben die ersten Sanierungsmaßnahmen am<br />
Oettinger Gymnasium begonnen. Den Anfang machte ein Teilneubau<br />
im Jahr 2001, ehe fünf Jahre später der Bau eines neuen Ganztagsgebäudes<br />
folgte. Im Jahr 2008 wurde das AEG um Räumlichkeiten für<br />
verschiedenste Fachklassen erweitert, der Bau einer neuen Turnhalle<br />
schloss sich nahtlos an. 2010 wurde das Hauptgebäude aus den<br />
1970er-Jahren saniert. Über die Zusammenarbeit mit dem Landkreis<br />
weiß der Schulleiter nur Positives zu berichten: „Wir haben bei der<br />
Gestaltung des Neubaus ein massives Mitspracherecht als Schule und<br />
fühlen uns durch das Bauamt wahnsinnig unterstützt.“<br />
LERNEN MIT UND OHNE TECHNIK<br />
Christian Heinz einen Einblick in das pädagogische Konzept. Dieses<br />
sieht unter anderem vor, dass Unterricht so digital wie möglich, aber<br />
so analog wie nötig sein soll. Schülerinnen und Schüler sollen so viel<br />
Eigenverantwortung wie möglich übernehmen, aber so viel Kontrolle<br />
wie nötig erfahren.<br />
PROJEKT „DIGITALE SCHULE DER ZUKUNFT“<br />
Fast keine Hefte, nahezu keine Bücher: Für zwei Jahrgangsstufen des<br />
Albrecht-Ernst-Gymnasiums derzeit Alltag. Denn sie sind Teil des<br />
Projekts „Digitale Schule der Zukunft.“ Beim Schulversuch, an dem<br />
bayernweit rund 250 Schulen teilnehmen, wird neben dem Schulheft<br />
vor allem zum Tablet gegriffen. Am AEG in Oettingen ist man vom<br />
Projekt überzeugt und hofft auch im nächsten Schuljahr auf eine Teilnahme<br />
– dann vielleicht sogar mit noch mehr Jahrgangsstufen. „Wir<br />
glauben, dass das Pilotprojekt absolut sinnvoll ist“, sagt Schulleiter<br />
Christian Heinz. Dennoch vertritt er die Meinung: „Technik nicht um<br />
der Technik willen!“ Die Schüler*innen sollen Medienkompetenzen<br />
erlernen, die sie im Alltag und später auch im Studium oder im Beruf<br />
nutzen können. Im Fokus am AEG steht aber vor allem der Austausch<br />
zwischen Lehrkräften und Schüler*innen. „Unsere Lehrkräfte werden<br />
neben ihrer Rolle als Wissensvermittler zu Lernbegleitern, die die<br />
Schülerinnen und Schüler in ihrem individuellen Lernprozess unterstützen.<br />
Sehr früh im Veränderungsprozess haben wir berücksichtigt,<br />
dass durch die Einbindung digitaler Medien und Geräte selbstgesteuertes,<br />
individualisiertes, aber auch kollaboratives und kreatives Lernen<br />
gefördert wird“, so Christian Heinz.<br />
Das Konzept am AEG geht auf: Seit vielen Jahren steigt die Schüleranzahl<br />
stetig. Lehrkräfte, Eltern und Schüler fühlen sich wohl am AEG<br />
in Oettingen. |<br />
Bilder: AEG Oettingen<br />
Lernen findet immer in einer Lernumgebung statt, erzählt Heinz.<br />
Früh wurde am AEG erkannt, dass diese aktiv gestaltet werden muss,<br />
damit auch informelles Lernen möglich sei – mit oder ohne moderne<br />
Technik. „Es geht nicht um ein ‚analog vs. digital‘ oder ein ‚offen‘ vs.<br />
instruktiv‘ beim Lernen. Vielmehr gilt: Je nach Fach, Alter, Jahrgang<br />
oder Stoff wollen wir als Lehrkräfte in Schiebereglern denken“, gibt<br />
Texte: Jenny Wagner,<br />
Redakteurin.
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DONAU-RIESER<br />
GESCHICHTSSTUNDE<br />
SEITE 22<br />
DAHEIM IN ... TAPFHEIM<br />
SEITE 28<br />
175 JAHRE STADT HARBURG<br />
SEITE 38<br />
FEUERWEHREN FEIERN<br />
JUBILÄUM<br />
SEITE 34<br />
HEIMAT & TRADITION<br />
Leserbild von<br />
Harald Erdinger<br />
Rund um Ebermergen blühten im April die Kirschbäume besonders schön.
22<br />
23<br />
HEIMAT & TRADITION<br />
Unser<br />
Jahresthema<br />
<strong>2024</strong> Donau-Rieser Geschichtsstunde<br />
Teil 3: Auf Spurensuche mit Barbara Heinrich<br />
im Oettinger Stadtarchiv<br />
Texte: Diana Hahn,<br />
Redakteurin.<br />
Barbara Heinrich<br />
Seit 1. April 2022 ist Barbara Heinrich die Leiterin des Oettinger Heimatmuseums<br />
und hat damit verbunden auch die Hoheit über das Oettinger Stadtarchiv.<br />
Gebürtig stammt Heinrich aus Büdingen/Oberhessen. Sie studierte in Kassel<br />
Kunstwissenschaften und Soziologie und in Frankfurt Kunstgeschichte, Archäologie<br />
und Romanistik. Im Anschluss daran arbeitete sie für die Kunstausstellung<br />
documenta und den Kunstverein Kassel. 2007 startete sie ihre freiberufliche<br />
Karriere als Kunstwissenschaftlerin und Kuratorin. Sie betreute unter anderem<br />
Projekte in Istanbul und am Goethe-Institut in Taschkent. Vor ihrem Umzug ins<br />
Ries lebte Heinrich 15 Jahre in Berlin. Die letzten fünf Jahre davon war sie als<br />
kuratorische Assistentin am Jüdischen Museum Berlin tätig. Dennoch ist Barbara<br />
Heinrich das Ries nicht fremd, stammt doch ihr Mann aus Nördlingen. Zusammen<br />
mit ihm stellte sie sich 2021 dann die Frage, ob sie auch im Alter in der Großstadt<br />
leben wollen. Die Stellenanzeige aus Oettingen könnte man demnach auch als<br />
Zeichen interpretieren. Sie bewarb sich, wurde genommen und kümmert sich seit<br />
über zwei Jahren um die beiden Oettinger Institutionen Stadtarchiv und Heimatmuseum.<br />
Gemeinsam mit Barbara Heinrich hat Redakteurin Diana Hahn einen Blick in das<br />
Oettinger Stadtarchiv geworfen.<br />
Alle Bilder. Diana Hahn<br />
Der Schatz des Oettinger<br />
Stadtarchivs<br />
Als Schatz bezeichnet Barbara Heinrich die Akten zur Israelitischen<br />
Kultusgemeinde und dem Jüdischem Leben in Oettingen. Nur noch wenige<br />
Akten, die Auskunft über das jüdische Leben in der Residenzstadt geben,<br />
sind noch vorhanden. Die verbliebenen Dokumente stammen vor allem<br />
aus dem 19. Jahrhundert und beinhalten Informationen u.a. zur Israelitischen<br />
Volksschule, zu Vereinen wie „Gesellschaft zur Eintracht“, zum<br />
jüdischen Friedhof und dem Bau des Tahara-Hauses oder zur Erweiterung<br />
der Synagoge 1852–1855.<br />
Das älteste Dokument<br />
Das älteste Dokument im Besitz des Archivs ist ein privater Vertrag vom 27. Oktober 1463 zwischen dem Bader am<br />
Königstor und der Stadt Oettingen. Darin wird geregelt, dass Wasser vom Taubenbrunnen in die Badestube, die die<br />
Familie zu diesem Zeitpunkt am Königstor betrieb, geleitet und dort genutzt werden darf.<br />
Aus dem Stadtrat anno 1701<br />
Die ältesten Protokollbücher im Stadtarchiv Oettingen stammen aus dem<br />
Jahr 1701. In diesen wurde alles niedergeschrieben, was in den Sitzungen<br />
des Oettinger Rates besprochen wurde. Sie zeichnen ein lebendiges Bild<br />
der Themen des städtischen Lebens und der Verwaltung der Stadt.<br />
Zwist unter Nachbarn<br />
Streit unter Nachbarn? Das kommt vor. Auch zwischen Nördlingen und<br />
Oettingen. Davon zeugt der Brief des Bürgermeisters und Rates der Stadt<br />
Nördlingen vom 9. Juli 1515. In diesem wird der Empfang der Vorladung<br />
zum Gerichtstermin in Oettingen hinsichtlich eines Landfriedensbruchs<br />
bestätigt. Allerdings nicht ohne zu erwähnen, dass ihnen eine solche Vorladung<br />
„frembd zu hôren“ sei, da sie sich nur gegenüber dem Kaiser oder<br />
seinem Reichskammergericht verantworten müssen, ganz im Sinne der<br />
„Reichs-Reformation“. Das versöhnliche Ende: Sie beenden den Brief, indem<br />
sie das gute nachbarschaftliche Verhältnis der beiden Territorien betonen.
24<br />
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HEIMAT & TRADITION<br />
Unser<br />
Jahresthema<br />
<strong>2024</strong> Donau-Rieser Geschichtsstunde<br />
Das „Gauner-Patent“<br />
„COPIA Des von dem letzthin zu Ulm versammelt geweßten Hoch=Löbl. Schwäbischen Allgemeinen Crauß=Convent,<br />
den 12. Octobr 1736 emanirten Jauner-Patentes.“<br />
In der Rechtsordnung, die aus dem Jahr 1736 stammt, wird geregelt, wie mit umherziehenden Bettlern und Vaganten im Schwäbischen<br />
Kreis umzugehen ist und welche Strafen sie zu erwarten haben. In den Augen der Obrigkeit gehörten diese fahrenden oder umherziehenden<br />
Personen zu den Ehrlosen. Deshalb galten für sie besondere Restriktionen wie Duldungs- und Aufnahmeverbote sowie<br />
weitere Ausschlussvorschriften, die vor allem im Zuge des administrativen Ausbaus der europäischen Staaten seit 1650 entstanden.<br />
Begründet wurden diese Restriktionen mit dem Generalverdacht auf kriminelles oder doch zumindest gemeinschaftsschädliches Verhalten.<br />
Bestrafung der Unzucht<br />
Von 1678 stammt das Edikt von Albrecht Ernst, Fürst zu Oettingen,<br />
das sich mit der Bestrafung von Unzucht befasst. „Die Bestrafung des<br />
Ehebruchs der Hurerey, frühzeitigen Beischlafs, der Kuppelei und dergleichen<br />
Ungebühr betreffend“, war nur ein Edikt von vielen. Denn alle<br />
Bereiche des Lebens wurden durch Edikte, Erlasse und Ordnungen geregelt.<br />
Darunter fielen unter anderem der Pflasterzoll, Getreidepreise,<br />
die Stadtpolizei, Wirts- und Schankhausordnungen, Brandversicherungsordnungen,<br />
Viehmärkte oder auch Hochzeit, Taufe und Beerdigung.<br />
Ein Stück Oettinger Rechtsgeschichte<br />
Das älteste Gerichtsbuch im Archiv beginnt am 19. September 1553<br />
und reicht bis ins Jahr 1578. Erfasst sind in diesem Gerichtsbuch die<br />
Verhandlungen des Stadtgerichts. Zudem wurden auch die gefällten<br />
Urteile im Gerichtsprotokollbuch fein säuberlich notiert. Auch für die<br />
Jahre 1668–1696 sowie 1712–1720 finden sich im Archiv weitere<br />
Gerichtsprotokollbücher.
mergen<br />
Marxheim<br />
26<br />
HEIMAT & TRADITION<br />
Tapfheim<br />
Erlingshofen<br />
Donaumünster<br />
Riedlingen<br />
Donau<br />
DONAUWÖRTH<br />
Auchsesheim<br />
Nordheim<br />
Asbach-<br />
Bäumenheim<br />
Zirgesheim<br />
Mertingen<br />
Donau<br />
Genderkingen<br />
Eggelstetten<br />
Oberndorf<br />
a. Lech<br />
Lech<br />
Feldheim<br />
Donau<br />
Niederschönenfeld<br />
RAIN<br />
Bayerdilling<br />
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27<br />
Münster<br />
Esterholz<br />
Oben: Tapfheim von oben.<br />
Unten: Das Tapfheimer Rathaus.<br />
Bild: Michael Schremmel<br />
Bild: Mario Karl<br />
Holzheim<br />
Bild: Ulrich Wißkirchen<br />
Daheim in ...Tapfheim<br />
4 Marcus Späth ist in Tapfheim geboren und aufgewachsen und mittlerweile Bürgermeister der 4 000-Einwohner-<br />
Gemeinde direkt am Rand des Landkreises Donau-Ries. Redakteur Thomas Oesterer hat mit ihm über sein erstes Jahr im Amt<br />
und anstehende Großprojekte gesprochen.<br />
es noch keine konkreten Planungsentwürfe gibt. Ganz wichtig ist<br />
eine solche gemeinsame Mitte deshalb geworden, weil die Ortsteile<br />
Tapfheim, Donaumünster und Erlingshofen in den vergangenen<br />
Jahren wortwörtlich zusammengewachsen sind. Das große Ortsteildenken<br />
gibt es nicht mehr. Wir sind mittlerweile eine echte Einheit.<br />
Bild: Gemeinde Tapfheim<br />
Guten Tag Herr Späth, vielen Dank, dass<br />
Sie sich Zeit für unsere Fragen genommen<br />
haben.<br />
Sie sind mittlerweile seit etwas mehr als<br />
einem Jahr Bürgermeister der Gemeinde<br />
Tapfheim. Können Sie uns einen kleinen<br />
Einblick in Ihre Anfangszeit geben?<br />
Marcus Späth: Die ersten 1 ¼ Jahre<br />
waren eine wirklich sehr interessante,<br />
aber auch lehrreiche Zeit. Ich hatte<br />
bereits zuvor das Glück, dass ich als<br />
Gemeinderat schon einen gewissen Einblick in die Aufgaben eines<br />
Bürgermeisters hatte. Die Anfangszeit war jetzt trotzdem noch<br />
einmal viel intensiver, als ich es mir hätte vorstellen können. Das<br />
Interessanteste war bisher die große Vielfalt meiner Tätigkeitsbereiche<br />
und Gesprächspartner – Regierung von Schwaben, Landratsamt,<br />
Deutsche Bahn, um nur einige zu nennen. Obwohl ich hier im Ort<br />
aufgewachsen bin und schon immer sehr engagiert im Vereinsleben<br />
war, durfte ich durch meine Tätigkeit neue Vereine kennenlernen<br />
und mich mit vielen Menschen aus Tapfheim und den Ortsteilen<br />
austauschen. Dieser intensive Kontakt mit den Bürgern macht mir<br />
jede Menge Freude und bestärkt mich regelmäßig darin, mit meiner<br />
Kandidatur die richtige Entscheidung getroffen zu haben.<br />
Was macht für Sie die Gemeinde Tapfheim so besonders?<br />
M.S.: Ich glaube hier steht an erster Stelle unser großartiges<br />
Miteinander und unsere Vereinskultur. Egal zu welcher Vereinssitzung<br />
ich eingeladen werde, überall herrscht gute Stimmung.<br />
Ich selbst bin ein echter Familienmensch und schätze deshalb einen<br />
harmonischen Umgang innerhalb der Gemeinde. Daher verwende<br />
ich seit meinem Amtsantritt auch den Begriff „Rathausfamilie“<br />
und versuche es zu leben – mit Erfolg! Dazu zählen nicht nur meine<br />
Mitarbeiter, sondern auch meine Frau, meine Kinder und selbstverständlich<br />
alle Bürgerinnen und Bürger, die sich aktiv für die<br />
Gemeinde einsetzen.<br />
Welche Projekte stehen in naher Zukunft in Tapfheim an?<br />
M.S.: Wir arbeiten intensiv an unserer sogenannten „Neuen Mitte“<br />
im Bereich um das ehemalige Thannheiser-Areal. Hier wollen wir die<br />
Grundversorgung aufrechterhalten und vorantreiben. Dazu zählen<br />
u.a. Betreutes Wohnen und die Lebensmittelversorgung – hier sind<br />
wir mit den Verantwortlichen bereits in intensiven Gesprächen.<br />
Ziel muss es sein, einen weiteren Schritt nach vorne zu machen und<br />
damit ein attraktives Umfeld für die ortsansässigen Unternehmen<br />
und Handwerksbetriebe zu schaffen. Die „Neue Mitte“ ist eine echte<br />
Herzensangelegenheit – hier wollen wir etwas ganz Besonderes für<br />
Tapfheim schaffen. Hier sind wir auf einem guten Weg, auch wenn<br />
(Weitere Informationen zum Großprojekt „Dorferneuerung<br />
Brachstadt/Oppertshofen“ findet ihr auf Seite 28)<br />
Was ist Ihr Lieblingsort in „Ihrer“ Gemeinde?<br />
M.S.: Einen echten Lieblingsplatz zu nennen, fällt mir spontan<br />
wirklich schwer – auch deshalb, weil ich ganz ehrlich von mir sagen<br />
kann, dass ich überall in meiner Heimatgemeinde gerne bin.<br />
Am liebsten verbringe ich aber natürlich Zeit mit meiner Familie. Die<br />
Frage ist also weniger ein „Wo?“, sondern vielmehr ein „Mit wem?“<br />
und da wäre meine Antwort dann „Hier in Tapfheim mit meiner Frau<br />
und meinen Kindern“.<br />
Wenn Sie einen Wunsch für Ihre Gemeinde frei hätten, welcher wäre das?<br />
M.S.: Da muss ich fast ein bisschen schmunzeln, weil ich mich zu<br />
einem ähnlichen Thema vor nicht allzu langer Zeit ausgetauscht<br />
habe.<br />
Der Tenor war: Oftmals wird der Weltfriede salopp als Antwort<br />
genannt, obwohl sich dahinter eine viel tiefgründigere Wahrheit<br />
versteckt. In einer Welt, die aktuell von so vielen Krisen erschüttert<br />
wird, glaube ich, dass der Wunsch nach Frieden oder zumindest<br />
nach einer sicheren Zukunft für unsere Gemeinde und die Nachfolgegenerationen<br />
durchaus vertretbar ist. |
28<br />
HEIMAT & TRADITION<br />
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29<br />
Bild: Markus Erdt<br />
Tapfheims Bürgermeister Marcus Späth<br />
(links) mit MdL Wolfgang Fackler während<br />
eines Vorort-Termins in Brachstadt.<br />
Bild: Michael Schremmel<br />
EINE DORFERNEURUNG MIT<br />
LANGER ANLAUFZEIT?<br />
4 Die Dorferneuerung Brachstadt/Oppertshofen – ein Projekt, das mittlerweile bereits seit rund fünf Jahren läuft. Trotzdem<br />
konnten bisher kaum Projekte innerhalb der Ortsteile vorangebracht werden. Grund hierfür seien vor allem die Corona-Pandemie<br />
vor einigen Jahren und fehlende finanzielle Mittel gewesen, erklärt Bürgermeister Marcus Späth heute, hierdurch sei einiges ins<br />
Stocken geraten – die Dorferneuerung drohte zeitweise sogar komplett zu scheitern.<br />
Das ist <strong>2024</strong> in Tapfheim geboten:<br />
15. <strong>Juni</strong>: 50 Jahre Wasserwacht Tapfheim<br />
12. – 14. Juli: 75 Jahre SC Tapfheim<br />
21. Juli: 30 Jahre Magdalenenkapelle<br />
15. – 18. August: Schwäbische Feldtage mit großem<br />
MB-Trac und Unimogtreffen<br />
6. – 8. September: 33. Kesseltaler ADAC Autocross-Rennen<br />
10. November: Skibasar der Wintersportfreunde<br />
B<br />
esonders bitter sei diese Entwicklung auch deshalb gewesen,<br />
weil sich die Bürgerinnen und Bürger zuvor recht aktiv in die<br />
Neugestaltung eingebracht hatten, zahlreiche Arbeitskreise<br />
bildeten und dadurch bereits sehr viele konkrete Ideen ausgearbeitet<br />
werden konnten. Ideen, die in der Folge zunächst auf Eis gelegt<br />
werden mussten.<br />
REGIERUNG STREICHT EINGEPLANTE FÖRDERMITTEL<br />
rahmenplan „Ländliche Entwicklung“ im Herbst 2023 überraschend<br />
gestrichen hatte, musste das ALE die Dorferneuerung in Brachstadt<br />
aussetzen - damit drohte zumindest das vorgeschobene Hauptprojekt<br />
„Prinz-Eugen-Straße Straße“ ein weiteres Mal zu scheitern.<br />
„Wir hatten bereits den Beschluss gefasst, dass wir den Umbau im<br />
kleineren Rahmen als Gemeinde selbst umsetzen. Schließlich ging<br />
es dabei auch um die Verkehrssicherheit unserer Kinder“, erklärt<br />
Späth. Parallel brachte Späth das Anliegen seiner Gemeinde auch<br />
bei MdL Wolfgang (CSU) vor und das durchaus mit Erfolg.<br />
im Rahmen eines Ortstermins. Nach seinen Plänen soll zeitnah der<br />
Bagger anrollen und das verlassene Haus in der Prinz-Eugen-Straße<br />
abreißen. Auf dem Grundstück wird dann ein kleiner Platz mit Sitzgelegenheiten<br />
um einen großen Baum angelegt. Zudem wird an dieser<br />
Stelle ein Gehweg geschaffen, damit vor allem auch die Schulkinder<br />
auf sicherem Weg die nahegelegene Bushaltestelle erreichen können.<br />
WEITERE PLANUNG NOCH VÖLLIG OFFEN<br />
Spätestens mit dem Amtsantritt von Bürgermeister Späth kam<br />
allerdings wieder neuer Wind in das Großprojekt. Ein neuer großer<br />
Arbeitskreis wurde gegründet, alte Planungsentwürfe aufgenommen<br />
und mit Hilfe eines neuen Planungsbüros in kürzester Zeit neue<br />
und realisierbare Projekte erarbeitet.<br />
Im Frühherbst 2023 dann allerdings die ernüchternde Nachricht:<br />
Nach den notwendigen Vorplanungen durch die Gemeinde war es<br />
durch das Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) in das Arbeitsprogramm<br />
für <strong>2024</strong> aufgenommen worden. Nachdem die Bundesregierung<br />
aber im Haushalt für das Jahr <strong>2024</strong> die Mittel für den Sonder-<br />
SOFORTHILFE DER CSU WIRD IN NEUEN<br />
PLATZ UND GEHWEG INVESTIERT<br />
So wird die Dorferneuerungsmaßnahme im Ortsteil Brachstadt<br />
mit 165 000 Euro aus dem Etat der Fraktionsinitiative der CSU im<br />
Bayerischen Landtag bezuschusst. „Gerne habe ich dieses Projekt in<br />
die Haushalts-Beratungen eingebracht und mich für diese wichtigen<br />
Gelder eingesetzt“, erklärt MdL Fackler. „Ich danke unserem Abgeordneten<br />
für die Hilfe und freue mich, dass wir nun endlich loslegen<br />
können. Das war dringend notwendig“, so Bürgermeister Späth<br />
Mit der Umsetzung dieses ersten Projekts ist für die Gemeinde Tapfheim<br />
der Einstieg in die Dorfentwicklung gemacht. Natürlich sollen<br />
darauf noch viele weitere Baumaßnahmen folgen, bis die Dorferneuerung<br />
komplett umgesetzt wurde.<br />
Bis dahin werden allerdings noch einige Jahre ins Land gehen, ist sich<br />
auch Bürgermeister Späth sicher. „Wir stehen noch komplett am Anfang<br />
und hoffen natürlich auch, dass in den nächsten Jahren wieder<br />
entsprechende Fördermittel zur Verfügung gestellt werden. Das wird<br />
ausschlaggebend dafür sein, wie schnell und in welchem Umfang wir<br />
mit weiteren Projekten planen können.“ |
30 31<br />
HEIMAT & TRADITION<br />
BEIM MC KESSELTAL WIRD<br />
DIE FASZINATION AUTOCROSS GELEBT<br />
Laute Motoren, rasante Strecken und spektakuläre Rennen – der<br />
Motor-Club (MC) Kesseltal kann auf eine lange und bemerkenswerte<br />
Geschichte zurückblicken. So wurde der Verein bereits<br />
1970 im Gasthaus Krone in Brachstadt gegründet, im August 1977<br />
fand dann mit dem 1. Kesseltaler Autocross die erste eigene Rennveranstaltung<br />
auf dem ursprünglichen Birkhofring statt.<br />
MATHIAS BEHRINGER IST ZWEIFACHER<br />
VIZE-EUROPAMEISTER<br />
In den Folgejahren nahmen die MCK-Piloten an zahlreichen Rennen im<br />
In- und Ausland teil. Erste große Erfolge konnten allerdings erst 1997<br />
gefeiert werden. Vor mittlerweile 27 Jahren fuhr Wendelin Jall als<br />
erster Fahrer des Motor-Club Kesseltal, auf einem Nissan Micra K10,<br />
den Titel des deutschen Meisters ein. Bis heute folgten elf weitere<br />
Titel. Zuletzt wurde Jan Baltzer 2018 <strong>Juni</strong>orenmeister. Besonderes<br />
Highlight in der Vereinshistorie des MC Kesseltal: Mathias Behringer<br />
nahm mit seinem Super-Buggy sehr erfolgreich an der Autocross Europameisterschaft<br />
teil. Hier konnte er 2004 und 2005 die Vize-Europameisterschaft<br />
feiern.<br />
DER TRAUM VON DER EIGENEN RENNSTRECKE<br />
Doch was macht den Rennsport für die Mitglieder eigentlich so<br />
besonders? Christian Konrad, Vorsitzender des Vereins erklärt: „Es<br />
ist einfach faszinierend, so schnell auf Dreck zu fahren, das schüttet<br />
schon viel Adrenalin aus. Bei unserem Rennen speziell steht natürlich<br />
auch der Volksfest-Charakter, die Gemeinschaft und die Nähe zum<br />
Fahrerlager im Vordergrund.“ Der Vereinsvorsitzende spricht dabei<br />
vom heimischen Kesseltalring. Den Traum von der eigenen Rennstrecke<br />
konnte sich der Motor-Club Kesseltal im Jahr 2005 durch die<br />
Flurneuordnung in Brachstadt erfüllen. Im selben Jahr wurde auf dem<br />
heutigen Kesseltalring noch eine erste Rennveranstaltung durchgeführt.<br />
Mittlerweile ist die Strecke eine echte Konstante im Rennkalender<br />
des DAV (Deutscher Autocross Verband). Das bereits 33.<br />
Kesseltaler ADAC Autocross-Rennen findet in diesem Jahr vom 6. bis<br />
8. September <strong>2024</strong> statt. Dann wird auch in Brachstadt wieder so<br />
einiges los sein. Die Verantwortlichen und Fahrer*innen freuen sich<br />
bereits jetzt auf die kommende Rennsaison und erwarten über das<br />
Rennwochende über 3000 begeisterte Besucherinnen und Besucher. |<br />
Was ist eigentlich Autocross?<br />
Autocross-Rennen sind Wettbewerbe, die auf einem<br />
flachen bis hügeligen Rundkurs auf unbefestigter Fahrbahn<br />
ausgetragen werden. Neben den geschlossenen<br />
Tourenwagen gehen die Teilnehmer auch mit Cross- und<br />
<strong>Juni</strong>or-Buggys an den Start. Bis zu zehn Piloten starten<br />
gleichzeitig auf die Strecke und absolvieren eine Distanz<br />
von maximal 7 100 Metern. Die Streckenlänge auf dem<br />
Kesseltalring beträgt 780 Meter.<br />
Die Läufe zu den Deutschen Autocross-Meisterschaften<br />
für Tourenwagen und Buggys (DACM) werden von<br />
den zusammengeschlossenen Vereinen im Deutschen<br />
Autocross Verband ausgerichtet. Motorsportbegeisterten<br />
Kindern ist es bereits ab zehn Jahren erlaubt, die<br />
<strong>Juni</strong>oren-Cross-Buggys zu pilotieren.<br />
Bild: MC Kesseltal<br />
ÜBER 40 JAHRE<br />
IM DIENSTE DES<br />
SCHÜTZENSPORTS<br />
Das Ehepaar Schnell wurde auf de<br />
Donauwörther Sportgala ausgezeichnet.<br />
Auf dem Bild sind außerdem<br />
Oberbürgermeister Jürgen Sorré und<br />
Jonathan Schädle zu sehen.<br />
Bild: Elmar Bschorer<br />
Das Ehepaar Rita und Karl Schnell ist seit vielen Jahrzehnten<br />
ehrenamtlich für ihren Heimatverein „Tell-Grenz-Schützen<br />
Erlingshofen“ aktiv – u.a. als Gauschützenmeister*in und Bezirksschützenmeister.<br />
Den Titel der Gauschützenmeisterin übernahm<br />
Rita Schnell sogar direkt von ihrem Mann, der dieses anspruchsvolle<br />
Ehrenamt von 2003 bis 2012 bekleidete. In diesem Zuge erhielt das<br />
Ehepaar in der jüngsten Vergangenheit bereits zahlreiche persönliche<br />
Auszeichnungen. Besonders sticht dabei das Bundesverdienstkreuz<br />
für ihre Leistungen im Schützenwesen heraus. Wie besonders diese<br />
Konstellation ist, zeigte sich auch während der feierlichen Übergabe,<br />
denn auch für Landrat war es 2022 eine Premiere, als er das Ehepaar<br />
mit dem Bundesverdienstkreuz auszeichnen durfte. Dies sei außergewöhnlich,<br />
denn hinter einer besonders engagierten Person stehe<br />
oft ein Partner, der ihm oder ihr den Rücken freihalte. Bei Rita und<br />
Karl Schnell aus Erlingshofen sei das anders. Beide engagieren sich in<br />
besonderem Maße für die Allgemeinheit und werden deshalb absolut<br />
zu Recht mit dem Bundesverdienstorden ausgezeichnet, so Rößle.<br />
RITA UND KARL SCHNELL ERHALTEN<br />
SONDEREHRUNG DES SCHÜTZENGAUS<br />
Im März <strong>2024</strong> wurde dem „Schützen-Ehepaar“ aus dem Tapfheimer<br />
Ortsteil Erlingshofen eine weitere ganz besondere Auszeichnung zu<br />
Teil. Sie wurden mit der Sonderehrung des Schützengaus bedacht.<br />
Zur ihrer eigenen Überraschung wurde ihnen die Auszeichnung<br />
während der Donauwörther Sportgala Mitte März übergeben, die sie<br />
eigentlich nur als „normale Gäste“ besuchen wollten. Donauwörths<br />
Oberbürgermeister Jürgen Sorré erklärte in seiner Laudatio ent-<br />
sprechend. „Wir möchten in diesem Zuge zwei Persönlichkeiten<br />
des Sports allgemein und des Donauwörther Schützenwesens im<br />
Besonderen hervorheben und ganz ehrlich Danke sagen. Danke,<br />
Frau Schnell, danke, Herr Schnell für Ihren unermüdlichen Einsatz<br />
und Ihr unentbehrliches Wirken.“ |<br />
Texte: Thomas Oesterer,<br />
Redakteur.<br />
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32 33<br />
HEIMAT & TRADITION<br />
brandheiß!<br />
FFW Megesheim<br />
FFW Nähermemmingen<br />
FFW Monheim<br />
FFW Möttingen<br />
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Diese Feuerwehren feiern <strong>2024</strong> ihr 150-jähriges Jubiläum<br />
4 <strong>2024</strong> ist ein wichtiges Jahr für die Feuerwehren im Landkreis Donau-Ries. Der Grund: Insgesamt acht Feuerwehren<br />
feiern heuer ihr 150-jähriges Jubiläum. Wir haben mit Kreisbrandrat Heinz Mayr über die Feuerwehrlandschaft im Donau-<br />
Ries, die Bedeutung des Ehrenamts und die Feierlichkeiten in den kommenden Monaten gesprochen. Außerdem geben<br />
wir euch einen Überblick über die Feuerwehrfeste im Landkreis Donau-Ries. Gefeiert wird bis in den Spätsommer.<br />
FFW Mündling<br />
FFW Herkheim<br />
FFW Herblingen<br />
FFW Ederheim<br />
Herr Mayr, Sie sind seit Anfang dieses Jahres<br />
Zu meinen aktuellen Aufgabenfeldern gehö-<br />
arbeite morgens und der Nachmittag und<br />
nachzudenken, ob ein Einsatz überhaupt<br />
aber auch das Gegenteil. Bei unserem all-<br />
als Kreisbrandrat tätig. Was sind Ihre Auf-<br />
ren unter anderem das Erstellen von<br />
Abend gehört ganz der Feuerwehr.<br />
notwendig ist, ist der ehrenamtliche Ein-<br />
jährlichen Zeltlager nehmen regelmäßig rund<br />
gabenfelder und wie ist Ihre Anfangszeit als<br />
Stellungnahmen zu Bauplänen, Neubauten<br />
satz unserer Feuerwehren nicht hoch genug<br />
300 Jugendliche teil, genießen die gemein-<br />
Kreisbrandrat verlaufen?<br />
und Sonderbauten. Dabei geht es immer um<br />
Sie sind für insgesamt rund 7 500 „aktive“<br />
einzuschätzen. Ich bin sehr froh, dass wir<br />
same Zeit und messen sich in Leistungswett-<br />
Heinz Mayr: Die Anfangszeit war schon mit<br />
den Brandschutz. Hinzu kommt sehr viel<br />
Feuerwehrleute verantwortlich. Welche Bedeu-<br />
nach wie vor so viele Ehrenamtliche hier<br />
bewerben – das ist schon beeindruckend.<br />
vielen neuen Herausforderungen verbunden.<br />
Verwaltung und die Organisation der Verab-<br />
tung hat dieses Ehrenamt für unsere Gesell-<br />
im Landkreis haben, die freiwillig anderen<br />
Deshalb predige ich auch seit Jahren, auch<br />
Trotzdem war die Zeit auch sehr angenehm.<br />
schiedung unseres ehemaligen Kreisbrand-<br />
schaft und was macht für Sie die „Faszination<br />
Menschen helfen.<br />
wenn es nicht immer jeder hören will: Jeder<br />
Besonders auch deshalb, weil ich schon<br />
rates. Damit ist ein großer zeitlicher Auf-<br />
Feuerwehr“ aus?<br />
Die Feuerwehr hat schon immer einen sehr<br />
Cent, den wir in die Jugend stecken, kommt<br />
immer ein sehr gutes Verhältnis zu meinem<br />
wand verbunden, den ich nur leisten kann,<br />
H.M.: In einer Zeit, in der Bürgerinnen und<br />
hohen Stellenwert in meinem Leben. Davon<br />
irgendwo doppelt zu uns zurück.<br />
Vorgänger habe und er mich bei Rückfragen<br />
weil ich von meinem Arbeitgeber 16 Stunden<br />
Bürger oft recht schnell die Feuerwehr oder<br />
war ich schon seit meiner Kindheit fasziniert.<br />
voll unterstützt.<br />
pro Woche freigestellt wurde. Das heißt, ich<br />
den Notdienst rufen, ohne groß darüber<br />
Besonders faszinierend und entsprechend<br />
Welche Herausforderungen sehen Sie für<br />
auch motivierend finde ich seit jeher die<br />
Freiwillige Feuerwehren in der Zukunft?<br />
danksagenden Blicke, wenn man jemandem<br />
H.M.: Wir merken immer mehr, dass es zu<br />
wirklich helfen konnte. Dankbarkeit und<br />
einem Engpass bei den Führungsgraden<br />
Wertschätzung waren schon immer der<br />
kommt. Es ist zu beobachten, dass immer<br />
Ansporn und sind es noch.<br />
weniger Leute diese große Verantwortung<br />
übernehmen möchten. Die große Herausfor-<br />
In diesem Jahr feiern gleich acht Feuerwehren<br />
derung wird sein, dass wir aktiv die Jugend<br />
ihr 150-jähriges Jubiläum. Warum haben sich<br />
heranziehen, um für jede Feuerwehr einen<br />
um das Jahr 1874 so viele Feuerwehren im<br />
kompletten Zug zu garantieren.<br />
Donau-Ries gegründet?<br />
Es wird zwar noch einige Zeit ins Land gehen,<br />
H.M.: In der damaligen Zeit erkannten die<br />
aber möglicherweise wird auch die Frei-<br />
Bürger, dass man Selbsthilfe-Organisationen<br />
willige Feuerwehr nicht mehr die Fülle an<br />
gründen muss, um das eigene Dorf bzw. die<br />
Aufgaben ausüben können, die sie heute<br />
Gemeinde zu schützen. Die Feuerwehren<br />
macht. Um das zu verhindern, müssen auch<br />
sind damals hauptsächlich aus Turnvereinen<br />
wir uns ständig verändern und dürfen uns<br />
entstanden. (Anm. d. Red.: 1868 wurde der bayerische<br />
nicht auf den aktuellen Lorbeeren ausruhen.<br />
Landesfeuerwehrverband gegründet. Das galt weitläufig<br />
Herr Mayr, vielen Dank für dieses Gespräch!<br />
als Art Initialzündung. 1872 gründete sich die Landesunterstützungskasse:<br />
Die Feuerwehrvereine wurden ein<br />
Stück weit von ihrer Haftung freigestellt. Stieß den freiwilligen<br />
Löschern bei ihrem Einsatz also etwas zu, waren sie<br />
versichert und erhielten finanzielle Unterstützung.)<br />
Sportvereine klagen immer mehr über<br />
Kreisbrandrat<br />
Heinz Mayr.<br />
mangelnden Nachwuchs – im Bereich Feuerwehr<br />
scheint dies anders zu sein. Können Sie<br />
sich dieses Phänomen erklären?<br />
H.M.: In der Regel trifft dieses Phänomen<br />
tatsächlich zu. In vielen Feuerwehren und<br />
auch auf Kreisebene haben wir seit Jahren<br />
eine hervorragende Jugendarbeit, das macht<br />
Bild: FFW Herkheim<br />
sich jetzt positiv bemerkbar. Wer den Trend<br />
„Jugendfeuerwehr“ früh genug erkannt hat,<br />
hat aktuell absolut keine Probleme mit<br />
seinem Nachwuchs, natürlich existiert<br />
Bild: privat<br />
Informationen zu den Festprogrammen auf der nächsten Seite >>
34 35<br />
HEIMAT & TRADITION<br />
Freiwillige Feuerwehr Nähermemmingen<br />
Wann: 4. – 5. <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong><br />
Highlights: Schauübungen der Feuerwehren aus Nördlingen,<br />
Baldingen und Nähermemmingen, „Hot as Fire Party“, Festumzug<br />
mit Fahneneinmarsch<br />
Insgesamt zwei Tage feiert die Freiwillige Feuerwehr Nähermemmingen<br />
am 4. und 5. <strong>Mai</strong>. Los geht’s am Samstag um 14:00 Uhr<br />
mit einem Programm für die ganze Familie. Vor Ort wird gegrillt, es<br />
gibt ein Kuchenbüfett und auch für die kleinen Gäste ist mit einer<br />
Hüpfburg gesorgt. Als besonderes Highlight im Nachmittagsprogramm<br />
werden die Freiwilligen Feuerwehren aus Nördlingen, Baldingen<br />
und Nähermemmingen mehrere Schauübungen vorführen.<br />
Beendet wird der erste Festtag dann ab 21:00 Uhr mit der „Hot<br />
as Fire Party“. Besonders interessant für alle Feierwütigen: Am<br />
Sonntag findet der große Festumzug erst ab 13:30 Uhr statt. Daran<br />
Bild: FFW Herkheim<br />
Vertreter*innen der FFW<br />
Herkheim beim traditionellen<br />
Patenbitten.<br />
Freiwillige Feuerwehr Herkheim<br />
Wann: 14. – 16. <strong>Juni</strong> <strong>2024</strong><br />
Highlights: Public Viewing zum EM-Auftakt, Plattenparty,<br />
Wettbewerb zum 40-jährigen Jubiläum der Jugendfeuerwehr,<br />
Traktorziehen<br />
Freiwillige Feuerwehr Megesheim<br />
Wann: 4. – 7. Juli <strong>2024</strong><br />
Highlights: Partyabende „Mechasa lässt die Sau raus“ im Festzelt ,<br />
Feuerwehrwettbewerb für Kinder, Festumzug<br />
Neues Wochenende – neues Feuerwehrjubiläum. Bereits am vierten<br />
Wochenende in Folge feiert die Freiwillige Feuerwehr Megesheim<br />
vom 4. bis 7. Juli das 150-jährige Jubiläum. Am ersten Tag ziehen<br />
die Mitglieder um 19:30 Uhr in das Festzelt ein. Anschließend steht<br />
das Wochenende komplett unter dem Motto „Mechasa lässt die<br />
Sau raus“. Was das bedeutet: Nach einem Vereinsabend sorgen<br />
mehrere Bands und DJs an zwei Abenden in Folge für beste Party-<br />
stimmung im Festzelt. Am 6. Juli findet ein Feuerwehrwettbewerb<br />
für Kinder statt. Für Sonntag folgt der große Festumzug und der<br />
Fahneneinmarsch.<br />
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angeschlossen ist der traditionelle Fahneneinmarsch. Der Abend<br />
kann dann gemütlich im Festzelt bei einem Abendessen ausklingen.<br />
Bei insgesamt acht Festen ist es sehr wahrscheinlich, dass sich<br />
auch Überschneidungen ergeben. Die Freiwillige Feuerwehr<br />
Herkheim feiert deshalb ihr 150. Gründungsfest ebenfalls am<br />
Wochenende vom 14. bis 16. <strong>Juni</strong>. Auch hier findet am Abend nach<br />
Freiwillige Feuerwehr Monheim<br />
Wann: 13. – 17. <strong>Juni</strong> <strong>2024</strong><br />
Highlights: Kabarettabend mit Stefan Kröll, Public Viewing<br />
zum EM-Auftakt, Partyabend, Tag der Vereine<br />
Wenn in Monheim gefeiert wird, dann so richtig! Frei nach diesem<br />
Motto dauert die Feier zum 150-jährigen Jubiläum der Freiwilligen<br />
Feuerwehr Monheim auch fünf Tage, an denen jeweils ein Highlight<br />
das nächste jagt. Als Auftaktveranstaltung ist am 13. <strong>Juni</strong><br />
zunächst ein Kabarettabend mit Stefan Kröll geplant – entsprechende<br />
Karten können bereits jetzt bei der Stadt Monheim gekauft<br />
dem traditionellen Bieranstich ein Public Viewing zum Start der<br />
EM statt. Anpfiff ist um 21:00 Uhr. Nach bzw. bereits während<br />
dem Spiel schließt eine Plattenparty an. Am Samstagmorgen<br />
um 11:00 Uhr starten die Herkheimer mit der „Feuerwehr zum<br />
Anfassen“ in den zweiten Tag des Festwochenendes. Im Laufe des<br />
Tages haben dann auch die Kinder etwas zum Feiern, denn bereits<br />
um 13:30 Uhr startet die Kinderdisco. Neben der Freiwilligen<br />
Feuerwehr feiert auch die Jugendfeuerwehr ihr 40-jähriges Jubi-<br />
läum. Um dies zu feiern, findet am Nachmittag ein entsprechender<br />
Jugendwettbewerb statt. Weiter geht’s ab 20:30 Uhr mit<br />
einem bunten Abend. Am Sonntag startet der Festumzug um<br />
13:30 Uhr, danach findet noch ein Traktorziehen und eine kleine<br />
Bild: Die Bande<br />
„Die Bande“ kommt am<br />
Samstag, 13. Juli,<br />
zum Partyabend nach<br />
Möttingen.<br />
Freiwillige Feuerwehr Möttingen<br />
Wann: 11. – 14. Juli <strong>2024</strong><br />
Highlights: Abend der Vereine und Betriebe, Partyabende<br />
im Festzelt, Festumzug mit Fahneneinmarsch<br />
werden. Weil die Jubiläumsfeier mit der EM <strong>2024</strong> zusammenfällt,<br />
findet an Tag 2 der Feierlichkeiten ein Public Viewing zum Auftaktspiel<br />
der Deutschen Nationalmannschaft statt. Der Samstag<br />
steht dann ganz im Zeichen der Familie – zumindest untertags.<br />
An diesem Tag sind nämlich eine Fahrzeugschau und ein Kindernachmittag<br />
geplant, bevor am Abend so richtig gefeiert wird.<br />
Wo andere Vereine bereits ihr Festprogramm beendet haben, geht<br />
es in Monheim erst richtig los. So stehen am Sonntag zunächst<br />
der große Festumzug und am 17. <strong>Juni</strong> der „Tag der Vereine“ an.<br />
Party zum Abschluss statt.<br />
Freiwillige Feuerwehr Herblingen<br />
Wann: 28. – 30. <strong>Juni</strong> <strong>2024</strong><br />
Highlights: Wettkampf der Festdamen, Partyabend,<br />
Vorführung Löschroboter, Festumzug mit Fahneneinmarsch<br />
Auch in Möttingen wird zum 150-jährigen Jubiläum vier Tage<br />
gefeiert. Den Auftakt macht am Donnerstagabend der traditionelle<br />
Bieranstich. Im Anschluss findet der Abend der Vereine und<br />
Betriebe statt, bevor an den zwei Folgetagen jeweils um 21:00 Uhr<br />
so richtig gefeiert wird – zunächst am Freitag mit der „Black &<br />
White XXL“-Party und am Samstag mit einem Partyabend und der<br />
Band „Die Bande“. Am Sonntag lässt Möttingen das Festwochenende<br />
traditionell mit Festumzug und Fahneneinmarsch ausklingen.<br />
Um 20:00 Uhr findet eine „Abrissparty“ statt.<br />
Am 28. <strong>Juni</strong> später startet die die Freiwillige Feuerwehr mit ihrer<br />
Jubiläumsfeier. Auftakt ist um 18:00 Uhr mit dem traditionellen<br />
Bieranstich. Im Anschluss geht’s spektakulär mit dem Wettkampf<br />
der Festdamen und der anschließenden Party weiter. Das große<br />
Highlight am Samstag: Um 14:00 Uhr soll die Vorführung eines<br />
Löschroboters stattfinden. Allerdings ist derzeit (Stand: April<br />
<strong>2024</strong>) noch nicht final geklärt, ob die Vorführung tatsächlich<br />
Bild. Würzbuam<br />
Die „Würzbuam“<br />
spielen am 22. <strong>Juni</strong>.<br />
stattfinden kann. Den Tag komplettiert dann erneut eine Partynacht.<br />
Diese soll ab 21:00 Uhr starten. Der dritte und letzte Tag<br />
der Feierlichkeiten beginnt um 13:30 Uhr mit dem traditionellen<br />
Festumzug und anschließendem Fahneneinmarsch in die Fest-<br />
Bild. Fäaschtbänkler<br />
Die „Fäaschtbänkler“<br />
kommen nach Mündling.<br />
Freiwillige Feuerwehr Ederheim<br />
Wann: 21. – 24. <strong>Juni</strong> <strong>2024</strong><br />
Highlights: Plattenparty, Auftritt der „Würzbuam“, Festumzug<br />
mit Fahnenmarsch, Politischer Abend mit Hubert Aiwanger<br />
kapelle Fremdingen.<br />
Freiwillige Feuerwehr Mündling<br />
Wann: 2. – 5. August <strong>2024</strong><br />
Highlights: Standkonzert, Festabende, „Kreismeisterschaft<br />
der Festdamen“<br />
Am 21. <strong>Juni</strong> startet das Jubiläumsfest zum 150. Bestehen der<br />
Den Abschluss einer imposanten „Jubiläums-Saison“ macht die Frei-<br />
Freiwilligen Feuerwehr Ederheim. Was dabei nie fehlen darf, ist<br />
der traditionelle Bieranstich. Dieser findet am Freitagabend statt,<br />
im Anschluss dann direkt ab 21:30 Uhr die Plattenparty. Highlight<br />
an Tag 2 ist der Auftritt der „Würzbuam“. Die beliebte Partyband<br />
Wir wünschen allen Feiernden<br />
und Organisatoren viel Spaß<br />
und gutes Gelingen!<br />
willige Feuerwehr Mündling. Hier wird vom 2. bis 5. August <strong>2024</strong><br />
gefeiert. Nach einem kleinen Standkonzert an der Mündlinger Schule<br />
geht es direkt ins Festzelt, wo im Anschluss der Bieranstich und ein<br />
Stimmungsabend stattfinden. An den darauffolgenden Tagen wird je-<br />
spielt ab 21:00 Uhr. Denn Abschluss des Festwochenendes bildet<br />
weils im Festzelt gefeiert. Zunächst mit den Bands „Die Wölf“ und die<br />
am Sonntag zunächst der Festumzug und am vierten und letzten<br />
„Fäaschtbänkler“, am 4. August geht es dann direkt nach dem Fest-<br />
Tag der Feierlichkeiten der politische Abend mit Wirtschafts-<br />
umzug weiter. Dieser startet um 14:00 Uhr. Zum Abschluss findet am<br />
minister Hubert Aiwanger.<br />
Montag ab 19:00 Uhr die „Kreismeisterschaft der Festdamen“ statt.
36 37<br />
HEIMAT & TRADITION<br />
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HARBURGER STADTFEST<br />
13. – 16. JUNI <strong>2024</strong><br />
175 JAHRE<br />
STADTERHEBUNG!<br />
HARBURG FEIERT<br />
HARBURG FEIERT – FEIER‘ MIT! In diesem Jahr feiert Harburg<br />
sein 175jähriges Jubiläum mit einem bunten Fest. In<br />
der ganzen Altstadt und am Wörnitzstrand spielen auf<br />
großen und kleinen Bühnen Bands und in den Straßen,<br />
Gassen und Höfen gibt es Kunst und Kulinarisches, Handwerk<br />
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Die Stadt Harburg thront<br />
malerisch über der Wörnitz.<br />
Bild: Harald Erdinger<br />
Inserat_DRA_112x168mm.indd 1 12.04.24 09:37<br />
4 Die Stadt Harburg begeht im <strong>Juni</strong> einen runden Geburtstag. Vor 175 Jahren wurde der Markt zur Stadt erhoben.<br />
Es war jedoch nicht das erste Mal, dass sich Harburg mit diesem Titel schmücken durfte.<br />
F<br />
ür die Stadt Harburg hält dieses Jahr ein besonderes Jubiläum<br />
bereit. Im Februar 1849 – also vor 175 Jahren – richtete die<br />
damalige Marktgemeinde über die Regierung von Schwaben<br />
und Neuburg ein Gesuch an König Maximilian von Bayern, dieser<br />
möge Harburg zur Stadt erheben. Nachdem das Gesuch überprüft und<br />
genehmigt wurde, sandte man im Juli einen Vorlagenbericht an das<br />
Staatsministerium des Inneren, welches im August den Antrag dem<br />
König zur Genehmigung weiterreichte. Am 6. August war es<br />
dann endlich so weit: König Maximilian versah den Antrag mit<br />
dem Vermerk „Genehmigt“ und Harburg wurde offiziell zur Stadt.<br />
Es war allerdings keine Premiere, sondern eher ein Comeback, wie<br />
Stadtarchivarin Anita Schülein erzählt. „Bereits früher wurde Harburg<br />
in Urkunden als Stadt bezeichnet, wurde dann aber zum Markt.“<br />
Wann genau dies passiert sei, könne man jedoch nicht eindeutig festlegen,<br />
da die Begriffe teils gleichzeitig verwendet wurden.<br />
HARBURG WILL WIEDER ZUR STADT WERDEN<br />
Zwischen 1820 und 1850 kam es im damaligen Königreich zu<br />
zahlreichen Stadterhebungen, da Bayern die Folgen des 30-jährigen<br />
Krieges endgültig hinter sich gelassen hatte und einen wirtschaft-<br />
lichen Aufschwung erlebte. Diesem Trend folgte Harburg –<br />
wenn auch als einer der letzten Orte. Im Antrag wurde dabei<br />
explizit darum gebeten, dass der einstmals bereits besessene Titel<br />
Stadt wieder verliehen werden solle. Der Rest ist Geschichte und<br />
Harburg darf nun bereits zum 175. Mal sein Comeback als Stadt<br />
feiern.<br />
VIER TAGE LANG WIRD DIE STADTERHEBUNG<br />
GEFEIERT<br />
Und dieses Jubiläum begeht Harburg mit Pomp und Gloria.<br />
Vier Tage lang, vom 13. bis zum 16. <strong>Juni</strong>, dreht sich in der Stadt<br />
alles um dieses besondere Ereignis. Geplant ist ein Fest für die ganze<br />
Familie, wobei vor allem auf Regionalität Wert gelegt wird.<br />
Egal, ob Wirtschaft, Sport oder Kultur, aus Harburg und Umgebung<br />
trägt jeder seinen Teil bei, um diesen Ehrentag gebührend zu begehen.<br />
Die Harburger Vereine planen verschiedene Stände mit unterschiedlichen<br />
Aktionen. Dazu gibt es mehrere Bühnen, auf denen<br />
regionale Bands und Künstler auftreten. Neben dem EM-Biergarten<br />
dürften zudem die Feuer- und Lasershow am Freitag und Samstagabend<br />
sowie der Bootskorso ein Highlight sein.<br />
Das Siegel der<br />
Stadt Harburg.<br />
Bild: Anita Schülein<br />
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38<br />
39<br />
HEIMAT & TRADITION<br />
>><br />
Aber neben Unterhaltung und Gastronomie steht bei so einem Ereignis<br />
natürlich auch die Geschichte im Fokus. Daher sind Schülein und<br />
ihr Kollege Richard Hlawon schon seit Monaten mit den Vorbereitungen<br />
für das Stadtfest beschäftigt. Neben zahlreichen Anfragen<br />
von örtlichen Firmen und Vereinen zur Aufbereitung der eigenen<br />
Geschichte, mussten die beiden Stadtarchivare auch den eigenen<br />
Bestand durchforsten und vorbereiten – und entdeckten dabei einen<br />
kleinen Schatz.<br />
EIN ZUFALLSFUND ENTPUPPT SICH<br />
ALS KLEINER SCHATZ<br />
Auf dem Dachboden des Rathauses fand sich ein alter Tresor.<br />
„Im Januar wurde die Kiste entdeckt. Wir hatten sie schon früher<br />
mal gesehen, aber nicht weiter beachtet“, berichtet Schülein von<br />
dem Fund. Nach dem Öffnen kamen alte Eichmaße in den Größen<br />
ein Liter, halber Liter, Viertelliter und Achtelliter zum Vorschein.<br />
„Das wusste niemand, dass es so etwas in Harburg gegeben hat und<br />
wir so etwas haben. Das war wohl so wichtig, dass man es in diesem<br />
Tresor aufgehoben hat.“ Vermutlich stammt der Fund aus der Zeit,<br />
als das Rathaus noch als Schranne genutzt wurde – also aus dem<br />
Bild: Harald Erdinger<br />
oben: Dieser Dachbodenfund entpuppte sich als wahrer Schatz.<br />
links: Die Wörnitz ist die Lebensader Harburgs.<br />
Bild: Anita Schülein<br />
17. Jahrhundert.<br />
Neben den Eichmaßen hielt der Tresor noch weitere Objekte bereit,<br />
die Erinnerungen an die dunkelsten Zeiten auf der Harburg aufkommen<br />
ließen: zwei Eisenringe mit Kette. „Anfangs dachten wir, dass<br />
es eine Art Folterwerkzeug gewesen ist“, beschreibt Schülein ihre<br />
DIE Highlights AUS DEM FESTPROGRAMM<br />
ersten Gedanken. Zwar müsse man noch weiter recherchieren, aber<br />
mittlerweile ist man von dieser Idee abgekommen.<br />
DONNERSTAG, 13. JUNI<br />
18:30 Uhr Feierliche Eröffnung mit Einmarsch<br />
und Begrüßung der örtlichen Vereine<br />
FREITAG, 14. JUNI<br />
16:00 Uhr Kinderprogramm am Wörnitzstrand<br />
16:30 Uhr Historienspiel „Harburg wird Stadt“<br />
23:00 Uhr Lasershow<br />
SAMSTAG, 15. JUNI<br />
22:30 Uhr Bootskorso<br />
23:00 Uhr Lasershow<br />
SONNTAG, 16. JUNI<br />
8:30 Uhr Weißwurstfrühstück<br />
22:00 Uhr Festliche Abschluss-Serenade am Wörnitzstrand<br />
Zusätzlich gibt es viele weitere Programmpunkte, die das Fest<br />
für Groß und Klein zu einem unvergesslichen Ereignis machen.<br />
Für Fußballfans ist zudem die „Kleine Bühne“ am Strölinhaus ein<br />
Abstecher wert. Dort werden die jeweiligen EM-Spiele übertragen.<br />
FESTZEITEN Donnerstag: 17:30 – 24:00 Uhr<br />
Freitag: 15:00 – 01:00 Uhr<br />
Samstag: 10:00 – 01:00 Uhr<br />
Sonntag: 8:00 – 23:00 Uhr<br />
175 JAHRE STADT HARBURG<br />
13. BIS 16. JUNI <strong>2024</strong><br />
HIER FINDET IHR DAS KOMPLETTE<br />
VERANSTALTUNGSPROGRAMM:<br />
Die Ergebnisse der Arbeit werden während der Jubiläumstage präsentiert.<br />
Schülein führt im Archiv durch die Ausstellung „Verwaltung<br />
früher“, während Hlawon im Rathaus die Stadtgeschichte in mehreren<br />
Kurzvorträgen aufbereitet.<br />
Ein bunter Mix aus Unterhaltung und spannender Wissensvermittlung<br />
bietet also den perfekten Rahmen für die Feierlichkeiten zu<br />
dem Ereignis, das vor 175 Jahren das Comeback der Stadt Harburg<br />
möglich gemacht hat. |<br />
Text: Manuel Habermeier,<br />
Redakteur.<br />
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WOLFGANG BALZER<br />
SEITE 34<br />
MENSCHEN & IDEEN<br />
Der Landkreis Donau-Ries investiert<br />
in den nächsten zehn Jahren insgesamt mehr<br />
als 100 Mio. € in seine Hochbauprojekte und das<br />
bislang ohne die Aufnahme von Schulden.<br />
Diese finanziellen Mittel sind gut angelegt, denn<br />
Bildung ist eine Investition in unsere Zukunft!<br />
UNERMÜDLICHER EINSATZ<br />
FÜR DIE DKMS<br />
SEITE 42<br />
EIN NEUES STADTVIERTEL<br />
ENTSTEHT<br />
SEITE 44<br />
INTERVIEW MIT SIGI ATZMON<br />
SEITE 48<br />
WENN DIE LIEBE ZUM WALD<br />
ZUM BERUF WIRD<br />
SEITE 54<br />
Schulzentrum Rain<br />
Leserbild von<br />
Harald Erdinger<br />
Leserfotograf Harald Erdinger hat dieses Foto in einem Waldstück Nähe Harburg fotografiert.
42<br />
43<br />
MENSCHEN & IDEEN<br />
Links: Für ihr Engagement<br />
wurde Brigitte<br />
Lehenberger mit dem<br />
Bundesverdienstkreuz<br />
ausgezeichnet.<br />
Rechts: Jede Stecknadel<br />
steht für einen<br />
Spender.<br />
Die DKMS ist eine gemeinnützige Organisation, die in<br />
Deutschland mehr als 7,7 Millionen Menschen als<br />
Stammzellenspender registriert hat. Bis heute konnte über<br />
die DKMS weltweit rund 115 000 Patienten geholfen werden.<br />
Unterstützt die Arbeit der DKMS, vor allem die<br />
Finanzierung der Typisierungen unserer engagierten<br />
Jugend mit einer Geldspende:<br />
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DKMS-Spendenkonto: VR Bank Neuburg-Rain eG<br />
IBAN: DE80 721697<strong>56</strong> 0000627<strong>56</strong>9<br />
Verwendungszweck: für die Jugend (aus eurer Gemeinde)<br />
Ihr möchtet euch selbst auf dem Postweg bei der DKMS aufnehmen<br />
lassen oder einen Aufruf in eurem Umfeld starten?<br />
Dann findet ihr viele Informationen unter www.dkms.de.<br />
Vor Ort hilft gerne auch Brigitte Lehenberger, Tel. 08276/1<strong>56</strong>7.<br />
Bild: Manuel Habermeier<br />
Bild: Brigitte Lehenberger<br />
Ein Kampf für das Leben:<br />
„Da kann man nicht mehr aufhören“<br />
4 Seit 22 Jahren engagiert sich Brigitte Lehenberger im Kampf gegen Blutkrebs. In dieser Zeit hat sie<br />
zahlreiche Veranstaltungen organisiert. Einem Menschen zu helfen, wiegt jedoch alles auf.<br />
,,J<br />
eder kann zum Lebensretter werden!“ Dieser Satz ist für<br />
Brigitte Lehenberger zum Leitspruch geworden. Die 60-Jährige<br />
aus Münster im Donau-Ries organisiert seit 22 Jahren<br />
Typisierungsaktionen für die DKMS Donor Gmbh im Donau-Ries sowie<br />
den angrenzenden Landkreisen. Mittlerweile stammen allein aus dem<br />
Donau-Ries, Dillingen, Augsburg Stadt/Land, Neuburg-Schrobenhausen<br />
und Aichach-Friedberg 135 000 Typisierte und 1 585 Stammzellenspender*innen.<br />
„Aus den von mir initiierten Aktionen kommen<br />
rund 59 000 Typisierte und 700 Spender“, erzählt Lehenberger. „Ein<br />
herzliches Dankeschön gilt allen, die dazu in irgendeiner Weise beigetragen<br />
haben!“ Die Zahlen bedeuten ihr viel. „Ein Spender ist das<br />
schönste Geschenk, das man betroffenen Familien machen kann.“<br />
Denn die Diagnose Blutkrebs ist nicht nur für den Patienten selbst<br />
ein Schock. Auch die Familie leidet. Daher ist ihr ein Satz in besonderer<br />
Erinnerung geblieben. „Ihr rettet nicht nur meinen Mann, ihr<br />
rettet eine ganze Familie“, schrieb die Ehefrau eines Erkrankten, der<br />
über die DKMS einen Spender gefunden hatte. Dafür lohnt sich der<br />
Aufwand – oder wie es Lehenberger ausdrückt: „Man sieht, was man<br />
bewirken kann. Da kann man nicht mehr aufhören.“ Und dass sie<br />
etwas bewirkt, steht außer Frage. Vor 15 Jahren wurde sie mit der<br />
Bayerischen Staatsmedaille ausgezeichnet, zwei Jahre später folgte<br />
der DKMS-Ehrenpreis. Den Ritterschlag erhielt sie 2022 mit dem<br />
Bundesverdienstkreuz.<br />
VIELE KLEINE BAUSTEINE FÜHREN ZUM ERFOLG<br />
Begonnen hat die Reise 1996 mit der Typisierungsaktion für Melissa<br />
aus Donauwörth. Durch diesen Aufruf wurde Brigitte Lehenberger<br />
auf die DKMS aufmerksam. Rund 3 500 Menschen nahmen an einer<br />
der ersten großen Typisierungsaktionen der DKMS teil – darunter<br />
Brigitte Lehenberger. Die Aktion hatte ein doppeltes Happy End. Für<br />
Melissa war der passende Spender dabei und Lehenberger begann<br />
ihr Engagement für die DKMS. Dabei werde sie von ihrem Umfeld<br />
tatkräftig unterstützt, wie sie betont. Sei es ihre Arbeitskollegin,<br />
die für sie Stunden in der Verwaltung einer Augsburger Mittelschule<br />
übernimmt, oder ihr Mann: „Es sind viele kleine Bausteine, die das<br />
möglich machen.“ Vor allem ihrem Mann, dem manchmal mehr Ruhe<br />
lieber wäre, sei sie dankbar. „Wenn ich ihn brauche, ist er immer zur<br />
Stelle.“ Dass dafür andere Dinge auf der Strecke bleiben, gibt sie zu.<br />
„Der Garten ist nicht so perfekt wie bei anderen. Die Natur hat mehr<br />
Chancen“, erzählt sie lachend.<br />
Und die Natur wird wohl auch in Zukunft zu ihrem Recht kommen,<br />
denn Lehenberger will sich nicht so schnell aus der DKMS zurückziehen.<br />
Vor allem die Schulaktion „Dein Typ ist gefragt!“ gilt es ständig<br />
neu anzuschieben. „Das ist genau unsere Zielgruppe. Berufsschulen,<br />
Fachoberschulen, Gymnasien, wo die jungen Leute ab 17 sind.“ Gerade<br />
die seien so wichtig, da jedes Jahr Tausende mit dem Erreichen der<br />
Altersgrenze von 61 Jahren als potenzielle Spender ausscheiden.<br />
ALLZEIT BEREIT: JEDER SOLL DIE<br />
MÖGLICHKEIT ZUR TYPISIERUNG HABEN<br />
Daher gibt es zahlreiche Veranstaltungen an Schulen, um immer<br />
wieder neue Spender zu rekrutieren. Mittlerweile sind alle infrage<br />
kommenden Schulen im Landkreis an Bord, allein von der Berufsschule<br />
Donauwörth kommen 4 439 Typisierte und 103 Stammzellenspender.<br />
„Die anderen Schulen haben eine ähnliche Entwicklung. Das sind<br />
beeindruckende Zahlen“, freut sich Lehenberger, hinter denen jedoch<br />
viele Schicksale stehen. Seit Beginn der Schulaktionen wurden über<br />
500 000 Schüler in die Datei aufgenommen. 100 000 davon kommen<br />
aus Bayern und 25 000 aus den Landkreisen Donau-Ries, Dillingen,<br />
Aichach-Friedberg, Neuburg-Schrobenhausen und Augsburg-Stadt/<br />
Land. „Wir haben eine engagierte Jugend. Aber man muss es ihnen<br />
genauso einfach machen wie uns Erwachsenen“, begründet sie den<br />
Erfolg der Aktion. Und der nächste Traum ist schon in der Umsetzung.<br />
Mit dem Bayerischen Landessportverband (BLSV) soll eine weitere<br />
Typisierungsaktion organisiert werden. Bislang gibt es die DKMS-Fußballhelden.<br />
Unter dem Motto „Gemeinsam Blutkrebs ins Aus kicken“<br />
können alle Vereine, die im DFB oder als Hobbymannschaft organisiert<br />
sind, an der Aktion teilnehmen. Mit dem BLSV würden Menschen aus<br />
anderen Sportarten ebenfalls erreicht werden.<br />
Aber auch im Alltag lässt Lehenberger keine Chance verstreichen.<br />
In der Reha hatte sie spontan die Feuerwehr von Bad Gögging, einem<br />
Ortsteil von Neustadt an der Donau, typisiert. „Ich habe die Stäbchen<br />
immer in der Tasche“, zeigt sie sich allzeit bereit. Angst vor negativen<br />
Reaktionen hat sie dabei nicht. Hin und wieder käme dies zwar vor,<br />
aber „das ist verschwindend“. Es zählt das Gute, das man bewirken<br />
kann. Aktuell finden immer noch rund zehn Prozent der Patienten<br />
keinen passenden Spender. Das ist besser als in der Vergangenheit,<br />
aber jeder Patient ohne Spender ist einer zu viel. Daher wird Brigitte<br />
Lehenberger den Kampf gegen den Blutkrebs vorerst weiterführen –<br />
unterstützt von ihrem Mann und anderen Helfern. Denn: „Man freut<br />
sich mit jedem, der es geschafft hat.“ |<br />
Text: Manuel Habermeier, Redakteur.<br />
Der Fleischerverband Bayern hat die Preisträger des Metzger Cups 2023/<strong>2024</strong> geehrt.<br />
Dazu gehören die Brüder Markus & Wolfgang Göth aus Rain.<br />
In ihren insgesamt sechs Filialen in Rain, Bäumenheim, Donauwörth,<br />
Münster und Stadtbergen verkaufen sie ausschließlich frische und<br />
regionale Wurst- und Fleischwaren aus eigener Herstellung.<br />
Ausgezeichnet wurden sie für ihre Produkte:<br />
• Geschwollene<br />
• Lyoner im Ring<br />
• Delikatess Leberwurst<br />
• Naturgereifte Haussalami<br />
„Trotz unseres enormen Wachstums in den letzten<br />
Jahren verstehen wir uns als echter Handwerksbetrieb,<br />
in dem hochmotivierte Mitarbeiter<br />
täglich Bestes aus Fleisch produzieren.<br />
Unsere Produkte werden täglich frisch am<br />
Stammsitz in Rain hergestellt.“ -<br />
Wolfgang Göth junior<br />
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44<br />
45<br />
MENSCHEN & IDEEN<br />
Ein neues Stadtviertel entsteht<br />
4 Wohnen für Generationen – Mehr als 2 000 Menschen werden künftig im neuen Alfred-Delp-Quartier in der Donauwörther<br />
Parkstadt leben. Noch kann man sich das kaum vorstellen, doch die ersten Rohbauten könnten schon in diesem Jahr stehen.<br />
Grafik: Stadt Donauwörth<br />
W<br />
enn man den nigelnagelneuen Dr.-Alfred-Böswald-Ring<br />
entlangfährt und von dort in die Europastraße einbiegt,<br />
bekommt man allmählich einen Eindruck davon, wie groß<br />
dieses Donauwörther Baugebiet am Schellenberg wirklich ist.<br />
Wer sich nicht genauso gut auskennt wie Robert Strasser, Leiter des<br />
Liegenschaftsamtes und Vorstand des Kommunalunternehmens<br />
Stadtentwicklung, muss den Bebauungsplan zu Rate ziehen, um sich<br />
auf dem 30 Hektar großen Areal zu orientieren. Die Fläche ist größer<br />
als die gesamte Donauwörther Altstadt und soll in Zukunft Wohnraum<br />
für mindestens 2 000 Menschen bieten.<br />
Der südliche Teil ist nahezu erschlossen: Die Fahrbahnen sind<br />
asphaltiert, die Gehwege gepflastert, Parkbuchten eingefriedet,<br />
Kanalschächte fertig und Masten für die Straßenlaternen aufgestellt.<br />
Nur noch wenig erinnert an die ehemalige Alfred-Delp-Kaserne, die<br />
sich bis 2013 hier befunden hat. Dass Panzer über das Areal fuhren,<br />
ist schon mehr als zehn Jahre her, und es hat einige Zeit gedauert, bis<br />
wieder schweres Gerät, diesmal in Form von Baggern, angerollt kam.<br />
Es war ein Rückbau in zwei Schritten: 2017 begann man mit den<br />
ersten Abrissarbeiten auf einem 22 Hektar großen Bereich. Parallel<br />
nutzte der Freistaat die Gebäude auf der kleineren zentraleren Teilfläche<br />
mit acht Hektar für fast fünf Jahre für die Unterbringungen<br />
von Flüchtlingen. Ende 2019 schloss das Ankerzentrum und auch<br />
hier konnte mit den Abrissarbeiten begonnen werden.<br />
33 BAUPLÄTZE SIND VERKAUFT ODER RESERVIERT<br />
Der südliche Bereich des Areals ist mittlerweile erschlossen. Vom<br />
neuen Wasserhochbehälter an der Sternschanzenstraße führt der<br />
Dr.-Alfred-Böswald-Ring in das Baugebiet. Er wird später einmal die<br />
Hauptverbindungsstraße im Alfred-Delp-Quartier sein und trennt<br />
momentan den ersten vom zweiten Bauabschnitt. Die Ringstraße<br />
wird künftig alle wichtigen Straßen im Quartier verbinden und<br />
mündet im Norden auf Höhe des Schwedenrings wieder in die Sternschanzenstraße.<br />
Hinter dem Wasserhochbehälter entlang der Ringstraße sollen<br />
sieben mehrgeschossige Gebäude mit insgesamt 60 Wohnungen<br />
entstehen. Laut Bebauungsplan sind hier jeweils Gebäudehälften mit<br />
vier und sechs Geschossen vorgesehen. Verkauft sind die Grund-<br />
stücke noch nicht, es läuft ein sogenanntes Konzeptverfahren – bei<br />
der Entscheidung zur Vergabe soll das beste Konzept für die Bebauung<br />
entscheiden. „Um eine hohe städtebauliche und architektonische<br />
Qualität zu erreichen“, wie Robert Strasser erklärt.<br />
In der bereits erschlossenen Bayernstraße, in der Europastraße,<br />
in der Schwabenstraße und im Donau-Ries-Weg gibt es 39 Bau-<br />
plätze für Einfamilienhäuser. Die Grundstücke sind zwischen<br />
550 und 700 Quadratmeter groß, die Kosten liegen bei 250 bis<br />
290 Euro pro Quadratmeter. .<br />
„33 Bauplätze sind bereits reserviert oder verkauft, die ersten<br />
Bauanträge sind bereits eingegangen, die ersten Rohbauten<br />
könnten schon Ende des Jahres stehen. Das Baugebiet<br />
ist attraktiv, die Nachfrage ist groß“, sagt Robert Strasser.<br />
Als nächstes steht die Erschließung des nördlichen Bereichs entlang<br />
des Donau-Ries-Wegs, des Dr.-Alfred-Böswald-Rings und der<br />
Alois-Barthelme-Straße an. Weitere Bauplätze für Einfamilienhäuser<br />
und sogenannte Stadthäuser (Reihenhäuser) sollen dann im dritten<br />
Quartal in diesem Jahr bzw. nächstes Jahr an den Markt gehen.<br />
Auch in der späteren Manfred-Wegenast-Straße kann schon erahnt<br />
>><br />
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MENSCHEN & IDEEN<br />
>><br />
werden, wo einmal gebaut wird. Der Straßenzug wird als einziger<br />
über die Dr.-Loeffelad-Straße erschlossen. Die höherpreisigen neun<br />
„Filet-Grundstücke“ am Südhang, eingerahmt in viel Baumbestand<br />
und mit Ausblicken ins Donautal, werden dann im Angebotsverfahren<br />
verkauft.<br />
BIS ZU 190 SOZIALWOHNUNGEN ENTSTEHEN<br />
Bayernstraße<br />
Eingerahmt vom Dr.-Alfred-Böswald-Ring und der Prochownikstraße<br />
im nördlichen Bereich des Alfred-Delp-Quartiers ist ein Bereich<br />
für sozialen Wohnungsbau vorgesehen. Unter anderem das Pferseer<br />
Unternehmen Deurer möchte hier 83 bezahlbare und barrierefreie<br />
öffentlich geförderte Mitwohnungen mit Tiefgeragen schaffen.<br />
Die Ein- bis Vierzimmerwohnungen werden einkommensorientiert<br />
gefördert. Die Mietpreise sind je nach Einkommen gestaffelt, das<br />
heißt Mieter*innen mit geringem Einkommen zahlen circa 6 Euro<br />
pro Quadratmeter, wer mehr verdient zwischen 7,50 und 9 Euro. Berücksichtigt<br />
wird insbesondere auch die Inklusion von Menschen mit<br />
Behinderung und der Aspekt der Nachhaltigkeit unter den Vorgaben<br />
des KfW 40-Siegels, der Installation einer Photovoltaikanlage sowie<br />
Lademöglichkeiten für E-Autos.<br />
NAHWÄRMENETZ IM GESAMTEN AREAL<br />
Schwabenstraße<br />
Für das gesamte Quartier besteht außerdem ein Nahwärmekonzept.<br />
Wärme kommt von einer nahegelegenen Biogasanlage und aus einem<br />
Hackschnitzelkessel auf dem Gelände. Die Energiezentrale ist im<br />
Technikgebäude des Donauwörther Freibads, direkt neben dem Baugebiet.<br />
Das dortige Blockheizkraftwerk gewinnt neben Wärme auch<br />
Storm aus CO2 armen Gas.<br />
EIN QUARTIER FÜR GENERATIONEN<br />
Ganz im Norden des ehemaligen Kasernenareals soll ein Sportplatz<br />
entstehen – die Hanglage macht natürliche Tribünen möglich. Auch<br />
ein Jugendzentrum könnte hier gebaut werden. In den Grünanlagen<br />
im Süden, im Zentrum sowie im Norden sind außerdem Spielmöglichkeiten<br />
für Kinder, Spazierwege und Aufenthaltsmöglichkeiten<br />
geplant. Das gesamte Areal wird von einem Geh- und Radweg umsäumt.<br />
Schwabenstraße<br />
Auf der zentralen Fläche, für die es zwar noch keinen Bebauungsplan,<br />
aber freilich ein Konzept gibt, soll neben Geschosswohnbebauung<br />
auch eine Parkanlage entstehen, etwa dort, wo früher der<br />
Kasernensportplatz war. Zwischen alter Haupteingangspforte und<br />
dem neuen Wasserhochbehälter an der Sternschanzenstraße ist ein<br />
Supermarkt und Nahversorgung geplant. Daneben sind eine Kindertagesstätte<br />
sowie der Neubau des Donauwörther Bürgerspitals<br />
angedacht.<br />
Das Alfred-Delp-Quartier in Donauwörth wird damit nicht nur zu einem<br />
neuen Stadtviertel, sondern auch zu einem lebendigen Zuhause<br />
für Menschen jeden Alters. Es bietet eine moderne und nachhaltige<br />
Lebensumgebung mit vielfältigen Wohnmöglichkeiten und sozialen<br />
Einrichtungen, die das Quartier zu einem bereichernden Teil der<br />
Stadtlandschaft machen. Donauwörth wird sich verändern! |<br />
Dr.-Alfred-Böswald-Ring<br />
Alle Bilder: Mara Kutzner<br />
Text: Mara Kutzner,<br />
Redakteurin.
48<br />
MENSCHEN & IDEEN<br />
INTERVIEW MIT SIGI ATZMON<br />
„Ich möchte der jüdischen<br />
Gemeinschaft eine Stimme<br />
geben“<br />
4 Seit über 17 Jahren setzt sich Sigi Atzmon im „Freundeskreis Synagoge Hainsfarth e.V.“ für eine lebendige<br />
Erinnerungskultur und einen Dialog zwischen den Menschen ein. Sie wurde im Frühjahr dieses Jahres mit dem<br />
Bayerischen Verfassungsorden und dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet.<br />
Mit unserer Redakteurin Mara Kutzner hat sie sich in Hainsfarth getroffen und über jüdisches Leben in Deutschland,<br />
die Geschichte der Synagoge in Hainsfarth und ihr Engagement gegen Antisemitismus gesprochen.<br />
Bild: Mara Kutzner<br />
Liebe Frau Atzmon, vielen Dank,<br />
dass Sie sich heute Zeit für unser<br />
Gespräch nehmen. Wie immer beginnt<br />
unser Interview mit einigen<br />
kurzen Fragen.<br />
Wo kommen Sie gerade her und<br />
was hat Sie heute schon beschäftigt?<br />
Sigi Atzmon: Die Synagoge in<br />
Hainsfarth, sie beschäftigt mich<br />
fast 24 Stunden am Tag.<br />
UM SIE KENNENZULERNEN,<br />
ZUNÄCHST EINIGE ENTWEDER-<br />
ODER-FRAGEN.<br />
Nördlingen oder Frankfurt?<br />
Sigi Atzmon: Nördlingen.<br />
Wie und wo sind Sie aufgewachsen?<br />
Sigi Atzmon: Ich bin Multi-Kulti.<br />
Aufgewachsen bin ich in Deutschland<br />
und für eine kurze Zeit auch<br />
in Israel.<br />
Geboren in Berlin, gelebt in Israel,<br />
gearbeitet in Frankfurt. Wie sind Sie<br />
eigentlich in Nördlingen gelandet?<br />
Sigi Atzmon: Das war die Liebe!<br />
Wie lange lebten Sie in Israel und<br />
warum?<br />
Sigi Atzmon: Als Kind war ich nur<br />
kurz dort, später habe ich dann<br />
17 Jahre lang in Israel gelebt, ich<br />
habe Familie dort. Aber es hat<br />
sich dann aus familiären Gründen<br />
das ganze Ensemble bestehend<br />
aus Synagoge, jüdischer Schule<br />
und Mikwe. Ich wohne zwar in<br />
Nördlingen, aber das zu zeigen,<br />
überlasse ich den Fachleuten.<br />
Ich kenne mich hier am besten<br />
aus!<br />
IHR ENGAGEMENT WURDE ZULETZT<br />
HOCH GEWÜRDIGT: DANKURKUNDE<br />
DER STADT NÖRDLINGEN, SILBER-<br />
DISTEL DER AUGSBURGER ALLGE-<br />
MEINEN, BAYERISCHER VERFAS-<br />
SUNGSORDEN UND SCHLIESSLICH<br />
DAS BUNDESVERDIENSTKREUZ AM<br />
BANDE – UND DAS NUR INNERHALB<br />
WENIGER WOCHEN UND TAGE.<br />
HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH DAZU!<br />
Ihre Aufklärungsarbeit in Hainsfarth<br />
hat vor circa 16 Jahren<br />
begonnen. Wie kam es dazu?<br />
Sigi Atzmon: Das war eigentlich<br />
Zufall. Ich bin aktive Jüdin und<br />
wusste, dass es hier eine Synagoge<br />
gab. Die damalige, inzwischen<br />
verstorbene Bürgermeisterin,<br />
hat mich animiert. Den Freundeskreis<br />
hat es schon vorher<br />
gegeben, aber wir sind seitdem<br />
gewachsen. Gewachsen durch<br />
ein namhaftes Programm und<br />
weil wir Gesicht gezeigt haben.<br />
Zum Beispiel, als wir zusammen<br />
mit den Nördlinger Musikanten<br />
eine Veranstaltung zu Verfemter<br />
Musik gemacht haben.<br />
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„Der Antisemitismus ist nie ganz weggewesen.“<br />
– Sigi Atzmon<br />
ergeben, dass ich wieder nach<br />
Morgens oder abends?<br />
Sigi Atzmon: Abends.<br />
Zukunft oder Vergangenheit?<br />
Sigi Atzmon: Die Zukunft!<br />
LASSEN SIE UNS DOCH ETWAS<br />
ÜBER SIE PERSÖNLICH WISSEN UND<br />
SIE NOCH BESSER KENNENLERNEN.<br />
Deutschland zurückgekommen<br />
bin.<br />
Wenn Sie Gäste aus anderen Teile<br />
Deutschlands oder der Welt bei<br />
sich begrüßen, was zeigen Sie als<br />
erstes?<br />
Sigi Atzmon: Die Synagoge hier in<br />
Hainsfarth, oder besser gesagt,<br />
Was bedeuten Ihnen diese Ehrungen?<br />
Sigi Atzmon: Als Jüdin in Deutschland<br />
bin ich sehr stolz, denn<br />
hier wurde die jüdische Stimme<br />
gehört! So ein Preis gehört einem<br />
aber nie allein. Es gab Menschen,<br />
die mich sehr unterstützt und auf<br />
diesem Weg begleitet haben.<br />
Wie wird die Synagoge heute<br />
genutzt?<br />
Sigi Atzmon: Für mich stand von<br />
Anfang an fest: Die Synagoge<br />
muss mit Leben gefüllt werden.<br />
Heute ist die ehemalige Synagoge<br />
eine Gedenk- und Begegnungsstätte.<br />
Die Hainsfarther Gemeinde<br />
nutzt dieses Gebäude auch >>
50<br />
MENSCHEN & IDEEN<br />
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Landtagspräsidentin Ilse Aigner<br />
verlieh Sigi Atzmon im Februar <strong>2024</strong><br />
den Bayerischen Verfassungsorden.<br />
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für Trauungen und wir nutzen<br />
sie für Veranstaltungen, bieten<br />
Führungen für Schulklassen und<br />
alle interessierten Besucher an.<br />
Die Veranstaltungen müssen aber<br />
Bild: Stefan Obermeier/Bayerischer Landtag<br />
Mikwe ist ein Ritualbad und wir<br />
haben hier an der Fundstelle<br />
einen Nachbau als Denkmal.<br />
Hainsfarth kann sehr stolz sein,<br />
denn es hat die elementarsten<br />
die jüdische Gemeinschaft immer<br />
mehr davon. Es gibt Gesetze in<br />
Deutschland dagegen, und wenn<br />
man die angewendet hätte, wäre<br />
es nicht so weit gekommen. In<br />
Situationen passieren können.<br />
Es ist fürchterlich, das war nicht<br />
Absicht, es ist leider passiert.<br />
(Anm. d. Red.: Am Tag unseres Gesprächs<br />
wurden Mitarbeiter einer Hilfsorganisati-<br />
Haben Sie eigentlich schon mal<br />
mit dem Gedanken gespielt, erneut<br />
nach Israel zu gehen?<br />
Sigi Atzmon: Warum nicht?<br />
Bild: Mara Kutzner<br />
immer der Würde des Hauses<br />
angepasst sein. Wir sind gewachsen,<br />
man kennt uns inzwischen<br />
nicht nur im Ries, sondern auch<br />
über die Grenzen hinaus.<br />
Warum machen Sie all dies?<br />
Sigi Atzmon: Das Ziel ist es, hauptsächlich<br />
den Jugendlichen das<br />
Dinge einer jüdischen Gemeinde:<br />
Eine jüdische Schule, eine<br />
Mikwe, die Synagoge und einen<br />
jüdischen Friedhof.<br />
Jüdisches Leben in Hainsfarth<br />
lässt sich bis in 15. Jahrhundert<br />
zurückverfolgen. Was ist über<br />
die ehemalige jüdische Gemeinde<br />
Gesprächen kommt man eigentlich<br />
immer an den Punkt, an dem<br />
wir für die Politik des Staates<br />
Israel verantwortlich gemacht<br />
werden. Natürlich steht Israel<br />
uns sehr nahe, aber ich lebe in<br />
Deutschland, wir sind Deutsche<br />
und so möchten wir auch angesehen<br />
werden.<br />
on bei einem israelischen Angriff getötet).<br />
Der Aggressor in den Medien<br />
und in der Berichterstattung ist<br />
immer Israel. Nicht Israel hat<br />
Gaza überfallen, sondern Gaza<br />
hat Israel überfallen und das<br />
ist der große Unterschied in der<br />
Situation!<br />
UNSER GESPRÄCH FINDET IN<br />
DEN WUNDERVOLLEN RÄUMLICH-<br />
KEITEN DER EHEMALIGEN SYNAGOGE<br />
STATT. HIER WIRD GERADE EINE<br />
AUSSTELLUNG AUFGEBAUT UND<br />
KÜRZLICH IST DAS NEUE KULTUR-<br />
PROGRAMM DES FREUNDESKREISES<br />
ERSCHIENEN.<br />
negative Bild, das sie über das<br />
Judentum bekommen durch Gespräche<br />
und Diskussionen, reflektieren.<br />
Wir leisten Aufklärungsarbeit<br />
gegen Antisemitismus und<br />
Fremdenhass. In den politischen<br />
Diskussionen, die gerade stattfinden,<br />
kommt das Judentum und<br />
die jüdische Geschichte kaum<br />
vor. Ich möchte, dass wir uns<br />
auf Augenhöhe begegnen. Das ist<br />
ein großer Schritt und wir sind<br />
ständig dabei, ihn zu gehen.<br />
BEI BAUARBEITEN HAT MAN 2015<br />
EINE ALTE MIKWE ENTDECKT. ES<br />
WAR AUCH IHR VERDIENST, DASS<br />
DIESES DENKMAL RESTAURIERT<br />
UND ERHALTEN WURDE.<br />
Können Sie uns erklären, was<br />
eine Mikwe ist und warum es ein<br />
Sensationsfund war?<br />
Sigi Atzmon: Zu einer Synagoge<br />
gehört eine Mikwe. Es gab zwar<br />
eine weitere in Hainsfarth, in<br />
einem Wohnhaus, die nicht mehr<br />
erhalten ist. Ich war mir aber<br />
sicher, dass es hier noch eine<br />
andere Mikwe geben muss. Eine<br />
bekannt?<br />
Sigi Atzmon: Es war die größte<br />
jüdische Gemeinde im Ries.<br />
Hainsfarth wurde deshalb auch<br />
als Judendorf bezeichnet. Es gab<br />
hier jüdische Handwerker und<br />
Bürger. Es war eine lebensfähige<br />
jüdische Gemeinde!<br />
Ihnen und Ihrem Verein wurde<br />
viel Hass, sogar Morddrohungen<br />
entgegengebracht. Sie brauchten<br />
zeitweise sogar Polizeischutz. Woher<br />
nehmen Sie die Kraft und den<br />
Mut, niemals aufzugeben?<br />
Sigi Atzmon: Das Ziel ist es, nie<br />
aufzugeben. Wir wollen, dass<br />
ihr uns wertschätzt und wir<br />
schätzen euch wert! Und natürlich<br />
geht es mir darum, dieses<br />
Ensemble aus Synagoge, Schule<br />
und Mikwe mit Leben zu erfüllen.<br />
Der Antisemitismus sei nie ganz<br />
weggewesen, haben Sie selbst<br />
einmal gesagt. Wie macht sich das<br />
bemerkbar?<br />
Sigi Atzmon: Ja, der Antisemitismus<br />
ist nie ganz weggewesen<br />
und in den letzten Jahren erlebt<br />
Parteien wie die AfD schüren Hass<br />
und Hetze im Land. Rassismus und<br />
Fremdenfeindlichkeit nehmen zu<br />
und Begriffe wie „Remigration“ sind<br />
Gegenstand politischer Debatten.<br />
Macht Ihnen das nicht große Angst?<br />
Sigi Atzmon: Angst habe ich nicht,<br />
aber ich mache mir Sorgen, was<br />
passiert, wenn wir diese Demokratie<br />
nicht schützen.<br />
DER 7. OKTOBER 2023 IST EINE<br />
ZÄSUR! DIE HAMAS VERÜBTE EINEN<br />
SCHRECKLICHEN TERRORANGRIFF<br />
AUF ISRAEL, ÜBER 1 100 MENSCHEN<br />
STARBEN, RUND 250 GEISELN<br />
WURDEN VERSCHLEPPT. SEITDEM<br />
HERRSCHT WIEDER KRIEG IN ISRAEL<br />
UND GAZA.<br />
Wie geht es Ihnen seitdem?<br />
Sigi Atzmon: Nicht gut, die<br />
Welt schaut zu, wie die Hamas<br />
Menschen verschleppt, ermordet,<br />
vergewaltigt und immer<br />
noch sind 133 Menschen seit<br />
194 Tagen in Geiselhaft.<br />
Alle Menschen wissen, dass in<br />
Kriegen immer wieder solche<br />
Hätten Sie sich mehr Solidarität<br />
aus der deutschen Gesellschaft<br />
erwünscht?<br />
Sigi Atzmon: Ja, das hätte ich mir<br />
gewünscht. Die Evangelische<br />
Kirche in Nördlingen hat ihre<br />
Solidarität bekundet, wir haben<br />
ein Friedensgebet gemeinsam<br />
veranstaltet. Aber ansonsten war<br />
da eher weniger. Ja, ich hätte<br />
mir mehr Solidarität gewünscht.<br />
Haben Sie Kontakt zu Freund*innen<br />
in Israel? Wie geht es ihnen?<br />
Sigi Atzmon: Ja, Teile meiner<br />
Familie und meine Tochter leben<br />
dort. In keinem Haus in Israel<br />
geht es den Menschen gut! Es ist<br />
fürchterlich. Aber die Menschen<br />
dort sind sehr stark und sehr<br />
mutig.<br />
Kann es jemals Frieden im Nahen<br />
Osten geben?<br />
Sigi Atzmon: Es muss! Die Hoffnung<br />
stirbt zum Schluss. Wenn<br />
Politiker die Zwei-Staaten-<br />
Lösung fordern, muss man aber<br />
auch sehen, was die Menschen<br />
in dem Land wollen.<br />
Was steht auf dem Programm und<br />
auf was freuen Sie sich besonders?<br />
Sigi Atzmon: Die Ausstellung<br />
„Feibelmann muss weg“ ist bis<br />
zum 30. <strong>Juni</strong> in der Synagoge<br />
ausgestellt. Sie zeigt das Schicksal<br />
und den antisemitischen<br />
Vorfall des Jakob Feibelmann aus<br />
Memmingen.<br />
Alle unsere Veranstaltungen beschäftigen<br />
sich mit der jüdischen<br />
Geschichte und gegen Antisemitismus.<br />
Die Ausstellung wird<br />
eingerahmt von zwei Vorträgen<br />
zum Thema Antisemitismus<br />
und Hate Speech (Hassrede).<br />
Im September bieten wir eine<br />
Wanderung von Hainsfarth nach<br />
Steinhart an. Wir erkunden die<br />
jüdischen Orte am Riesrand. Am<br />
9. November wird auch in diesem<br />
Jahr an die Reichspogromnacht<br />
erinnert.<br />
Liebe Frau Atzmon, vielen Dank<br />
für dieses Gespräch!<br />
Interview:<br />
Mara Kutzner, Redakteurin.<br />
Infos über die Synagoge Hainsfarth und die jüdische Gemeinde auf der nächsten Seite >>
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MENSCHEN & IDEEN<br />
Bild: Mara Kutzner<br />
Über die Synagoge Hainsfarth<br />
Einst die größte jüdische Gemeinde in Schwaben<br />
Die ehemalige Synagoge in Hainsfarth ist Gedenk- und Begegnungsstätte.<br />
Sigi Atzmon, Vorsitzende des Vereins Freundeskreis<br />
Synagoge Hainsfarth e.V. führt durch die Räumlichkeiten.<br />
Sigi Atzmon steht auf dem Platz vor dem imposanten gelben Gebäude<br />
in der Hainsfarther Jurastraße und zeigt auf das Eingangsportal<br />
der Synagoge. Darüber ist in hebräische Portalinschrift aus<br />
Psalm 100,4 geschrieben: „Gehet ein in seine Tore mit Danklied,<br />
in seine Höfe mit Lobgesang, danket ihm, preiset seinen Namen.<br />
Jahr <strong>56</strong>20 seit Erschaffung der Welt“. Nach Renovierung wurde<br />
die unterste Zeile ergänzt „Wiederhergestellt und renoviert 1996“.<br />
Beim Blick zu den Fensterbögen erklärt Sigi Atzmon: „Die Synagoge<br />
wird oft fälschlicherweise dem maurischen Stil, also einer orientalischen<br />
Bauweise, zugeordnet. Aber das ist falsch. Auffallend bei<br />
der Hainsfarther Synagoge: die ,hufeisenförmigen‘ Fenster sind<br />
Rundbogenfenster, deren Leibungen nur vorgeblendet sind.“ Wie in<br />
Synagogen üblich, gibt es zwei Eingangstüren. Die linke Tür führt<br />
ins Erdgeschoss, das den Männern vorbehalten war, während die<br />
rechte Tür zum Obergeschoss führt, wo die Frauen beteten. Die Emporen<br />
sowie die roten und goldenen Wand- und Deckenmalereien im<br />
Inneren des Gebäudes sind beeindruckend und kommen besonders<br />
zur Geltung, wenn das helle Sonnenlicht durch die großen gebogenen<br />
Fenster scheint. Die Wandbemalung und die Holzvertäfelung<br />
wurde ab den 80er Jahren restauriert. Nur einige wenige Stellen an<br />
den Wänden konnten im Original erhalten werden.<br />
Beim Rundgang durch die Synagoge deutet Sigi Atzmon auch auf<br />
die Inschriften links und rechts an der Altarseite des Gebäudes.<br />
Dort sind die zehn Gebote in hebräischer Schrift aufgemalt. Der<br />
Innenraum der Synagoge ist heute leer und bietet Platz für Ausstellungen<br />
und andere Veranstaltungen. „Früher waren hier Bänke<br />
aufgereiht. Es war Platz für 200 Personen“, weiß Atzmon. Jüdische<br />
Gottesdienste finden hier heute keine mehr statt. Oben, im<br />
ehemaligen Frauenbereich, hat Atzmon eine Vitrine mit religiösen<br />
Gegenständen bestückt. Anhand einer Torarolle, einem Sederteller<br />
für den Pessachabend und anderen Ritualgegenständen möchte sie<br />
den Besucher*innen die jüdische Kultur und Religion näherbringen.<br />
Bevor die Synagoge als Erinnerungsort und für Veranstaltungen genutzt<br />
wurde, hatte das Gebäude viele Funktionen, die der religiösen<br />
und kulturellen Bedeutung des ehemaligen Gotteshauses überhaupt<br />
nicht würdig waren. Es wurde schon als Lager für den Bauhof,<br />
Werkstatt, Kühlraum und Turnhalle benutzt. |<br />
Infotafeln im Eingangsbereich der Synagoge informieren über<br />
Hainsfarths bedeutende jüdische Geschichte. So ist dokumentiert,<br />
dass bereits im Jahr 1434 ein jüdischer Bürger aus Hainsfarth<br />
in Nördlingen beigesetzt wurde.<br />
Die erste Synagoge wurde im Jahr 1722 in der Judengasse<br />
(heute Jurastraße) errichtet. Im 19. Jahrhundert war Hainsfarth<br />
die größte jüdische Gemeinde in ganz Schwaben. Im Jahr 1811<br />
machten Juden und Jüdinnen mit 40 Prozent der Bevölkerung<br />
einen großen Teil der Einwohnerschaft von Hainsfarth aus.<br />
Ab 1850 hatte die jüdische Gemeinde einen eigenen Friedhof.<br />
Als die alte Synagoge verfiel, begann man 1857 mit Plänen für<br />
einen Neubau, der Platz für 102 Frauen und 108 Männer bieten<br />
sollte. Schließlich wurde das neue jüdische Gotteshaus im<br />
Jahr 1860 feierlich eingeweiht.<br />
Im Jahr darauf wurden die Beschränkungen des Judenedikts<br />
von 1813 aufgehoben, und die jüdische Gemeinde konnte ihren<br />
Wohnort frei wählen. Viele Familien zogen daraufhin aus den<br />
Dörfern in größere Städte. Die jüdische Gemeinschaft in Hainsfarth<br />
begann zu schrumpfen. Im Jahr 1930 zählte sie noch<br />
40 Mitglieder. Mit der Machtergreifung Hitlers begann das<br />
dunkelste Kapitel der Geschichte von Hainsfarth. Während der<br />
Novemberpogrome wurde die Synagoge geplündert und ihr<br />
Innenraum zerstört. Ab 1942 wurden mindestens zehn Juden<br />
aus Hainsfarth deportiert. Die Listen von Yad Vashem und<br />
dem Gedenkbuch „Opfer und Verfolgung der Juden unter der<br />
nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland<br />
1933–1945“ enthalten über 40 Namen von Juden aus Hainsfarth,<br />
die in der NS-Zeit ums Leben kamen.<br />
Eine Gedenktafel im Bereich des Toraschreins in der Synagoge<br />
erinnert heute an die in der NS-Zeit ermordeten jüdischen<br />
Bürgerinnen und Bürger von Hainsfarth. |
54 55<br />
MENSCHEN & IDEEN<br />
Für Georg Dischner<br />
und Jagdhund<br />
Anton ist der Wald der<br />
schönste Arbeitsplatz.<br />
Wenn die Liebe<br />
zum Wald zum<br />
Beruf wird<br />
4 Seit gut einem Jahr ist Georg Dischner der oberste Förster im Landkreis. Für ihn hat sich damit ein Traum erfüllt,<br />
der aber auch viele Herausforderungen bereithält.<br />
Ob Wanderer, Schwammerlsucher oder Brennholzler,<br />
der Wald bietet für jeden etwas.<br />
Wer die Zeichen lesen kann, dem verrät<br />
der Wald all seine Geheimnisse.<br />
Alle Bilder: Manuel Habermeier<br />
D<br />
er 1. April 2023 war für Georg Dischner ein besonderer<br />
Tag in seinem Berufsleben. Von Vorgänger Helmut Weixler<br />
übernahm er die Leitung des Bayerischen Staatsforstbetriebs<br />
Kaisheim und damit auch die Verantwortung für rund 18 000 Hektar<br />
Wald. Dabei handelt es sich jedoch nicht um eine zusammenhängende<br />
Fläche, sondern um einen Splitterbetrieb, dessen zehn Forstreviere<br />
sich auf drei Regierungsbezirke und acht Landkreise erstrecken.<br />
Ein Umstand, der Dischner Respekt abringt. „Das schafft Zusatzarbeit.<br />
Es ist einer der vielfältigsten Betriebe in ganz Bayern.“ Sein<br />
Verantwortungsgebiet umfasst dabei sowohl Jura als auch Riesauswurfböden<br />
aus dem Meteoriteneinschlag. Dazu kommen Auwälder<br />
und Sandböden. „Wir haben so viele Baumarten wie kaum ein anderer<br />
Betrieb“, weiß Dischner um die Besonderheit seiner Aufgabe.<br />
Dennoch ist es eine Herausforderung, die er mit viel Dankbarkeit<br />
annimmt.<br />
„Das ist mein Heimatforstbetrieb“, erklärt der 34-Jährige aus dem<br />
Landkreis Neuburg-Schrobenhausen: „Ich darf in meiner Heimat<br />
Verantwortung für einen Naturraum übernehmen. Das wollte ich<br />
immer.“ Zwar sei der Urgroßvater der letzte Förster in der Familie<br />
gewesen, jedoch kam er durch seinen Vater sowie die Großväter mit<br />
der Jagd in Berührung, woraus der Wunsch entstand, Förster zu<br />
werden. „Natürlich ist es ein Stück weit die Möglichkeit, das Hobby<br />
zum Beruf zu machen“, gesteht Dischner, öffnet aber auch den Blick<br />
auf das große Ganze: „Zum Jagen gehört nicht nur das Schießen. Es<br />
beinhaltet auch Forst- und Landwirtschaft. Man darf sich um ein<br />
Ökosystem kümmern, es begleiten und pflegen.“<br />
ÖKONOMIE, ÖKOLOGIE, SOZIALES – DER FORSTDREIKLANG<br />
Und genau darum geht es im täglichen Forstbetrieb: Verantwortung<br />
für einen Naturraum übernehmen. Dabei steht vor allem die Nachhaltigkeit<br />
im Fokus. Alle Maßnahmen werden in dem Dreiklang<br />
Ökonomie, Ökologie und Soziales abgewogen. Die wirtschaftlichste<br />
Option wird nur selten gewählt. Denn im Gegensatz zu Privatwäldern<br />
haben die Bayerischen Staatsforsten einen weitergehenden<br />
Auftrag. Es geht zum einen darum, den Wald zukunftstauglich zu<br />
machen, da er eine wichtige Rolle in unserem Lebensraum einnimmt.<br />
Egal, ob Wasser, Klima oder Erosion, der Wald hat die verschiedensten<br />
Schutz- und Nutzkategorien, die erhalten und im Idealfall<br />
gestärkt werden müssen.<br />
Zum anderen soll der Wald auch ein sozialer Raum bleiben. Jogger,<br />
Mountainbiker, Schwammerlsucher, Brennholzler: Die Liste der<br />
Menschen, die sich im Wald aufhalten, ist lang. Daher halten die<br />
Bayerischen Staatsforsten unter anderem Wege instand oder bauen<br />
Sitzbänke als Rastmöglichkeiten.<br />
Der ökonomische Ertrag spielt dabei eine untergeordnete Rolle. „Wir<br />
schlagen kein Holz, nur weil es gut zu verkaufen ist, sondern unter<br />
dem Aspekt, was waldbaulich notwendig ist.“ Und das ist aktuell<br />
ein bemessener Bestandsaufbau. Die Holzmenge auf einem Hektar<br />
soll kontrolliert vermehrt werden. Zudem wird die Vielfalt im Wald<br />
gefördert, um Risiken wie Sturmwürfen oder dem Borkenkäfer besser<br />
entgegentreten zu können. „Ein Wald mit mehreren Höhenstufen kann<br />
nur entstehen, wenn zum Beispiel nicht eine Fichte neben der anderen<br />
steht.“ Zudem muss dafür Sorge getragen werden, dass alle Bäume<br />
ihre Chance bekommen. „Steht eine lichtbedürftige Eiche neben einer<br />
Buche und man macht 30 Jahre lang nichts, wächst die Buche die<br />
Eiche tot.“ Doch diese Mischbaumarten sollen erhalten bleiben. Dafür<br />
braucht es Durchforstung und Pflege.<br />
FÖRSTER WIRD MAN AUS LEIDENSCHAFT<br />
Deshalb sind jeden Tag zahlreiche Forstwirte in den bayerischen<br />
Staatsforsten unterwegs. „Sie sind unsere wichtigste Stütze“, weiß<br />
Dischner um die Bedeutung der Leute, die seine Planungen in die Tat<br />
umsetzen. Zur Nachwuchsgewinnung unterhält der Forstbetrieb<br />
Kaisheim in Treuchtlingen ein Zentrum, wo bis zu drei Forstwirte<br />
pro Jahr ausgebildet werden. Das macht bei drei Ausbildungsjahren<br />
insgesamt bis zu neun Auszubildende.<br />
Freuen können sich diese angehenden Forstwirte auf ein „tolles<br />
Arbeiten mit Gleichgesinnten“. Denn der gemeinsame Nenner aller ist<br />
der Wald. „Es wird niemand Förster, weil er viel Geld verdienen oder<br />
die beste Work-Life-Balance will, sondern aus Leidenschaft.“ Eine<br />
Leidenschaft, die auch Georg Dischner seit der Kindheit nicht mehr<br />
losgelassen hat. Zwar nimmt die Büroarbeit nun einen großen Teil<br />
seines Berufsalltags ein. Dennoch findet er immer noch Zeit, zusammen<br />
mit Jagdhund Anton durch seine Wälder zu streifen. Denn „für<br />
jeden Förster ist es im Wald am schönsten“. Eine Aussage, die wohl<br />
von zahlreichen Menschen in der Region bestätigt werden wird – und<br />
die dank zahlreicher Förster, Forstwirte und anderer Mitarbeiter auch<br />
in Zukunft einen gesunden Wald genießen können. |<br />
Text: Manuel Habermeier, Redakteur.<br />
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ADVERTORIAL<br />
Die TillyCard<br />
DER DIGITALE EINKAUFSGUTSCHEIN FÜR RAIN<br />
4 Rain setzt einen neuen Meilenstein im lokalen Handel und Gemeinschaftsleben<br />
mit der Einführung der Tilly Card, dem innovativen<br />
digitalen Gutscheinsystem für die Region. Diese Initiative zielt darauf<br />
ab, die Kundenbindung in unserer Heimatregion zu stärken, lokale<br />
Unternehmen zu unterstützen und gleichzeitig attraktive Vorteile für<br />
Arbeitgeber und Kunden zu bieten. Sie ermöglicht es, Bürger*innen<br />
und Gästen aus Rain und Umgebung, zukünftig bei einer Vielzahl von<br />
lokalen Geschäften und Dienstleistern einzukaufen und dabei von<br />
exklusiven Angeboten und Rabatten zu profitieren. Arbeitgeber<br />
können ihre steuerfreien Sachbezüge in Form der Tilly Card an ihre<br />
Beschäftigten weitergeben, ihre Wertschätzung zeigen und die<br />
Kaufkraft in der Region halten.<br />
Die Tilly Card ist das Ergebnis der Zusammenarbeit der Interessensgemeinschaft<br />
„Wir aus Rain“, der Stadt Rain und dem Innenstadtmanagement<br />
der cima. Die Initiative wird durch die Städtebauförderung<br />
von Bund, Ländern und Gemeinden unterstützt. „Derartige<br />
Projekte stärken nicht zuletzt auch das unternehmerische Netzwerk“,<br />
so Bürgermeister Rehm.<br />
SCHAU NACHTS RAIN: INFOSTAND FÜR ALLE KUNDEN UND INTERESSIERTEN<br />
Alle Kund*innen und interessierten Bürger*innen haben die<br />
Gelegenheit, sich beim Event „Schau nachts Rain“ am Samstag, den<br />
25. <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> ab 17:00 Uhr beim Infostand über die Tilly Card zu<br />
informieren, wie sie das lokale Einkaufserlebnis bereichern und zur<br />
Stärkung der Gemeinschaft beitragen kann. |<br />
VEREIN ALT NÖRDLINGEN<br />
SEITE <strong>56</strong><br />
KINDERBLÄTTLE<br />
SEITE 62<br />
KULTURREGION<br />
AB SEITE 64<br />
KULTUR & FREIZEIT<br />
Bild: Stadtarchiv Nördlingen<br />
Aufnahme aus dem Jahr 1925, als das Theaterstück „Anno 1634 – Die Schlacht bei Nördlingen“ vom Verein Alt Nördlingen gespielt wurde.
58<br />
KULTUR & FREIZEIT<br />
100 Jahre<br />
Alt Nördlingen e.V.<br />
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59<br />
„Wir sind mehr<br />
als nur die<br />
Freilichtbühne!“<br />
4Der Verein „Alt Nördlingen“ darf in diesem Jahr 100. Geburtstag<br />
feiern. Für das Jubiläumsjahr haben die Verantwortlichen um<br />
den Vorsitzenden Axel Schönmüller ein ambitioniertes Programm<br />
auf die Beine gestellt.<br />
Der Verein Alt Nördlingen wurde am 12. September 1924 gegründet.<br />
Auf Einladung des damaligen Bürgermeisters Dr. Otto<br />
<strong>Mai</strong>ner kamen über 200 Nördlinger Bürgerinnen und Bürger zur<br />
Gründungsversammlung im Gasthof „Walfisch“ zusammen. Nach den<br />
Worten von <strong>Mai</strong>ner war das Ziel der Vereinsgründung die Organisation<br />
kultureller Veranstaltungen in Nördlingen, wie zum Beispiel das historische<br />
Festspiel „Anno 1634“.<br />
Oben: Tanzspiel auf dem<br />
Nördlinger Marktplatz.<br />
Unten: Szene aus dem<br />
Festspiel „Anno 1634“.<br />
FESTSPIEL BEGEISTERT DIE NÖRDLINGER<br />
Die Schlacht bei Nördlingen am 5. und 6. September 1634 zählt zu<br />
den in das Leben der Stadt tief einschneidenden Ereignissen und war<br />
prädestiniert für eine literarische Verarbeitung. Dieser Aufgabe nahm<br />
sich der Fessenheimer Pfarrer und Schriftsteller Wolf Meyer-Erlach<br />
an und schuf das gleichnamige Schauspiel. „Unsere gute alte Stadt<br />
Nördlingen tritt nun in diesem Jahr in die Reihe der bayrischen<br />
Festspielstädte ein“, schrieb die Nördlinger Zeitung vom 9. April<br />
1925 und formulierte damit die hochgesteckten Erwartungen, die in<br />
dieses Schauspiel gesetzt wurden. Nach Aussage dieses Artikels hatte<br />
der Plan bei vielen Bürger*innen der Stadt schon lange bestanden,<br />
konnte jedoch bisher nicht zur Aufführung gelangen, da die hierzu<br />
erforderlichen Geldmittel fehlten. Erst mit der Gründung des Vereins<br />
Alt Nördlingen nahm das Projekt konkretere Züge an.<br />
Um der Veranstaltung einen würdigen äußeren Rahmen<br />
zu geben, erfolgte in der Zeitung ein Aufruf, dass zum<br />
Besuch der Uraufführung dunkler Anzug, Frack und<br />
Zylinder gewünscht werden. Große Robe war also angesagt<br />
für die zahlreich geladenen Gäste. >><br />
Bilder: Stadtarchiv Nördlingen
60<br />
KULTUR & FREIZEIT<br />
100 Jahre<br />
Alt Nördlingen e.V.<br />
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61<br />
Szenen aus den Aufführungen<br />
der Freilichtbühne<br />
Nördlingen aus den<br />
Jahren 2022 und 2023.<br />
Bilder: Elmar Bschorer<br />
>><br />
Viele Bürgerinnen und Bürger signalisierten Bereitschaft, Rollen<br />
im historischen Schauspiel zu übernehmen. Eine Münchner Firma<br />
lieferte einen Fundus stilgetreuer Kostüme und der aus München<br />
kommende Professor Hans Frahm schuf die Kulissen. Am 25. Juli<br />
1925 fand schließlich die Uraufführung im Saalbau des Hotels<br />
„Deutsches Haus“ statt. Sie wurde zu einem so großen Erfolg, dass<br />
alle noch vorhandenen Bedenken mit einem Mal zerstreut waren.<br />
Die Tanzspiele hatten im gesamten Festablauf eine eher untergeordnete<br />
Rolle und sollten in erster Linie dazu beitragen, die Kosten<br />
für die anderen Veranstaltungen zu decken. Erstmals wurde das<br />
Tanzspiel am Stabenmontag, 25. <strong>Mai</strong> 1925 aufgeführt. Sie wurden<br />
ebenfalls ein wahrer Publikumsmagnet und mussten wegen der großen<br />
Nachfrage mehrmals wiederholt werden. Auch 1926 zogen das<br />
Schauspiel und die Tänze nach wie vor zahlreiche Besucher*innen<br />
an. Aber die allgemeinen unsicheren wirtschaftlichen Verhältnisse<br />
ließen auch in Nördlingen die 1925 noch euphorische Festspiellust<br />
wieder sinken.<br />
Nach dem Ausscheiden Dr. <strong>Mai</strong>ners ging es schon 1927 um das<br />
Überleben des Tanz- und Festspiels. Die Vereinsführung hatte zur<br />
Beratung der Frage, ob auch im Jahre 1927 wieder Fest- und Tanzspiele<br />
stattfinden sollten, am 31. März 1927 zu einer öffentlichen<br />
Versammlung geladen. Einstimmig wurde nach langen Beratungen<br />
eine Resolution verabschiedet, die das Festspiel für geeignet hielt,<br />
„das Wirtschaftsleben der Stadt Nördlingen zu fördern“, wie es im<br />
Sitzungsprotokoll des Vereins hieß. Die wirtschaftlichen Schwierigkeiten<br />
von Stadt und Verein lähmten den Elan und so bot die so schön<br />
und hoffnungsvoll begonnene Sache des Festspiels zuletzt ein bedauernswertes<br />
Bild des langsamen Absterbens. Am Ende des Jahres<br />
zählte der Verein 643 Mitglieder, zu Beginn waren es noch 685.<br />
Ein Jahr darauf sollte die Mitgliederzahl auf 617 und weniger sinken<br />
– 1929 gingen die letzten Aufführungen über die Bühne. Sie sollten<br />
erst wieder nach der Neugründung des Vereins (1948) in den Jahren<br />
1950/51 eine Renaissance erfahren.<br />
JUBILÄUMSJAHR <strong>2024</strong><br />
Zum Jubiläum präsentiert der Verein „Alt Nördlingen“ zwei Inszenierungen:<br />
das zeitlose Meisterwerk „My Fair Lady“ und das beliebte<br />
Jugendstück „Der kleine Vampir“. Für diese beiden Werke haben<br />
sich die Verantwortlichen aus mehreren Gründen entschieden. „My<br />
Fair Lady ist eines der meistgespielten Theaterstücke weltweit. Für<br />
uns ist dieses Stück eine neue Herausforderung, da wir uns auch im<br />
Bereich Gesang weiterentwickeln können. Beim Kinderstück haben<br />
wir uns für den kleinen Vampir entschieden, weil es dort um Freundschaft,<br />
Zusammenarbeit und Herausforderungen geht, die man, egal<br />
woher man kommt, gemeinsam meistern kann“, sagt Axel Schönmüller.<br />
Traditionell stehen bei der Freilichtbühne Nördlingen nahezu nur<br />
Laienschauspieler*innen auf der Bühne – mit genau einer Ausnahme.<br />
„Um uns Jahr für Jahr weiterentwickeln zu können, wird die Spielleitung<br />
professionell besetzt. In diesem Jahr führt Carmen-Dorothé<br />
Moll die Regie des Abendstückes“, erläutert Schönmüller. Mit der<br />
Einführung eines Kinderstückes im Jahr 1995 wurde auch der Theaternachwuchs<br />
gesichert. „Ich sehe uns sehr, sehr gut aufgestellt für<br />
die Zukunft. Es war mitunter eine der klügsten Entscheidungen, die<br />
man in der Vereinsgeschichte gemacht hat“, so Schönmüller. Über<br />
155 Aktive zählt der Verein mittlerweile, aufgeteilt unter anderem<br />
in die Bereiche Technik, Marketing, Kiosk, Bühnenbild und natürlich<br />
Schauspielerei.<br />
Passend zum runden Geburtstag gab es freilich Überlegungen ein<br />
historisches Spiel zu inszenieren, zum Beispiel eine Neuauflage des<br />
Stückes „Anno 1634“. Man habe jedoch darauf verzichtet, denn<br />
im kommenden Jahr feiert Nördlingen wieder das Stadtmauerfest.<br />
Anlässlich dessen wird dann geplant sein, auf der Freilichtbühne<br />
das Leben der Maria Holl, bekannt als die „Hexe von Nördlingen“,<br />
zu inszenieren.<br />
Ein besonderes Jubiläum erfordert auch besondere Feierlichkeiten.<br />
Aus diesem Grund zelebriert der Verein Alt Nördlingen im<br />
September über mehrere Tage eine berauschende Geburtstagsfeier.<br />
„Am 12. September <strong>2024</strong> werden wir gemeinsam mit der Vereins-<br />
familie und allen Aktiven feiern, ehe wir am 13. September<br />
einen großen Festakt mit allen Verbandsträgern, Stadträten und<br />
befreundeten Bühnen veranstalten. Highlight wird ein Vortrag<br />
von Dr. Wilfried Sponsel über den Verein Alt Nördlingen sein.<br />
Zum Jubiläum wird auch eine Chronik erscheinen. Am 14. und<br />
15. September wird es einen Tag der offenen Tür in der Alten Bastei<br />
geben“, berichtet Axel Schönmüller. |<br />
Text: Jenny Wagner,<br />
Redakteurin.
62<br />
63<br />
KULTUR & FREIZEIT<br />
Kinder<strong>blättle</strong><br />
Wir fragen – DON Biberle antwortet<br />
Hat eine Fliege Kleber an den Füßen, weil sie nicht von der Wand fällt?<br />
4 NÖ. Das könnte man zwar denken, denn eigentlich fällt ja alles nach wollt, klebt es fest. Wenn ihr das Glas seitlich verschiebt, löst es<br />
unten wegen der Erdanziehungskraft. Das muss für eine Fliege dann ja sich wieder.<br />
genauso gelten. Die Fliege hat aber zwei Tricks auf Lager, damit sie nicht<br />
Also: Die Fliegenbeinhaare + Lappen zusammen mit dieser Flüssigkeit<br />
machen es der Fliege möglich, an Wänden und Zimmerdecken<br />
runterfällt:<br />
Trick eins: Jedes Fliegenbein ist mit unvorstellbar vielen kurzen Härchen zu laufen, ohne zu fallen.<br />
bedeckt. Sogenannten Hafthaaren. Das Bein endet außerdem in einem<br />
So, jetzt wisst ihr wieder Bescheid! Schaut euch eine Fliege das<br />
ovalen Lappen. Dieses Läppchen ist etwas gewölbt, wie bei einem Saugnapf.<br />
Dadurch entsteht eine starke<br />
nächste mal genau an. Das ist wie bei Spiderman – viel Spaß!<br />
Haftwirkung.<br />
Spiele-Bastel-Tipp:<br />
Kleiner Feengarten<br />
4 Macht euch einen eigenen kleinen Feengarten – das geht auch in der<br />
Wohnung oder auf dem Balkon!<br />
Ihr braucht dazu:<br />
• eine flache Blumenschale oder einen Pflanzkorb<br />
• Blumenerde<br />
• kleine Pflanzen, z.B. Sukkulenten oder Pflanzen mit kleinen Blüten<br />
• kleine Steinchen<br />
• Moos (wenn ihr wollt)<br />
• eure Spielfiguren<br />
Hase und Bär treffen eine Fee.<br />
Die Fee ruft: „Heute ist euer Glückstag!<br />
Jeder von euch hat drei Wünsche frei.“<br />
Der Bär freut sich: „Toll! Ich möchte, dass der ganze<br />
Honig im Wald mir gehört!“ Darauf der Hase: „Ich möchte<br />
ein Motorrad.“ Jetzt ist der Bär wieder dran. Er wünscht<br />
sich: „Ich will den Honig im ganzen Land haben!“<br />
Der Hase sagt: „Ich hätte gerne einen Helm passend<br />
zum Motorrad.“ Als der Bär mit dem dritten Wunsch<br />
an der Reihe ist, sagt er: „Ich wünsche mir,<br />
dass der Honig auf der ganzen Welt mir gehört!“<br />
Der Hase steigt aufs Motorrad und setzt den Helm auf.<br />
Kurz bevor er davonbraust, ruft er der Fee seinen<br />
dritten Wunsch zu: „Ich wünsche mir,<br />
dass der Bär eine Honigallergie hat!“<br />
Eine kleine Fee sitzt falsch<br />
herum auf einem Einhorn.<br />
Da kommt eine große Fee und<br />
sagt: „Du sitzt falsch herum!“<br />
Antwortet die kleine Fee:<br />
„Woher willst du das wissen?<br />
Du weißt doch gar nicht,<br />
wo ich hin möchte!“<br />
witzig!<br />
Junge: „Was ist denn<br />
ein Rotkehlchen?“<br />
Schwester: „Ach, irgend<br />
so ein verrückter Fisch!“<br />
Junge: „Hier steht aber:<br />
Hüpft von Ast zu Ast!“<br />
Schwester: „Da siehst du,<br />
wie verrückt der ist!“<br />
Trick zwei: Die Fliege produziert an ihrem Bein eine Flüssigkeit. Diese<br />
Euer<br />
wird in winzigen Tröpfchen abgegeben. Zwischen Wand und Fliegenbeinhaaren<br />
bzw. dem ovalen Läppchen sorgt diese Flüssigkeit für noch<br />
besseren Halt. Das nennt sich Adhäsionskraft. „Adhäsion“ ist lateinisch<br />
und heißt: Aneinanderhaften von Stoffen und Körpern. Das könnt ihr<br />
einmal selbst ausprobieren: Gebt einen Tropfen Wasser auf einen<br />
Glastisch und stellt ein Glas darauf. Wenn ihr das Glas dann hochheben<br />
Wer kann’s am schnellsten sagen?<br />
Zwei zwitschernde<br />
Schwalben sitzen zwischen<br />
zwei Zwetschgenzweigen.<br />
Text: DON Biberle. Er lebt im Donau-Ries und ist sehr schlau und<br />
neugierig. Wenn er sich nicht an der Wörnitz aufhält, ist er bei<br />
uns in der Redaktion und beantwortet unsere Fragen. Typisch<br />
für DON Biberle ist, dass er meistens erst mal „NÖ“ sagt ...<br />
Scherzfragen:<br />
Welcher König<br />
regiert kein Land?<br />
Der Zaunkönig.<br />
Welcher Vogel kann<br />
seinen eigenen Namen rufen?<br />
Der Kuckuck.<br />
Welchen Garten muss man<br />
im Sommer nicht gießen?<br />
Den Kindergarten.<br />
Wie nennt man eine Fee,<br />
die stinkt?<br />
Stinkerbell ...<br />
Bilder: Freepik; Pixabay; Sandra Wanner; Häkelanleitung DON Biberle: www.einschlafzauber.jimdo.com<br />
So geht‘s: Nehmt eine flache Blumenschale und füllt sie mit Erde (lasst zum Rand<br />
oben ein paar Zentimeter frei) – ein Pflanzkorb ist übrigens auch prima, den könnt<br />
ihr an den Henkeln immer dorthin tragen, wo ihr gerade spielen möchtet. Ordnet<br />
eure Pflanzen so an, wie ihr sie haben wollt. Macht kleine Kuhlen in die Erde, nehmt<br />
die Pflänzchen vorsichtig aus ihren Töpfen und pflanzt sie ein. Drückt sie noch<br />
etwas fest und gießt sie anschließend. Jetzt könnt ihr mit kleinen Steinchen Wege<br />
zwischen die Pflanzen streuen. Wenn ihr noch Lust habt, könnt ihr natürlich auch<br />
aus Pappe oder kleinen Verpackungen ein Häuschen bauen und dieses bemalen.<br />
Eurer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt – eure Spielfiguren werden sich freuen!<br />
Viel Spaß beim Spielen!<br />
Die kleine<br />
Fee hat ihren<br />
Stern verloren.<br />
Kannst du sie zu ihm<br />
hinführen?<br />
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64<br />
KULTUR & FREIZEIT<br />
KULTURREGION <strong>Mai</strong>/<strong>Juni</strong><br />
Alle<br />
WER IST FÜR DAS<br />
DINO-STERBEN<br />
Termine ohne Gewähr.<br />
Änderungen oder Absagen<br />
vorbehalten.<br />
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VERANTWORTLICH?<br />
Bild: Jenny Wagner<br />
von links: OB David Wittner, Dr. Roland Eichhorn, Leiter des<br />
Geologischen Dienstes am Bayerischen Landesamt für Umwelt in<br />
Augsburg, und Dr. Stefan Hölzl, Leiter des Rieskratermuseums.<br />
Zwei Naturkatastrophen haben vor 66 Millionen Jahren das Aussterben<br />
der Dinosaurier besiegelt. Geologen des Bayerischen Landesamts<br />
für Umwelt haben sich auf Spurensuche gemacht, ob ein Asteroiden-<br />
Einschlag oder ein Vulkanausbruch dafür verantwortlich war. Aufschluss<br />
darüber gibt es nun im RiesKraterMuseum.<br />
WAS WAR ZUERST DA?<br />
Über zwei Jahre haben fünf Mitarbeiter*innen des Bayerischen<br />
Landesamt für Umwelt sich auf die Suche nach Gesteinsschichten<br />
gemacht, die auf zwei Naturkatastrophen Hinweise geben können.<br />
Hintergrund: Vor 66 Millionen Jahren starb auf der Erde fast alles<br />
Fest stand bereits vor den Untersuchungen<br />
des Landesamtes für<br />
Umwelt: Beide Katastrophen haben<br />
gewaltige Mengen Staub und Asche<br />
in die Atmosphäre geschleudert.<br />
Doch wessen Staub war zuerst da?<br />
Leben aus. Alle Lebewesen, darunter<br />
auch alle Dinosaurier, kamen ums Leben.<br />
Zwei Naturkatastrophen könnten<br />
dafür verantwortlich sein: Ein riesiger<br />
Asteroiden-Einschlag auf der mexikanischen<br />
Halbinsel Yucatán, zehnmal so<br />
immens wie im Rieskrater, oder gewaltige<br />
Vulkanausbrüche in Zentral-Indien.<br />
In einer Steilwand in 1 200 Metern Höhe wurden die Forscher*innen<br />
schließlich fündig und fanden eine hauchdünne hellgelbe Schicht. Mit<br />
einem mobilen Kernbohrgerät entnahmen sie unter widrigen Bedingungen<br />
Proben. Der Beweis: Das außerirdische Element Iridium war<br />
darin enthalten. Zur Überraschung der Forscher*innen wurde auch<br />
eine dünne Schicht vulkanische Asche gefunden. Sie kommen nun<br />
also zu dem Ergebnis, dass es kein „entweder-oder“ gibt, sondern viel<br />
eher ein „sowohl als auch“. Ihre Hypothese: Der Asteroiden-Einschlag<br />
in Mexiko war so gewaltig, dass seine Druckwelle die Erde durchdrang<br />
und auf der anderen Seite des Erdballs, in Indien, die Vulkanausbrüche<br />
verstärkte.<br />
GROSSARTIGES FUNDSTÜCK FÜR DAS RIESKRATERMUSEUM<br />
Dr. Stefan Hölzl, Leiter des RiesKraterMuseums in Nördlingen,<br />
freute sich über Übergabe des 3,12 Kilogramm schweren Bohrkerns.<br />
Die Kreide/Tertiär-Grenze werde im Nördlinger Museum bereits<br />
thematisiert, daher sei der Bohrkern ein sehr schönes Fundstück.<br />
Das RiesKraterMuseum ist ein naturwissenschaftliches Museum mit<br />
dem zentralen Thema: Entstehung und Bedeutung von Einschlagkratern<br />
und besonders des Nördlinger Rieses. |<br />
Geöffnet ist das Museum in den Sommermonaten täglich<br />
von 10:00 bis 16:30 Uhr, ab November von 10:00 bis 12:00 Uhr<br />
und von 13:30 bis 16:30 Uhr.<br />
LEITHEIMER SCHLOSSKONZERTE<br />
AB DEM 22. JUNI <strong>2024</strong><br />
Für das ausführliche Programm<br />
einfach den QR-Code scannen.<br />
Die Leitheimer Schlosskonzerte warten<br />
heuer wieder mit einem abwechslungsreichen<br />
und anspruchsvollen Programm auf:<br />
22.06. 17:30 Uhr, Malion Quartett & Lilit Grigoryan<br />
23.06. 11:00 Uhr, Clara de Groote und Marie Sophie Hauzel<br />
29.06. 17:30 Uhr, Trio E. T. A.<br />
30.06. 11:00 Uhr, Dianto Reed Quintet<br />
06.07. 17:30 Uhr, Calmus Ensemble<br />
07.07. 11:00 Uhr, Anna & Ines Walachwoski<br />
13.07. 17:30 Uhr, Aris Quartett<br />
14.07. 11:00 Uhr, Michael Smallwood und Thomas Hoppe<br />
Bild: Anne Hornemann<br />
Calmus Ensemble.
66<br />
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KULTUR & FREIZEIT<br />
RESIDENZKONZERTE FEIERN IHR<br />
40-JÄHRIGES JUBILÄUM<br />
Die Residenzkonzerte Oettingen feiern <strong>2024</strong> das Jubiläum ihres<br />
40-jährigen Bestehens. Mit einem abwechslungsreichen Konzertprogramm<br />
laden die Organisatoren alle Interessierten herzlich dazu<br />
ein, diesen Anlass ebenfalls zu feiern. Freuen Sie sich auf drei Galakonzerte<br />
in dieser Saison, welche von hervorragenden Orchestern<br />
zu Gehör gebracht werden und auf weitere Konzert-Highlights, die<br />
nicht nur Klassikliebhaberinnen und -liebhaber begeistern werden.<br />
GEORGISCHES KAMMERORCHESTER INGOLSTADT<br />
Wann: 16. <strong>Juni</strong> <strong>2024</strong>, 19:00 Uhr<br />
Wo: Schloßstraße 1, 86732 Oettingen in Bayern<br />
Eintrittspreis: Regulär 30 Euro; Ermäßigt 18 Euro;<br />
Mitglied Kuratorium 24 Euro; Schüler / Studierende kostenlos<br />
STUTTGARTER KAMMERORCHESTER „IRON MAIDEN“ – GALAKONZERT<br />
Wann: 30. <strong>Juni</strong> <strong>2024</strong>, 19:00 Uhr<br />
Wo: Schloßstraße 1, 86732 Oettingen in Bayern<br />
Eintrittspreis: Regulär 34 Euro; Ermäßigt 22 Euro;<br />
Mitglied Kuratorium 28 Euro; Schüler / Studierende kostenlos<br />
OETTINGER BACHORCHESTER | OPEN AIR – GALAKONZERT<br />
Wann: 6. Juli <strong>2024</strong>, 19:00 Uhr<br />
Wo: Schloßstraße 1, 86732 Oettingen in Bayern<br />
Eintrittspreis: Regulär 34 Euro; Ermäßigt 22 Euro;<br />
Mitglied Kuratorium 28 Euro; Schüler / Studierende kostenlos<br />
Hinweis: Bei Regenwetter findet das Konzert in der evangelischen<br />
Kirche St. Jakob statt, welche sich in unmittelbarer Nähe befindet.<br />
Bitte beachten Sie die Hinweise des Konzertpersonals vor Ort.<br />
WEITERE VERANSTALTUNGEN:<br />
MAI<br />
JUNI<br />
02.05.–19.09. Führungen Botanischer Obstgarten Donau Ries, Wemding<br />
03.05. Konzert Duo Palatino Christiane Meininger und Völker Höh, Pfarrhof Gempfing<br />
04.05. Kinder- und Jugendtag, Donauwörth<br />
05.05. KunstHandWerkMarkt, Marktplatz Monheim<br />
05.05. <strong>Mai</strong>markt, Oettingen<br />
05.05. GenussKulturMarkt, Museum KulturLand Ries <strong>Mai</strong>hingen<br />
08.05. Wanderung auf dem Geo-Park Lehrpfad, Sportheim Daiting<br />
09.05.–12.05. 75 Jahre Musikkapelle, Deiningen<br />
09.05.–12.05. 3. Nördlinger Eisenbahnfest, Eisenbahnmuseum Nördlingen<br />
11.05.–12.05. <strong>Mai</strong>markt mit Einkaufssontag und Europawochenende, Donauwörth<br />
11.05. Ipf-Ries-Halbmarathon, Nördlingen<br />
11.05. Kabarett zum Muttertag mit Totales Bamberger Cabaret,<br />
Antonius-von-Steichele-Grundschule Mertingen<br />
25.05.–26.05. Kunsthandwerkmarkt, Altstadt Nördlingen<br />
25.05.–26.05. Fuchsien- und Kräutermarkt<br />
30.05.–02.06. Mittelaltermarkt, Harburg<br />
30.05–02.06. Inselfest, Donauwörth<br />
01.06.–10.06. Nördlinger Mess’, Kaiserwiese Nördlingen<br />
02.06. Musik am Marktplatz, Wemding<br />
08.06. Südseetraumfeeling-Party, Wittesheim<br />
12.06. Wanderung westlich um Tagmersheim & Besichtigung Rathaus,<br />
Tagmersheim<br />
12.06. Facetten der Liebe, Lesung der Autorinnen Henrike Straub und<br />
Gabriele Walter, Landcafé SIMA Forheim<br />
15.06. Rosenmarkt, Nördlingen<br />
15.06. Tag der offenen Tür mit anschließendem Hofkonzert der<br />
„Kapelle So&So“, Studio Donauwörth<br />
15.06. Das Runde muss in das Eckige, Fußballweisheiten zur<br />
Europameisterschaft, Pfarrhof Gempfing<br />
16.06. Kammerkonzert mit dem Trio Etoiles,<br />
Antonius-von-Steichele-Grundschule Mertingen<br />
22.06. Konzert mit der Bayerischen Staatsoper, Amphitheater Mertingen<br />
Mehr Termine gibt es im<br />
Eventkalender auf<br />
www.donau-ries-aktuell/<br />
eventkalender
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